• upps sorry! manchmal ist es eben superschwer, die richtigen Worte neu zu wählen, so als wenn man das Fahrrad neu erfinden müsste.

    aber das was ich eigentlich sagen wollte, steht ja noch! :)

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • guten abend, ich komme gerade aus dem Krankenhaus ... meinem Schatz gehts den Umständen entsprechend gut.
    Er hatte wirklich nochmal Glück im Unglück! Die Brüche sind so glatt, das man sie mit ein paar Titannägel zusammen geschraubt hat, die Schmerzen sind erträglich und ab Morgen macht er schon Laufübungen. Er ist total ungeduldig und will so schnell wie möglich wieder raus aus dem Krankenhaus, denn in den letzten Wochen hat er eine Menge für seine Arbeit angeleiert. Er ist freiberuflicher Dozent und durch seine Sauferei hatte das ganz schön brach gelegen und war lange Wochen Arbeitslos und hat nur ALG 2 bekommen. Und nun bekommt er langsam wieder den Fuß in die Tür und wenn er da jetzt wieder für längere Zeit ausfällt .. naja ... er ist auf jedenfall voll optimistisch .. das wird schon und ich wünsche es Ihm!

    Wir konnten auch schon wieder zusammen lachen! :)

    Im Moment bin ich einfach geschafft, aber froh und glücklich!

    Ich wünsche Euch eine schöne Nacht!
    M.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Mein Tag Heute!

    - 7.00 Gutenmorgen- und Weck-sms von meinem Schatz. Ich lese sie und freu mich sehr und schlafe sofort wieder müdezufriedenglücklichundtiefundfest ein
    - 7.10. Uhr mein Wecker klingelt! Ich bin müd und will nicht …
    - 7.30 Uhr der Schlummifix hat sein Schuldigkeit getan und ich stehe endlich auf
    - 7.40 Uhr Kaffee und Forum zum wachlesen
    - 7.50 Uhr Gutenmorgen-sms an meinen Schatz
    - 8.10 Uhr auf zur Arbeit
    - 8.30 Uhr Arbeit 
    - 10.00 Uhr Kurzes Telefonat mit meinem Schatz. Mails, Post, Fristen nicht versäumen! Was brauch er noch im Krankenhaus? Wie geht es ihm? Wie geht es mir? Kuss und ich liebe Dich
    - 10.10 Uhr Arbeit 
    - 15.30 Uhr ich bringe die Wohnung meiner Mama übergebungsreif .. Alles ausfegen, Wanne .. Waschbecken putzen, Bad und Küche aufwischen, Keller ausfegen …
    - 16.25 Uhr Ich stehe alleine in den leeren Räumen, die 22 Jahre mein Zuhause waren und in der meine Mama über 50 Jahre gewohnt hat … und ich habe versucht, die Erinnerungen zu verdängen
    - 16.35 Uhr Wohnungsübergabe! Alles ist Ok! Zählerstände werden abgelesen und die nächsten potenziellen Nachmieter warten schon…
    - 17.00 Uhr ich bin beim Hausarzt meiner Mama und hole eine Überweisungsschein für sie und spreche alles notwendige ab
    - 17.30 Uhr mein Kater brauch ne Kuschelhöhle und ein Halsband! Denn der ist ein echter Streuner, aber er kuschelt auch so gerne und die Nächte werden langsam echt kalt. Also war ich in einem Zoodiscounter
    - 18..00 Uhr Blumen giessen in der Wohnung meines Schatz. Sachen, die er noch brauch zusammen suchen
    - 18.30 Uhr Sachen kaufen, die mein Schatz noch im Krankenhaus braucht!
    - 19.15 Uhr wieder Zuhause und irgendwie groggi und hungrig
    - 19.16 Uhr ich versuche zu Ruhe zu kommen … meine Post lesen …im Moment egal … Schuhe ausziehen .. in bequeme Sachen schlüfen … essen .. der Kater ist wieder nicht da .. egal… der kommt schon wieder .. aufgelaufene sms von meinen Schatz beantworten .. Ruhe ….Forum … lesen ..
    - 20.15 Uhr mein Abendtelefonat mit meinem Schatz .. wir lassen den Tag Revue passieren!
    - 21.00 Uhr ich versuche meinen Kater sein neues Halsband anzulegen. Da steht dann auch, dass er Tollwutgeimpft ist. Er hat ganz stille gehalten  Jetzt muss ich es nur noch hinbekommen, dass er nicht mehr vor meiner Schlafzimmertür kackt, weil er nicht in meinem Bett schlafen darf 
    - 21.30 Uhr meine Tochter hat angerufen. Wir habe auch über die Wohnungsauflösung meiner Mama gesprochen. Sie liebt ihre Oma sehr und ist sehr traurig!
    - 22.15 Uhr ich treibe mich hier rum und lese und lese und lese und schreibe …

    und frage mich gerade .. wo war ich denn eigentlich heute den ganzen Tag?!
    Aber gut, dass ich heute wenigstens eine Zahnarzttermin für morgen für mich gemacht habe, Denn heute hatte ich den ganzen Tag schon Schmerzen .. echt toll …

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • ich fühle mich übrigens total alleine und verunsichert im Moment!

    in meiner realen shg dreht sich eigentlich alles um eine frau, deren mann ebend extrem säuft und sie bestimmt das thema. ok sie ist lieb und nett und das tut mir alles auch leid, aber jedesmal wenn ich was sage kommen wir immer wieder nur auf ihr leben und das was sie sich antut .. wir drehen uns im Kreise. und allen anderen stürzen sich da rauf ...

    Ich bin am überlegen, ob ich da überhaupt noch hingehe ..

    Ich schreibe mir hier die Finger blutig und ich wünsche mir so sehr, das da auch mal pro oder kontra kommt ... denn das ich mir selber genug bin .. soweit bin ich noch lange nicht!
    Meine Geschichte ist vieleicht nicht spektakulär genug,
    aber das man nix erzwingen kann, soweit bin ich schon ...

    Lieben Gruss

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hallo Frau M.

    nicht spektakulär genug? Mir fehlen einfach die Worte, verstehst Du, Sprachlosigkeit. Da hast Du einmal etwas zu geschrieben, ich finde es schon wieder.

    Gute Nacht, Du bist hier nie alleine, schlaf gut kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen Charmenida,

    ist dir bei diesem Tagesablauf eigentlich aufgefallen, wieviel Zeit du mit Dingen verbringst, die nur DICH betreffen?

    Zu deinen Erfahrungen in der Selbsthilfegruppe habe ich einmal eine Äußerung von einer der "Funktionärinnen" der Organisation bekommen, als ich mich so ähnlich wie du äußerte: Wenn dir in der Gruppe etwas fehlt, liegt es in deiner eigenen Verantwortung es zu bekommen. Also: sollte dir das raumgreifende Verhalten der anderen Frau zuviel werden und du somit dein Problem nicht nicht zur Sprache bringen kannst, ist es an dir, Sprechzeit einzufordern. Wegbleiben ist der Weg, der am wenigsten Aufwand erfordert. Für sich und seine eigenen Interessen einzustehen, ist unbequem, weil ungewohnt. Aber der einzige Weg, um das zu bekommen, was du möchtest.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ihr Beiden ... Ganz lieben Dank für Eure Meinung!

    @karl ... ich weiß, im www ist man eigentlich nie alleine. Aber kennst du das?
    Einsam ist man sehr alleine und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweien!
    Ich bin nachdenklich ...

    Ette ich weiss nicht, habe ich viel Zeit für mich verbracht? Wenn ja, dann kann ich es im Moment nicht wirklich geniessen. Ich fühle mich total ausgelaugt! Ich denke nicht, dass ich im Moment ein Mensch bin, der vor Problemen weg läuft und nicht für meine Interessen einstehe, sondern nur für Andere ihre. Ehrlich gesagt, das habe ich früher leidenschaftlich gemacht und nie darüber gesprochen, sondern immer nur geschluckt bis es nicht mehr ging, mir fast alle Haare ausgefallen sind, ich im Krankenhaus gelandet bin mit Verdacht auf Herzinfarkt, aber ich eigentlich körperlich gesund war. Kein Arzt hat herausbekommen, was mir fehlt und ich war so verzweifelt, dass ich angefangen habe, mich mit mir selber zu beschäftigen. Mit Lesen (meine Lieblingslektüre war damals „Sorge dich nicht .. lebe!“, mit erste zaghafte Gespräche, mit bewusst Freizeitfürmich, mit Grenzen setzen und Grenzen einfordern, mit dem Erkennen, dass ich so, wie ich Lebe unglücklich bin und dem laut herausschreien und nicht mehr zudecken! Das hat Jahre gedauert den Mut dazu aufzubringen, denn meistens erklärte man mir, ich übertreibe und soll mich gefälligst zusammen reissen, diese Zweifel ... tick ich richtig oder falsch. Das alles gipfelte in meinem Auszug aus dem Haus und verlassen meiner Ehe!
    In meiner kleinen Wohnung war ich sofort angekommen und habe mich sauwohl gefühlt, trotzdem nicht alles perfekt war. Ich habe meine Freiheit und mein Leben endlich mal genossen. Aber ich hatte auch Schuldgefühle wegen meinem Egoismus ...
    Und weißt du, irgendwie habe ich immer wieder das Gefühl, ich ziehe Menschen, die mich als seelischen Mülleimer missbrauchen können, an, wie das Licht die Motten. In der SHG habe ich schon zaghaft zu erkennen geben, dass mich diese, wie sagst du so schön ... raumgreifende Art nicht gefällt. Ich habe es ihr auch direkt gesagt ... „Jetzt würde ich auch gerne mal zu Wort kommen!“ aber wenn ich dann erzähle habe ich eben immer wieder das gefühl ... keiner hört mir wirklich zu, denn die Reaktion sind für mich eher sehr halbherzig und mein Thema wird eigentlich nur dazu missbraucht um ganz schnelle wieder über sich zu klagen. Sie weiss genau, das sie mich unterbricht ... und ich ziehe mich immer mehr zurück, denn auf solche Machtspielchen habe ich keine Lust. Das sage ich mir dann eben „Marion du kannst deine kostbare Zeit sinnvoller nutzen!“ Was kann ich sonst machen?
    Wenn ich zurück denke ... solche raumfordernde Menschen gab es eigentlich immer wieder in meinem Leben und ich habe mir diese immer wieder und lange angetan bis ich immer unzufriedener wurde und ich grenzen gesetzt habe, die bei denen nie gut angekommen sind und ich immer die Böse war. Aber gut, damit kann ich leben, ich habe breite Schulter ... da passt ne menge rauf!
    Meine Mama war eigentlich genauso drauf. Für alle hatte sie ein offenes Ohr. Was hat sie sich in den letzten Jahre um ihre kranke und behinderte Hausgemeinschaft gekümmert. Oft hat sie mir gesagt „Marion das wird mir langsam einfach alles zuviel. Muss ich das den alles machen? Ich trau mich manchmal schon gar nicht aus meine Wohnung, weil jedes Mal einer kommt und sie in Anspruch nimmt.“ Letztendlich hat ihr ihre Hilfsbereitschaft und Sichkümmern überhaupt nix eingebracht. Tagelang lag sie nach ihrem Hirninfarkt in ihrer Wohnung und keinem der doch sonst so aufmerksamkeitbrauchenden Hausgemeinschaft ist es aufgefallen, das sie sich nicht rührt ... das Leben ging für die anderen einfach weiter und keiner hat sich um sie gesorgt. Ich habe sie nach 3 tage in Ihrer Wohnung liegend im Flur gefunden und das Bild geht mir heute noch nicht aus dem Kopf! Und ich habe mich sehr lange schuldig gefühlt, weil ich nicht jeden tag bei ihr war, weil sie soo lange alleine und
    hilflos war. Aber den Zahn habe ich mir gottseidank und mit Hilfe meines Schatzes schon ein wenig gezogen ... trotzdem kommen mir schon wieder die Tränen ...

    Ich weiss nicht, was im Moment mit mir los ist?! Warum ich mich so im Selbstmitleid suhle? Vielleicht fühle ich mich auch einfach nur überlastet. Ich habe seit Monaten Durchfall, alles was ich esse kommt sofort wieder raus. Ich mein, wenn man übergewicht hat, ist das ne super einfache Möglichkeit zum abnehmen, aber ich habe langsam mein Idealgewicht erreicht und das reicht mir voll und ganz... weiter runter sollte es nicht gehen. Wenn es stimmt, das der Körper Warnsignale aussendet, wenn es ihm zu viel wird, dann heisst das jetzt wohl „Will ich die ganze Sch.... hinter mir lassen?“
    So und nun höre ich auf zu jammern, vielleicht bin ich ja auch nur so gruselig drauf, weil ich Zahnschmerzen habe, aber wen soll ich es sonst erzählen, wenn nicht Euch?!

    Lieben Gruss und einen schönen Tag :)

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hallo Marion,

    klar kenne ich es alleine zu sein. Aus jetzigeer Sicht eine der tollsten Erfahrungen, ich möchte mich auch nicht zurücksetzen, denn als ich das lernen mußte, hat es mich ganz schön gekribbelt und am Liebsten hätte ich mich auch gleich neu verliebt oder so, dann wäre Ersatz für die kaputten Gefühle in mir gewesen, hätte ich mir viel erspart, um das Ersparte dann voll auf den Kopf zu klöppen, später halt, nochmals, dann wahrscheinlich richtig, mit Schlag im Kopf oder so.

    Irgendwann stehst Du auf und dann bewegst Du was, in Dir, dann siehst Du und hörst Du auf die Warnsignale.

    Laß raus wat da nit rein gehört.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Charmenida,

    entschuldige, vielleicht habe ich meine "Zeit-Frage" unglücklich gestellt. Nein, ich bin nicht der Meinung, dass du bei der Beschreibung deines Tagesablaufes zu viel Zeit für dich in Anspruch nimmst. Ganz im Gegenteil. Deine Antwort hätte ich allerdings vor einiger Zeit genauso gegeben. Denn ich hatte auch immer Angst, zu eigennützig zu sein. Wenn ich meine Tage und die Prioritäten darin betrachtete, kam ich oft an letzter Stelle. Das hat sich inzwischen geändert. Ohne dass mir dadurch Zuneigung, Aufmerksamkeit oder Nähe verloren gegangen wären. Respekt bekomme ich mehr. Mir hat einmal jemand gesagt, everbody´s darling ist leicht auch everybody´s Depp. Ich fand den Ausspruch heftig. Aber im Grunde ist es so. Wenn ich immer für andere da bin, niemals nein sage, wird mich im Grunde keiner so recht ernst nehmen. Und dadurch ich mich selbst auch nicht genug, um Grenzen zu setzen.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Kann ich mit mir alleine sein? Ich dachte, ich könnte es, den ich geniesse eigentliche jede Minute, die ich alleine bin. Ich muss also mehr nein sagen?! Ich habs ja irgendwie schon geahnt, aber nicht geglaubt. Mir fällt gerade ein ... ich habe mal NEIN gesagt ... damals .. hatte ich mal kurze Zeit einen Freund. ich wollte mal keinen S... sondern einfach nur meine Ruhe und schlafen. Er hat mich die ganze Nacht beschimpft, was ich für ein egoistischer Mensch ich bin, war Eifersüchtig und irgendwann ist das so schlimm geworden, das er mich zusammengeprügelt hat. Ich war wochenlang krankgeschrieben und wollte ihn bei der Polizei anzeigen für das, was er mir angetan hat. Meine Mutter hat mich die Zeit über gepflegt, das mit der Anzeige aber auch erfolgreich ausgeredet! Sie meinte, wenn das vor Gericht kommt, wird das meistens immer so hingestellt, dass die Frau Mitschuld hat, weil sie den Mann provoziert hat. Ich hätte mir damals so gewünscht, dass sie zu mir hält und mit mir gekämpft hätte, den ich war mit sicher ... Schuld hatte ich nicht, aber ich wollte eben auch nicht, das irgendwer es so hinstellen könnte, also habe ich es einfach vergessen!

    Ok ich lass jetzt einfach mal Vergangenheit vergangen sein und versuche mich auf mein hier und jetzt zu konzentrieren. Ich möchte so gerne mein Leben geniessen, ich will nicht everybody´s Depp sein, aber ich befürchte irgendwie ist mir meine Gelassenheit abhanden gekommen ... vielleicht hatte ich die ja nie.
    Ich möchte jetzt auf die Erfahrung derer vertrauen, die schon viel weiter sind als ich! Ette, Karl und all ihr anderen, die sich nicht mehr nur im Kreise drehen, sondern schon Nägel mit Köppen gemacht haben ...Was kann ich den machen? Wie hättet ihr den Tage angegangen wenn Ihr an meiner Stelle sein würdet? Was wäre dann anders gelaufen? Wo hätte ich NEIN sagen können ohne jemanden im Stich zu lassen, ohne mich im Stich zu lassen? Theodor Fontane hat mal ein Gedicht geschrieben .. edit elocin:bitte keine Zitate,danke Klingt alles so einfach und schön. Aber wie kann ich vor mir selbst bestehen, wenn ich meine Mama, meine Kinder, meinen kranken Freund, meinen süßen Kater einfach zur Seite lege und mich erst mal auf mich selbst besinne und mir selbst am wichtigsten bin?

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hi Marion,

    ich kann Dir nicht sagen was Du tun sollst, da wir nicht gleich sind.

    Ich weiß nur, daß meine Polung mein Leben lang falsch war. Ich hätte mir für andere den Arm abgeschnitten, ihn freudestrahlend hingehalten, jemand hätte ihn genommen und gefragt: und, was soll ich jetzt damit? Ich hätte ihn zurück bekommen und in die Tonne geworfen, hätte ihn ja nicht mehr dran bekommen.

    Würde meine Frau krank, könnte ich sie heute pflegen ohne selbst krank zu werden, ich könnte sie auch neu lieben lernen, anders neu, anders als jetzt, alles ist möglich. Vorausstzung wäre das ich bei mir bleibe. Das ich das tue, wovor ich immer Angst hatte. Einfach gelassen bei mir bleiben, egal was um mich rum passiert. Natürlich geht das nicht immer, aber immer besser. Durch das Forum, durch die Reale SHG, durch Gespräche durch durch durch und Veränderungen. Ich mache manchmal Dinge, vor denen erschrecke ich mich, dann nicht mehr.

    Stell Dir vor Du wärst tot, wer wäre dann für wen da?

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Danke Karl!

    Wenn ich tot wäre, wären mindestens meine Kinder und mein Freund tieftraurig, aber ich weiss, dass Leben würde weiter gehen! Aber ich bin nun mal nicht tot und ich habe vor noch mindestens 30 Jahre glücklich zu leben  Manchmal frage ich mich gerade jetzt, wer würde mich denn finden und pflegen, wenn mir mal was passiert?! Da hab ich nicht wirklich eine Antwort drauf.
    Ich bin mir ziemlich sicher, ich würde mir ganz bestimmt nicht für einen anderen Menschen den Arm abschneiden … und ich denke, das ist von dir auch nur sehr treffend sinnbildlich gemeint. Es gab auch bei mir eine Zeit, da habe ich den Menschen die ich Liebe wirklichen jeden Wunsch, den sie hatten oder auch nicht hatten, von den Augen abgelesen und war dann super enttäuscht, wenn die Dankbarkeit nicht so ausgefallen ist, wie ich es erhofft hatte.
    Heute bei meinem Schatz im Krankenhaus ist mir so richtig aufgefallen, wie schwer es mir doch fällt nichtzuhelfen ohne gebeten zu werden. Durch meine schwerstkörperbehinderte Tochter die rumdumdieuhr hilfe und pflege brauch, bin ich es einfach gewohnt.
    Er hat immer noch Schmerzen und es geht nicht so richtig vorwärts mit dem heilen und laufen und sitzen, vielleicht muss er auch noch mal operiert werden und heute war er sehr gruselig drauf und hatte Heimweh. Ich würde im so gerne helfen, aber ich weiss, eigentlich kann ich es nicht wirklich .. sondern nur ein wenig unterstützen und ich habe mich diesmal auch ganz bewusst zurückgenommen und nur zugepackt, wenn er es wirklich wollte. Einiges würde ich anders als er angehen, aber ich habe mir immer wieder gesagt „Er ist erwachsen! Er muss wissen, was er tut. Es ist sein Leben und wenn er eben erst nach dem Krankenhaus mit einem Anwalt sprechen will .. gut! Er kann alleine telefonieren und für sich sprechen, den „nur“ sein Bein und seine Hüfte ist kaputt und nicht sein Mund oder seine Hände. Ich helfe ihm sehr gerne, wenn er es möchte, aber ich bin nicht für ihn verantwortlich“

    Verdammt schwer manchmal … aber ich arbeite daran .. versprochen!

    Heute hatte ich übrigens ein interessantes Gespräch mit einer Freundin. Sie hat mich gefragt, ob ich meinen Schatz nach dem Krankenhaus dann bei mir wohnen lasse, denn bei mir ist irgendwie alles rollifreundlich schon alleine wegen meiner Tochter. Die Wohnung meines Schatz liegt im 5 Stock und es gibt kein Fahrstuhl. Ich habe ihr gesagt, da habe ich ehrlich überhaupt noch nicht drüber nachgedacht, denn er hat mich ja deswegen noch nicht mal gefragt, aber wenn ich so überlege … nein ich denke das würde ich nicht wollen!
    Sie fände es eigentlich nur natürlich wenn ich es machen würde, denn sie würde es für ihren Schatz den sie gerade mal 6 Wochen kenne sofort machen so verliebt wie sie ist. Wer issen hier jetzt falsch gepoolt?


    Ich wünsche allen eine schöne Nacht
    M.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hallo Marion,

    falsch gepoolt ist ja nicht die absolute Isolation und Hilfeverweigerung. Es geht doch um Abhängigkeit und negative Poolung durch Personen von außerhalb, die Du in Deine Gedanken eintreten läßt, Dich beinflußen läßt und krank wirst oder sonstigen negativen Folgen aussetzt.

    Würde ich morgen meine Mutter pflegen müssen, heißt das nicht, daß ich dadurch krank werde, daß ist auch heute noch etwas ganz Menschliches. Würde moorgen einer meiner Jungs krank werden oder so einen gewaltigen Abflug machen und als Pflegefall wiederkommen, da wäre es selbstverständlich dazu zu stehen.

    Nicht selbstverständlich wäre es, sich aufzuopfern, nicht mehr autark zu sein. Millionen Menschen üben Jobs aus, die nicht gerade angenehm oder stupiede sind, sie verdienen ihr Geld damit und müssen ihre Gedanken anpassen oder gehen. Wenn ich als Friseur von der Chemie krank werde, muß ich gehen, wenn ich als Kraftfahrer die Pappe verliere, darf ich nicht mehr fahren und muß mich nach was Neuem umsehen.

    Ich kann machen ohne krank zu werden, den Kopf frei halten.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Abend Karl und ein liebes Hallo an Alle,

    einen Menschen zu pflegen und ihm ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen hat in meinen Augen sehr wohl ein Stück weit mit „sichaufopfern“ zu tun … ich spreche da aus Erfahrung. Den hier trifft ein selbstbestimmtes Leben auf ein anderes, das genauso ein Recht darauf hat selbstbestimmt zu sein. Und krank kann man da sehr wohl werden … körperlich und auch spychisch. Hier den richtigen Weg zu finden, finde ich sehr schwierig .. ganz besonders, wenn es sich dann auch noch um das (abhängigkeits)-Verhältnis mutter (vater) – Kind oder umgekehrt handelt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich meine Tochter heute .. jetzt ...nicht zu Hause alleine pflegen würde. Hört sich vielleicht auf den ersten Blick hart an, aber es ist mir, und auch meiner Tochter, wirklich lieber, wenn diese Pflege und Assistent zum Leben von anderen Menschen durchgeführt wird und ich mich dann wirklich auf das konzentrieren kann, wobei sie meine Hilfe mit ihren jetzt 27 Jahren braucht und auch will. Sie hat mehr von einer Mutter, die ausgeglichen und fröhlich ist, aber das bin ich nun mal zur Zeit nicht immer und das spürt gerade sie immer wieder ganz besonders.und sagt es mir auch und macht sich Gedanken.
    Weißt du, meine Tochter ist gesund geboren worden…. Ein knuddliger Wonneproppen! Erst als sie zur Schule gekommen ist, hat sich langsam ihre immer weiter fortschreitende Erkrankung gezeigt. Erst kam dann der Rollstuhl mit 10, ich habe versucht für sie das Beste daraus zu machen und sie zu motivieren. Als sie dann mit 16 auf einmal innerhalb von 2 Monaten fast blind wurde bin ich fast zusammen gebrochen … nicht mehr laufen und blind .. das war für mich nicht mehr wirklich vorstellbar von lebenswert. Ich musste was tun … das kann nicht sein .. kein Arzt hat mir wirklich damals gesagt, was es um die Erkrankung meiner Tochter auf sich hat … und ich habe angefangen medizinische Fachbücher zu lesen. Die Krankheit ist selten, als hat mich das nicht wirklich befriedigt. Die Wende kam und somit auch das www und ich habe gesurft … immer wieder nach Therapien .. auf Heilung, Stillstand .. egal was. Ich bin dann auch fündig geworden … heute nimmt meine Tochter ein Medikament, was in Deutschland nicht zugelassen ist. Ein jahrelanger Kampf mit der Krankenkasse wegen der Kostenübernahme weil es sehr teuer ist, bis vor das BSG mit Grundsatzurteil …den wir verloren haben, den es ging dabei für die KK eigentlich nur ums Geld, nicht um Menschenrecht, Menschenwürde und Menschlichkeit … aber das ist ein anderes Thema!
    Ok .. sie brauch es, sie bekommt es, es hilft ihr! Aber ich bin darüber auch krank geworden .. vor Sorge um mein Kind.
    Irgendwann .. in meiner Suche und meiner Sorge um mein Kind und auch um mich, bin ich dann auf den hier allen bekannten „Gelassenheitsspruch“ gestossen und habe versucht ihn umzusetzen .. einfach zu akzeptieren und in dieser Akzeptanz des Unveränderlichen, die Dinge anpacken, die greifbar sind oder akzeptieren, dass es so ist wie es ist und nicht weiter darüber grübeln!
    Für meine Tochter und mich, hat uns das beide sehr weiter geholfen, aber sie ist ja eigentlich mein Thema, sonst wär ich nicht hier …

    Lieben Gruss
    M.

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Zitat von Charmenida

    ...und sagt es mir auch und macht sich Gedanken

    Hi Marion,

    das ist ein springender Punkt. Eine kranke Mutter ist dann irgendwann nicht mehr in der Lage die Pflege zu übernehmen, nicht mal für sich selbst.

    Das ist ein Hüpfpunkt, wenn Gedanken der Unterstützung vom Kranken kommen.

    Es arbeitet ganz schön viel in Dir und ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen Karl,

    dank für die Kraft. Als ich das gelesen habe, ist mir sofort im Kopf rum gesprungen „meine güte .. mit mir muss es ja wirklich schlimm stehen, wenn ich viel Kraft brauche“
    Meine Tochter würde sich übrigens nicht als „Krank“ bezeichnen. Sie sagt dann immer „Ich hab doch keine Grippe oder so, sondern bin behindert und versuche mein Leben zu leben.“ Und ich versuche ihr immer wieder nahe zu bringen, daß man nicht behindert ist, sondern behindert wird .. durch die vielen Schwellen und Steine auf der Straße und ganz besonders in den Köpfen vieler Menschen, die davon überzeugt sind, daß Gesundheit ein Verdienst ist und unsensibel und egoistisch nicht im Traum daran denken könnten, dass Gesundheit eigentlich ein Geschenk ist, das jedem jederzeit genommen werden kann.
    Ich habe mich übrigens in meinem letzten Beitrag verschrieben. Es muss heißen, „meine Tochter ist NICHT mein Thema jetzt“ Ich verstehe ja, es gibt Menschen die würden ihre Angehörigen pflegen und betreuen, ich würde es nicht tun, selbst wenn ich dazu körperlich und geistig dazu in der Lage bin. Wenn jemand akut erkrankt ist … ok keine Frage, da würde mein Helfer – Mutter – Tochterherz überschäumen und ich würde Tag und Nacht mein möglichstes machen, aber darüber hinaus, würde ich immer wieder die Betreuung und Pflege an professionelle Dienste abgeben, denn ich weiß das würde meine Kräfte auf Dauer überschreiten und ich bin mir wichtig genug, dass ich mein selbst bestimmtes leben dafür nicht aufgeben würde…. denn darauf würde es immer hinauslaufen.

    Du hast Recht, in mir arbeitet es ganz schön und ich weiß aber noch nicht, wo mich die ganze rumpopelei in meiner Vergangenheit hin führt. Aber vielleicht bekomme ich so eine Ahnung davon, dass ich mächtig an Verlustängsten knappere, schon immer gehabt habe und das obwohl mir meine Freiheit eigentlich total wichtig ist im Moment. Ich denke immer, man kann gar nicht schlimm genug denken, es kommt immer noch schlimmer und das Leben hat mir mit diesen kaputten Gedanken bisher eigentlich immer Recht gegeben.
    Wie gehe ich mit Verlustängsten um, ohne meine altbewärte Schemen „nähe erst gar nicht zulassen“, „alles unter Kontrolle haben müssen“? Den das hat mich ja, wie ich schmerzlich feststellen muss, nicht vor Enttäuschung und Schmerz gerettet…

    Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag und
    Einen lieben Gruss an all die andere fleissigen Leser hier :)

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Das bin Ich!

    Meine Mutter war krank, ich hatte immer angst, sie könnte sterben und ich wäre dann alleine. Mein Vater war sehr unnahbar, er war der Herr im hause und alles hat sich nach seiner Stimmung gerichtet. Ich kann mich nicht daran erinnern, das mir mein Vater jemals gesagt hat er hätte mich lieb! Aber ich glaube schon das meine Eltern mich geliebt haben, sie konnten es mir nur nicht so zeigen bzw. mein Vater hat es mir gezeigt, indem er etwas für mich getan hat. Meine Eltern haben mir zu wenig zu getraut. Das haben sie mir immer wieder zu verstehen gegeben und auch gesagt. ich hatte immer das Gefühl, das mein großer Bruder die liebe bekommt, wofür ich erst mal was leisten musste, irgendwiehatte ich das Gefühl ihre liebe zu mir war immer an Bedingungen geknüpft.
    Ständig denke ich, mich kann man gar nicht lieben so wie ich bin, ich muss ja kämpfen drum, so bin ich es doch gewohnt. Nach dem Motto "leiste was aussergewöhnliches, dann wird man dich lieben und nicht verlassen".
    Meine Partner waren bisher alle Problempartner, entweder alkoholabhängig, egoistisch, nazistisch, gewalttätig, wohnten weit weg, konnten sich aus anderen Gründen nicht auf Nähe einlassen.
    Ich war mit ihnen zusammen, weil ich mich so auch nicht auf Nähe einlassen musste … punkt
    Mein Ehemann war ein emotionaler Krüppel, der weder Gefühle zeigen noch darüber sprechen konnte und ich habe es von Anfang an gewusst, den er fiel mir wegen seiner lockeren lustigen aber auch eben oberflächlichen Art und Weise auf, darüber hinaus gab er mir aber ein Gefühl von materielle Sicherheit. Es passte alles, er hat sich nicht wirklich in die Erziehung unserer Kinder eingemischt und lies mich auch mit den ganzen organisatorischen und finanziellen Kram freie Hand. Ich hatte also alles Wichtige unter Kontrolle. Sexuell hatte ich kein wirkliches Interesse an ihm und ich war mir sicher, er würde mich nie verlassen, sondern lieber alles weiter ertragen, denn das würde nicht in sein kleinbürgerliches Weltbild passen, solange ich nur alles schön in den eigenen vier Wänden belasse und auch alles ertrage und schon gar nicht laut sage „Ich bin unglücklich!“ Letztendlich hatte ich auch da die Bestätigung bekommen, dass ich nur was wert bin, wenn ich „richtig“ funktioniere, ansonsten war ich das Miststück:
    Unbewusst habe ich auf gewisse Art und Weise die Ehe meiner Eltern nachgespielt, aber ich wurde immer unzufriedener. Ich war auf der Suche...aber wonach? Glück? Wie sollte ich es wissen, wenn ich es selber nicht kannte? Die Leere in mir wurde immer größer. Ich erwarte immer das Schlimmste und kann mir schwer vorstellen, dass das Leben auch für mich einmal etwas Frohes, Leichtes und Beglückendes bringen könnte. Und wenn es doch einmal geschieht, bekomme ich Schuldgefühle und frage mich, womit hab ich das verdient, statt Stolz auf mich und mein Erreichtes zu sein.
    Ich bin stark im Ertragen und Verzichten und ich bin eine Frau die sich oft bei einem Partner fragt „Wenn ich für dich leide, wirst du mich dann Lieben?“ ich bin eine Frau die das gefühl hat mehr Liebe zu geben, als zu bekommen, Ich bin eine Frau die schwer um Hilfe bitten kann, sondern denkt, ich schaff das schon alleine und die hinter jeder Hilfe eine Bedingung wittert und sich schuldig fühlt und ich bin eine Frau, die Sex als Mittel einsetzt um den Partner zu manipulieren und zu ändern und ich muss immer irgendwie die Kontrolle haben sonst fühle ich mich unwohl!

    Ja, Das bin ich!

    Ich wirke nach außen immer so stark, aber ich habe es satt immer stark zu sein, ich möchte Geborgenheit und Anlehnung, einfach mal ich sein und das Gefühl, als Mensch geliebt zu werden und nicht für meine Taten, aber ich habe Angst dies zuzulassen, aus Angst vor Zurückweisung. Ich weiss, das mein Selbstwertgefühl davon abhängig ist, was ich von mir denke und wie ich mich selbst möge, aber selbst wenn ich das hier schreibe, flüstert eine innere Stimme „Psst Majon … nun komm mal wieder runter, so schlimm ist es doch alles gar nicht, nun reis dich doch mal zusammen und mach nicht aus einer Mücke einen Elefanten! Du grübelst einfach zu viel“
    Und ich weiss nicht, wem ich trauen soll … mir oder dieser Stimme …

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Hi Charmenida,
    diese Flüsterstimme, das bist eben auch Du - da ist keine Abspaltung möglich in Sie und Ich.
    Trau Dir, als Gesamtpaket inklusive den Schattenseiten - die Krux ist nur, um über alle seine Seiten die Kontrolle behalten zu können, muss man / frau sie erst einmal kennenlernen.

    Und ob Du das willst - Dich kennenlernen?
    Ich würde sagen, Du bist auf dem besten Weg dazu - weiter so...

    :wink: LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Skybird, und ob ich mich kennen lernen will, aber ich habe auch Angst, dass ich mich gerade in etwas sule, wo ich nicht mehr rauskomme … ich mich immer nur im Kreise drehe.
    Aber nicht mehr nur darüber zu grübeln und nachzudenken, das hier alles so auf zuschreiben und dann so stehn zu sehen, ist für mich schon ein ganz großer Schritt.
    Und was ich ganz wichtig finde, hier kommen auch immer wieder Denk-(Anstöße) in, ich hoffe doch, richtigen Richtung für mich, und dafür bin ich Dankbar!

    Ich werde heute meinen Schatz im Krankenhaus besuchen. Er ist übrigens jetzt 12 Wochen trocken und er ist stolz auf sich und ich bin es auch!
    Ich möchte heute mit ihm über all meine Ängste reden und ich habe Angst da vor, denn ich weiss nicht, ob es richtig ist, der Moment und überhaupt, jetzt wo er mit seiner Trockenheit und seinen Unfallfolgen zu tun hat. Aber ich muss das jetzt für mich tun, sonst platze ich.
    Es beschäftigt mich alles so sehr und er is nun mal ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben und muss das wissen, wie es in mir aus sieht .. denke ich! oder ist das falsch?

    Drückt mir mal bitte alle die Daumen, das er mir nicht ne Vollmeise bescheinigt! :)

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Volá ... der Himmel ist nicht eingestürzt, die Welt dreht sich noch, das Leben geht weiter! :)

    Aber mir war irgendwie richtig mulmich, jetzt geht es mir besser. Ich habe ihm meine Gefühle zum lesen gegeben, denn alles auszusprechen, dafür fehlen mir dann doch manchmal die Worte.
    Bevor er es gelesen hat, habe ich ihm gesagt „Schatz, du weißt dass ich mir eine glückliche Beziehung wünsche und ich habe schon einigen Mist in meinem Leben durchgestanden, aber es ist der einfachste Weg, immer nur die Schuld für sein Unglück beim bösen Alkoholiker oder so zu suchen, den das lenkt so wunderbar von sich ab. Und deshalb habe ich einfach mal bei mir geschaut, um zu erkennen, warum ich so bin, wie ich bin! Ich erwarte von dir darauf keine Reaktion, aber ich würde mir wünschen, das du mich und meine Gefühle und das was ich mache ernst nimmst!“
    Nachdem er es gelesen hat, sagte er mir, dass ihm vieles, was ich geschrieben habe, schon bekannt war, denn wir haben uns schon oft darüber unterhalten und ich war ein wenig erstaunt, denn mir war bis jetzt nicht wirklich so bewusst, wie ehrlich und offen ich ihm und mir gegenüber in den letzten Monaten eigentlich schon war.
    Wir sind uns beide einig, das eine gute Beziehung nur funktioniert, wenn man ehrlich zu einander ist und jeder sich selbst treu bleiben kann. Jeder von uns hatte eigentlich noch nie eine wirklich schicke Beziehung, aber wir hoffen beide, dass wir auf dem richtigen Weg dahin sind...

    Meine innere Stimme flüstert übrigens fleissig „Große Worte! Und was ist, wenn er deinen bedingungslosen Seelenstiptease irgendwann, wenn er sich vielleicht mal wieder hemmungslos im Alkohol sult, schamlos gegen mich verwendet?“

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!