Alkohol und Liebe wie passt das zusammen?

  • Zitat

    Liebe Renate,
    Du verwendest das Wort "bösartig". .....
    Es sind Rachezüge. Es sind Zeichen der Hilflosigkeit. Dir zu sagen, er ginge da oder dort hin ist nicht bösartig, glaube ich, sondern der Versuch sich wieder in den Mittelpunkt zu heben.....

    Lieben Gruß von Dagmar

    Hallo Dagmar,
    Du hast sicher Recht mit der Vermutung, dass es Hilflosigkeit ist, aber es kann auch durch Hilflosigkeit ein bösartiges Verhalten hervorgerufen werden. Der Alkohol setzt alle Eigenschaften eines Menschen frei, die dieser im nüchternen Zustand aufgrund von Erziehung und eigener Ethik nicht zeigen würde. Ich weiß das aus meiner Familie. Da waren durchaus nette Menschen im angetrunkenen Zustand "bösartig". Das war einfach ein durch Alkohol freigelegter Charakterzug. Auch bei meinem Freund bemerke ich ein solches Verhalten. Er ist in nüchternem Zustand und wenn er nicht gerade im Zustand des Alkohol-Verlangens ist, der beste Mensch mit allen guten Eigenschaften. Wenn er jedoch mir klar macht, dass er heimfährt, weil er wieder seine Joints und Bier und Wein braucht, wird er ein ziemlich brutaler, unangenehmer Zeitgenosse. Er erzählte mir sehr viel von seinem Großvater und auch von zwei weiblichen Verwandten, die hartherzig, brutal, verlogen, betrügerisch und charakterlos sind (Großvater hatte mit den Judentransporten zu tun und wurde dadurch reich) und ich stellte fest, dass außerhalb seiner alkohol- und drogenfreien Zeit diese negativen Eigenschaften ganz stark zum Durchbruch kommen. Meiner Meinung nach sind diese Eigenschaften VORHANDEN, durch Erziehung usw. jedoch ausgeschaltet.
    Wie er, wenn es darum geht sich zu betrinken und bekiffen, mit mir umgeht, was er mir dann zumutet ist im krassen Gegensatz dazu, wie er sich sonst gibt. Ganz schlimm wurde es, seit ich ihm klar gemacht habe, dass ich Alkoholmißbrauch und Rauschgift ablehne, darüber gibt es nichts zu diskutieren.
    Ich denke, würde er sich so sehen, wäre er entsetzt. Aber er vergißt alles bzw. ist es nur mehr schattenhaft vorhanden, dass er gemein war, wenn er wieder nüchtern ist. Dann ist er zerknirscht, kommt mit Blumen an und weint sogar, wenn ich ihn vor die Türe weise.
    "Zwei Seelen wohnen - ach - in seiner Brust"...
    Liebe Grüße
    Nora

  • Oh Nora, und wie ich Dir Recht gebe, weil ich es selber erlebt habe, mit dem Verhalten.

    Ich denke nur, das Wort "bösartig" möchte ich für mich nur dann verwenden, wenn es tatsächlich mit klarem Gedanken gefasstes Verhalten ist, und manch einem Alkoholiker würde ich zutrauen pro Tag 24 Stunden unter einem gewissen Spiegel unterwegs zu sein.

    Mir gelingt es für mich persönlich nicht mehr einen Mensch mit zwei Seelen zu sehen. Ich wüßte nicht einmal, ob ich menem Ex in Trockenheit einen guten Menschen zutrauen könnte. Diese Bösartigkeiten (ich nenne sie nun auch so) sind geschehen. Der Alkohol hat ihn nicht anders gemacht sondern so enthemmt, dass diese bösen Eigenschaften zu Tage traten. Also sind sie in ihm vorhanden!

    Was also einmal zum Ausbruch kam, könnte immer wieder zu Tage treten. Zumal es sich um eine Rückfallkrankheit handelt.

    Ich gehe auch davon aus, dass die Psyche meines Ex Störungen hat oder die Erziehung ihm Schaden zugefügt hat, es also Verursacher für diese unbändige Wut gibt. Nur ich stelle mich keinesfalls als Punchingball zur Verfügung..... war ich lange genug ...

    Ich habe auch den Eindruck, die wenigsten unserer jetzt trockenen Alkoholiker waren gewaltätig oder haben komplett ihre Moral verändert oder sind durch den Alk kriminell geworden. Ich stelle nämlich wirklich in Frage, ob ein "nur Entzug" und "nur Therapie" diese Charaktereigenschaften ausschalten kann.

    Jeder Mensch ist anders, keine Frage, aber ich habe da schon komische Gefühle was dieses Thema betrifft.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Also ich verstehe mich sehr gut mit seiner älteren Schwester und habe natürlich auch Ursachenforsuchung betrieben.
    Also er ist das jüngste von 3 Kindern,erst Bruder ,dann Schwester dann er.Alle im kurzem Abstand geboren.
    Vater LKW Fahrer Mutter auch stundenweise berufstätig.
    Alles auf dem Land ,also erstmal normale Vorraussetzungen.
    Ein Bruder des Vaters ist Alkoholiker ,er wird in der Familie als schlechtes Beispiel gehandelt.
    Mein Freund ist der B.XXXBittekeinerealenNamennennenS.Käferchen ,die Geschwister erleben, das er es viel leichter hat,jede Dummheit und jeder Streich wird verziehen ,wenn nicht von der Mutter ,so von der Oma.
    Die Geschwister müssen sich alles verdienen ,er hat ,,Narrenfreiheit,so wird mir berichtet.
    Die Schwester kümmerte sich bis vor einiger Zeit auch immer mal wieder um ihn,wohl motiviert dadurch, das es mich gibt und wir Frauen uns sehr mögen.
    Seine Mutter lebt noch ,ist 89 jahre alt und wenn sie auch sieht was mit ihm ist ,so ist ihr die grenzenlose Liebe und immer wieder verzeihen für dieses jüngste Kind anzusehen und anzumerken.
    Der Kleine eben.
    Der ältere Bruder sagt seiner Mutter auch heute noch ,das sie da wohl des ,,guten ,,zuviel nachgesehen hat ,weil er so nie wirklich Grenzen gespürt hat(mein Freund)
    Also dann kam seine Jugend ,,Mofagang,, Saufgelage,, ist ja auch sonst nicht viel los auf dem Land!
    Erste Frau säuft mit ,aus einer Kinderliebe wird eine Ehe.
    Er will dem großen Bruder nacheifern ,bildet sich fort ,macht seinen Techniker.Ein Kind kommt.
    Die Ehe scheitert u.a. weil sie auch trinkt.
    Dann lebt er ne Weile allein ,Weiber und Suff folgen ,bis zum abwinken.
    Er geht freiwillig zum Entzug,seine Ex auch.

    Dort lernt er seine nächste Frau kennen.
    Die macht Entzug von Alk und Tabletten ,allerdings nicht freiwillig ,sie hat 2 Kinder ,eins wurde ihr da schon abgenommen.XXXeditiert


    Beide verlieben sich, er holt sie zu sich ,man überzeugt die Familie davon das es sinnvoll ist wenn 2 nun trockene Alkis sich zusammentun ,weil man sich ja so gut versteht (Sucht) und sich gegenseitig helfen kann!!!!

    Sie bekommt ihre Tochter wieder,ihr Sohn bleibt beim Expartner.
    Mein Freund adoptiert diese Tochter (heute anfang 30und selbst 3 fache Mutter)
    Seine Frau möchte noch ein Kind,er willigt ein.
    Er bleibt ca. 6 Jahre trocken,macht Karriere,heute sagt er ,er hätte die Arbeit gegen den Suff getauscht (workeholik)
    Es entstehen weitere 4 Kinder.

    Die erste Frau blieb trocken ,heiratete neu und lebt heute in geordneten Verhältnissen.

    Ab wann die 2te Frau wieder Tabletten bzw Alk zu sich nimmt ist nicht genau zu sagen.
    Jedenfalls ist der heute 15 jährige Sohn durch Alk und /oder Tabletten in der Schwangerschaft ,behindert.

    Die adoptierte Tochter(war damals schon ausser Haus) bemerkt das mit der Mutter was nicht stimmt.

    Er hat angeblich nicht gemerkt,oder wollte es nicht sehen?

    Informiert meinen Freund der inzwischen Selbsständig ist und im ganzen Land arbeitet.XXXeditiert
    Sie wird eingewiesen ,Zwangsentzug, er versucht Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bekommen .
    Schafft es nicht lange zumal sie nach kurzer Abstinens immer wieder Rückfällig wird.(der Hausarzt gibt Pillen gegen bares(und davon ist genug da)
    Er gibt seine Selbsständigkeit auf . Sie leben nun vom Amt.
    Das geht ne Weile so ,bis er sie rausschmeisst.

    Er bekommt das Sorgerecht für die 4 noch minderjährigen Kinder ,die bei Ihm leben.

    Irgendwann in dieser Zeit beginnt er auch wieder zu trinken (kontrolliert wie er sagt) 3-4 Flaschen pro Tag ,erst nach dem Abendbrot, damit die Kinder nichts merken.(Seine Aussage)

    Als das Saufverhalten seiner noch-ehefrau extrem wird(u.a. prostituiert sie sich für Alkohol, taucht besoffen in der Schule der Kinder auf etc.)
    verweigert er ihr das Besuchsrecht an den Kindern.
    Sie droht einen Selbsmord an und stirbt einige Zeit später( Suff ,Tabletten und man munkelt sie hätte sich eine zu große Menge Insulin selbst gespritzt)
    Das ist jetzt ca. 4 Jahre her.
    Ich lernte ihn im Jahr darauf kennen und erfuhr diese Geschichte dann auch von Ihm ,untermauert durch Gespräche mit seiner Schwester.
    Natürlich nicht sofort und am Stück ,denn sonst wäre ich wohl gerannt was das Zeuig hält.
    Natürlich waren und sind die Kinder Verhaltensauffällig.
    Die Älteste verließ wenige Monate nachdem ich ihn kennenlernte sein Haus und in diesem Sommer gingen die nächsten 2. Nur der Behinderte lebt noch bei Ihm.

    Tja soviel dazu ,das man natürlich schaut ,voher kommt das alles ,wer oder was ist schuld?
    Aber bringen solche Fragen überhaupt etwas???

    Ich denke nein!!
    Denn die Vergangenheit kann keiner von uns ändern, sie ist vorbei.
    Für mich steht fest ,wenn er nicht den festen Willen zum Entzug hat, jetzt wo sich alle zurückgezogen haben ,bis auf das behinderte Kind(der kann ja nicht weg)
    dann gibt es zu mir kein zurück mehr ,soll er sich doch kaputtsaufen ,statt diesselbe Energie zum Guten zu nutzen.
    Es ist doch SEINE Entscheidung.

    Ich habe soviel Kraft ,Liebe ,Energie und Zeit in diese Familie gesteckt ,mit dem Ergebniss das die 3 Kinder die weg sind ,mir Vorwürfe machen und mir die Schuld geben,weil keiner sehen will was wirklich los ist.
    Ich habe ihnen den Papa genommen,bevor ich da war ,war doch alles ,,schön,,
    Na egal ,ich hab wieder etwas dazugelernt.....
    Gruß Renate

  • Hallo Renate,

    wir möchten nochmals daran erinnern, daß dies der öffentliche Teil des Forums ist und somit im ganzen Internet zu lesen ist.

    Wenn hier Berichte über Personen geschrieben werden, die aufgrund genannter Geschehnisse , Ortangaben und realen Namen wieder erkannt werden können, müßte bitte vorher darüber nachgedacht werden, ob diese Person damit einverstanden ist, dies hier hereinzustellen. Siehe bitte Hier!


    Ich habe einiges aus dem vorhergehenden Post herausgenommen.

    Danke für das Verständnis.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo Renate,

    ich habe nicht alle deine post hier gelesen, hast du auch schon so eine "Anamese" wie du sie hier von deinem Partner geschrieben hast von dir gemacht? Also nach deinen Wurzeln der Co-Abhängigkeit geschaut. Ich denke das wäre für dich wesentlich hilfreicher als so.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Entschuldigt bitte ,ich wollte nicht das der Eindruck entsteht ich wollte meinen Partner hier bloßstellen ,darum geht es mir in keinster Weise.
    Vielmehr wollte ich zeigen das ich nach möglichen Ursachen geforscht habe.
    Und natürlich habe ich mir auch Gedanken über mich und meine Verhaltensweise gemacht.
    Ich bin zu dem Entschluss gekommen ,das mangelndes Selbstbewußtsein und der große Wunsch nach einer Familie ,bei mir vieles zuließen was grenzwertig war und ist.
    In meiner Herkunftsfamile gab es keine Suchtfälle, deshalb würde ich heute sagen das ich ,als ich mit 21jahren heiratete erstmal nur den Wunsch hatte ,mit dem Mann den ich liebte,eine Familie zu gründen.
    Ich bin nicht bei meinen Eltern aufgewachsen,hatte aber eine schöne und liebevolle Kindheit,bei den Großeltern.
    Ich war damals 13 jahre verheiratet und bekam 2 Kinder.
    Mein Exmann entwickelte sich ,für mich unmerklich zum Alkoholiker,ich war zu Ihm aufs Land gezogen .Als ich das begriff stellte ich ein Ultimatum.Als er nichts unternahm ,verlies ich ihn.Dieser Prozess dauerte insgesamt ca. 3 Jahre.
    Meine Kinder waren damals noch recht klein.
    Ich machte danach eine Gesprächs-Therapie und es sah so aus, das ich für ein ,,zuhause,, bereit war, viel zuviele Dinge hinzunehmen und zu erdulden.
    Ich war lange alleinerziehend ,die Kinder sind längst erwachsen und ich bin seit einigen tagen das erste mal Oma.
    Nun fragt ihr euch sicher ,wie mir 20 Jahre später ,wieder so etwas passieren konnte? Ja das wüßte ich auch gern?
    Brauche ich noch eine Therapie???
    Oder muß ich nur lernen besser hinzusehen??
    Grenzen zu ziehen?
    Oder hab ich gedacht 20 jahre später und mit einem anderen Mann etwas aufzuarbeiten, es besser zu machen???
    Ich weiß es nicht.
    Vielleicht weiß jemand von Euch darauf eine Antwort???
    Würde mich darüber freuen.
    LG. RenateO

  • Zitat

    Mir gelingt es für mich persönlich nicht mehr einen Mensch mit zwei Seelen zu sehen. Ich wüßte nicht einmal, ob ich menem Ex in Trockenheit einen guten Menschen zutrauen könnte. Diese Bösartigkeiten (ich nenne sie nun auch so) sind geschehen. Der Alkohol hat ihn nicht anders gemacht sondern so enthemmt, dass diese bösen Eigenschaften zu Tage traten. Also sind sie in ihm vorhanden!

    Was also einmal zum Ausbruch kam, könnte immer wieder zu Tage treten. Zumal es sich um eine Rückfallkrankheit handelt.

    Ich gehe auch davon aus, dass die Psyche meines Ex Störungen hat oder die Erziehung ihm Schaden zugefügt hat, es also Verursacher für diese unbändige Wut gibt. Nur ich stelle mich keinesfalls als Punchingball zur Verfügung..... war ich lange genug ...

    Ich habe auch den Eindruck, die wenigsten unserer jetzt trockenen Alkoholiker waren gewaltätig oder haben komplett ihre Moral verändert oder sind durch den Alk kriminell geworden. Ich stelle nämlich wirklich in Frage, ob ein "nur Entzug" und "nur Therapie" diese Charaktereigenschaften ausschalten kann.

    Liebe Dagmar,
    ich gehe davon aus, dass alle alkohol- und drogenabhängigen Menschen Schaden an der Seele erlitten haben. Kein Mensch wird abhängig, wenn er in einem gesunden Familien-Klima unter gesunden Verhältnissen aufwächst.
    Für mich haben diese eigentlich erbarmungswürdigen Menschen aber in erster Linie eine "Mordswut" auf sich selbst und ein ungeheures Selbstzerstörungspotential in sich. Dass der Mensch, der sich selbst haßt und nicht liebt, andere Menschen nicht lieben kann, ist wohlbekannt. Nur wer sich selbst liebt und achtet, kann dieses für andere Menschen empfinden.
    Wer wütend ist und sich selbst haßt und damit auch die Mitmenschen, will zerstören, verletzen, unglücklich machen, weil er selbst unglücklich ist. Damit ist auch der Bosheit Tür und Tor geöffnet.

    Viele Menschen haben gelernt, unauffällig und nett zu sein, damit sie keine Nachteile erleiden müssen. Ob nun in der Familie oder im Beruf. Stillhalten und Nett-sein ist alles. Wenn es unerträglich wird, beginnt man sich zu betäuben. Wenn die Aggression sich aber durch den Alkohol nicht mehr verhindern läßt, weil der "Druck im Kessel" zu stark wird, geht die Post ab, wie wir das von unseren alkohol- und drogenkranken Genossen kennen. Vorallem, wie bei meinem Goldstück, wenn Frau es laut und deutlich ausspricht, dass sie Alkohol und Kifferei überhaupt nicht ausstehen kann.

    Klar, unsere Freunde/Ehemänner etc. sind arme kranke Menschen, aber wir sind AUCH ARM und können gar nichts dafür, dass Fritz, Franz oder Max eine schlechte Kindheit und schlechte Startbedingungen ins Leben hatten. Und: Wir können ihnen überhaupt nicht helfen. Wir können nur uns selbst helfen, indem wir das Affentheater beenden. Wenn wir Kinder haben, sind wir in erster Linie auch für deren Gesundheit verantwortlich - erst recht, wenn der Vater dem nicht nachkommen kann.

    So, nun habe ich genug geschwätzt - wohl auch um es mir immer wieder selbst zu sagen, dass alles keinen Sinn hat. Man muss auf sich selbst schauen, mehr können wir nicht tun!

    Liebe Grüße und gute Nacht
    Nora

  • Liebe Renate,
    mir geht es ähnlich. Habe auch reichlich schlechte Erfahrungen mit Ehe usw. und nur den Wunsch gehabt, eine glückliche Familie zu haben. Nach der Trennung von meinem Mann (der "nur" ein Weiberheld war) hoffte ich auf eine gute Beziehung zu einem Mann. Es kam nichts außer noch ein Weiberheld, ein Psycho und nun auch noch der Alkohol- und Drogenabhängige. Also von allen Übeln etwas.
    Warum? Fragte auch ich mich. War auch in Therapie und bin es noch/wieder, weil ich das ordentlich verarbeiten möchte.
    Ich stelle mir vor, dass wir unsere Aufgaben im Leben so oft vorgesetzt bekommen, bis wir alles richtig und gut gelöst haben. Sicher wird mir nie wieder ein Weiberheld, nie wieder ein Psycho und auch ganz sicher kein Alkohol- und Drogenabhängiger mehr ins Leben "scheißen", das weiß ich ganz genau. Diese Lektion ist also gelernt. Wenn nicht, dann bekomme ich eben genau das noch einmal, weil es offenbar noch nicht richtig erfaßt ist.
    Vielleicht ist es bei Dir auch so, liebe Renate. Aber nach Deinem letzten "Fall" bist auch Du wahrscheinlich geläutert und nie, nie wieder wird Dir ein Alkoholkranker Deine Lebensqualität rauben!
    Wünsch Dir einen gutenWeg ans Licht!
    Nora

  • hallo renateo

    hab das gleiche durchgemacht wie du. meinen damaligen mann der vater meiner drei kinder ist alkoholiker. nach einem elenden kampf und das nicht wahr haben wollen dass ich ihn nicht helfen kann hab ich mich scheiden lassen. auch hier haben alkoholberatungsstellen und therapien nichts geholfen. ich ging, wil ich mich und meine kinder schützen musste um nicht selbst unter zu gehen.

    zwei jahre nach meiner scheidung lernte ich einen mann kennen. bei ihm fühlte ich mich geborgen und zu hause. ich habe aber zum glück nur eine 14 tägige we beziehung geführt und ihn meinen kindern nicht vorgestellt. drei jahre ging die geschichte mit einem bösen ausgang für mich. er war alkoholiker und ich war ihm gefühlsmässig hörig. ich bin fast nicht los gekommen von ihm. irgendwie hat es aber in mir klick gemacht. hatte einen anderen mann kennengelernt der um mein herz kämpfte. ein mann der sein leben im griff hat, der keinen alkohol trinkt, ewas was mir anfangs fremd war. doch ich wusste ich komme nur aus der sache raus wenn ich mich von alkoholikern fern halte. ich bin bekennende co alkoholikerin, aufgewachsen mit einer mutter die alkoholikerin ist.

    mir fehlt der blick dafür. ich erkenne einen alkoholkranken menschen nicht als kranken menschen. ich sehe das als etwas normales an. und da steh ich selbst in einer position wo ich behaupten kann, das ich krank bin. um mich zu schützen muss ich lernen zu erkennen. nicht jeder mensch der alkohol trinkt ist gleich alkoholiker.aber ein alkoholiker ist ein mensch der mir schaden zufügt, weil ich mich selbst nicht gut genug schützen kann.darum muss ich aufpassen auf wen ich mich einlasse. bin inzwischen so weit mich nur auf einen mann einzulassen wenn er keinen alkohol trinkt. so komme ich nicht in die gefahr wieder rückfällig zu werden. ich habe einen festen freundeskreis. wir treffen uns und trinken zusammen kaffee und reden. wir gehen abends aus und können auch nur ein bierchen trinken und dann auf mineralwasser umsteigen.war ich mit leuten unterwegs die sich zu viel alkohol gegeben haben hab ich den kontackt abgebrochen.nur so schütze ich mich. ich bin für mich auf den schluss gekommen dass mir alles andere nur schadet. ich muss so abstinent leben als hätte ich selbst alkohol getrunken.vielleicht lerne ich es zu erkennen. vielleicht schaffe ich es da raus. aber im moment kann ich mich nur so schützen.und jetzt fühle ich mich frei weil das thema alkohol nicht mehr ganz so stark mein leben beeinflusst.

    grüssle melina

  • Während ich hier lese ,ist mir etwas aufgefallen.
    Als ich mit meinem ersten Mann zusammen war ,völlig unerfahren mit Alkohol ,machte ich die Erfahrung ,das es dort auf dem Dorf runtergespielt wurde ,wohl weil viele dort trinken.
    Jeder kennt jeden ,jeder ist ist irgendeinem Verein etc.
    Meine Schwiegereltern waren sehr angesehene Leute,ich mochte sie sehr,aber als selbst mir auffiel das der Alkoholkonsum meines Mannes nichtmehr normal war ,wurde von mir erwartet das ich das ,,Mäntelchen ,,drüberhänge.
    Die Leute!!!!!
    Man hatte ja einen Ruf zu verlieren.......
    Und nun hab ich für mich ,glaube ich ,einen ,,roten Faden,, durch mein Leben gefunden.
    Schon als Kind wurden mir meine Empfindungen passend(-aus) geredet,war ich gefallen und mit tat das Knie weh, hieß es ,,ist doch nicht so schlimm,,tut doch garnicht weh,,
    Ich erinnere mich an viele solcher Situationen.
    Später als mein Mann trank ,hieß es ,,was du nur hast ,alle machen das,,
    Einmal rief ich meinen Schwager an ,er ist sein Bruder und Pate unserer Tochter und was viel wichtiger ist ,er ist Polizist.
    Also mein Mann fuhr betrunken mit den Kindern nach einem Streit mit dem Auto weg(ich kam bald um vor Sorge) und ich rief den Schwager an.
    Der meinte ,,reg dich doch nicht so auf ,,er unternahm nichts obwohl er gleich dreimal mit in der Pflicht stand.
    Oft dachte ich die anderen sind richtig und ich falsch, zu ängstlich etc.
    Habt ihr sowas auch erlebt???
    Würde mich sehr interessieren......
    Liebe Grüße und gute Nacht

  • Liebe Renate 0,
    ich les schon länger bei Dir. hab aber momentan leider zu wenig Zeit, dir zu schreiben. ABer lies einmal meine Geschichte durch und du wirst sehen, es ist dasselbe.
    Es ist eben doch so normal, Alk zu trinken, machen ja alle. Und die Familie schaut zu und stellte mich hin als Böse, die dem braven Mann so gar nichts gönnt.

    Wenn ich einmal länger Zeit hab, schreib ich dir wieder mehr.
    Liebe Grüße
    Renate

    Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gesagt wird, um zu gefallen oder Schwierigkeiten zu vermeiden.

  • Zitat

    Habt ihr sowas auch erlebt???
    Würde mich sehr interessieren......

    Das ist wohl auch deshalb so, weil Alkohol eine allseits anerkannte Droge ist, ein Lebensmittel, und es dauert sehr lange, bis zum Bewußtsein dringt, was hier wirklich passiert.
    Auch in meiner Kindheit tranken die meisten Männer in der Umgebung mehr Bier als dem Menschen gesund sein kann. Die arbeiteten im Hochhofen und es war nicht verboten Bier zu trinken. In der Hitze zu arbeiten verursachte Durst und kein Mensch trank Wasser. Ich nehme an, die meisten dieser Männer waren Alkoholiker.
    Dann diese "entspannenden" Drinks am Abend, vor dem Fernseher: täglich ein Bier, ein Wein, ein Cognac oder sonst weiß was. Freilich, soweit kommt es nicht, dass man auffällig wird. Aber eine Gewöhnung ist da und zur Entspannung gehört beim Durchschnittsmenschen nicht die Meditation mit Buddha, sondern der abendliche Alkohol.
    Da ist es mit dem Kiffen schon anders, das hat den Touch des Verbotenseins... Aber die Auswirkungen sind im Prinzip immer die gleichen: nämlich absolut tödlich für jede Beziehung (gemäßigte Ausnahme: beide trinken, beide kiffen - dann gehts gemeinsam in den Untergang! Es lebe die Titanic!)
    Nora
    (geht nicht unter, dafür aber wieder zu Bett..)

  • hallo und guten Morgen
    Ich habe jetzt seit Monatg ,nichts mehr von ihm gehört oder gelesen,weiß nicht ob er zu der Anderen gefahren ist.
    Ich weiß noch nicht ob ich stolz sein kann ,diese Tage ausgehalten zu haben ,anders kann ich es nicht nennen.
    Heute ging schon sehr früh mein Telefon,ich wurde davon geweckt und mein erster Gedanke war ,,das ist Er,,
    Es war meine Tochter,sie ist geschafft und müde, braucht meine Unterstützung mit dem Baby.
    Ich werde gleich zu ihr gehen und hoffe auch diesen Tag gut rum zu kriegen.
    Ich hätte ehrlich nicht gedacht ,das Er so sehr in mir drin ist(Gedanklich)
    Ich frage mich inzwischen,ob in der Beziehung zu einem Süchtigen,irgendwie sowas wie ein Abhängigkeit zu Ihm da ist??
    Erschreckend der Gedanke,oder ist es der normale Trennungsschmerz??
    Ich hoffe mit jedem weiteren Tag mehr Abstand zu bekommen.
    Ist es euch ähnlich ergangen???
    liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich Euch.

  • hallo zusammen,

    sich abends in der wirtschaft ein oder zwei feierabendbiere reinziehen. meist sind es ja nur zwei das erste und das letzte. dazwischen wird nicht gezählt. hat mann sich ja verdient, war ja den ganzen tag bei der arbeit.

    ganz normal in unserer gesellschaft. geht mal in die kneipe und bestellt ein mineralwasser. ihr werdet spätestens freitag abend ziemlich doof angeschaut. ich hab schon so oft gesagt bekommen, ob ich denn nicht ganz normal bin weil ich nichts akloholisches trinke.

    ich meine wir werden alle in diesen gesellschaftlichen suff intigriert. wer da nicht mitmacht wird erst mal dumm angeschaut.

    nachts um elf geht in der wirtschaft dann der pegel so hoch dass ich persönlich entweder selber ein glas sekt brauche um da mit den anderen klar zu kommen oder ich muss gehen.inzwischen geh ich nicht mehr dort hin weils mir zu blöd ist mich mit völlig betrunkenen mannsbildern, die mich anmachen dann noch abzugeben.

    geh ich samstag abends in die disco zum abtanzen seh ich so viele junge menschen die sich die kanne geben. ich selbst war auch mal jung, hab das auch gemacht aber nicht so exzeziv. hatte mit 15 jahren einer alkoholvergiftung nachdem ich abgefüllt wurde. nichts schönes aber sehr heilsam. würd ich aber niemanden raten auszuprobieren.aber mir zeigte dieses erleben welche grenzen ich überschritten habe und wo ich aufzuhören habe.

    leider wirkt dies aber wohl nicht bei jedem.die jungen heute wollen das sogar, finden es cool wenn der krankenwagen kommt und man drei tage später vom coolen mangenauspumpen bei den anderen angeben kann.

    wenn ich sehe wie viele menschen einfach nur ihr leben wegschmeissen, dann wird mir ganz anders. haben denn die jungen heute keine perspektive mehr?

    es ist faktum dass unsere gesellschaft alkohol nicht als gefahr sehen möchte. jeder will da mitmachen. die meissten wollen entspannen und nicht auf alkohol verzichten. ich gebe zu selbst gern mal ein oder zwei glässchen zur entspannung zu trinken. würd ich das aber jeden abend brauchen so müsste ich mir ernsthaft gedanken darüber machen.

    und wie schnell ist man durch das legale und eigendlich schon fast zwingende gewohnheitstrinken dann beim suchttrinken angekommen.und wie schwer kommen die dann wieder raus, wenn die gesellschaft nicht sieht was los ist, die gesellschaft akloholismus nicht als ernsthafte krankheit anerkennt.die gesellschaft eigendlich durch ihr verhalten alkoholismus fördert.ganz schrierig finde ich.und richtige aufklärung findet nicht statt. oder habt ihr da mal irgendetwas dafon mitbekommen?

    lg melina

  • Ja, melina,
    wenn ich mich nur in der Nachbarschaft umschaue, springt mir der Alkoholismus aus vielen Häusern entgegen. Männer wie Frauen.
    Es ist erschreckend.
    Aber es wird halt so vor sich hingetrunken. Gehört doch dazu.
    Zwei bis drei Feierabendbierchen, noch ein paar Stamperl Schnaps.
    Noch dazu ist in Bayern das Bier ja Grundnahrungsmittel.
    Bei anderen Drogen wird so ein tammtamm veranstaltet- zu recht- aber in bezug auf den Alkoholmißbrauch höre ich auch weit und breit keinen Aufschrei.
    Wie fließend sind die Grenzen zum Alkoholismus!!!
    Ich mag garnicht drandenken, wenn meine Söhne in das Alter kommen...
    Mein 16-jähriger hat mit Alk, Rauchen oder sonstigen Drogen gottseidank nichts am Hut.
    Aber beim zweiten bin ich auf so einiges gefaßt...
    Ich schweife ab und hör jetzt deshalb auf.
    LG Thelma

  • Melinak :

    ich lese ziemlich viel Verbitterung bei Dir. Du suchst förmlich "einen Schuldigen", und schimpfst auf "die Gesellschaft".

    Ich möchte Dir einfach mal in Erinnerung rufen, dass nahezu jeder von uns weiss, dass es Alkoholiker gibt. Also weiss jeder von uns, dass Alkohol süchtig machend sein kann.
    Wie ich dann damit "umgehe", und mich über den Missbrauch womöglich zur Sucht "vorarbeite", das ist ausschließlich meine eigene Verantwortung.
    Weder "die Gesellschaft", noch "der Alkohol" haben mich zu einem Alkoholiker gemacht - sondern ich mich selbst!

    Ach ja, und Aufklärung gab's bereits zu meiner Schulzeit über das Thema. Und ich bin ein Stück älter als Du... heute gibt's davon noch mehr, sehe ich an unserem Kind, was er da so von der Schule mitbringt. Es interessiert jedoch so lange (die Meisten von uns) nicht, bis es einen selbst betrifft - in welcher Form auch immer, als Alkoholiker, als Angehöriger, als Coabhängiger. Und dann fängt das Gejammer und Geschrei an, sowie die Suche nach "dem Schuldigen"...

    LG
    Spedi

  • Hallo Renate,
    bin gestern Abend vor dem Fernseher eingeschlafen, dann wachgeworden, zu Bett gegangen und habe von da an die ganze Nacht kein Auge mehr zugemacht.
    Welch ein Gefühl! Vor fast zwei Wochen verabschiedet sich mein Liebster von mir mit "... morgen telefonieren wir...", tatsächlich ruft er, wenn auch Stunden später als verabredet am vorletzten Montag an und sagt "...melde mich, wenn ich abends wieder daheim bin...". Von da an kein Zeichen mehr, kein Anruf. Nichts.
    Verbringe meine Tage gut ausgefüllt mit Besuchen von Freunden, Ausflügen in die Berge, Aufräumen, Malen, Haushalt... Und die Tage vergehen.
    Plötzlich nachts ist mir als läge er neben mir, ich spüre seinen Atem noch, seinen Geruch, erinnere mich an das Gefühl, wenn sein Arm unter meinem Kopf liegt. Wo ist er hingekommen? Wo ist er hingekommen?
    Er war doch noch da? Wir sprachen doch noch miteinander, kein Streit, er sagte mir alles sein in Ordnung und er wolle, dass es mir gut geht... Wo ist er? Was ist geschehen? Es ist unfaßbar!
    Wir saßen noch zusammen und haben gegessen, gelacht...
    Er ging, ich sah ihm noch nach... und weg war er.
    Als wir im Bayrischen Wald waren, die paar letzten schönen Tage, drehte ich ein Video beim Fahren. Merkwürdig, mir schoß ein Gedanke durch den Kopf "wir werden das Video womöglich nicht mehr gemeinsam ansehen..". Ich schalt mich für diesen "blöden" Gedanken. War es mein Unterbewußtsein, dass schon alles im vorhinein wußte, so wie ich auch den Tod meines Hundes vorher-träumte?
    Es ist nur traurig.
    Ja, Renate, auch er bestimmt meine Gedanken. Wenn ich mich auch bemühe, nicht ständig an ihn zu denken. Je "braver" ich aber am Tag bin, umso mehr erscheint mir das GEspenst in der Nacht. Und dann kann ich nicht mehr schlafen. Es ist wie in einem bösen Märchen, in dem die Prinzessin verflucht ist und nicht mehr schlafen kann. Der böse Zauberer, der den Fluch ausgesprochen hat, heißt Weinbierschnaps und hat den Prinzen in einen Stein verwandelt. Derweilen die Prinzessin in den Nächten weinend durch die Gänge ihres Schlosses schleicht... So lange, bis ein Strahl der aufgehenden Sonne durch ein ganz bestimmtes Fenster der Prinzessin ins Gesicht scheint...

    Oje, oje, oje... wann ist das Elend vorbei?
    Nora

  • Hallo Spedi,
    ich stimme dir absolut zu, jeder ist selbst für seinen "Werdegang" verantwortlich.
    Trotzdem erschreckt es mich, wie leicht Jugendliche an ALkohol gelangen.
    Schickt man halt den ältesten der Clique in die Tankstelle...(klar, mit drei Buben sitzt mir ein bisschen die Angst im Nacken)
    Und zweitens erschreckt es mich, wie viele Alkohol-Mißbrauch vorhanden ist, weil halt die Grenzen im wahrsten Sinne des Wortes hier fließend sind.
    LG Thelma

  • Servus Thelma,

    mich schreckt es auch wenn ich sehe dass Kinder Alkohol kaufen wollen - und ich frage mich, was lebt das direkte Umfeld diesen Kindern vor, dass diese Alkohol erstrebenswert finden?

    Die Zahl der "Alkohol-Missbräuchler" muss zwangsläufig sehr hoch sein, denn nicht jeder Missbräuchler wird ein Suchtkranker - und von den Suchtkranken haben wir aber schon -offiziell- zwischen 5 und 10% der Gesamtbevölkerung in Europa, je nach Statistik und Quelle....

    Zähl einfach mal auf vier ab in der nächsten großen Menschenansammlung und Du weisst ungefähr, welches Potential da schlummert...jede(r) vierte Erwachsene in der Bundesrepublik hat einen Alkoholkonsum, der nicht gesund ist gemäß WHO-Empfehlung.

    Die Masse macht's... :roll:


    LG
    Spedi

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