Fernbeziehung mit einem Alkoholiker

  • Ich würde mich gerne austauschen mit betroffenen Co-Abhängigen, die wie ich eine Fernbeziehung mit einem Alkoholiker (oder einer Alkoholikerin) haben.

    Ich habe mit meinem ersten Beitrag Argwohn ausgelöst, was ich verstehen kann. Denn wer mit einem Alkoholiker zusammen lebt, erlebt in der Tat ständig sein "blaues" Wunder und es ist natürlich nicht zu vergleichen und wesentlich schlimmer zu ertragen als mein Schicksal, wo ich meinen Freund doch nur jedes zweite Wochenende sehe.

    Doch auch ich habe Kummer und möchte verstanden werden.

    Wer ist hier in einer gleichen oder ähnlicher Situation und möchte sich austauschen mit mir?


    Ettena


    ps: Markus, wie geht es Dir gerade?

  • Hallo Bonny,

    war jetzt länger nicht hier, da ich sehr viel gearbeitet habe.
    Danke für Deine Nachricht.

    Ich ertappe mich zwar immer mal wieder, wenn es länger gut läuft zwischen uns, das ich von einem Zusammenleben mit ihm träume. Jedoch habe ich auch eine Menge erlebt mit ihm in den drei Jahren und wohl ist mir nicht dabei, wenn dem plötzlich so wäre. Fakt ist: Er weiß, das er krank ist. Er hat zwei Entziehungen hinter sich und trinkt wieder. In meiner Gegenwart nur, wenn wir außerhalb Essen gehen. Aber alleine zuhause trinkt er deutlich mehr. Wenn wir zusammen leben würden, würde ich allles mit bekommen.
    Natürlich verändert er sich, wenn er getrunken hat. Er verliert jeglichen Respekt und Schamgefühl und die Zunge sitzt locker. Verletzende Äußerungen sind dann keine Seltenheit. Ich weiß, dass das gar nicht seine Absicht ist, aber er hat dann eben kein Gefühl dafür, was man seiner Freundin sagen kann und was nicht.
    Das passiert momentan nur über Telefon, wenn er halt zuhause allein ist und trinkt.

    Wenn er bei mir ist, ist er lieb und verhält sich normal. Das geht allerdings meistens nur drei Tage gut. Am dritten Tag kann es kippen und dann wird er gereitzt. Aber er bleibt meist eh nur drei Tage.

    Ich vermute, das er dann unter Strom steht und wieder mehr trinken möchte. Er behauptet, er habe viel zu tun und müsse dann wieder los.
    Da das auch stimmt, weiß ich bis heute natürlich nicht, wie es wäre, wenn wir mal zwei Wochen zusammen wären. Ich wollte schon mal für länger zu ihm kommen. Aber das ist nicht möglich. Er hat dann immer mal seine Kinder da und lebt in einer 1 1/2-Zimmer-Whg. Dann ist einfach kein Platz für uns alle.

    Ich bin zerissen. Zum einen würde ich gerne mal länger mit ihm zusammen sein, zum anderen habe ich Angst davor, das es dann eskaliert. Deshalb haue auch ich nach drei Tagen meist wieder ab.

    Meines Erachtens wird es eh in seiner Stadt wohnen bleiben.
    Seine Kinder leben da, seine Kunden leben da, finanziell kann er sich keine zwei Wohnungen leisten...

    ...und ich hätte in der Tat Skrupel, mit ihm zusammen zu ziehen.
    Also käme nur in Frage, das jeder von uns seine eigene Wohnung hat.
    Und ich traue mich auch nicht, runter zu ziehen und mir dort eine eigene Wohnung zu nehmen. Für mich würde das nur Sinn machen, wenn wir auch zusammen leben könnten.

    Es wird somit eine Fernbeziehung bleiben, solange ich es eben aushalte.
    Ich bin inzwischen 46, war nie verheiratet und habe auch nie mit einem Mann zusammen gelebt. Doch Alleine-Leben bin ich gewohnt – aber gewollt ist es schon lange nicht mehr. Ich arbeite auch zuhause, bin also rund um die Uhr alleine dort. Manches mal ist das wie Einzelhaft und macht depressiv. Der Wunsch nach Gemeinsamkeit ist verdammt hoch.

    Ich könnte mich ja nach einem neuen Mann umschauen.
    Aber mein Herz ist belegt und er und ich haben so viel Gemeinsamkeiten
    und sind uns mental sehr ähnlich. Das ist verdammt schwer, so etwas noch mal zu finden. Und verlieben tut man ich auch nicht so leicht.

    Ich weiß, dass die Qual wohl erst so groß sein muss, bevor man sich trennt. Ich gehöre zu denen, die verdammt viel aushalten. Eine Portion Masochismus gehört wohl dazu. Ich habe jedoch im Vergleich zu den meisten hier weniger zu ertragen, da es eben so ist, wie beschrieben.
    Deshalb bin ich wohl noch dran an ihm.

    Wie gesagt, ich vermisse hier ein wenig den Austausch mit anderen, die in der gleichen Situation sind, ebenso eine Fernbeziehung mit einem Alkoholiker haben.

    Liebe Grüße
    Ettena

  • Hallo ettena!
    Wenn dein freund dich besucht, so hat er schon vorgetankt.
    Da er in deinem beisein nicht so trinken kann wie er gerne möchte, muss er nach 3tagen die flucht ergreifen, (natürlich mit ausreden,) weil er entzugserscheinungen bekommt.
    Du bist mit ihm nicht verheiratet und deshalb frage dich mal, ob du dir das antun willst, mit einem spritkopf eine beziehung zu führen. Er hat dir doch gesagt das er schon 2entziehungen hinter sich hat, so dass du später nicht sagen kannst, du hättest es nicht gewusst. Wenn ihm was an dir läge, so wäre er bereit was an sich zu ändern, aber dazu ist er nicht bereit.
    Ich kann dir nur raten, ziehe die reissleine, bevor du zu tief in der sche***se mit ihm liegst.
    Herzlichen gruss heinrich


    Ein Mensch muss sich verändern wollen
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes
    Wort zuviel und jede Anstrengung
    Ve r g e b e n s.

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo an Euch…

    direkte und klare Worte ohne Schnörkel. Danke.
    Nun ist mir erst mal schlecht…

    Warum, warum ist ausgerechnet dieser Mann so grandios im Bett, so kreativ im Job, so gut riechend, viel küssend und so viel Umarmungen… das habe ich noch nie vorher gehabt und immer gewünscht und gesucht! Und nun komme ich nicht los.
    Ich bin verzweifelt!!
    Ist das nicht ein wenig verständlich?

    Ich weiß, dass er krank ist und wir nie eine "gesunde" Beziehung haben werden – aber wie schaffe ich es, meine Gefühle zu ihm abzustellen? Wie nur?! Mich von der Sucht nach ihm zu befreien.
    Ich habe die gleichen körperlichen Entzugs-Symptome wie er. Schon bei der Vorstellung des Verlassenwerdens zittern meine Hände und ich bekomme Schüttelfrost u.s.w... richtig Panik!

    Und so schiebe ich es vor mir her… wäge ab, wann und wie ich weniger leide… ob mit oder ohne ihn. Warte – auf meine Stärke, auf meine Grenze… aber wo ist sie? Ich spüre sie nicht. Doch ab und zu, ein wenig – manches mal auch mehr – aber immer noch nicht genug für ein eindeutiges "Nein" ohne Reue.

    Hilfe!! Ich habe mich nicht im Griff. Ich wusste nicht, dass ich so schwach bin. Ich bin doch sonst so stark und habe mich schon öfters aus der Tiefe gezogen wie Phönix aus der Asche und da versage ich gerade.
    Er schafft es immer wieder, mich im Bann zu halten. Bis jetzt… bis heute…

    Aber…
    ich hoffe, ich kann auch irgendwann klare Worte sprechen und sie auch fühlen.

    Bis bald
    Ettena

  • hallo ettena!
    mein ex hat mir auch in der ersten zeit alle wünsche von den augen abgelesen, komplimente gemacht, die gleiche meinung gehabt wie ich. ich sag nicht mal, dass er bewusst gelogen hat, nur in der ersten verliebtheit ist das alles nicht so schwer....
    erst nach einiger zeit, da hatten wir schon unsren gabriel, durfte ich als " schatten" (er hat einfach vergessen, dass ich daneben sass) mithören, wie er einem freund on der ersten zeit, meiner schwangerschaft usw. aus seiner sicht erzählte... ich wiederhole das hier nicht, weil es zu sehr schmerzt. nur eins: als ich schwanger wurde meinte er: ich freu mich so... und zu seinem freund sagte er:ich hab gedacht, o gott, hoffentlich lässt sies wegmachen.....
    und das war nur ein "harmloser"....
    du kannst in keinen menschen reinschauen. und wenn er dich behalten will, wird er sich natürlich bemühen, dir nach dem mund zu reden..... das ist das gleiche prinzip, das wahrsager anwenden - sie verwenden informationen, die wir unbewusst hergeben und sagen uns dann, was wir hören wollen.
    das ist wohl bei jeder verliebtheit so - nur kannst dir vorstellen, was er wirklich denkt, wenn er vom alkohol enthemmt ist...
    lg reva

  • Hallo Ettena,


    Ich habe in der Anfangszeit mit meinem Ex auch in einer Fernbeziehung gelebt. Ich empfand diese Zeit als sehr aufregend. Wir unternahmen viel. Aber schon damals gab es Probleme.

    Zitat

    Natürlich verändert er sich, wenn er getrunken hat. Er verliert jeglichen Respekt und Schamgefühl und die Zunge sitzt locker. Verletzende Äußerungen sind dann keine Seltenheit. Ich weiß, dass das gar nicht seine Absicht ist, aber er hat dann eben kein Gefühl dafür, was man seiner Freundin sagen kann und was nicht.
    Das passiert momentan nur über Telefon, wenn er halt zuhause allein ist und trinkt.

    Ich habe ja erst gar nicht geschnackelt, dass mein Ex ein Alkoholproblem hat. Unschöne Ereignisse am Telefon gab es auch. Er hatte nicht nur einmal mir daran die Ohren vorgeheult, dass er ein Scheißkerl ist, dass er mich nicht verdient hat usw. Dann legte er auf, meldete sich 2 Tage nicht und ich stand da und war fix und fertig. Die einzige Kontaktquelle übers Telefon war abgebrochen. Ich wusste nicht, woran ich bin. Nach seinen Worten wieder Singelin, aber warum? Es "stimmte" doch alles.
    Das ging wirklich sehr auf meine Psyche. Ich glaube sogar, dass man diese schlechten Gefühle noch länger mit sich herumträgt, als wenn man eine Auseinandersetzung unter 4 Augen hat, eben so lange bis der nächste „vernünftige“ Anruf kommt.

    Rückblickend, hätte ich schon damals konsequenter handeln müssen, weil mir das alles nicht gut tat. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.

    Als ich mit meinem Ex zusammenzog, verbesserte sich nichts an der Situation.
    Ich zog auf ein Dorf, war ohne Auto, ohne Freunde und Familie. Wenn es dann abends Streitigkeiten gab, hatte ich keinen Zufluchtspunkt. Ich war gefangen. Das einzige, was mir möglich war, eine Runde an die frische Luft zu gehen. Am nächsten Tag ließ ich mich dann wieder einlullen.

    Zitat

    Und so schiebe ich es vor mir her… wäge ab, wann und wie ich weniger leide… ob mit oder ohne ihn. Warte – auf meine Stärke, auf meine Grenze… aber wo ist sie? Ich spüre sie nicht. Doch ab und zu, ein wenig – manches mal auch mehr – aber immer noch nicht genug für ein eindeutiges "Nein" ohne Reue.

    Liebe Ettena, ich kann dich all zu gut verstehen. Jeder hat hier seinen eigenen Leidensweg. Ich habe meinen Ex sehr viele Chancen in den 6 ½ Jahren Beziehung gegeben. Er war auch 3 Jahre zwischenzeitlich trocken, ehe ich mich dann nach Rückfall, seiner Therapie und seinem weiter trinken getrennt habe. Seit dem geht es mir besser und ich versuche jetzt mehr auf mein eigenes Wohlbefinden zu achten.


    Liebe Grüße Apfel

  • Lieber Heinrich,

    wieso bist Du Dir so sicher, das mein Freund vorgetankt hat, wenn er mich besucht? Er fährt 700 km mit dem Auto zu mir, hat immer 2 – 3 Mitfahrer dabei. Ich glaube nicht, dass er das tun würde. Das Risiko ist zu groß.
    Wenn er ankommt, gehen wir meist etwas Essen und er trinkt ein Bier dazu, das stimmt. Eines aber nur. Ich schätze, er kann zumindest 3 Tage den Konsum kontrollieren. Jedoch er schwitzt viel (schon beim Essen), seine Hände zittern ein wenig. Ich glaube, dann beginnt der Entzug. Auch glaube ich, das (s)eine Sucht die andere ablöst, wenn er bei mir ist. Er kompensiert die Alkoholsucht dann mit Sexsucht und schafft es für die Zeit, nichts oder nur sehr wenig zu trinken. Doch das geht nur für kurze Zeit, man kann ja nicht dauernd und will auch nicht immer. Aber wie das in einer Fernebziehung so ist, für kurze Zeit funktioniert es.

    Was ich natürlich nie genau wissen kann, ist, ob er heimlich irgendwo ein Fläschchen vergraben hat. Jedoch in seiner Tasche und im Mantel ist nichts, wenn er kommt. Das weiß ich genau. Und er geht auch in der ganzen Zeit nicht allein zum Auto oder sonst wohin. Wir sind für 3 Tage ununterbrochen nebeneinander. Sein Schwitzen und Zittern verrät mir, dass er zumindest unterversorgt ist. Er ist, wenn Du so willst, zeitweilig ein kontrollierter Trinker. Ich habe ihn noch nie besoffen liefe erlebt – wie gesagt, nur am Telefon habe ich öfters die Vermutung, anhand seiner Wortwahl, dass er getrunken hat.

    Ich denke, wenn ich ihn mehrfach besoffen erlebt hätte, wer weiß, wie ich heute fühlen würde. Wahrscheinlich hätte ich mich dann schon längst getrennt. Jedoch, da es immer schön ist, wenn er hier ist, ist es so schwer, los zu lassen.

    Jedoch ich wäre nicht hier, wenn ich ahnen würde, was auf mich zukommt, wenn ich wirklich mit ihm zusammen leben würde. Ich bin hier, um mehr Informationen über diese Sucht zu erhalten. Möchte abgleichen mit Erlebnissen und Erfahrungen anderer. Vorbeugen zum Einen, zum anderen abwägen – aber zu guter letzt mich schützen lernen – und vielleicht auch trennen, wenn es keinen anderen Weg gibt. Aber wie gesagt, da ich seine Sucht nie in meinem Beisein erlebe, ist alles so theoretisch und wirkt so harmlos. Ich weiß aber vom Verstand, das das alles andere als harmlos bei hm ist. Nur wenn man es nie miterlebt, ist die Schmerzgrenze nie erreicht und es wabbert so vor sich hin.

    Was kann ich also tun, um noch realer vor Augen zu haben, wie es um ihn steht?
    Seit drei Jahren versuche ich ihn zu überzeugen, dass wir mal für ein paar Wochen in einer Wohnung zusammen leben, auf Probe. Da er auch wie ich zuhause am Computer arbeitet, wäre das theoretisch möglich. Doch praktisch kommt immer etwas dazwischen. Er hat oft seine Kinder oder ist beruflich gebunden oder oder… an einem Stück war es bisher nie möglich. Und seine Wohnung ist winzig. 1 1/2 Zimmer, 40 qm. Zu Viert geht gar nicht, leider. Er müsste demnach zu mir kommen, aber das geht ja auch nicht. Also bleibt es wie gehabt – alle 2 bis 3 Wochen ein Wochenende.
    Und ich rätsel weiter und mal mir alles Mögliche aus. Aber wie ist es wirklich? Wie wäre es wirklich?

    Also bleibt mir nur der Austausch hier, um zu erahnen, statt zu wissen.

    Woher hast Du Deine Erfahrungen?
    Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören.

    Gruß
    Ettena

  • Genau das habe ich auch gedacht. Fürs erste würde schon ein Kurzurlaub über fünf Tage reichen, der lässt sich schneller organisieren. Nichts Teures oder Zeitaufwändiges, am besten gleich über Fasching oder spätestens Ostern.

    Alternativ könntest Du ihn doch mal "ganz spontan" in seinem Alltag überraschen.

  • Hallo ettena!

    Woher ich das alles weiss. Was du am anfang erzählt hast, könnte ich sein so sehr hast du mir meinen spiegel vorgehalten.
    Ich konnte auch über 1000 km an einem stück fahren ohne das es jemanden auffiel. Warum? Weil ich mir meinen pegel angetrunken hatte um für eine gewisse zeit zu funktionieren,. Mir hat auch keiner angemerkt, das ich getrunken hatte, da ich ein spiegeltrinker war. Ich war dadurch immer für andere normal, weil sie mich nicht anders kannten. Einzig meine familie merkte meine veränderungen, da sie mich ja täglich sahen. Was glaubst du denn wie viel male meine frau den schwarzen peter zu geschoben bekam, wenn sie anderen von meiner sauferei erzählte. Dein mann doch nicht, hieß es dann denn bei denen trank ich nur ein 1-3 bier und das war für die kein mass um mich als alk zu sehen. Will dir mal von unseren urlaubsfahrten nach rumänien berichten. Bevor wir hier losfuhren, hatte ich genau berechnet, wie lange ich ohne alk aushalten konnte. Da ich dir strecke von1560km auf einen rutsch durchfuhr, war ich in ca. 20 std. an meinem ziel angekommen. da unten hatte ich immer gelegenheit was nachzuschütten so das ich meinen spiegel gut halten konnte. Diese ging einige jahre gut, doch mit der zeit musste ich meinen spiegel erhöhen um über die runden zu kommen. Das ich auto dabei fuhr, war mir sch***egal, denn es war ja bis jetzt nichts passiert. Ich hatte auch jede menge verstecke angelegt, aber die erst, als es zum endspurt mit meiner sauferei kam.
    Meine letzte urlaubsreise nach rumänien wurde zum horrortrip, denn da in den ländern durch die ich fuhr 0 promille war, musste ich einen tag vorher den sprit absetzen. Diesmal hielt ich die fahrt nicht durch und in ungarn musste ich fahrerwechsel mit meiner frau machen, weil die schweissausbrüche, das kotzen und das zittern so gross waren. Kannst du jetzt verstehen, das ich genau weis, wie es bei euch ist. Zieht er jetzt nicht die reissleine, so dauert es kein jahr mehr und er steht da, wo ich stand um zu kapitulieren.
    Als ich vor jahren meine thera machte, sagten viele du bist doch kein alk, aber sie kannten mich ja nicht.
    Ich machte auch s** aber nur um mir zu bewiesen das es überhaupt noch ging und um meine frau zufrieden zu stellen.
    Die belohnung für mein durchhalten, holte ich mir später an der tanke.
    Curlinger hat von einem urlaub geschrieben, aber ich kann dir jetzt schon die garantie geben, das irgend eine ausrede kommen wird um an dieser nicht teilzunehmen. Er wird sie dir mit all seinem charm, mit dem er dich umgarnt (bis jetzt noch?) ausreden.
    Auch meine frau versuchte alles nicht so schlimm zu sehen, weil sie sich auch keine gedanken über sucht machte genau wie ich. Ich bekam doch alles was ich wollte und wurde mir ihr gerede über meine sauferei zu viel, so schüttete ich nach um das ertragen zu können, da ich nicht die flucht ergreifen konnte, wie dein freund.
    Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, so ist es doch nichts anderes, er bekommt das von dir was er möchte und wirst du ihm lästig macht er den abgang.
    Bis jetzt beleidigt er dich doch schon verbal wie du sagst. Da fangen seine entzugserscheinungen an. Ettena, lass los von den gedanken, es wird schon wieder besser, denn solange er nichts ändert zieht es euch beide immer tiefer in die hilflosigkeit.
    Ihr habt doch räumliche trennung und dadurch hast du genug zeit zu überlegen was du möchtest.
    Du bist doch mit der ganzen situation unzufrieden aber machst nicht dagegen, was eigentlich deine sache ist.
    Ich weiss, das man bei allem sich an einen strohhalm klammert, in der hoffnug es wird schon werden. Tut mir leid, aber die kann ich dir nicht geben.
    Schreibe ruhig weiter hier im forum, wie es mit euch weitergeht, aber ändert einer nichts so lese ich meine geschichte erneut.

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hi Ettena,

    meine Ehe ist auch etwas Fern, 600km und ich habe gerade gedanklichen Entzug nach meiner Frau.

    Als ich sie kennenlernte, da war das normal das getrunken wurde, alle tranken, ich auch, das gehörte zum Job, essen, Wein, was zum Magen aufräumen, Absacker. In der Vorpaarungszeit, habe ich mir darum auch keine Gedanken gemacht. Als wir das erstemal nachts verschwanden, da hatte sie einen Tee und? Wenn wir uns alle 14 Tage trafen, gehörte das dazu, das war normal, für mich genauso. Wenn wir abends telefonierten, trank ich paar Bier, sie paar Wein, und? Nach meinem damaligen Verständnis waren wir voll und ganz normal. Sensibilität für mich und meine Frau, den Pegelstand auf ccm genau an jedem gewählten Wort, jeder Bewegung und Handlung abzulesen, das kam ungewollt viel später, erspar Dir die Erfahrung.

    Meine Frau war nie verheiratet, ich war wieder Single und auf der Suche nach was Festem. Das knallte prächtig und wir haben uns als wir zusammenzogen unsere Freiheiten abgeschubbelt, bis wir paßten. Wo gehobelt wird, da fallen Späne, irgendwann paßten wir, obwohl wir unpassender nicht sein konnten.

    Ihr Verbrauch stieg und bei mir passierte auch was, es stimmte was nicht mehr. Auch ohne Alkohol wäre irgendwas hoch gegangen, an die Decke. Das zu lösen, mich vielleicht noch in eine Beziehungstherapie zu schleifen, unmöglich, da hätte ich kein Verständnis für gehabt, aber da war ja das noch mit dem Suff obendrauf, Oberhammer, unverkraftbar. Praktisch habe ich lange rumgehampelt, selbst nach ihrem Infarkt noch mehrere Monate, fast 1 Jahr bis sich etwas änderte.

    Wenn Du mich jetzt fragst, ob es das wert war und ob ich das nochmals machen würde, dann würde ich folgendes antworten: ich würde es nochmals machen und es ist mir alles Mögliche wert, aber ob ich könnte, ist eine andere Frage. Mit den damaligen Erfahrungen wäre ich nicht in der Lage diese Zeit nochmals zu durchleben und mit den heutigen Erfahrungen, weiß ich nicht ob mein Körper das nochmals überstehen würde. Mit den Erfahrungen, die meine Frau heute besitzt und meinen Veränderungen, glaube ich fest daran, daß wir alles gemeinsam überstehen können, egal welchen Namen wir dem Kind geben.

    Mein Selbstschutz hält sich aber für immer die Option offen, einen Abflug zu machen, wenn ich drohe auf der Strecke zu bleiben. Damals war ich zu allem fähig und traute mir auch zu Welt zu heilen. Wenn Du hier im Forum die Geschichten studierst, Du hast ja Zeit, wenn Du ihn nur alle 14 Tage siehst und wenn Du sie nicht hast, wäre wichtig, für Dich.

    Vielleicht kannst Du aber mal was genauer erklären, warum Ihr in der Zeit nie mal paar Tage länger zusammen gewesen seid. Unabhängig von unterdrückter Abhängigkeit, mir würde das stinken. Bist Du Dir sicher, dass da überhaupt eine zweiseitige Beziehung ist?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • ETTENA! WACH AUF!

    Jedoch er schwitzt viel (schon beim Essen), seine Hände zittern ein wenig. Ich glaube, dann beginnt der Entzug.
    jemand, der zittert und schwitzt, wenn er keinen alkohol trinkt, ist kein "kontrollierter" trinker, sondern ein ABHÄNGIGER.

    oder findest dus normal, zu schwitzen und zu zittern, wenn du nichts trinkst?

    ich hab das gefühl, du willst die bestätigung, es ist alles in ordnung und nach dem ersten beweis, dass es nicht so ist, einen zweiten, dass es nicht so ist und danach einen dritten und einen vierten....
    bis du jahre deines lebens mit selbstbetrug verschwendet hast!

    was soll das mit dem gemeinsamen urlaub?
    hör doch mal zu was die leute dir sagen. du brauchst keinen beweis mehr, dass er trinkt, du siehst seinen entzug.

    ich hab am anfang gedacht, ok, sie siehts wirklich nicht - jetzt hab ich das gefühl, du willst es nicht sehen, aber dann suder nicht rum. tu was.

    lg reva

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