Endlich den Anfang für ein Neustart gemacht

  • Hallo zusammen,

    ich habe gemerkt, dass der Abstand zu meinem noch Ehemann mir sehr gut tut. Ich lebe mein Leben und ich bin soweit, dass ich mir keine Gedanken über ihn mache. Ich würde gerne den Kontakt ganz abbrechen, wenn ich nicht Mutter wäre. Er versucht aber den Kontakt aufrechzuerhalten -überwiegend über meinen Sohn, wie z.B. wir müssen über die Schule, über seine Sorgen, .... reden. Er sagt dann zu meinem Sohn am Telefon, dass er mich sprechen will. Ich gehe abends, wenn er anruft nicht ran. Wenn mein Sohn kommt und sagt, Papa möchte Dich sprechen, kann ich nicht immer nein sagen. Ich habe aber gemerkt, dass ich mit ihm rede, obwohl ich nicht will. Danach ärgere ich mich meistens, weil die Gespräche immer die gleichen sind.
    Ich möchte zu ihm Abstand halten. Das geht aber nicht ohne weiteres, weil wir noch Eltern sind. Wie kann ich zu ihm Abstand halten - sogar den Kontakt ganz abbrechen, ohne dass mein Sohn darunter leidet?

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Liebe seerose,
    überleg Dir doch, wieviel Kontakt Du für sinnvoll erachtest.
    Z.B. einmal die Woche, um über die Belange eures Sohnes zu sprechen.
    Du könntest einen bestimmten Tag festlegen und eine bestimmte Uhrzeit.
    So hast du für dich wieder eine klare Linie reingebracht im Umgang mit deinem Mann.
    Es gibt kein Rumgeeiere mehr und Pseudogründe, Kontakt zu halten.
    Ich denke, es geht für uns immer wieder darum, klare Grenzen zu ziehen. Das tut mir gut und das schadet mir. Das lasse ich zu und das nicht.

    Wie ein Alkoholiker kompromisslos im Umgang mit Alk sein muss, müssen wir kompromisslos im Umgang mit anderen Menschen im Allgemeinen und dem (Ex-)Partner im Besonderen sein.

    Immer aufs Gefühl hören und danach handeln, das ist die einzige Chance, aus dem Abhängigkeits-Geflecht rauszukommen.
    Das ist mittlerweile meine Überzeugung.
    Kein Rumlavieren, kein Rumlarmentieren.
    Klare Ansagen.

    LG Thelma

  • Hallo Thelma,

    ich werde und höre auf mein Gefühl, aber umsetzen ist leider nicht so einfach. Ich hoffe, dass ich ohne viel rumeiern meinen Weg hierbei auch finden kann.

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Hallo zusammen,

    was ich in letzter Zeit immer mehr beobachte ist, dass das Verhalten meines Sohnes immer mehr seinem Vater ähnelt. Er versucht mich zu kontrollieren, mir vorzuschreiben was ich machen soll und wie ich mich verhalten soll. Er proviziert mich sogar, damit Chaos im Alltag herrscht. Ich weiss, dass einiges auch mit der Pubertät (12 Jahre alt) zusammenhängen kann. Ich versuche ihm gegenüber meine Grenzen zu zeigen und ziehen, damit er weiß, wieweit er mit seinen Anmerkungen und Beledigungen gehen kann.
    Ich habe aber auch herausgefunden, dass ich hierbei noch Probleme habe. Einerseits erschreckt und verletzt mich das Ganze, auf der anderen Seite habe ich noch Probleme ihm seine Grenzen zu zeigen. Ich denke meinstens, er hat ja gelitten durch die Jahre, er ist ein Trennungskind etc. Ich weiss zur Zeit nicht so richtig, wie ich mich gegenüber ihm am besten/richtig verhalten soll.
    Diese ganzen Fragen, die bei mir zur Zeit hochkommen, zeigen mir, dass ich noch viel an mir arbeiten muss.

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Hallo Seerose,

    das was du da beschreibst habe ich auch durch bzw. bin mitten drin. Es ist verdammt schwer aber wir müssen da sehr sehr konsequnt sein und hinschauen und nicht hinfühlen....so gelingt es mir jedenfalls die nötigen Konsequenzen durch zu ziehen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin,

    es ist wirklich verdammt schwer Konsequenzen zu ziehen und konsequent zu bleiben. Was ich in letzter Zeit merke ist, dass ich meinen Sohn und sein Verhalten sehr gefühlsmäßig betrachte, leider anscheinend noch nicht hinschauen kann. Manchmal kommen bei mir Schuldgefühle hoch. Ich habe geschaftt meinen Mann loszulassen. Seine Schuldzuweisungen kommen bei mir nicht so an. Aber die von meinem Sohn treffen mich sehr. Das erinnert mich an den Zeiten, wo mein Mann so sich verhalten hat und wo ich mich so verletzt gefühlt habe.
    Vielleicht muss ich noch lernen meinen Sohn auch Schritt für Schritt loszulassen. Ich bin zur Zeit ein wenig durcheinander. Ich hoffe, dass ich meinen Weg hierzu auch irgendwie finden kann.

    Wie hast Du es geschafft nur hinzuschauen und nicht hinzufühlen?

    Viele Grüße
    Seerose

  • Hallo Seerose,

    Hinschauen und nicht hinfühlen ist nicht sooo schwer aber danach zu Handeln das ist schon viel viel schwerer. Wie in Liebe loslassen...das hat was mit Vernunft/Verstand zu tun und unser Herz/Gefühl will uns immer wieder auf einen andere Spur lenken.

    Du schreibst ja schon was bei dir hoch kommt, wenn dein Sohn sich so verhält wie dein Mann, wenn Schuldgefühle hoch kommen unseren Kindern gegenüber können wir nicht mehr so handeln wie es am Besten für unsere Kinder ist. Unsere Gefühle lassen uns unsere Konsequenz erweichen...wir reagieren auf die evt.Gefühle unserer Kinder oder auch Partner, wir schauen was unsere Reaktionen bei ihnen auslösen und nicht was wir fühlen um dann unsere Konsequenz durch zuziehen.

    Um konsequent zu sein sollte ich Handlung und Gefühl trennen.

    Wie ich es geschafft habe? Durch üben und üben und dieses war und ist immer noch streckenweise sehr schmerzhaft...aber es wird leichter.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo zusammen,

    mir geht es immer besser und in meinem Leben herrscht immer mehr Ruhe. Obwohl ich einen gewissen Abstand zu meinem Exmann geschafft habe, beschäftigt er mich immer wieder. Letzter Stand ist, dass es ihm finanziell nicht gut geht. Er hat mich auch um Geld gebeten. Er sagt, dass er einen Job sucht aber finden kann er nicht so schnell.
    Ich weiss, um konsequent zu bleiben, muss ich Gefühle und Handeln trennen. Wenn ich nach meinem Gefühl (Mitleid) gehe, fühle ich mich gezwungen ihm zu helfen. Wenn ich nach meinem Kopf/Vernunft gehe, darf ich ihm nicht helfen.
    Ich bin trotzdem hin und hergerissen. Kennt ihr das auch? Wie seid ihr damit umgegangen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

    Danke für Eure Antworten.

    Viele Grüße
    Seerose

  • kopf und vernunft wäre der richtige weg für mich.mitleid bringt nicht weiter und ausserdem bist du nicht der einzige mensch auf erden der ihm helfen könnte,aber für ihn der leichteste,hm?
    glg kathrin

  • Hallo liebe Forum-Mitglieder,

    ich habe mich lange Zeit nicht gemeldet. Ich habe in der Zwischenzeit versucht mein neues Leben zu genießen und ein wenig mehr Ordnung reinzubringen. Es gelingt mir leider nicht in allen Bereichen. Insbesondere wenn es um meinen Sohn geht. Seine Leistungen sind in der Schule schlechter geworden, er ist versetzungsgefährdet. Genau hier fängt mein Problem an. Bei mir kommen hierbei Schuldgefühle hoch und ich fühle mich hilflos vielleicht auch machtlos. Die Gefühle sind ähnlich wie damals bei meinem Mann. Ich habe versucht und ich versuche immer noch alles was in meiner Macht steht zu tun ihm zu helfen aber alles klappt nicht, weil er nur Versprechungen macht und diese nicht einhält. Ich denke manchmal dabei, vielleicht ist es wie bei Alkoholismus das Loslassen das richtige ist, damit er die Folgen sein Tuns begreift. Es fällt mir aber sehr schwer es zu tun. Ich weiss auch nicht, ob das auch der richtige Weg ist. Ich weiss im Moment gar nicht, wie ich damit umgehen soll.

    Viele Grüße
    Seerose

  • Hallo liebe Seerose,

    wie lat ist denn Dein Sohn?
    mein Jüngster (11) ist seit dem Halbjahr letzten Schuljahres auch sehr abgerutscht in der Schule.

    Woran auch immer das liegen mag, Schuldgefühle hab ich mir abgewöhnt.

    Die helfen unseren Kindern überhaupt nicht weiter.

    Ich habe mich viele Jahre mit Schuldgefühlen rumgeplagt, weil ich den Vater meiner ersten beiden Söhne verlassen habe, um mit einem aggressiven Alkoholiker zusammen zu gehen, der mit Kindern nichts anfagen konnte.
    Ich hab mich fast verrückt gemacht mit meinen Selbstvorwürfen. Das kostete mich unwahrscheinlich viel Kraft.

    Es bringt nichts.

    Zu Deinem Sohn:
    Was wäre, wenn er mal eine Ehrenrunde drehen müsste? Wäre das schlimm für ihn/Dich?

    In dieser Beziehung hab ich losgelassen.
    Ich bin für meinen Sohn da, aber er hechelt zur Zeit in so vielen Fächern hinterher, was soll ich ihn quälen mit "Überstunden" und Extremem Pauken?
    Ich hoffe mittlerweile, dass es ihn zerbröselt, damit er in einer Ehrenrunde entspannt Schwung holen kann. (An seiner Schule dürfen die Schüler leider nicht freiwillig wiederholen, dazu braucht es mindestens zwei Fünfer).

    Aus unseren Kindern wird schon was.

    Wichtig ist doch, ihnen jetzt das Beste zu geben, was wir geben können:

    Liebe und Vertrauen. Liebe und Vertrauen. Liebe und Vertrauen.

    Du siehst doch, das Dein krampfhaftes Zutun nichts bringt.
    Versprechungen, die dann nicht eingehalten werden, sind manchmal ein Zeichen von Überforderung. Nur, damit du beruhigt bist, verspricht er Dir halt so vieles(denk ich mal). Kenn ich zu gut.

    Aber dadurch ist er nicht bei sich, und Du nicht bei Dir.
    Er ist damit beschäftigt, Dich zu beruhigen und Du bist damit beschäftigt, Dir SEINEN Kopf zu zerbrechen.

    Also, Erwartungen zurückschrauben und darauf Vertrauen, dass es Dein Sohn packt, zur Not halt ein Jahr später(?).

    Wie sollen Kinder Selbstvertrauen entwickeln, wenn ihnen die Mutter schon nichts zutraut?
    Wenn wir nur drängen, auf unsere Kinder einwirken, sie manipulieren, insistieren, nehmen wir ihnen jegliche Eigenverantwortung ab.
    Ich sehe es auch überhaupt nicht ein, meine Jungs mit bezahlten Nachhilfestunden zu "beglücken", wie das ja mittlerweile Mode ist. Nein, nein, die sollen sich mal schön selbst bemühen, den Lernstoff zu verstehen. Es gibt mich (so einiges weiß ich dann doch noch, ich frage jederzeit aus, wenn sie mich bitten), Mitschüler, Brüder...
    Selber um Hilfe bemühen.

    Ich laufe ihnen nicht hinterher.

    Ich habe mich z.B. in Mathe immer mit Besseren zusammengetan, um für Schulaufgaben zu lernen.
    Heute wird den Kindern meiner Meinung nach viel zu schnell Verantwortung abgenommen. Papa zahlt den Nachhilfeunterricht, weil das Kind vielleicht nicht zu den absoluten Überfliegern gehört und auch mal Vierer schreibt...
    Ich schweife ab, entschuldige.

    Mach Dich nicht verrückt, liebe Seerose.

    Loslassen, das ist auch hier wieder mal die Lösung.

    Ich übe täglich. :)

    LG

    Thelma

  • Hallo zusammen,

    ich habe lange Zeit hier nur gelesen und nicht geschrieben. Ich brauchte diese Zeit für mich. Ich wollte Euch mitteilen, dass es mir zur Zeit sehr gut geht. Ich glaube, die Arbeit und die Kraft, die ich seit zwei Jahren in mich und in meinen Sohn reingesteckt habe, hat sich richtig gelohnt. Dieses Forum und meine Selbsthilfegruppe hat mir hierbei sehr geholfen. Ich sehe immer mehr die positiven Folgen davon. Ich danke Euch allen hierfür.

    Ich habe angefangen zu fühlen. Besser gesagt, ich habe gemerkt und gefühlt, dass ich jahrelang nicht richtig gefühlt habe und meine Gefühle verdrängt habe. Mein Sohn hat sich im positiven Sinne verändert. Wir können endlich miteinander offen ohne irgendwelche Schuldzuweisungen reden. Er hat auch angefangen über seine Gefühle zu reden. Seine Leistungen haben sich verbessert. Das freut mich sehr.

    Mein (Ex-) Mann versucht weiterhin den Kontakt aufrechtzuerhalten. Ich versuche den Kontakt so wenig wie möglich zu halten. Ich habe eingesehen, dass ich mit ihm wegen meinem Sohn in Kontakt bIeiben muss. Aber eben so viel wie notwendig. Ich merke immer mehr, dass die Gespräche mit ihm mir nicht gut tun. Ich merke auch immer wieder, wenn ich mit ihm rede, dass meine alte Verhaltensmuster immer noch in Vorschein treten. Nicht mehr so oft, aber immer noch. Das zeigt mir wiederum, dass die Arbeit an mir weitergehen muss. Es ist ein laufender Prozess.

    Das einzige, was mich noch ein wenig beschäftigt ist, wie es nun mit der Scheidung weitergeht. Einerseits möchte ich, dass es schnell vorbei ist, andererseits, habe ich irgendwie Angst davor. Ich weiss es noch nicht, warum ich diesen Angst habe und was genau dahinter steckt. Ich arbeite daran, das herauszufinden. Ich muss mir wohl für diesen Schritt noch ein wenig Zeit lassen. Ich möchte aber nicht solange warten. Ich fühle aber, dass es nicht lange dauern wird, bis ich den Antrag einreichen werde.

    Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und viel Mut und Kraft.

    Viele Grüße
    Seerose

  • Hallo liebe Forummitglieder,

    ich habe in letzter Zeit neue Erfahrungen gemacht. Ich habe einen Mann kennengelernt. Ich habe es zugelassen, weil ich sehen wollte, wie ich mich in einer neuer Beziehung verhalten werde. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, aber ich habe gemerkt, dass meine Verhaltensmuster (versuchen, seine Wünsche zu erkennen und sich verantwortlich zu fühlen diese zu Erfüllen, etc.) immer noch da ist. Ich dachte immer, ich bin schon soweit gekommen, habe meine Krankheit erkannt.
    Kurz zusammengefasst habe ich in dieser "kurze Beziehung" neue Erkenntnisse gewonnen:

    1. Ich habe noch Gefühle und diese kann ich erkennen.
    2. Ich habe noch Ängste vor einer neuen Beziehung. Ich bin sehr vorsichtig. Einerseits ist das gut, um sich am Anfang zu schützen. Andererseits verhindern vielleicht diese Hemmungen die Nähe zu einem Menschen.
    3. Ich habe sehr schnell erkannt, dass einige Suchtpotentiale bei diesem Mann vorhanden waren. Ich weiss es nicht genau, ob meine Vermutung stimmt. Mein Gefühl sagte mir, schnell weglaufen. Hier ist Gefahr vorhanden.
    Ich habe ihm gegenüber sehr offen gesagt, dass ich zwei Dinge in meinem Leben nicht akzeptieren werde. 1. Jede Art von Sucht (insbesondere Alkoholismus). 2. Einengung meines Lebens. Kontrolle über mich und über mein Leben.

    Siehe da, er verhielt sich dann distanzierter. Ich habe die Beziehung - die noch nicht mal richtig angefangen hatte - beendet. Ich bin nach meinem Gefühl gegangen. Mein Gefühl sagte mir, schnell weg. Laß das.
    Ich bin so froh darüber, dass ich langsam angefangen habe, mich zu fragen, was ich will und dass ich nach meinem Gefühl handeln kann.

    Nun beschäftigen mich folgende Fragen:
    1. War mein Gefühl richtig, dass er nach irgendetwas süchtig war?
    2. Wenn ja, warum suche und finde ich noch solche Männer? Wann werde ich genesen? Gibt es hierbei ein Punkt, wo man sagt, jetzt ist es soweit?

    Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
    Stellt ihr Euch auch solche Fragen und wie habt ihr diese Fragen beantwortet?

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Hallo Seerose!

    Ich finde, du hast ganz super reagiert und entschieden.
    Nicht umsonst scheut das gebrannte Kind das Feuer.
    Einmal leiden ist auch genug.
    Zu deinen Fragen kann ich zu 1. nur "vielleicht" antworten.
    Vielleicht ist er nur erschrocken. Nachdenklich geworden, weil er sich vor "irgendeinem Spiegel" wiedersah.
    Süchte gibt es ja viele. Wer hat denn keine?
    Zu 2. Warum du solche Männer findest? --- siehe 1. :roll:
    Wann wir davon genesen?????
    Vielleicht, wenn wir uns genug kennengelernt haben.
    Und das kann dauern.

    Ich wünsche dir eine gute Zeit mit deinem Sohn und viel Geduld für DICH!
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe auch durch diese Erfahrung erkannt, dass ich noch an mich arbeiten muss und dass ich mich besser kennenlernen muss. Auf der einen Seite war das auch eine gute Erfahrung, um sich besser kennenzulernen. Ich war teilweise erstaunt auf meine Reaktionen. Ich dachte, diese Punkte hatte ich schon abgehackt. Noch eins hat mich es gelehrt, ich möchte nicht zurück zu meinem Mann. Ich bin bzgl. der Entscheidung Scheidung weitergekommen. Ich werde nächste Woche mit meinem Anwalt darüber sprechen.

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Liebe Seerose,

    Zitat von seerose

    1. War mein Gefühl richtig, dass er nach irgendetwas süchtig war?


    Da nur er sagen kann, ob er abhängig ist, wird Dein Gefühl, was Dir sagt was richtig für Dich und nicht richtig ist Dich schon richtig leiten.

    Zitat von seerose

    2. Wenn ja, warum suche und finde ich noch solche Männer? Wann werde ich genesen? Gibt es hierbei ein Punkt, wo man sagt, jetzt ist es soweit?


    Was für einen Punkt suchst Du denn? Hast Du es denn schon mal mit anderen Männern versucht? Als ich vor drei Jahren hier ankam, da dachte ich nicht, dass ich einmal so lange bei der Stange bleiben würde und ich bin gerade erst am Anfang. Bin ich jetzt gesund? Ich bin dankbar einiges über meine Süchte erfahren zu haben, warum ich meine Frau brauchte, dass ich Coabhängig bin, dass ich Alkoholiker bin und mit vielen Süchten im Laufe der Jahrzehnte ausgestattet wurde, denn jetzt kann ich gesund mit denen leben.

    Ich habe mir diese Fragen auch gestellt und mir schon oft ein Gesundheitszertifikat aufgestellt um immer wieder neu zu lernen, dass ich alle Zeit habe die ich habe um mit mir gesund zu leben.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,

    ich habe die 1. Frage gestellt, weil ich bei meinem Mann auch ganz am Angang auch das Gefühl hatte, dass da irgendetwas nicht stimmte. Ich wusste zwar nicht, was genau, aber irgendetwas stimmte nicht. Jetzt weiss ich es, dass war seine Alkoholabhängigkeit. Mit meinem heutigen Wissen und Erfahrung hätte ich es schneller erkannt - denke ich. Deswegen vertraue ich heute meine Gefühle und denke, dass es richtig ist, dass ich schneller reagiert habe.

    Was für ein Punkt suche ich? Weiss ich nicht genau. Vielleicht, den Punkt, wo ich nicht mehr meine Co-Abhängigkeit ausstrahle und damit auch keinen Mann anziehe, der so was sucht. An dem Punkt bin ich anscheinend nicht gelandet. Ich habe ja erkannt, dass die Genesung aus meiner Co-Abhängigkeit ein lager Weg und ein laufender Prozess ist . Ich denke, ich habe auch einige "Gesundheitszertifikate" in meiner Schublade gesammelt :-). Ich merke, dass meine Veränderung auf meinen Sohn eine Auswirkung hat. Er ist gelassener, offener und glücklicher geworden. Ich freue mich mittlerweile auch über jeden kleinen Schritt, der mich nach vorne bringt. Manchmal gehört auch dazu, dass man Schritte nach hinten macht. Die bringen mich aber auch weiter. Vor zwei Jahren wusste ich noch nicht mal, dass ich ein Problem habe.

    Ich bin dankbar dafür, dass ich mir heute solche Gedanken mache, die mich weiterbringen. Vor 2 Jahren drehte sich alles um die Probleme anderer. Ich danke Euch allen für die Unterstützung auf meinem Weg zur Genesung.

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Hm Seerose,
    ich denke nicht, dass es uns auf der Stirn geschrieben steht "ich bin der dumme Helfer". Mir passierte folgendes: neu umgezogen, viele neue Leute kennengelernt, darunter zwei nervige Deppen, die ständig vor meiner Türe standen, Avancen machten oder oder oder. Weder Charme, noch Intelligenz, noch viel Herzlichkeit oder sonstwas einfach Menschen, mit denen ich von mir aus niemals Kontakt haben würde.

    So, ich fragte mich, sende ich falsche Signale aus? Denn ich lerne ja auch ganz andere Menschen kennen, die positiv sind.

    Dann fiel bei mir der Groschen: diese beiden Exemplare kommen von meinem Vermieter. Einem hat er die Scheune vermietet, der andere ist dessen Kumpel der meinte ich tauge als Seitensprung für ihn.

    Meine Stirn hat nichts an Information zu bieten, aber diese einfachen Geschöpfe suchen eben da Kontakt wo er möglich ist. Durch den Vermieter, kamen sie auf mein Grundstück, und einfallslos wie sie sind bin ich halt Ansprechpartner geworden.

    Ich glaube nicht Seerose, dass jeder Mensch, den wir anziehen süchtig ist. Vielleicht aber gibt es Charakterzüge (der Lonly Wolf) oder oder oder, die allen ein bischen angehaftet sind. Nun liegt es an uns, eine gesunde Vorauswahl zu treffen.

    Ich selber bin noch nicht bereit für eine Partnerschaft, da ich mich noch zu sehr auf das Gegenüber konzentriere - somit ist eine autonome Beziehung (noch) nicht möglich.

    Davon mal abgesehen haben diese beiden Blindnieten, die hier auftauchten gehörig erschreckt. Ich denke nämlich mal, mir fehlt noch etwas an Selbstfindung. Sonst nämlich würden sich diese Kreaturen solche Aktionen nicht trauen, wie sie es tun.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar,

    ja, ich habe auch durch diese Erfahrung gelernt, dass ich noch mich finden muss, bevor ich eine neue Beziehung anfange. Noch ein neues Erkenntnis, ein Schritt weitergekommen :-).

    Ich denke auch, es kommt auf die Fähigkeit eine Vorauswahl zu treffen, die unsere Erwartungen, Wünsche, ... entspricht. Diese zu definieren und darauf zu achten ist einzig unsere Aufgabe.

    Deine Erfahrung/Dein Beispiel hilft mir dabei zu sehen, dass wir die Welt und die Menschen nicht so eng sehen sollten. Ich glaube, ich bin so vorbelastet, dass ich denke, ich muss überall und immer vorsichtig sein. Es fehlt eben noch die nötige Gelassenheit. Gut ist aber, dass ich diese Lücken bei mir erkenne. Ihr hilft mir sehr dabei. Danke nochmal.

    Liebe Grüße
    Seerose

  • Hallo zusammen,

    es ist komisch, was ich zur Zeit erlebe. Bei mir dreht sich alles um diese eine Beziehung. Ich habe eingesehen, dass es wahrscheinlich nichts daraus geworden wäre. Ich merke, dass ich trotzdem irgendwie daran festhalte. Ich fühle sehr stark, dass ich innerlich irgendwie abhängig geworden bin. Ich erwarte seine Anrufe, seine Mails, obwohl die Beziehung beendet ist. Worauf warte ich? Weiss ich nicht. Ich merke, dass in mir irgendetwas kaputt gegangen ist. Ich weiss es aber nicht, was genau? Heftige Gefühle kommen hoch.

    Kennt ihr sowas?

    LG
    Seerose

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