Hallo Miteinander,
seit einiger Zeit schon beschäftige ich mich mit der Akzeptanz unserer Krankheit in der Gesellschaft und durch die verschiedenen sozialen Gesellschaftsschichten hinweg.
Da ich relativ geringe Probleme mit der Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber anderen mit meiner Krankheit habe und den Grundsatz eines meiner, leider mittlerweile verstorbenen, Lehrer lebe: "Was andere von mir denken, das könnte mich nie kränken ! Was stört mich andrer Leute Sinn, ich muss selbst wissen wer ich bin !", (
@Karsten: ist nach seiner damaligen Aussage von ihm selbst) habe ich damit auch schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht.
Am Meisten bin ich erstaunt darüber, dass viele Leute mit höherem Niveau, von denen ich eher erwartet hätte gemieden zu werden, mir volles Verständnis entgegen bringen, Interesse an mir bekunden und sich bei jedem Kontakt wohlwollend nach meinem Befinden erkundigen und mir weiterhin alles Gute wünschen. Wobei anders herum, Leute mit normalem Niveau, von denen ich dachte, dass sie mich eher verstehen würden, eher entsetzt reagierten und von da ab spürbar Kontakte zu mir vermeiden.
So haben sich z. B. mein Unternehmensberater und sein gesamter Freundeskreis, welchen ich bisher nur flüchtig kannte, voll hinter mich gestellt und jegliche Unterstützung signalisiert. Auch mein Anwalt betrachtet mich nach wie vor, als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft.
Hier wird sogar freiwillig, bei jedem Treffen dem ich beiwohne, auf alkoholische Getränke verzichtet.
Wogegen ein Freund (früherer Schulkammerad und Arbeitskollege), mit seiner gesamten (Arbeiter)-Familie, welche ich schon seit fast 40 Jahren kenne, bei denen aber ein Verwandter Alkoholiker ist, nunmehr jeden Kontakt zu mir abgebrochen hat.
Oder, als ich in Begleitung von "gemischten Bekannten" eine Messe besuchte und mir dort unerwartet Alkohol zum probieren angeboten wurde, ich mit dem Hinweis auf meine Krankheit deutlich abwies, da wandten sich einige meiner "normalen" Begleiter sofort zur Seite und taten, als ob sie nicht zu mir gehörten ( , hat mich durchaus zum Schmunzeln gebracht).
Es gibt also unterschiedlichste und unerwartetste Reaktionen.
Welche Erfahrungen habt Ihr bei der Offenheit mit Eurer Krankheit gemacht?
Wie habt Ihr diese Offenheit und in welchen Kreisen erfahren?
LG, Andy