• Ach Hazel,
    ich selber kann da nicht viel dazu sagen. Ich für mich musste feststellen dass ich dem Stress innerhalb in einer Suchtbeziehung nicht mehr gewachsen war. Ich wollte einfach nicht mehr - und ich konnte auch nicht mehr.

    Beratungsstellen gibt es hier leider keine deshalb habe ich diese Möglichkeit im Forum genutzt mich "auszukotzen". Ich bin noch am ver- und bearbeiten, aber mir war es leid immer zu hoffen und zu "versuchen" Druck zu machen.

    Ich selber habe es nur einmal getan - das Resultat war, dass ich nicht mehr als Co funktionierte und eine Alkoholkranke Partnerin gewählt wurde. Für mich eine Watschen - für ihn aber eine Medaille, weil ich jetzt lernen kann und muss mein Leben zu leben.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Hazel

    Herzlich willkommen hier im Forum. Wie können wir Dir denn helfen? Ich habe aus der Aufzählung Deiner Lebenssituationen noch keine Frage herauslesen können.

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo hazel,

    willkommen hier im Forum. Du suchst einen Weg, wie du mit deiner Situation umgehen kannst. Das verstehe ich. Deine Verunsicherung jedoch verstehe ich nicht. Wenn jemand, trotz laufender Therapie, trinkt, ist er ganz einfach nass und noch nicht soweit, wirklich etwas ändern zu wollen. Du schreibst, dass du vor seiner laufenden Behandlung Druck machen konntest. Vielleicht ist dein Partner nur aufgrund des Druckes in die Therapie gegangen und nicht, weil er es für sich selbst entschieden hat. Wie geht er denn bei der Therapie mit seinen Rückfällen um? Werden sie thematisiert oder verschweigt er sie?

    Letztendlich ist es auch nicht dein Problem, ob er diese Hilfe, die ihm dort geboten wird, annimmt. Wenn er sich entschieden hat, weiterhin zu trinken, kannst du nur für dich entscheiden, ob du weiterhin in diesem "alkoholisierten" Umfeld bleiben willst.

    Du schreibst, du hätte bereits vor Jahren eine Therapie gemacht. Entweder hast du danach die Zügel wieder schleifen lassen oder aber du bist ebenfalls rückfällig geworden. Zumal ja, so wie es sich liest, abhängige Partner immer dein Leben prägten. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, den Fokus mal von "ihm" zu nehmen und zu gucken, warum du immer wieder die gleichen Muster lebst. Vom Alkohol loszukommen, ist etwas, was der Alkoholabhängige nur ganz für sich alleine schaffen kann. Aus abhängigen Beziehungen und der Co-Abhängigkeit sich zu lösen, ist das, was DU tun kannst. Für dich ganz allein. Was geben dir die Beziehungen zu abhängigen Menschen?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Hazel,

    auch hier nochmal ein herzliches willkommen.

    Du mußt nichts einordnen, er trinkt weiter, trotz Therapie, das ist Fakt.
    Es ist an dir, etwas für dich zu tun, dich abzugrenzen.
    Du bist weder verantwortlich für sein trinken, noch kannst du etwas daran ändern.

    Aber ich bin mir sicher, das dir ein Austausch hier gut tun wird, wenn du dich auf dich besinnst, was du möchtest, was dir wichtig ist.
    Es wird kein einfacher Weg, und es braucht Zeit. Die darfst du dir auch lassen, denn unter Druck standen wir lange genug.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo hazel,

    ich bin selbst Alkoholiker und mache eine ambulante Therapie.
    Bei uns ist es so, dass nach dem dritten Rückfall "schluss" ist. Das heißt diese Art der Therapie wird als (vorerst) nicht wirksam, für die jeweilige Person, eingestuft.
    Dieses wird dem Rentenversicherungsträger mitgeteilt und ggf. nach einer passenderen Therapieform gesucht.
    Deswegen bin ich verwundert, dass Deinem Mann so viele Fehltritte gewährt werden.

    Nur mal so als Info.

    LG
    Oliver

  • Hallo Hazel,

    wenn du nicht zu ihm gehen willst, dann sag es ihm.

    Versuche ihm gegenüber klar aufzutreten, damit er weiß woran er ist.
    Das geht nicht von heute auf morgen, das muß man wirklich üben.
    Mit der Zeit wird man sicherer und klarer in seinen Aussagen.

    Es geht um DICH, lerne zu formulieren was DU willst, und was eben nicht.
    Du wirst dich damit besser fühlen, das darf ich auch erleben, und ich hätte es nicht für möglich gehalten, es zu schaffen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Hazel,

    Zitat

    Er findet es nicht so schlimm, dass er ab und zu mal angetrunken sei. Nur ich hätte Probleme damit, niemand ausser mir würde finden, dass er ein Alki sei.


    sehe ich als deutlichen Hinweis an dich, mal wieder dein Verhalten zu hinterfragen. Ein Versuch dich zum umdenken zu bewegen. Sie wissen genau, welche Knöpfe sie drehen müssen, schon geraten wir wieder ins schwimmen.
    Aber liebe Hazel, das wird weniger, je konsquenter du bei deiner Meinung bleibst, und deiner Wahrnehmung vertraust.

    Zitat

    Dann warf er mir auch wiedermal vor, dass ich ihn zu oft allein lasse, dass er sich unter einer Beziehung was anderes vorstelle als eine Freundin, die so viel unterwegs sei und dass ich immer weniger schmuse mit ihm.


    Wenn du das alles änderst, will er auch ganz sicher nicht mehr trinken, oder?
    Ein weiterer Versuch, dir ein schlechtes Gewissen zu machen.

    Zitat

    dass ich es bin die ein Problem hat.


    Immer schön von sich ablenken, dann kann er beruhigt weitertrinken.
    Du fühlst dich nicht gut damit, wieso solltest du übertreiben.
    Aber ich kenne diese Selbstzweifel, man hat irgendwann das Gefühl das man verrückt ist, aber das sind wir nicht.
    Vertrau deiner Wahrnehmung.
    Ich nehme auch solche Termine wahr, bei der Suchtberatung, und mir sind da schon ganze Kronleuchter aufgegangen.
    Wichtig ist, das du dein eigenes Tempo findest, geh alles in Ruhe an, und lass dich von niemanden unter Druck setzen.
    Die Zeit arbeitet für dich, und es wird dir vieles klarer werden, das erlebe ich auch gerade.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Hazel,

    Lass ihn mal meinen, mit den Leberwerten, das meint mein Mann heute auch noch. Aber das häufig so, das die Werte noch ok sind.
    Ich hab ein Problem mit der Trinkerei, das ist das entscheidende, und seine Veränderungen wenn er getrunken hat. Nicht wanken, deshalb. :) .
    Vertrau deiner Wahrnehmung, die ist wichtig.

    Zitat

    Schwamm darübe, sagte ich mir dann und so lief es einfalch Jahre lang. Und nund klappt das einfach nicht mehr.

    Ein Schwamm hat sich irgendwann voll gesaugt, und kann nichts mehr aufnehmen. An diesem Punkt bist du jetzt auch. Du hast die Schnauze voll, und tust etwas, mach weiter so, lass dich nicht von ihm abhalten.
    Du wirst aber erleben, das deine Verhaltensänderung von ihm kommentiert werden wird.
    Sicher ist dann das Forum schuld, oder dein Therapeut, einfach alle, die dich auf deinem neuen Weg unterstützen.

    Zitat

    Wenn ich zb in den Ferien bin ohne ihn, dann verschwende ich keinen Gedanken daran ob er nun womöglich an einem Abend abstürzt. Ich bin einfach nur froh, dass ich davon nichts mitkriege.


    So erlebe ich das auch, wenn ich alleine unterwegs bin, mach dir deshalb nur kein schlechtes Gewissen.
    Es ist doch ein Fortschritt, wenn wir durch solche Reisen erfahren, was uns gut tut, und was nicht.
    Es zeigt unseren Wunsch nach Leben, das ist gut so.

    Zitat

    Womit ich Mühe habe zu begreifen, wieso der den Zusammenhang zwischen meinem Rückzug und dem Trinken nicht sehen kann


    er wird ihn denke ich mal, schon sehen, oder zumimdest ahnen. Aber er ist nicht bereit daraus Konsequenzen zu ziehen, weil er sich seiner Krankheit nicht bewußt ist.
    Bleib bei deinem eingeschlagenen Weg, und nimm alle Hilfe an, die du bekommen kannst.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Oh Hazel,
    noch immer frage ich mich manchmal ob ich etwas falsch eingeschätzt habe und es vielleicht "doch nicht so schlimm war".

    Aber was ändert es ob die Leberwerte o.k. sind oder nicht - eigentlich wäre sogar egal ob Alkoholiker oder nicht - entscheidend sollte sein, ob es uns gut geht in Gegenwart dieses Menschen oder nicht.

    Also ehrlich gesagt, ich habe damals dem Expartner gegenüber nichts erwähnt. Und ich hätte auch das mit dem Umzug nicht erwähnen sollen und ihm nicht selber sagen wo ich hinziehe. Denn mein Wunsch nach gegenseitiger Fairness war eben nur MEIN Wunsch.

    Ich wollte für mich und über mich mehr erfahren. Mir hätte es nichts gebracht es ihm zu erzählen sondern in mir nur ein Gefühl der Erpressung hervorgerufen weil ich quasi die nächste Schiene versuche im Sinne von "Ach bitte hör doch auf".

    Ich habe für mich und mit Freunden versucht mich auf die Reihe zu bringen, zu lernen, zu lesen, zu trauern und umzuziehen. Denn Fakt wäre gewesen, "gesund" werden hätten wir so und so beide jeder für sich werden müssen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Fairness und Anstand meinerseits haben mich in große Probleme gebracht, weil ich meine Sicherheit nicht in den Vordergrund stellte! Mir persönlich wird zukünftig als erstes Sicherheit, Fairness und Anstand mir gegenüber wichtig sein und eingefordert werden.

    Schlechtes Gewissen?? Warum??? Weil man/frau den Freund oder Partner wieder in die Selbständigkeit/Verantwortung für sich selber entlässt? Aber Hallo!!!! Wenn er lebensfähig ist, dann darf das ja überhaupt kein Problem sein. Wenn der Alltag sich bei ihm von selber erledigt, dann kann er das auch alleine und ohne Partner, oder?

    Ich habe für mich die Erfahrung gemacht Alkoholkonsum ist nie eindeutig. Ein hoher Spiegel könnte schlimmer (wenn es diese Bezeichnung in der Sucht überhaupt gibt) als periodische Vollräusche. Unflätig oder nicht - ich habe eine Umstellung von liebenswürdig auf unmenschlich innerhalb weniger Tage erlebt. Das hätte ich mir sparen können, hätte ich nicht immer an meinem "Gefühl und meiner Fairness ihm gegenüber gezweifelt, dass ich ihn vielleicht falsch einschätze".

    Viel Glück liebe Hazel,
    gerade diese Trinkpausen dürften es Dir schwer machen sich abzugrenzen, würde mir nicht anders gehen.

    Dagmar

  • Hallo Hazel,

    Du mußt es nicht sagen, das du dir Hilfe holst. Das ist ganz alleine dein Ding.
    Bei mir war es eher der Versuch, einer von vielen, ihn wach zu rütteln.
    Natürlich ohne Erfolg.
    Er säuft weiter, wollte nur wissen, was wir so in der Gläschen trinken.
    Habe ich ihm auch nicht gesagt, das ist meins.
    Von den Einzelberatungen weiß er nichts, muß er auch nicht.

    Das dein Freund deinen Rückzug nicht versteht, kann ich mir denken. Er hat ja kein Problem mit Alk, das hast ja nur du. Solange er nichts einsieht, wird er diese Meinung weiter vertreten.

    Du bist wichtig, und du solltest dich auch selbst wichtig nehmen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat von hazel


    Dieses Hin und He kenne ich von ihm. Zuerst immer offensiv und vertrotzt und sobald ich auf den Tisch haue und Klartext rede, kommen dann die vernünftigeren Anteile zum zug. Leider halten die oft genau so lange, wie bis zu seinem nächsten Alkkonsum oder seinem nächsten Aerger über mich.

    Hallo hazel,

    seine Reaktion ist ziemlich offensichtlich. Wenn du auf den Tisch haust, bestünde ja die Gefahr, dass du auch ernst machst. Also säuselt er dir genau das ins Ohr, was du gerne hören möchtest. Und sobald du dich wieder beruhigt hast und ein paar Tage, manchmal auch Wochen, Ruhe gibst und nicht meckerst, ist alles beim Alten. Solange du nur auf den Tisch haust und keine Konsequenzen ziehst, solange wird er dich immer wieder "belatschern", dass du ruhig bist und er in Ruhe weitertrinken kann. Verhaltensweisen, die wohl alle Co-Abhängigen kennen und lange genug mitmachen und mitgemacht haben. Die allerdings auch nur so lange funktionieren, wie wir uns ihrer nicht bewusst sind. Also - denk drüber nach, ob du ihm glauben willst oder aber ob du durchziehst, was du ihm androhst. Respekt wirst du von ihm nicht bekommen, wenn du dich immer wieder von ihm einwickeln lässt. Und das Trinken lässt er mit Sicherheit deswegen auch nicht. Warum auch? Schließlich gibst du ihm doch immer wieder genug Raum, um seiner "Leidenschaft" ungestört frönen zu können.

    Zitat von hazel

    Er hat jedenfalls zurecht reale Existenznöte. Seit einigen Tagen auch, kämpft er immer wieder mit den Tränen, wenn wir darauf zu sprechen kamen. Dies zu seiner Situation.

    Diese tränenreichen Existenzangst-Gespräche kenne ich auch aus der Zeit, als mein Freund noch trank. An seiner beruflichen und finanziellen Situation hat sich seit damals nichts geändert. Jedoch ist er nun, seit drei Jahren trocken, durchaus in der Lage, seine Situation realistisch zu sehen und nicht mehr in seinem ASS (Arme-Sau-Syndrom) zu versinken. Somit kann er auch mit der Situation umgehen und sich wenigsten kleine Erfolge verschaffen.

    Fünf Monate ging es also ohne Absturz. Was hast du in diesen fünf Monaten für dich verändert? Oder warst du einfach nur froh, dass er nicht trank und der Meinung, dass nun alles in Ordnung wäre?

    Ich wünsche dir Kraft, DEINEN Weg zu gehen, egal, ob ER trinkt oder nicht.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Hazel,

    kann mich ette nur anschließen. Diese plötzlichen Einsichten halten nicht lange, sie sind nur für uns zum ruhig stellen, und dann machen sie weiter.
    Er gibt dir immer mal wieder ein Häppchen, und wir sind dann mal wieder dankbar, weil sie etwas tun. Dann aber werden wir sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, und alle Hoffnungen gehen dahin.

    Wenn du noch nicht zur Trennung bereit bist, kündige sie nicht an. Mach nur das, was du im Moment auch durchhaltten kannst, sonst wirst du nicht ernst genommen.
    Konsequenz ist sehr wichtig, sie müssen spüren, das ihr handeln Konsequenzen hat. Das kann mit Kleinigkeiten anfangen.
    Zimmer verlassen, wenns dir zu heftig wird. Keine Diskussionen, wenn er getrunken hat, usw.
    Alles in deinem Tempo, wie du es kannst, aber dann eben konsequent.
    Das mußte ich richtig üben, und es geht auch nicht jeden Tag gleich gut, aber es wird besser.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hi Hazel
    Finde ich eine gute Idee - Sätze - Ferien - Sacken lassen und wieder zurückkommen.

    Wünsche Dir ganz schöne Ferien mit vielen tollen Momenten! :wink:

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Hazel,

    Zitat

    Und Lämmchen, du vermittelst mir eine gewisse Gelassenheit und Ruhe in diesem Wirrwarr.

    wenn du wüßtest, wie meilenweit ich da manchmal von entfernt bin. Aber ich versuch es immer wieder, das muß man richtig üben.

    Ich wünsch dir schöne Ferien, und komm gesund wieder.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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