Wie kann ich mich aus einer Co-Abhängigkeit befreien ?

  • Hallo zusammen,

    Wie kann ich mich aus einer Co-Abhängigkeit befreien ?

    Der Grundstein hier für ist natürlich das ich es erkannt habe das ich Co-Abhängig bin.

    Hierzu noch mal den Link zu dem Thema Wie erkenne ich eine Co-Abhängigkeit?

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic10302.html

    Ich muss anfangen mich ernsthaft und ehrlich mit mir selber auseinander setzten.
    In mich hinein hören und meine Bedürfnisse ernst nehmen und an erster Stelle stellen. Mir klar machen das ich für mich verantwortlich bin und niemand sonst, genauso wie es der Partner für sich ist. Ich bin für mich verantwortlich und nicht für meinen Partner und dessen Wohlbefinden.
    Ich muss anfangen mich zu informieren was sind meine Verhaltensweisen in der Co-Abhängigkeit. Diese muss ich mir Bewusstmachen und nach und nach verinnerlichen. Ich muss lernen einen gesunden Egoismus zu entwickeln.
    So das ich ständig mein Verhalten überprüfen kann. Ich muss mich fragen können warum tu ich Dies und Das. Was bezwecke ich damit. Tu ich das um jemanden einen ganz normalen Gefallen zu tun oder will ich wieder von mir selber ablenken.
    Will ich damit für mich unangenehme Gefühle überdecken damit ich sie nicht spüren muss. Will ich sie weg kümmern. Es ist dabei die Ehrlichkeit zu sich selbst unabdingbar. Oft versuchen wir uns ja in diesem Punkt selbst zu betrügen und das müssen wir lernen nicht mehr zu tun.
    Unser Selbstwertgefühl ist ja meist im Keller, wir müssen es da wieder heraus holen und das können wir wenn wir uns wieder auf uns konzentrieren. Das tun was uns gut tut. Lernen „Nein“ zu sagen und uns nicht in eine „Opferrolle“ drängen lassen. Uns nicht mit Schuldzuweisungen das Leben selber schwer machen. Wir müssen niemanden etwas beweisen denn wir bestimmen wie wir Leben wollen.
    Ich muss mein Leben lang immer wieder täglich mein Verhalten überprüfen damit ich nicht wieder in eine Abhängigkeit rutsche. Es ist eine Lebensaufgabe. Anfangs findet diese Überprüfung ganz bewusst statt aber ich kann mir sehr gut vorstellen das es sich irgendwann automatisiert.

    So mal meine Gedanken dazu, freue mich auf eure Meinungen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Liebe Elocin,

    dies ist eine ganz tolle Zusammenfassung des sehr angenehmen Chats gestern.

    Ich kann dazu wirklich nur meine Zustimmung geben und hoffe, daß mir diese Zusammenfassung gerade hilft, mein Leben wieder neu zu ornen.


    Lieben Dank für Deine Mühe

    Drück Dich


    Melina

  • Hallo Zusammen,

    mir ist hierzu noch einmal was ganz wichtiges eingefallen, weil ich es hier im Offenen Bereich sehr oft lese.

    Die Co-Abhängigkeit beginnt schleichend und genauso schleichend löse ich mich daraus.

    Es geht nicht das ich was lese, sage ja so ist es und dann sofort handele.
    Es ist ein langer Prozess bis ich die richtigen Schritte tue.

    Ich habe bei mir überlegt wie lange hat es denn gedauert. Und jetzt muss ich mir eingestehen es hat 5 Jahre gedauert.

    Mir wurde immer wieder gesagt, mach die Augen auf und schau genau hin. Niemand hat gesagt mach dies und du musst dies tun.
    Immer wieder hinschauen und sich fragen ist das das was du willst, geht es dir gut damit. Ehrlich sein.

    Hier hätten wohl einige mit mir die Krise bekommen wenn ich das Forum früher gefunden hätte und all meine "Rückfälle" mit erlebt hätten.
    Aber es waren in dem sinn keine Rückfälle denn sie haben mich weiter gebracht das ich für mich eine Konsequente Lösung herbeiführen konnte.

    Jeder brauch seine eigene Zeit und wir die schon weiter sind, die Geduld andere auf ihren Weg zu begleiten.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin,
    ja Geduld, dass ist es , was ich auch noch lernen muss. Du schreibst ganz richtig, dass auch die Co - Abhängigkeit ein langer Prozess ist, den man nicht so schnell ändern kann.
    Ich bin leider im Moment noch sehr ungeduldig.
    Da ist mein Mann nach so langer Zeit endlich trocken, und ich denke : jetzt ist alles gut, wir sind im siebten Himmel!
    Pustekuchen. Der lange Prozess der Lügen, Gemeinheiten, Unsicherheiten, Angst, Traurigkeiten - aber immer wieder Hoffnung, neuer Versuche, neue Chancen - eben schlichtweg Dummheit - dieser Prozess braucht seine Zeit um - ja sich zu ändern. Um mich zu ändern.
    Mir ist völlig klar, dass das bei mir auch nicht so schnell geht. Bin in manchen Dingen ganz schön konservativ. :oops:
    Aber, mir hilft es auf jeden Fall hier im Forum euere Lebensgeschichten zu lesen und mir davon einiges zu nehmen und zu lernen.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • P.S. Hoffentlich dauert es bei mir aber nicht sooo lange. Wie gesagt, Geduld ist nicht meine Stärke.
    :roll:

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo ihr alle,
    in den letzten Tagen habe ich festgestellt, dass die Co-Abhängigkeit bei mir glaube ich schon in den Kinderfüßen gelegt war. Meine Mutter ist sehr dominant, reagiert mit Krankheit und sonstigem auf Gegenwillen. Wahrscheinlich haben wir (mein Vater und ich) schon immer gemacht, was sie wollte. Auch wenn wir manchmal dagegen angekämpft haben. Meine ältere Schwester hats richtig gemacht, ist schnellstens ausgezogen. Nur ich dumme "Kleine" dachte, es ist viel schöner zuhause zu bleiben.
    Ich war schon mal bei einer psychologischen Beratung, die mir das mit meiner Mutter erklärt hat. Damals wollte ich es eigentlich gar nicht hören,denn die Probleme hatte ich doch hauptsächlich mit meinem Mann.
    Jetzt ist er schon vier Monate trocken. Aber ich komme noch lange nicht mit mir klar. Auf der einen Seite habe ich wahrscheinlich zu große Erwartungen an ihn und sein Verhalten, auf der anderen Seite mache ich mir sehr viel Gedanken, wie es mir geht, was ich ändern sollte/ könnte.
    Bin glaube ich, ganz schön durcheinander.
    Wenn ich weiter nachdenke, im Beruf finde ich meine Co - Abhängigkeit schon wieder. Da mache ich auch meistens, was die anderen so gut finden. Anordnungen vom Chef - auch wenn sie noch so weh tun, weil meine persönliche Freiheit total eingeschränkdt wird - kann ich nicht wiedersprechen. Oder zumindestens nicht durchdringend genug.
    Viel zum Nachdenken.
    Vielleicht hat jemand einen Rat für mich. Meine SHG trifft sich leider nur einmal im Monat. Da kann man gar nicht so viel aufarbeiten.
    Ganz durcheinandere Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • wow elocin du ahst echt recht, solche entwicklungen brauchen zeit, wenn man langfristig erfolg habn will,

    ich dachte schon ich habs schlecht in meiner situation, aber was ich hier lese, da merk ich, es geht schlimmer!

    bei mir ist es nicht so das ich mit ihm in einem haus wohne und nicht dauernd dieser anstrengenden situation ausgesetzt bin. wir sind nicht einmal zusammen. aber wir waren es 2mal und ich kann da nicht so ganz loslassen... was mich an mir selber stört, das ich nicht wegkomme von ihm. aber dabei hat mir das forum schon ein großes stück geholfen, ich hab die knöpfe erkannt, die er ständig bei mir drückt. und wie "gut" ich dann gleich funktioniere....

    für mich is die zeit trotzdem schon sehr lang, in der sich das mit uns zieht, seit 1,5 jahren das thema beziehung. und wir kennen uns seit ich 14 anfang bin, das macht die sache nicht unbedingt leichter... und jetz bi ich 18 :/

  • Hallo Immerdrauf,

    ich wollt grad mal bei dir lesen, du hast ja einige Threads aufgemacht, besser ist es wenn Du in einem bleibst dann kann man Dich besser begleiten und Du siehst auch selbst Deine entwicklung besser.

    Wenn Du Dich einloggst, dann setzte das Häckchen bei "automatisch einloggen" dann verschwiedet der Text nicht mehr. Oder Du schreibst in einem Textprogramm vor und kopierst es hierher.

    Wie habe ich es geschafft aus dem Co zu kommen?

    Das wichtigste war das ich meinen Tiefpunkt erreicht hatte.

    Dann habe ich es mit Hilfe dieses Forums geschafft, ich habe in der "Geschlossenen" viel an mir gearbeitet und los lassen können, das tu ich immer noch.

    Das tägliche Aufschreiben meiner Gefühle und Verhaltensweisen haben mir gezeigt wohin die Reise gehen soll. Zu MIR selbst.

    Dann bin ich noch einmal die Woche in eine reale Selbsthilfegruppe gegangen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo,

    ich wollte diesen Thread mal wieder nach oben holen, damit jeder sich selbst nochmal überprüfen kann wo er steht.

    Drehen sich die Gedanken noch viel zu oft um den Alki oder schau ich endlich nach mir, bin ehrlich zu mir und versuche meine Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern.

    Hab ich als Co erkannt und akzeptiert das ich den Alki nicht ändern kann, sondern nur mich selbst!!!!

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin @all

    da ich ja aus der Alkoholiker Ecke komme sehe ich einige Parallelen zu meinem damaligen nassen Denken hier im Co Bereich.

    Da die Co-Krankheit eine eigene selbständige Krankheit ist und da auch die Erkenntnis dazu gehört ,krank zu sein wage ich mich an diese heran, um sie besser zu verstehen.

    ich lese hier das eine ähnliche oder gleiche Verhaltenweise an den Tag gelegt wird/werden ,wie mit meinem damaligen nassen Denken. Ich war nicht bereit ganz und gar meine Krankheit zu akzeptieren und habe mir solange Meinungen eingeholt, bis sie meinem Denken gleich waren. Ich suchte solange Bestätigungen für mein Weg und ich bekam sie irgendwann auch .

    Das alles hat mich JAHRE meines Leben gekostet.

    nun sehe ich es hier das einige Co's zu Threadhüpfer geworden sind und sich ähnlich verhalten wie ich damals in meiner Nassen Zeit. Nichts annehmen , lieber ausdiskutieren oder auch über dritte Personen in fremden Threads reden usw.. Nicht erkennen wollen , das es sich ausschließlich um sie geht.

    ist das auch eine übliche Verhaltensweise für CO,s die es noch nicht ganz verstanden haben , das sie krank sind?
    Rumeiern und abwarten bis sich die Krankheit von alleine in Luft auflöst?

    Sollte es am Theama vorbei gehen dann gebt mir mal Bescheid inwieweit ich falsch liege.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen!

    Hey Elocin, guter plan, diesen Thread wieder nach oben zu holen!
    Bin auch jetzt erst drüber oder "rein" gestolpert!
    Das habe ich gerade von Gotti gelesen:

    Zitat

    Wenn ich weiter nachdenke, im Beruf finde ich meine Co - Abhängigkeit schon wieder. Da mache ich auch meistens, was die anderen so gut finden. Anordnungen vom Chef - auch wenn sie noch so weh tun, weil meine persönliche Freiheit total eingeschränkdt wird - kann ich nicht wiedersprechen. Oder zumindestens nicht durchdringend genug.


    Ooops, und ertappt! :oops:
    Jetzt versuche ich zwar nicht mehr bei meinem Mann die Wogen zu glätten, aber merke, dass ich irgendwie immer versuche, "die Nette" im Job sein! Bloß nicht zu laut aufmucken... :? Nachher mag mich jemand nicht mehr...
    So gefalle ich mir gar nicht!!!
    Da gibt es wohl auch noch ne Menge aufzuarbeiten :? !
    Danke für diesen tollen Thread, Elocin!

    Liebe Grüße

    fish

  • hallo zusammen,

    ich habe ganz sicher ERKANNT das ich den alki nicht ändern kann,das ich nur mich selbst ändern kann.
    ich schaue auf mich. und doch sind die gedanken noch zu oft bei ihm.gerade heute macht mir das wieder so zu schaffen. mir wäre es auch lieber ich könnte das abstellen.gerne, wenn es so einfach wäre.
    vielleicht muss das auch so sein, ich weiss nicht,vielleicht sieht es morgen anders aus.

    lb. gr. pandora

  • Leider dachte ich am Montag auch wieder nicht an den Chat.
    Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich an mich denken kann, ich denke von mir, dass ich doch auch mal nein sagen kann, was andere Co s nicht können, mich würde interessieren, was ihr im Laufe der Jahre anders gemacht habt.

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