• Hallo Kathrin,

    Zitat

    hat allerdings lange lange gedauert,bis ich das auch so konnte,


    Ich glaube, das dies ein Prozess ist, der uns immer begleitzen wird. Manchmal wird es besser gelingen und es wird auch Situationen geben, in denen es uns sehr schwer fallen wird.

    Aber wir müssen ja nicht alles auf einmal schaffen. Nehmen wir uns die Zeit, die wir brauchen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    Bei mir hat sich in den letzten Tagen viel getan.

    Mir gehts es gut, und ich fühle eine Stärke in mir, die ich bisher nicht gekannt habe.
    An meiner äußeren Situation hat sich nicht viel geändert, meine jetzt im Bezug auf meinen Mann.

    Etwas ganz wichtiges ist aber doch geschehen: Ich bin Oma einer Enkeltochter geworden. :lol::lol:

    Dann war ich bei einer Wohnungsbaugesellschaft, und habe mich nach kleinen Wohnungen erkundigt. Ist zwar zur Zeit eine Flaute, aber ich bleibe da am Ball.

    Durch meine reale SHG tun sich neue Kontakte auf, unter anderem mit einem berenteten Kollegen, den ich über unsere Leiterin wieder gefunden habe.
    Am Donnerstag haben wir einen schönen Tag zusammen verbracht. Bin im Moment am staunen, welche Möglichkeiten sich durch Offenheit ergeben.
    Ich brauche mich nicht mehr zu verstecken, weil mein Mann trinkt. Die Zeit ist zu Ende.

    Als ich im Forum ankam, hätte ich mir das nie träumen lassen, das ich mal so etwas schreiben kann.

    Ich weiß das es wieder Tiefpunkte geben wird, aber dieses Wissen soll mich nicht mehr daran hindern, zu geniessen, wenn es mir gut.
    Es darf mir gut gehen. Nur ich alleine kann dafür sorgen, das es so ist.
    Andere haben es nie für mich übernommen, und werden es auch nicht.

    Ich will nicht mehr dahin zurück, das es mir gut gehen kann, wenn andere mit mir zufrieden sind.
    Ich weiß, das ich noch einen weiten Weg vor mir habe. Aber nur ich kann für mich etwas ändern.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat

    Etwas ganz wichtiges ist aber doch geschehen: Ich bin Oma einer Enkeltochter geworden.

    Hallo Lämmchen,

    wir haben uns zwar noch nicht ausgetauscht, aber bei solch einem Anlass, dass Du Oma geworden bist, möchte ich Dir herzlich gratulieren. Das muss etwas ganz Tolles sein, mir wird ganz warm ums Herz, wenn ich nur daran denke. Ist ja auch ein Geschenk worauf wir keinen Einfluss haben. So ein Baby anzusehen, im Arm halten zu dürfen, ist ein Wunder für mich.

    Und als Oma darfst Du nur geniessen, denn die Verantwortung für das kleine "Menschlein" bleibt bei den Eltern.

    Zitat


    Ich weiß das es wieder Tiefpunkte geben wird, aber dieses Wissen soll mich nicht mehr daran hindern, zu geniessen, wenn es mir gut.
    Es darf mir gut gehen. Nur ich alleine kann dafür sorgen, das es so ist.
    Andere haben es nie für mich übernommen, und werden es auch nicht.

    So ist es Lämmchen, ist eine weise Aussage, ich weiss mittlerweile, dass am Ende des Tunnels "Licht" ist, egal was auf mich zukommen mag.

    Alles Liebe und viel Spass mit Deiner Enkeltochter wünscht Weitsicht

    PS Dein Gedicht hat mir gut gefallen, schreibst Du weiterhin?

  • Hallo Weitsicht,

    danke dir, für deine Glückwünsche. :lol::lol: Du hast recht, es ist ein tolles Gefühl, so ein kleines Wunder im Arm zu halten.

    Zitat

    wir haben uns zwar noch nicht ausgetauscht,


    Das liegt daran, das ich lange Zeit nur im geschlossenen Bereich geschrieben habe. Das will ich jetzt ändern, und auch hier wieder mehr schreiben.

    Beim Gedichte schreiben kommt es bei mir sehr auf die jeweilige Tagesform an. Manchmal geht gar nicht, und dann wieder kommt es einfach so, aus mir heraus.

    Zitat

    dass am Ende des Tunnels "Licht" ist, egal was auf mich zukommen mag.


    Weißt du, wie kostbar diese Erkenntnis ist, lass und das Licht nicht aus den Augen verlieren.

    Ich werde mich an meinen freien Tagen einmal bei dir einlesen, dann kann ich dir auch besser antworten.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat


    Beim Gedichte schreiben kommt es bei mir sehr auf die jeweilige Tagesform an. Manchmal geht gar nicht, und dann wieder kommt es einfach so, aus mir heraus.

    Hallo Lämmchen,

    das ist eine wertvolle Gabe, hier kannst Du Dir sicher sein, dass es aus Deiner eigenen Tiefe kommt, das hochkommen und Dir was sagen möchte.

    Ist ähnlich wie bei unseren Träumen, auch die möchten uns etwas mitteilen, oder dass wir Dinge die uns angehen, besser verarbeiten.

    Meditationen schenken mir innere Bilder die mich in meinem Alltag begleiten.

    Ich schreibe im EKA-Bereich

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo ihr lieben,

    da es in diesem Jahr keinen 29. 2 gibt, nehm ich mir mal die Freiheit zu sagen, dass ich heute vor einem Jahr hier aufgeschlagen bin.

    Es sollte ursprünglich ein letzter Versuch für meinen Mann werden, um ihn vom trinken abzuhalten. Da hätte ich gerne ein Rezept gehabt.
    Dann fand ich die Grundbausteine der Nüchternheit, habe sie mir durchgelesen, und dachte, dass schaffst du nie. Da macht er nicht mit.

    Draußen war es ein grauer Tag, und ich wurde immer mutloser. Bis ich dann den Bereich von den COs fand und dort gelesen habe.
    Ich wußte, das es das gibt, und das ich wohl einen Hang in diese Richtung habe, aber ist doch normal in meinem Beruf.

    Ich habe fast atemlos viele Geschichten gelesen, und hab gedacht. Die haben alle meine Geschichte geschrieben.
    Da wußte ich hier bleibst du, hier wird man dich verstehen.

    Jetzt ist also ein Jahr vergangen, ich habe keine Minute bereut, die ich hier zugebracht habe.
    Oft verbringe ich hier Stunden, aber die sind für mich gut angelegt.

    Ich möchte keine Bilanz ziehen, denn ich weiß, dass mich so etwas oft runter zieht, und das will ich nicht.
    Mir gehts heute gut, das alleine zählt, was morgen ist, sehen wir dann.

    Im Rückblick kann ich heute sehen und annehmen, dass ich mich verändert habe.

    Sicherlich nicht in Riesenschritten, aber so wie ich es kann, in meinem Tempo.
    Ich habe realisiert, wie tief ich im CO - Leben verhaftet war, noch bin, und vor allem wie lange schon.
    Das passierte nicht erst mit meinem Mann, sondern gewisse Strukturen waren schon vorher angelegt.
    Dessen bin ich mir bewußt geworden, dieses erkennen war und ist schmerzhaft, aber nach jedem Stückchen, was ich erkennen darf, fühle ich mich später dann auch wieder leichter.

    Durch das Forum bin ich mutiger geworden, ich habe mich Menschen in meinem realen Umfeld öffnen und benennen können, wie es in mir tatsächlich aussieht.

    Ich habe mich einer realen SHG anschließen können, die mir auch wichtig ist.
    Dadurch haben sich weitere Kontakte ergeben, ich habe einen berenteten Kollegen wieder getroffen, von dem ich heute sagen kann, er ist mir fast ein väterlicher Freund geworden.

    Für heute bin ich zufrieden, ich bin ganz nah bei mir. Das kann ich nur sein wenn ich mir und auch anderen gegenüber ehrlich bin.

    Ich weiß, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe, aber der schreckt mich heute nicht.
    Wenn die Zeit für weitere Schritte gekommen ist, werde ich es spüren und wissen.
    Dann werde ich auch den Mut und die Kraft dazu haben, diese zu gehen.


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lämmchen,

    dann gratuliere ich mal zu Deinem ersten Jahr! :lol:


    Zitat von Lämmchen

    Im Rückblick kann ich heute sehen und annehmen, dass ich mich verändert habe.

    Und wie Du Dich verändert hast! Du bist selbstbewusster geworden und achtest auf Dein Wohlbefinden!

    Zitat von Lämmchen

    Sicherlich nicht in Riesenschritten, aber so wie ich es kann, in meinem Tempo.

    Genau.... step by step und jeder Stein der im Weg liegt, kann auch für das Fundament des neuen Lebens genommen werden.

    Ich wünsche Dir alles Liebe und... egal wie weit der Weg ist, er beginnt mit dem ersten Schritt und den bist Du gegangen!

    Lieben Gruß
    Speedy

    lieben Gruß

    Speedy

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

  • Hallo Lämmchen

    auch von Gratulation zum ersten Jahr!

    Ich bin erst zwei Monate dabei, aber es macht Mut zu lesen, was man alles schaffen kann wenn man sein Leben selber in die Hand nimmt.

    Ich wünsch dir weiterhin alles Gute!

    julchen

  • Hallo Lämmchen,

    auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Deinem ersten Jahr und viel Freude mit Deinem Enkelchen

    wünscht Dir Weitsicht

  • Hallo ihr lieben,

    ich danke euch für euren lieben Worte. Das macht mir noch einmal zusätzlich Mut weiterzugehen. :wink:


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    möchte euch ein wenig von meinem ersten Urlaub ohne meinen Mann, aber mit Tochter, ihrem LG und meiner kleinen Enkelin erzählen.

    Die Hinfahrt habe ich geteilt, bin am Gründonnerstag bis HH gefahren, und habe dort bei einer Freundin übernachtet.
    Wir haben einen schönen, langen Spaziergang durch den Hamburger Stadtpark gemacht, und am Planetarium in der Sonne gesessen.
    Abends waren wir dann noch lecker essen.

    Karfreitag bin ich dann weiter an die Nordsee gefahren, wo mich meine Tochter vom Zug abgeholt hat.

    An diesem Tag plagte mich das schlechte Gewissen, meinen " armen " Mann zuhause gelassen zu haben.

    Ich weiß, es klingt bescheuert und ist es sicher auch, vielleicht hätte ich mir für den ersten Urlaub alleine, eine andere Ecke an der Nordsee suchen sollen.
    Wir waren schon sehr oft gemeinsam dort.

    Ostersamstag hatte ich einen schönen Tag, mit ganz viel frischer Seeluft, am Wasser sitzen, in die Wellen schauen und nichts tun.
    Am abend einen wunderschönen Sonnenuntergang, und dann Openair Gottedienst mit Osterfeuer.
    Singen von Liedern, die ich schon seit ewiger Zeit kenne, und dann einfach die Gedanken laufen lassen.
    Zum Abschluß sollte jeder seinem Nachbarn einen Wunsch mit nach Hause geben.
    Mir wünschte eine wildfremde Person, das ich in allen Stürmen des Lebens, Ruhe in mir finden kann.
    Ich war sprachlos, wie das mal wieder passte.

    Der erste Ostertag war sehr entspannt. Wir haben morgens lange und ausgiebig gefrühstückt.
    Danach bin ich lange mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Immer am Wasser entlang.
    Da ich mich verfahren hatte, fand ich auf diese Weise ein ganz uriges Cafè.
    Dort konnte ich schön in der Sonne sitzen, einen Cappuccino und ein Stück Friesentorte geniessen.

    Zwischendurch kam ein Anruf meines Mannes, der meine Stimmung fast wieder zum kippen gebracht hätte, obwohl er nicht viel gesagt hat:
    " Wünsche dir frohe Ostern, grüß unsere Tochter, und tschüss."
    Das war der Anruf für mein schlechtes Gewissen, sollte auf diese Art mal wieder geweckt werden. Der Tonfall passte jedenfalls dazu.
    Ist ihm aber nur vorrübergehend gelungen.
    Am Abend war ich noch im Watt, herrlich kalt. Aber man bekommt ganz schnell wieder warme Füße hinterher.

    Ostermontag morgen war ich einkaufen, und bin fündig geworden.
    Habe tatsächlich Schuhe in meiner Größe bekommen, sogar wählen konnte ich.
    Jetzt habe ich Schuhe für alle Gelegenheiten, zum Preis den ich sonst schon für ein Paar bezahlt habe, nur diesmal waren es vier paar

    Nachmittags bin ich am Strand gelaufen, danach bin ich noch lange auf einer Bank sitzen geblieben,und hab einfach aufs Wasser gesehen.
    Ich hätte nie gedacht, das mir das so gut tut.
    Ich fühlte mich irgendwie weit weg, und ganz ruhig.
    Es ist so vieles neu, was ich in diesen Tagen erlebt habe, oder ich sehe es mit anderen Augen.

    Vieles habe ich früher wohl nicht wahrgenommen, weil meine Gedanken immer beim Alkoholkonsum meines Mannes waren.
    Der hat hier immer Fahrradtouren gemacht, stundenlang, und kam meist angetrunken zurück.

    In diesem Ort steckt ja viel Erinnerung an gemeinsame Urlaube, und erst jetzt in diesen Tagen ist mir aufgegangen, wie blauäugig ich doch war, und wie sehr ich ihm vertraut und geglaubt habe, weil ich daran glauben wollte, das alles gut werden könnte.

    Dienstags war ich wieder sehr lange mit dem Fahrrad am Wasser unterwegs. Auf "meiner" schönen Bank bin ich dann richtig eingeschlafen. Solch eine Ruhe hab ich bisher nur sehr selten bei mir wahrnehmen können.
    Weil ich mir gar nicht die Zeit genommen hätte, so lange
    einfach nur auf einer Bank zu sitzen und nichts zu tun

    Am Abend waren wir dann so als Abschluß für meine Tochter nochmal essen, sie mußten Mittwoch zurück.
    Wir hatten von unserer Vermieterin ein Lokal empfohlen bekommen. Dort gab es Schnäppchenbüffett.
    Bestellungen wurden aufgegeben, in dem man einen Flyer ausfüllte, und ihn in Tresennähe an eine Wäscheleine klammerte.
    Das sah schon recht lustig aus.
    Die Einrichtung war schon etwas gewöhnungsbedürftig und hatte einiges zu bieten,von Antiquitäten bis zum Kitsch.

    Mit meiner Vermieterin habe ich mich auch mal lange unterhalten. Natürlich wurde nach meinem Mann gefragt, dafür kennen wir uns zulange.
    Ich bin bei der Wahrheit geblieben, ich mag nicht mehr lügen und vertuschen.
    Sie kann sich das alles kaum vorstellen, "er war doch immer so nett."
    Sie hätte mir nie etwas angemerkt, wie es wirklich in mir aussieht.

    Am Donnerstagnachmittag bin ich gut zuhause angekommen.

    Der Abschied von dort oben ist mir, wie immer, sehr schwer gefallen.
    Meine Vermieterin hat mir noch ganz viel Kraft gewünscht, und das bei ihr immer ein Zimmer für mich frei ist, wenn ich Luftveränderung brauche.

    Daran werde ich sicher denken, wenn ich mal wieder an die Nordsee will.


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ach, Lämmchen!

    Eigentlich möcht ich schreiben, dass ich richtig neidisch bin, weil du so eine schöne Zeit an meiner geliebten Nordsee hattest.
    Aber dann klingt doch so viel Trauer aus deinen Worten, dass ich - gern dabei gewesen wäre, um dich fest in den Arm zu nehmen.
    Mir wäre/ würde es sicher genauso gehen. Dort oben, an verschiedenen Orten, haben wir auch schon sehr viel erlebt.
    Das meiste auch in seiner nassen Zeit. Trotzdem waren es für die Kinder und mich "Inseln des Glücks", weil er da ein bisschen anders war.
    Der letzte Urlaub - im Norden - im vergangenen Jahr - war für mich die Wende. Da war er ja schon ein dreiviertel jahr trocken. Da konnten wir die See so geniessen, wie du es beschrieben hast.

    Ich weiss nicht, ob es dieses Jahr auch wieder so entspannend wird.
    Ich kann nicht sagen, dass für uns jetzt alles gut ist. Ist ja eine Krankheit, die wieder ausbrechen kann.
    Aber das Vertrauen kommt immer stärker zurück, gestärkt von der Hoffnung, die mir ein Stück meiner Gelassenheit gibt.

    Dir wünsche ich, dass diese Erlebnisse, diese Entspannung noch lange innerlich bei dir anhalten können und dir viel Kraft für die nächste Zeit geben.
    Ganz liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo ihr lieben,

    danke Gotti, das du mal wieder bei mir reingeschaut hast. Hat mich sehr gefreut. :lol:

    Zitat

    Aber dann klingt doch so viel Trauer aus deinen Worten, dass ich - gern dabei gewesen wäre, um dich fest in den Arm zu nehmen.


    Ja Gotti, es war Trauer dabei, aber vielleicht war die Zeit dafür gekommen, sie zu erleben, und sich ihr zu stellen.

    So habe ich es für mich erlebt, aber, und das ist das neue, was ich immer öfter bei mir spüre, mir kann es trotzdem gut gehen.
    Irgendwie habe ich das Gefühl mehr Platz in mir zu haben, seitdem ich für mich so einiges geändert habe.

    Ich muß nicht mehr krampfhaft gute Miene machen, und die angeblich schöne Fassade aufrecht erhalten.
    Das schafft Platz und es wird dadurch auch Kraft frei, die ich für mich nutzen kann.

    Natürlich ist nicht alles gut, aber das erwarte ich auch nicht.
    Ich habe gelernt mich auch über kleine Schritte freuen.

    Ich will für mich spüren lernen, wann für etwas die richtige Zeit gekommen ist, und mich nicht von meiner Unruhe, eine Entscheidung fällen zu müssen, leiten lassen.
    Wenn ich tief in meinem inneren zu etwas JA sagen kann, dann passt es.


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebes Lämmchen,
    nach viel Trauer und vielen Tränen strahlen die Augen oft wieder wunderbar. Vielleicht einfach, weil sie sich sauber gewaschen haben.

    Ich denke Trauer, Liebe und alles andere sind Gefühle, die wir brauchen - besonders zur und bei der Bewältigung. Vielleicht müssen wir erst trauern um dann neu aufbauen zu können?`

    Ich war lange sehr traurig und darf nun anderes spüren, das wünsche ich Dir auch ... und zwar ganz viele gute Gefühle

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo ihr lieben,

    Dagmar ich glaube auch, das all diese Gefühle dazu gehören. Ich weiß nicht mehr, was ich früher damit gemacht habe, einfach weggedrängt, es ging mir schlecht, und ich habe nichts getan, es zu ändern.

    Im Gegenteil, ich habe darauf gehofft und vertraut, das andere doch endlich sehen müssen, wie schlecht es mir doch geht.
    Das ich mich damit immer tiefer in die Opferrolle reingebracht habe, konnte ich nicht wahrnehmen.
    Das wird mir erst jetzt deutlich, wie sehr ich da verstrickt war, wo ich dabei mein Leben zu leben, und für mich immer neues entdecke.

    Ich kann und darf mich an meinen, auch manchmal kleinen Schritten freuen, es ist nicht das große, alles auf den Kopf stellende was mich zufrieden machen kann.

    Gestern war es meine Zeit, auf meinem Balkon, die ich mit einer schönen CD genossen habe.
    Ich bin heute zufrieden mit meinem Weg, das zählt.
    Natürlich weiß ich, das noch vieles vor mir liegt, wie z. Bsp. die räumliche Trennung von meinem Mann.

    Ich will darauf vertrauen, das ich auch das schaffe, auch wenn ich kleine Schritte gehe.
    Dranbleiben Lämmchen, und nicht nachlassen.


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    ch habe heute morgen etwas gelesen, das habe ich beim ersten Mal noch nicht verstanden, jetzt habe ich es nochmals gelesen, und alles wirkt logisch und klar.
    Es ging um Kontrolle, dabei bin ich an einem Satz hängen geblieben, den ich mir, auf mich umschreiben möchte.

    Alles was ich kontrollieren will, wird mich und mein Leben kontrollieren
    Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, ob das wirklich so ist.
    Ja, genau das ist es.
    Was habe ich alles konrolliert, immer in Angst etwas zu übersehen, was meinen Mann veranlassen könnte zu trinken.
    Alles wollte ich dafür aus dem Weg räumen.
    Ich habe aber dabei nicht bemerkt, wie diese Maßnahmen mein Leben bestimmt und kontrolliert haben.
    Ich habe zugelassen, das ein anderer mein Leben in allen Punkten beherrscht, er konnte sich sicher sein, das es genauso funktioniert,
    das ich so weitermache.
    Der Alkohol hat mich und mein Denken beherrscht, und mit meiner Kontrolle habe ich nie Ergebnisse bekommen, mit denen ich hätte zufrieden sein können.

    Heute, wo ich immer mehr abgeben kann, fühle ich mich von einer Last befreit. Mein Anspruch an mich ein anderer, ich bin für mich selbst verantwortlich. Es ist mein Leben, es liegt in meiner Verantwortung was ich damit mache.
    Ich erfahre immer mehr über mich, und es spannend mich kennenzulernen, nach so vielen Jahren.

    Das ist für heute mein Glücksmoment gewesen, und ich bin froh, das ich ihn mit euch teilen kann.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo ihr lieben,

    Ich habe mich immer bemüht Erfolg zu haben, bei dem bemühen, meinen Mann vom Alk wegzubringen.
    Habe so vieles versucht, und wenn es fehl schlug, meine Bemühungen nochmal und immer wieder intensiviert.
    Ich kam mir zum Schluß vor, wie in einer Falle. Ich zappelte und strampelte um alles zu versuchen, dabei merkte ich nicht, wie ich immer weniger Luft für mich hatte.
    Ich wollte und konnte mir diese vergebliche Mühe nicht eingestehen, denn das wäre in meinen Augen die Bankrotterklärung für mich gewesen.
    Ich hatte ja soviel gemeistert, und ausgerechnet in diesem Punkt ging alles schief. Ich fühlte mich als Versagerin auf ganzer Linie.

    Heute weiß ich, das ich nie eine Chance hatte, gegen diesen übermächtigen Gegner Alkohol.
    Das tut weh, aber ich das Leben dahinter für mich entdeckt.
    Am Anfang habe ich nicht daran geglaubt, das es für mich noch schönes geben kann, aber jetzt ist es ein sehr gutes Gefühl mir sagen zu können:
    Mir gehts gut, auch wenn nicht alles gut ist.
    Das dieses mal nebeneinander stehen könnte, hätte ich nie gedacht, weil alles nur von meinem Mann abhängig war, von seinem Befinden, seinen Launen.
    Das ging soweit, das sogar das Fernsehprogramm nach ihm ausgerichtet wurde. Nur damit es keinen Stress gab. Als ob ihn dass vom saufen abhalten würde. Wie blauäugig kann man eigentlich sein.

    Natürlich ist es nicht leicht im gleichen Haus zu leben, aber es wird auch hier eine Lösung geben. Vielleicht ergibt sich etwas, woran ich ich im Moment noch gar nicht denke.
    Das ist mir in letzter Zeit schon öfter passiert.
    Ich sehe mich als getrennt, das habe ich ihm auch sehr deutlich gesagt.
    Mir fällt gerade meine erste Entscheidung ein, die ich ohne ihn getroffen habe. Es war die Verlängerung meiner Rehamaßnahme, und es war eine sehr gute Entscheidung, mir diese 2 Wochen zu gönnen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen Lämmchen,
    lese gerade und stelle fest wie stark du klingst bei dem was du schreibst. Diesen Zustand möchte ich auch erlangen. Kann viel von dir für mich raußziehen und wünsche dir weiterhin viel Kraft bei deinem Weg, auf dem du schon weit gekommen bist.
    Glg
    Nancy

  • Hallo ihr lieben,

    Seit gestern habe ich einen neuen Nick.
    Ich hatte plötzlich das Gefühl, es soll jetzt sein.
    Diesem habe ich ganz spontan nachgegeben, ohne es erst einmal zu zerdenken.
    Mir gehts sehr gut mit dieser Entscheidung, zeigt sie mir doch, das ich wieder spontan und nach Bauchgefühl handeln kann.

    Ich bin als Lämmchen hier angekommen. Verletzt, gekränkt und gefangen in mir und in meinen Gedanken die nur um meinen Mann kreisten.
    Ich sah mich als Opfer und hatte keine Ahnung, wie ich da raus kommen sollte.
    Ich will nicht mehr in die Opferrolle, ich habe erkannt, das es einzig an mir liegt daran etwas zu ändern.

    Mir wurde von vielen lieben Menschen hier geschrieben und gesagt, welche Fortschritte, sie an mir feststellen.
    Darüber habe ich mich sehr gefreut, aber ich für mich, konnte sie nie so deutlich erkennen.

    Das änderte sich, als ich meine Reha noch einmal an mir vorbeiziehen ließ schlagartig. Es war als ob der Nebel verflogen sei.
    Ich konnte erkennen, was ich alles für mich geändert habe, ich konnte mich uneingeschränkt an meinem Erfolg freuen.

    Die vielen Spaziergänge, mit langen Gesprächen, das abendliche Schwimmen, mit einem lieben Menschen, das Gefühl vertrauen zu können.
    Er hat den häufigen Telefonterror meines Mannes mitbekommen, der mich fast keinem Tag verschont hat. Bis J. einfach abends mein Handy "ein kassiert " hat, weil ich es nicht schaffte, seine Anrufe zu ignorieren.

    Ich hab mich noch nicht mal getraut, außerhalb der Therapien mein Handy im Zimmer zu lassen, dadurch war ich immer sehr angespannt, und von abschalten konnte keine Rede sein.

    Mir wird gerade noch mal sehr deutlich, wie sehr ich mich aufgegeben habe, und mich habe kontrollieren lassen.
    Ich war gefangen, und traute mich anfangs nicht etwas zu unternehmen, er hätte ja gerade dann anrufen können. Denn er rief natürlich immer zu unterschiedlichen Zeiten an.
    Ich war nie sicher davor.
    Ich erinnere mich an einen Samstagabend, an dem er anrief, um von mir die Nummer einer Versicherungspolice zu erfragen.
    Die hatte ich ja auch dabei, ich reise ja nie ohne die Nummern meiner Versicherungen.
    Dabei wußte er genau, das ich in ein Konzert wollte. Natürlich wurde daraus nichts, der Terror ging bis nachts um 2 Uhr, immer wenn ich dachte, jetzt ruft er sicher nicht mehr an, gings weiter.

    Dann nahm ich dort zum ersten Mal an einer Angehörigengruppe teil, die mir Mut machte. Ich wollte alles umsetzen, wenn ich wieder zuhause war, und bin doch gleich wieder ins alte Fahrwasser geraten, wie vorher.
    Der Gedanke, es ist doch nicht so schlimm, wie du es empfindest hat mich noch fast 2 Jahre begleitet.
    Bin ich froh, das ich heute für ihn nicht mehr erreichbar bin. Heute brauche ich keinen, der mein Handy kassiert, das kann ich selbstständig abstellen.

    Mein neuer Nick soll mich immer wieder daran erinnern, das die Sonne jeden morgen neu aufgeht, sich die Nebel immer wieder neu lichten, und das Leben neu erwacht.
    Alexandra beschreibt dieses eindrucksvoll in ihrem Lied: Erstes Morgenrot
    Jeder Tag eine neue Chance auf Leben.

    Ich kann nur jedem Mut machen, sich auf den Weg zu machen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen und Herzlichen Glückwunsch zum neuen Nick!

    Also ich muss sagen, das "Lämmchen" kann man ja so und so auslegen.
    Wir haben da gerade in unserem Urlaub ganz schön "starke" Lämmchen gesehen. Fand ich toll, wie sie so ihr karges, rauhes Wiesen - und Deichleben durchstehen. Mit einigen "Böckchen". Unheimlich knuddelig.

    Aber das "Morgenrot" ist auch immer wieder ein Erlebnis.
    Warmes, rotgoldenes Licht - ein neuer Anfang.

    Auch für dich. Es sieht so aus, als ob du dich wirklich schon sehr geändert hättest. Nicht nur äußerlich, mit getrennten Wohnteilen.
    Was du da über deine Kur geschrieben hast, den Telefonterror! - Furchtbar.
    Das war keine Erholung. Gab es da keine psychologische Betreuung?
    Ich glaube, ich hatte riesiges Glück, denn schon alleine mein Kurarzt hätte solche Probleme herausgefunden. Innerhalb fünf Minuten. Solche Fragen wurden mir immer wieder gestellt. Da hätte ich nie lügen können.

    Egal, dir wünsche ich auf jeden Fall alles Gute mit deinem neuen Nick!
    Schön, dass du uns hier erhalten bleibst und weiterschreibst.
    Bleib fest weiter auf deinem Weg, denn er geht in die richtige Richtung!
    Für Dich!
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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