Serus
schon wieder 2 Monate seit meinem letzten Post vergangen...
In der Therapie mache ich gute Fortschritte und fühle mich mit den Therapeuten und in der Gruppe sehr wohl. Das ich einmal offen über meine Gefühle reden kann und das vor Menschen, die ich jetzt knapp über 3 Monate kenne, hätte ich nicht gedacht. Einiges über meine jüngste Vergangenheit konnte ich in der Gruppe schon offen legen, aber dass ich meine Ex "den Wölfen zum Fraß vorgeworfen habe", damit habe ich mich noch nicht gezeigt. Viel Schuld- und Schamgefühl und Angst vor Ablehnung. Das ist zur Zeit noch Thema fürs Einzel...
Eigentlich sollte ich super happy sein, da ich seit gestern weiß, dass ich ab Dezember eine neue Arbeitsstelle habe. Ähnliche Tätigkeit wie 2005 (natürlich keine Gruppenleitung), die mich zu allem Glück auch noch sehr anspricht, mein erster Eindruck von den Kollegen und Vorgesetzten ist auch durchweg positiv und die Bezahlung ist auch ok (wichtig gegen meine Schulden
Warum also eigentlich... erst einmal macht es mich traurig die liebgewonnen Kollegen aus meinem Integrationsjob zu verlassen. Dann habe ich schon ein bißchen Muffe vor den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Fachlich mache ich mir keine Sorge, da ich recht lange in der Branche gearbeitet habe. Aber um auf Nummer sicher zu gehen, ziehe ich mir schon Literatur rein um meine rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse auf Vordermann zu bringen
Ich habe das Gefühl etwas zu verlieren und Ungewissheit über das, was ich gewinnen werde.
Aber das ist nicht weiter ungewöhnlich... was mich am meisten stört ist die große Frage, wie ich die Therapie gebügelt kriegen soll... Die Rahmenbedingungen sehen erst einmal so aus, dass ich die Therapie abbrechen muß. Mein neuer AG weiß nichts von meiner Abhängigkeit und nach aktuellem Informationsstand sind die Arbeitszeiten starr, also ohne besondere Flexibilität für den Arbeitnehmer.
Ich werde jedenfalls schauen, obs irgendwie geht und wenn nicht, werde ich mir erst einmal wieder eine SHG suchen. Zumindest bis ich im Job gesichert bin, werde ich die Therapie dann beenden. Habe einen in der Gruppe der ist schon 5 Jahre trocken gewesen, bis er mit der Therapie angefangen hat.
Ich mache mir keine Sorgen das ich wieder anfange zu saufen, sondern ich weiß einfach, dass ich noch nicht fertig bin und ich noch einige Themen habe, die ich aber noch nicht kenne...
Auch super wichtig für mein Leben ist, dass ich vor 1 Monat meinen besten Kumpel wieder getroffen habe. Die Begegnung war so unwahrscheinlich das ich schon von Schicksal sprechen möchte. Haben uns jedenfalls ausgesprochen und unsere Freundschaft vertieft sich recht schnell auf früheres Niveau, nur beidseitig ohne Alkohol und noch tiefgehender, da halt ohne Alkohol
Das wars dann erst einmal...
Viele Grüße und macht weiter so...
Frank