Codierte Veränderungen

  • Liebe Melanie, lieber Matthias, hallo Ihr Lieben,

    späte Sommergrüße zurück, ich bin in allem was langsam geworden, nur die Zeit, die vergeht viel zu schnell. Andere Menschen sehen, grüßen oder im Kopf haben ist eine schöne Sache, aber keine Notwendigkeit, um ihren Wert zu schätzen. Sie haben ein gutes Plätzchen und das reicht mir. Meine Mutter ist 36 1/2 Jahre älter als ich und wenn ich dieses stolze Alter auch erreichen sollte, werden die Wenigsten von uns Schreiberlingen und Leseratten, die wenigsten in meinem Umfeld, wahrscheinlich noch real da sein. Sie sind dann im Kopf, in Erinnerungen, also, so wie hier im Forum, nicht greifbar und wertvoll, naja, sofern mein Hirn dann noch mitspielt.

    Muss Trennung immer sein, haben wir noch ein Chance, gibt es auch Positives, heißt es gelegentlich? Nö, zuerst kommt immer nur Lebensänderung und ändern ist immer so was. Aber dann, in dem Sinne mal wieder was Intimes und Persönliches:

    Rückblick Kurzfassung: Frau abhängig, Forum gefunden, Coabhängigkeit erkannt, Änderungen, eigene Sauferei und Fehlprogrammierungen = Süchte erkannt, Änderungen, getrennt, ausgezogen, trocken, 1 Jahr rum, Frau in Therapie, trocken retour, neuer Versuch, nicht geklappt, 2 Jahre rum, seit ü2 ½ Jahren neue, schöne Beziehung.

    Ü6 Jahre rum. Ich möchte keine der gemachten Erfahrungen missen, aber auch keine nochmals durchmachen. Vieles, was sich oben so im Zeitraffer liest ist weit weg, danke, dass ich das Forum und Hilfe fand.

    29.12.2010 Essenz aus 4 ½ Jahren Forum: Heute, im Heute bleiben, nicht bewerten, lassen, grundlos ändern und ordnen.

    So - weiter im Heute: meine tolle Singlewohnung ist getauscht gegen Familienleben, mit Haus, Garten und Glücksfee. Wir leben jetzt zusammen. Uns war etwas mulmig zusammen zu ziehen, schließlich haben wir beide unsere Paarpleiten hinter uns gebracht. Die Freizügigkeiten, die Eigenständigkeit des für sich leben können, das nicht mehr anpassen müssen, das nach Belieben zurückziehen können, hat ja auch was und wird schnell zur Normalität. Vom extremen Klammercolisten, zum „der Mensch ist nicht für Bindungen geschaffen“, ist es da nicht weit, zur Mitte schon. Anfangs schrieb ich hier an einen Freund „dann werde ich Extremist“. Extremen Misst gibt es in der Mitte nicht. Jetzt schauen wir mal, was wir noch so drauf haben. Paarleben heißt üben, probieren, fummeln, immer was tun, sich auseinandersetzen, fühlen, lernen, entwickeln, weit über die Naschkatzenzeit hinaus und nie mit den Kopf am Busen des anderen schnarchend einpennen. Dauernachtgaumensegelsteifmacher könnte vielleicht mehr Paare erfreuen, als die Pillchen für paar Minuten hin- und her.

    Beziehung, d. h., dann wenn wir zusammen sind, sind wir zusammen, also beieinander und nicht irgendwo anders, nicht vor der Glotze, nicht am PC, nicht am Telefon oder im Job, einfach ungeklammert zusammen. Das ändert sich jetzt etwas, denn jetzt sind wir ja noch mehr zusammen. Da sind wir schon mal zusammen und gedanklich wo anders. Auch eine neue Situation die es zu meistern gilt.

    Von den extremen Höhen in tiefe Wasser abzutauchen, zu gemächlichem an der Oberfläche paddeln und zu akzeptieren, dass weder das Tiefe, noch die Höhe an uns zerren kann, solange wir es nicht zulassen, ist eine wertvolle Erfahrung. Bodenständigkeit heißt ständig geerdet zu sein, wie langweilig. Hinhören und obacht geben kann ganz schön banal, einfach und gewöhnlich sein. Mir kommt das immer wieder so vor wie, Gas geben zu müssen, laufen zu müssen, Sport treiben zu müssen, fressen zu müssen, mich an was abgeben zu müssen. Dann trotze ich und werde zu einem faulen Sack. Da muss ich noch mal tiefer ran. Kerlistisches Sackkratzen bringt mich nicht weiter. Ein aktiver fauler Sack wäre dann ein agiler Sackhüpfer. Da bekommt Agility eine ganz neue Bedeutung. Vielleicht bin ich ja gar kein Kaltblut sondern ein Hund und musste einfach nur an die richtige Leine. Ich mache mir auch nichts vor, wenn ich an Querelen denke. Wenn einer mal pupst und ich denke es stinkt, da sind auch bei mir genug Urinstinkte die hoch kommen.

    Mein Vorsatz ist es mit weniger schneller mehr zu erreichen. Nur, genau da liegt der Ausgang in die Beschränktheit, ins Nichtstun, in Faulheit, in Gier, in Angst, in Krankheit. Das sortiere ich noch, denn geistige Phrasen sind dann eher wie Sack zu und ab in den Müll, dazu Urinstinkte, was für eine Stänkermischung.

    Einen Ursprung meiner Krankheiten sah ich in der tollen Wissenschaftssendung im 3.TV. Manche Kinder werden geboren und erhalten keine Aufmerksamkeit. Sie beginnen darum zu kämpfen bis sie ableben. Andere bekommen zu viel und verlangen ebenso danach, bis zum Schluss. „Mitte“ ist da so eine Sache. Meine Chancen da raus zu kommen sind ziemlich begrenzt. Erkennen und agieren, nur was? Was in und mit mir passiert mache ich überhaupt nicht, sondern mein Unterbewusstsein, ohne mich. Von den übrigen paar Prozent beschäftigt sich der größte Teil mit was anderem, nur meistens nicht mit mir. Ich muss mich mir ja nicht aufdrängen. Aufdringlich ist mein Bestimmerhirn schon genug. Es steuert alles, reißt sich egoistisch alles unter den Nagel, und gibt erst ab, wenn es ein lautes Bäuerchen gemacht hat. Da ist es egal, ob vorübergehend andere Funktionen und Organe abgestellt werden, erst in die Birne, dann der Rest. Der Sack ist so egoistisch, dass er sogar Teile seines eigenen Hirns abstellt. Vielleicht überträgt sich sowas ja auch.

    Gelegentlich muss ich überprüfen, ob es offensichtliche Änderungen in meinem Neuleben gibt. Hier ist ja nun vieles aufgezeichnet und dann frage ich mich: halte ich mich an alles was ich aufgenommen habe? Wie soll das möglich sein, bei so einem raffinierten Hirn, das mich und sich selbst tagtäglich austrickst?

    Jemand meinte mal hier: Wenn ich mich mit so viel beschäftige, dann habe ich ja keine Zeit mehr für was anderes, das sei doch kein Leben mehr. Klar, alles auf einmal geht nicht, deshalb geht es ja auch immer weiter und das dauert. Mit bestimmten Dingen kann ich heute nur noch wenig anfangen, früher war das genau umgekehrt. Trinken, Coanteile ausleben, rauchen, fressen, Zeit verplempern und Verplempermenschen, da ist viel drauf gegangen und ich fand das auch noch gut, so gut, dass es fast zum Tod machen war. Immer alles in der Waage zu halten ist als wäre ich ein Puppenspieler, da ist alles in Bewegung, so hat es die Natur vorgesehen, nur dass es noch nicht so richtig klappt. Ich stelle mir das schon mal wie so einen Augsburger Puppenhampelmann vor: lauter Fädchen die in Bewegung sind, Ernährung, Außen, Umfeld, Innen, Bedürfnisse, Umwelt, Mitte, Gesundheit, immer alles schön ausgeglichen halten- und das mit den paar Prozent Bewusstsein. Klar geht das und da ist ja noch der Rest, der alles immer wieder durcheinander bringt, bremst oder ausbremst.

    Wenn ich mich als Ganzes betrachte, so von oben, dann sehe ich allerlei Verunstaltungen. Mein Job ist es bei mir zu sein, hinzusehen und zu ändern. Ich kann die Welt, das Außen nicht ändern, andere kann ich nicht ändern, die Vergangenheit kann ich nicht ändern, nur mich. Nichts geschieht auf Knopfdruck. Das Brot im Backofen braucht Zeit. Natürliches Essen braucht Zeit. Verdauung braucht Zeit. Entwicklung braucht Zeit. Ich brauche Zeit. Manchmal bin ich dann kein Hampelmann, sondern eher etwas zwischen diesem nächtlichen Laberkastenbrot und einer Schlaftablette.

    Oft bin ich verhalten. Wenn ich mich nicht bewege, dann werde ich rund. Rund werden heißt bei mir schwerfällig sein. Das schlägt aufs Gemüt, das macht anfällig für noch mehr weniger bewegen, für mehr reagieren, fressen, glotzen, für Launen, Abhängigkeit, Maßlosigkeit, Krankheit, Gier, Faulheit, Ärzte, Fremdbestimmung, Stress, Kampf. Ein unglaublicher nicht endender Kreislauf, bei dem ich immer offener für das werde, was ich los werden will. Paar Sachen nicht beachtet und es passiert was. Die einfachsten, aneinandergereihten Vorläufer einer Passiert-was-Bombe kann ich oft sofort erkennen, meist wenn es zu spät ist, dann zerreißt es mich. Mangelerscheinungen im Körper, durch Ernährungsfehler, durch Bewegungsfehler, Fehlprogrammierung in der Psyche, durch falsche Gedanken, durch falschen Umgang, nicht gutes Umfeld, Stress, Hektik, private Änderungen, durch Fehlentscheidungen, durch unangenehme Konsequenzen, durch Unnatürlichkeiten, durch Abhängigkeiten, durch Ängste, durch Unehrlichkeiten, durch Reaktionen auf Reaktionen. Scheinbar urplötzlich kommt etwas hoch. Mit dem ersten Gedanken kann ich die Uhr danach stellen und dann hängt wieder was rum, was nicht dahin gehört.

    Ich kann da jetzt suchen, untersuchen und von A- nach B laufen, warum und weshalb erlernen und dann kommt es doch ganz anders. Meine Energieversorgung ist so was. Da sagt einer halb zehn in Deutschland musste dir was rein ziehen, machen alle so, da biste wieder leistungsfähig. Woher wollen die denn wissen? Die sagen das einfach, kassieren jeden Tag ihren Obolus und Millionen machen, jeden Tag. Nun kann es aber sein, dass bei mir nicht mehr genug Insulin produziert wird oder genau diese vom Hirn unterdrückt wird, nicht genug Glukose, die Stoffe nicht hochwertig, nicht natürlich genug sind, nicht genug Sauerstoff bereitgestellt wird, nicht richtig verwertet wird, mein Hirn nach besonders großen Suchtpaketen verlangt oder von allem etwas. Vielleicht sind auch schon einige Zellbereiche versauert und gären vor sich hin, stehen kurz vor der unkontrollierten Teilung, statt Powerleistung zu erzeugen. Wenn ich in meinem Job so einen Stuss labere wie ich es draußen oft höre, dann heißt es: Abmahnung, zahlen. Andere dürfen das und bekommen schulterklopfend alles über den Tisch geschoben. In dem Wirrwarr soll ich den Überblick behalten? Das erscheint mir heute recht viel für meine paar Prozent Bewusstsein, zu kompliziert und da ist es schon mal leichter und angenehmer, andere für die eigenen Unzugänglich zu missbrauchen, sich abzulenken und nicht hinzusehen. So was passiert, bei mir, bei anderen, immer wieder.

    Da nutzt es mir wenig, dass ich weiß woher, warum und weshalb. Weiß, dass mein Bewusstsein unbedeutend ist und in mir die Fäden gezogen werden, was ja dann Abhängigkeit von mir wäre- und mich bekomme ich ja nicht los. Manchmal ist es mir einfach zu doof, immer anders zu sein, natürlich zu sein und gegen all das anzuleben, was mir aus allen Rohren von klein auf vorgelebt, vorgemacht wurde und wird. Selbst einige meiner Vorturner oder die, zu denen ich aufblicke, die, die doch immer sagen und vorleben wie es sein müsste, sind die, die überhaupt nicht so sind, wie ich es mir erlebt und erdacht habe. Selbst in einer namhafter Gesundheitswissenschaftssendung, liefen im Abspann die Namen großer Junkfoot Lebensmittelkonzerne, ehrenhalber, verstehe. Einige wenige Weggefährten sind da ähnlich „anders“ gepolt und denen scheint es gut damit zu gehen. Ich freue mich dann riesig, wenn ich wieder einen entdecke.

    Langsam verstehe ich was Ehrlichkeit bedeutet. Trotzdem bei mir bleiben. Das tut oft weh. Bewusstes Wegsehen tut irgendwann weh. Nur- vor mir wegsehen, vor mir auch? Das ist am Schwierigsten zu erkennen – und dabei in der Mitte, bei mir zu bleiben, ist noch ein weiter Weg. Um das Wörtchen Ehrlichkeit für mich so zu verstehen, ein Freund lies es mal denkend in mir, habe ich 1 ½ Jahre gebraucht, ganz schön lange.

    Der Alkohol, die Coabhängigkeit, das ganze Drumherum der letzten 6 Jahre, das sind unbezahlbare Lehrstunden, um mich immer weiter auf Neues vorzubereiten. Was mache ich denn als Wrack, wenn die Gesundheit nicht mit spielt, ohne Geld, wenn alles verpulvert ist, ohne Zeit, wenn ich nur noch Löcher stopfe, alleine, ohne Familie und Partnerin, weil mich keiner mehr erträgt? Wenn die Lifepoints aufgebraucht sind, bleibt noch die Lotterie. Glücksspiel macht süchtig, heißt es im Abspann jeder Glücksspielwerbung. Da gefällt es mir besser, wenn ich mich immer wieder selbst als Hauptgewinn ziehe und bei mir im Jetzt bleibe.

    Als ich hier auflief, da wurden Kräfte in mir aktiviert, die ich so noch nicht kannte. Über mich schreiben, von der Seele schreiben was ich dachte und fühlte, raus lassen, Feedback bekommen, Gleichgesinnte, Verständnis finden, das waren mächtige Antreiber. Zurück zu mir zu finden war da etwas anderes. Vorgelebte Entwicklungsstufen beachten und weiter zu denken als das, was vom Gefühl, ins Hirn, in die Finger, auf die Tastatur, in die Post gelangte, war wieder was anderes. Dazu trugen die Forumsregeln, Beschränkungen und Anregungen bei.

    Rum hampeln, Rechtfertigungen, Argumente, Gründe suchen und finden ist recht einfach. Gladiatoren, Mitläufer und Säckchenkrauler gibt es genug. Klar, ich mache mich davon nicht frei. Darauf zu stoßen, zu beachten und abzustellen ist eine unendliche Aufgabe, wie anecken ohne Beulen zu bekommen. Wenn alles aus mir herausbricht, so wie aus einer auf den Kopf gestellten Flasche, ist es schwer jeden Tropfen mit bloßen Händen aufzufangen und in einen neuen, passenden Behälter abzulegen.

    Hier im Forum gibt es Regeln, Geschriebene und Ungeschriebene. Gelesen habe ich schon viele, ob ich mich immer daran gehalten habe wage ich zu bezweifeln. Nicht über andere schreiben, bei mir bleiben, sachlich bleiben, nichts persönlich nehmen, den Kern sehen, sich nicht auf Spielplätze begeben, nicht plaudern, nicht zu viel schreiben, mehr von sich geben, offen sein, ehrlich sein, zu überlegen, spontan sein, Distanz wahren, die Meinung sagen, nicht provozieren, nichts Allgemeines ansprechen, nichts zerpflücken, keine Suchtverlagerung in das Forum, Abstand wahren, keine Partei ergreifen, nicht schleimen, nicht diskutieren, dem anderen seine gesunden und kranken Gedanken lassen, nichts Missverständliches schreiben, eindeutig, nicht mehrdeutig sein, die Anonymität wahren, mein Anspruchsverhalten überdenken, nicht denken was anderer denken können, darauf achten, was meine Gedanken bei anderen anstellen können, beim Thema Alkohol bleiben, keine Marken, keine Zitate, denn selbst das was andere nur im Mund hatten, kann schon geschützt sein oder einfach zur Seite gehen, wenn sich ein Pickel nähert. Das alles unter einen Hut zu bekommen, den Widerspruch des Widerspruchs und dabei am Ball zu bleiben, abzuwägen, was mir die Veröffentlichung von Gedanken überhaupt bringt, was ich damit offen und im Verborgenen befriedige, das ist wieder wie Flasche, nur größer, so wie das, was aus einem Wasserfass ausgelaufen ist wieder zurück zu bekommen, ohne Druck, ohne Belastung- das bleibt eine unendliches Aufgabe. Eine einfache Aufgabe. Einfach das Fass an die Gedankenrinne anschließen, irgendwann ist es von alleine voll. Das kann ruhig lange dauern, denn dazwischen gibt es ja noch Agility-Paar-Sackhüpfen.

    Sagen können, verstehen, ausdrücken, antworten und es dann doch nicht tun. Mensch sein beinhaltet die Freiheit anders zu sein. Das scheinbar gerade heraus posaunte erscheint dann schon einmal gebogen und Gebogenes gerade. Einfach was Krummes stehen zu lassen ist schwer, es geht aber immer besser. Das eine vom anderen zu unterscheiden ist bei mir eine unendliche Aufgabe, wobei, oft muss ich gar nichts unterscheiden. Immer sagen was ich denke und fühle, wann und wo immer und mich dabei als wertvoll achten ist eine längerfristige Angelegenheit, denn wenn ich denke „geschafft“, hat „edit“ in mir schon wieder zugeschlagen. Wenn ich mich an alles halte, dann muss ich nur noch akzeptieren, dass die Gedanken und formulierten Worte anderer deren sind und mit mir nichts zu tun haben. Da bin ich wieder bei den Aktiven, die meinen Weg im Laufe der Zeit kreuzten.

    Bei mir sein, das heißt Parameter beachten, agieren und nicht reagieren. Ich kann mir das schön reden, schön vorstellen und gehe wieder dahin, wo ich nicht mehr hin will, ohne was zu merken. Das passiert immer wieder mal, nur immer was anders.

    Agieren = Tun, im Heute, ohne zu bewerten, loslassen, ordnen, grundlos ändern
    Reagieren = es passiert etwas und ich mache was passieren soll, das was wer auch immer vor gibt.
    Das eine von anderen unterscheiden… Das Leben kann ein schönes gemächliches hin- und her sein…

    Natürlich funktioniert das nicht reibungslos. Z. B. über Grundlos haben wir uns mal hier gefegt. Was ist grundlos, wenn mein Bewusstsein unbedeutend an meinem Verhalten beteiligt ist und der Rest von einem egoistischen Urinstinkt in Grund und Boden manipuliert wird, zum willenlosen Reaktor degradiert wird? Im Entferntesten wäre das jetzt ein bewusstes Abbrennen agiler Reaktorsäcke. Glauben ja alle, dass so was geht, hatten wir neulich wieder…..

    Ich bin ja hier im diesem Forum um mich gesund zu machen und das dauert, bei mir dauert das. Ich kann mich hier nicht laufend selbst befriedigen, da ist mir einiges abhanden gekommen. Nö, ich will das auch nicht zurück. Das hat mir lange gut getan, geholfen. Jetzt möchte ich mehr Abstand und fahre damit ganz gut. Mein krankes Hirn ist ja da, in mir, das gehört zu mir und das kann ich schlecht hier lassen. Solange ich noch etwas zu schreiben habe und da ist ja wieder einiges zusammen gekommen, kokelt ja noch einiges in mir rum. Was kokelt muss raus, abbrennen, erlöschen, betrifft mich ja. Da wo es weh tut, da muss ich hin, was nicht heißt, überall meinen Senf dazugeben zu müssen.

    Draußen, in der TV-Konsumgesellschaft wird öffentlich dokumentiert und festgehalten, wie andere leben. Da wird nachgespielt, geändert, vorgespielt, wie andere gerne wären. Dann wird gezeigt, wie andere hätten sein sollen können. Das ziehen sich Gucker ununterbrochen, gelähmt und im Abseits rein, um das dann selbst darzustellen. Geguckte Realität. Das ist dann reagieren = es passiert etwas und ich mache was passieren soll, fremdbestimmtes Chaos mit der manifestierten vorgelebten Bestätigung: das ist so richtig. Konsumieren ist richtig, saufen ist richtig, rauchen ist richtig, fressen ist richtig, aufschneiden ist richtig. Da schüttelt es mich gewaltig durch. Alle haben etwas davon, nur ich nicht.

    Von Zeit zu Zeit treffe ich auch Menschen, deren Teil der Krankheit es ist, mit Menschen zu spielen, das Ausleben kranker Anteile durch Manipulation und Missbrauch anderer, sich durch Kampf und Streit zu messen, zu positionieren, zu spüren, zu finden, sich auszudrücken wie einen fetten Pickel. Das ist gewöhnliche Urstinkerei. Dabei ist es keine Kunst, das eigene Ver-Halten nicht zu kennen oder bewusst zu übersehen, denn die Selbstlüge ist ja im Kern, im Unterbewusstsein gut aufgehoben versteckt, paar Prozent, was ist das schon, denn die fettesten Pickel sind innen drin.

    Da wird es jetzt kompliziert: sich selbst unbewusst belügen, um zur eigenen Befriedigung aus der Konsequenz der Beschränktheit andere zu missbrauchen. Das ist so, wie an einem Fiskalpakt zu arbeiten, dabei zu erfahren, dass es tief innen drin um Fäkalschieberei geht, für die es noch kein passendes Klärwerk gibt. Mit diesem Bakterienherd ist der abgeklärteste Wischmob überfordert, und – da hat jeder sein Recht darauf.

    Selbstklärung ist für mich, sich bewusst ansehen können, wenn eine Beule aufplatzt, ohne auf sich und andere zu zeigen, ohne sich zu vergraben. Besser es tropf einfach so heraus, als wenn etwas herausgeschnitten werden muss. Aufdringlich ist mein Hirn schon genug. Es steuert alles, reißt sich egoistisch alles unter den Nagel und gibt erst ab, wenn es sein Bäuerchen gemacht hat. Vielleicht überträgt sich sowas ja auch.

    Also, wenn ich alles tue um mein Hirn zu befriedigen, es liebevoll streichle und hege, es mit bestem Bergsauerstoff versorge, mich viel Bewege, die Zuleitungen frei halte, meinen Körper mit unverseuchtem Quellwasser und besten BioÖko tiereiweißfreien Rohstoffen versorge, in gutem Umfeld lebe und meine Lebenseinstellung immer weiter korrigiere, dann bin ich ganz schön abhängig. Noch abhängiger als je zu vor. Wo mag das nur enden?

    Alltag, das ist das Leben. Darin zu bestehen, das ist meine unendliche Aufgabe.

    Und keine Sorge, so lange meine Finger nicht vergischtet sind, noch was durchs Hirn rauscht, so lange geht noch was.

    Danke Karsten, danke Forum, LG und gute 24h Kaltblut

    ..und der Rest steht wie immer wo anders https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3884.html

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo karl,

    ich geh mal auf den teil ein, was das schreiben im forum für mich heute hat und was es mal war.
    damals als ich ankahm war ich abhängige. von aussen. da wars mir wichtig das was andere schreiben um zu setztn um raus zu kommen. zeitweise sicher sehr wichtig mich mal an die hand nehmen zu lassen um einen schritt da raus zu schaffen. doch mit der zeit änderte sich das. jeh näher ich mir kahm um so weniger bedeutung hatte das von aussen an mich ran getragenen. sein wir mal ehrlich. manche bleiben ja stehen. ich dagagen wollte weiter gehen. nutzt es mir dann mich weiter mit diesen menschen aussernander zu setzten um weiter zu kommen? es drehten sich dadurch auch weider positionen. das ist dann, in solchen momenten immer eher schwierig, weil das umdenken da in der richtung nicht einfach ist. heut weiss ich, das diskussionen mich betreffende deshalb entstanden sind. ich hab mir ne pause eingerichtet. dennoch bin ich für mich weiter gegangen.

    denn wenn ich eins nicht will ist, das ich mich dauerhaft von anderen führen lasse. ich wollt raus aus abhängigkeiten und mich selber sein. nun ist genau das passiert. inzwischen habe ich hier keinen austausch mehr. ich weiss nicht genau warum das so ist. fühlen sich die leute auf die füsse getappt oder liegt es daran das sie sehen das es sich geändert hat bei mir und sie können dieses nur schwer selber umsetzten für sich? keine ahnung.

    im endeffekt war es mir von anfang an, als ich hier her kam so wichtig aus abhängigkeiten raus zu kommen das mir das heute, wo es so ist vollkommen egal sein muss was andere über mich denken. nur so komm ich da raus.

    den anderen zuliebe weiter mich im kreis der gedanken um und über alkohol zu machen das will ich nicht mehr. mir gehts heute gut. ich brauch das alles nicht mehr tun, denn ich habe für mich gravierende änderungen meines lebens erwirkt und setzt das tag täglich um. mein ziel erreicht.abschied genommen, los gelassen. nur sporatisch guck ich rein ins forum. dankbarkeit habe ich in mir. für all das. aber ich sehe nicht ein, das diese dankbarkeit dazu füht, das ich dort bleibe wo ich raus wollte.;)

    lieben gruß
    melanie
    PS. wir ändern uns und dennoch bleiben wir die selben.;) weil wir all das was wir heute leben in uns haben. wir können uns darüber bewusst werden und danach leben, oder auch nicht. es bleibt da jedem selbst überlassen.ich freu mich für dich das du dein leben inzwischen gefestigt hast. dennoch fang nicht da an zu zweifeln drüber. mein gefühl sagt, der karl ist grad am zweifeln. wenns nicht so ist, dann ists ja gut ;)

  • Zitat von Melinak


    inzwischen habe ich hier keinen austausch mehr. ich weiss nicht genau warum das so ist. fühlen sich die leute auf die füsse getappt oder liegt es daran das sie sehen das es sich geändert hat bei mir und sie können dieses nur schwer selber umsetzten für sich? keine ahnung.

    Hallo Melanie,

    möchte mich hier gar nicht einmischen, nur eine ganz kleine Anmerkung dazwischen bringen.

    Die Möglichkeit zum Austausch hast Du dann, wenn Du von Dir selbst schreibst. Auf manche Dinge werden andere Leute eingehen, auf andere vielleicht nicht. Und vielleicht wirds auch generell mal Phasen geben, wo weniger reagiert wird. Aus welchen Gründen auch immer. Aber jedes Feedback, das kommt, ist doch ne Unterstützung, solange es Dich berührt. Ob jetzt positiv oder negativ, es zeigt Dir was. Was Du draus machst, bleibt Deine Entscheidung und deshalb hat das nichts mit Abhängigkeit zu tun. Niemand muss sich von etwas abhängig machen, wenn er Hilfe annimmt. Er trifft seine Entscheidungen dennoch selbst, so wie sie für ihn selbst richtig sind.
    Wenn Du keinen Austausch mehr hast, dann nicht, weil die anderen das so wollten, sondern weil Du selbst dich dafür entschieden hast, dich zurückgezogen hast. Und wenn das für Dich stimmig ist, ists doch auch ok.
    Ansonsten freu ich mich, mal wieder was von Dir zu lesen.

    Gruß Gela

  • hallo gela,

    karl tschuldige bitte aber darauf möcht ich kurz eingehen

    ich beklage es nicht. ich stelle es fest. es ist nicht meckern sondern wahrnehmen. im grunde fehlt mir grad nichts. wenn es mir fehlt bin ich dann wieder mehr am schreiben ;)
    freut mich das du dich freust von mir zu lesen :)
    gruß
    melanie

  • Mein Kaltblütiger :D - welch verwegene freche Anrede und das im Angesicht deiner holden Familienhausidylle - gewagt, gewagt.... :lol:

    Ich hab dich damals schon gern gelesen und heute wieder einmal mehr festgestellt, ich tu es immer noch...sollte mir mal wieder mehr Kaltblütigen gönnen...

    Manchmal treffen Worte wie Hammerschläge, wie Ohrfeigen, und manchmal sind sie einfach nur stimmig und zurück bleibt ein "so ist es" - "so einfach". Aus gegebenem Anlass hier wieder aufgeschlagen, um mitzuteilen, dass die letzte Loslösung von meinem damaligen Partner nun stattgefunden hat - er nahm den endgültigen Weg über die Regenbogenbrücke und ich hab nun endgültig losgelassen, los gelassen, gelassen und bin auch noch gelassen geblieben dabei.

    Auch wenn du es vielleicht nicht so wahrnimmst, oder doch...deine damaligen Worte haben mir öfters diesen Schritt des Lassens erleichtert und immer wieder hast du mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert "so einfach" - DANKE Karl - spread my wings and fly bye-bye skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Ihr Lieben,

    schon wieder was viel Zeit vergangen und danke fürs vorbeikommen. Gelegentlich frage ich mich wenn ich hier lese, Altes und Neues anschaue, was ist der Unterschied zu den ersten Gedanken und Monaten als ich hier ankam und heute? Gut, ich habe einiges geschrieben, Antworten erhalten, tolle Menschen getroffen und gelernt, Stufen, Schritte, Grundsteine, aber auch Alltägliches, was die Meisten in früher Kindheit schon mit auf den Weg bekommen haben und mir fehlte. Da ist so Lapidares, wie der Unterschied zwischen Intelligenz und Intellekt oder das mein Darm ein eigenes Hirn hat oder dass Mozzarella aus Büffelmilch und nicht von männlichen Bisons gezapft wird, manches war langfristig falsch einprogrammiert und einiges ist auch wieder vergessen.

    Mir geht es körperlich und im Kopf ganz gut, es ist vieles in Butter, eine klasse Frau und eine super Familie sind an meiner Seite. Das ist ein großer Sprung, der ohne Freischreiben hier im Forum nicht gewesen wäre. Viel von dem, was früher normal war ist es nicht mehr oder hat eine neue Bedeutung bekommen. Mir fehlen heute Gedanken, die mich damals auf den Weg brachten, dafür habe ich heute anderes in mir. Enthusiasmus und wissbegierig alles Neue aufzusaugen wie ein Schwamm, Schmerzen zu fühlen wo ich sie nie hatte und tief in mir rumzufummeln, bis ich erschöpft am PC einschlief, von diesem Hormon- und Gefühlsspektakel bin ich heute weit entfernt. Es ist eine gewisse Ruhe eingekehrt und wenn sich Situationen ähnlich wiederholen, werden nicht mehr diese extremen Sprünge im Kopf ausgelöst. Um nicht zu trinken reicht es mir heute zu wissen, dass mir so was nicht mehr rein kommt, stinkenden Kadaversaft würde ich auch nicht trinken, der Körper sagt: nö, nix mehr. Nun gibt es Menschen, die haben das sofort erkannt und angenommen ohne zu hinterfragen, die sind herzlich zu beglückwünschen. Andere haben es nie begriffen.

    Die Erkenntnis daraus lässt sich auf vieles duplizieren, dann sieht vieles eben plötzlich ganz anders aus. Manchmal fehlt mir dann auch das Verständnis für Reaktionen auf Argumentationen, für Palaver und Rumgeeiers, da stehe ich dann ziemlich alleine. Als ich hier ankam, wurde ich zum Anarchisten, dann zum Radikalen, das war damals gut für mich, aber genauso daneben, wie alles, was zu viel und was zu wenig ist. Ich habe das damals gebraucht. Was tut mir denn heute gut, denn eines ist doch klar: ich greife immer wieder in irgendwas, was mir so oder so nicht gut tut?


    Immer wieder ist so nicht ganz richtig, damals war das mehr, viel mehr. Ich war mit meiner Exfrau noch kein Jahr zusammen, da knallte es erstmals und ich qualmte wieder. Es gab Auseinandersetzungen, Hörnerabstoßen, Drohungen, Manipulationen, Streit und Gefühlsverwirrungen. In der Zeit, die ich mit meiner jetzigen Partnerin liiert bin, da gab es schon mal unterschiedliche Ansichten, wir waren auch schon mal sauer, aber so ein Gefühlsgewurstel haben wir bisher noch nicht produziert. Ich ja auch klar, wir machen zwar vieles gemeinsam, aber da ist wenig was wir wirklich brauchen, wo sich so ein unerfülltes Kribbeln einstellen könnte, wenn wir es nicht bekommen, wo wir uns belügen, manipulieren und streiten würden. Kein Alk, keine Kippen, keine Streicheleinheiten, kein kein kein machte etwas mit mir, wenn ich es nicht bekam und brauchte, da ist derzeit kaum was. Gut, ich schlafe oft etwas laut und meine Frau weiß sich zu helfen. Nicht das einer glaubt, wir sitzen den ganzen Tag auf der Verandaschaukel und schlürfen unter dem Wolldeckchen unseren Kaffee, nö nö, wir sind schon noch etwas aktiv. Ein 2000er wird dieses Jahr noch dran glauben, unsere Firma hält uns auf trapp und die Motorräder rosten auch nicht, wir geben noch ganz schön Gummi, ach ja und bei unseren 5 Jungs, da ist immer was los.

    Gefühle entstehen durch Reaktionen in den Zellen, durch Mängel und Unordnung. Die Situation bleibt gleich – mit gutem Gefühl, mit schlechtem Gefühl, nur welche Zelle will eigentlich, dass es ihr schlecht geht und was tue ich dafür, dass es ihr gut geht?

    Angst ist so ein Gefühl, Angst vor Neuem, Ungewissem, Flashbacks oder bei Gefahr.
    Handeln mit Unwissen beinhaltet immer Risiko, Fehler, Konsequenzen, Angst, Gefühle, Unsicherheit, Fehlleitungen.

    Bei Unter- oder Überversorgung meiner Zellen entstehen große Reaktionen. Bei einem Ungleichgewicht von Hormonen, Vitalstoffen, Kohlenhydraten, Fett, Eiweiß, Sauerstoff, Wasser, Licht, Erholung, Schlaf. Folge: Überreaktion, Leichtsinn oder Blockade, Verstopfung, Vergiftung =
    Funktionsstörungen = alles gerät in Unordnung, ist durcheinander, nichts geht mehr.

    Der Organismus will etwas, das Bewusstsein macht das was es denkt, dass es gut ist und geht der Befriedigung nach. Unwissenheit führt dann zu neuen Reaktionen, z. B. der TV-Werbung folgen und das tun, was scheinbar gut ist, was es aber nicht ist = Verschlimmerung, bis nichts mehr geht und das hört nicht mehr auf. Alleine da zu stehen und zu denken, die ticken nicht sauber, das dauert, dann noch gegen alle zu handeln, das dauert. Nicht mehr zu trinken war ein guter erster Schritt.

    Fehlendes Tageslicht, ein Mangel an Sonne, Mangel an Vitamin D, Energieverlust, Stoffwechselreaktionen oder Nächte vor der Flimmerkiste, fehlender Schlaf, der Sympathikus schaltet nicht ab, läuft auf Hochtouren, Stress, Parasympathikus kann seine Erholungsfunktion nicht einleiten, die Cholesterinproduktion steigt, der Cortisolanteil im Blut steigt, das Magen-Darmsystem läuft parallel auf Hochtouren, Insulinresistenz, Stoffwechsel blockiert, Nahrung wird unverwertet abgelegt, Flüssigkeiten werden gestaut, Trägheit steigt, weniger Bewegung, Leistung sinkt, mehr Gewicht, anfälliger, Krankheit, Unfall, Ausfall, bis nichts mehr geht. Im Zeitraffer ist es wie mit dem Saufen, das kann auch 30 Jahre gut gehen oder auch nicht.

    Wissen, spüren, dass da was falsch läuft, es aber trotzdem falsch tun, weil etwas durcheinander ist im vegetativen Nervensystem, im Unterbewusstsein, worauf das Bewusstsein kaum Einfluss hat, das ist so etwas nicht Greifbares, sowas wie Wollen und nicht können.

    Dazu Mängel von außen, wie Nahrung, Wasser, Licht, Berührung, Umwelteinflüsse, Umfeldeinflüsse
    Mängel von innen, chemische Reaktionen, Unter/Überproduktionen, Fehldeutungen und schwupps geht nichts mehr. Als Reaktion folgt die Verschiebung der Unbekannten Ergebnisse auf anders,
    Rattenschwänze von Reaktionen, Krankheiten entwickeln sich, Ärzte werden konsultiert, Ursachen einzementiert, bis was passiert, herauswächst, explodiert, nicht mehr funktioniert.

    Ein ganz normaler Ablauf, eins geht in das Andere nahtlos über: Verdrängen, Ablenkung, nichts tun, Lähmung, Abreagieren, Sport, Auseinandersetzung, Spiel, Sex, Arbeiten, Herausforderung suchen, beten, meditieren, Suchtverhalten, Co-Verhalten, Verhaltensänderung, Bewusstseinsänderung, Unfälle, Krankheiten, Behandlung, Medikamente, Auseinandersetzung mit Personen, Partner, Familie, Freunde, Bekannte, Mitarbeiter, Kunden, Lehrer, Schuldfragen, bewerten, übertragen auf Überstelltes, Ämter, Banken, Politik, Unerreichtes, Fehler, sich abgeben, aufgeben, Depression, gegenteiliges Verhalten, Lügen, Verteidigen, Opferhaltung, Psychose, bis in die Sucht.


    Die Wiederholungsschleife ist immer wieder die Gleiche, dabei geht es nur um Eines:
    a) eine Situation b) die Versorgung des Organismus c)Defekte und Folgen

    Wenn meine Gefühle nicht mit einem Verlust umgehen können, wie soll ich damit klar kommen? Wenn das Unterbewusstsein die Funktion der Suchtbefriedigung übernimmt, was soll ich denn da noch drehen? Wenn geschädigte Organe geschädigt reagieren und unnatürlich behandelt werden, wie soll der Organismus das reparieren? Wenn die Wartungs- und Reparaturorgane falsch programmiert sind, wie soll da etwas in Ordnung kommen?

    Bei solchen Fragen frage ich mich: was mache ich hier? Ein gebrochener Arm der heilt, wenn die Beeinträchtigung weg ist, dann denke ich kaum noch daran. Warum soll hier ein Unterschied bestehen? Warum soll ich immer zu an Vorsichtsmaßnahmen, Rückfälle denken und den drohenden Zeigefinger ins Hirn stecken? Das ist ja fast so, wie einem Kind bis zum Volljährigkeit Windeln anzulegen oder nie mehr den Gips abzulegen, dann wird es wund und fault.

    Krankheit ist ein Prozess, der sich über viele Jahre und Jahrzehnte durch unnatürliches Verhalten entwickelt, d. h., wenn mit 65 Jahren eine sogenannte Alterskrankheit ausbricht, bricht diese nicht wegen des Alters aus, sondern wegen des vorherigen Fehlverhaltens, d. H. also: es gibt gar keine Alterskrankheit. Ein Körper, der 1 Jahr unter ungünstigen Umständen lebt, sich nicht bewegt, schlecht ernährt, in schlechtem Klima lebt und sich einem ungesunden Umfeld aussetzt, wird andere Reaktionen aufweisen, wie ein Körper der schon 50 oder 60 Jahre ungesunden Umständen ausgesetzt war.

    Das ist dann fast wie Zins und Zinseszins. Bei einer gut angelegten Summe kann ich im Alter von den Zinsen leben. Bei schlecht programmierten Lebensjahrzehnten ist das ähnlich, nur umgekehrt, sich selbst aufgezehrt, verbraucht, verlebt, rasend schnell kaputt, Konto leer. Gut, bei 0,5% unversteuerten Zinsen und 2% Inflationsrate bzw. 4% spürbarer Inflation nimmt mir ja auch irgendwer Butter und Brot aus dem Mund. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind ähnlich wie ein zerbröselter Gesundheitszustand, nur, das machen dann andere, die von mir Gewählten, in meinem Namen und ich nicht selbst. Zum Glück gehöre ich da nicht mehr wirklich zu.


    Ganz unten, ganz am Anfang, da stehen meine Zellen, die nur eine Aufgabe haben: der Erdanziehungskraft zu wiederstehen. Dazu müssen sie stark sein, sich laufend erneuern, sonst fangen sie an wild rum zu wuchern oder sterben ab. Stark sind sie, wenn sie regelmäßig natürliche, unveränderte Lebensmittel bekommen, frischen Sauerstoff und einen aktiven Stoffwechsel haben. Ohne Power siechen sie dahin, gammeln und leiten einen Gärungsstoffwechsel ein, da würde ich fast zum Flaschengeist mutieren. Das kann ich mir heute gut vorstellen. Das ist gut vergleichbar mit einem vor dem Fernseher festhängendem Sesselpfurzer, der in der verqualmten Bude von links seine Chips und Lalibo unter die Nase schiebt, von rechts mit Haussaft durchspült. Da fängt es schnell an zu gammeln, in den Organen, im ganzen Körper, von der Zehenspitze bis ins Hirn.

    Was ist schon dabei, wenn alles so vor sich hin gammelt, den Gammelvorgang mit verordneten Medikamenten zu beschleunigen, sich den passenden Partner zu suchen und sich gegenseitig zu unterstützen, also abzubauen? Was ist schon dabei, sich abzugeben, bis der Körper macht was er will, im Doppel, als Coabhängiger, der Unfähigkeit mein Leben zu leben auszuweichen?

    Da war überhaupt nichts bei. Das ging ganz einfach, denn von vielem wusste ich nichts, das was gesunde, klar denkende Organismen tun, das war schon längst aus meinem Körper, zu unbequem, zu lästig. Auch heute habe ich noch viele Alibis, die immer wieder hochkommen und etwas mit mir machen, mich vom Weg abbringen. Dabei ist alles so einfach, denn es gibt einfache Gesetze, Fäden, Strukturen, Zusammenhänge und um die nicht zu vergessen, darf ich immer wieder über mich nachdenken. Hier ist ein guter Platz zum Denken.


    Kartenspielen ist so etwas. Zum Spiel gehören Regeln, die sind fest, unwiderlegbar. Wenn ich die kenne und immer mit schwimme, werde ich im Spiel kaum Sieger sein, aber auch selten verlieren, alles wird immer überschaubar sein, aber vielleicht langweilig, ohne Kick. Wenn ich es schaffe die Karten nachzuhalten, noch weiß, wer was verlangt, wie aufgespielt hat und wie spielt, sind meine Chancen viel höher und Verluste entstehen nur noch wenn gar nichts mehr geht, wenn ich ausbreche oder anfange zu pfuschen.

    Kartenspielen war als Kind die einzige Möglichkeit Nähe zu meinem zockenden Vater zu finden, ihn zu binden, zu packen, Kontakt zu haben. Das kleine bisschen Zeit, das auf uns fünft Kinder verteilt wurde, neben Mutter, seinem Beruf und der Zockerei noch vorhanden war, konnte ich so erheblich ausbauen.

    Lange habe ich keine Karten angepackt, denn ich wollte nie so abhängig sein wie mein Vater und war es schon lange, nur anders. Wir spielen heute auch wieder. Mit allen Kindern, den Schwiegereltern, meiner Frau, in der Nachbarschaft, mit Freunden und ob Skat, Schafkopf, Ligretto oder was auch immer, es ist eine Bereicherung für uns alle. Es geht um nichts, nur um den Spaß und es hält die Birne fit.

    Kochen ist so etwas, voller Gesetze, voller chemischer Reaktionen. Etwas zu viel Salz, schon ist alles versaut, wie einmal die Karten nicht nachgehalten, schon gibt es eins drüber, einmal den Gashebel im falschen Moment aufgerissen, vorbei. Dabei ist alles so einfach. Zutaten so frisch und natürlich wie möglich, Gewürze je nach Kultur, Geschmack, Gericht und die Reaktionen in Verbindung mit Zeit, Gärung und Hitze beachten, mehr ist es ja nicht. Ob es schmeckt oder nicht, hängt von so wenigen Faktoren ab. Langweilig wird es an unserem Tisch nie, aber wie langweilig muss das gewesen sein, als meine Wahrnehmungsnerven gestört waren, lahngelegt durch Nikotin, Suff und Gedanken?

    Gesundheit ist auch so etwas. Innerhalb kürzester Zeit ist die Missachtung der Gesetze ablesbar. Vollwertige Ernährung, Bewegung, Sauerstoff, Erholung, alles in ausgeglichenen Verhältnissen und vieles geht von alleine. Paar Karten nachzuhalten oder den Geschmack mit der Zunge abzuschmecken ist da ein Kinderspiel, nur, wie oft vergesse ich das, sitze mit entfernten Gedanken am Tisch, handle aus scheinbarer Logik und Routine falsch?

    Gesetze für nicht saufen, nicht coabhängig sein, nicht am Leben vorbei leben, die haben wir hier auch, als Steine, als Schritte, kilometerlange Seiten sind komprimierbar in kleinste Einheiten. Ich bin Regionen angelangt, die sollten es mir ganz einfach machen und trotzdem lange ich immer wieder in diese weiche stinkende Masse.

    Gelegentlich sehe ich diesen Kerl, der mehrfach in der Woche stolz darauf ist 24Std. durchzuarbeiten und keinen Schlaf mehr hat, der Kaffee trinkt um wach zu sein, der qualmt wie ein Schornstein, der, wenn er denn ins Bett geht nur mit einem Absacker, vollgepumpt von Fastfood, vor der Glotze und am PC hockend, die Lalibotüten unter die Nase schiebend, voller Geltungsbedürfnis, Anerkennungshunger, Liebesentzug, kränkelnd und bis über beide Ohren im Verschuldungs- Expansionswahn seine Monate verlebt. Meine damalige Insolvenz, die Trennung von der ersten Frau, der Zusammenbruch, das Abtauchen, der Neuanfang, haben mir die Gesetze nicht zurückgegeben, ich war nicht in der Lage zu verstehen worum es ging. Ich war nur in der Lage den ganzen Sumpf gegen eine neue Frau einzutauschen. Das war in etwa das Gleiche, nur etwas anders.

    Wie soll das auch funktionieren, wenn es keine Gesetze mehr gibt? Wenn das Alibi das Alibi deckt, in einer Welt, die aus einer großen Cyberei besteht. Eine Cyberwelt, mit Cybergeld, Cyberjobs, Cyberpersonen, Cybergefühlen, ein riesiges Cybercyber, wo Menschen von Cyberzinsen und Unfassbarem aus einer anderen Welt leben, wo mag das hinführen?

    Es reicht mir die Gesetze in mir, die chemischen Abläufe, Zusammenhänge und Vorgänge langsam zu begreifen, da bin ich bei mir, mit mir, in mir und das tut mir gut. Dieses Unfassbare, dieses Eldorado im Nichts, das ist nicht mehr meins und da will ich auch nicht mehr hin. Das warum ich hierhin kam, hat scheinbar wenig mit dem zu tun, warum ich noch hier bin und doch ist es das Gleiche, nur etwas anders.


    Sich eine lange Weile annehmen, lange weilen ist so etwas. Alleine was aus dem Wort gemacht wurde: Langeweile, da kommt gleich ein ungutes Gefühl hoch. Was sitzt du da rum, hast du Langeweile, dir werde ich helfen, hieß es zuhause.

    In mir, mit mir verweilen, Stillstand. Wie geht Stillstand bei Multitasking, bei Flatrateaussenkontakt und Dauerstress? Es heißt doch immer: Stillstand = Rückstand? Lange weilen, vor meiner Frau, vor den Kindern, im Job, vor mir, vor dem Leben, vor Gesetzen. Ist das nicht viel zu langweilig? Zu langweilig ohne Stress, ohne Druck, ohne Auseinandersetzung, ohne Widerstand, ohne wollen, reißen, ändern, anschieben und machen? In der Ruhe der langen Weile da ist es still, windstill, atemlos.

    Ich kann keinen Wind machen, sagte eine Freundin immer. Ohne Ablenkung, windstill, passend, korruptionsfrei, konsequent ehrlich zu mir sein und mit mir lange verweilen? Wie soll das gehen? Wie soll das gehen, in einer Welt, in der sich Menschen am Wohlsten fühlen, je unnatürlicher alles ist, je mehr alles verwurstelt ist und Scheinwelten als Zuhause normal sind? Ich mitten drin.

    Daran übe ich. Mir selbst gegenüber ehrlich zu sein ist oft unangenehm. Diese verwurstelten Unehrlichkeiten in mir aufzudecken, angepasste Gesetze zu finden und zu ändern ist unangenehm. Langeweile auszuhalten ist neu und unangenehm. Das ist lebhafte Langeweile, es ist immer was in mir los.


    Da las ich neulich, dass in unserer Informationswelt folgendes, ganz legal mit kranken Menschen passiert:

    Die Personen hatten zig Varianten an Vorgeschichte, an Krankheitsauslösern, an medikamentöser Einstellung, die bei der Behandlung nicht berücksichtig wurden, ohne Ursachenbestimmung wurde behandelt. Die verabreichten Medikamente waren zudem weder getestet, noch standen Langzeiterfahrungen zur Auswertung zur Verfügung. Die behandelnden Ärzte hatten weder ausreichende Erfahrung, noch genug Zeit dafür eine gründliche Anamnese. Die wissenschaftlichen Resultate der Industrie an lebenden Menschen waren nicht nachvollziehbar und nicht belegbar. Die behandelnden Einrichtungen waren nicht daran interessiert und das behandelnde Personal nicht ausgebildet. Es handelte sich dabei nicht um irgendwas, sonder um eine der größten Krankheitsgruppen mit exponentiellem Wachstum und einem Garant, schon bald ganz oben auf Platz eins zu stehen, zwei Drittel von uns.

    Ich denke mir dann schon einmal, wo wäre ich, wäre ich nicht hier gelandet? Würde ich mich dann mit solchen Dingen beschäftigen können? Wäre ich dann in solche Mühlen geraten, die kopfschüttelnd ganz normal sind und überall breit gefördert werden?

    Zusammenfassend sind es ja nur wenige, leicht verständliche Vorgänge, die es zu beachten gibt:

    Raus aus meiner Sucht durch nicht bewerten, einfaches tun, ordnen, Ehrlichkeit, im Heute sein, Ändern, loslassen. Nicht beachtet, alles von vorne.

    In der Partnerschaft ist das Fundament aus Kommunikation, Augenhöre, Respekt, ungebunden, Ehrlichkeit. Ist etwas davon nicht vorhanden, geht keine Beziehung und bezieht sich nur auf die vorübergehende Bedürfnisbefriedigung

    Im Job geht es langfristig nur im Rahmen der Interessen und des Verständnisses, wenn Freude da ist, Anerkennung, Verdienst. Nicht vorhanden, kein Erfolg, Wechsel, Notlösungen.

    In der Firma geht es nur mit klarer Linie, kundenorientiert, mit den geringsten Mittel größten Erfolg erzielen, ordnen. Abweichungen bedeuten, keinen Erfolg, pleite.

    Im Straßenverkehr heißt es Regeln beachten, Gerätewartung, fit sein, für andere mitdenken, Abweichungen erhöhen das Risiko für einen Unfall, Ausfall oder eine Strafe.

    Da sind wir wieder bei der Gesundheit, die kommt von Bewegung, Luft, Sonne, Ernährung, Ruhe, Erholung und Schlaf. Bei Nichtbeachtung spinnt der Körper.

    Damit eng verbunden ist die Ernährung, immer alles im richtigen Verhältnis: Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitalstoffe, Flüssigkeit, sonst spinnt der Organismus.

    Da sind wir wieder beim Glück, wie beim Kartenspielen: Regeln beachten, aufpassen, Karten nachhalten, mit zählen, sonst gibt es keinen Erfolg.

    In allem: in der Mitte sein, nie Ausschlagen, nie einfallen, dann geht alles leichter.


    Alles nochmals zusammen:

    Bewegung, Luft, Sonne, Ernährung, Ruhe und Erholung, Schlaf, Regeln beachten, aufpassen, Wartung, fit sein, für andere mitdenken, klare Linie, kundenorientiert, mit den geringsten Mittel größten Erfolg, geordnet, in Rahmen der Interessen und des Verständnisses, Freude, Anerkennung, Verdienst, Kommunikation, Augenhöre, Respekt, ungebunden, Ehrlichkeit, nicht bewerten, einfach tun, ordnen, Ehrlichkeit, im Heute sein, Ändern, loslassen, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitalstoffe, Flüssigkeit, in der Mitte sein.

    Nur, was kaum einer braucht ist das, was am Meisten da ist, verwendet und eingebläut wird:

    Suchtmittel, denaturierte Nahrungsmittel, sitzen im Job, Auto, vor PC + TV, Unruhe und Krach, fehlende Erholung, mangelnden Schlaf, falsche Partner, falschen Beruf, falsche Ziele, keine Bewegung, keine frische Luft, Kunstlicht, krank machendes Umfeld, kranke Umwelt, Ausraster, nicht bei der Sache sein und sich rund um die Uhr was vormachen.

    In der Summe, das was die kleine Zelle nicht gebrauchen kann.

    Wisst Ihr, ich vergesse immer wieder was von den paar Sachen und verhalte mich dann nicht natürlich, dabei ist es doch so einfach, so viel ist das gar nicht.


    Gute 24h LG Kaltblut


    ..und der Rest steht wie immer wo anders https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3884.html

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Matthias,

    denken geht noch, die Abstände das aufzuschreiben werden halt immer länger und das ist ja auch gut so, denn in der Zeit kann ich so viel andere schöne Dinge machen.

    Wenn ich mich um meine Gesundheit kümmere, brauche ich weniger aufzuschreiben und das ist viel angenehmer als ohne Ende kranke Bruchstücke wegzuräumen.

    LG und Dir auch eine gute Zeit Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • glück auf karl

    Zitat von kaltblut

    ... so viel andere schöne Dinge machen. ...

    ja - und das hilft bei vielem - z.b. is dadurch s trockensein natürlich.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich vergesse immer so viel, und jetzt sind bald wieder zwei Jahre rum, deshalb wiederhole ich mal wie es war:

    Meine Exfrau trank. Schon als ich sie kennenlernte beeindruckte es mich, wie sie zum ersten Abendessen eine ganze Flasche Rotwein wegdrückte und dabei noch klar war. Ein Jahr später kamen wir zusammen, ein Weiteres und wir waren verheiratet, denn echte Kerle treffen Entscheidungen. Nach drei Jahren Ehe landete ich 2006 hier. Ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich fertig, ausgelaugt, Doppelbelastung im Beruf, ihre Gelage und Spielchen und es ging bei mir nicht weiter, ich dachte das alles nicht mehr zu packen, ich musste da raus. Da bekam sie einen Infarkt. Sie, nicht ich, stieg aus und bei mir entwickelten sich coistische Zauberkräfte. Denkste, nichts geht mehr, von wegen, da passierte was und es ging immer noch was mehr. Einem richtigen Kaltblut kann man was aufladen, also, ich mir, denn was kommen sollte, war ja meine Unfähigkeit mein Leben gesund zu leben.

    Der gute Co hat immer was Cocolores in Reserve, so was wie, wenn sie es nicht schafft, dann saufe ich mich solidarisch mit kaputt, geteiltes Leid ist halbes Leid oder Hirn. Doppelt geteilt ist Viertel Leid oder Hirn, viel Leid ist ganz wenig Hirn, fast keins und was konnte ich teilen. Während der fast vier Jahre, die wir eng zusammen verbrachten, habe ich mehr erlebt als in 24 Jahren mit meiner ersten Frau und den beiden Kindern, dachte ich. Wahrscheinlich war ich nur 4 Jahre nicht bei Sinnen, also Halbhirni oder auf der Leiter der Leider hirnlos oben angekommen.

    Dann kamen Versuche mich zu lösen und immer wieder Rückfälle in die Beziehung. Ich war unfähig da raus zu kommen. Unfähig, das ist wie die Haushofer Wand, also nichts und trotzdem dem geht es nicht da durch. Zwischenzeitlich hatte ich auch täglich eine Flasche Wein getrunken und festgestellt: es geht nicht ohne, aber ohne ohne komme ich nicht auf einen klaren Weg, bzw. an genug Hirn, also musste was passieren. Nach sieben Monaten und großer Unterstützung hier aus dem Forum, hatte ich genug Mut um auszuziehen und klar zu werden. Das war eine logische Konsequenz aus unseren Forum-Grundsteinen, z. B.: alkoholfreies Umfeld. Mit saufender Frau ist es eben nicht alkoholfrei. Geschafft, dachte ich, aber dann ging es erst richtig los. Übergangsweise zog sie drei Monate später bei mir ein, denn die ehemals gemeinsame Wohnung war von ihr aufgegeben worden und sie ging in Therapie. Da kam die Hoffnung wieder, ein neuer Keim, ein neuer Versuch, es blubberte wie frisch verliebt, Hirn wieder weg. Da passierten merkwürdige Dinge und das Hirn glaubte doch tatsächlich, das sei ein Wink von oben, also mit dem Zaunpfahl, Posten von oben, Resthirn wieder weg. In der Verpflichtung, trocken = alles ist wieder gut, zog ich mit nach Berlin, Nestchen einrichten, ein gutes ¾ Jahr pendeln und dann war es doch vorbei, ausgeblubbert, Vulkanausbruch. Kurz nach dem Umzug folgten im Anschluss an die Sucht neue Krankheiten. Ihr Verhalten war immer das Gleiche, saufen oder nicht saufen, alles gleich, meines auch, immer das Gleiche, nicht bei Sinnen – Halbhirni – Vollpfosten, da half nur: Schnitt und weg. Was hier in paar Blöcken so einfach beschrieben steht, füllt tausende geschriebene Seiten.

    Erstmal war sie scheinbar trocken, ich gesund, ich fühlte ich mich gelöst, trieb täglich viel Sport, war finanziell unabhängig, hatte einen guten Job, eine gute Einstellung, ein starkes soziales Umfeld, ein tolles Forum im Rücken, großartige Menschen zum Austausch, reale Gruppen in Köln und Berlin, einen Therapeuten, ein Umfeld, viele Bücher gelesen, Lehrgänge besucht, es war einfach alles anders. Ich bin quasi in meiner neuen Rolle aufgegangen, von hirnlos ins Überhirn. Das hat mich nicht davor bewahrt die damals kurz vor dem Vollzug stehende Scheidung vorzeitig und hoffnungsvoll zurückzuziehen, trotz Warnung von allen Seiten, denn echte Kerle treffen Entscheidungen, stehen gerade am Abgrund und machen große Schritte. Alles wurde noch aufwendiger, belastender neu und nochmals durchgespielt. Das war wie saufen ohne Alkohol, Dummheit ohne Grenzen, Bubble Football ohne Bubble. Einige standen neben mir und flüsterten mir was von zum Affen machen ins Ohr. Das ging rein und raus, kam nie an oder kam an, so wie als müsse ich nach rechts gehen, gehe aber nach links, genau dahin wo der Pfosten steht und vergnügt immer dagegen, cocolierter Pfostenlauf.

    Was da in mir ablief, das was zu dieser Zeit an Gefühlen in mir aufbrach bleibt idiotisch. Mitlifekrisis, immer wieder Haarscharf am Absturz vorbei, burnout, Wechselalter, ich kann das nennen wie ich will: es bleibt irres, schizophrenes, masochistisches, krankes Verhalten, pervertierter Egoismus. Vielleicht auch genau das Gegenteil, so genau ist das gar nicht definierbar. Was ist denn schizophren, wenn ich etwas nicht besser weiß? Was ist denn masochistisch, wenn ich mich als Opfer an ihr befriedige und das nicht erkenne? Was ist denn pervertierter Egoismus, wenn ich ein unbefriedigtes unbewusstes Überbedürfnis habe, das ich nicht anders kenne? Was ist denn krank? Anders sein als die vorgegebene Norm, nur- was wenn die Norm falsch ist? Das ist alles ziemlich irre und ich finde mich heute weder in der kranken Norm, noch in das scheinbar Gesunden wieder, also praktisch bin ich doppelt bekloppt und das mit Vollhirn, ohne Pfosten.

    Zum Schluss sah es dann so aus: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ic3884-552.html

    Wenn ich mir heute das Paket von damals, also ganz am Anfang anschaue, also dass was ich mit mir rumschleppte, dann bekomme ich Gänsehaut:
    - Frau trank, ich trank
    - Beziehung verkrampft
    - beruflich total überlastet
    - Missbrauch und Abhängigkeiten gut dabei
    - physisch und psychisch nicht fähig da raus zu kommen
    - Bewegung, Sonne und Frischluft auf Bettniveau
    - unmöglich Zusammenhänge zu erkennen und zu verarbeiten
    - alles krank machende fühlte sich richtig an
    - Ernährung ungesund und ohne Halt
    - der Lebenswille war in Keller
    - das soziale Umfeld schrumpfte
    Wie sollte das denn in mir funktionieren? Dabei waren wir noch in einer guten Ausgangsposition, denn viele der hier im Forum gelesenen Sorgen hatten wir nicht. Nur, wie soll da eine Partnerschaft, eine Beziehung funktionieren? Durch schaffen und ziehen, durch Wundermittel, wie Liebe und Sächs oder Abhängigkeiten, ich von ihr, sie von mir?

    Ich bin auf das Forum gestoßen und bekam große Augen. Hier habe ich liebevolle Menschen kennengelernt und wir haben klasse Gespräche geführt, Gemeinsamkeiten entdeckt und uns wieder entfernt. Es wurde geschrieben und das sind einige viele mit denen ich sehr intim geschrieben habe. Alleine was hier gerade steht ist ja schon so intim, dass ich es nur wenigen erzählen könnte. So intensiv hätte ich mich im Alltag nicht austauschen können, mich nie getraut. Das hätte im Alltag nur zu Irritationen, bösem Blut und Missverständnissen geführt, also kostbare Zeit und Energie verpulvert. Hier, in der Anonymität, später dann auch in den realen Gruppen, da konnte ich das und das half mir.

    Es ist doch so: mit Kunden nicht saufen kostet Aufträge, Geld, Status, Anerkennung. In geselliger Freundesrunde nicht saufen bedeutet weniger Kontakt, weniger Einladungen. Sich aus Familienpalaver auszuklinken kostet Überwindung. Mit Saufgelagen nichts mehr anfangen zu können bedeutet, dass einiges im Leben ausfällt. Ich habe damit leben gelernt und es funktioniert. Mit vielem kann ich nichts mehr anfangen und zucke häufiger die Schultern. Für manche bin ich nicht mehr vollwertig, dafür voll dabei. Das was ich dachte, was nie möglich ist, funktioniert, alles funktioniert.

    Mehr Verständnis für die Zusammenhänge kam mit der Zeit. Es wurden Gefühle in mir entwickelt, Wunden aufgerissen und befriedigende Momente erlebt, die ich so intensiv wie auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung mit mir nicht kannte. Manchmal suche ich diese Momente und denke schon mal: da fehlt mir heute was, zum Glück sind sie nicht mehr greifbar, denn in diesen Monaten war ich ja zu oft wie von Sinnen.

    Anfangs habe ich noch tölpelhaft in die Runde geblökt, das Echo kam dann postwendend. Den Mund an der falschen Stelle aufmachen gibt immer eins aufs Maul, denn die anderen verstehen einen ja nicht oder anders, also so, wie sie es können, gerne möchten, so wie sie leben. Nehmen wir einmal das Thema Wein, also vergorenen alten Traubensaft. Wenn ich Jahrzehnte geübt habe aus eigentlich schadhafter Flüssigkeit unglaubliche Kompositionen und Gaumenexplosionen zu lesen und tolle Geschichten dazu erzähle, dafür auch noch teuer bezahlt habe, die ganzen Umgangsformen und Etiketten dazu rechne und die tollen Abstürze in bester Gesellschaft im Kopf habe, dann fällt es schwer loszulassen. So einen Dreck zu trinken, der mir zudem den Verstand raubt, dafür noch teuer zu bezahlen und erlerntes Kasperlegehampels von mir zu geben- da muss ich heute drüber schmunzeln. Heute, denn das hatte ich mir doch alles teuer erarbeitet, erkauft, naja, heute gibt es eine App, Etikett scannen und ich könnte ohne Ende wieder labern ohne einen Tropfen getrunken zu haben.

    Was mit trocken werden begann, hört ja nicht auf und geht immer weiter. Den Ablauf in meinem Organismus etwas besser zu kennen, macht vieles klarer. Klar ist jetzt wieder relativ, ich weiß ja weder wie viel ich wieder vergesse, noch wie viel ich vergessen hätte wenn alles so im Fahrwasser geblieben wäre wie es war und überhaupt, das ist aber auch alles kompliziert, da ist es einfacher sich irgendwo festzubeißen. Dieses Festbeißen, also Ersatz suchen für eigene Unfähigkeiten, das ist so was. Ausweichen, festbeißen, strampeln, vielleicht noch auf Kosten anderer und dafür noch Lorbeeren erhalten ist eine Kunst. Sich selbst und andere zu belügen ist eine gesellschaftsfähige, honorierte kranke Kunst.

    Wenn die Menschen anfangen zu denken bringt das viel durcheinander, vor allem bei denen, die das nicht wollen. Auf dem Klo nicht zu denken führt bei mir meist zu einem guten Ergebnis. Mich räumt das auf, meinen Darm, meinen Organismus, mein Hirn. Manchmal passiert irgendwas in meinem Körper, so was wie Verstopfung, Lähmung, Kopfschmerzen, Wasseransammlungen und jetzt weiß ich oft wo es herkommt. Mal die Nieren, die den Schadstoffabbau nicht mehr schaffen, mal fehlende Flüssigkeit und es staut sich, mal falsches Essen, mal unverarbeitete Erlebnisse oder als ich vor drei Jahren unterzuckert mit dem Motorrad auf die Nase flog, kostete mich das drei aktive Jahre, brachte Aufgewicht und hat mich träge werden lassen. Was mit dem Motorrad passiert ist, so ein Unterzuckerblackout, kann im Straßenverkehr, auf der Bergtour, sonst wo passieren, aber da kann ich jetzt vorbeugen und die Anfänge, die sind wieder hier.

    Da war aber auch ein Gefühlsdurcheinander. Ist doch logisch, was da alles für irres Zeugs im Körper und hirnlosem Kopf ablief. Extremrauchen = Entgiftungsdauerzustände, Höchstleistung im Körper. Ziemlich viel Luxusschrott essen = Verarbeitungshöchstleistung, Stoffwechselausgleichsarbeit ohne Grenzen. Saufen = Entgiftung ohne Limit. Arbeitsstress, Existenzängste, Liebeswahn, Ängste und Nächte ohne Schlaf, da ging es oft von einem Orgasmus direkt in die Recyclingstation, mit dem Flitzebogen vom Keller in den Himmel und zurück und gegen Pfosten.

    Dieses Forum doch eine ganz besondere Stellung. Mal ehrlich, würde jemand einem anderen zuhören, wenn er so was erzählt? Könnte der Zuhörer überhaupt in seiner Welt verstehen worum es geht? Wäre er nicht mit seinen Gedanken schon lange woanders? Bei Geschriebenem ist das ganz anders und das wird mit der Zeit noch anders. Hier habe ich immer Interessantes gelesen und verstanden, oft erst nach zigmal lesen und zwar so, wie ich das konnte und am nächsten Tag ganz anders. In meiner Familie habe ich einmal an die Geschwister Klartext geschrieben, also so, wie wir das hier oft machen. Das war ein wichtiger Abnippelvorgang, denn danach flogen die Fetzen der Entrüstung. Eins bleibt für mich ein Phänomen: als ich mich umdrehte, war alles scheinbar wieder beim Alten, so als wäre nichts gewesen. Deshalb finde ich es klasse, dass so schwierige Vergesslichkeitsdinge hier immer wieder nachlesbar sind. Pfosten, vergessen, da kommt mit den Jahren einiges zusammen, Pfosten, vergessen, Vergesslichkeitspfostenringe.

    Zuhören und ändern, tun, das wurde immer einfacher, aber noch viel einfacher ist es noch größer, noch schlimmer, noch besser zu sein, sich zu streiten, zu kämpfen oder zu verschließen und damit geht es immer tiefer in die andere Richtung. Praktisch bin ich durch die Erfahrungen der vergangenen 8 Jahre in eine Richtung gewandert, die mir vielleicht weniger Geld und Anerkennung gebracht hat und die ich ohne die Umstände nie eingeschlagen hätte, aber dafür gibt es eine andere Lebensqualität, einen neuen Hintergrund und klares Denken, meistens, also oft, nicht immer und nur für ich, denn andere haben das vielleicht von zuhause aus mitbekommen oder auch nicht.

    Mich mit den Auslösern, den Ursachen für mein krankes Verhalten zu beschäftigen und die haben nur noch wenig mit Alk oder Co zu tun, ist es wert. Ich kann die Partnerin wechseln, die Flaschen entsorgen, deshalb stimmt es ja immer noch nicht. Warum reagiert mein Organismus so, was geht in meiner Birne ab, was kann ich ändern und warum mache ich das nicht? Nicht machen kann ich gut und das nimmt viel Zeit in meinem Leben ein. Dabei entsteht Müll, überflüssiger Müll und der belastet.

    Was mir viel Druck verursachte war die Situation immer weniger zu tun und zu akzeptieren, dass das vielleicht doch noch zu viel sei. Dieses Paket von früher, sich mit anderem befriedigen zu wollen und dann das Karussell immer schneller laufen zu lassen war ja da, da was drauf zu packen und wegzusehen war leicht. Noch mehr Arbeit, Aufgaben, Hobbys oder paar Krankheiten oder Liebschaften oder Auseinandersetzungen oder neue Risiken, da gibt es die tollsten Aufhänger, immer mehr, größer, besser, toller, vermüllter.

    Es ist auch relativ einfach manipulatives Verhalten unter Deckmäntelchen zu verstecken oder edle Gedanken auszusprechen, denn damit kaschiere ich ja nichts anderes als meine Unfähigkeit über die Dinge nachzudenken und eventuell ausgeglichener zu handeln. Im Gegenteil, ich stelle mich einfach über andere, nutze meine Stärke, Stellung, Macht schamlos aus, um meine Meinung, meinen Willen durchzusetzen und da gibt es die tollsten Varianten. Wenn ich richtig gut bin, gibt es sogar wieder Schulterklopfen. Ich schaffe damit zwar Unfrieden, der auch auf mich wieder zurückfällt, Auseinandersetzungen und Streit mit denen, die nicht schlucken, Konsequenzen durch die, die etwas bewegen können, nur- ich bin unfähig das zu merken, da fehlt dann was in der Birne, zumal mein Umfeld nicht anders war = kollektives Vermüllen. Das lässt sich durch ein wenig Denken und Frieden minimieren und das tut mir heute gut, verdammt gut.

    Ein Teil meines heutigen Lebens ist anders, weil ich meist einmal darüber schlafe, wenn mich was aufbringt oder auch zweimal, dann fällt einiges unter den Tisch. Dazu kommt, dass die Vögel auf die ich früher flog kaum noch an meinem Leben teilnehmen, zumindest radikal weniger geworden sind. Einige tragen den Namen Alphamännchen, das sind dann meist genau die, die sich auf anderleuts Kosten mit fremden Federn schmücken. Das war neulich in einem Film so treffend dargestellt: „weil du nie Ordnung hältst, werde ich böse und dann muss ich dich züchtigen, damit du Ordnung in dein Leben bringst und ich dir keine aufs Maul zu geben brauche….. „. Das gibt es ja in allen Variationen – ich weil du, aber nicht ich, Punkt. Das gibt es quer Beet, durch Beziehungen, bei der Kindererziehung, bei Mitarbeitern, im Freundeskreis und im täglichen Umgang mit meinen Mitmenschen. Klar, so was lese ich auch hier und da wird sich gewunden und geschunden. Darauf kann ich dann abfahren und mich verausgaben, aufreiben, hochschaukeln, Kleinkriege führen, meine eigenen Fehlprogrammierungen wieder unbewusst aktivieren und mein Süppchen einfach weiterkochen – oder etwas ändern. Ändern, immer weiter ändern ist so ein kleines Schlüsselchen das mir weiter hilft, ohne Ändern keine Ruhe. Es gibt ja Menschen, die mit offenem Maul direkt in den Hammer laufen, die bekommen das aber nicht mit, stehen auf und weiter, immer wieder das Gleiche. Der Beschränktheit des Hirnes sind keine Grenzen gesetzt und das kann sich ein Leben lang wiederholen.

    Älter werden heißt auch, dass sich im Körper etwas ändert. Hormone, Libido, Gewicht, Organe, Gewohnheiten, Leistung, Folgeerscheinungen meines Vorlebens, da verändert sich was und da kann ich wenig dran ändern. Ich bin kein Schulmediziner, aber deshalb muss ich mich nicht verblöden lassen, alles Beworbene und Verordnete einwerfen oder freizügig an mir rumschnippeln lassen. Da ist es ganz gut, dass die letzten Jahre so viel Neues ins Bewusstsein gewandert ist. Das macht mich nicht mehr so anfällig, dafür aber unabhängig von denen, die mich in eine Schublade stecken wollen. Natürliche Ernährung ist so was, Bewegung, Sport, Frischluft, Sonne, nicht alles zu akzeptieren was ein Arzt sagt. Ich las einmal hier im Forum, dass das ja alles viel zu kompliziert sei, so viel zu denken, immer alles zu hinterfragen, zumal hinter jeder Frage eine Neue steht. Wenn Platz im Hirn ist, ist das nicht so schwer, wenn da aber alles belegt, also vermüllt ist, dann, ja dann fehlt da was und die Festplatte hängt.


    Das Schöne ist, dass ich das auf viele Bereiche meines Lebens übertragen kann, also nicht nur bei mir oder in der Beziehung. Es gibt ja noch Kinder und die können nahtlos da weitermachen, wo ich aufgehört habe oder sich noch steigern, gibt es alles, auch bei uns. Im Job auf Kunden, Lieferanten, Produkte, Arbeitsweisen, Risiken oder auf meine Gesundheit, auf meine Zukunft, statt Stunden in irgendwelchen Praxen zu verbringen, wo Ärzte mit meinen Krankheiten Schotter machen würden und ich denen dazu noch kostenlos meine Zeit zur Verfügung stellen würde. Es kommt System ins Leben. Gut, mit 56 ist das was spät und so wie es damals aussah, war die Uhr ziemlich abgelaufen, aber, da sieht man mal wieder: es ist nie zu spät und irren ist menschlich. Die Normalität lasse ich mir gerne mal auf der Zunge zergehen:

    Weil ich mich aus Dummheit lange Zeit falsch entwickelt habe, verdienen vielleicht andere viel Geld mit mir, ich bin also eine wertvolle Geldmaschine. Blind würde ich denen auch noch kostenlos meine Zeit zur Verfügung stellen. Anders ausgedrückt: wenn das Konto gefüllt ist, hole ich einen Löwenanteil meiner Knete ab, stelle mich freudestrahlend an, stecke die Knete irgendwem strahlend in den Allerwertesten und lächle dabei, statt dem, der mir verstohlen in die Tasche langt einen heftigen Tritt in den Poppes zu geben. Wie unmündig bekloppt hatte ich mich denn gemacht?

    Und sonst:
    Meine Frau habe ich ja hier im Forum kennengelernt und wir sind nach über fünf Jahren immer noch ein glückliches Paar, es funktioniert, die Beziehung tut gut und ist leicht. Wir arbeiten zusammen, trotzdem gehen wir uns nicht auf den Geist und Gezanke hat es auch noch nicht wirklich gegeben. Wie langweilig! Nö, einfach gut, gibt es, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, ohne schaffen und ohne ziehen. Die Tatsache, dass jeder bei sich bleiben kann, dass wir unsere Fehlstimmungen nicht auf den anderen übertragen, dass wir uns gegenseitig darauf hinweisen können, ohne das dem anderen krumm zu nehmen, wenn es unter die Haut geht, löst Konflikte. Frieden ist einfach besser.

    Der Sport kommt bei mir was kurz, bald drei Jahre nach meinem Unfall ist mit dem Knie immer noch kein Preis zu machen. Wir gehen viel raus in die Berge oder ins Umland, aber das ist kein Sport im Sinne von schweißnass, ausgepowert unter die Dusche und jeden Muskel spüren. Da fehlt was und das richtige Maß zwischen Job – Knie – Wollen und altersbedingter Körperumstellung habe ich noch nicht gefunden. Ich weiß aber, dass vieles nicht an dem liegt, was ich früher dachte woran es liegen könnte und darf mich deshalb immer wieder neu oder anders mit mir auseinandersetzen.

    Manchmal kommt es mir so vor, als wäre da oben im Hirn immer weniger drin und ich brauche das gar nicht. Dauerhafte Trockenheit ist keine Frage des Bewusstseins, sondern eine Frage wie ich das Unterbewusstsein dazu bekomme mich dauerhaft ändern zu wollen. Dazu haben wir hier viele Anregungen, die tief ins Eingemachte gehen und deshalb lese ich hier immer wieder. Neulich las ich wieder wie das Verhalten von Staubtrockenen angezweifelt wurde. Dazu kamen die Gedanken, was denn eigentlich die ganze Trockenarbeit nutzt und vor allem, wenn es drauf ankommt, ist keine Gewissheit da, dass ich klar in der Birne bleibe und das beziehe ich jetzt nicht auf Abhängigkeiten die mit Alkohol und Coabhängigkeit zu tun haben, sondern auf alle Änderungen der vergangenen Jahre.

    Heute sehe ich das so, dass mein Bewusstsein, also alles das was ich denke, das es etwas mit meiner Abhängigkeit zu tun hat und das, was ich daraus schließe, gefolgt von meinen Handlungen und Präventionsmaßnahmen, nur einen untergeordneten Anteil an der Funktion meines Unterbewusstseins hat. Wenn eine bestimmte Situation eintritt, das Hirn stopp sagt, dann schaltet es alles aus, egal was ich im Notfallkoffer habe. Steuere ich in dem Augenblick zufällig mit 200km/h ein Auto, geht es ab in die Prärie.

    Kleinste, nicht mehr nachweisbare Bestandteile können in unseren Zellen etwas in Bewegung setzten, d. h., ein Online-Popotritt kann genauso etwas in mir bewegen, wie die zärtliche Streicheleinheit meines Partners, die Chemiekeule des Krankenhauses oder der achtlos verwendete Senf. Eine Krankheit entsteht nicht durch Fingerschnippen, nicht weil mich ein Virus besucht, nicht weil ich im Discounter über Alkohol stolpere, sondern weil ich durch wiederholt falsches Verhalten über einen längeren Zeitraum empfänglich werde. Wie mit dem Kinderkriegen, da muss einiges passen. Nur weil zwei Scharfe übereinander herfallen, muss neun Monate später kein Kaltblütchen mit den Hufen scharren, da muss einiges passen.

    Das kann ich drehen wie ich will, es geht letztendlich darum, was in mir innen drin abgeht, wie ich reagiere und in welchem Maße ich in der Lage bin zu erkennen und Änderungen herbeizuführen. Wenn es in mir mal nicht gut aussieht, dann greife ich in die Tasche und sehe mir die paar Worte an, die ich hier irgendwo schon oft geschrieben habe:

    heute, ändern, ordnen, nicht bewerten, lassen, grundlos, tun.

    Ist das alles was noch da ist? Ziel ist es, das mir das Unterbewusstsein sagt wo es lang geht und auch wenn mein Bewusstsein nur einen unbedeutenden Anteil an dessen Entscheidungen hat, so gehört doch eine ganze Menge mehr dazu, von dem ich früher keinen Schimmer hatte. Wie ich innen drin gesteuert werde, also dass wo ich wenig von mitbekomme, hängt von den Zutaten ab, die in mir angelegt sind, die in mich rein wandern und die ich von außen serviert bekomme. Alleine das zu unterscheiden war ein langer Weg und ich habe keine Gewähr, dass ich das immer kann. Deshalb schreibe ich es ja auf und lasse es hier.

    Da sind Partner, Familie, Kinder, Eltern, Geschwister, Freunde, Kollegen, Arbeit, Freizeit, Hobby, Medien, Ärzte, Gebrechen, Krankheiten, Behörden, Pressebotschaften, übergeordnete Abläufe und jeder will irgendwas von mir. Ein saufender Partner, zu pflegende Eltern, sich lösende Kinder und machthungrige Menschen sind ja nur ein kleiner Teil, mit dem ich viel Zeit verbracht habe, der in mir großes auslösen kann. Da sind auch die in mir angelegten Informationen und Erfahrungen, z. B. das, warum ich so auf die damalige Exfrau abfuhr, was das mit mir machte, warum es das machen konnte und was ich damit kompensierte. Dann gibt es mich ja auch noch, also den funktionierenden oder nicht richtig arbeitenden Organismus. Dazu zähle ich die Einstellung zu mir, zu anderen, mein Verhalten, meine Lebensumstände, meine Gefühlsausschläge, meine Ernährung, den Stoffwechsel, meinen Bedarf an Sauerstoff, Sonne, Nahrung, Bewegung, Hormonen, Schlaf, Belastungsgrenzen, Fehlfunktionen, Gefühle, Bedürfnisse, Liebe, Berührung, meine Organe, vielleicht kommen ja noch Anwendungen und Medikamente hinzu, die alles wieder auf den Kopf stellen. Da ist noch viel zu tun, ich darf agieren, teilhaben und muss mich nicht für dumm verkaufen lassen, noch kann ich das.

    Im Heute fallen die meisten der Beteiligten, diese Zustände weg, denn sie sind eh nicht zu erreichen, sofern keine Whatsapp kommt. Es bleiben also nur paar über. Wenn ich dann noch bei mir bleibe, also da wo alles seinen Ursprung hat, also wieder im Kopf, wo gestern, morgen, alle Beteiligten und die Zustände weg sind, dann ist da gar nicht mehr so viel Ballast. Das Bisschen schön langsam, also ohne Überdrehen, ohne Ersatzmüll, das hat schon was Gewaltiges, also fast nichts wird zu einem riesigen Etwas. Mir reicht es auf diesem schmalen Grat zu bleiben. Das war erst anstrengend, dieses gegen den Strom schwimmen, heute geht das leicht, obwohl ich ein schlechter Schwimmer bin.
    Jetzt stelle ich mir mal vor, wie ich mit 20 so spießig, so aufgeräumt gewesen wäre, was wäre nur aus mir geworden, was würde mir heute fehlen, vielleicht genau das Gegenteil.

    Kernpunkt bleibt immer das eine vom anderen unterscheiden. Das fällt mir heute leichter, wenn es aufgeräumt und ruhig in mir ist, wenn ich mich nicht im Müll suhle und nur den Dreck wegräume.

    Angefangen hat alles hier, in diesem Forum, also durch Karsten, die Moderatoren und die vielen Schreiber, Lebenshilfe zurück in die Normalität, in ein gesundes, zufriedenes Leben.

    In dem Sinne, Danke, trockene und gute 24h Karl

    ..und der Rest steht wie immer wo anders https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic3884.html

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karl,

    Ich übe mich momentan in einer neuen persönlichen Eigenschaft: der Geduld.
    Geduld bedeutet für mich auch, nicht sofort zum nächsten Programm Punkt zu hüpfen, sondern nachzudenken, oder auch darüber zu schlafen.

    Und da empfinde ich deinen Text für mich als sehr hilfreich, weil er mich zwingt ihn langsam zu lesen und zu verstehen, soweit ein Mensch einen anderen, ein anderes Leben verstehen oder nachvollziehen kann.

    Du schreibst auch gegen das Vergessen, finde ich für mich auch sehr wichtig.
    Weil auch ich meine neue Freiheit des Denken können's und wollen, dokumentieren will.

    Sei es hier im Forum, oder in meinem privaten TB.

    Du schreibst:
    Wenn Menschen anfangen zu denken bringt das viel durcheinander.....

    Vorallem mich bringt es immer noch durcheinander, aber das Chaos lichtet sich.
    Und das mit dem älter werden, empfinde ich durchaus nicht als unangenehm,
    weil ich heute (trocken) nochmal so aufregende Erfahrungen machen darf, wie sich mein neues Leben (auch mit Mitte 50) anfühlt.

    Schöne Grüße
    Hans

  • Hallo Hans,

    danke für Deine Worte. Genau, Geduld, langsamer, das ist ja wie mit halbem Dampf, wie mit fast leeren Batterien, also Handy auf letztem Balken und nervös das Ladegerät suchen. Das war eine wichtige Erfahrung, dass dieses Saft rausnehmen nichts mit alt werden, auch nichts mit krank sein oder sein Ding nicht mehr schaffen zu tun hat, sondern einfach nur ein ausgeglichener Zustand ist, den ich so, als überdrehter, aktiver Teilnehmer der Gesellschaft gar nicht kannte. Praktisch bin ich ja immer mit dem Zeigefinger in der Steckdose rum gelaufen.

    Wir sind ja nur die Vorhut. Die jetzt aktive junge Generation, unsere Kinder, die sind bei dem Gedanken nicht erreichbar zu sein, keine Infos und Anweisungen aus den kleinen farbigen Dingern zu bekommen, ziemlich kribbelig. Was bin ich froh die Geräte schamlos abstellen zu können.

    Gutes Aufräumen und gute 24 Stunden Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Ihr da,

    schon wieder ein Forenjahr und ein trockenes Jahr rum. Dem was ich voriges Jahr und in den Jahren davor geschrieben habe, gibt es nicht viel zuzufügen, irgendwann ist trocken trocken. In dem Maße wie ich das was als Grundstock zum Trocknen in mich reinfloss beachte und auf andere Lebensbereiche und Situationen übertrage, geht es mir gut.

    Nicht mehr am Cocolores zu hängen, macht die Birne frei sich umzuschauen und bewusst mitzubekommen, was da draußen im Leben, in der Welt alles so passiert. Das ist gut für die weitere Entwicklung, denn die ist ja mit ohne Alkohol nicht vorbei, das geht ja immer weiter und hört nie mehr auf. Ist ja auch wichtig, denn auch die Herausforderungen sind immer wieder neu.

    Gesundheitlich, ist alles im Rahmen der Möglichkeiten, also ziemlich gesund, irgendein Zipperlein ist ja immer und das werden bestimmt nicht weniger. Beziehung gut, Kinder, Familie, alles im Lot. Job und Geschäfte entwickeln sich, Unkraut vergeht nicht. Paar Leute sind nicht mehr wirklich
    da und das werden immer mehr, aber das ist wohl so von der Natur so vorgegeben und da gibt es auch wenig dran zu drehen. In meinem Kopf haben sie einen guten Platz.

    Seit ich das Forum gefunden habe, bin ich ganz schön reich geworden:
    Am 1.7. rauche ich 9 Jahre nicht = 3 Schachteln am Tag, ca. über die xy € eingespart.
    Seit Februar d. J. trinke ich 9 Jahre keinen Alkohol mehr = ca. xy weiß nicht € eingespart.

    Naja, ich habe das jetzt nicht in eine Lebensversicherung eingezahlt oder auf die Bank getragen, auch nicht im Sparstrumpf, sondern in den unterschiedlichen Phasen einfach verpulvert, am Fenster raus geblasen. Investiert in gesunde Gedanken, in Seminare, in Sport, in Ernährung oder in Freizeit. Mittags heim und lecker kochen ist ja relativ günstig, aber die Zeit die dafür drauf geht, die ist nicht zu bezahlen. Ich gönne mir das trotzdem, diesen Luxus für uns etwas Gesundes und Feines zu brutzeln. Oder raus, warum lebe ich in Deutschlands Urlaubsland Nr. 1, also die Zeit nehmen und sich über gestellte Anforderungen hinwegsetzen, das kostet eben etwas. Früher, während der bekloppten Jahre, habe ich nicht gepennt und gedacht, wenn ich durcharbeite und doppelt so viel schaffe wie andere, habe ich später mal viel mehr. Hätte ich bekommen, mehr Dreck, schneller und tiefer unter die Erde. Da ist einiges im Kopf anders geworden, vielleicht bewusster, klarer, genauer oder einfach nur langsamer.

    Blöd ist das schon, dieses Langsame, dieses auf der Landstraße hinter den LKW´s her tuckern, dieses so verhalten die Bremse am Motorrad benutzen, weshalb ich vielleicht immer noch aufrecht gehe. Oder diese Wackelknie, mit denen Joggen vorbei ist, muss halt was anderes ran. Oder dieses wenn nicht immer gleich was einfällt, wenn ein Wort weg ist und nicht auf der Zunge liegt, sondern irgendwo ganz unnahbar woanders unterwegs ist, also dieser Wackelpudding im Hirn. Wozu der gut ist weiß ich noch nicht. Dieses Anderswerden gefällt mir nicht, da darf ich noch dran arbeiten.

    Auch nicht zu viel zu verstehen oder in dummes Geschwätz, in Profilierungs- und Manipulationsgetue und eigennütziges Verhalten zu viel Energie zu verschwenden, muss ich noch mehr lernen, denn meist wissen sie nicht was sie tun.

    Dann gibt es noch diese altersbedingten Rundungseffekte, darauf kann ich gut verzichten. Das kommt ja vorrangig von der Hirnverlagerung, das ist ja nun erwiesen, da der Darm ein eigenes Hirn hat. Da muss dann doch einiges von oben nach unten gerutscht sein und das bekomme ich nicht mehr nach oben. Muss ja alles irgendwo hin.


    Bleibt mal schön sauber, trocken und cofrei oder einfach gesund

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karl

    Danke für Deine schöne Beschreibung des erneuten Alk und rauchfreien

    Jahres. Ich könnte das für mich auch so unterschreiben.

    Fast schade, dass es so schnell herumrauscht.

    LG

    der Poster

  • Hallo Poster, hallo Matthias, hallo Ihr da,

    fast wieder ein Jahr rum. 11 Jahre Forum werden es bald, 10 trockene Jahre, mit ohne Cocolores rum, 10 Jahre um die neue, geänderte Lebenshaltung als Normalität abzuspeichern, um so zu sein, wie andere immer sind.

    Kinder gut, Frau gut, Job gut, Gesundheit gut, alles im Lot, es passt. Motorradfahren wird immer weniger, dafür durfte ich letzten Jahres wieder ins Sportstudio gehen und habe einen neuen Weg gefunden mich was fit zu halten.

    Wenn ich hier lese, wird mir immer unvorstellbarer, dass ich das war, der so drauf war.

    Sich solidarisch mit den Bach runter saufen, wie bekloppt ist das denn?

    Coabhängig sein, also die Unfähigkeit sein eigenes Leben zu leben, in Abhängigkeit von einem Säufer dahin zu dümpeln, ist doch nichts anderes als mit dem Schirm der Umbrella Coorperation im Hintern durch den Tag zu wandeln, um als Stockfisch zu enden.

    Im April vor 12 Jahren, bekam meine Exfrau einen Infarkt. Jetzt wird sie gesund, das hilft, noch härter geht es nicht, dachte ich. Nö, das Einzige was half war, das ich durch das Forum hier klar in der Birne wurde, also ohne Alk lebte. Von da an ging all das was scheinbar die Beziehung, die Ehe, die große Liebe ausmachte immer weiter auseinander, ich zog aus, sie wurde trocken. Dann ging es noch was hin- und her, bis der unweigerliche Knall kam, denn was nicht zusammen passt, kann man nicht zusammenschweißen, das rostet sich wieder los.

    Wisst Ihr, so einen Müll habe ich in den 7 1/4 Jahren die ich mit meiner jetzigen Frau zusammen bin noch nicht erlebt. Bei uns ist auch nicht immer alles in Butter, aber keiner würde sich so etwas nochmals antun.

    Wenn mir mal jemand gesagt hätte, was vom ersten ungläubigen „hääh, dann bin ich ja auch ein Alkoholiker“, bis jetzt alles an Änderungen dazukommen würde und es geht ja gerade erst richtig los, ich hätte einen Vogel gezeigt. Eigentlich wäre der Zeigefinder permanent an der Schläfe, Dauerklopfen.

    Was habe ich diskutiert und geschrieben, Erleuchtungen bekommen oder wie oft bin ich hier nachlesbar mit der Birne gegen einen Brückenpfeiler gebumst, weil die Erfahrung nicht da rein wollte, nicht annehmbar, nicht umsetzbar war, obwohl alles hier klar und deutlich steht.

    Es sind immer nur die paar Worte gewesen:

    Im Heute, nicht bewerten, loslassen, grundlos tun, ordnen, ehrlich.

    Wie können so paar Worte so schwer zu verstehen sein und so viel im Leben verändern?

    Die paar Worte kommen mir immer wieder auf das Tablett, denn was vor 11 Jahren hier anfing zu wachsen ist ja nicht weg, das kommt ja immer wieder, immer wieder was anders.

    Mal indem einer unserer Jungs drogenabhängig wurde oder Krankheiten ausbrachen, mal indem Auseinandersetzungen in der Familie sind, mal indem die Mutter stirbt, da ist mal was Tragendes im Job, dort was im Körper kaputt, hier stößt mal was in der Beziehung auf und damit alles heile bleibt, reicht es die paar Worte zu bedenken und anzufangen umzusetzen.

    Klar kommt dann noch ein Rattenschwanz an Umständen dazu. Der wird transparent und dann greift eins ins andere. Manchmal sitze ich auch nur verblödet und verständnislos rum, obwohl ich es besser wissen müsste, es ist nicht alles so wie es aussieht.

    Saufen und Coabhängigkeit, Frau, fressen und qualmen, waren ja nur die sichtbaren, sofort greifbaren und änderbaren Punkte, die auf mein Leben, auf mich und meinen Organismus Einfluss hatten. Die Reaktion auf Stoffe, durch festes, greifbares, sichtbares Material, durch verstandene und umsetzbare Worte ist eine Sache, also weglassen was mir nicht gut tut, aber was meine Umwelt mit mir macht, mein Umfeld, die Menschen um mich rum, mein Verhalten, meine Erbanlagen, was unbewusst und aus unbekannten Gründen aus den letzten Hinterstübchen angetrieben passiert, das sind ja alles unterschiedlich Dinge. Da habe ich noch viel nachzuschauen.

    Wenn ich was erkenne, dann kann ich es ändern, das Geänderte beibehalten, es leben und wieder vergessen, dann ist es so, als wäre es normal, immer so gewesen, wie angeboren. Es gibt Menschen die so sind, jede Menge. Früher sind die mir nie aufgefallen oder die hatten einen an der Waffel.

    Als wir das erste Mal nicht eingeladen wurde, weil wir keinen Alk trinken, war das nicht schön, wie aussortiert. Ich kann auch nicht um 0.30h, wenn alle einen im Tee haben, über dieses dumme Gelabers mit lachen. Da fehlt mir heute was. Dafür können wir über andere Dinge reden, denn die, die nichts in der Birne haben, die sind immer ganz OK. So gibt es viele Alltagsdinge, die sich geändert haben und es funktioniert, geht und macht gar nicht die Probleme, die ich früher dachte. Wenn ein Arzt mir z. B. einen Hammer verschreibt, dann muss ich den ja nicht nehmen, wenn ich weiß, dass es Blödsinn ist.

    So sind viele Änderungen einfach geworden, wie neu angeboren, andere bis heute nicht möglich, es geht nicht, ich mag nicht, obwohl ich genau weiß, dass mir die Konsequenz nicht gut tut. Andere kommen ganz automatisch, der Organismus fragt nicht, der will Umstellungen oder an den Tropf. Ich mache dann lieber noch viele Veränderungen.

    Klingt kompliziert, ist es aber nicht.

    Trockenen Gruß und bis bald mal Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Zitat

    Im Heute, nicht bewerten, loslassen, grundlos tun, ordnen, ehrlich.

    Danke Karl

  • Hallo Ihr Lieben,

    gelegentlich höre ich die Frage: kann ich eines Tages wieder…….

    Warum eigentlich? Warum sollte ich eines Tages wieder coabhängig sein wollen oder saufen wollen oder meine Birne in Gülle stecken?

    Da stimmt doch was nicht in der Birne. Die Frage stellt sich heute überhaupt nicht mehr. Ich möchte weder den vor so 12 Jahren noch unbekannten Zustand der Coabhängigkeit zurück, noch möchte ich irgendwann nochmals Alkohol trinken. Wenn da noch etwas im Hirn abgespeichert ist, z. B. dass die Einschränkung der freien Entscheidung zu saufen oder nicht zu saufen, ganz nach dem Motto: ich will der Bestimmer sein, über der vorhandenen Abhängigkeit steht, wenn also mein unfreies Verhalten nicht als reale Freiheit betrachtet wird, dann ist ja noch was falsch gepolt.

    Coabhängigkeit hat in einer gesunden Beziehung nichts verloren und Materialien, die einen schleichenden Zelltod mit sich bringen auch nicht. Was soll daran gut sein? Warum sollte das ein Organismus wollen? Welche Zelle will krank sein? Warum krank denken?

    Was ist in den vergangen 11 Jahren passiert? Steht ja hier.

    Danke Forum, ich habe hier mit so vielen Menschen gequatscht, mich mit so vielen Themen auseinandersetzen dürfen und mich entwickeln können, wie wohl sonst noch nie in meinem Leben. So intensiver Austausch ist in der realen Welt schwer möglich. Wenn so ein Austausch möglich ist, geht auch viel wieder verloren, was hier fest geschrieben steht. Dabei stelle ich mir gerade vor, wie ich über das eine oder andere Thema offen mit Bekannten reden würde, so wie wir hier anonym darüber schreiben, einfach so, so wie es ist, da würde der Freundeskreis aber schrumpfen und was da alles überhört würde, falsch verstanden würde, ojeehh. Das ist ja oft schwarz auf weiß unglaublich, aber ein Wort, einfach so im freien, individuellen Raum, zwischen vier Ohren, das ist ein gewaltiger Unterschied. Mit Fingern geschrieben, bedacht, gedreht, angeschaut, gewendet und immer wieder neu, das geht mit einem Laut aus anderem Mund überhaupt nicht, was für ein Unterschied.

    Ist das ganze Durcheinander, was damals in meinem Kopf war, diese Kombination aus Unwissenheit, Angst und explodierenden Gefühlen, Normalität, Alltag ein vorgesehener Entwicklungsprozess, also das muss so sein und hat mir da noch etwas Entwicklung gefehlt oder ist der Zustand, so wie es heute ist, die Normalität, die Vorstufe für Weiterentwicklungen bis in die Kiste, also einfach nur alt werden? Da waren ja Stadien, von Krankheit, von Psychologie bis Philosophie, also der ganze Schwall von sterben und sein, von Neuentdeckung und Entschleunigung, ausgedrückt und beschrieben hier im Forum, vielleicht so wie einen fetten Pubertätspickel bekommen und dann macht es plop, der Spiegel sieh sch… aus, putzen und auf so was kann ich gut verzichten, aber der Dreck muss ja irgendwie raus.

    Meine Frau kommt ja auch von hier, also aus dem Forum. Wir heiraten morgen. Ich wüsste nicht was da noch dazwischen kommen sollte, Blitzeinschlag hatten wir erst vor kurzem, einen kalten Blitzeinschlag, passt zu mir. Beim warmen Blitz brennt übrigens die Hütte ab. Damals hat uns auch der Blitz getroffen. Passt.

    Forum macht´s möglich. Die eine Partneragentur labert ja immer, dass sich alle 11 Minuten ein Partner verliebt, was der andere macht ist mir ein Rätsel, saufen, coabhängig sein, wer weiß. Wir werden dieses Jahr 8 Jahre zusammen sein, die Testphase ist lange genug gewesen. Fangeisen an und rein in den nächsten Lebensabschnitt. Ich bin halt was langsam und zwischen 11 Jahren Forum und 11 Minuten liegen vor allem trockene Aussichten.

    Es geht immer weiter und weiter und wie gut das wird, hängt nicht von 11 Minuten ab, auch nicht vom Partner, sondern von dem wie es in mir aussieht, was ich daraus mache, wie ich in der Lage bin, eine bedingungslose Beziehung zu führen.

    Jetzt kommt was Neues, mit neuen Wegen, mit Abzweigungen, mit Entwicklungen. Saufen aufhören, Partner trennen, Einstellung ändern, Leben ändern oder alles lassen und trotzdem gut weiter leben, das ist alles machbar. Alles ist denkbar, nur- je länger einer wartet, je schwieriger wird das nun mal mit dem Ändern und je weniger noch da ist, um was draus zu machen, je weniger ist nun mal da und wenn nix mehr da ist, was dann?

    Von all dem wo ich einmal feste dran geklammert habe, Angst kann heftig klammern, möchte ich nichts zurück, nicht mein krankes Verhalten, nicht meine Süchte und Abhängigkeiten, nichts von dem was ich mir permanent reingezogen habe. Wenn das weg ist, dann stehst du da, schüttelst dich und denkst, wow, was da alles für ein Dreck in mir war und was da alles an den Spiegel geplopt ist. Da sind z. B. Gedanken, die sind frei und überall dabei, für umsonst und die nehme ich ja mit, auch in die nächste Beziehung. Meine Gedanken, also ich, ich mache was mit mir. Keine Zelle will krank sein und ich denke mich krank, da schüttelt es mich doch. Der Mensch findet immer einen Weg. Dieselskandal und Feinstaubgrenzwerte werden da zu Lachnummern. Wer nix zum Lachen hat, dem bleiben jede Menge Dreck, Pickel am Spiegel und was alles innen drin ist, kommt irgendwann auch raus.

    Vieles habe ich auch noch nicht geschafft und jetzt, wo ich langsam immer unbeweglicher und dümmer werde, da ist das auch nicht mehr so wichtig, vieles ist unwichtig. Es ist ja immer alles gleich, es wiederholt sich, nur immer was anders.

    Es gibt keinen Grund, warum ein Leben versoffen und schlecht sein soll.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Lieber Karl,

    Was les ich da?
    Du heiratest morgen?

    Ich freue mich für euch und schicke euch für den morgigen Tag jede Menge Sonnenschein und gute Laune.

    Gutes Gelingen und dem Blitzschlag einfach ausweichen.


    Liebe Grüße
    Hans

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