Gehe ich den richtigen Weg...?

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe gemerkt, was andere schon gesagt haben, daß es sehr unübersichtlich wird, wenn man zu viele Threads öffnet!
    Jetzt werdet ihr sicher denken "Hä, und da macht sie noch einen auf"!
    Ich möchte hier alle zusammenbringen, und dann nur noch diesen weiterführen wenn das ok ist!?


    Das ist ein Teil meiner Geschichte!

    Angefangen regelmäßig auch tagsüber zu trinken habe ich vor ca. drei Jahren. Die Frage nach dem Warum konnte ich mir bis dato nicht beantworten!
    Mein Alkoholkonsum ist stetig gewachsen. Ich habe immer Sekt getrunken. Bis zu drei Flaschen täglich! Das ging in dem Sinne eigentlich noch, da ich nicht ständig betrunken war.
    Der Sekt wurde mir zu teuer, und so bin ich während eines Mallorcaurlaubes auf Vodka umgestiegen! Der Wechsel kam im Urlaub aber aus dem Grund, daß man mit einer Flasche Vodka länger hin kam, ihn auch in Wasserflaschen füllen konnte ohne das es auffällt, und die kleinen Flaschen passten in meine Handtasche, so das ich mir ständig neuen kaufen konnte, ohne das es mein Freund gemerkt hat.
    Erst lief es mit dem Vodka sogar besser als mit dem Sekt zu Hause, da noch ein paar Hemmschwellen da waren, die ich beim Sekt nicht mehr hatte!!
    Dann kam der 14.01.2008!!!!!!
    Mein Bruder ist an diesem Tag um 14.10 Uhr während einer Untersuchung gestorben! Er hatte während der Untersuchung eine Lungenembolie mit Herzstillstand und konnte nicht wiederbelebt werden!!!!
    Ab dem Zeitpunkt ging der Weg stetig nach unten!!!
    Ich habe es gerade noch geschafft, mich mit ach und krach um meinen schwerbehinderten Sohn zu kümmern für mehr reichte es nicht mehr!
    Mein Trinkverhalten sah so aus, daß ich morgens gegen vier fünf Uhr wach wurde, gezittert habe und auch nicht mehr einschlafen konnte! Ich habe dann Vodka getrunken! Ich habe immer Vodka gemischt mit Blutorange getrunken. Den Vodka, den ich um die Zeit trank habe ich mir schon Abend mit ans Bett genommen.
    Wenn der Alkohol seine Wirkung tat konnte ich dann weiterschlafen bis um viertel nach sechs, bis der Wecker klingelte.
    Dann habe ich mir den ersten Vodka angemischt. Schön mit Eis und so!!
    So gegen elf hatte ich schon ne halbe Flasche auf! Dann mußte ich mich aber bremsen, sonst hätte ich mich nicht mehr um meinen Sohn kümmern können!!!
    Bekannt wurde alles (geahnt haben es alle) als ich ne Flasche bei Verwandten vergessen habe!!!
    Ich ging zur Diakonie zur Beratung, wovon mir allerdings nicht mehr viel in Erinnerung ist!
    Dann ging alles Schlag auf Schlag!!!!!
    Am 25.09.2008 meinem 31. Geburtstag haben mein Vater und mein Lebensgefährte mich in eine Entzugsklinik gebracht, wo ich knapp 14 Tage zur Entgiftung und dann 21 Tage im qualifizierten Entzug war.
    Jetzt bin ich mit der Diakonie im Gespräch, welche Therapie die beste ist, um sie dann bei der Rentenversichrung zu beantragen!!

    Ich habe ehrlich gesagt tausend Fragen....

    Ich versuche nicht alle auf einmal zu stellen! Erstmal die (für mich) wichtigste!

    Ich habe hier oft von Kapitulation gegenüber dem Alk gelesen!

    Ist es wiedersprüchlich, wenn ich sage, daß ich der Sucht den Kampf ansage, weil ich weiß, daß der Alkohol mich im Griff hat??
    Ich weiß, daß es für mich keine Alternative gibt!
    Es gibt nur saufen, und den damit verbundenen Weg nach unten mit allem was dazu gehört, oder trocken bleiben!

    Ich will nie wieder etwas trinken, weil ich weiß, daß ich nicht fähig bin es mit dem Alkohol als Gegner aufzunehmen sprich kontrolliertes Trinken oder so!

    Wie sieht der Weg zu trockener Zufriedenheit aus?

    Liebe trockene Grüße

    Lonchen

    PS: Sorry, ist ziemlich lang geworden!

  • Hallo Lonchen!

    Der Weg zur zufriedenem Trockensein? Weiß nicht allso ich für mich habe ihn noch nicht gefunden aber ich glaube dass der Weg dazu bei jedem anders ausschaut und dass das jeder für sich selber herausfinden muss!

    LG Flo

  • Hallo Lonchen!

    Willkommen mit Deinem Thread!
    Das ist schon praktischer als wenn Du überall ein bisschen schreibst ohne wo zu Hause zu sein.
    Ich schreibe in einem Tagebuch und in einem Thread und jedes Mal wenn ich dahin komme ist es wie wenn ich nach Hause kommen würde nach einer Runde Bei den anderen.

    Ich will versuchen Dir etwas zu antworten,vielleicht einfach so wie ich es mache.

    Ich habe anerkannt und kapiert,dass ich Alkoholikerin bin und bleiben werde.Einfach trockene Alkoholikerin.
    Damit erkenne ich,dass der Alkohol stärker ist als ich.So muss ich auch nicht gegen ihn kämpfen.Ich kann meine Kräfte für die Trockenheitsarbeit einsetzen,da gibts ja immer zu tun.
    Und bei mir ist genau so wie bei Dir:Ich kann nur saufen oder trocken sein.Etwas dazwischen gibt es nicht!!
    Das ist eigentlich die Kapitulation.

    Jetzt lerne ich trocken zu sein und zu werden.Das seit bald 10 Monaten. Es ist ein gutes Gefühl.Aber ich bin erst am Anfang!

    Und ich muss auch wissen,dass ein Rückfall immer passieren kann,das gehört irgendwie zu unserer Krankheit,dass wir da sehr gefährdet sind.
    Darum bin ich sehr wachsam und lasse keine Gedanken,die mich zum Alkohol trinken verführen wollen zu.
    Du wirst das auch erleben.Das ist unser Suchtgedächtnis,das sich wieder in den Vordergrund drängt.

    Also,bleiben wir trocken für die nächsten 24h,o.k.?

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Yvonne!!

    Wir bleiben auf jeden Fall trocken!!!

    Ich stehe ja auch total am Anfang!
    Und gerade die Gefühle, die mich begleiten machen mir manchmal Angst!

    Manchmal habe ich soooo einen großen Durst....
    Dann trinke und trinke und trinke ich....
    Wasser und Saftschorle, nichts anderes!
    Es kommt mir auch nichts anderes in den Sinn!
    Ist das trotzdem Suchtdruck?

    LtG Lonchen

  • Nein passt schon wenn ich nicht reden will dann schreib ich eh nichts. Es wahr mein erster RF und davor habe ich ca 2 monate nichts getrunken.

    Bin aber heute schon wieder total nervös und etwas traurig sodass es gut sein kann dass heute mein 2er ist.

    LG Flo

  • Zitat von Lonchen

    Ist es wiedersprüchlich, wenn ich sage, daß ich der Sucht den Kampf ansage, weil ich weiß, daß der Alkohol mich im Griff hat??

    Hallo Lonchen,

    ja, für mich ist das tatsächlich ein Widerspruch.
    Wie kann ich jemandem den Kampf ansagen, der mich im Griff hat, also in der überlegeneren Position ist? Insofern ist das also nicht nur ein Widerspruch, sondern ziemlich unklug.
    Ich habe viele Monate über den Begriff "Kapitulation" nachgedacht und wollte den für mich auch nicht gelten lassen. Der hatte für mich sowas Negatives, da kam ich irgendwie nicht so gut bei weg. Und ich wollte doch gut wegkommen, schließlich bin ich doch die Heldin, die Tolle, die Vernünftige, die endlich eingesehen hat, dass es so nicht weitergehen kann! Und das ist doch super, oder?

    Tja, was ich dabei nicht bedacht hatte, war, mit was für einem Gegner ich es da aufnehmen wollte. Ich habe nicht im Geringsten abschätzen können, welche Register mein Gegner ziehen würde. Wie fies der ist, wie geschickt, wie hinterrücks, in welcher Tarnung er daherkommt, welche Fallen er mir stellen wird. Und so habe ich 13 elende Monate nach meiner Entgiftung damit verbracht, immer wieder eine auf's Maul zu kriegen, immer wieder den Kürzeren zu ziehen, immer wieder festzustellen, dass der einfach keine Ruhe gibt.

    Es ging erst aufwärts, als ich mich selbst mit einem trotzigen Schulkind verglichen habe, das regelmäßig in der Pause von einem älteren Schüler verprügelt wird. Jede Pause kriegt der Senge, und zwar nicht zu knapp. Und dieses uneinsichtige Kind hat nichts Besseres zu tun, als den Älteren immer wieder zu reizen und zu provozieren, und der lächelt kalt und haut mal eben ganz nebenbei wieder zu. Tut dem Älteren nicht weh, ist auch nicht sonderlich anstrengend für den. Macht aber einen Heidenspaß, den Pimpf mal wieder zusammenzufalten.

    Wie blöd muss man sein, wenn man dann dem Älteren nicht endlich aus dem Weg geht?

    Ich persönlich habe u.a. erst den Vergleich mit dem Schulkind gebraucht, um endlich einzusehen, dass ich den Alkohol nie besiegen werde, der ist halt einfach stärker. Vielleicht liegt dir dieser Vergleich überhaupt nicht, auch andere mögen wegen meiner blühenden Phantasie schmunzeln. Aber ich kann dir eben nur ehrlich schildern, welche Gedankengänge ich hatte, und es war eben so.

    Mittlerweile bin ich fast sechs Monate zufrieden abstinent und habe auch mit dem Begriff "Kapitulation" keine Probleme mehr. Aber an Begrifflichkeiten sollte es nicht scheitern, dazu ist das Ziel viel zu wichtig.

    LG
    espoir

  • Hallo Ilona,
    Wie fühlst du dich jetzt gerade?
    Ich fühle mich sehr Hilflos wegen Flo.Es ist schade
    das er nicht antwortet aber es ist seine Entscheidung.Lass dich bitte von solchen Sachen nicht von deinem Weg abbringen.
    LG
    Günter

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich finde es ist schwierig auszudrücken! Ich versuchs mal!

    Ich kapituliere gegenüber dem Alkohol, denn der Alk ist so übermächtig, ich wäre wahnsinnig zu glauben ich könnte ihn besiegen!!!
    Ich kämpfe für ein zufriedenes und trockenes Leben wo Alkohol keine Rolle mehr spielt!
    Soweit meine Gedankengänge!

    Meine Angst im Moment ist auch, daß es mir einfach gut geht!

    Zu gut?

    Klar habe ich Tage, an denen ich nicht ganz auf der Höhe bin, aber ich habe wirklich noch nie daran gedacht Alkohol zu kaufen geschweige denn zu trinken!
    Im Gegenteil!

    Meine Angst ist, daß sich mein Feind einfach so unbemerkt zwischen meine positiven Gedanken schleicht ohne das ich es merke!
    Ich habe auch genug negative Gedanken, aber vielleicht nicht genug!!

    Ich weiß nicht wie ich das in Worte fassen soll bzw kann!

    LtG Ilona
    [/quote]

  • Hallo Günther!!!

    Mir gehts gut!
    Klar ist es sehr schade, daß Flo sich nicht meldet, aber ich kann und werde das oder ähnliche Geschehnisse nur so weit an mich ran lassen wie es mir gut tut bzw mir nicht schadet!
    Eine aus meiner Gruppe hatte auch einen Rückfall!
    Ich habe sie zur Klinik gefahren, ihr aber auch gesagt, daß ich sonst nichts tun kann und werde!

    LtG

    Ilona

  • Hallo Günther!

    Hört sich vielleicht härter an als ich bin!
    Wenn ich daran denke wie es war als ich 20 war. Uff war ich damals von den wiedersprüchlichsten Gefühlen zerrissen! Wenn dann noch alk im SPiel ist bzw ein Rückfall sich den Weg nach oben bahnen will!
    Mir währe wohler ich könnte helfen!!!

    LtG

    Ilona

  • Hallo Ilona,
    Ich verstehe dich sehr gut.Ich bin jetzt seit dem 27.7.2008 abstinent.Ich schreibe meistens im erweiterten bereich.Den da kann ich alles schreiben
    was mich bewegt.Ohne Sorge zu haben das das ganze Netz mit lesen kann.
    Ich finde es gut das du am ball bleibst.Und glaube mir es wird von Tag zu Tag einfacher ohne Alk zuleben.
    LG
    Günter

  • Hallo Günter!!

    Ich stelle mir das so ähnlich vor wie mit dem Rauchen aufhören!
    Erst kreisten meine Gedanken ständig ums Rauchen. Ich habe versucht Meine Gedanken ums Rauchen positiv werden zu lassen!
    Z.B: Wenn ich ans rauchen dachte war ich froh, daß ich dieser Bestie entkommen bin, und habe ihr nicht hinterhergeweint!
    Das ist im März fünf Jahre her und es ist schon lange so, daß Zigaretten für mich nur noch das sind was sie sind! Stinkende, giftige Glimmstengel, die einem die Luft zum Atmen nehmen und umbringen können!!! Aber mit mir haben die nichts zu tun!!!

    Ich hoffe, daß ich mit Alkohol irgendwann so umgehen kann wie mit Zigaretten!!!

    @ alle

    Oder sind das falsche Gedanken?

    LtG

    Ilona

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