• Hallo,
    ich bin neu in diesem Forum und hoffe auf etwas Seelische-Hilfe von Euch. Ich bin seit 15 Jahren Co-Abhängig und habe das bisher immer verdrängt.
    Mein Partner ist Alkoholiker, sieht es aber nicht ein oder will es nicht
    wahrhaben. Meine Vorschläge ihm Hilfe zukommen zu lassen fruchten
    nicht oder werden total ignoriert. Er fühlt sich mit dem so wie es ist wohl
    und will auch nichts dagegen tun.(Er trinkt so ca. 10 1/2 Bier pro Tag und manchmal noch mehr, sowie Wein u. ä.). Wenn er dann das Maß voll hat, wird er wiederlich oder er schläft dann bis zum nächsten Tag. Da ich ihm nicht helfen kann, muss ich mir jetzt selbst helfen, da ich sonst befürchte, noch mehr krank zu werden (Ich hatte!! bzw. habe? Krebs und langsam auch noch Herzprobleme). Meine Belastungsgrenze ist erreicht. Ich bin gerade dabei, micht gefühlsmäßig von ihm zu trennen, was mir sehr schwer fällt!!!
    Aber ich glaube das geht jedem Co-Abhängigen so, aber wie ich das durchstehen soll, ist mir noch sehr unklar.

    gudi 1234

  • Hallo Gudi,

    herzlich willkommen im Forum.

    Es ist sehr schwer sich zu lösen, das kann ich nur bestätigen.
    Wichtig ist aber, das du den ersten Schritt gegangen bist, um etwas für dich zu tun.
    Es sind viele Schritte die du gehen mußt, aber du bestimmst dein ganz persönliches Tempo, wie es für dich passt.
    Es soll dir ja auch gut gehen damit.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Gudi,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Lämmchen hat recht, mit dem, was sie schreibt. Es dauert seine Zeit, so wie es seine Zeit gedauert hat, bis du dich auf den Weg gemacht hast. Ich wünsch dir Kraft und Mut dafür.

    Hier wirst du immer ein offens "Ohr" finden und Menschen, mit denen du dich austauschen kannst. Vielleicht wirst du nicht immer das lesen, was du gerne möchtest. Nimm das mit, was du meinst, gebrauchen zu können und das Restliche lass stehen. Vielleicht hilft es der/dem nächsten.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Im Augenblick bin ich sehr verunsichert, was meinen ersten Schritt betrifft.
    Ich habe mit meinem Partner 2 Wochen Urlaub hinter mir, das war kein
    Spaß für mich, sondern purer Stress. Nachdem ich immer wieder versucht habe seinen Aklkoholkonsum zu ignorieren und meinen Weg zu gehen, er mich aber nicht in Ruhe ließ, habe ich am Sonntag meine Sachen gepackt und bin Wortlos nach Hause gefahren. Er ist immer noch am Urlaubsort und hat sich bis heute nicht bei mir gemeldet, ich auch nicht bei ihm. Ich glaube er findet es gut, dass ich nicht mehr da bin. Ich weiß nur noch nicht, wie ich reagieren soll und was ich machen soll, wenn er auch wieder nach Hause kommt.
    Vernünftigerweise wäre eine räumliche Trennung das Beste, aber wie machen?

    gudi1234

  • Zitat von gudi1234

    Ich glaube er findet es gut, dass ich nicht mehr da bin.

    Gudi,
    das kann durchaus sein, denn nun kann er ja ungestört trinken.

    Du denkst über eine räumliche Trennung nach. Wenn du dies bewerkstelligen kannst, vielleicht auch erst einmal nur für eine Weile, wäre es eine gute Maßnahme, damit du selbst erst einmal zur Ruhe kommen kannst. Und um dir über eine weitere Vorgehensweise Gedanken zu machen. Es ist allerdings auch eine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann. Jeder hat hier andere Erfahrungen gemacht. Für mich war die Trennung wichtig und richtig. Andere sind geblieben, hatten aber auch das Glück, dass der trinkende Partner auch so einen Weg aus der Sucht gesucht hat.

    Es gibt leider kein allgemein gültiges Rezept.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Gudi,

    ette hat recht, so kann er in Ruhe weiter trinken.

    Das Thema Urlaub war auch bei mir gerade aktuell. Ich habe meinem Mann mitgeteilt, das ich nicht daran denke, mit ihm in Urlaub zu fahren.

    Bin stattdessen alleine los, für 5 Tage, und hab es geniessen können.
    Die räumliche Trennung hab ich für mich noch nicht geschafft, aber ich weiß, das es eigentlich keinen anderen Weg gibt, um in Ruhe leben zu können.

    Es ist sicher viel, was im Moment an Gedanken auf dich einstürmt, und manchmal fühlst du dich sicher wie in einer Achterbahn.
    Du kannst nicht alles auf einmal bewältigen, lass dir Zeit all diese Gedanken und Gefühle zu ordnen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo gudi,

    ich heiße Dich hier nochmals nachträglich herzlich Willkommen :wink:

    Zitat

    Vernünftigerweise wäre eine räumliche Trennung das Beste, aber wie machen?

    Da Du ja im Inneren nicht sicher bist, was für Dich die beste Lösung ist, frage ich Dich, ob Du vielleicht erstmal irgendwo unterkommen kannst. Bei Freunden, Familie?

    Wenn Du hier noch ein bißchen bei den anderen liest, kann es Dir helfen, vielleicht eine Entscheidung auf Dauer für Dich zu treffen.

    Ich möchte Dich nur einmal darauf aufmerksam machen, daß eine Trennung, die die meisten hier vollzogen haben, nicht für immer sein muß. Es kann, aber es gibt auch Beispiele, bei denen eine Trennung auf Zeit dem Alkoholiker geholfen hat, bei sich zu schaun, eventuell seinen Tiefpunkt zu erreichen.

    Ich wünsche Dir, daß Du durch den Austausch hier ganz viel Kraft bekommst, auch für Dich etwas zu tun.

    Liebe Grüße
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo und Danke für Euer Verständnis.
    Ich habe bereits 3 x versucht eine räumliche Trennung durchzuführen (bin zu meinen Töchtern gegangen), aber jedes mal nach kurzer Zeit wieder umgekippt und zu ihm zurückgegangen.
    Jetzt sitze ich wieder einmal hier und frage mich, ob ich das alles durchstehe, aber ich weiß genau, wenn ich jetzt wieder versage, nimmt er mich überhaupt nicht mehr für voll und ich werde immer mehr in seinen Augen zum Punching-Ball.
    Ich habe 2 Töchter, die bereits erwachsen sind und jede ein Kind hat. Mein Lebenspartner hat große Probleme mit meinen Töchtern und auch mit meinem beiden Enkelkindern, da diese sehr an mir hängen und wir eine sehr gute Beziehung zueinander haben. Leider hat er für ein Familienleben, wie ich es praktiziere, nichts übrig. Er will mich für sich alleine habe, aber das ist nicht möglich. Ich habe dies ihm auch zu verstehen gegeben. Es ist ihm egal, dass meine Kinder ständig mitbekommen, wie widerlich er sich benimmt und wie sehr ich darunter leide. Ich muss jetzt unbedingt etwas unternehmen, denn sonst verliere ich auch noch die Achtung vor mir selber und meine Kinder verlieren dann auch noch die Achtung vor mir, was ich ja auch verstehen kann.
    Aber (wie immer natürlich ein Aber) ich kann ihn einfach nicht hassen, dann würde es mir wahrscheinlich leichter fallen, damit fertig zu werden. Ich weiß, er ist krank und er muss erst ganz tief unten sein, um zu begreifen, was hier passiert (wenn überhaupt).
    Wie kann ein Mensch nur so egoistisch sein. Es gibt ja auch kurze Zeiten am Tag, wo er nüchtern ist, fällt ihm dann nicht auf, was er für ein Widerling ist und was er seiner Familie damit antut?????
    Im nüchternen Zustand ist er so ein lieber Mensch und mit Alkohol absolut das Gegenteil. Es fällt schwer mit einem Menschen zu leben, der zwei Gesichter hat und darum muss eine Entscheidung her.

    Gudi1234

  • Hallo Gudi

    Zitat von gudi1234

    Ich hatte!! bzw. habe? Krebs und langsam auch noch Herzprobleme


    Und da kannst du dich länger als eine Sekunde fragen, ob du dich in Sicherheit bringen sollst? Weißt du daß man nicht nur am Krebs, sondern auch am "gebrochenen" Herzen sterben kann?
    Wenn du deine Krankheiten nicht als Hilferuf deiner Seele sehen kannst, worauf willst du denn noch warten?
    Ich glaube dir, daß dein Partner nüchtern (!!) ein ganz lieber Mensch ist und sicher ist er "nur" krank.
    Aber DU bist auch krank! Bewertest du SEIN Wohl, SEINE Gesundheit so viel höher als dein eigenes Wohl, deine eigene Gesundheit??
    Wenn du dir diese Fragen ehrlich beantwortest und noch ein kleines Stückchen Liebe für dich selbst (neben der Liebe für deinen Partner) übrig ist, dann müßte die Antwort doch glasklar sein, oder?
    Nebenbei bemerkt ist die konsequente Trennung von deinem Partner vielleicht auch für ihn die letzte oder einzige Chance seinen Tiefpunkt zu erreichen und wach zu werden...
    Ob die Trennung dann eine für immer sein muß, hängt auch von seinem Handeln oder Nicht-Handeln ab, ABER:
    Zunächst handele du, schütze dich vor allem selbst und gib ihm damit auch eine Chance, aufzuwachen.
    Alles Gute und
    liebe Grüße
    Feuervogel

  • Danke Thomas für Deine Worte,
    es tut gut zu hören, dass es auch einsichtige Alkoholiker gibt. Bist Du mit Deiner Frau wieder zusammen und wie geht es Dir ohne den saublöden Alkohol ich hoffe Du kannst eines Tages sagen, Du hast es geschafft, das würde ich Dir wünschen, denn wie dieser Alkohol einen Menschen verändern kann, habe ich schmerzlich zu spüren bekommen und Du kannst Dir nicht vorstellen, wie krank ein Partner werden kann, wenn die Seele krank geworden ist??

    Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich mich so verhalten würde und fühle mich einfach nur feige und hilflos. Heute z.B. habe ich gehört dass mein Partner gar nicht wirklich realisiert hat, warum ich am Sonntag einfach ohne Worte nach Hause gefahren bin. Er glaubt tatsächlich, dass ich Schuld an dem „tollen Urlaub“ bin, da ich in seinen Augen ja immer nur nörgele und ihm bewusst mache, dass er zuviel Alkohol
    (mind. 10 ½ L Flaschen Bier pro Nachmittag) trinkt und ich dass nicht mehr dulde. Jetzt wo ich wieder zu Hause bin und er noch am Urlaubsort, reist er sich in Gegenwart Anderer zusammen und tut so, als würde er gar nicht trinken, nur um mir zu zeigen, dass ich falsch liege, aber ich weiß genau, dass er dann am Abend, wenn kein Besuch mehr zu erwarten ist, trinkt (das bekommt ja schließlich keiner mit). Für mich um so schwerer, da mir keiner wirklich Glauben schenkt und ich dastehe wie ein Depp. Diese Erfahrung habe ich gerade eben noch gemacht, als meine Freundin mir sagte, ich sollte nicht so stur sein und ihn anrufen, wenn er es nicht tut, um mit ihm zu reden, bzw. mich mit ihn wieder einigen (wir sind doch alle erwachsen!!), aber das kommt für mich so nicht mehr in Frage, denn bisher habe ich immer wieder den 1. Schritte zur Versöhnung gemacht und er hat es nicht einmal für nötig gehalten, sich bei mir zu entschuldigen. Dann geht es längstens 1 Woche gut und alles fängt von vorne an, sobald irgendwelche Stresssituationen aufkommen.

    Liebe Grüße
    Gudi1234

  • Liebe Gudi 1234,
    mach nicht den Fehler, und entschuldige dich. Ich habe das auch Jahrzehntelang (30 J. ) gemacht und bis jetzt ist noch nieeeeeee einmal Entschuldigung von ihm gekommen, wenn er mir auch noch so weh getan hat. Seelisch, nicht körperlich. Und das war sehr, sehr oft. Wollte mir wahrscheinlich nur seine Liebe erkämpfen. Die letzten Jahre immer öfters. Außer ich hab ihn trinken lassen ohne Gemeckere, dann war ich die tolle Frau, auf die er ach so stolz ist, was die alles auf die Füße gestellt hat. Und auch immer: "Du bist die Starke bei uns." Nur irgendwann war ich nicht mehr bereit, immer nur die Starke zu spielen, damit es ihm gut geht.
    DAs ist vorbei, kannst mehr auf meinem Thread lesen. Du wirst sehen, viele Gleichheiten. Auch ich bin im Mai noch allein nach Madeira geflogen, obwohl er mitgebucht war. Die Stornokosten waren es mir wert, als mit ihm eitle Wonne zu spielen. Bei der Rückkehr war für mich alles klar. Ich habs geschafft, es durchzuziehen. Endlich. hab auch da noch gehofft, er würde am Flughafen stehen und endlich einmal über seinen stolzen Schatten springen. ABer weit verfehlt. Und so habe ich die ganze Ehe darauf gehofft, daß er aus sich rausgeht und zeigt, was er gerne möchte und nicht nur Befehlsempfänger ist, so wie er es von sich behauptet. Aber wahrscheinlich sind manche Menschen so.
    Wir können sie nicht ändern, aber wir können uns ändern.
    Weiterhin viel Kraft
    rg Renate

    Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gesagt wird, um zu gefallen oder Schwierigkeiten zu vermeiden.

  • Zitat von gudi1234

    es fällt mir nur unendlich schwer loszulassen.


    Ich weeiiiß, ich bin ja auch eine Co :wink:
    Festhalten, um jeden Preis das ist ja leider eine unserer größten Schwächen, neben fast unendlicher Leidensfähigkeit bis zur Selbstaufgabe, Verlustängsten und mangelnden bis fehlenden Selbstwertgefühl...

    Liebe Gudi, sieh es doch einfach mal so: du kannst ja auch in Liebe loslassen...!
    Weißt du das chinesische Schriftzeichen für Krise besteht aus den Einzelzeichen für Gefahr und Chance! Also ist eine Krise auch immer eine Chance, für die Chinesen, vielleicht kannst du das ja auch so sehen... :?::!:

    Lieben Gruß
    Feuervogel

  • Hallo,
    ja, Ihr habt ja Recht und der normale Menschenverstand sagt mir auch, dass ich dringend etwas unternehmen muss. Vorhin war meine älteste Tochter hier und ich habe mit ihr über das Ganze gesprochen. Sie sagt auch, dass ich mich erst einmal trennen sollte, um wieder zur Ruhe und zu Verstand zu kommen. Was mir aber am meisten weh getan hat, ist, dass sie mir eröffnete, dass meine jüngste bereits den Respekt vor mir verloren hat und nicht mehr glaubt, dass ich stark genug bin, um irgendwie zu handeln. Aber vielleicht wird ja irgendwann (ich hoffe in naher Zukunft) mal alles wieder gut und ich kann endlich in Ruhe mein Leben leben ob mit ihm oder ohne ihn.

    Liebe Grüße
    Gudi1234

  • Zitat von gudi1234

    Aber vielleicht wird ja irgendwann (ich hoffe in naher Zukunft) mal alles wieder gut und ich kann endlich in Ruhe mein Leben leben ob mit ihm oder ohne ihn.

    Guten Morgen gudi,

    "Alles wird gut" - war einer meiner Lieblingssprüche. Und ich hab mir immer die gute Fee gewünscht, da dafür sorgt, dass alles gut wird. Mein Freund würde einfach nicht mehr trinken, ich wäre glücklich und zufrieden und wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch heute.....

    Rückzug, Abstand und Dinge für mich allein in Gang zu setzen, waren schwere, aber wichtige Maßnahmen, damit für mich alles gut wurde. Und ich habe mir Hilfe für MICH geholt. Bei der Suchtberatung, in einer psychosomatischen Reha, in meiner realen SHG. Das, was fmk von seiner Mutter schreibt, wäre ansonsten sicherlich auch mein Lebensweg geworden. Dieser Weg ist auch jetzt nicht immer gerade und leicht zu gehen. Aber es ist meiner.

    Es hat eine Weil gedauert und für mich erfordert es immer wieder Auseinandersetzungen mit mir selbst, damit ich nicht rückfällig werde. Aber in der Rückschau erkenne ich nun auch die Chance, die ich durch die Krankheit meines Freundes bekam. Nämlich mich selbst weiterzuentwickeln, einen Teil des Erwachsenwerdens nachzuholen, was in meiner Lebensgeschichte zu irgendeinem Zeitpunkt nicht möglich gewesen war, weil ich genau wie fmk zu früh mit Pflichten betraut war, die mich überforderten und mir die Kraft für meine eigene Entwicklung raubten.

    Ich wünsche dir Mut und Kraft, auch für dich den richtigen Weg zu finden.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich sitze hier mit Tränen in den Augen und bin völlig hin und her gerissen von meinen Gefühlen. Ich weiß, Ihr habt alle Recht, aber es ist so verdammt schwer das Gefühl zu haben man lässt jemanden im Stich. Aber genau das muss ich machen, um wieder ein normales Leben leben zu können. Ich habe Angst vor mir selber, dass ist wiedereinmal einknicken könnte und ich würde mich dafür umsomehr hassen. Es ist ein Kreislauf ohne wirkliches Ende. Manchmal denke ich, warum gerade mir soetwas passieren musste. Ich hatte doch bereits als Kind Kontakt mit Alkoholikern und wollte nie mehr damit etwas zu tun haben und jetzt - ich bin reingefallen und fühle mich wie eine Fliege im Spinnennetz. Ich selber bin strikter Antialkoholiker und rühre auch nicht das Geringste an, denn wenn ich es versuche, kippe ich stumpf weg um.
    Also lasse ich es. Mein Köper rebelliert ja schon bei dem Geruch von Alkohol.
    Manchmal denke ich, das ist eine meiner Prüfungen in meinem Leben, die ich bestehen muss. Ich kann nicht mehr die Augen davor verschiließen.

    Liee Grüße
    Gudi1234

  • Hallo Gudi,

    diese Achterbahn der Gefühle ist normal, das kann ich dir aus eigenem Erleben bestätigen.

    Es ist wichtig, das du dein eigenes Tempo findest, um die nächsten Schritte anzugehen.
    Vielleicht hilft es dir, mit Kleinigkeiten zu beginnen, nur etwas für dich zui tun,
    und dann Schritt für Schritt weiterzugehen.

    Setz dich selbst nicht so stark unter Druck, du kannst nicht alles sofort schaffen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat von gudi1234

    Ich hatte doch bereits als Kind Kontakt mit Alkoholikern und wollte nie mehr damit etwas zu tun haben und jetzt - ich bin reingefallen und fühle mich wie eine Fliege im Spinnennetz.


    Guten Morgen gudi,

    mir ist es erst in meiner Reha richtig bewusst geworden, dass es in meiner Ursprungsfamilie ein Alkoholproblem gab. Für mich war es als Kind selbstverständlich, dass mein Vater fast jeden Tag angeheitert nach hause kam, meine Mutter meckerte und selbst abends oftmals das himmlische ........tröpfchen auf dem Tisch hatte. Bier gehörte für mich zu den Grundnahrungsmitteln der Erwachsene. Im nachhinein ist mir dadurch einiges für mich klar geworden. Ich hab, so wie es aussieht, mit meinem Freund etwas nachgelebt, was ich aus der Kindheit kannte. Obwohl ich ebenso Stein und Bein geschworen hätte, dass ich nie einen trinkenden Mann haben wollte. Das, was wir als Kind ge- und erlebt haben, sitzt tief, sodass selbst wenn wir mit dem Kopf etwas ganz anderes wollen, sich ähnliche Strukturen immer wieder zeigen können. Als mir das klar wurde, hatte ich auch die Möglichkeit, für mich zu entscheiden, wie ich damit umgehen wollte. Als Kind hatte ich keine Chance, mich aus diesem Teufelskreis zu lösen, war quasi im Spinnennetz verstrickt. Als Erwachsene kann ich sehr wohl etwas tun. Das geht aber nicht, wenn ich mich wie eine Fliege fühle, denn die ist das Opfer. Ich bin inzwischen eher so ein alter Besen, der das Spinnennetz zerreißt und wegfegt.

    Ich kann verstehen, dass du deine Situation als Prüfung betrachtest. Prüfungen beinhalten aber immer die Chance, sie zu bestehen, etwas für sich selber daraus mitzunehmen. Gudi, es ist eine Chance, für dich etwas zu verändern und deshalb ziemlich wichtig, in dieser Situation auf DICH selbst zu achten und für DICH zu sorgen. Stell dir vor, du wärst dein eigenes Kind. Das würdest auch nicht einer solchen Situation aussetzen und es darin belassen wollen. Ich wünsch dir Kraft und Mut.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • hallo ihr lieben,
    heute ist montag und ich habe das wochenende so la la verbracht, d. h., ich konnte nachts überhaupt nicht schlafen, da meine gedanken völlig verrückt gespielt haben. er hat sich natürlich bis heute nicht bei mir gemeldet und ich glaube das wird er auch nicht, bis er wieder nach hause kommt, dann wird er wie immer so tun, als ob nichts gewesen ist aber was erwarte ich denn eigentlich von einem Alki - "N I C H T S " -. ich werde, wie ihr mir geraten habt, kleine schritte nach vorne machen und hoffen, es wird sich dadurch etwas ändern und ich schaffe es irgendwann. für mich kommt zunächst erst einmal eine aussprache - sofern möglich - mit ihm in frage, sobald er wieder zu hause ist. ich muss einfach für mich wissen, wie es in naher zukunft weitergeheh soll. es ist schon schlimm genug, dass ich mir gedanken machen muss, wie es weitergeht und er nicht bereit ist irgend etwas einzusehen oder zu ändern. es ist einfach nur furchtbar für mich zwischen den Gefühlen hin- und hergerissen zu werden und mit ansehen zu müssen, wie ein geliebter partner sich so kauptt macht. und die schuld auf andere abwälzt-

    Viele Grüße
    Gudru1234

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