Die Folgen für das eigene Leben...

  • hallo nolitangere!

    herzlich willkommen bei uns anderen "kindern"!

    find ich gut das du dich austauschen möchtest um etwas für DICH zum positiven zu wenden.

    selbstwertgefühl,wut,keine meinung haben,jämmerlich fühlen,sich nicht trauen,wutausbrüche und vieles mehr...JA DAS KENN ICH AUCH!

    woher das wohl kommt!?

    wir haben es nicht mitgegeben bekommen.
    wir sind in familien gross geworden in denen man ganz andere sachen lernte...

    immer schön still sein,nur nichts nach draussen klingen lassen,kuschen und parieren,verantwortung tragen u.s.w...

    da war kein platz für deine eigenen bedürfnisse...

    ja und jetzt bist du "gross"und weisst nicht "damit"zu leben...bzw du hast sogar probleme dadurch in deiner beziehung...

    ich find es schon gut das du es erkannt hast...dieser zusammenhang alkieltern und spätere probleme im eigenen leben(also ich war da n bisschen begriffsstutziger,grins)

    ich mach ne verhaltenstherapie,um leben zu lernen.sie macht mir spass und es geht mir von tag zu tag besser...
    ja und der austausch hier mit anderen betroffenen spielt für mich auch eine sehr grosse rolle...
    er nimmt mir die angst sozusagen "nicht-normal"zu sein...

    nimm dir zeit und lies dich mal so durch unsere threads...das allein hilft schon sehr..

    wenn du fragen hast...wir sind immer für dich da.

    und schreib wo dir der sinn nach steht...soviel und sooft du möchtest...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Willkommen bei uns!

    Ja, das meiste von dem was du da beschreibst kenn ich auch.
    Ich kann dir nur empfehlen, dich mal einem Psychologen anzuvertrauen.
    Hier mitlesen und schreiben hilft sehr viel, aber gerade die alltäglichen Situationen sind oft schwierig zu meistern. Da kann ein Profi sehr viel nützen. Hast du Hobbys? Oder irgendwas, was du gerne tust?

  • Hallo Nolitangere,
    willkommen hier!

    Ja die Passivtät warfen mir meine ersten beiden Partner auch vor. Es tat weh, weil ich damals nicht wusste warum ich so bin. Auch die Wutanfälle und so sind geläufig. Mittlerweile bin ich gerade im Lernprozess um mich aus der Situation zu nehmen und erst runter zu kommen.

    Momentan komme ich schlecht damit klar, weil ich mich erst seit kurzer Zeit mit dem Thema beschäftige und Dinge an mir entdecke... seufz

    Mit der Zeit wird es aber sicher besser.

    Man muss nur den Weg zu SICH finden ...

    Therapeuten und SHG's können Dir helfen Selbstwertgefühl zu entwickeln, natürlich musst Du auch sehr viel an Dir arbeiten. Wenn das so einfach wäre, einfach irgendwo hin und Selbstwertgefühl einkaufen.

    lg
    Marya

  • Hallo Nolitangere,

    mir gehts wie Dir ich entdecke. Und Freizeit überfordert mich momentan total, ich weiß manchmal gar nix mit mir anzufangen, am liebsten täte ich da arbeiten gehen. Hobbys wieder und gönne mir Luxus wie, einfach mal spazieren gehen. Oder etwas für das äussere Erscheinungsbild, ins Kino könnte ich mit mir auch mal gehen, Schoki :lol: , lesen, Musik hören und durch die Gegend tanzem, oder singen wenn mir danach ist usw. Einfach irgendwas wobei Du ein gutes Gefüh hast, solltest Du tun.

    Wie eine Therapie normal abläuft, weiß ich nicht. Bin ja leider bei der falschen mal gelandet und war danach fertiger wie vorher...

    lg
    Marya

  • Oje, dass mit dem Psycho-Hintergrund tut mir Leid.
    Ich mach seit einiger Zeit eine Gesprächstherapie. Dabei kann ich (mittlerweile sogar ganz entspannt) erzählen, was mich bedrückt. Ich erzähle einfach von meiner Vergangenheit und den daraus resultierenden Problemen. Der Therapeut hört zu und stellt hin und wieder fragen. Aber keine Angst, es sind keine Peinlichen Fragen und wenn ich mal etwas nicht erzählen will, kann ich das sagen und es wird akzeptiert.

    Das allein tut schon unheimlich gut. Dabei gibt mir der Therapeut immer wieder Inputs, bei denen mir dann die eine oder andere Erkenntnis kommt.

    Zu den Hobbys: Ich habe erstmal mit etwas angefangen, dass ich alleine zuhause tun kann. Mir fällt der Kontakt zu Menschen immernoch schwer.
    Aber wenigstens habe ich etwas, dass mich entspannt und das mir Freude bereitet. (Ich schnitze Specksteinfiguren)

  • hi,

    das mit der passivität ist bei mir auch sehr stark, und in meiner neuen beziehung auch wieder sehr offensichtlich geworden. ich finde das persönlich einen sehr schwierigen punkt und ich finde, es hat etwas mit dem selbst sein oder sich selbst zeigen zu tun.
    eine therapie kann solche prozesse unterstützen wie selbstwert aufbauen, gefühle zeigen usw. ich mache seit zwei jahren eine verhaltenstherapie, erst einmal ist gelegenheit über dinge zu sprechen, über die man mit sonst niemanden spricht, der therapeut hört zu und gibt anstöße. so habe ich es erfahren. ich kann sagen, ich habe an diesen und jenen stellen schwierigkeiten und dann wird geschaut, warum das so ist und wie ich damit umgehen kann. insgesamt finde ich es eine große chance und würde jedem empfehlen eine therapie zu machen.
    hobbies? finde ich wichtig. für mich sind es dinge, die den alltag auflockern, die ich regelmäßig tue und die mir spaß machen und wo ich mich gut fühle. meine hobbies haben viel mit sport und bewegung zu tun, laufen, fahrradfahren, tanzen, tennis spielen. ich gehe auch gerne ins theater und in ausstellungen.
    es gibt eigentlich vieles, was man an sich selbst auch entdecken kann.

    grüße simmie

  • Hallo Nolitangere,

    wir sitzen alle im gleichen Boot. Mir fehlt es oft auch an Selbstwertgefühl. DAs ist nicht immer so. Denn meine Kinder geben mir schon sehr sehr viel.

    In meiner Psychotherapie lief es so, dass ich erstmal nur erzählte. Wobei es zu dem Zeitpunkt, als die Therapie begann gar nicht so klar war, dass es hier mal um die Trinkerei meiner Mum gehen wird, weil ich eigentlich dachte, ich käme damit klar. Je tiefer wir jedoch ins Detail gingen und auch in die Vergangenheit und Kindheit gingen, wurde das glasklar! Da gab es so viel aufzuarbeiten, da gab es so viel, was ich früher nie verstanden hab. Geschehnisse, die als Kind passiert sind, wurden auf einmal ganz deutlich.

    Wenn ich zur Therapie kam, konnte ich immer sofort loslegen mit erzählen. Ich habe über meine aktuelle Gefühlslage, meine Beziehung, über das was in der vergangenen Woche passiert ist gesprochen.

    Also ich kann definitiv sagen, dass ich dort riesige Fortschritte gemacht habe. Ich habe dort angefangen mich aus dem Co-Kreis zu entfernen. Ich kann gar nicht sagen, wie gut das getan hat. Ich war stolz, richtig stolz auf mich, als ich meiner Mum zum ersten Mal die Stirn bot. Als ich ihr so richtig vorn Latz knallte, dass sie ne Säuferin ist und ich ihr da nimmer gross reinreden werde, weil es ihr Leben ist und ich jetzt anfange mein Leben zu leben. Dass ich nix dagegen tun kann - weil sie es nicht will - wenn sie sich ins Grab säuft. Und dass sie vor allem aufhören soll überall herum zu erzählen, sie würde aufs Baby aufpassen, damit ich arbeiten gehen kann. Das war damals nämlich ganz akut, bevor mein erster Sohn geboren wurde. Das ist jetzt etwa 18 Monate her. Und mir war klar, bevor der Kleine geboren wird, muss ich ihr das mal noch klarmachen, dass ich ihr im Leben nicht meinen Sohn anvertrauen werde.

    Nach diesem Gespräch - auch wenn sie wieder mal alles abstritt - fühlte ich mich besser. Ich fühlte mich befreit. Klar, ich hänge da heute auch noch irgendwie drin, was Schuldgefühle anbelangt oder so. Aber ich habe die Fronten geklärt. Bei mir gibts nix zu Saufen für sie, mich braucht sie danach nie mehr zu fragen und wenn sie besoffen ist, mache ich sofort kehrt, wenn ich bei ihr bin oder ich schicke sie sofort heim, wenns ie hierhin kommt.

    Klare Grenzen abstecken ist ein grosser Schritt in Richtung Selbstwertgefühl. Du löst dich aus einem Teufelskreis damit.

    Mir tut das Schreiben hier unsagbar gut. Ich habe noch einige Therapiestunden zugute. Wegen der letzten SChwangerschaft - mein Sohn wurde im Juni geboren - habe ich sie unterbrochen. Momentan fühle ich mich zeitlich jedoch überfordert, Termine zu vereinbaren. Der kleinste wird noch gestillt und der grosse versucht sich gerade so halbwegs im Laufen. Mir fehlt es noch etwas an der Routine hier im Haushalt. Und solange ich diese Routine nicht habe, schaffe ich es rein geistig eh nicht abzuschalten. Hier kann ich das ganz gut, wenn die Kids schlafen.

    Ich jedenfalls bleibe euch erhalten, weil ihr mir Mut und Kraft gibt und mir auch offen sagt, was andere sich nicht trauen zu sagen. Ihr fühlt wie ich, empfindet wie ich. Wer könnte es besser als ihr?

  • Ja, das Gefühl, dass andere Leute einen nicht mögen oder für dumm halten... Oje, davon kann ich mehr als ein Lied singen. Oder auch das Gefühl mit alltäglichen Situationen völlig überfordert zu sein, dass ist etwas vom fiesesten, was uns unsere Eltern mitgegeben haben.

    Anfangs hatte ich riesige Hemmungen um überhaupt einen Psychologen anzurufen. Ständig dachte ich: Kann ich denn überhaupt einfach so dahingehen, oder muss mich erst ein Arzt schicken? Wenn ich dem Psychologen erzähle, dass ich vor lauter Wut manchmal jemandem an die Gurgel gehen könnte, werde ich dann eingewiesen? Gibt man mir Medikamente? Nun, die Angst war völlig unnötig.
    Nach einer Probesitzung, ev. nach mehreren, kannst du dich immernoch definitiv entscheiden, ob du bei dem Psychologen bleiben willst oder ob du lieber einen anderen möchtest. Alles ganz zwanglos.

    Oft wissen wir genau, dass unsere Sorgen unbegründet sind.
    Zum Beispiel wenn wir Fragen haben. Egal wo und wie, wir haben meist das Gefühl, dass wir dumme Fragen stellen. Uns ist natürlich klar, dass es eigentlich keine dummen Fragen gibt, aber unser Gefühl sagt etwas ganz anderes. Und unser Gefühl ruft lauter als der Kopf, ders eigentlich besser wüsste.

  • Hallo nolitangere,

    (oh das wäre ein super Wort für meine Mutter, das würde sie bestimmt auf alle erdenklichen Arten aussprechen wollen :D)
    Entschuldige, ich war noch ganz in den Thread von TotesHerz vertieft.

    Also. Ich bin ja auch ziemlich frisch hier und arbeite noch nicht all zu lange derart intensiv an dem ganzen Berg. Ich hatte auch sehr grosse Angst vor einer Therapie. Meine Eltern waren beide Lehrer und all ihre Freunde auch, so haben wir halt recht viele Versuche von Pädagogik über uns ergehen lassen müssen, aber auf das wirkliche Problem ist natürlich niemand eingegangen.

    Ich war überrascht wie locker die Therapie auch gehalten wird, man ist nicht an einem Sofa festgebunden ;) usw. Die ersten paar Minuten waren schon unangenehm da es ein fremder Raum ist, eine fremde Person, aber man stellt sich ja auch kurz vor und meine Therapeutin hat auch Kinder in ihrem Alter, also weiss sie ungefähr Beschied. (Das fand ich auch noch recht gut, da ich wusste dass sie sich auch persönlich in mich hineinversetzten kann.)

    Was mir aber sehr geholfen hat mich bei einer Therapie anzumelden:
    -gut erkundigen welche Art einem am besten tut.
    -noch besser erkundigen wer die Therapie macht (ich fühlte mich zb bei einem/r Psychotherapeut/in viel wohler als bei einem Psychiater, noch dazu ist meines eine TherapeutIN.
    -Einen Probetermin vereinbaren indem Du siehst ob Dir die Person zusagt. Wenn nicht würde ich sofort wechseln.
    -Die Therapie findet nicht in Unmittelbarer Nähe statt wo mich alle kennen. (das war mir wichtig, da ich dachte dann abgestempelt zu sein)
    -erkundige Dich ebenfalls nach Ergänzenden Dingen wie: Gruppentherapien, SHG's, Meditationen oder einfach Dinge die Dir nebenbei noch Aufschluss über DICH geben.

    Vielleicht hilft Dir auch eine Sportart oder eine Kunstart (Schreiben, Malen...)

    Und mir persönlich tut es gut mit anderen Leuten (natürlich des Vertrauens) über die Therapie zu reden. Das könnte dann ja auch hier sein wenn Du mit niemandem in Deiner Nähe darüber reden möchtest. Einfach über Vortschritte, Erkenntnisse usw...

    Ui...ein Roman... und fertig

  • Ja genau! Überfordert mit alltäglichen Dingen! Alleine Brot holen, Telefonieren, vor allem wenn es wildfremde Leute sind...usw!

    Bus fahren! 100 mal in verschiedenen Fahrplänen nachsehen ob ich nun wirklich im richtigen Bus bin, und dann geht das gleiche los weil ich die Haltestellen Namen nicht lesen kann....

  • Mir hat das so lange gedauert mit dem Meinung sagen, weil meine Eltern über 10 Jahre etwa 800 km weit weg wohnten. Wir haben uns sehr selten gesehen. Alles lief eher per Telefon ab und da kriegt man zwar mit, dass Mum besoffen ist, aber man nimmt es noch nicht so wahr. Es hat lange gedauert, bis ich dann mal mit meiner Schwester darüber geredet habe. In unserer Familie wird immer alles erstmal vertuscht, alles ist tabu. So sind wir aufgezogen worden. Deshalb haben wir da erstmal lange still gehalten, bis wir wahrgenommen haben, was passiert und als wir es wahrnahmen, haben wir erstmal nicht darüber geredet, weil man ja nicht offenüber Probleme spricht.

    Erst seit die Eltern wieder hier im Saarland wohnen und der Alkoholkonsum immer offensichtlicher wurde und wir die Flaschen an unmöglichsten Stellen gefunden haben, sprechen wir auch mit ihr offen darüber. Allerdings losgelöst haben sich nurmeine Schwester und ich.

  • Ich leide vorallem unter dem Gefühl, mich immer rechtfertigen zu müssen.
    Ich hab den Schulabschluss nachholen müssen, darauf, dass ichs gepackt hab, bin ich eigentlich ganz stolz. Aber wenn mich Leute darauf ansprechen, denke ich immer: Die halten mich für einen Asozialen!

    Ich hab ne weiterbildung gemacht. Damit hatte ich zwar einige Mühe, weil ich es einfach nicht gewohnt bin, richtig zu lernen und mich auf Prüfungen vorzubereiten. Meine Lehrer haben nie ein Theater damit gemacht, für sie war klar: Manche kapieren schnell, andere langsam. Und doch dachte ich immer, die halten mich für dumm.

    Im Moment kann ich wegen der riesigen Babykugel nicht mehr arbeiten. Wenn ich Werktags bekannte auf der Strasse sehe, denke ich: Mein Gott, die halten mich für Arbeitslos...

    Ich habe, genau wie mein Alkie, immer das Gefühl, andere verachten mich. Komisch, nicht wahr? Beim Alkie merkt mans und findet doof, aber selber hat mans auch.

  • Hallo Nolitangere,

    die Gefühle kenne ich nur zu gut. Finde für Dich heraus was Dich am schnellsten herunter bringt oder was Dich ablenkt, Dir gut tut. Schreib es auf Karten und sammel sie, so kannst Du sie bei Bedarf lesen und das tun.

    Wenn ich wütend bin mache ich irgendetwas klein(Karton) oder zerreisse was(altes Telefonbuch), dass war ein Tipp meiner damaligen Kurzzeittherapeutin. Da kann man die Wut auch mal auslassen und sieht eigentlich auch wieviel Energieverschwendung das ist.

    Es wird mit der Zeit besser je mehr Du an Dir arbeitest!

    lg
    Marya

  • hallo nolitangere!

    hab durch die vt gelernt das wut zugelassen werden darf,lächel..in deinem fall fiel mir dazu ein

    wie wäre es deine wut "bevor"dritte dazu kommen rauszulassen?soll heissen,wenn du merkst das du wut im bauch hast...betätige dich sportlich,lass überschüssige energie raus,box nen boxsack...

    DU WIRST LOS und kannst deinen näheren mitmenschen in der "abgeschwächten"form BEGEGNEN...

    wenn ich merke oh oh gleich lass ich nen spruch los oder so...verlasse ich den raum...beschätige mich und zerpflücke meine gedanken WARUM will ich ihn/sie jetzt z.b.anmotzen,anschreien...er/sie kann doch garnichts dafür das ich so wütend bin..

    mir hilft es...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!