Ganz am Anfang und doch mittendrin

  • Hatte eigentlich heute morgen einen Beitrag von mir geschrieben. Ist wohl verlorengegangen.
    Schade, da habe ich von einer guten Zeit mit meinem mann heute erzählt.
    Die ist nun wieder zerrissen.
    Ach Klaro, das hättest du mal wieder hören müssen, was da vorhin abgelaufen ist.
    Mir wurde mal wieder die Schuld aufgedrückt, die ich dieses Mal auf keinen Fall hatte.
    Jetzt, seit er trocken ist, hat mein Mann ein Problem mit meiner Ehrenamtarbeit. Alles was damit zu tun hat, ist ein rotes Tuch für ihn.
    Klar, vorher war er froh, wenn ich weg war. Hatte er Zeit und Ruhe zum Saufen. Jetzt ist er nur noch "eifersüchtig" - wieder eine neue sucht ???
    Ich habe sowieso vor, mich dort zum Ende des Jahres zu verabschieden, denn nach so vielen engagierten Jahren (acht) kann ich nicht einfach so aussteigen. Dort habe ich auch ganz schön viel Halt gefunden, die ganze Zeit.
    Mal sehen, was dann kommt.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn wir beide regelmäßig was unternehmen würden. Schwer ist es, mit seiner Schicht. Aber, wo ein Wille ist ....
    Das wars erst mal, Tschüß.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo, Gotti,

    schade, dass dein Beitrag verloren gegangen ist. War das ein Bericht über das Heute oder die Vergangenheit mit deinem Mann?

    Es scheint, als wüsste dein Mann noch nicht so richtig etwas mit seiner "freien" Zeit anzufangen! Da klammert er und will dir deine eigenen Aktivitäten verweigern. Mein Partner hat das vor einiger Zeit auch gemacht, und wenn ich dann doch mal weg war, wusste er sich zum Teil nicht zu beschäftigen und trank dann um so mehr.

    Dadurch habe ich mich allerdings nicht von meinen Hobbys, die mir wichtig sind, abbringen lassen, denn so oft bin ich ja nicht weg! Ich habe ihm klar und deutlich gesagt: Die Aktivität ist mir wichtig! Ich werde sie für dich nicht aufgeben, weil ich sie brauche. Du kannst mich nur MIT ihr haben! Er hat es akzeptiert. Und wenn nicht, dann ist es sein Problem!

    An deiner Stelle würde ich mich nicht von deinem Ehrenamt abbringen lassen, wenn es dir wichtig ist. Das sollen wir hier doch gerade lernen: Für uns selbst sorgen!!! Tu das!! Er hat kein Recht, dir das, was dir wichtig ist, zu verwehren! Auch nicht mit unterschwelligen Bemerkungen!

    Statt dessen solltet ihr euch bemühen, gerade wegen seiner Schichten!!! (mein Mann arbeitet auch Schicht!) gemeinsame Unternehmungen konkret zu planen, gemeinsam einen Teil der Freizeit zu verbringen! Versuch es immer wieder ihn darauf anzusprechen!

    Warum sagst du deinen erwachsenen Kindern nicht genau, warum du zur Therapie gehst? Meinst du, dass sie sonst zu viel über ihren Vater erfahren würden? Wissen sie denn nichts über seine Trinkerei?

    Ich spreche mit meinen Kindern schon darüber, wenn auch nicht in Einzelheiten, aber sie haben meinen Partner (er ist allerdings nicht ihr Vater) ja schon manchmal betrunken erlebt und machen sich um uns beide Sorgen. Sie wissen um die Problematik Alkohol und interessieren sich für uns und unseren Weg, den wir aus der Alkoholabhängigkeit gehen! Ich glaube, sie lernen daraus auch, wie man mit Problemen umgeht.

    Lass es dir gut gehen und gib dich nicht auf! Für deine Therapie wünsche ich DIR alles Gute!

    Oiseau

  • Hallo Oiseau,
    schön dass du dich wieder mal bei mir meldest. Spätestens morgen hätte ich bei dir nachgefragt.
    Mit dem Bericht, der verlorenging , war es so, dass ich von ein paar lustigen Minuten sprach. Wir hatten mal seit langem Spaß miteinander. Solche Momente sind noch selten, deshalb habe ich einen hier festhalten wollen.
    Mit dem Ehrenamt will ich auch selber aufhören, denn seit meine Tochter nicht mehr aktiv im Verein ist, sehe ich auch nicht mehr so die nötige Nähe dazu. Außerdem überlege ich auch in letzter Zeit, dass ich mich viel zu sehr hineinsteigere, aber - jetzt kommts auch wieder "Therapie nötig" - eigentlich ganz schön ausgenutzt werde.
    Ich habe und werde immer wieder gerne helfen, wo es nötig ist, aber ! ich bin doch nicht die einzige da.
    Meinen Mann hat es nie gestört, wenn ich dort hin bin, als er noch getrunken hat. Dann konnte er offener trinken. Und ich habe ihn nicht so "genervt" mit meiner Nörgelei, weil er wieder getrunken hat.
    Die Kinder haben natürlich alles mitgekriegt. Es hat nur sehr lange gedauert, bis ich das erste mal mit ihnen offen darüber geredet habe. Ich weiss nicht, ob es Scham war, dass ich so feige war ?
    Meine Tochter hat mich erst mal so richtig aufgeweckt, als sie letztes Jahr ( ich glaube es war im Juli) mir geraten hat, mich scheiden zu lassen. So flapsig, wie ihre Art ist, kalt, nüchtern. "Lass dich doch scheiden"
    Wie oft habe ich das schon vorher überlegt zu tun ?
    In dem Moment konnte ich aber nur antworten: Das sagt sich so leicht. Gerade sie, brauchte noch die meiste finanzielle Hilfe, die ich ohne das Gehalt meines Mannes nicht leisten konnte.
    Dann, ein paar Wochen später, war ich aber mit meiner Kraft so am Ende, dass mir das alles total egal war. Ich dachte mir, irgendwie geht es auch ohne ihn weiter, irgendwo krieg sogar ich finanzielle Unterstützung.
    Meine unsagbare Erleichterung, als er nachgab und das erste mal zu den AAs ging, kam erst Tage später aus mir. Es war einfach unbeschreiblich.
    Auch für die Kinder.
    So nach und nach lernen sie auch wieder Achtung vor ihrem Vater. Er weiss, dass es ihnen schwer fiel, vorher. Jetzt tut sie ihm sehr gut.
    Naja, und jetzt sehen meine Kinder mich, wie ich versuche mit der neuen Situation fertig zu werden , aber wie ich irgendwo in einer Schiene gefangen bin.
    Es fällt mir - uns manchmal noch sehr schwer, bei meinem Mann manche Themen anzusprechen. Da gibt es viele Streitauslöser. Wir müssen erst lernen, dass er im trockenen Stadium anders reagiert.
    Im nassen Stadium hat er uns alle einfach niedergeschmettert. (Wörterkeulen sage ich dazu) Und ich war damit ausgeschaltet. Konnte nicht mehr reagieren.
    Dass sich das auf mein restliches Leben ausgeweitet hat, ist nach so langer Zeit eigentlich logisch. Das verstehen auch meine Kinder.
    Vielleicht helfe ich mit meiner Therapie auch meinen Kindern. Gebe ihnen hoffentlich ein besseres Vorbild als ich bisher war.

    Ja, Oiseau, ich glaube, wir - du, dein Mann, und wir beide - sind schon auf dem richtigen Weg. Und meiner Therapie ( ich warte geduldig und wenns acht Wochen sind) sehe ich mit gutem Gefühl entgegen. Bin ja hier schon am Vorarbeiten :!::lol:
    Ich lasse es mir gutgehen, schaue mit meinem mann mal ganz gemütlich TV, geniesse seine ausgeglichene Laune. Als gemeinsame Aktivität haben wir uns das Schwimmbad ausgedacht. Mal sehen, wann das klappt. Erst muss ich aber meinen Husten ganz wegkriegen. War ganz schön anhänglich diesmal. Aber sonst bin ich wieder fit.
    Dir wünsche ich noch ein paar ruhige Tage für dich ! Und dann ! ein glückliches Wiedersehen. :!:
    Wird schon schön werden, LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Gotti,

    ihr habt ja auch einiges durchlitten! Ich bewundere dich, wie du es schaffst, wieder neu anzufangen und mit so viel Stärke und Mut in die Zukunft zu schauen. Respekt!

    Schwimmbad! Toll! Genau das planen wir auch! Bewegung, Auspowern tut immer gut!

    Was wir auch gern tun ist: Kino, mal gut essen gehen, Konzert, rausgehen...

    Hauptsache: Gemeinsam die Zeit nutzen - nicht vertrödeln, denn das lässt einen, so ist meine Erfahrung, sich müde, antriebslos und schlecht gelaunt fühlen. Und manche kommen dann auf dumme Gedanken!

    Ich danke dir sehr für deine aufbauenden und herzlichen Wünsche, habe mich richtig darüber gefreut.

    Werde bestimmt demnächst berichten, wie es uns so erneut gemeinsam ergeht.

    Einen schönen Sonntag wünscht dir

    Oiseau

  • Hallo, liebes Forum, will mich schnell mal melden.

    Morgen gehts wieder zur Arbeit, da bleibt wenig Zeit für " PC- Dillern"

    Es war bis jetzt eigentlich ein sehr entspanntes Wochenende. Im Gegensatz zu früher, wo sich der Mann jeden Tag seine Bierchen und Weinchen gegeben hat, das natürlich abgestritten hat, auf Nachfrage, und dies nur Wut, Ärger und Bauchschmerzen bereitet hat.

    So richtigen Streit haben wir doch nicht mehr. Mehr "heftige" Diskussionen.
    Meinen Mann macht es z.B. nervös, wenn unsere Tochter bei Tisch erzählt. Sie redet etwas lauter (fällt mir z.B. überhaupt nicht auf, denn ich bin von
    der Kigaarbeit Krach gewöhnt) und redet schnell. Da will er wieder seinen "Papi" ( so heisst der Schwiegervater) herauskehren und fängt zu schimpfen an. Na und ich versuche eben auszugleichen.
    Ich finde es gut, wenn beide "Jungerwachsene" ihre Meinung äußern. Sie sind jetzt ja nicht mehr immer da (beruflich unterwegs).

    Unser Großer besteht schon länger auf seine Meinungen. Zwar noch nicht so durchdringend, dass der Vater mal schweigt, aber immerhin. Da merke ich immer wieder, dass er auch (obwohl er es nicht zugeben will) Probleme mit seinem Vater hat.

    :shock: Ich glaube langsam wirklich, dass ich hier die meiste Vorarbeit für meine Therapie leiste.

    Danke: an euch, die ihr mitlest, mir antwortet, mir (manchmal harte) Ratschläge erteilt, an meine Höhere Macht.

    LIebe Grüße an Oiseau, auch dir noch einen schönen Sonntag, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Vielen Dank Juliane, für deine Grüße.

    Das ist ja schade, dass ihr noch mal von vorne anfangen müsst. Aber, davor sind auch wir (Oiseau und ich) nicht gefeit. Manchmal überkommt mich schon noch die Angst, was ist, wenn er wieder anfängt ?

    Eines weiss ich, dann warte ich nicht wieder 24 Jahre :!:

    Dir und deinem Mann wünsche ich einen guten Neuanfang !!!! und dann mehr Glück beim Durchhalten.
    Und für heute eine gute Nacht, damit du morgen ganz ruhig und entspannt bei der Thera bist ! LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • So, heute gehe ich wieder in meine SHG.
    Schade, mein Mann ist wieder zur Schicht und kann seine nicht besuchen.
    Er meint, es macht ihm nichts aus. Er braucht nicht die ständigen Besprechungen.
    Ich glaube, er hat einfach mit dem Reden allgemein Probleme. So richtig zugeben, dass es ihm schlechtgeht, kann er nicht. Er kann nicht "aus sich heraus". Und dann fehlt ihm auch ein guter Freund, mit dem er sich austauschen könnte.
    Für mich wäre es einfach nicht möglich gewesen, bis hierher zu kommen, ohne meine Freundinnen, die mich getragen haben. Vielleicht haben sie mir manchmal schon Tipps gegeben, oder Ratschläge, ohne dass ich es gemerkt habe, habe wollen.
    Ich freue mich auf die Frauen, die ich nachher treffe. Leider sind es nicht so viele, aber vielleicht kommt ja mal wer neues. Ach, ist ja egal, wir haben ja doch alle die gleichen Sorgen. Nur sind sie bei jedem " in einer anderen Farbe".
    Froh bin ich aber vor allem, weil ich in vielen Hinsichten schon einen Schritt weiter als manch andere bin : Ich tue was, um mir zu helfen.
    Und mir helfen zu lassen: am 01.04. gibts die erste Krankengymnastik/Massage :)
    Bis später, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Gotti,

    das, was du schreibst, gefällt mir schon sehr. Du bist schon recht weit gekommen auf dem Weg raus aus der Co-Abhängigkeit! Deine SHG scheint dir richtig Spaß zu machen! Fiel es dir eigentlich schwer, das erste Mal dort hin zu gehen? Und wie wurdest du aufgenommen?

    Dass du dich auf deine KG und Massagen freust kann ich gut verstehen, ich kriege richtig Lust, mir auch mal wieder welche verschreiben zu lassen.

    Ja, Freundinnen sind schon ungeheuer wichtig! Ich habe meinen auch einiges zu verdanken. Gespräche mit einer guten Freundin haben für mich schon so manches Mal eine Therapiestunde "ersetzt".

    Muss gerad mal Schluss machen. Melde mich noch mal später.

    LG Oiseau

  • Heute ist "Therapietag" für mich, denn ich treffe mich nachher bei meiner Freundin und ein paar Nachbarinnen zum Kaffeeklatsch. So alle zwei Monate klappt das immer mit den Treffen und dann wird geredet und geredet und ...Wie es halt bei Frauen so üblich ist und uns gut tut.
    Ja, Oiseau, ich mag meine SHG. Hingekommen und eingeladen wurde ich von einer ehemaligen, älteren Co- Frau. Sie leitet auch so die Gruppe, ihr Mann die Alkoholikertreffen. Er ist ja schon seit 20 Jahren trocken, sehr krank aber trotzdem für andere (z.B. meinen Mann ) ein Vorbild und eine Hilfe.
    Er hat auch damals gleich meinem Mann angeboten, dass ich mich bei seiner Frau melden sollte. Und das fand ich natürlich sehr gut als Einstiegshilfe.
    Wir haben an dem Abend bestimmt 3 Stunden geredet.
    Auf das Internet bin ich erst viel später gekommen.
    Also, ich muss los, sonst wird der Kaffee kalt.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo, Gotti,

    habe es gestern nicht mehr geschafft mehr zu schreiben. Es passierte gestern so viel, wie sonst im ganzen Jahr nicht. Beruflich vor allem. Da war ich sehr angespannt und aufgeregt.

    Heute habe ich mich beruhigt. Hatte gestern auch noch eine "Therapiesitzung" mit meiner Freundin! :lol: Es stimmt: Ohne diese Treffen wären Frauen aufgeschmissen! Dein geschildertes Erlebnis aus deiner SHG macht mir richtig Mut, mir auch eine Gruppe zu suchen! Gefährlich ist nur: In dem Moment, wo in der Partnerbeziehung alles soweit gut läuft, steht man nicht so unter Zugzwang oder Druck, sich einer Gruppe anzuschließen. So geht es mir momentan. D.h. man muss sich dann immer intensiv wieder die Gefühle aus der "nassen Phase" ins Gedächtnis rufen und neu durchleben, damit man nicht vergisst, worum es eigentlich geht! Ich hoffe, mir gelingt es.

    Einen angenehmen Nachmittag mit heißem Kaffee (bei mir ist's Tee!) wünscht dir
    Oiseau.

  • Hallo ihr Lieben,
    im Moment geht es mir (seelisch) wirklich sehr gut. Da frage ich mich auch, ob ich überhaupt eine Therapie brauche. Alle "nassen" Sorgen sind weit weg.
    Oder doch nicht?
    In der SHG musste ich mich dieses mal richtig beherrschen, nicht zu sehr belehrend zu klingen. Wenn da so Ansagen kommen wie: kontrolliertes Trinken - da habe ich schon sehr mit mir gekämpft. Und ich war doch auch so doof und habe jahrelang so einen Blödsinn geglaubt.
    Aber es ist wirklich sehr, sehr schade, wenn man bei manchen Leuten immer wieder auf Unverständnis trifft. Manche sind einfach unbelehrbar. Jetzt kann ich unsere schon viel früher schlau gewordenen Forenteilnehmer gut verstehen, wenn sie hier manchmal " harte Bandagen" verwenden.
    Ach, Oiseau, gestern Abend war es noch richtig gemütlich bei uns. Fast wie in der jungen Liebe. :oops: Vielleicht sind wir doch noch nicht zu alt dafür??? :oops:
    Körperlich bin ich heute aber einfach nur groggi. Die Woche war sehr rückensträflich für mich. :cry: Und die erste Massage ist noch so weit.
    Aber ! es kommt das Wochenende!!!
    Da ist hoffentlich eine Stunde Entspannung drin.
    Liebe Grüße an euch alle, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Gotti,

    du hörst dich fantastisch an!!! Wie schön! Für die Liebe ist man doch nie zu alt!!! Also, genießt es! :!:

    Aber, wie ich auch schon gemerkt habe: In den Phasen, wo es einem gut geht, vergisst man, dass man eigentlich dennoch eine Therapie oder SHG oder ähnliches braucht, einfach schon aus dem Grund, weil das Leben nie so bleibt wie es zur Zeit gerade ist! Und wenn dann wieder mal ein Tief, welcher Art auch immer, kommt, hängen wir wieder durch, stehen wir wieder vor einer unüberwindlichen Mauer, sind wir wieder hilflos, weinen wir uns wieder in den Schlaf, brauchen wir wieder Hilfe, werden vielleicht sogar unsere Kinder wieder belastet ... und ... und ... und ...

    In diesem Sinne! Ich muss mich im Moment auch treten, aber wenn ich hier lese und auch meine Geschichte wieder mal anschaue, dann erinnere ich mich - obwohl es mir im Augenblick auch gut geht!

    Möge es euch lange Zeit sehr gut gehen!!!

    Oiseau!

  • Hallo liebe gotti!


    Zitat
    Hallo ihr Lieben,
    im Moment geht es mir (seelisch) wirklich sehr gut. Da frage ich mich auch, ob ich überhaupt eine Therapie brauche. Alle "nassen" Sorgen sind weit weg.
    Oder doch nicht?
    In der SHG musste ich mich dieses mal richtig beherrschen, nicht zu sehr belehrend zu klingen. Wenn da so Ansagen kommen wie: kontrolliertes Trinken - da habe ich schon sehr mit mir gekämpft. Und ich war doch auch so doof und habe jahrelang so einen Blödsinn geglaubt!!!!!!!!!!!!!!!


    Komm mal wieder etwas in die realität zurück. Ich freu mich darüber, das du dich besser fühlst, als noch vor einiger zeit.
    Aber frage dich mal, warum du dich darüber aufregst,als du vom konrtollierten trinken hörtest.
    Es hat doch ungute gefühle in dir ausgelöst, weil du auch mal da standest, wo jetzt die anderen stehen. Du wirst dadurch stark an deine anfänge erinnert und das macht dich wütend. Diese wut bezieht sich aber nicht auf die anderen, sondern auf dich selbst, weil sie dir durch diese gespräche den spiegel vorhalten und das tut weh. Daran spürst du, wie empfindlich du noch bist, wenn du davon hörst.
    Du bist auch nicht doof, denn waren die störungen damals schon so gross, oder hast du es noch gut aushalten können.
    Du bist nicht doof sondern hast die dinge noch nicht so ernst genommen um dich über diese krankheit schlau zu machen.
    Du hast es nicht gewusst, das alkoholismus eine krankheit ist und die folgen verhehrend sind.
    Das kommt doch erst, wenn das kind in den brunnen gefallen ist und man verzweifelt versucht es wieder herauszuholen egal wie auch immer.
    Du fühlst dich jetzt gut, aber was ist, wenn plötzlich eine störung auftritt, womit du nicht rechnest?
    Glaubst du, du bist schon stark und belastbar genug um dieses aushalten zu können.
    Ich konnte es damals nach meiner thera nicht und holte mir immer wieder hilfe, um zu lernen wie ich mit manchen situationen umgehen kann. Meine phase und die meiner frau, zu unserem selbstwert, belastbarkeit zufriedenheit dauerte schon jahre, denn es kamen viele dinge auf uns zu, wo wir erst lernen mussten, sie anzunehmen, uns auszuhalten um nicht gleich wieder in alte verhaltensweisen zu fallen.

    Ich persönlich kann dir nur raten, die thera zu machen, auch wenn du glaubst, es wäre jetzt alles friede freude eierkuchen, aber es kommen noch dinge auf euch zu, mit denen ihr euch auseinandersetzen werdet
    Wenn die einsicht von beiden da ist was zu ändern ist alles so schön , das man sagen könnte, so muss es bleiben, was auch jedem gegönnt sei, aber das ist am anfang immer so, weil ich das bestens von uns kenne. Wichtig ist, kleine schritte zu machen und deshalb kann ich dir nur raten, den angefangenen weg weiter zu gehen, und der heisst, mache was für deine gesundheit und gehe in therapie.
    Du wirst dir später dankbar sein diese gemacht zu haben, weil sie zu einem wichtigen abschnitt auf deinen weg in die gesundung sein wird.

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Oiseau
    vielen Dank für deine Antwort und die guten Wünsche, die mir natürlich sehr gut tun. Aber keine Angst, ich bleibe auf dem Teppich.
    @ Heinrich: (siehe letzter Satz) Außerdem bekam ich gestern einen total überraschenden Anruf! Eine der angemeldeten Therapeutinnen hat mich für nächste Woche Donnerstag in ihren Terminplan aufgenommen
    :!::!::!: Habe ich nicht ein Glück!
    Na und am Abend habe ich meinem Mann davon erzählt. Er war erst etwas "pikiert", weil er ja trocken ist, und wir doch keine Probleme mehr haben.
    Ich habe dann versucht zu erklären. Das muss ich dann am Donn. auch, oder später.
    Die ganzen langen Jahre Sorgen mit und um ihn sind jetzt nicht so einfach zu vergessen und verarbeiten. Und dann die steten Ärgernisse im Beruf, wo ich mich nicht durchsetzen konnte und kann - da kommt schon etliches zusammen. Was vielleicht alles zusammenhängt?
    Das war dann für meinen Mann schon verständlich. Als ich fertig war, habe ich ihm gleich gesagt, dass es für ihn sicher auch nicht falsch wäre, eine Thera zu machen.
    "Ach ich, ich habe doch keine Probleme mehr. Außer im Beruf.
    Dieser Satz macht doch deutlich, dass er noch viel an sich arbeiten muss.

    @Heinrich: Die Angst, dass er rückfällig werden kann ist bei mir freilich noch drin. Dass das sich nicht so schnell ändert ist mir klar.
    Vielleicht bin ich deswegen auch so empfindlich bei Gesprächen rund um den Alk. Ja und den "Spiegel" will ich natürlich auch nicht vorgehalten bekommen. Wer will das schon.
    Aber ich arbeite daran, den Spiegel auszuhalten. Meine Fehler gezeigt zu bekommen, aber auch Hilfe zu erfahren. Eben hoffentlich bei der Therapie.

    Irgendwie bekomme ich jetzt schon Herzklopfen, wenn ich an die erste Stunde denke.
    Ich weiss auch nicht, ob ich mich bei der anderen Therapeutin schon abmelden soll, oder erst mal die erste Sitzung abwarte.

    Jedenfalls freuen wir zwei Eheleute uns im Moment wieder aufeinander.
    DAs war so lange nicht mehr der Fall. Und miteinander reden - ein richtiges Gespräch - ich weiss gar nicht, wann wir eines hatten.
    Also, ich arbeite dafür an mir und hoffe, dass es ihm auch hilft oder ihn dort hinbringt, wo er Hilfe findet.

    Oiseau, dir wünsche ich ein schönes, gemütliches Wochenende mit deinem Mann. (Du hast recht, zu alt sind wir nicht.)

    Und dir Heinrich und deiner Frau danke ich noch mal für deine Erfahrungen, die du mir helfend rüberbringst. Auch euch beiden, ein schönes Wochenende,
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Puh! Schwein gehabt!

    Draußen geht ein Wetterchen ab, da ist alles dran. Gerade sind wir mit den Hunden zur Haustüre hereingekommen. Jetzt noch unterwegs - !!!???

    Es ist schön, wenn man mit seinem Mann kaspern kann, ohne dass er ausflippt. Wenn er auch mal wieder einen Spaß versteht. Humor ist doch so wichtig. Einfach entspannend.

    Aber ich erwische mich noch immer wieder, wie ich vorsichtig bin. Auf der Hut. Ich habe Angst, dem Frieden zu trauen.

    Leider gibt es aber auch immer wieder Streitpunkte.
    Jetzt sind es nur noch vier Tage bis zu meiner ersten Therapiestunde. Hoffentlich bin ich nicht zu sehr aufgeregt, dass ich nur Quatsch rede. Da kann ich nicht wie hier alles noch mal durchlesen, und dann erst absenden.

    Heute Nacht habe ich lange wachgelegen , und dabei habe ich nachgedacht, wie ich überhaupt anfangen kann. Aber vielleicht stellt sie mir ja gleich eine Frage - und die haut mich am Ende erst mal um?!

    Ich werde mich jetzt mit irgendetwas ablenken. Die vier Tage sind noch lang.

    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,

    ich glaube dir, das es schwer fällt wieder zu vertrauen. Ich denke dafür ist zuviel passiert, als das wir das einfach wieder so könnten.
    Aber ich freu mich für dich, das ihr einen entspannten Tag hattet.

    Mach dir keine allzu großen Gedanken, wegen deiner Therapie, du wirst sehen, wenn du erst mal einen Anfang hast, gehts viel leichter. Der Therapeut weiß sicher, wie du dich fühlst und wird dir helfen, die anfängliche Scheu zu überwinden.


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo, Gotti,

    dass du auch wieder Spaß mit deinem Mann hast und mit ihm lachen kannst finde ich einfach schön! Ein großer Erfolg für euch zwei!

    Vor der Therapie brauchst du dich nicht zu fürchten! Lass es einfach auf dich zukommen! Du wirst sicherlich überrascht sein, wohin dich die Impulse oder Fragen des Therapeuten bringen! Ich weiß es aus eigener Erfahrung: Selbst an Tagen, wo ich eigentlich gar nicht wusste, worüber ich überhaupt reden sollte, war ich ganz fasziniert zu erleben, was einem dann doch so auf den Nägeln brennt und wohin man im Gespräch kommen kann. Und eigentlich gab es immer irgend etwas, das ich auf dem Nachhauseweg in mir weiter verarbeiten konnte - ein Impuls oft nur, der mich sehr zum Nachdenken brachte und mir vor allem (!) eine andere Sichtweise auf vieles ermöglichte! Das war unglaublich! Da du ja schon in einer SHG und mit Freundinnen gelernt hast über dich und deine Gefühle zu sprechen, wird es dir bestimmt in der Therapie nicht schwer fallen - es sei denn, du hast gar keinen Draht zum Therapeuten. Das kann es natürlich geben, aber schau erst mal positiv in die Zukunft!! Ich werde an dich denken! Viel Glück und Erfolg!

    LG

    Oiseau

  • Vielen lieben Dank euch beiden Lämmchen und Oiseau!

    Ja, es tut einfach gut wieder einen "lieben" Mann zu haben. Wenn ich die ganzen Geschichten von den traurigen Frauen lese, so wie es mir auch ging -da kann ich nur beten, dass es für immer bei mir so bleibt.
    Mit mir meint "Mann" es aber auch wirklich gut: habe morgen Abend noch einen Massagetermin eingeschoben bekommen .
    Wenn das nicht eine tolle Woche ist

    :!::!::?::?:
    (Leider muss ich aber noch zum Zahnarzt, das ist weniger schön.)

    Ach ja, mein Mann hatte gestern seinen 5 - Monate - Trocken - Geburtstag !
    Vielleicht waren wir deshalb so entspannt? :) Er war ganz überrascht, als ich ihm gratulierte. Hat sich aber schon gefreut. Er kann auch stolz auf sich sein.
    Ich bins jedenfalls (habe ich ihm auch gesagt)!

    Und wie ist es bei euch Oiseau? Gibt es auch "entspannte Geschichten?"
    Habt ihr wieder meditiert?
    Muss mal wieder in deinem Thread lesen.
    LG an alle, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo und Danke, liebe Sabine für die guten Wünsche.

    Heute bin ich zwar restlos kaputt (? Arbeit, Wetter?), aber zu meiner Gymnastik werde ich mich trotzdem plagen.
    Außerdem gehe ich auch meiner Tochter zuliebe mit.
    Seit ca. 2 Jahren bemüht sie sich auch mal ein bisschen Bewegung mitzumachen.
    Wenn unsere Jugend schon so schlau sein will, dann muss sie auch einsehen, dass körperliche Anstrengung/ Sport gesund ist.

    Gestern habe ich eine wunderbar lockernde Halswirbelmassage bekommen.
    Das ist einfach nur schön und tut auch der Seele gut. Zum Glück bekomme ich diese immer wieder im Rhythmus von meiner Ärztin verschrieben -
    vielleicht hätte ich es ohne nie so lange mit meinem Alki ausgehalten.
    Jetzt brauche ich hauptsächlich für meine Arbeit ein "starkes Kreuz".

    Morgen ist der Tag X! Am Nachmittag gehe ich zur ersten Therapiestunde.
    MIr schwirrt schon jetzt so viel durch den Kopf - hoffentlich kann ich mich auch vernünftig äußern. Aber, zum Sortieren ist ja die Therapeutin da, oder?

    So, jetzt muss ich mich in meinen Sportdress werfen. Vielleicht melde ich mit hinterher noch mal.
    Tschüß, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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