Hi zusammen,
meine Welt ist vorgestern zusammengebrochen, denn ich bin aufgebrochen - aus einem anfangs geplanten 3wöchigen Urlaub mit meinem Partner, der Alkoholiker ist, habe ich es nun vorgestern nicht mehr ausgehalten und habe ihn in Italien sitzen lassen und bin eine Woche früher alleine nach Hause gefahren.
Ich habe ihn schon als Alk kennengelernt, aber er war in Therapie, nahm edit:xxxxxx und Antidepressiva und war 1 Jahr lang trocken. Und wir hatten so eine schöne Zeit von Nähe und Gemeinsamkeit. Zum ersten Mal habe ich geglaubt einen Menschen uneingeschränkt lieben zu können. Er hat mir soviel gegeben und durch ihn konnte ich sovieles an mir entdecken.
Nach einem Jahr der erste Absturz nach einer Meinungsverschiedenheit - er sagt ein kleiner Ausrutscher. Dann eskalierte es, er hatte das edit:xxxxxeigenmächtig abgesetzt (er ist selbst Arzt) und ich musste ihn notfallmässig wegen Suizidgefahr einweisen lassen. Danach nahm er wieder edit:xxxxx Doch im Zusammenhang mit seiner Depression ist er nun gestern, nachdem ich abgefahren bin - ihm aber noch gesagt habe und glaubte, dass er dies verstanden hätte, dass ich ihn loslasse aber nicht verlasse - komplett abgestürzt. Er hatte das edit:xxxxx wohl schon vor einigen Tagen wieder abgesetzt und jetzt hat er allen Alk getrunken, den er dort finden konnte und auch Benzos dazu geschluckt.
Gestern abend rief ich an, er weinte und rief nur immer wieder meinen Namen - es geht ihm auch körperlich nicht gut, geschweige denn emotional wegen der Depression und sagte, dass er nicht mehr leben will, er wolle nur noch einschlafen und nie mehr aufwachen...
Und ich - habe ich Schuldgefühle? Irgendwie wohl schon, denn der Absturz wurde ausgelöst, weil ich gegangen bin? Und ich fühle mich aber auch belogen, denn um trinken zu können, muss er das edit:xxxxx schon vor ein paar Tagen wieder abgesetzt haben...und ich hatte ihn noch vor drei Tagen danach gefragt...
Nun stirbt er vielleicht und ich? Um was trauere ich - um einen Menschen, um gemeinsame Zeit, um Nähe und Zärtlichkeit, die sich so wunderbar anfühlten - ich bin 900 km weit weg von ihm - und doch - es ist gut so, denn ich kann nun keine Verantwortung mehr für ihn übernehmen...und doch tut es so weh, dass es fast das Herz zerreisst...ich weiss, das schreiben viele hier, aber es zu lesen und zu fühlen sind sonst zwei verschiedene Dinge gewesen. Nun kommen sie zusammen und dann ist das wohl Mitgefühl und nicht Mitleid.
Wenn wir heute noch tel können, werde ich ihm sagen, der Alkohol oder ich und riskiere damit, dass er seinem Leben ein Ende setzt. Kann ich danach mit so etwas leben? Es tut so weh, gefühlt zu haben, wie es hätte sein können ohne Alk und zu sehen, zuzusehen wie er sich nun selbst zerstört...ich kann das nicht länger und so bin ich gestern gegangen - habe ihn in Liebe losgelassen ohne ihn zu verlassen, oder?
Bitte schreibt mir, wenn Ihr mir etwas zu sagen habt - vielleicht hilft der Kontakt ein bisschen oder irgendeine Bestätigung, dass es richtig war...aber was ist schon richtig und falsch? Mit Alkohol verschiebt sich die gelebte Realität. Und jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort - und dort wollte ich ihn treffen...
Ich bin coabhängig aber keine Alkoholikerin. Sorry, war wohl etwas zu lang, aber das Herz brennt und die Tränen löschen nicht...
edit.:speedy53//bitte keine Medikamentennamen nennen - Danke!