HILFE!!! Er will sich was antun!

  • hallo kathi,

    du schreibst
    Ich fühle mich jetzt gerade so stark und will IHN nicht mehr! Oft denke ich auch, dass ich gar nicht CO bin, denn ich habe mein Leben super im Griff, ich treffe mich alleine mit Freunden, reden offen über seine Sucht usw., doch immer wenn er vor mir steht, möchte ich ihm soooo gerne helfen! Doch ich weiß, dass ich das nicht kann! Wegen einer Fehlgeburt (vor 3 Monaten) bin ich in Therapie und das gibt mir auch ganz viel Kraft!


    und hier wiederspreche ich dir. leider. aber du bist co. in dem du helfen willst bist du co.

    ich kenn das von mir selber. hab mein leben im griff. habe die volle veratwortung für mich und meine kinder. treffe mich mit freunden, finanziell bin ich unabhängig. und doch bin ich immernoch co. auch wenn ich es manchmal nicht wahr haben möchte häge ich tiefer drin als es mir lieb ist. ich falle immer wieder in die gleichen fallen rein und muss mir hinterher sagen wie dumm ich bin. leider. zum glück bin ich mir aber bewust darüber und kann darum besser damit umgehen.weg komme ich nur in dem ich mich total löse.ich kann nur als co gesund weiterleben wenn mein umfeld nicht aus alkoholikern besteht.

    ich hab letztes jahr ein kind verloren. war im dritten monat. hatte hinterher nen absoluten hormonflasch. alles ist im körper umgedreht. das ging ettliche monate bis ich hormonell wieder im einklang war. in dieser zeit ging ich durch höhen und tiefen. meisstens fühlte ich mich stark weil ich meine schlimmen gefühle nicht zulassen wollte. und erst ein halbes jahr später kahmen die tränen.ich könnte behaupten das ich mich erst in einer art schockzustand befunden habe.gut das du eine therapie machst. hier bist du gut aufgehoben. ich bin bis heute nicht stark genug darüber zu reden, es tut mir immernoch viel zu weh.das ich dir das schreibe ist ein erster weg das auch mal bei jemand anderen rauszulassen.

    du schreibst in deinen texten immer wieder von ihm. deine gedanken drehen sich um ihn. das ist aber nicht das was wichtig ist. manche menschten fallen so tief dass sie entweder auf der strasse leben oder tot sind.aber das ist nicht dein problem. damit musst du nicht leben. auch hier bist du co.

    wichtig ist, was du aus deinem leben machst. wichtig ist was du für dich willst. wichtig ist dein eigenes glück. du bist dir selbst die nächste. mach aus deinem leben ein glückliches leben. egal was er dafon hällt, egal welchen weg er geht. du bist wichtig.keiner ausser dir hat die chance da raus zu kommen.

    alles liebe melina

  • Liebe Melinak,

    vielen Dank für Deine Worte. Erstmal freue ich mich, dass Du Dich mir anvertraust und mir über Deine Fehlgeburt schreibst. Ich kann Dich diesbezüglich sehr gut verstehen! Da mir alles zu viel wurde, habe ich mich entschlossen eine Therapie zu machen und in den Gesprächen reden wir nur über mich! Wie es mir geht usw! Das tut mir gut und so kann ich auch die Fehlgeburt verarbeiten!

    Ich will auch gar nicht bestreiten, dass ich Co bin, aber es gibt Tage, an denen mich das alles nicht mehr berührt und Er mir fast schon "egal" ist. Dann fühle ich mich halt nicht CO. Aber ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss, dass ich mich distanzieren muss und es ihm auch zeigen muss. Eine Zeit lange habe ich mich oft ganz hilflos und allein gefühlt, doch durch die Gespräche mit erst mit Freunden, dann durch das Lesen hier und letztendlich durch die Therapie fühle ich mich nicht mehr hilflos oder wie seine Marionette.

    Ich weiß, dass ich ihm immer viel zu viel abgenommen haben und das will nicht mehr. Momentan ist er gerade beruflich für ein paar Tage unterwegs. Aber danach werde ich mit ihm ein Gespräch führen und ihm deutlich sagen, was ich will und was nicht. Nachdem was er sich alle geleistet hat, fühle ich mich mittlerweile stark genug, um ihm die Grenzen zu zeigen.

    Ich merke selbst, wie ich mich mit jedem Tag, der vergeht von ihm distanziere und mit jedem Tag, den er nicht für einen Neuanfang nutzt, stirbt ein Stück meiner Liebe zu ihm. UND DAS MACHT MICH EHRLICH GESAGT STARK!!!! Irgendwie komisch, oder?

    Wie geht es Dir denn momentan? Wie willst Du mit der Fehlgeburt weiterhin umgehen?

    würde mich sehr freuen, wieder von Dir zu hören
    LG
    Kathi

  • hallo kathi,

    hab hier jetzt mal kurz reingelesen.deine letzte frage ist zwar an meli gerichtet.
    ich musste diesbezüglich auch ein schicksal erleiden und würde euch dazu gern mehr erzählen.wollt aber erst fagen ob es ok ist.

    lg kathrin

  • so wie ich meli einschätze wird sie nichts dagegen haben.

    mich hat euer thema sehr angesprochen,da ich ähnliches erlebt habe und damals niemanden fand mit dem ich darüber reden konnte.irgendwie haben sich alle vor mir versteckt,da sie wahrscheinlich,aus heutiger sicht,nicht damit umgehen konnten.eben einfach totgeschwiegen.

    ich möchte euch meine geschichte deshalb erzählen,weil ich zum damaligen zeitpunkt nicht wusste wie ich das je überleben soll.
    ich lebe noch und habe es verarbeitet für mich,der weg hat aber viele jahre gedauert.
    1.teil
    vorgeschichte kurz:ich war ca.1,5 jahre mit meinem partner zusammen als ich schwangr wurde,geplant war es nicht,aber die freude war dann doch gross.bis zur 20.ssw war soweit alles i.o.es ging mir gut.
    während eines zirkusbesuches bekam ich schmerzen im bauch.es war einfach unangenehm und ich wollte nach hause.auf dem weg dorthin wurde es aber so unerträglich das wir ins kh gefahren sind.
    dort sass ich erst mal eine halbe stunde an der annahme.meine beine haben gezittert und mir war als würde ich das kind verlieren.
    ich getraute mich nichts zu sagen.dann endlich wurde ich in den kreissaal geholt zum ctg schreiben.so schnell wie ich im kreissaal war,so schnell waren meine schmerzen weg.das ctg war ohne besonderheiten.danach wurde ich untersucht und auch dabei wurden keine auffälligkeiten festgestellt.ich wurde misstrauisch belächelt so nach dem motto,na mäuschen,sind wir etwas überempfindlich?
    was soll ich sagen,es ging mir wieder gut und ich hab auch noch erfahren das ich eine tochter bkommen werde.das hat mich dann so froh gestimmt das wir zufrieden nach hause gefahren sind.
    die weiteren wochen waren ohne probleme.kurz vor dem entbindungstermin war ich dann bei meiner ärztin.es war ein freitag.da auf dem schreiber wehen waren schickfür samstag in die klinik zur kontrolle.
    dort war ich dann auch.das ctg zeigte schlechte herztöne,so dass ich dort bleiben musste.täglich musste ich 3x bis donnerstag zumm ctg.keine veränderung.
    undich hatte die schnauze voll und wollte nach hause nd hab das auch gesagt.
    daraufhin hat man dann eine doppler sonographie gemacht.ich betone nochmal ich war ende 39.ssw.
    dabei wurde bei meiner tochter "nur" ein hydrocephalus festgestellt.alle anderen funktionen wurden wurden ohne auffälligkeiten befundet.
    ab da war ich irgendwie nicht mehr ich.ich rief meine mutter an und sagte das ganz trocken.ich war mir nicht über die ausmaße bewusst.
    ich sollte dann fretag früh zum einleiten in den kreissaal,hat alles nicht so funktioniert,dann von 13 -16 uhr wehentropf. pkt 16 uhr habe ich alle vor den kopf gestossen und hab gesagt,jetzt ist schluss.ich will nicht mehr und ich komme erst wieder wenn mein kind das will.dann bin ich raus.
    und dann gings von allein los,erst20.00 bin ich zurück und dann gings ganz schnell.mein partner war ab da dabei.
    auch die kinderärztin wurde hinzugeholt.
    meine tochter wurde 20.35 geboren und man hör nur ein einziges kurzes quäcken.sie wurde sofort intensiv versorgt.
    ich musste mich innerhalb von sekunden entscheiden ob beatmet werden soll.es sah sehr schlecht aus und es bestand eine ganz geringe überlebenschance.
    ich wss nicht woher ich den mut nahm,ich habe mich gegen beatmung entschieden und sehe noch heute das entsetzte gesicht meines partners.
    der augenaufschlag der ärztin gab mir die zuversicht die richtige entscheidung getroffen zu haben.
    meine tochter kam auf intensiv.
    am nächsten tag kam die kinderärztin und sagte das es sehr schlecht steht.mein kind hatte ausserdem eine mediane gesichtsspalte und einen sehr schweren herzfehler.
    niemand hat mich darauf hingewiesen das ich zu meinem kind rüber kann,das ich auch ein foto machen kann,und ich selber hab es nicht gewusst.
    samstag 15.37 ist mein kind verstorben.erst da fragte man mich ob ich sie sehen will,mit dem anraten es vielleicht nicht zu tun.
    natürlich wollte ich.ich bin dann rüber und habe mein kind eine stunde tot halten.so hat mich mein partner gefunden,alle meinten es wäre nicht gut für mich.ich hätte gern die wenigen stunden ihres lebens bei meinem kind verbracht,aber alles um mich rum klang verboten.
    ich verbrachte noch 2 tage zwischen lachenden müttern mit ihren babys.es war die hölle.
    die kinderärztin sagte das der herzfehler schon ab der 20.ssw gesehen hätte werden können.
    ich konnt es nicht begreifen.
    morgen schreibe ich wie es danach weiterging,das ist das wesentliche wie ich das überstanden habe.es tat mir gut das hier in worte zu fassen ,ist auch das 1.mal.
    lg

  • hallo kathi, liebe kathrin,

    klar hab ich nichts dagegen wenn du mitschreibst, kathrin. es ist gut sogar, dass auch du dich öffnest. mein erlebnis haftet tief in mir und ich merke wie es mir meine innerste kraft raubt. kathrin du weisst was ich sonst für probleme habe, hast viel über mich und meine anderen probleme gelesen. ich hatte keine zeit dafür gefunden mich wegen der abtreibung gedanken zu machen.

    mein ältester hatte sich damals im 7. monat mit wehen auf den weg nach draussen gemacht. ich hatte damals glück, durch wehentropf und krankenhausaufentalt mit totaler bettruhe konnten wir das kind zum richtigen zeitpunkt entbinden. meine tochter wollte im 4. monat abgehen. ich musste wegen vorzeitigen wehen und einem 3 cm geöffneten muttermund auch hier bis zum schluss im bett liegen und konnte dieses kind gesund zur welt bringen. diese zeit war sehr hart. kathrin du kennst die geschichte ja, mein ex mann hatte damals schon alkoholprobleme. was er mir in dieser zeit angetan hat, seelisch war nicht schön.er stand nicht hinter mir, nannte mich nur faul und liess mir dennoch viel arbeit. obwohl er wissen musste das das leben des kindes von meiner ruhe abhing belastete er mich sehr. zum glück konnte ich damals eine haushaltshilfe bekommen die sich noch zusätzlich um den 3 jährigen kümmerte.weil der vater sich in haushalt und kindererziehung nicht einbrauchte. ich hatte damals eine liebe frau die mir half, die öffnete mir die augen, wollte mir da raus helfen. ich trennte mich 5 monate nach der geburt von meinem mann. doch leider wurde ich rückfällig und so wurde ich schwanger mit dem jüngsten. alles lief gut bis ich wieder im 5. monat dieses ziehen spürte. mein ex besserte sich nicht ,im gegenteil er belastete mich nur noch mehr. man sieht wie unglaublich labil dieser mann war. er liess allen frust an mir und den kindern raus. zum schluss lag ich mit blutungen im 7. monat im krankenhaus und mein jüngster kahm gott sei dank zum erechneten termin auf die welt.

    meine frauenärztin hat mir eine gebährmutterhalsschwäche diagnostiziert. sie meinte jeh älter ich werde und jeh mehr kinder ich haben werde desto schwieriger wird es sein die kinder im bauch zu halten.

    letzes jahr im juni wurd ich schwanger. im juli ging es mir gut. aber der mann an meiner seite wollte das kind nicht.ich sehe erst heute in welchen kreis ich fest sass, dieser mann war alkoholiker, hatte kein geld, hatte viele kinder überall in europa eins. ich konnte das kind nicht bekommen. selber hab ich drei von einem anderen alkoholiker. ich konnte es nicht bekommen, ich wäre wieder allein mit dem kleinen da gesessen, wäre wieder allein.alles was ich mir bis jetzt aufgebaut habe hätte ich mit dem kind verloren, meine drei hätten ein schlechteres leben als sie eh schon haben und das wollte ich nimanden antun.
    ich bekahm wehen, wusste es kann nicht halten.......in der beratung haben sie mir gesagt das meine entscheidung richtig sei. sie wusste wie sehr ich kinder liebe. ich habe drei stunden geredet, alle seiten beleuchtet. wie wäre ein leben mit kind, mit diesem mann, vom regen in die traufe....nein!!!!!!!!ich habe es nicht bereut, der abbruch war gerechtfertigt.aber heute sitze ich immernoch da und trauer.ich bin gegen abtreibung, verurteile das.und hier gegen mein innerstes gehandelt zu haben ist so schwer.ich kann nicht darüber reden, die meissten verurteilen das. und immer die sache mit der verhütung, hättet ihr halt aufgepasst. hab ich, ich nahm die pille, bei gott der arzt sagte mir ein typisches tropi kind.weiss bis heute nicht warum die pille nicht wirkte. ich hatte leichte durchfälle, die waren aber nicht so schlimm, als das ich dafon ausgehn konnte das die pille dafon aussetzt.
    ich lernte in dieser zeit meinen jetzigen partner kennen. er kämpfte um mein herz, er glaubte an eine zukunft mit mir und meinen kindern. er wollte teil meiner familie sein.ich war hin und her gerissen. auf der einen seite der alkoholiker den ich glaubte abgöttisch zu lieben, der mir das gefühl von zu hause vermittelte. zu hause? ich denke heute da trifft mich dann der schlag. mensch mädel, wach auf zu hause bedeutet für dich als co alkohol, verantwortungslosigkeit, falsche liebe......

    mein jetziger partner trinkt keinen tropfen alkohol und hat mir in der zeit bei seite gestanden. er nahm mich in den arm, hörte mir zu, war für mich da als es mir nach dem abbruch schlecht ging. er sorgte sich um die kinder, half mir im haushalt, kämpfte um meine liebe. ich liebte ihn im ersten moment als ich ihn sah. aber ich konnte es nicht sehen. die andere liebe stand mir im weg.so rannte ich dennoch zu meinem alki. auch nach dem abbruch, dachte er steht das mit mir zusammen durch, doch dieser mann war nur ego. ich knallte ihm die bilder um die ohren, der mutterpass flog vor seine füsse. doch er reagierte kein bischen emmozional. ich dachte ich bin im falschen film.dieses hin und her ging ein halbes jahr.bis ich mich lösen konnte. mein jetziger partner litt höllenqualen wenn ich beim anderen war, doch er tollerierte mein handeln weil er mich liebte.

    ich verbrannte die dokumente am eigendlichen geburtstermin. es war wie ein ritual, ich gab gott dieses kind zurrück, betete, büsste meine sünde. ich gab gott die liebe zurrück die er mir für den mann schickte, ich wollte sie nicht mehr. dankte gott für die zweite chance die er mir gab.die zweite liebe. gott hat eine einsicht mit mir.seit dem hab ich wenigstens einen kleinen frieden gefunden.

    ich glaube tiefer konnte ich nicht sinken. dieses erlebniss hat mir klar gemacht wie krank ich selber sein muss, wenn ich das nicht sehe. es ist so, ich sehe den alkoholiker nicht als kranken menschen. es ist normal für mich, das der mensch so ist. ich kenne es nicht anders, meine prägung hat mich blind gemacht. nur die verzweiflung in mir zeigt mir schlussendlich dass etwas falsch läuft. das das leben nicht richtig läuft, bei dem anderen. ich kanns nur schwer ausdrücken. es ist so schwer.

    genug für heute danke für euer lesen.

    alles liebe melanie

  • hallo kathrin,

    was du schreibst ist schrecklich. ich habe selbst wie gesagt um alle drei kinder gekämpft. meine tochter hätte fast nicht überlebt.nur meine stärke hat es möglich gemacht das ich so tolle gesunde kinder habe.

    wenn ich mir vorstelle was für ein leid du ertragen musstest. ich habe meinen grossen als keiserschnitt zur welt gebracht. erst 16 std. nach entbindung durfte ich ihn sehen. es waren die schlimmsten stunden meines lebens. ich war so glücklich den kleinen dann in den arm zu halten. wenn ich mir vorstelle wie das sein muss und einwenig nachempfinden kann ich diese leere....es sind glaube ich höllequalen....mann was hast du durchmachen müssen... :cry: ..ich drück dich mal ganz feste an mich um dich zu trösten......

    viel kraft wünscht dir melanie

  • hallo kathi, hallo meli,

    Meli ,ja es war eine ganz schlimme zeit,aber ich wollte euch ja erzählen wie ich das im laufe der jahre verarbeitet habe und wie ich damit umgehe.

    bitte seid nicht böse,ich kann heute nicht mehr,der erste arbeitstag hat so geschlauchzt,das ich nur noch ins bett will.aber ich bleib dran, versprochen.

    ich drücke euch,glg kathrin

  • Liebe Kathrin, liebe Meli,

    Eure Geschichten bewegen mich sehr und ich bin teilweise wirklich sprachlos! Frage mich die ganze Zeit, wieso sehen die Alkoholiker nicht, was sie tun bzw. was sie uns bedeuten. Aber ich weiß, dass sie krank sind.

    Ich hatte die Fehlgeburt als ich bei meinen Eltern zu Besuch war. Mein Freund musste damals arbeiten und konnte nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt war ich seit 5 Wochen (seitdem wir erfahren hatten, dass ich schwanger war!) trocken. In der Nacht nach der Fehlgeburt hat er dann wieder zur Flasche gegriffen und sich richtig voll laufen lassen und mich die ganze Zeit immer wieder angerufen. Da war er sogar richtig aufmerksam, sagte mir zusammen schaffen wir das alles! Wir BEIDE usw. er wollte an sich auch dann seinen Job absagen und zu mir kommen. Doch ich sagte ihm, bei meinen Eltern sei ich in guten Händen und in 2 Tagen würde ich zurück kommen. Als ich dann wieder zu Hause war, war alles ganz anders. Er meinte, er bräuchte Zeit für sich (heute weiß ich, dass er da trinken wollte!) und Abstand. Tja und das hat mich soooooo verletzt. Er hat mich da ganz alleine gelassen! Ich war ganz alleine zu Hause und musste mit der Situation alleine fertig werden.

    Das kann ich ihm bis heute nicht verzeihen! Nachher meinte er, es hätte ihm das Herz gebrochen. Aber mir wurde zwei Mal das Herz gebrochen, einmal da ich mein Kind verloren habe und einmal, da er mich alleine gelassen hat. Er hat sich nie dafür interessiert, wie es mir geht.

    Ich bin froh, dass ich nun eine Therapeutin gefunden habe, mit der ich über die Fehlgeburt reden kann und über den Alkohol! Sie gibt mir Kraft und öffnet mir die Augen.

    Habt Ihr denn mal Hilfe gesucht, um das alles zu verarbeiten? Aber da Ihr mir Eure Geschichte erzählt habt, habt Ihr doch den ersten Schritt getan. Denn so schaffen wir, alles was uns passiert ist, besser zu verarbeiten.

    Wie lange ist das denn bei Euch überhaupt her? Bei mir sind es ja erst knapp über 3 Monate und ich weine noch oft!

    Wünsche Euch einen schönen Abend
    Kathi

  • so,na dann versuch ich mal den rest zu "papier"zu bringen,ich bin zwar wieder kaputt von arbeit aber es wird schon gehen.ist nur erstmal ungewohnt ist jeden tag früh loszuturnen.

    2.teil

    ich hab mich also nach 2 tagen entlassen lassen,weil ichdie glüchlichen muttis und babys nicht mehr ertagen konnte..
    zu hause angekommen der nächste schock,alles was ich vorbereitet hatte,körbchen,sachen ect.waren weg geräumt,so als hätte es nichts gegeben.
    in der hoffnung mir was gutes zu tun haben meine schwiegerellis alles weggeräumt.
    es hatte sich schon rumgesprochen was passiert war und irgendwie hat jeder versucht mich zu meiden,das tat weh und zu diesem zeitpunkt konnte ich das auch nicht nachvollziehen.wenn doch mal jemand mit mir ins gespräch kam,waren dann solche sätze wie"es war doch dann besser so"oder "sei froh das du kein behindertes kind hast" und noch einige sprüche.alle wollten es besser wissen und nur ich wusste wie ich mich fühlte und das mir solche aussagen sehr weh taten.
    ich bin der meinung das niemand mich verstehen konnte,und die meinung hab ich auch heute noch,wer es nicht selbst erlebt hat kann es nicht nachempfinden.
    ich habe zu dieser zeit viel geweint und es war auch fürmeinen partner eine schlimme zeit.es war mir unmöglich ihn zu trösten,dafür hatte ich keine kraft.
    wir sind dann für ein paar tage weggefahren,aber wir waren beide keine menschen mehr.
    mein grosser,damals 5 jahre,konnte das alles gar nicht realisieren.
    die beerdigung war in aller stille,nur mein partner und ich.

    so vergingen wochen,die ich nur funktioniert habe.
    im dezember sind wir dann zur humangenetik zur utersuchung.dort wurden uns auch die befunde unserer tochter mitgeteilt,man hatte auch eine kultur angelegt um näheres zu erfahren. es gab eine dicke akte,welche die ärztin während des gesprächs durchblätterte und oje was sahen wir ?
    fotos unserer tochter.sofort wurde die akte geschlossen.mein partner hat aber sofort reagiert(dafür war ich dankbar)und wollte die bilder sehen.
    da es bilder waren wo unser kind schon länger tot war versuchte sie uns zu überzeugen es nicht anzusehen.doch wir konnten uns durchsetzen.

    imjanuar 95 hatten wir den nächsten termin zur auswertung der ergebnisse unserer untersucung,zu diesem zeitpunkt war ich wieder schwanger.voller angst sind wir dorthin.
    ich war wie vor den kopf geschlagen nach der aussage"es besteht bei uns ein wiederholungsrisiko von 6%.bei einer nächsten schwangerschaft wäre eine engmaschige ultraschalluntersuchung erforderlich.und ich hatte angst.
    ich habe dann meine frauenärztin augesucht die mich in meiner 1. schwangerschaft betreut hat.
    diesewar so nett und verständnisvoll,ich war in den 9 monaten eine ängstliche histerische ach unmögliche schwangere,bei jedem ziepen war ich bei ihr und sie hat immer,wirklich immer ganz genau untersucht und immer ultraschall gemacht,ich fühlte mich verstanden.es war auf alle fälle nich selbstverständlich.auch die doppler wurde gemacht und es war alles in ordnung
    .und immer wieder gedanken an meine tochter und schuldgefühle.
    dann dertag wo es dann passierte.geburtstermin.ich bekam wehen und die angst überkam mich.
    im krankenhaus angekommen ging alles so schnell.kurze untersuchung,gleich in den kreissaal,und auf einmal stand die gleiche kinderärztin neben mir.mein angstblick und mein herzrasen konnten wohl meine gedanken übertragen.sie nahm sofort meine hand und versicherte mir es sei alles in ordnung.sie wollte mich b der entbindung unterstützen weil sie hörte das ich da bin.
    dann wurde mein sohn geboren,er lag auf mir und schrie und alles war dran.meine angst der letzten monate ist einfach von mir gefallen.
    dieser tag war der glücklichste in meinem leben.ich abe vor lauter glück nur noch ständig gesagt "ich bin so froh,ich bin so froh" und das eine stunde lang.
    danach ist alles gut verlaufen.

    und trotzdem die gedanken an meine tochter,ich konnte mit niemanden reden.
    dann entdeckte ich das buch"gute hoffnung,jähes ende"von Hannah lotrop.
    dieses buch hat mir so sehr geholfen.endlich jemand der mich verstand.all meine gefühle und gedanken waren dort schwarz auf weiss geschrieben ,ich konnte es nicht glauben.all meine empfindungen konnte ich dort wiederfinden.
    und endlich wusste ich ich bin normal.dieses buch war lange zeit mein begleiter,immer und immer wieder habe ich es verschlungen.einmal habe ich es meiner mutter verborgt.sie gab es mir wieder mit den worten "gib mir sowas nie wieder,ich hab den ganzen urlab nur geweint,das kann ich nicht lesen"
    und mir hat es so sehr geholfen,aber daran sieht man,denn ich habe es nun mal erlebt nicht meine mutter.
    2003,da hat es mich dann so sehr verfolgt,mein gelesenes.und ich habe getan was ich lange mit mir rumgetragen habe.
    ich nahm alen mut zusammen und habe in der humangenetik angerufen,nach9 jahren.
    ich wollte die bilder meiner toten tochter.ich weiss nicht ob ihr das nachvollziehen könnt.ich hab das am telefon unter tränen gesagt und die ärztin,nicht die gleiche von damals,versprach mir zu sehen ob es möglich wäre.sie wollte mich auf alle fälle kennen lernen und wir machten einen termin aus.
    ich ging dorthin,sehr gefasst und wir führten ein so wunderbares gespräch.sie wollte von mir wissen wiso ich nach 9 jahren diesen wunsch habe.ich hab ihr erzählt ie unverstanden ich mich damals fühlte und das ich mir dieses buch gekauft habe und erst dadurch wirklich wach wurde.nach1,5 stunden schlug sie eine mappe auf und überreichte mir 2 bilder mener tochter.ich war unendlich erleichtert.sie hätte mich gern in einer shg vorgestellt wo andere das gleihe schicksal hatten und es noch nicht verarbeitet haben.ich habe das aber abgelehnt mit der begründung das dies eine lebensaufgabe sei und das für nur mal so nebenbei nicht geht für mich.weil sowas kann man nicht nur mal so machen.sie hat mich verstanden.

    ab diesem tag konnte ich mein schicksal annehmen und meine tochter ist meine höhere macht.ihre bilder sind in meiner kleinen schatztruhe und ich kann sie ansehen wenn ich das möchte.in meinem schrank steht eingerahmt ein ultraschallbild von ihr,das leider mit der zeit verblasst.
    jeden 2.sonntag im dezember steht eine kerze von 19-20 uhr im fenster. ein ritual für alle sternenkinder welches um die welt geht.
    jedes jahr zum geburtstag stelle ich eine sonnenblume auf das grab und schreibe ein kleines briefchen an mein kind.
    heute rede ich ganz offen über alles,mich muss dabei niemand verstehen aber ich kann es sagen.
    welchen sinn das aber nun hatte,ich weiss es nicht,aber ich habe keinen groll mehr.ich suche mir für mich den sinn,das ich lernen musste stark zusein für alles was mir im leben begegnet.ich habe es angenommen.
    meine tochter wäre jetzt 14 jahre alt,das ist sie auch in meinen gedanken.ich sehe sie vor mir wie ich sie sehe und ich kann dabei lächeln.

  • Liebe Pandora,
    ich bin so (ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll!) gefesselt von Deiner Geschichte! Ich weiß genau, was Du meinst. Und es stimmt, dass nur die Frauen uns verstehen können, die selbst auch schon mal in so einer Situation waren. Ich habe eine Freundin und eine gute Bekannte, mit denen ich darüber gesprochen habe. Auch sie haben ähnliche Gedanken und der Erfahrungsaustausch hat mir sehr geholfen, die ganze Sache zu verarbeiten. Sie haben und auch ein Forum im Internet haben mir etwas geholfen, meine Situation zu verarbeiten. Jedoch würde ich sooo gerne mal mit meinem Partner über die Situation sprechen, doch das ist nicht möglich. 3 oder 4 Wochen nach der Fehlgeburt haben wir das erste Mal darüber gesprochen, haben zusammen geweint und das hat mir so viel bedeutet. Doch das war das einzige Mal :(
    Leider hat sich mein Körper noch nicht wieder "normal" eingestellt. Seit dem hatte ich noch keine Blutungen, doch ich habe immer leichte Unterleibsschmerzen und denke, jetzt...! Daher ist für mich die Fehlgeburt noch immer sehr präsent!
    2 sehr gute Bekannte haben Babies und die sind sooo süß, doch es macht mich immer traurig! Ich wußte, dass es ein Mädchen ist und ich hätte meine Prinzessin (so nannte ich sie immer!) so gerne gesehen! Mein Baby! Damit komme ich nicht klar!
    Nachdem Du so von dem Buch "vorgeschwärmt" hast, werde ich es mir morgen gleich kaufen! Vielleicht hilft mir das alles????
    Du bist eine tolle Frau und sei stolz auf alles, was Du gemeistert hast....
    Gute Nacht und schöne Träume
    kathi

  • hallo libellchen,

    wenn ich das lesen würde von jemand anderem würde es mir auch so gehen wie dir. ich würde nur weinen.

    doch ich habs geschafft es so anzunehmen und das ist es auch was ich vermitteln will.

    danke für deine lieben worte.

    glg kathrin

  • liebe kathi,

    du möchtest deine trauer gern mit deinem partner zusammen erleben,teilen.
    kathi,jeder trauert auf seine art.das kann man nicht zusammen.
    ich hatte damals keine kraft oder ambitionen dazu mich um die trauer meines partners zu kümmer weil ich mit meiner trauer bei und in mir war.ich konnte ihn in seiner trauer nicht unterstützen und er hat mit sicherheit genauso empfunden wie ich.
    jeder muss die chance zur trauer für sich selbst haben.
    leider versuchen das manche eben mit alkohol,um zu verdrängen oder zu vergessen.lass ihm die zeit für sich.
    kümmer dich in erster linie um dich,das buch wird dich mit sicherheit viel verstehen lassen.ich bin froh das ich es im wahrsten sinne des wortes gefunden habe.irgendetwas hat mich dorthin geführt.meine höhere macht?ich weiss es nicht,aber ich habs gefunden und es war meine rettung.ich wünsche dir das gleiche erlebnis,auch wenn du noch viele tränen weinen wirst.

    alles liebe und ich höre zu.lg kathrin

  • oh Kathi,
    Trauerprozesse und die Trauerfähigkeit sind bei jedem Menschen anders. Und auch die Fähigkeit jemanden einzubinden.

    Bei meinem Ex starben Großeltern und Vater in wenigen Wochen hintereinander. Er kann keine Gefühle zeigen, ob er trauern kann weiß ich nicht. Der Alk war ab jetzt Chef und dürfte es geblieben sein.

    DU musst DEIN Leben mit DEINEM Schmerz bewältigen und weiterkommen, weiterleben und diesese kleine, kurze Leben in Deinem Herzen behalten - egal was der Partner tut.

    Manchmal soll manches einfach nicht sein .....

    Ich wünsche Dir viel Kraft,

    lieben Gruß von Dagmar

  • hallo kathrin, hallo kathi
    hallo an alle,

    kathrin, deine wünsche jahre später deine tochter in bildern zu sehen waren nachvolziehbar. ich glaube soetwas vergisst eine mutter nie in ihrem leben. eine arbeitskolegin, der ich mein herz ausschüttete meinte ich müsste auch einen platz haben an dem ich mich an mein kind erinnern kann.

    bei mir ist es zwar anders gewesen, ich wollte dieses kind aber ich konnte es nicht behalten. und ich spielte gott für ein par minuten dann war alles vorbei.ich konnte mich darauf vorbereiten doch was diese entscheidung für mich in zukunft bedeuten wird damit hab ich nicht gerechnet. manchmal denk ich es war ein fehler. ich hätte es bekommen müssen.um meiner selbst willen.ich hab heute noch das gefühl unter schock zu stehen. was habe ich getan?

    mit dieser trauer müssen wir allein umgehen. da hilft uns keiner raus. mit einem alkoholkranken partner wirst du nicht trauern können. er wird seinen schmerz im alkohol verdrängen.dein wunsch mit ihm zusammen das durchzustehen wie in anderen normalen familien wird sich nicht erfüllen. dazu ist er nicht fähig. darum kathi musst du jetzt doppelt stark sein. seh für dich das als chance da raus.

    du wirst sicher körperlich erst einmal ziemlichen schwankungen ausgesetzt sein. bis die schwangerschaft aus dir wirklich draussen ist dauert es noch.du musst dich körperlich und hormonell erst wieder einstellen. dein körper hat hier auch einen schock den er zu verarbeiten hat. spielen die hormone verrückt so ist es bei mir, dann bin ich selbst nicht mehr ich selber.

    auch deine trauer wird sicher noch lange gehen. hab gelesen der mensch trauert für einen geliebten menschen bis zu drei jahren. in diesen drei jahren geht er drei phasen durch. erst die verzweiflung und das nicht wahr haben wollen. dann die verarbeitungsphase in welcher man sich wie ein depressiver mensch höhen und tiefen ausgesetzt sieht. und dann zum abschluss die akzeptanz.

    richte dir einen tag im jahr ein oder einen platz in deinem haus an dem du eine kerze aufstellst und immer hingehen kannst wenn du an das kleine denkst. bleib in erinnerung daran, verdränge nicht was passierrt ist, er kommt sonst jahrzehnte wieder hoch und du weisst nicht warum du dich dann schlecht fühlst. verarbeite deine trauer und stürze dich nicht in arbeit um das gefühl los zu werden.

    weine. weine die tränen müssen kullern, so kannst du das innere aus dir rauslassen.das schlimmste was wir machen können ist uns unserer tränen zu schämen. es ist keine schwäche zu weinen. es ist stärke. stärke seine emmozionen leben zu können und sie nicht zu unterdrücken. es werden viele tränen fliessen müssen bis wir es verarbeitet haben. ich weine heute noch wenn ich daran denke. ich bin voller schuldgefühle weiss manchmal nicht wohin damit.dann setze ich mich hin und weine.
    ich habe mein leben immer aus dem bauch herraus entschieden. leider war dieses mal die kopfentscheidung wichtig für mich und meine kinder.das ist in mir ein kampf wie hin und her gerissen sein. manchmal dreht es sich in meinen kopf.das ich jetzt über ein jahr später immernoch weinen muss, daran habe ich nicht gedacht. ich frage mich ob es für mich noch eine chance gibt?

    kathrin du hast wieder ein kind bekommen. zwar war hier die angst dein begleiter, aber dein sohn ist wohlauf.so hast du einen kleinen ersatz bekommen oder? kann ich das so behaupten? ist es möglich das man einen menschen dur einen anderen ersetzen kann? ich weiss in diesem fall nicht wie man damit umgeht.manchal site ich da und denke mir, ich werde schwanger und kann mir damit das zurrückholen was ich weggegeben habe. aber ist das der richtige weg?sicher nicht.aber wie komm ich aus dieser schuld nur raus?mich selber anzugreifen wäre fatal. mein innerstes würde sich auffressen.


    lg melanie

  • Liebe Dagmar,
    Danke für Deine offenen Worte! Sicher hast Du recht, wenn Du sagst, dass jeder Trauer oder Verlust anders verarbeitet. Das ist mir bewußt, doch bei meinem Freund ist es halt so, dass der Alkohol einen großen Einfluß hat. Er verarbeitet seine Trauer mit Trinken!
    Und da bin ich dann wieder bei meinem zweiten Problem. Ich habe mein Baby verloren und dann habe ich einen Partner, der Alkoholiker ist. Jeder Tag der vergeht, zeigt mir meinen Weg und der Weg ist: sei glücklich, daher distanziere ich mich von ihm. Habe ihm gestern Abend gesagt, dass ich viel nachdenke und das es so nicht weitergeht. Da wurde er komisch fast schon zickig! Ich habe ihn dann alleine zu Hause gelassen und bin zum Training. Ich mache mittlerweile das, wozu ich Lust habe, denn das tut mir gut. Früher habe ich immer gedacht, wir haben so wenig Zeit miteinander, dann müssen wir diese Zeit auch miteinander verbringen! Heute mache ich mein Ding und gucke nicht mehr, wann muss er arbeiten und wann hat er Zeit. Daher verbringen wir weniger Zeit miteinander. Doch mir geht es gut dabei!
    Und wenn ich etwas durch mein Lesen hier gelernt habe, dann ich bin nur für mich veranwortlich!
    Wünsche Dir eine gute Nacht
    Kathi

  • Liebe Kathrin, liebe Melanie,

    auch wenn Ihr zwei unterschiedliche Geschichten erlebt habt, sehe ich mich in beiden wieder. Denn vor 1 1/2 Jahren hatte ich auch eine Abtreibung, musste aus gesundheitlichen Gründen sein, wobei die Ärtze damals auch gesagt habe, es kann auch gut sein, dass alles gut geht, doch die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Daher habe ich mich für eine Abtreibung entschieden. War auch immer gegen die Abtreibung und war am Anfang auch sehr froh, denn während der Schwangerschaft ging es mir sehr schlecht. Hatte das ganze an sich gut verarbeitet und um so mehr habe ich mich gefreut, als ich im September vergangenen Jahres meinen Mutterpass in der Hand habe. Sie war sofort meine Prinzessin! Doch nun mache ich mir nach der Fehlgeburt Vorwürfe! Bin ich selbst schuld an der Fehlgeburt? Hätte ich damals nicht abtreiben sollen? Vielleicht wäre ja doch alles gut gegangen? Aber auf diese Fragen werde ich keine Antwort mehr bekommen.
    Und in dieser Zeit, war mein Freund aufgrund seiner Probleme nie so richtig für mich da! Ich habe immer an unsere Liebe geglaubt und wußte irgendwie, das wir das schaffen werden. Es sei alles unsere Prüfung und dann könnten wir für immer zusammen sein. Doch seit der Fehlgeburt ist alles anders!!!
    Ich habe mir nun vorgenommen, die ganze Unterlagen zum errechneten Termin zu verbrennen! Ich finde diese Idee wirklich sehr schön und ich denke, dieses Ritual wird mir helfen, vorallem dann auch den Tag zu überstehen. Gerade jetzt frage ich mich, wie würde es mir genau jetzt gehen. Wie dick wäre mein Bauch? Wie würde meine Prinzessin leben? Sie wird immer meine Prinzessin sein, doch es wird niemanden geben (auch kein "neues" Baby), der sie ersetzen kann. Wobei ein "neues" Baby mich sehr glücklich machen würde. Aber in meiner momentan Situation wäre es unverantwortlich! Ich habe zwar einen tollen Job und eine gute finanzielle Situation, doch nicht den richtigen Partner dazu. Wobei er sich soooo sehr ein Kind wünschen würde. Doch er muss erst sein Leben wieder in den Griff bekommen, bevor wir wieder eine Chance haben und dann kann man
    an ein Baby denken.
    Sie wird immer in meinen Herzen sein und mit diesem Gedanken, werde ich nun versuchen zu schlafen! Weil es trotz allem Schmerz und Trauer auch ein schöner Gedanken ist. Nur leider war unsere gemeinsame Zeit viel zu kurz!
    Freue mich sehr wieder von Euch zu hören...
    Gute Nacht
    Kathi

  • Hallo Kathi,

    das ist ein ganz schönes Paket, das Du da zu tragen hast.

    Mal abgesehen von der Alkoholproblematik, ist die Trauerphase schon sehr wichtig und ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, daß dies wirklich sinnvoll ist, dies unter professioneller Aufsicht zu verarbeiten.

    Auch ich habe 2 Kinder verloren, und der Gedanke, *noch weniger* wert zu sein, der sich bei mir festgesetzt hatte, macht dann noch viel mehr in einem Co-Abhängigen kaputt.

    Zusätzlich zu einer Therapie habe ich 2 jahrelang eine spezielle Trauergruppe besucht, die sich genau auf so etwas ausrichtet. Gibt es so etwas in Deiner Nähe?

    Für mich war dies sehr sinnvoll, denn ich habe dort diesen Verlust annehmen dürfen, trauern und Abschied nehmen dürfen, mit dem Resultat, daß meine beiden *Mäuse*, wie ich sie immer nenne, in meinem Herzen einen Platz haben dürfen.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, daran zu arbeiten, Deine Wunden heilen zu lassen und zu lernen, Dich dennoch als wert zu betrachten. Denn das kannst nur Du


    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • hallo kathi,

    ich danke dir dafür das ich mein geschichte hier aufschreiben durft. endlich ist das schweigen vorbei und das tut mir sehr gut.

    deine gedanken sind sehr gut. vielleicht solllte dieses baby in deiner situation nicht sein. vielleicht hat dein körper unbewusst reagiert und dir gesagt das mit diesem mann zusammen ein kind dich nur mehr daran hindert aus der beziehung raus zu kommen. darum hab ich geschrieben dass du dies eher als chance sehen musst. auch wenns so hart ist.überleg mal wie wäre es denn weiter gegangen?

    mein exmann mit dem ich drei kinder habe hat sich nicht über die kinder gefreut. im gegenteil sie waren für ihn immer konkurenz. er war nicht mehr der wichtigste mensch der familie musste sich zurrücknehmen und das hat sein eh schon kaputtes ego nur noch mehr zerstört. die art und weise wie er dann mit den kindern umgegangen ist war geprägt von eifersucht.

    mein grosser hat adhs war ein schreibaby, brauchte sehr viel aufmerksamkeit. mein ex hatte es nicht verstanden. er wollte sich nicht einbringen, die belastung des kleinen schreienden wesens konnte er nicht aushalten.auch als mein sohn älter wurde und das verhalten des kindes durch seine hyperaktivität immer schwieriger wurde zog sich der mann ganz raus aus seiner veranwortung. ich dachte damals es wäre wegen des adhs meines sohnes.

    heute weiss ich das dieser mann gar nicht nicht in der lage ist überhaupt verantwortung zu übernehmen.

    nur meine liebe ruhige angepassste tochter konnte er irgendwie annehmen, weil sie ruhig und lieb war und sich nicht gegen ihn auflehnte.

    mein jüngster ist ein sehr starkes kind. der kleine kann sich sehr in den mittelpunkt stellen. er fesselt die leute, zieht automatisch alle aufmerksamkeit auf sich. das kann der mann nicht ab haben. als der kleine 2 jahre alt war musste ich gehen weil mein ex so sehr auf den jungen los ist (nicht körperlich sondern verbalaggressiv) das ich dachte, wenn ich hier bleibe wird er mir diesen jungen kaputt machen.

    mit einer der vielen gründe zu gehen.der tropfen der das fass endlich bei mir zum überlaufen brachte.

    die beziehungen der kinder sind heute sehr unterschiedlich. der grosse nabelt sich heute eh ab von den eltern. er braucht allmählich den vater nicht mehr, will ihn nur manchmal sehen. lieber ist dem grossen wenn er seine ruhe hat und seine kumpels treffen kann.er sieht seinem vater sehr ähnlich, hat viel vom vater, was mir manchmal einen schauer über den rücken laufen lässt. manchmal denk ich oh mann wäre ich früher gegangen. der junge hat zu viel prägung mitbekommen.nicht nur dass er dem vater wie aus dem gesicht geschnitten ist sondern das er verhaltensmuster hat die mich auch bei meinem ex mann sehr gestört haben. manchmal muss ich die worte die mir auf der zunge liegen runterschlucken die da wären"du bist in diesem punkt wie dein vater".

    meine kleine hat den papa lieb, findet ihn aber ziemlich doof wenn er was getrunken hat. ich glaube sie leidet am meissten unter dem vater weil sie gut behandelt worden ist aber zusehen musste wie der vater die jungs hart rangenommen hat. sie geht zu ihm wenn er sie sehen will, doch hat sie keine zeit ist ihr auch egal wenn sie ihn nicht sieht, glaub ich.

    mein jüngster kann den papa nicht leiden. seine eigenen worte sind hart aber so klar:" ich hasse meinen papa, das ist für mich ein fremder mann"
    demnach will er auch nicht mehr zu seinem papa.

    jahre ziehen ins land aus den babys von damals sind kinder geworden, zum teil so gross das sie anfangen ihren eigenen weg zu gehen. viel ist ihnen hängen geblieben. ich hoffe nur das sie einigermassen gut aus der geschichte rausgekommen sind. denn diese kinder haben nicht die heile welt gesehen.leider. aber wie man so schön sagt die hoffnung stirbt zuletzt. und was einem nicht umbringt macht mich nur stark. so haben die drei durch die trennung und das leben mit mir allein die chance gahabt sich gut zu entwickeln. was wäre gewesen wäre ich da nicht rausgekommen? ich möchte es gar nicht wissen.

    zurrück zu dir liebe kathrin. mein erleben mit einem alkoholkranken mann kinder zu haben war nicht schön. ich war immer allein mit den kindern. von anfang an. sei froh kein kind mit diesem mann zu haben.

    irgendwann kann ich selbst nocheinmal anfangen. mein wunsch danach mit einem liebevollen mann , der sich um mich kümmert ein kind zu haben ist gross.es anders zu erleben, schön so wie die anderen frauen die ich kenne, deren männer sich freuten, die für ihre kinder da sind.die für ihre frauen alles tun damit es ihnen gut geht. endlich einmal auf der glücklichen seite zu stehen ist der wunsch in mir. ich hoffe nur er wird sich erfüllen, und ich wünsche das allen frauen hier die das gleiche durchgemacht haben.

    dir kathrin wünsch ich das du deine trauer leben kannst. ja warum nicht, vielleicht schickst du gott nicht auch dein kind zurrück und bedankst dich wenigstens für drei monate die du es haben konntest.mir hat es geholfen. ich denke an mein verlorenes baby, bald wäre es ein jahr alt. an diesem tage werd ich eine kerze anzünden. die trauer werd ich überwunden haben. es geht nach vorne und wenn man seine erfahrungen die man gemacht hat überarbeitet, gut verarbeitet bekommt kann man daraus lernen.aus dem gelernten kann man reifen und besser damit umgehen. das ist die beste vorraussetzung für ein glückliches, selbstorientiertes leben, das wir vor uns haben.

    alles liebe melanie

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