Wie und was können Co´s und Alkoholiker voneinander lernen?

  • Hallo Zusammen,


    aufgrund der Diskussion, wie Co´s und Alkoholiker so *ticken* :wink: , möchte ich mal dazu anregen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den einzelnen Krankheitsbildern zu erkennen, um voneinander zu lernen.

    Habe ich die Möglichkeit als Co, hier im Forum die Verhaltens-und Denkweisen eines Alkoholikers oder als Alkoholiker die eines Co-Abhängigen besser verstehn zu lernen? Kann ich mit zunehmenden Verständnis eventuell die Knöpfe, die man gegenseitig so drücken kann, im Vorwege betrachten und dann dementsprechen drauf reagieren? Als Beispiel dient ja gerade der Co-Knopf:*Ich könnte schuld sein an....*

    Wen ich mir bewußt bin, auf welchen Knopf der jeweilige Kranke reagiert, kann ich mich dann auch viel besser schützen.

    Vielleicht können wir ja mal hier so eine Aufstellung machen, worauf ein Co und ein Alkoholiker so anspringt.

    Freue mich auf einen regen Austausch mit Euch.

    Lieben Gruß
    S.Käferchen

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (25. Dezember 2008 um 20:54)

  • Hallo,

    ich stecke zwar noch am anfang der Lösung meiner Probleme, aber ich lese schon sehr lang hier und finde es eine wertvolle Erfahrung beide Seiten und deren Handeln und Denkweisen kennen zu lernen.
    Ich habe bei mir auf manches was mir unerklärlich schien, ehrliche, manchmal auch Antworten die ich erst verdauen mußte, erhalten.
    Ich wünsche allen hier einen regen Austausch von Erfahrungen und einen offenen Blick für gut gemeinte Ratschläge :)
    Ich meine wir können alle gegenseitig davon profitieren!
    SMILE

  • Hallo,

    na, ich denke schon, das wir voneinander lernen können, das hat ja der Thread, im CoBereich, deutlich aufgezeigt, wie ich finde :wink:

    Auch wenn der Auslöser, na, ja, meine Meinung dazu, kann man dort lesen, leider, erst mal geschaffen werden musste, um überhaupt, erst mal, zu wissen, wie wer tickt :wink:

    Will den Thread, um Gottes Willen, hier, nun auch nicht mehr aufgreifen :shock: keine Panik, denke wer dazu, noch was gezielt schreiben möchte, der sollte, es auch da tun.

    Wie gesagt, ich schreibe im Tb Bereich, auch mit Unseren Cos :wink: sogar recht gerne.

    Hier im Offenen, schreibe ich mehr, bei den Alkis, weil, da habe ich als Alki, ebend mehr Ahnung. Bei den Cos, lese ich dann, lieber fast nur.

    Ich fand für mich, diesen Thread, sehr lehrreich, auch wenn ich nicht alles verstehen kann/muss. So sehen das Unsere Cos, bestimmt ähnlich.

    Ich denke, jede Sucht ist schwierig, bei Uns muss der Alk weg und wir beginnen, mit Unserer Arbeit, an Uns. Wir lernen neue Verhaltensmuster und bauen Diese, in Unser Leben ein, oder verändern es, fast komplett.
    Wir haben und müssen Uns, an Unsere Bausteine halten.

    Trocken zu bleiben, ist ein völliges Loslösen und leider, schaffen, es nur ganz wenige. Trocken sein, heisst ja nicht geheilt, sondern, immer auf der Hut bleiben und auf sich aufpassen.

    Mittlerweile, haben Unsere Cos, ja auch Ihre Bausteine :wink:

    Abgrenzen, müssen wir Uns, Alle gemeinsam, um von Unseren Süchten, los zulassen.

    Oftmals hängen, auch Beziehungen und Kinder, mit hinten dran.

    Ich weis nicht wer, es da einfacher hat, oder wer es leichter hat, keine Ahnung. :roll:

    Ich gehe nun mal, nur von mir aus. Bei mir musste, nur, der Alk weg, ich hatte ebend, das grosse Glück, das meine Familie, noch in Takt ist.

    Beim Co ist es doch oftmals so, das der Suchtauslöser, die Beziehung, selber ist.

    Das heist für mich, als Alki, ich schmeisse, die Flasche in die Tonne, was macht der Co, den Partner, in die Tonne hauen :shock: ist schon, was schwieriger.

    Aber letztendlich, muss, das Suchtmittel weg, nur so kann man loslassen, oder :?:

    Na, ich freue mich, auf regen Austausch hier :wink:

    MLG Mandy

  • Hallo zusammen,

    voneinander lernen heißt für mich als erstes die Krankheit des anderen ernst zu nehmen und nicht mit Verallgemeinerungen und Schuldzuweisungen um sich zu werfen. Den anderen respektieren und seine Sichtweise, ohne auf mein Recht oder Sicht zu pochen , sich auszutauschen und meinen Nutzen daraus ziehen

    Voneinander lernen heißt für auch mich weiterentwickeln und alte Verhaltensmuster die ich in den Nassen Jahren hatte abzulegen.

    im Moment habe ich das Gefühl , das es in einigen Threads anders gehandhabt wird . Deswegen danke ich dir mal für die eröffnung diese Threads S.Käferchen und hole ihn nach vorne. :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    ich finde es auch sehr schade, das es leider sehr oft persönlich wird :roll:
    Leider ist es nicht gerade förderlich für eine Gemeinschaft, wenns dann so ausartet, das ein Thread gelöscht werden muss.

    Erst konnte ich das garnicht verstehen und gut finde ich das auch nicht unbedingt, aber es war anscheinend wirklich besser so.

    Aber ich möchte einfach mal betonen, das es im TB Bereich, ein gutes Miteinander zwischen Cos und Alkoholikern gibt, ist auf jeden Fall, meine Meinung.

    Sicher gibt es auch dort mal Reibungen, aber so krass, ne, muss das wirklich sein.

    Meinungen können nicht gleich sein, mal was stehen lassen, auch wenn es schwer fällt. Bor, warum klappt das eigendlich nicht :roll:

    Da wird Jemand vorgezogen und dann spalten sich die Meinungen, dann werden noch ander Dinge hochgeschauckelt und rumps, der Kopfsalat ist fertig.

    Klasse, Abgänge beweint oder bejubelt und ein schaler Nachgeschmack :roll: bleibt.

    Gut Jeder muss wissen wann es Zeit wird, die Koffer zu packen, Jeden sein Ding.

    Nur mal so meine Gedanken, bitte nur lesen :!:

    MLG Mandy

  • hallo zusammen!

    ich als co durfte die erfahrung machen das auch bei mir "NUR" das suchtmittel(mutter)weg MUSSTE!

    es gibt keinen anderen weg bei MEINER krankheit...ich würde immer wieder rückfällig und dadurch weiter krank.

    ich finde ich als co kann von einem alkoholiker das gesunde miteinander lernen...wir sind ALLE kranke menschen...tauschen WIR uns aus...gebewn wir dem anderen mut,kraft und zuversicht.ob co oder alkoholiker der AUSTAUSCH und die ERFAHRUNG schweisst uns zusammen zu einer gemeinschaft.

    eine gemeinschaft von menschen welche hilfe suchten und FANDEN...

    was gibt es schöneres?

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo,

    danke Caro, endlich mal Beteildigung :wink: 380 mal angeklickt und leider, keine Meinung zum Thema. :?:

    Schade, also nur Mut.

    Habe da mal ne Frage, was erwartet der Co zum Beispiel hier, hat er lieber, den Austausch mit Cos oder aber auch regen Austausch mit dem Alkoholiker :?:

    Ich muss dazu mal sagen, das ich ganz am Anfang, als ich hier aufschlug, überhaupt nicht wusste, das Co auch kranke Menschen sind.

    Bitte nicht draufkloppen, ich habe das wirklich so nicht gesehn, da mein Mann, überhaupt nicht Co ist.

    Ich musste das erst mal für mich sortieren, dann hatte ich auch echte Berührungsängste, mit Co :shock: wirklich, ich habe mich da rantasten müssen.

    Na ja, ein wenig taste ich ja immer noch 8)

    Deshalb finde ich solche Threads mal gut, das man Sichtweisen, einfach mal reflektiert, ohne persönlichen Aufhänger, wenn das möglich ist.

    Warum schaukeln sich zB manche Dinge, wie passiert, so hoch.

    MLG Mandy

  • hallo mandy!

    bei mir war/ist es so,lächel...

    ZUERST war es NUR meine krankheit die mich schreiben ließ...hilfeschrei...bitte helft mir!

    ich habe NICHT im alkoholiker bereich gelesen...wusste nichts über "sie"und hatte da auch überhaupt kein intresse.nicht im negativen sinne eher im "mein kopf war viel zu voll"sinne...

    "dann"stellte sich ein stück weit "ruhe"in meinem leben ein...und siehe da..ich WOLLTE die alkoholiker kennenlernen...denn auch meine eltern hatten/haben diese krankheit...

    so las ich "dort"..ich las und tauchte in die erfahrung das leid und die qualen eines alkoholikers...

    AUCH dies hilft mir in meiner genesung,denn der hass,die wut,die vielen vielen fragezeichen in mir wurden dadurch "kleiner"....

    als mein selbstvertrauen mein selbstbewusstsein ein kleines bisschen wuchs,lächel...schrieb ich dem menschen der ein alkoholiker ist...mit dem einzigen grund...

    da ist ein mensch welcher krank ist und dieser braucht genauso wie ich hilfe...ich kann keine erfahrungen weitergeben,jedoch mein ohr und meine gedanken dazu...

    und wenn ich nur einem einzigen ein wenig freude in seiner krankheit mitgeben kann...

    AUCH ICH HABE MICH GEFREUT DAS ES IRGENDWO JEMANDEN GIBT UND MIR DAS ALLEINSEIN NAHM...durch ein paar zeilen AN MICH...

    ja ich kann auch sagen das es die vorbereitung auf mein neues leben ist,lächel..denn im realen leben GIBT ES VIELE CO´S UND VIELE ALKOHOLIKER

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Caro,

    ist ja ein Ding, genauso war es bei mir, am Anfang :wink: Erst mal musste ich aber meine Gehirnzellen ordnen, sind ja ordendlich beteubt gewesen.

    Erst mal den klaren Blick, für sich Selber bekommen, dann mal schauen und lesen. In den Kinderbereich, traue ich mich so gut wie garnicht :oops:

    Nicht das ich mich mit den Eltern dort, nun identifizieren würde, nein. Ja, auch ich habe viele Fehler gemacht, das will und werde ich nicht runterspielen, aber was da teilweise zu lesen ist. :oops:

    Ich habe das ganz grosse Glück, meine Familie noch zu haben, habe auch immer versucht zu kämpfen, habe auch schon lange Trockenpausen, hinter mir.

    Der ganze Rattenschwanz, die Kids haben Einiges sehr Unschönes erlebt :oops: aber auch ich musste mir eingestehen, wirklich krank zu sein. Das es nur ein Stillstand ist, es nie eine Heilung gibt.

    Ich glaube erst damit und erst jetzt beginnt, die richtige Arbeit und ich kann nur profitieren, von Allen hier.

    MLG Mandy

  • nochmal hallo mandy,lächel..

    weisst du was ich grade gedacht habe?

    also wenn ein co-abhängiger und ein alkoholiker KEINE zueinanderpassenden parts sind?dann weiss ich auch nicht....

    selbstverständlich meine ich einen co und nen alkoholiker der für sich den weg der genesung gewählt hat,lächel...

    wenn beide parts offen und ehrlich sind...ist das eine informationsquelle welche du in keinen buch und von keinen therapeuten finden kannst...

    liebe grüsse caro

    die sich freut mit euch zu gehen....

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Caro,

    genauso ist es , wie Du schreibst, welches Buch, kann oder könnte das wahre Leben, in Worten, in sich tragen.

    Denn dort agiert nur ein Autor, oder ein paar Befragte, hier spielt die Musik :wink: man muss Diese nur hören wollen :wink: dann ist das eine unerschöpfliche Quelle, für Alle.

    Was ich auch denke, solche Threads wie Dieser hier, geben Uns doch die Möglichkeit Uns besser kennen zulernen ohne die Flut, der TBThreads erst lesen zu müssen. Das ist also für mich, nicht mehr möglich.

    Da denke ich, raus aus dem Schneckenhaus und sich mitteilen, oft schreiben immer die Selben, das ist kein Vorwurf, aber je mehr Sichtweisen, des Einzelnen hier, um so besser wie ich finde.

    Einen Kernpunkt finden und da dran bleiben, Diskussionen leben nunmal von der Meinungsmenge. Und davon, kann man sich rausziehen, was für Einem wichtig ist. Verstehst Du was ich meine, Caro.

    Denn die Denke Einiger, ist nicht das breite Spektum von Jedem, ob Alkoholiker oder Co, das habe ich gerade, aus den Diskussionsthread, als
    Positiv, für mich mitnehmen dürfen.

    MLG Mandy

  • liebe mandy!

    in erster linie denke ich das es schon eine herrausforderung ist sich überhaupt ZU TRAUEN,am erfahrungsaustausch TEILZUNEHMEN.dies erfordert mut,selbstbewusstsein und VERTRAUEN,lächel..

    ich darf etwas falsches tuen/schreiben...denn die lässt mich erst WACHSEN.si ist es bei mir..

    interessant find ich auch am austausch das...es nicht HEUT sein muss,wo mir ein beitrag eines teilnehmers HILFT...es kann ne ganze zeit lang dauern,bis ich VERSTEHE...doch die sist nur menschlich und gehört für MICH dazu...zu meinem neuen weg....

    liebe grüsse caro

    p.s.es ist die begegnung mit menschen die das leben lebenswert machen,lächel...

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo,

    für mich kommt es auch darauf an , aus welcher Motivation ich mich im Co-Bereich aufhalte.

    Da ich Alkoholiker bin ,will ich von den Co- Erfahrungen haben und nicht von mir an gelesenen und die nicht selbserlebten Erfahrungen , den Co-s vermitteln. Es dient für mich dazu , das es mich weiterbringt, um mein gegenüber und dessen Krankheit besser zu verstehen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Mandy udn Caro,

    erstmal ein fettes Dankeschön für Euren tollen Gedanken hier. :D

    Am Anfang wollte ich alles über die Strukturen eines Alkoholikers erfahren, da ich ja *nicht co-abhängig* zu sein glaubte :roll: ... Ich wollte ja meinem Ex helfen, alles wissen, um ja keinen Fehler zu machen, ihm im Weg zu stehen. Aber schnell begriff ich, daß ich mich in einem ganz wesentlichen Punkt von einem Alkoholiker ganz und gar nicht unterscheide, nämlich darin, daß ich auch abhängig bin und mein Suchtmittel aus meinem Leben verbannen muß.

    Der größte und für mich erfolgbringendste Aspekt, von einem Alkoholiker hier zu lernen, war der Punkt vieler Stabiler hier, konsequent zu sein, wenn es um mein Suchtmittel geht.
    Wir haben hier Karsten, Andi, Micha, Hartmut und viele mehr, die durch ihre Konsequenz, alles, was sie in Gefahr bringen kann, zu meiden, keine faulen Kompromisse zu machen, mir ein tolles Beispiel geben.

    Auch ich hatte am Anfang hier große Schwierigkeiten mit den sogenannten *Schwarz-Weiß-Denke, aber mittlerweile bin ich als Co-Abhängige den vielen Gedanken der Geradlinigkeit sehr dankbar. Aber dafür habe ich auch einen langen, schmerzhaften Weg hinter mir.

    Wir können so viel voneinander lernen, auch, wenn es mal brenzlig wird. Aber gerade dann muß ich schaun, was ich aus dieser Situation lernen kann. Welches Verhaltensmuster steckt dahinter, gibt es dies auch bei mir? Woran muß ich noch arbeiten.

    Freue mich, wenn wir hier weiter miteinander lernen können.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Wie und was können Co´s und Alkoholiker voneinander lernen?

    Ich habe hier sehr viel mitgenommen.

    Bis zum Eintritt in dieses Forum habe ich mich nicht der Co-Seite beschäftigt – ich kannte nicht wirklich die großen Gedanken die dahinter stehen. Ich habe auch nie gesehen, dass ich in einer ähnlichen Situation steckte.

    Ich denke schon dass Co- Abhängige und auch der Alkoholiker sehr ähnlich sind – so mein gelesenes hier.
    Es geht um das Ausleben einer „Schwäche“, sich auf den Partner oder auf den Suff zu fixieren. Der Umgang damit ist unterschiedlich.

    Außer in meinen Wahrnehmungen lief mir der Alkohol nie hinterher, ich konnte eine Biege machen, wobei der Süchtige sehr wohl seinem Co-Partner hinter her rennt und auch die Knöpfe bewusst bedienen kann.

    Diese Verzweiflung, sich selbst abzugrenzen zu können – ich denke die habe ich erlebt als Alkoholikerin und auch in der damaligen Beziehung.
    Das weg getrunkene Selbstwertgefühl und auch dass „verlorenen gegangene“ in der Beziehung – beides musste ich mir zurück erarbeiten.

    Aber ich bin auch der Meinung, wenn der Schalter im Kopf klickt, können beide ihren Weg gehen.

    Als ich meinen Weg gefunden habe, war für mich wichtig diesen ohne Kompromisse weiter zugehen – am Ziel…, mh aber es wird immer besser.

    Ich weiß heute ich kann für mich entscheiden und in einer Partnerschaft ist für mich gegenseitiger Respekt, das Reden – als mich vor ihn zustellen und für ihn zudenken. – gemeinsam miteinander leben, genießen - jeder ist eine eigne Persönlichkeit und hat seine Wünsche und Bedürfnisse und die müssen respektiert werden.

    kawi - Alkoholikerin, trocken

  • Hallo,

    ich habe da mal so einen Gedanken oder auch eine Frage, an Unsere Cos.

    Wie sieht der Co Rückfall aus, also ab wann hat man einen Rückfall bei Euch.

    Wie ich ja schon mal gesagt habe. Ich muss mein Suchtmittel loslassen, dann arbeite ich an mir um trocken ( Entzug) zu bleiben, danach, um zufrieden ein trockenes Leben zu führen.

    Ich muss mich ja an klare Linien orientieren, wie Unsere Bausteine, mein altes Leben kippen, um mein Leben zu retten.

    Manche von den Cos, sind ja mit dem Suchtmittel, in einer Beziehung, also wollen sich lösen. Machen Schritte zum lösen und gehen wieder zum Partner zurück.

    Ist das schon der Rückfall oder habe ich mich im Grunde, erst garnicht richtig gelöst.

    Wir Alkoholiker, bereiten ja meist schon in Unseren Gedanken, den Rückfall vor, das heist, ich rede mir das wieder schön, sehe plötzlich nicht mehr die Gefahr. Falle in alte Verhaltenmuster, trenne mich von Menschen, die es eventuell bemerken könnten , ziehe mich zurück.

    Um es dann vieleicht, wieder auszuprobieren. :roll:

    Das ist nu theoretisch, also keine Angst, ich bin davon weit entfernt, das ist als Beispiel, gedacht.

    Ich hoffe Ihr versteht was ich damit meine :wink:

    MLG Mandy

  • Hallo Mandy,

    das ist wirklich eine gute Frage. :roll:

    Meine ganz konkreten Rückfälle der letzten Zeit waren Momente, in denen ich durch ganz viel Aktivitäten mich selbst wieder aus dem Fokus verloren habe. Gedanken gingen voraus, in denen ich mich wieder in alte Verhaltensmuster zurückversetzte und sehnte.

    Gefühle wie Sehnsucht, Verlustängste und alte Erfahrungen, alte Wunden im Alltag wiedererkennend durch zwischenmenschliche Beziehung mit anderen Personen können bei mir einen Rückfall auslösen. Situationen, die mir halt aus der Zeit mit meinem Ex bekannt vorkommen, Enttäuschungen, die ich dann nicht als *normale* zwischenmenschliche Dinge betrachte, sondern sie dann im Fokus betrachte, *dies ist so wie früher...*, können Gedanken des niedrigen Selbstwerts auslösen. Diese Auslöser führen dann bei mir, wenn ich nicht genug mich im Mittelpunkt habe, dazu, wieder in alten Erinnerungen zu verweilen, sich dann doch den Ex zurückzuwünschen...etc..
    Bei mangelnder Einsicht, Erkenntnis und Wahrnehmung dieser Gedanken (gerade in Stresszeiten, bei Streit oder einfach Zeiten wie jetzt Weihnachten z.B.) konnten dann bei mir diese Gedankengänge hervorrufen, ihn doch wieder zu kontaktieren... Daher entstanden dann ja auch immer die Telefonate :roll:


    Also kann ich sagen, bei mir geht dem Rückfall auch der Gedankengang, Gefühle des mangelnden Selbstwerts voraus.

    Für mich heißt es auch immer noch, meine Gedanken und Gefühle immer genau zu betrachten, nicht zu sehr *hinzufühlen*, sondern sie erstmal zu betrachten, was hinter dem Gefühl für ein Grund steckt. Eventuell alte Enttäuschungen, Sehnsüchte etc...

    Ich hoffe, es war nicht zu konfus.

    Liebe Grüße

    S.Käferchen

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous (5. Januar 2009 um 08:35)

  • Hallo,

    @ Grafitti, ist toll, das Du auch hergefunden hast und Du sogar noch was gebrauchen konntest :wink:

    Ja, so sehe ich das auch, das ist dann die Arbeit, an einem Selber, in besagtem Moment.

    @ Susanne, so wie Du das schilderst, würde ich es dann aber nicht als Rückfallsgedanken, bei mir als Alkoholiker sehen.

    Denn beim gedanklichen Rückfall, bereite ich mich ja schon drauf vor, wieder zu saufen, so wie Du es schilderst, sehe ich in etwa Saufdruck. Ich komme in eine bestimmte Sizuation, wo ich mich früher betrunken hätte, tue es aber nicht.

    Dafür habe ich dann meinen Notfallkoffer parat, der ist immer gut sortiert und gut gepackt :wink:

    Natürlich spreche ich da von meinen Gedanken, denn ein anderer Alkoholiker, verhält sich da vieleicht, wieder ganz anders.

    MLG Mandy

  • Hallo,

    @ Graffiti, sich auf Menschen einlassen zu können, ich glaube das ist bei Euch, ein sehr grosser Knackpunkt, wie ich finde.

    Ich habe da ganz klar den Vorteil, ich habe klare Linien an die ich mich halten muss/kann und werde. :wink: Baue die Grundbausteine in mein Leben ein und lebe, wenn ich gut für mich Sorge, eigendlich ein fast normales Leben.

    Dabei rede ich allerdings, nur von mir, denn ich habe ja das grosse Glück, das mein Partner so gut wie garnicht getrunken hat und nun, auch nichts trinkt. So habe ich auch keine Probl. die Grundbausteine, gut annehmen zu können.

    Ich werde und wurde, nie richtig kontrolliert, gut ich habe den Alk, trotzdem versteckt um zu vertuschen, wie viel es wirklich war, so ist das auch wieder nicht :oops: Mein Mann ist und meine Kids, sind ja nicht blöd. Das war auch nicht Gleichgültigkeit, denke ich, aber wer ausser mir Selber, kann mir sonst helfen.

    Und vieleicht hatte er auch ein paar Cozüge, denn wenn ich mies drauf war, dann hat er mir das Zeugs auch besorgt, auch wenn er es nicht wollte. Da hatte ich natürlich, auch meine Mittel, Ihr nennt es Coknöpfe drücken :wink:

    Auch habe ich einen Bekannten und Freundeskreis, wo kaum und nur selten getrunken wird, die gerne auf Alk verzichten, wenn ich dabei bin.

    Das ist ja nicht bei Jedem Alki so :wink: nur, habe ich auch jede menge Dinge, die negativ sind, ich habe kein Bilderbuchleben. Nur sehe ich nicht mehr alles zu schwarz :wink:

    Dafür brauchte ich auch eine angemessene Zeit.

    Ebend mit Einschränkungen, aber das müssen viele kranke Menschen machen, das muss dann kein Verzicht sein, sondern ist die neu entdeckte Liebe, zu einem Selbst :wink:

    Selbst wenn der Co, sich von dem Suchtmittel ( Partner, Angehöriger ) trennt, ist ja bei Euch auch die Angst, so glaube ich zumindest, wie weit kann ich einem anderen Menschen die Hand reichen ohne befürchten zu müssen, ich rutsche wieder in ein Helfersyndrom.

    Da den goldenen Mittelweg zu finden, nicht stur zu beharren ich sage nun lieber, immer nur nein, sondern abzuwägen, was ist gesund und was ist ungesund.

    Ich versuche das mal mit dem Alki zu vergleichen, der zwar nichts trinkt, aber die Faust in der Tasche ballt und nicht wirklich zufrieden ist.

    Das denke ich könnte vieleicht auch bei den Cos sein, die gezielt Alles in Frage stellen, weil se meinen, Jeder will mich nur ausnutzen.

    Na ja der Vergleich wird mit Sicherheitheit hinken, aber es sind auch nur ein paar Gedanken, wie seht Ihr das denn ?

    Euch ein schönes WE.

    MLG Mandy

  • Was ich von Co's und von Alkoholikern lernen kann:

    Denn ich bin weder noch, aber Kind beider...

    I) Ich lerne die Zusammenhänge, das System, die "Knöpfe" besser zu verstehen. Ich fühle mich somit besser gewappnet für den zukünftigen Umgang mit meinen Eltern.

    Ich kann besser einschätzen was ist Trockenphase...was ein ernstgemeinter Versuch.

    Ich durfte lernen, auch mein Vater ist krank. Wie auch schon mehrfach erwähnt in den Einträgen vor mir: Co-abhängigkeit ist sehr viel schwammiger.

    Die Krankheit meiner Mutter zu akzeptieren und weg zu stecken "ein leichtes" für mich. Aber mein Vater war von Charakter aus böse und konnte nich lieben. Jetzt kann ich ihm bestimmte Verhaltensmuster vergeben, denn ich entlarve sie.

    II) Ich sorge vor: als kind einer alkoholikerin und einem unglücklichen vater war eins immer das ziel schlechthin: bloß nicht so enden wie sie

    dennoch: ich weiß gerade für mich als kind aus einer solchen familie ist die gefahr besonders hoch. ich kenne ja keine anderen formen der problembewältigung etc. heißt ja nich umsonst "Familienkrankheit" die häufig von Generation zu Generation weiter gegeben wird.

    ich profitiere in dem fall vor allem von den beiträgen co-abhängiger so wird mir bewusster und klarer wie schnell und leicht man hineintappt und durch das viele lesen verankern sich die "Warnsymptome" und Grundbausteine


    ich lese aber auch bei den alkoholikern mit, allerdings ohne festeres 'motiv'. Denn alle die dort schreiben sind trocken oder versuchen trocken zu werden. das beides trifft auf meine mutter nicht zu. ich verstehe vielleicht ihr sucht-denken eher, aber es bringt mich nicht weiter, helfen kann ich ihr nicht.

    es unterstützt bloß meine erkenntnis, dass die chancen auf einen weg hinaus sehr unwahrscheinlich sind und nährt eventuell die hoffnung, dass manche leute es dennoch auch im hohen alter noch schaffen.
    und das bringt mich kein stück weiter. (und auch hoffnung aufbauen im bezug auf sucht, das ist nich mein ziel. kann im gegenteil sogar böse enden. das enttäuscht werden hab ich genug gelernt in meiner kindheit)
    trotzdem lese ich auch gern dort, und wie irgendwer hier schon erwähnte, manchmal erkennt man auch erst später die signifikanz von gelesenem.

    Im übrigen: Wer will findet wege, wer nicht will findet gründe. Den Spruch habe ich mir auch für mich von den Alkoholikern hier übernommen.

    Lieber Gruß, Roa

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