Hallo zusammen,
nachdem ich mich gestern vorgestellt habe, möchte ich das hier, für alle zugänglich, noch mal kurz wiederholen.
Vorab: seit 11 Wochen trinke ich keinen Alkohol mehr!
Ich war der frühen Jugend schon entwachsen, als ich hin und wieder zu besonderen Anlässen oder bei einem schönen Abendessen ein Glas Wein getrunken habe.
Erst viel später trank ich nach Feierabend mehr oder weniger regelmäßig zur Entspannung
Rotwein.
So ging das über viele Jahre, wobei sich die Trinkmenge bei ca. zwei Viertel Rotwein abends einpendelte.
Diese Mengenbegrenzung hielt ich akribisch durch, da ich einen sehr guten und verantwortungsvollen Job hatte, den ich keinesfalls aufgrund von Alkoholnachwirkungen aufs Spiel setzen wollte.
Nun bin ich seit über 2 Jahren im Vorruhestand (Altersteilzeit/Freistellungsphase) und seitdem “schaffte“ ich abends locker eine Flasche Wein. Ich wurde nun nicht mehr so früh müde und der Abend war daher länger.
Rechenschaft musste ich auch keinem ablegen und da ich stets abends zuhause trank (ich wohne allein), fiel die verstärkte Sauferei niemandem auf.
Für mich selbst machte es sich jedoch dahingehend bemerkbar, dass ich bei meinen diversen Unternehmungen (vor allem bei sportlichen) morgens Probleme hatte und zwar wegen Kopfschmerzen, flauem Gefühl im Magen usw.
Nun versuchte ich weniger zu trinken und merkte, dass das nicht mehr funktionierte.
Da ich vor gut 3 Jahren das Trockenwerden eines sehr guten Freundes (mit Entgiftung und stationärer Entwöhnungstherapie) aus nächster Nähe miterlebt habe, wusste ich natürlich, was mit mir los ist: ich war inzwischen abhängig vom Alkohol.
Dass ich ein Alk-Problem habe, merkte ich eigentlich schon länger, doch ich glaubte, die Sache im Griff zu haben.
Nun war mir klar: kontrolliertes Trinken gibt es für mich nicht mehr.
Die Erkenntnis, Alkoholikerin zu sein, das war schon ein Schock für mich!
Somit stand fest: entweder ab sofort weg vom Alk, oder es geht weiter bergab.
Nach vorheriger Absprache mit meinem Arzt habe ich zuhause entgiftet.
Der körperliche Entzug machte mir auch keine nennenswerten Probleme.
Um für immer trocken zu bleiben, muss und werde ich an der psychischen Abhängigkeit für den Rest meines Lebens arbeiten, vor allem durch Zuhilfenahme der Trockenbausteine und dieses Forums hier.
Ich lese seit Wochen hier jeden Tag sehr viel und beschäftige mich intensiv mit meinem Trockenwerden.
Mit der Umsetzung der meisten Grundbausteine habe ich nicht wirklich Probleme, nur mit Punkt 6 - da weiß ich nicht so recht, was ich da ändern soll.Mein Freizeitprogramm ist eh schon recht umfangreich und die Begleiter dabei sind keine Alkis.
Ich hoffe auf Hilfe von denen, die da schon die entsprechenden Erfahrungen haben.
Gruß
Alpenrose