Er will es immer noch nicht sehen...

  • Hallo Lola und danke!!!

    Ja, hast recht, fällt aber ganz schön schwer, das immer wieder bewusst zu machen, wenn man ständig damit bombardiert wird!
    Habe in meinem neuen Buch gelesen, dass es ein typisches Syptom von Co's ist, ihrer eigenen Wahrnehmung nicht zu trauen... :idea: Kann ich nur bestätigen!
    Heute morgen hat er mir schon wieder vorgehalten, wie einfach ich mir das jetzt mache, nur wegen dem einen Bier...
    Und schon sind da wieder die Gedanken: hat er Recht? Ist das zu einfach? Ist es vielleicht doch wichtig, zu schauen, warum er das getan hat...? NEIN, NEIN, NEIN!!!!
    Es ist mir egal, warum! Bei der nächsten Gelegenheit, wenn ich ihn (in seiner Auslegung) wieder so "venichtend" verletze, wird er es wieder tun... und ich Unmensch bin immer schuld!
    Naja, er ist ja überzeugt, dass ich sowieso nur nen Grund gesucht habe, "hier raus zu kommen" und unterstützt habe ich ihn auch nicht genug! Weil ich nie anerkannt habe, was er schon alles getan hat...
    Wünsch dir nen schönen Tag!

    fish

  • Hey Fish,
    Monika Rennert schreibt in ihrem Buch "Co-Abhängigkeit" etwas ganz interessantes über die Scham. Und ich denke, da kommen wir unseren Knöpfen näher, die betätigt werden um uns wieder zu Co's zu machen.

    Ich selber weiß von mir, dass ich mit meinem Ex nicht mehr weggegangen bin weil es einige oberpeinliche Auftritte gab, die zuweilen auch böse Folgen hatten. Nun ist es ja nicht normal, dass man mit jemandem zusammen ist, für den man sich schämt. Außerdem hat man/frau ja hinter dem Partner zu stehen....

    So, bei mir ist das ganz sicher einer der Punkte, die Scham als solches - übrigens egal in welchem Zusammenhang - um mich bereiter zu machen in meine Co-Maschen zu fliegen.

    Und genau das hat ja wohl auch Deiner versucht. Schäm Dich, mich wegen einem Bier, und überhaupt. Ja, auch ich zweifle ständig in Situationen wie Du schreibst. Mein Ex hielt sich letzte Woche bedenklich gut und schon fing ich an in Frage zu stellen ob ich vielleicht falsches interpretiert habe, ob ich gar jemandem eine Krankheit unterschiebe, die er nicht hat.

    Dann habe ich mich mal kurz gesammelt und dann fiel mir ganz viel ein, was eine Bezeihung zwischen uns unerträglich war. Diese Dinge könnten die Folgen von Alk gewesen sein, müssen es aber nicht. Aber egal, durch was ausgelöst, wir hatten dadurch massive Probleme im Zusammenleben. Und die hätten wir immer noch - auch wenn er nicht tränke...

    Unterstützen - dankbar sein - Anerkennen - alles so Dinge. Sie sind wichtig und jeder freut sich darüber, aber sie sollten nicht maßlos eingefordert werden. Dein Mann scheint gerade auf dem Forderungs-Tripp zu sein.

    Kannst Du auch :) Ich versuche das so, dass ich für mich - innerlich - meine Ruhe einfordere. Nun, ich bekomme sie leider nicht geschenkt, muss dabei viel Traurigkeit ertragen. Aber mit jeder Stunde wo mein Ex weg ist - an den Wochenenden bspw. - komme ich zu mir und merke wie einsam ich zwar bin, aber in welcher Ruhe ich leben kann - ohne auf und ab. Und diese jetzt noch verspürte Einsamkeit, die dürfte dann langsam schwinden wenn frau sich ein neues, getrenntes Leben aufgebaut hat. Auch wenn es anfänglich nur im Kopf ist.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Fish,

    so, dann hast Du ja diese Runde auch noch hinter Dich gebracht…
    Nun gut… dann war sie wohl noch nötig… und evtl. drehst Du auch noch mehrere, Du kommst immer wieder ins zweifeln irgendwie, ob er doch kein Alkie ist. Ob Du ihm unrecht tust, für Außenstehende ist es aber auch oft einfacher, zu sehen, was wirklich abgeht.
    Sie haben den nötigen Abstand und sind nicht persönlich involviert, darum is dat so.

    Das Dein Mann wieder getrunken hat, halte ich für völlig normal, ich hätts auch getan. Mich weist das nur darauf hin, das er körperlich abhängig ist. Er kam wahrscheinlich auf Entzug und ich versprech Dir, es war sicher auch nich nur 1 Bier. Die Entzugssymtome können sehr heftig und angsteinflössend sein, und ein kalter Entzug ist auch viel zu gefährlich.
    Darum mache ich ihm da keinerlei „Vorwurf“.
    Er muß erst vernünftig entgiftet werden, dann kommen diese Symtome nicht mehr und er KÖNNTE trocken werden, so ist das viel zu schwer, dafür kann er nix.

    Aber fish, es ist so, er WILL gar nicht trocken werden, kann sich wahrscheinlich ein Leben ohne Alk überhaupt nicht mehr vorstellen, aber auch das ist normal, mir ging es ebenso.
    Aber ich wußte auch, das ich mich totsaufe, ich hatte nur eine Wahl.
    Erst viel später merkte ich, wie schön ein Leben völlig ohne Droge ist.
    Dein Mann hatte noch keinen Tiefpunkt, Du hast ihn doch immer wieder davor „bewahrt“, hast es damit nicht für ihn besser gemacht, sondern sein Leiden verlängert.
    Aber das wird er noch nicht verstehen und Du vielleicht auch noch nicht.

    Was mich darauf hinweist, das er nicht trocken werden will, ist sein Verhalten. Er kümmert sich nicht ausreichend darum, er hätte schon lange inner Entgiftung sein können, einfach zum Arzt gehen und darum bitten, und wenn der eine sagt, ach trinken sie erstmal weniger, klar machen, das man das nicht mehr kann. Ansonsten den Arzt wechseln, vorher evtl. am Telefon nachfragen, ob der sich mit Suchterkrankungen auskennt. Auch jede Suchtberatungsstelle nennt entsprechende Ärzte.

    Geht er denn noch zur Gruppe ? Wenn nein, warum nicht ? Auch nasse Alkies können zur Gruppe gehen, sie finden auch dort Unterstützung, bis die entsprechenden Schritte eingeleitet werden können.

    Fish, es ändert sich gar nix, bevor er nicht wirklich will.
    Und bei seinem gleichgültigen Verhalten denk ich auch nicht, das er nach einer Entgiftung trocken bleiben könnte, nach ein paar Wochen würde er wohl wieder trinken. Es ist halt keine wirkliche Krankheitseinsicht da, das ist offensichtlich.
    Zieh doch endlich Deine Konsequenzen oder leide weiter, Du hast, wie immer, die Wahl.

    LG an Dich
    Lilly

  • ich glaube, von Lilly's deutlicher und offener Art können wir beide eine ganze Menge lernen. Dadurch, dass sie klar und deutlich sagt, Princess Alk hat Rang 1 können wir vielleicht umsetzen, was wirklich läuft.

    Genau dieses "bewahren" vor Schaden ist es nämlich, wofür wir uns eigentlich selber schämen und wodurch dann evtl. eine Kettenreaktion entsteht. Ich dachte immer ich bin nicht Co: rufe nicht beim Arbeitgeber an, lasse ihn besoffen liegen, besorge keinen Sprit ect. Aber: alleine das morgendliche Wecken machte ihm das Leben leichter. Alleine der Einkauf von Waschmittel oder das versorgen des Haushaltes nahm ihm Verantwortung ab. Co hat viele Seiten muss ich Tag für Tag bemerken - nicht nur die, die offensichtlich sind....

    Ich denke auch, was für uns ganz wichtig ist anzuerkennen dass er den Alk will (bzw. braucht) und wir es so stehen lassen. Fällt mir persönlich noch schwer, aber ich will versuchen das einfach so im Raum stehen zu lassen ohne Wertung - aber als Ansage: Dir den Alk - aber keine gemeinsame Freizeit mehr, da diese nur unter Alk erfolgen würde.

    Ein Auszug ist denke ich mal der erste Schritt der Trennung, dann kommt wohl ein Loch - noch die eine oder andere Runde ;) zumindest für mich bis es sich richtig bei mir eingebrannt hat was passiert und wo ich mich selber hin katapultiert habe. Ich denke bei Dir ist es sehr ähnlich - wir verstehen nicht, was der böse Alk macht ... aber ist es nur der Alk.... Ich stelle das mittlerweile im Rahmen meiner Ex-Beziehung in Frage. Ein Auslöser - ein Verstärker - aber nicht nur der Alk sorgte dafür, dass es keine Beziehung mehr war ....

    Genau das was Lilly sagt mit der Entgiftung denke ich auch für mich wenn ich wieder höre: "Ich will Dich nicht verlieren" Auch Du wirst das wohl häufig hören - aber wo sind die Schritte auf diesem Weg? Selbsthilfegruppen gibt es in meiner Region leider nicht, somit kann er sich hier gut eigene Erklärungen schaffen - aber es gibt stationäre Entzugsmöglichkeiten, wo er/sie einfach vor der Türe stehen könn(t)en - wäre es ihnen ernst .....

    Also Fish, mach Deine ersten Schwimmzüge und geh in Richtung freies Meer. Ich versuche es doch auch - mal mehr, mal weniger erfolgreich; aber immer einen Schritt weiter. Weißt Du, ich glaube Du und ich können mehr als um Schmerzen betteln, oder?

    Ich beginne nun für mich, nach nunmehr einigen Wochen Eigenarbeit, mich wieder in mir wohl zu fühlen, frische Farben zu tragen, die Haare haben schon vor der Trennung neue Farbe und Styling bekommen, und plötzlich habe ich auch den Haushalt (meinen Bereich in Schuß) zu seinem schließe ich die Türe wenn er nicht da ist. MEIN Leben - MEINE Gesundung und MEINE Zukunft.

    Wie sieht es mit DEINER aus.

    Lieben Gruß und viel Kraft an Fish und ein Danke an Lilly

  • Hallo Dagmar, Hallo fish

    ich kann Euch halt nur von dern "anderen Seite" erzählen, wie das bei mir so war, als ich noch soff.
    Und wir Alkies ähneln uns in diesem Verhalten stark, da ist niemand sooo anders, wie wir gern noch im nassen Stadium behaupten.
    Da sind immer noch die anderen die Alkies, aber wir doch nicht !!
    Irrtum.
    Unsere Verhaltensweisen sind gleich, Frauen trinken nur noch etwas anders, nämlich eher heimlich, aber das ist wohl auch der einzige Unterschied.

    Und es ist nun mal einfach so, ohne Entgiftung kommen Entzugserscheinungen. Bei dem einigen weniger heftig, dann kann er evtl. sogar ambulant entgiften, wenn er optimale ärztliche Unterstützung hat und der Arzt das verantworten kann, beim anderen hilft nur noch ein Klinikaufenthalt.
    Und es ist ja auch nix schlimmes, man bekommt unterstützende Medikamente, um den Entzug zu erleichtern, aber man hat keine körperlichen Schmerzen dabei. Sicher gibt es bessere Tage im Leben, lustig ist es nicht, aber ganz sicher erträglich.
    Und ich hatte dazu noch sehr liebe und verständnisvolle Schwestern, die sich rührend um mich kümmerten, schiefe Blicke gab es keinen einzigen, sie wollten nur helfen.

    Wenn Euch meine Erfahrungen helfen, dann schreibe ich sie Euch gern.
    Aber Klartext wird dann immer kommen, bei unserer Krankheit hilft allerdings auch nix anderes... :?

    Liebe Grüße an Euch Beide :D
    Lilly

  • Hallo Dagmar, hallo Lilly!

    Lilly, deine Beiträge und Erfahrungen bedeuten mir sehr viel!
    Auch wenn ich die Ratschläge bisher noch nicht alle umsetzen konnte (okay oder wollte... :oops: ), finde ich es irre hilfreich, das Ganze mal von "der anderen Seite" zu betrachten, auch wenn es bei meinem Mann natürlich gaaaaaanz anders ist, klar :wink:

    Zitat

    Das Dein Mann wieder getrunken hat, halte ich für völlig normal, ich hätts auch getan. Mich weist das nur darauf hin, das er körperlich abhängig ist. Er kam wahrscheinlich auf Entzug und ich versprech Dir, es war sicher auch nich nur 1 Bier. Die Entzugssymtome können sehr heftig und angsteinflössend sein, und ein kalter Entzug ist auch viel zu gefährlich.
    Darum mache ich ihm da keinerlei „Vorwurf“.


    Ja, wenn er wenigstens zugeben würde (und es vor allem sich selbst gegenüber eingestehen würde), dass er Entzugserscheinungen hatte, aber nein! Ich fragte ihn, ob ihm die Konsequenz daraus klar gewesen sei, als er die Flasche öffnet. Ja, aber, dabei hätte er ja nur gedacht, er sei so ein schlechter Vater... :roll: , was ich ihm ja einreden wollte...!!!
    AHHH, ich könnte schreien! Das ist doch paranoid!!!
    Ich denke schon, dass er gerne trocken wäre, aber er ist eben (noch) nicht bereit, den Preis dafür zu zahlen!
    Da müsste wohl eine Zauberfee vor der Tür stehen, den Zauberstab schwingen und sagen: "Du bist geheilt!"
    Ich bin Christ und ich glaube ganz klar an Wunder! Auch an Heilung... aber wie heißt es auch so schön:"Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!" Wir sind keine willenlosen Marionetten und damit tragen wir auch eine Verantwortung für unseren Körper und dessen Gesundheit!
    Über die Möglichkeit der Entgiftung haben wir auch gesprochen, und er war der Meinung, Entzugserscheinungen hätte er nicht, er schafft das auch so... er weiß, dass er jederzeit beim Lukas-Werk oder beim Arzt anrufen und sich einweisen lassen kann! Bittesehr, mehr, als ihm das sagen und ihm auch diesbezüglich meine Unterstützung anbieten, konnte ich nicht!
    Und da wir ganz klar abgemacht hatten, "noch ein Schluck und das war's", mache ich es mir jetzt auch so "einfach" und halte mich auch daran (trotz der Zweifel!!!
    Habe heute mit einer lieben Kollegen darüber gesprochen (sie kennt meine Situation und hat bisher immernoch gehofft, er würde "die Kurve kriegen") und sie hat mich darauf gebracht, dass er ja (da er, wie er selbst sagte, keine Vorräte hatte) erstmal zum Kiosk in den Nachbarort fahren und sich sein Bier holen musste... er hat es also nicht mal im Affekt getrunken!
    Nee, mit Verarschen ist jetzt Schluss! Ich hoffe, meine Wut reicht diesmal aus... :?
    Übrigens hat genau diese Kollegin mir letztens auch gesagt, dass sie und ihr Mann, seit wir darüber reden, ihr eigenes Trinkverhalten viel kritischer betrachten und auch ins Grübeln gekommen sind! Das freut mich wirklich!!! :lol:
    Ach ja, zur Gruppe vom Blauen Kreuz geht er nicht mehr, weil die ja angeblich alle nur darauf warten, dass er endlich zugibt, dass er gar nicht mehr klarkommt... keiner glaubt ihm! :roll: Warum wohl...
    Die Frau, die die Angehörigen betreut, hat mir allerdings was ganz anderes erzählt! Aber seine Fantasie und Interpretationen kenne ich ja mittlerweile auch ganz gut...
    Wer ihm was sagt, was er gar nicht hören will, der will ihn ja nur "zerstören", so wie ich gestern!

    Zitat

    Und genau das hat ja wohl auch Deiner versucht. Schäm Dich, mich wegen einem Bier, und überhaupt. Ja, auch ich zweifle ständig in Situationen wie Du schreibst. Mein Ex hielt sich letzte Woche bedenklich gut und schon fing ich an in Frage zu stellen ob ich vielleicht falsches interpretiert habe, ob ich gar jemandem eine Krankheit unterschiebe, die er nicht hat.


    Du sagst es, Dagmar! Er hat seit Dienstag (soweit ich das beurteilen kann) nichts getrunken... bis gestern! Obwohl ich auch Freitag und Samstag meinte, was zu riechen (Punkt Kontrolle... :oops: ), aber das sei mal so dahingestellt!
    Und dann (wo er sich doch solche Mühe gibt), mache ich es mir so EINFACH und will wegen einem Bier ausziehen... lächerlich!
    Na gut, dann stellen wir es doch am Besten gleich so dar, dass das ja sowieso mein Ziel gewesen sein soll... (Hilfe, werd ich zynisch... :? )
    Als ich ihm in die Augen sah und sagte, dass es das jetzt war, meinte er, "du scheinst dich ja richtig wohl dabei zu fühlen!"
    Das tut so weh!

    Ups, ist ja 'n halber Roman geworden... :oops:
    Danke für's Lesen :oops:

    LG fish

  • Liebe Fish,

    wir Menschen muessen jeden Tag entscheiden was wir tun, manchmal sind es banale Sachen und manchmal auch sehr lebenseinschneidene. Das wichtigste was man sich vor Augen halten muss ist, dass wir nur unsere eigene Wahl treffen koennen. Auch wenn Dein Mann an Alkoholismus erkrankt ist, somit hat er die Wahl etwas zu tun, er kann Dich genausowenig zwingen es zu akzeptieren und bei ihm zu bleiben, wie Du es erzwingen kannst, dass er aufhoert zu trinken, denn es ist eine persoenliche Wahl die wir da haben. Ganz wichtig ist zu erkennen, das wir nur etwas fuer uns tun koennen und wirklich die nackte Wahrheit erkennen und uns da nichts schoen reden oder etwas auf die lange Bank schieben, denn damit luegen wir uns in die eigene Tasche. Christsein bedeutet nicht nur fuer jemanden dazusein, nein es bedeutet auch fuer mich etwas oder jemanden wirklich in Liebe loszulassen und das ist besonders wichtig bei Suchterkrankungen, denn nur mit dem Loslassen kann ich meinem suchtkranken Partner wirklich Helfen. Ob er das nun annimmt oder nicht, ob er anfaengt sich dann seiner Sucht zu stellen, liegt dann ganz alleine an ihm selbst, denn auch er hat einen freien Willen.

    Wichtig ist nur, dass Du fuer Dich Dein Leben wieder in die Hand nimmst und Dich nicht von dem suchtkranken Gelabber einlullen laesst.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo ihr Lieben!

    Zitat

    Christsein bedeutet nicht nur fuer jemanden dazusein, nein es bedeutet auch fuer mich etwas oder jemanden wirklich in Liebe loszulassen und das ist besonders wichtig bei Suchterkrankungen, denn nur mit dem Loslassen kann ich meinem suchtkranken Partner wirklich Helfen. Ob er das nun annimmt oder nicht, ob er anfaengt sich dann seiner Sucht zu stellen, liegt dann ganz alleine an ihm selbst, denn auch er hat einen freien Willen.


    Jenny, genau so hatte ich das auch gemeint!
    Er hat 1. einen freien Willen und 2. Verantwortung für das, was er aus seinem Leben, seiner Gesundheit und seiner Situation macht!
    Habe gerade bei Lisl1974 (richtig?) gelesen: Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe!
    Wenn es ihm wirklich wichtig gewesen wäre, lägen nicht heute noch die ganzen Unterlagen unangetastet im Auto...!
    Tja, so ist das nun mal :(

    Zitat

    Wichtig ist nur, dass Du fuer Dich Dein Leben wieder in die Hand nimmst und Dich nicht von dem suchtkranken Gelabber einlullen laesst.


    Geb' mir größte Mühe...!!! :?

    Zitat

    Klar war ja auch, ein Bier wars ja nie, wenn ich es gemerkt hab.....da waren noch welche dazwischen, die er aber nie zugegeben hätte...


    Ja, genauso, wie ne Woche auf einmal auch nur noch vier Tage hat... man kann sich ja auch anstellen :wink: (neuester Spruch meiner Tochter... 8) )
    Mannomann, mir ist ganz schlecht, wenn ich daran denke, was jetzt alles noch kommt!
    Aber da muss ich jetzt durch... :?

    Wie war das, Lola... 2008 wird unser Jahr!

    LG fish

  • Lilly schreibt so schön: bei unserer Krankheit hilft nur Klartext!

    Ich selber habe - als die Beziehung noch bestand - ein Foto meines Ex gemacht, der besinnungslos zu Boden gefallen war und dort dann weiterpennte. Natürlich ließ ich ihn liegen, aber der Anblick war ekelerregend.

    Da sprach ich Klartext: das will ich nicht weiterhin miterleben. Auch bisher spreche ich Klartext und zwar ohne Vorwürfe oder den Alkoholismus hervorzuheben. Was ich aber seit dieser Aussage spüre ist eine ganz große Überheblichkeit und Arroganz. Diese, meine damaligen Worte, haben ja dazu geführt, dass er die Beziehung abbrach.

    Ich denke, es gibt diejenigen, die für sich selber noch ein Fundament besitzen obwohl sie alkoholkrank sind, die auch unbewußt merken dass etwas nicht stimmt und die dann den Weg der Gesundung gehen. Ich denke fast, das kann jeder sein - egal, wie "fertig" er/sie zuvor wirkte.

    Fish sagt ja so richtig "was da noch kommt" - ich denke, dass ist genau das, wovor wir Angst haben und wodurch wir ein gutes Werkzeug sind. Ich glaube bei mir selber, dass genau diese Angst, vor dem was noch kommt ein gottverdammtes Band zwischen Alkoholiker und Co ist. Selbst dann, wenn der Co das nicht will.

    Denn dieses "suchkranke Galber" welches Jenny anspricht, scheint bei mir persönlich eine Gefahr zu sein. Wisst Ihr, was mich am meisten ankotzt: ich will raus, ich will endlich räumlich weg und ich kann nicht weil ich noch hier leben muss. Ich habe Anzeigen laufen und am Freitag geht es um ein Haus, welches mir gefallen könnte (habe es mir gestern von außen angesehen) und wo meine Karten ausgesprochen gut zu sein scheinen - keine Mitkonkurenten.

    So lange wir, die wir mit Süchtigen zusammenleben, in deren Nähe sind glaube ich wir sind gefährdet in alte Muster zu fallen, selbst wenn wir an uns arbeiten und "wissen" was Sache ist. Ich sehe die Gefahr auch bei Dir, liebe Fish, denn es scheint sehr ähnlich meiner Story zu sein. Zwar wollen wir sie so nicht (wie sie aber sind) aber dennoch wünschen, hoffen und trauern wir. Das kann nicht normal sein - ist nicht gesund - und wir müssten wohl mehr direkte Worte hören um zu begreifen dass wir nur Spielzeuge sind, nur Hilfsmittel für eine Droge - nur Hilfsmittel die Zeit ohne Droge heil zu überstehen.

    Seit ich das Thema beim Namen genannt habe und per Abstand lebe, der immer größer wird, trifft mich Tag für Tag Arroganz und Überheblichkeit. Genau das trifft mich - alles andere habe ich geschafft zu bearbeiten und nicht mehr zu reagieren, aber diese tödliche Überlegenheit, dieses ich bin der "King" das macht mich immer klein, und später würde ich mich selber am liebsten in den Hintern beissen: weiss ich doch genau das oft Hochmut vor dem Fall kommt. Aber ich habe immer das Gefühl nur wir Co's fallen.

    Wir lassen uns fallen. Ich stehe mein Ding so gut durch, kann mir so oft selber auf die Schulter klopfen wie ich damit umgehe und wie ich es zumeist schaffe mit Abstand und Abgrenzung umzugehen, dann kommt Überheblichkeit und ich bin wie ein kleines Kind. Verdammt Leute, wo oder wie schalte ich das aus...

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich mal wieder!
    Bin (mal wieder :? ) auf Wohnungssuche...
    Morgen schaue ich mir nochmal zwei Wohnungen an und hoffe, dass da was Schönes dabei ist...
    Und dann bin ich WEG hier!
    Gut, ganz so schnell wird es dann wohl auch nicht gehen, aber dann sind wenigstens schon mal Fakten geschaffen!
    Momentan versuche ich, die Zeit, die wir zusammen sind, so knapp wie möglich zu halten, um Diskussionen möglichst aus dem Weg zu gehen.
    Ich brauche keine Diskussionen mehr, mein Entschluss steht!!!
    Er bestätigt mich darin auch ohne Worte jeden Tag auf's Neue!
    Gestern war er wieder beim Suchtberater (ich kam erst später nach hause) und hinterher hat er erst mal schön gebechert :roll:
    Ich hätte ja damit gerechnet, dass er sich zumindest am gleichen zusammengerissen hätte (so war es die letzten Male) und wieder reden will!
    Er hat GAR NICHTS gesagt! Hat mich ja schon 'n bissl irritiert :lol:
    Bin dann einfach ins Bett gegangen und dann war auch Ruhe...
    So ist erstmal der Stand der Dinge hier... ich hoffe, ich halte es diesmal durch!!!

    Liebe Grüße an euch alle!

    fish

  • Hallo Fish.
    Restpekt!!!
    Ich bin auch gerade auf Wohnungssuche und mein Mann bestätigt mich auch jeden Tag aufs neue.
    Er will nicht mal für unsere Tochter kämpfen.
    Ich wünsche Dir für die Zukunft viel Kraft und viel Durchhaltevermögen. Das brauchen wir beide. Aber das schaffen Wir!!!!!!!!!
    Alles Gute!!
    Simone

  • Hi Alissasmom!

    Schön, dann sind wir also "Leidensgenossen"... nein, LEIDEN wollen wir nicht mehr, das haben wir lange genug, oder?
    Sagen wir lieber "Gleichgesinnte" :wink:
    Wie stehen denn bei dir die Chancen?
    Wie alt ist deine Tochter und zieht ihr weiter weg?
    Meine Mädels sind 11+13 und wir werden in die 20 km entfernte Kleinstadt ziehen, wo die beiden auch zur Schule gehen!
    Habe gestern mit einem ganz besonders "charmanten" Vermieter Bekanntschaft gemach ("alleinerziehend...?!"), aber dazu später mehr, muss jetzt erst mal weg!

    Bis dann und viel Glück und Kraft für dich und deine Tochter!

    fish

  • Danke, summer!

    Habe eben meinem Ego was richtig Gutes getan...! :wink:
    Der "charmante" Vermieter, den ich vorhin angesprochen hatte, hat eben angerufen!
    Der hat mich gestern am Telefon so dermaßen von oben herab behandelt ("ach soooo, sie wollen alleine mit ihren Kindern die Wohnung beziehen???! Hmmm..."), nachdem er mich ausgefragt/verhört hatte, warum ich denn so schnell eine Wohnung suche und ob ich als Mutter denn überhaupt die Miete bezahlen könne, schließlich sei ich ja sicherlich nicht berufstätig (ich:"doch, ich stehe schon auf eigenen Beinen!") ob mein Mann das bezahlen würde oder das Amt und noch mehr solche Sprüche... mannomann da ist mir aber die Hutschnur hochgegangen! :twisted:
    Jedenfalls rief er gerade an und ich sagte ihm, dass ich mich auch noch melden wollte, weil ich ihm mitteilen wollte, dass ich doch kein Interesse an seiner Wohnung habe!
    Warum das denn?
    Weil ich das Gefühl habe, dass Sie Vorbehalte gegen Alleinerziehende haben oder bezweifeln, dass ich die Miete bezahlen werde und unter diesen Umständen möchte ich mit Ihnen doch lieber keinen Mietvertrag abschließen!
    DAS TAT GUUUUUT!!!
    Sollte man sich echt mal geben sowas! :wink:
    Eben fragte mein Mann, warum ich denn im Internet sei?! "Muss ich das begründen?" Darauf ist er abgezogen!
    Ich werde nicht lügen und auch nichts verheimlichen, aber ich werde auch nur noch über das reden, worüber ICH reden will!!! Wie egoistisch...

    LG fish

  • moin fish

    hm... dein vertreten deiner eigenen meinung in allen ehren, aber ich frage mich grad ob du wirklich ausziehn willst :shock: hat auf mich nicht den anschein!

    bekommst du überhaupt mit was auf dem mietmarkt alles los is? wie häufig es vorkommt, das ein vermieter auf seinen kosten sitzen bleibt, anwalt, räumungsklage, nebenkosten, renovierungen aus eigener tasche bezahlen muss und keine miete erhält? verdammt oft, ich seh's bei meinen mandanten, der letzte hat mal eben 7.000 € aus eigener tasche bezahlt und da is der mietausfall für 1 1/2 jahre nicht mitgerechnet.

    nen vermieter zu finden der in der hinsicht nicht nachfrägt, da wünsch ich dir viel glück, das is die sprichwörtliche nadel im heuhaufen.

    klar, ich kann ja verstehn, das dich das wurmt, ich will dir nur sagen, das du auch die andere seite betrachten solltest, evtl hat der charmante vermieter schon sowas mitgemacht - solche kritische fragen sind nichts gegen dich persönlich, hab auch scho öfter mitbekommen das ein single-mann sein einkommen nachweisen muss.

    nur so als kleine anmerkung, letzten endes ist es deine entscheidung auf was du alles achtest bei der wohnungssuche.

    liebe grüße -Summer-

  • Hi summer!

    Nein, dass ein Vermieter nachfragt, halte ich für vollkommen legitim, bzw. selbstverständlich! Wär ja schon nachlässig, dass nicht zu tun!
    Ich meinte eigentlich mehr die Art, wie er das gefragt bzw. eigentlich mehr unterstellt hat!
    Klar, andere Vermieter fragen danach auch, aber hier macht auch der Ton die Musik!
    Und so schlecht sieht es auf dem Wohnungsmarkt mittlerweile ganz bestimmt nicht mehr aus, dass man sich alles gefallen lassen muss (hier jedenfalls)! Das war mal!
    Klar, gibt es auch die sog. Mietnomaden, und andere verantwortungslose Leute, die sich nen feuchten Dreck drum scheren, wer ihre Kosten trägt, aber meinst du, man sollte jemandem sowas gleich beim ersten Kontakt am Telefon unterstellen?! Mich regt es einfach auf, dass man, sobald man nicht mehr ins Muster der "soliden Familie" passt, gleich über einen Kamm geschert wird!
    Und wenn mir so einer dann sagt, "Sie verstehen doch sicherlich, dass ich an "solche Leute" (denen "das Amt" die Miete zahlt, z.B. Alleinerziehende) nicht vermieten möchte" - von denen er die Miete nämlich noch am sichersten bekommt (nämlich direkt vom "Amt") - sorry, dazu fällt mir echt nichts mehr ein! Wie schnell kann es gerade heute JEDEM passieren, in die Arbeitslosigkeit abzurutschen?! Deshalb ist man noch lange kein "Mietpreller"!
    Liegt vielleicht auch daran, dass ich in der Beziehung "gebranntes Kind" bin! Hatte mal einen Vermieter, der sich genauso verhalten hat (damals war ich auch alleinerziehend).

    Naja, egal! Ich hätte so wahrscheinlich auch nicht reagiert, wenn ich nicht wüsste, dass es mind. eine Hausverwaltung gibt, bei der ich auf jeden Fall eine Wohnung bekommen kann und außerdem noch ein paar Besichtigungen vor mir hätte!
    Mal sehen, was heute draus wird...

    LG fish

  • Übrigens, was ich noch sagen (schreiben) wollte...
    Habe heute morgen folgenden Spruch fett ausgedruckt in DIN A4 auf dem Schreibtisch gefunden:

    "Das Schlimmste ist der Glaube an die so genannte Weisheit der Massen, die im Internet ihre Vollendung findet."

    Alles klar?!

    Ganz liebe Grüße an die "weise Masse"! :wink:

    fish

  • Hilfe!!! :cry:
    Ich weiß nicht, wie ich das noch aushalten soll, bis ich eine Wohnung habe!
    Bin heute den ersten Abend in dieser Woche zuhause.
    Er trinkt inzwischen wieder jeden Abend...
    Habe ihm vorhin gesagt, dass mir Wohnungen anschauen war, weil ich vorher gelogen hatte (habe gesagt, dass ich einen Kurs in der Gemeinde habe) und mich damit hundeelend gefühlt habe... :(
    Darauf wieder sinnlose Diskussionen, auf die ich mich zwar kaum eingelassen habe, aber er findet irgendwie immer genau die richtigen Worte und "Knöpfe", dass ich mich nur noch schuldig und besch***** fühle!
    Mir ist schon wieder ganz schlecht... :cry:
    Mir sei es wohl völlig egal, dass "andere" jetzt darunter zu leiden haben, Hauptsache ich kann mein Ding durchziehen, ich erkenne gar nicht an, dass er doch schon so viel unternommen hat, was ihm echt schwer gefallen ist, auch wenn es mir nicht gefalle, sei er schließlich noch ein Teil der Familie, wenn auch nur ein "Geschwür", er merkt, wie sein Körper ihn langsam verlässt - nicht wegen dem Alkohol, aber wegen diesem ganzen Terror,... u.s.w., u.s.w. ...
    Jetzt kam er gerade rein und fragte, ob ich "den Leuten" schon geschrieben habe, dass er "im völligen Alkohol-Wahn" den Backofen angemacht und vergessen hat...
    Ich halte das nicht mehr aus... will hier nur noch raus!!!

    fish

  • Mensch Fish,

    sag mal, tu Dir das doch nicht an, ich haette ihm nichts gesagt. Einfach Wohnung suchen, nichts mehr sagen, lass ihn machen. Er will Dir halt nur die ganze Schuld zuschieben. Wenn er meint, dass mit ihm alles in Ordnung ist und er halt saufen will, dann soll er doch, aber Dir geht es doch schlecht. Einfach keine Diskussionen mehr, irgendwann faengt er sowieso wieder das Betteln an, erstmal ist er sauer, auf Dich, weil Du mal wieder im Internet Dich erkundigt hast. Jaja und wir alle hier sind natuerlich auch Schuld, klar da wird das naechste Bier geoeffnet und rein damit. Genauso war es bei meinem Ex und bei meinem Stiefvater genau das gleiche, immer die Schuld bei anderen suchen und wenn man dann wirklich mit ernsthaften Konsequenzen kommt, dann kommt das grosse Betteln, denn das hat ja bis jetzt immer geholfen.

    Er sieht es nicht Fish, er will nicht, er will weitersaufen, wahrscheinlich glaubt er, dass jeder Mann so ist und deswegen ja nichts schlimmes daran ist.

    Es laufen hier noch andere Maenner auf diesem Planeten rum, die definitiv nicht so sind. :!::!::!:

    Also Kopf hoch, lass Dir die Butter nicht vom Brot nehmen und lass Dich nicht von seinem nassen Alk-Gelaber einlullen. Bleib Du in Deinen Gedanken trocken, zeig Deinen Kindern, dass solche Beziehungen nicht normal sind und man lieber ohne Partner als mit so nem Partner lebt, da lernen die beiden auch gleich was daraus.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Lola, hallo Jenny!

    Ja, ich weiß, ihr habt Recht! Aber das ist ja sooooo schwer!
    Dass ich ihm gesagt hab, wo ich war, liegt einfach nur daran, dass ich ein verdammt schlechter Lügner bin... hab es auch nur gesagt, weil es mir damit nicht gut ging, war vielleicht ein Fehler...
    Okay, aber wie du schon schreibst, Lola: da muss ich jetzt durch!
    Diesmal ziehe ich's durch!!!!
    Bin heute morgen schon mit Zittern aufgestanden und könnte nur heulen... :cry:
    Mir ist schlecht, ich will das nicht mehr!
    Gestern abend ging das so weit, bis ich mir die Ohren zugehalten habe, weil er einfach nicht aufhören wollte und ich diese kranken Gedanken nicht mehr ertragen konnte!
    Warum ich denn jetzt geweint hätte, daran gehe er kaputt!
    Ob ich reden will?! Und warum nicht...?!
    Ich glaube, wenn ich jetzt nicht bald hier raus komme, klapp ich irgendwann zusammen... :(
    Aber... ICH SCHAFFE DAS!!!

    Danke für eure mutmachenden Worte!

    Liebe Grüße fish

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