"Ich will leben..."

Das war die beste Entscheidung.Absolut.Grad am Anfang ist es fast unmöglich,bei solchen Veranstaltungen gerade mit Bekannten nicht als "prüde" zu gelten indem man nein sagt.(zumindest redet man sich das ein ).Irgentwann nach diversen Angeboten wie "trink doch einen mit" oder so wärst du mit 95% Sicherheit schwach geworden.Das ist kein Vorwurf,im Gegenteil,ich denke so ziemlich jeder hier,der das mal erlebt hat kann mir das bestätigen.Das ist einfach am Anfang unser noch zu tief steckendes Verhalten.Ich sage nicht,das es immer so abläuft,aber in aller Regel schon.Halt dich tapfer,es wird schon alles gut.

LG Domme

Hallo sunmoon.
kann dir erst jetzt schreiben,da ich ne "schöne" 12 stunden nachtschicht am sonntag hatte.finde ich klasse,das du die zeit sinnvoller und vor allem viel gefahrloser verbracht hast.genau das ist der richtige weg,den du gerade einschlägst.wenn du konsequent zumindest am "anfang" (es gibt da glaub ich unterschiedliche auffassungen wie lange so was dauert )exakt diese situationen meidest,hast du nen großteil von rückfallsituationen schon mal aus dem kreuz.irgentwann kannst du auch damit um gehen,das denke ich schon.bei mir war es etwa ne zeit von 1.5 jahren,bis ich zumindest so stark war,in so ner gesellschaft meinen freien willen,sprich "ich möchte nichts trinken,danke" auch durchgehalten habe bzw. es ausprobierte.die versuchung war aber immer noch da.nur hatte ich dann schon genügend selbstvertrauen,und das ist auch sehr wichtig,mir zu sagen,du bist auch ohne alkohol ein tiger ( lach ) und kannst spass haben,also tus auch.und was die anderen meinen,was spass ist,ist ihre sache.
also kopf hoch.irgentwann in nicht alzu ferner zukunft wirst DU auf ner party diejenige sein,um die sich alle reisen,weil man mit dir auch um 2 uhr nachts noch reden kann ohne dolmetscher einer der meisten menschheit unbekannten sprache und DU wirst dich dabei gut fühlen,mit dem gewissen nach hause zu FAHREN,am nächsten MORGEN fit und ausgeruht zu sein.
tschuldige meine schreibweise,ich lieg auf der couch und schreib nur mit einem arm,deshalb bin ich zu faul,die großschreibtaste für manche worte zu drücken.
so,geh dann mal was essen.lass was von dir hören.

lg domme

Hallo sumoon,
das tu jeden Abend ein paar Minuten vor dem einschlafen, die zeit nehm ich für mich.Denk so, was war gut heute, wie hat es sich angefühlt.
Was bleibt so hängen von einem ganzen Tag, was hat mich bewegt, wie ging es mir dabei.
Man bekommt so ein Gefühl für sich selber, so seh ich es.
Und ein Gefühl für Gefühle, das geht ja so dahin im Lauf der Jahre unter Alkohol. Mehr oder weniger.
LG
Jürgen

Hi sunmoon,

hier habe ich Dich also endlich gefunden. Bin nach unserem Chat neugierig geworden auf Dich und freue mich nun, dass ich Dich hier "verfolgen" kann.

Ich kenne diese Trauer, von der Du schreibst, so gut. Nachdem sich die Anfangseuphorie des "sichselbstentdeckens" gelegt hat taucht da auf einmal so eine gewisse Leere auf, so Zweifel, wie weiter...und ja, eine "Missverstimmung", Trauer oder sonst ein Gefühl - manchmal auch Wut und Verzweiflung.

In solchen Momenten war es unmöglich dies jemanden von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen, mich überhaupt über meine Gefühle mitzuteilen.

So habe ich geschrieben...Tagebücher voll...auch das zwar sehr schön und spannend, wenn ich es Jahre später wieder las, aber hier haben wir doch den für mich so entscheidenden Vorteil, dass wir TB führen können, "quasi unter der Augen der Öffentlichkeit". Wenn ich wütend bin, oder traurig, oder frustriert und dies schreibe sehe ich nicht sofort eine unmittelbare Antwort in Form einer Geste oder Mimik meines Gegenübers...worauf ich ja vielleicht wieder extrem schnell reagieren würde.

Nein, es kommt ein schrftl. Feedback. Ich entscheide was ich lese, wann ich lese, wieviel ich lese und ob ich es morgen, wenn ich es nochmal lese, nicht anders verstehen kann als im jetzigen Moment.

Für mich sind es Geschenke, wenn Menschen ihre Gefühle, ihr gelebtes Leben und Erleben mitteilen und ich freue mich, wenn ich auch an Deinen Gedanken, auch wenn Du traurig bist, teilhaben darf. Die Trauer ist ja das Atemholen der Freude...

LG Anja