Alkohol=Vergeßlich und gefühlskalt?

  • @spedi,
    wenn ich jemand ausdrücklich darum bittet , sich nicht in meine probleme einzumischen, zum beispiel deswegen, weil mir seine umgangsformen nicht gefallen, oder aber auch weil diese person deutlich herüberbringt, dass er meint, dass ich mich eh nicht mit meinem Problem auseinadersetzen möchte, sondern eine 'Unterhaltungsplattform' suche, dann
    1. fühle ich mich von dieser Person nicht ernst genommen mit meinen Problemen und das ist wohl das allerletzte was Suchtkranke hier brauchen. Ich denke, dass die meisten hier so etwas schon von Seiten der Eltern etc erfahren haben udn genau dieses ein Punkt von vielen ist, der zu unserer Erkrankung führt.

    2. Du dennoch versuchst Deine hilfe 'aufzudrängen' = Helfersyndrom und Du bei Dir mal schauen solltest, was da an coabhängigem Verhalten vorhanden ist.

    3. Viele, mich einbezogen heir versthen worum es geht in diesem Thread und es ist kein Thread, wo sich Paddy mit der Alkoholsucht beschäftigt mit dem Hintergrund ihren Mann verändern , bekehren zu wollen, sondern wie ich es verstehe sie versucht zu begreifen, welche Anteil überhaupt der Alkoholsucht zuzusprechen sind , um in ihrem Leben mit ihrem Mann damit umgehn zu lernen. Denn sie hat doch auch klar gemacht, dass ein Umgang weiterhin besteht.
    Auch ich habe mein Leben lang Umgang mit meinem Vater, der Alkoholiker ist. Das gehört dazu, dass man sich über die Krankeheit eines Familienmitglieds informiert. Ich habe viele Dinge in diesem Forum NUR DADURCH erfahren und kann zum Beispiel meinen Vater dadruch auch unterstützen trocken zu bleiben. EIn Beispiel. Ich wußte wohl, dass ein Alkholiker jedes Tröpfchen ALkohol auch in der Nahrung wie zum Beispiel Pralinen oder in Soßen vermeiden soll und dies wieder Auslöser sein könnten. Ich habe nciht gewußt, dass es aber auch ähnliche Stoffe gibt die dies auslösen können.
    Und ich muß sagen, ich bin nicht diejeinge, die für meine Vater kocht. Ich bin auch nciht seine Aufpasserin. Das muß er schon selber machen. Sich mit seiner Coabhängikeit auseinaderzusetzen bedeutet nciht ignorant zu sein. Klar, muß man eienrseits auf sich selber schauen. Andererseits ist es absolut okay sich zu informieren, was Partner und Familieneangehörige angeht . Hat meiner Meinung nach auch nichts damit zu tun wie 'weit' man schon mit der eigenen Coabhängigkeit ist. Denn auch da ist vielelicht eine absolute Heilung nie garantiert. Ich werde sicher nciht in ein Coabhängigkeitsverhältnis geraten, wenn ich mal schaue, womit ich meinen Vater in seiner Trockenheit unterstützen kann.
    Zusammenfassend kann ich sagen, dass man parallel zueinander sich mit seiner eigenen Coabhängigkeit als auch mit Fragen von Auswirkungen oder Erscheinungsbildern des Alkohols auseinandersetzen kann und dies durchaus auch förderlich sein kann.
    Und ich denke, das ist was Paddy macht.

  • Hallo Skye

    ich möchte mich nicht über die Krankheit informieren um meinen Mann zu helfen, der ist nämlich nicht mehr hier.

    Ich lese auch manchmal im Alkoholikerforum weil es mir hilft zu verstehen, was in unserer Beziehung falsch gelaufen ist. Ich hab lange Zeit nicht gewusst, was Co-Alkoholismus ist. Ich fang erst jetzt an zu begreifen, wie das alles zusammenhängt und merk erst jetzt was ich alles falsch gemacht habe (für mich falsch gemacht).

    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo Zusammen!

    Wisst ihr eigentlich wie Co das ist, hier über Tonfall und Inhalt von Postings und damit Meinungen von anderen zu diskutieren die ihr nicht teilt? Lasst es doch so stehen, was tut Euch ein Beitrag, dessen Inhalt oder Schreiber/in Euch nicht passt? Es ist ihre/seine Meinung, nirgendwo steht geschrieben, dass man sich Schuhe anziehen muss die nicht passen. Die Zeit könnt ihr für Euch besser einsetzen. Da fängt die Arbeit an sich an und nicht beim Verhalten des Alkoholikers.

    Julchen

    Zitat

    Ich lese auch manchmal im Alkoholikerforum weil es mir hilft zu verstehen, was in unserer Beziehung falsch gelaufen ist. Ich hab lange Zeit nicht gewusst, was Co-Alkoholismus ist. Ich fang erst jetzt an zu begreifen, wie das alles zusammenhängt und merk erst jetzt was ich alles falsch gemacht habe (für mich falsch gemacht)

    Ich frag jetzt mal ganz provokant: Hast Du denn vor, Dir wieder einen Alkoholiker als Partner zu suchen? Oder warum willst Du Dich so genau über die Krankheit informieren? Nicht nur über ihre Symptome, sondern auch über die Auswirkungen dieser Symptome?

    Es geht doch nicht darum, herauszufinden was im Zusammenhang mit dem Alkoholiker falsch gelaufen ist, sondern mit Deiner Selbstfürsorge. Da hat es gehapert oder hapert es noch und das hat nichts damit zu tun, das Du einen alkoholabhängigen Partner hattest, sondern damit, dass Du von vorn herein nicht für Dich gesorgt hast. Das Du aufgrund Deiner persönlichen Eigenschaften und Prägung dafür sozusagen prädestiniert warst einen suchtkranken Partner zu bekommen bzw. bei ihm zu bleiben, auch wenn es Dir schadet. Wann auch immer diese Entwicklung ihren Anfang genommen hat, es ist ein „Problem“ in Dir und hat nichts mit dem Alkoholiker zu tun. Es ist auch nichts was verschwindet, wenn der Alkoholiker aus Deinem Leben verschwindet. Man kann auch ohne suchtkranken Partner co-abhängig sein. Das ist vielen hier, glaube ich, nicht bewusst.

    @ Frozen Tears

    Zitat

    EIn Beispiel. Ich wußte wohl, dass ein Alkholiker jedes Tröpfchen ALkohol auch in der Nahrung wie zum Beispiel Pralinen oder in Soßen vermeiden soll und dies wieder Auslöser sein könnten. Ich habe nciht gewußt, dass es aber auch ähnliche Stoffe gibt die dies auslösen können.

    Auch mal provokant gefragt: Wen interessiert das außer dem betroffenen Alkoholiker selbst?

    Wenn ich einen abhängigen Angehörigen oder Partner habe, bin ich der Meinung, dass ich im Rahmen der gegenseitigen Fürsorge auf solche Trigger verzichte. Dazu muss ich aber erstmal wissen, welche es sind. Die sind bei jedem Alkoholiker unterschiedlich. Da heißt es im Rahmen der Selbstfürsorge, dass der Alkoholiker mir diese mitteilt und somit heißt es auch in letzter Konsequenz, dass er dafür selbst verantwortlich ist. Wenn es ein Alkoholiker ist, der mir nicht irgendwie nahe steht, interessiert mich das nicht, auch er ist für sich selbst verantwortlich und damit auch für die selbstständige Vermeidung von Auslösern, da muss er dann schon den Mund von sich aus aufmachen, ich werde ihn nicht fragen.
    Und wenn ich garnicht weiß, dass es sowas wie Trigger gibt, ist es am Alkoholiker mich aufzuklären und nicht an mir, mir Informationen zu besorgen, von denen ich nicht weiß, dass es sie überhaupt gibt. Geht eine beginnende Trockenheit den Bach runter, weil ich nicht wusste das es überhaupt Trigger gibt, ist es nicht meine "Schuld" sondern die des Alkoholikers, er hätte ja was sagen können. Sein Leben liegt in seiner Fürsorge. Es ist sein Problem, nicht meines. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

    Es wird sich hier bei den Angehörigen oft in einem Maße mit der Krankheit Alkoholismus beschäftigt, dass über die reine Information über die Krankheit hinausgeht. Es werden Fragen über Auswirkungen und Folgen aufgeworfen, die den Abhängigen betreffen, aber nicht den Angehörigen. Das waren nur zwei Beispiele bzw. meine Sichtweise dazu.

    Ich weiß wovon ich rede, ich habe mich auch von vorn bis hinten und von oben bis unten mit der Sucht meiner Mutter beschäftigt, weil ich doch „nur“ begreifen wollte. Während ich damit beschäftigt war, musste ich mich nicht mit mir beschäftigen. Wie angenehm........ , denn die Baustelle war und ist wesentlich größer.

    Ich habe mich auch mit trockenen Alkoholikern unterhalten. Ich habe erfahren, dass es zur Krankheit gehört, zu lügen, sich die Welt schönzureden und so zu biegen wie es passt, die Schuld bei anderen zu suchen, den Alkohol und seine Beschaffung über alles, sogar die eigenen Kinder zu stellen usw. usw. usw. Das hat eigentlich schon gereicht, um das Verhalten meiner Mutter nicht mehr persönlich zu nehmen, sondern als das was es war Symptome ihrer Krankheit, aber das war mir nicht genug.
    Ich habe Fragen gestellt warum, ich habe antworten bekommen und keine einzige wirklich begreifen können. Denn mit gesundem bzw. nicht süchtigem Menschenverstand war das nicht zu erfassen, nicht zu begreifen was ich da zu hören bekam. Ich wollte mich nicht damit zufrieden geben und habe immer weiter nach Antworten gesucht, weil ich ja „nur“ verstehen wollte. Irgendwann konnte ich mich nicht mehr selbst belügen, ich wollte nicht einfach nur verstehen, ich wollte verstehen damit ich ändern kann, ich wollte was tun, bei anderen, nicht bei mir.

    Um an mir zu arbeiten muss ich nicht wissen, warum meine Mutter abhängig war, es reicht zu wissen, dass es so war. Denn es war ihre Krankheit, meine ist eine andere und da muss ich wissen warum, da reicht es nicht, zu wissen, dass es so ist um etwas zu ändern, da und nur da muss ich wissen. Ich kann nur mich ändern, nicht andere. Ich bin meine Baustelle, nur ich und nicht andere.

    Gruß
    Skye

  • Zitat Skye


    ich wollte verstehen damit ich ändern kann, ich wollte was tun, bei anderen, nicht bei mir.

    Hallo Skye,

    ich bin wie Du Tochter von einer alkoholkranken Mutter.

    Ich wollte verstehen, damit ich mich ändern kann, denn spätestens, wenn ein eigenes Kind dazu kommt, ist dieses Verstehen Voraussetzung, um meinem Kind nicht weiterzugeben, was ich erfahren habe, um mir emotionale Erleichterung zu verschaffen.

    Meine Mutter war selbst EKA, ihr Vater war Alkoholiker, sie verherrlichte ihn, und liess ihren ganzen Frust und Aggressionen an uns Kindern aus, statt an ihrem Vater.

    Diesen Teufelskreis wollte ich nicht fortführen, ich war Gott sei Dank schon Jahre bevor ich Kinder bekam in Therapie, bin meinem Therapeut noch heute dankbar, das er damals in der Richtung von Alice Miller und ihrem Buch "Das Drama des begabten Kindes" mit mir arbeitete.

    Es ist zwar die Krankheit meiner Mutter gewesen ich habe aber vieles von ihrem Verhalten in mir verinnerlicht, dass ich bis heute noch zu klären habe, was ihres und was meines z.B an hochkommenden Gefühlen oder Denken ist.

    Deshalb ist es für mich wichtig mich mit meiner Mutter zu befassen, dazu gehört auch ihre Alkoholkrankheit, um mich aus dieser Bindung lösen zu können. Sie gehört zu meinen Wurzeln und ich liebe sie trotz allem Schmerz den sie mir zugefügt hat, durch ihre Alkoholkrankheit.

    Es ist auch schmerzhaft seinen Kindern nicht von einer liebevollen Oma erzählen zu können. Ich habe das lange Jahre vermieden, bis ich festgestellt habe, hiermit auch meinen Kindern ihre Wurzeln irgendwie zu nehmen. Und was teile ich ihnen von ihrer Oma mit.

    Sind so meine bisherigen Erfahrungen.

    Und Suchtmuster (Nikotin, Süsses) habe ich auch als Erbe in mir, die ich bearbeiten muss.

    Liebe Grüsse Weitsicht

  • Skye ,
    beimir ist es auch ähnlich wie bei weitsicht. Ich informiere mich, um mich selbst zu verstehen udn auch um es nciht meinen kindern weiter zugeben. Dafür muß man aber begriefen udn erkennen was was ist. denn bei uns Kindern gibt es ja zwei parts, die zu berücksichtigen sind.
    Und wie diese beiden seiten zusammen funtioeniert haben udn dann wiederum auf uns kinder eingewirkt haben das ist ein teil der auseinandersetzung mit mir selbst.
    ich lese auch nicht hier um meinen vater zu bekehren.er ist schon alt, schon über 30 Jahre !!! trocken.
    ich muß nicht in diesem Forum nach diesen Lebensmitteln schauen. Aber DU liegst falsch, wenn du sagst, dass es nur den Alkoholiker selber interessiert , was er da ißt. Und dass es seine sache ist uns, die familie aufzuklären. Ich denke, man muß da unterschieden zwischen mitmenschlichkeit und coabhängigkeit. es war auch nur ein kleines beispiel.
    das muß jederselber wissen, auf welche art und weise er sich mit der krankheit auseinandersetzt. Was meine eigene person angeht ist es eher wichtig, was diese krnakheit und wie sie das aus mir gemacht hat , was ich jetzt bin. du selebr schreibst auch dass du nach antworten gesucht hast. du hast keine bekommen. ich habe gesucht, geforscht udn ich habe schon antworten bekommen und auch verstanden, wie die ganzen dinge zusammen hängen. Bei meinem vater, meiner mutter, deren vergangenheit.
    das ist wie in der klassischen medizin. da kann man eine krankheit erkennen und sie mit irgendwelchen mittelchen bekämpfen.
    dann gibt es aber noch andere richtungen, die das ganze als ganzheitlich betrachten und nach den ursachen einer krankheit und den zusammenhängen schaut , wie sie entstanden ist.
    Für Heilung gibt es immer unterschiedliche Therapieansätze , dei zum gleichen Ergebnis führen können.
    Mich einfach nur von einem ALkoholiker zu trennen , damit mein Leid weg ist und ich wieder gut drauf komme , das sit so als ob ich irgendeein Schmerzmittel nehme, damit meine Kopfschmerzen weg sind. Dann gehts mir wieder gut . bis zum nächsten Mal. Und ich habe noch garnich mal kapiert, warum es dieses nächste Mal gibt. Wenn ich aber mal emien Kopfschmerzen beleuchte und die Zusammenhänge erkenne , wie sie entstehen udn entstanden sind, dann kann ich diese kette von reaktionen auflösen. Die chance, dass meine Kopfschmerzen dann für immer weg gehen sind dann meiner meinung nach wesentlich größer. das ist mein weg udn auch vieler anderer hier. Die tun sich auch nciht schwer das zu verstehen.
    über den umgangston in einem thread zu diskutieren ist übrigens kein coabhängiges Verhalten. Sondern jemandem sein Hilfe aufzudrängen.
    Der respektvolle Umgangston sollte eine normal Regel in jeder Art von Diskussionsrunde sein.
    Was Spedi denkt kann er denken und ist seine Meinung. Deswegen muß man nicht diesen Thread abfällig als sinnlose Unterhaltungsrunde abwerten. Das ist erheblich und arrogant. Und wenn sich dann jemand angegriffen fühlt ist das normal, weil es Menschen gibt, die sich etwas wert sind und sich diesen Tonmfall verbieten. das bedeutet nciht, dass man sich nun verletzt fühlt, weil man 'die Wahrheit' nicht hören will. Auch Spedi hat die Wahrheit nicht mit Löffeln gefressen.
    Ich finds ok dass Paddy ihren Thread schützt, denn es steht jedem frei worüber man diskutiert und was ein weiter bringt.

  • @spedi
    du kannst es nicht lassen, mußt also noch ein drauf geben und meinen thread hier auch noch als Unterhaltungsplattform mißbilligen und das wieder auf so eine art von oben herab? wer bist du? gott? mister allwissend? als erstes sollte man einen menschen respektieren udn dazu gehört auch zu akzeptieren , wenn man nicht mehr gewünscht ist.
    Noch dazu frage ich mich, was du mir als trockener Alkoholiker überhaupt im cobereich für Tipps geben KANNST, hier wird ausdrücklich gesagt, dass man aus eigenen erfahrungen anderen weiter hilft.
    wozu bist du in diesem forum, ist es deine art der trockenheitsarbeit andere in ihrem Thread runterzuputzen? oder fühlst DU dih vielleicht sogar durch dieses Thema persönlich betroffen, weil ich hier von Alkohol=Gefühlskälte/ Vergeßlichkeit spreche? Dann schein ich ja vielleicht den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben?

  • Skye ,
    nein, man muß sich sowas nciht gefallen lassen, das wäre co. Ich habe genauso das recht meine meinung zu sagen und da nehm ich jetzt auch kein blatt mehr vor den mund, wen ich hier schon zum zweiten mal von derselben person angegriffen werde OBWOHL ich ihn schon hinausgebeten habe.
    Hab mir lange genug Unfug von meinem mann angehört und nichts dagegen unternommen udn mir irgendwelchen schwachsinn anschwatzen lassen. damit soll jetzt schluß sein. auch da habe ich es geschafft ihn vor die tür zu setzen.
    Und gerade habe ich wieder ein bißchen dazu gelernt, wie Alkoholiker ticken und warum das nicht mehr funktioniert, wenn man sich erstmal anfängt damit auseinader zu setzen.

  • Um jetzt nochmal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen. Klar kann jeder mal einen Geburtstag vergessen, einen Termin, etwas velieren oder verlegen. Man ist auch nicht immer gut drauf wenn man kein Alkoholiker ist. Aber ich kann Dir nur bestätigen, das sich es auch so erlebt habe, dass diese Erscheinungen bei meinem Vater immer stärker zugenommen haben desto mehr Alkohol er konsumiert hatte. Jeglicher Respekt auch uns Kindern gegnüber ist verloren gegangen. Alles wurde ihm mehr undmehr egal. Mein Vater hat seine Verpflichtugnen , die er als Vater uns gegenüber hatte nciht mehr erfüllt. Da ich als Kind ncihts wußte über diese Krankheit, wohl aber dass mein Vater etwas getrunken hatte , habe ichmich natürlich gefragt, warum er so ist. Liebt er uns nich t mehr, sind wir ihm nicht mehr wichitg. Wir waren ihm definitiv in diesem Zustand nicht mehr wichtig.
    Das hat auf jeden Fall weh getan. Und ich kann auch gut nachempfinden, dass es dir als erwachsene Partnerin weh tut. erst recht deinen Kindern. Vergeßlichkeit. Die ging so weit, dass mein Vater gar kein Zeitmanagement mehr hatte. Er verlor seinen Job, schlief tagsüber seine Rausch aus, seilte sich immer mehr ab und schuf sich seine eigene kleine ALkoholikerwelt mit seinen Alkoholkerfreunden fühlte er sich wohl, dort gab es keinen Stress.
    Gefühlskälte?
    Seine Gefühle, die er uns zeigte waren nicht mehr die eines liebenden fürsorglichen Vaters. Eigenartigerweise wird immer gesagt, dass sich der Alkoholiker seine Gefühle tot säuft. Aber Aggressivität , Wut und negative Gedanken waren sehr wohl noch verhanden . und diese negativen Gefühle konnte er ja noch recht gut zum Ausdruck bringen. Beschimpfungen, Beleidigungen, Schreierei etc waren teilweise an der Tagesordnung. Warum der Alkohol ihn so negativ denken lies, keine Ahnung. Diese negative Denkweise scheint bei nassen Alkoholikern offensichtlich weit verbreitet zu sein. Und dann am nächsten Tag wieder diese vergesslichkeit, er aknn sich an nichst erinnern. Was macht das mit uns? Wir haben das Gefühl, er zieht sich einfach aus der Verantwortung. War eben so, weil er getrunken hatte. Sozusagen hatte er damit einen Freifahrschein. Es passieren ja tatsächlich wirklich grausame Dinge unter Alkoholeinfluß. Meine Geschichte war ja schon schlimm genug, aber es gibt noch wesentlich schlimmeres. Menschen werden tot gefahren, mißhandelt etc.
    Ich galube es passieren Dinge unter Alkohol, die man nicht mehr verzeihen kann. Singe, die ewtas kaputt machen, was auch nciht mehr zu reparieren ist. Unsere Kinderseelen werden ja auf jeden Fall stark beansprucht. Ich glaube, was einen dann indirekt beschäftig ist die Frage, ob man dem ganzen überhaupt verzeihen kann und die Frage nach der Schuld überhaupt. Die Tatsache, dass man irgendwann erkennt , dass diese Dinge getan wurden, weil es eine Krankheit ist erleichtert einem das zu verarbeiten. Wir hatten keine Wahl als Kinder. Ein Partner konnte gehen. Wir Kinder waren immer hilflos den ganzen ausgesetzt.
    Tja, ich habe sehr früh gelernt mich um mich selber zu kümmern. ich bin irgendwann gegangen, weil ich es nciht mehr ausgehalten habe. Diese Alkoholkrankeheit hat einen großen Teil meines Lebens begleitet. Doch, es sit schon ein wesentlicher Teil sich damit auseinader zu setzen wie ein Alkoholiker tickt, warum er das oder das so gemacht hat. Es reicht mir einfach nciht zu wissen, ja , das war wegen dem Alkohol, basta. Das wußte ich als Kind auch schon. Wenn das die einzige Antwort ist, dann braucht der Alkoholiker auch keine Therapie und braucht nur aufhören zu trinken. Nein, ich habe das Recht auf mehr Antworten und mehr Verständnis. Das ist ein Gefühl, was tief in mir sitzt. Das fühlt sich nicht so an, dass ich es FÜR meinen Vater wissen will, sondern für mich, für mein eigenes Selbstwertgefühl.

  • Hallo!

    Alkohol= vergesslich und gefühlskalt?

    Das war doch die Frage oder? Vergesslich, sicherlich, wer von Euch kann sich gut was merken wenn er getrunken hat? Also bei mir lässt diese Fähigkeit dann nach, selbst wenn ich nur ein Glas was auch immer getrunken habe. Wenn man dann als Alkoholiker noch über Jahre Alkohol regelmäßig trinkt, leidet das Gehirn dauerhaft. Alkohol bzw. das was die Leber daraus macht ist ein Nervengift. Dementsprechend leidet irgendwann das Gedächtnis, weil das Gehirn immer mehr geschädigt wird. Der zudem immer mehr reduzierte Kontakt zu Mitmenschen im Verlauf der Sucht tut sein übriges. Wenn das Gehirn nicht gebraucht wird, lässt es nach.

    Gefühlskalt? Die Erfahrung konnte ich nicht machen. Ich habe Alkoholiker oftmals emotionaler erlebt als nicht süchtige Menschen, sowohl im positiven als auch im negativen, auch Zorn und Wut sind Emotionen. Im nassen Zustand bedingt durch den Alkohol selbstverständlich sprunghaft und unmässig in jeder Beziehung. Wenn sie trocken sind, habe ich sie bisher als Menschen erlebt, die nicht so gleichgültig durchs Leben gehen wie viele andere. Sich ein Feindbild des gefühllosen und gefühlskalten Alkoholikers aufzubauen, hat im Übrigen noch keinem geholfen.

    Das ist der Teil Krankheit.

    Das sind die Auswirkungen:

    Zitat

    Ich stand nur da und fragte mich, was der Alkohol nur aus einem Menschen macht. Was auch immer er ist. Vergeßlichkeit. Gefühlskälte. Nichts mehr wahrnehmen aus der Außenwelt. Sich sträuben gegen diese Rituale? Egoismus? Es tut uns weh, uns der Familie. Und ich habe mich entschieden weiterhin nicht mit solchen Demütigungen und Enttäuschungen zu leben, meinen Kindern ständig was zu erzählen zu mpüssen, um sie von diesen Gefühlsschwankungen zu bewahren. Das ist nicht meine Aufgabe und überfordert mich.
    Ich habe mich getrennt , aber dennoch bleiben diese Erinnerungen und ich würde sie gerne einfach nur verstehen.

    Es ist ganz einfach ein Symptom der Krankheit Sucht. Kenn ich, habe ich lange genug mitgemacht und lange genug habe ich es auf mich bezogen. Auch deshalb wollte ich Antworten, weil ich es auf mich bezogen habe und mich auch deshalb mit der Erklärung es sind Symptome der Krankheit nicht zufrieden geben wollte. Ich wollte die Bestätigung am besten von meiner Mutter, ich bin nicht Schuld, es liegt nicht an mir, das sie so zu mir war. Ich bin liebenswert. Ich wollte diese Bestätigung, weil ich kein Selbstbewusstsein hatte und kein Selbstwertgefühl.
    Dieses Verhalten kann man aber nicht begreifen, solange man selbst nicht abhängig ist, denn dieses Verhalten ist Teil der Sucht. Da zählt nur eines die Droge. Das persönlich zu nehmen und auf sich zu beziehen, und so sehe ich dieses Posting, zeigt für mich einen Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Dafür ist aber nicht der Alkoholiker zuständig, sondern man selbst.

    So wirkt der Wunsch des Verstehenwollens auf mich, eine bitte um Bestätigung, das dieses Verhalten nicht an Paddy liegt, dass sie liebenswert ist, dass ihre Kinder liebenswert sind. Diese Bestätigung können Erklärungen und Auseinanderpflücken des Verhaltens ihres Mannes oder Alkoholikern allgemein aber nicht geben, diese Bestätigung kann man nur sich selbst geben. Das nennt sich dann Selbtwertgefühl und Selbstbewusstsein. Dazu muss man sich mit sich selbst beschäftigen und seinem eigenen Verhalten. Ehrlich sein zu sich selbst, warum man tut was man tut oder getan hat. Zum Beispiel: Warum ist man denn geblieben? Weil man Angst um den Alkoholiker hatte? Oder vielleicht doch weil es das kleine Übel war? Weil man Angst vor der Zukunft hatte, vor dem allein sein? Angst nicht mehr gebraucht zu werden? Angst nicht mehr geliebt zu werden? Angst keine Aufgabe mehr zu haben?…Beim Alkoholiker wusste man, was man hat, wenn man geht weiß man nicht was kommt.... Das die Arbeit an sich selbst extrem schmerzhaft ist, dass gehört zur Natur der Sache, ebenso das es lange dauert bis man wirkliche Erfolge sieht. Wenn man sich aber mit dem Verhalten des Alkoholikers beschäftigt, bringt einen das nicht weiter, denn es ist nicht das eigene kranke Verhalten.

    Angriffe zu sehen wo keine sind, gehören auch mit zum Thema Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Wenn man da nämlich genug von hat, dann kann man mit anderen Meinungen auch umgehen und fühlt sich von anderen nicht auf die Zehen getreten, wenn man mal was zu hören bekommt was einem nicht passt. Angriffe oder Unhöflichkeiten habe ich in diesem Thread keine gelesen, in keinem Beitrag. Es waren nur andere Meinungen und Dinge die gerade nicht gehört werden wollten. Das ist Pech, aber nicht unhöflich.

    Frozen Tears

    Zitat

    ich habe gesucht, geforscht udn ich habe schon antworten bekommen und auch verstanden, wie die ganzen dinge zusammen hängen. Bei meinem vater, meiner mutter, deren vergangenheit.

    Zusammenhänge sind eine Sache, das Verhalten eines Suchtkranken bis ins letzte aufzudröseln, eine andere...... Hier geht es meines Erachtens nicht um Zusammenhänge, in diesem Thread geht es vordergründig um Vorgänge und das Verhalten von anderen. Ich sehe da einen großen Unterschied.

    Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag.

    Gruß
    Skye

  • Mit viel Faszination und gemischten Gefühlen lese ich die Beiträge innerhalb dieses Themas.

    Auch ich musste mir für mich erklären wie der Mensch tickt, der von heute auf morgen ausgetickt ist, denn ich als liebevoll und fürsorgrlich kennengelernt hatte. Das war nämlich der einzige Weg um meinen Weggang möglich zu machen.

    8 Jahre hatte ich nicht das schöne Leben, aber doch "Normalität" er war nicht auffällig, nicht aggresiv oder treulos. Diese Änderung kam mit einem Schlag mit drei Todesfällen wo zeitgleich aus einem gedachten Partner ein unbekannter Mensch wurde.

    Das er Glück wohl über alle die Jahre nicht kannte konnte ich damals nicht sehen, diese glücklose und unzufriedene Zeit hat wohl für Wut gesorgt, die zusammen mit anderen Ängsten wohl diesen Wutbrocken geschaffen hat. Ich musste mir das sehr wohl erklären - musste alle Logik zusammen nehemen um mich "lebenserhaltend" verhalten zu können.

    Nicht ganz einfach, zu begreifen, dass da Gefahr bestehen soll, wo alle die Jahre keine war. Dass da die Gefahr herkommt, wo sie mir vom Leib gehalten wurde (8 Jahre lang). Auch ich habe aufgedröselt. Ich glaube, anders wäre ich mit der Situation gar nicht zu Recht gekommen (trotz psychotherapeutischer Hilfe) weil es für mich traumatisch war, was sich "plötzlich" abspielte.

    Natürlich war nur der Ausbruch plötzlich, die Entwicklung war schleichend. Da ich aber keinen Partner und keine Trinkmengen kontrolliere mach(t)e ich mir keine Gedanken was passieren kann. Eben schön naiv. Vollbetrunken? Das habe ich erst am Ende erlebt, zuvor wirkte alles "normal".

    Doch Skye, ich musste verstehen um zu überleben. Ich musste begreifen, dass 8 Jahre Sicherheit sich zu einer Gefahr entwickelt hatten. Nein Skye, ich wollte einen Alkoholiker nicht begreifen um einen würdigen promillehaltigen Nachfolger zu suchen sondern um überhaupt in der Realtität zu landen, die von heute auf morgen kriminell und gewalttätig wurde.

    Du hast wohl recht Skye, mit der Selbstfürsorge. Diese ist jedoch ein paar Stiefel - der Umgang mit Trauer und dem Horror ein paar Boots, oder? Alles das auf eine Reihe zu bekommen ist verdammt schwer für denjenigen, der gerade drinsteckt.

    Du schreibst Skye "Kenn ich, habe ich lange genug mitgemacht und lange genug habe ich es auf mich bezogen. Auch deshalb wollte ich Antworten, weil ich es auf mich bezogen habe.."
    Ich denke, genau das war bei mir der Grund zu begreifen, was mit meinem Ex-Partner vorgeht und was ich für mich zu meiner Sicherheit tun kann. Aber die eingeredeten Schuldgefühle mussten erst einmal bekämpft werden, das dauerte schon mal eine gewisse Zeit...

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Weißt du Skye,
    wenn ich mich dazu entscheide meinen Mann zu verlassen und damit auch meinen Kindern ihren Vater größtenteils zu nehmen ist das schon eine große Entscheidung, die man nciht so einfach macht und die gut überlegt sein sollte.
    Ich habe es gemacht, weil sein Verhalten für mich unerträglich wurde udn auch sicher meine Kinder belastet.
    Das ist die eine Seite.
    Dinge, die er gemacht hat haben mir das Gefühl gegeben, dass da keine Liebe mehr da ist von seiner Seite, haben mich daran zumindest stark zweifeln lassen. Denn wenn man jemanden liebt tut man ihm normerweise nicht weh, oder? Das bedeutet ja keineswegs, dass ich mich nicht für liebenswert halte oder meine Kinder. Ganz im Gegenteil.
    Ich habe stets das Gefühl gehabt, dass ich es verdiene geliebt zu werden und auch eine liebevolle Beziehung führen möchte.
    Aber die Situation war ja so, dass er einige Zeit diesem entsprach. Dann plötzlich wieder Tage kamen, wo er absolut entgleiste. Gut, auch in 'normalen' Beziehungen ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen und es gibt Stress. Da werden auch mal Geburtstage vergessen.
    Und genau deswegen IST es ja so schwierig zu beurteilen, was ist dem ALkohol zuzurechnen und was nicht. Ist jetzt die Liebe weg oder hat sein Gehirn einfach mal gerade verrückt gespielt. Oder beides?!

    Ob nun mein Mann mich Sch***** behandelt , weil er mich einfach nicht mehr liebt oderweil es Alkoholische Begleiterscheinungen sind spielt tatsächlich in einer Beziehung keine Rolle: Ich muß mir das nicht antun.
    Darum bin ich auch gegangen.
    Wenn er aber den einen Tag sagt, dass er mcih über alles liebt und am nächsten Tag ich wieder nur Mülleimer für ihn bin dann fragt man sich doch schon, ob da noch alles klar ist bei ihm im Kopf. Nicht bei mir.
    Dieser Prozeßkam ja ncihtt von heute auf morgen, er ist ja schleichend.
    Hier udn da mal ein Ausrutscher passiert jedem, kann man verzeihen und wird auch erstmal garnciht unbedingt mit ALkohol in Verbindung gebracht.
    Das macht es glaube ich jedem Coabhängigen sehr schwer überhaupt die Sache einzuschätzen udn viele bleiben ja wohl sogar unbemerkt über Jahre unerkannte verhaltensunauffällige Alkoholiker.
    Warum soll man sich denn auch dann von dem Partner trennen? Nicht deswegen weil er trinkt, sondern doch deswegen weil diese VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN unerträglich werden. Nämlich genau dann , wenn das Maß voll ist und das ist wohl der Tiefpunkt des Coabhängigen.
    In der Situation, wo man sich mit diesem ganzen Kram noch nie beschäftigt hat weiß man ja nicht unbedingt, dass es immer schlimmer werden wird. Man denkt ja, ach was hat der denn für ne Laune, wie ist der denn drauf und das wird schon wieder. Ich glaube dazu muß man nicht coabhängig sein. Wo genau ist denn dann der Punkt, wo ein gesunder Mensch sagt: jetzt reichts? Wie weit kann man beim Coabhängigen gehn
    Bist du schon coabhängig wenn du deinem Mann einen Seitensprung verzeihst? Oder erst, wenn er dich schlägt und du nicht gehst?
    Und genau das sind doch die Punkte, warum man wissen muß, was dem Alkohol zuzuschreiben ist und was nicht.
    Jeder Mensch ist unterschiedlich tolerant oder verletzlich. Einige haben so ein starkes Selbstbewußtsein,d ass sie sich sagen: Ein Seitensprung- das ist nur sex , lieben tut er nur mich. Der andere sagt sich: Nicht mit mir; dazu bin ich mir zu schade, weil er ebenfalls ein starkes Selbstbewußtsein hat. Wieder ein anderer sagt sich: Er liebt mich nicht, er sucht sich ne andere, weil ich nicht gut genug bin und verläßt ihn. Kein Selbstbewußtsein. Der nächste: Okay, ist passiert, kann jedem mal passieren, tut weh, aber ich gebe ihm noch eine chance. Kein Selbstbewußtsein? Und jetzt kommt zu alledem noch der ALkohol.
    Soll ich jetzt meinen, alles was er an Mist verzapft hat ist ja nur wegen des ALkohols, ich soll es keinesfalls auf mcih beziehen? ist sicher größtenteils so. Aber dann stellt sich doch auch die Frage, ob es zu erwarten ist dass er , wenn er trocken ist sich Erinnerungslücken wieder schließen oder ist das Hirn jetzt für immer weggblasen?
    Wird er nach einer Therapie seine Kinder noch wiedererkennen?
    Oder lohnt es sich nicht darüber Gedanken zu machen, soll ich ihn lieber ad acta legen?
    Meine Liebe ist größtenteils erloschen, weil ich zu sehr verletzt wurde , weil ich sein Verhalten schon auf mich bezogen habe, auch wenns vielelicht nur der Alkohol war. Es tut weh ständig beschimpft, belogen und betrogen zu werden, ganz unabhängig davon was nun wirklich dahinter steckt. Was hilft es mir einen Mann zu haben, der mich nur 'theoretisch' liebt , 'praktisch' mich aber wie seinen Feind behandelt.
    Schuldgefühle, dass ich ihn verlassen habe habe ich nicht.
    Vielleicht gibts noch ein bißchen Hoffnung, dass er vielleicht mal aufhört zu trinken und zumindest wieder für die Kinder ein guter Vater sein kann.
    Aber da stellt sich eben auch ide Frage: Zerstört dieser ALkohol tatsächlich die Gefühle der Liebe bei ihm, dass es ihn so handeln läßt?
    Wenn ja, für immer, oder nur zeitweilig? oder wie lange nüchtern muß er sein, damit er wieder klar ist ?
    Ich kann es nicht bestätigen, dass Alkoholiker so positiv in Richtung Emotionen rüber kommen. Diese Erfahrung habe ich nicht nur bei meinem Mann gemacht. In der Anfangsphase, wo der Alkohol noch Partydroge ist, ja. Aber später nur schlechte Laune, Aggressivität und Rumgejammer. Er und auch seine Saufkumpels.
    Diese Geburtstage hat er nicht vergessen, weil er voll war. Er war nüchtern. Und es hätte ihm auch drei Tage lang auffallen können, da ja überall Karten und Geschenke standen. Das fand ich jetzt schon beängstigend. Das wir ihm egal waren, wenn er volltrunken war und auch diese Art der Gedächtnislücken waren mir bekannt. Nein, morgens schon beim Aufstehen spielte es sich ab und das sagt mir dann doch auch, dass man sich also auf garncihts mehr verlassen kann, was ein nasser Alkoholiker sagt oder tut. also auch seine Liebesschwüre waren dann wohl für die Katz und nur Mittel zum Zweck. Wenn es sogar so weit geht, dass der Alkohol Langzeitschäden bei einem Menschen hinterläßt, dann weiß ich auch nicht, ob es sich überhaupt lohnt für meine Kinder noch jemals Kontakt zu ihrem Vater zu haben. In Liebe fallen lassen. Hm. Dieser Spruch klingt sehr gütig. Aber ich kann für mich nur sagen, dass mein Mann meine Gefühle zerstört hat und ich dann, als ich meinen Tiefpunkt erreicht habe ihn auch nicht mehr geliebt habe. Sonst hätte ich ihn wohl auch nicht verlassen. Aber dieser Prozeß hat deswegenstattgefunden, weil ich mic zu sehr verletzt gefühlt habe. Soll man ja nicht persönlich nehmen, ist ja der Alk dran schuld. Ist es beim Coabhängien, der sich NICHT TRENNEN kann eher so, dass derjenige denkt, dass ja der Alk dran schuld ist und man deswegen sich nicht trennt? Das hat dann nciht wirklich etwas mit viel oder wenig Selbstwertgefühl zu tun. Denn wenn ich weiß, dass er mich so behandelt , weil er nicht anders kann hat es ja nichts damit zu tun, dass ich mich als wenig Wertvoll ansehe und es mir deswegen antuen lasse. Sondern ich distanziere mich innerlich davon. Das ist, was ICH zum Beispiel nicht kann und deswegen bin ich dann gegangen.
    ich weiß schon, was für mich zu klären ist in diesem Thread und ist mir vollkommen egal, was andere drüber denken. Ist ja mein Weg.

  • Nochmal zu skye,
    wenn ich hier von Gefühlskälte und Vergeßlichkeit spreche, dann ist damit nicht jeder Alkoholiker gemeint, sondern ich möchte damit Leute ansprechen, die die gleichen oder ähnliche Erfahrungen damit gemacht haben.
    Andere werden gewallttätig und längst schlägt nicht jeder Alkoholiker zu.
    Der Thread ist aus meiner persönlichen Situation so formuliert worden. Die richitgen Worte so treffend zu wählen ist nicht immer ganz einfach.
    ich wäre sogar froh, wenn mir jetzt 1000 Leute schrieben würden, dass ihre Alkoholabhängien Partner trotz des Alkohols noch lustige liebevolle Gesellen geblieben wären , die sie mit Geburtstagsgeschenken überhäuft haben und überhaupt an sie gedacht haben. Ich glaube aber, eine Tendenz sich in seine Charaktereigenschaften zum negativen zu entwickeln gibt es bei den meisten ALkoholikern schon. Sonst würde man wohl kaum von Leiden der Cos hier sprechen.

  • Dagmar ,
    wie hast du erfahren, dass dein Mann schon so lange unglücklich war? Hat er es dir gesagt?

    Im Großen udn Ganzen geht es mir ähnlich wie dir, dass es sich alles so eingeschlichen hat. Warum geht man dann nicht, ich habe es, glaube ich, in dem vorherigen Beitrag schon beschrieben,dass die Grenze von dem, was in einer gesunden Beziehung an Unnnahemlichkeiten auftreten und der mit einme Alkoholiker sehr ähnlich sein können. Was ist dann der Unterschied? In einer normalen Beziehung sucht man nach einem Grund, redet mit seinem Partner, kann Dinge nachvollziehen und dann eben auch entschuldigen. Zum Beisspiel Untreue, vergessene Termine. Bei ALkoholikern mag es teilweise auch diese Entschuldigungen geben. Auch sie können ja mal einfach was vergessen haben. Aber ständig? Wenn Dinge sich dann immer mehr wiederholen wird man skeptisch. Dann fängt man an nachzudenken. Dann stößt man viel zu spät auf den Alkohol. Und dann , wenn man gut informiert WÄRE zu diesem Zeitpunkt, was die meisten ja nicht sind, kann man einsehen, dass nun Zeit zu gehen ist. Und zwar deshalb, weil keine Änderung, Keine Besserung in Sicht ist , sondern nur Verschlechterung.

  • Hallo Paddy,

    Zitat

    Dinge, die er gemacht hat haben mir das Gefühl gegeben, dass da keine Liebe mehr da ist von seiner Seite, haben mich daran zumindest stark zweifeln lassen. Denn wenn man jemanden liebt tut man ihm normerweise nicht weh, oder?

    Normalerweise..... Normalerweise ist „man“ auch nicht alkoholabhängig. Ein Alkoholiker hat keine Beziehung zum Partner oder Kindern, er hat in erster Linie eine Beziehung zur Flasche, Partner und Familie kommen irgendwo dahinter, irgendwann noch nicht mal mehr das, weil es einfach zu anstrengend wird Flasche und Familie unter einen Hut zu bekommen. Meist wird dann die Flasche gewählt. Ob er Dich noch liebt oder nicht wird er wahrscheinlich selbst nicht wissen oder beantworten können solange er trinkt. Noch nicht mal sich selbst.

    Zitat

    Aber die Situation war ja so, dass er einige Zeit diesem entsprach. Dann plötzlich wieder Tage kamen, wo er absolut entgleiste. Gut, auch in 'normalen' Beziehungen ist nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen und es gibt Stress. Da werden auch mal Geburtstage vergessen.
    Und genau deswegen IST es ja so schwierig zu beurteilen, was ist dem ALkohol zuzurechnen und was nicht. Ist jetzt die Liebe weg oder hat sein Gehirn einfach mal gerade verrückt gespielt. Oder beides?!

    Zitat

    Ob nun mein Mann mich Sch***** behandelt , weil er mich einfach nicht mehr liebt oderweil es Alkoholische Begleiterscheinungen sind spielt tatsächlich in einer Beziehung keine Rolle: Ich muß mir das nicht antun.
    Darum bin ich auch gegangen.
    Wenn er aber den einen Tag sagt, dass er mcih über alles liebt und am nächsten Tag ich wieder nur Mülleimer für ihn bin dann fragt man sich doch schon, ob da noch alles klar ist bei ihm im Kopf. Nicht bei mir.

    Das ist für einen Alkoholiker kein außergewöhnliches Verhalten, ausgeglichen wie ein Jojo und in seinen Aktionen und Reaktionen absolut nicht mehr einzuschätzen. Mal ganz unabhängig davon, dass diese Frage nicht beantwortet werden kann solange Dein Mann trinkt. Alkohol ist eine bewusstseinsverändernde Droge. Wie willst Du ein von Drogen verändertes Bewusstsein beurteilen? Jeder Mensch und damit auch jeder Süchtige reagiert anders.

    Beantworten kann Deine Fragen ohnehin nur er und niemand anderes. Alles andere sind nur Mutmaßungen, kein Wissen. Nur was macht das für einen Unterschiede ob Du weißt was dem Alkohol zuzuschreiben ist und was nicht? Du kannst so wie es jetzt ist, nicht mit Ihm leben. Liegt es am Alkohol kannst Du nicht mit ihm leben. Liegt es daran, dass er Dich nicht mehr liebt, willst Du nicht mehr mit ihm leben, nehme ich mal an. Es kommt aufs Gleiche raus, Du kannst nicht mehr mit ihm leben. Was macht dieses Wissen, das ohnehin mehr als fragwürdig wäre, käme es von anderen als Deinem Mann, für einen Unterschied an Deiner momentanen Situation? Wenn Du wirklich „nur“ Wissen willst, keinen und dann brauchst Du auch dieses fragwürdige Wissen nicht. Und wenn es einen Unterschied macht, machst Du Dir irgendwo was vor.

    Zitat

    Dieser Prozeßkam ja ncihtt von heute auf morgen, er ist ja schleichend.

    Was vollkommen normal ist. Die Sucht beginnt ja auch schleichend und auch die Menge steigert sich nicht von heute auf morgen. Auch diese Entwicklung ist schleichend. Dementsprechend ist auch die Persönlichkeitsveränderung schleichend.

    Zitat

    Das macht es glaube ich jedem Coabhängigen sehr schwer überhaupt die Sache einzuschätzen udn viele bleiben ja wohl sogar unbemerkt über Jahre unerkannte verhaltensunauffällige Alkoholiker.

    Es gibt keine verhaltensunauffälligen Alkoholiker, es gibt nur höchst leidensfähige Co's die vertuschen und entschuldigen. Das ist es was dem Alkoholiker die Sucht einfacher macht und warum er erst auffällt, wenn seine Ausfallerscheinungen ein Maß angenommen haben, dass nicht mehr zu vertuschen ist. Ein Alkoholiker ist nur so unauffällig, wie seine Co's gut sind. Ein zweifelhaftes Kompliment an die Co's.

    Zitat

    Warum soll man sich denn auch dann von dem Partner trennen? Nicht deswegen weil er trinkt, sondern doch deswegen weil diese VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN unerträglich werden.

    Wo ist der Unterschied zwischen trinken und verhaltensauffällig? Ich sehe keinen. Auch das richtet sich nach der Leidensfähigkeit des Co's und nach seiner Fähigkeit des Selbstbetruges wann die Verhaltensauffälligkeit beginnt. Der Alkoholiker ist schon vorher ein Alkoholiker.

    Zitat

    Nämlich genau dann , wenn das Maß voll ist und das ist wohl der Tiefpunkt des Coabhängigen.

    Wann das voll ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche Co's sterben wegen ihrer Selbstaufopferung. Deshalb ist der Alkoholiker immer noch ein Alkoholiker und das meist schon ganz schön lange.

    Zitat

    In der Situation, wo man sich mit diesem ganzen Kram noch nie beschäftigt hat weiß man ja nicht unbedingt, dass es immer schlimmer werden wird.

    Wenn es schon schlimm ist, ist es normalerweise Zeit etwas für sich zu ändern. Die Aussicht, dass es noch schlimmer werden könnte, sollte kein Grund sein, sondern das es schlimm ist sollte reichen.

    Zitat

    Wo genau ist denn dann der Punkt, wo ein gesunder Mensch sagt: jetzt reichts?

    Da wo es einen persönlich beeinträchtigt, wo man Dinge tut die man eigentlich nicht tun will. Dieser Punkt wird schon sehr früh erreicht, aber man bringt sich selbst mit immer neuen Argumenten zum Schweigen. Ist ja nicht so schlimm, war ja nur ein Mal, ach das sehe ich zu eng..... Ich könnte die Liste unendlich fortführen, denn ich weiß womit ich meine Mutter entschuldigt habe.

    Zitat

    Bist du schon coabhängig wenn du deinem Mann einen Seitensprung verzeihst? Oder erst, wenn er dich schlägt und du nicht gehst?
    Und genau das sind doch die Punkte, warum man wissen muß, was dem Alkohol zuzuschreiben ist und was nicht.

    Nein, man muss nicht wissen was dem Alkohol zuzuschreiben ist, man muss wissen wo die eigene Grenze ist. Wann die eigene Grenze überschritten ist. Das heißt für sich selbst sorgen, seine eigenen Grenzen zu wahren und zu verteidigen. Es heißt nicht, sie aufzuweichen nur weil der andere einen „Grund“ hat z. B. Alkohol sie zu übertreten. Selbstfürsorge heißt zu handeln, wenn die eigenen Grenzen überschritten sind, vollkommen egal warum sie überschritten wurden. Ich wurde verletzt, meine Grenzen wurden verletzt, da ist es doch vollkommen egal warum.

    Zitat

    Aber dann stellt sich doch auch die Frage, ob es zu erwarten ist dass er , wenn er trocken ist sich Erinnerungslücken wieder schließen oder ist das Hirn jetzt für immer weggblasen?
    Wird er nach einer Therapie seine Kinder noch wiedererkennen?

    Das ist Zukunftsmusik und nichts was Du beeinflussen kannst. Es ist allein von Deinem Mann abhängig ob er eine Therapie macht und ob sie erfolgreich ist. Der Körper hat enorme Heilungsfähigkeiten, der kann einiges reparieren, aber ob ereine Chance dazu bekommt ist von Deinem Mann abhängig. Da kannst Du nichts tun, nichts, gar nichts, Du nicht, nur er allein.
    Du solltest allerdings die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Du Deinen Mann gar nicht mehr willst wenn er wirklich trocken wird. Denn dann wird er sich verändern, denn Veränderung ist ein Muss, soll die Therapie erfolgreich sein und will er überleben.

    Zitat

    Oder lohnt es sich nicht darüber Gedanken zu machen, soll ich ihn lieber ad acta legen?

    Lohnen..... interssante Wortwahl.... Musst Du diese Entscheidung jetzt treffen? Brauchst Du diese Entscheidung um für Dich weitermachen zu können? Finde doch erstmal zu Dir selbst, kümmere Dich um Dich selbst. Wieviel Energie willst Du noch an Gedanken um Dinge aufwenden, die in der Zukunft liegen, die Du nicht beeinflussen kannst?
    Du lebst hier und heute und nicht in der Zukunft. Bekomme doch erstmal das jetzt auf die Reihe, bevor Du Dir Gedanken um Dinge machst die Du nicht beeinflussen kannst, die in der Zukunft liegen.

    Zitat

    Vielleicht gibts noch ein bißchen Hoffnung, dass er vielleicht mal aufhört zu trinken und zumindest wieder für die Kinder ein guter Vater sein kann.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Mir ging es bei meiner Mutter nicht anders, solange sie lebte hatte ich Hoffnung sie irgendwann vielleicht wieder zu bekommen. Es bringt Dir aber nichts, Dein Leben in eine Warteschleife zu stellen, bis bei Deinem Mann vielleicht irgendeine Veränderung zu bemerken ist, in welcher Art auch immer. Du kannst ja die Hoffnung haben, nur solltest Du dafür nicht Dein Leben aufgeben. Du kannst Dein Leben aufbauen und organisieren auch ohne dass Du weißt was er macht. Das ist nicht von ihm abhängig. Vielleicht irgendwann, passt es nochmal oder wieder, aber das ist ungewisse Zukunftsmusik. Du lebst hier und heute.

    Zitat

    Aber da stellt sich eben auch die Frage: Zerstört dieser ALkohol tatsächlich die Gefühle der Liebe bei ihm, dass es ihn so handeln läßt?

    Wie gesagt, das kann nur Dein Mann beantworten, nicht wir. Die Frage wird er Dir frühestens beantworten können wenn er trocken ist.

    Zitat

    Wenn ja, für immer, oder nur zeitweilig? oder wie lange nüchtern muß er sein, damit er wieder klar ist ?

    Der Körper ist relativ schnell entgiftet, in der Regel nach 10 Tagen. Was aber wichtiger ist, ist wann ist der Geist entgiftet. Die Abhängigkeit der Psyche vom Alkohol ist der Dreh- und Angelpunkt der Sucht, nicht die körperliche Abhängigkeit. Der Körper kann entwöhnt sein, der Geist ist es aber noch lange nicht, das ist das was mit nassem Denken gemeint ist. Damit er wirklich wieder klar ist, muss er an sich arbeiten, dafür reicht es nicht, nichts zu trinken. Wann das ist, ist zum einen von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt vom Willen Deines Mannes ein nüchternes Leben zu führen ab.
    Du wirst in nächster Zeit von ihm keine Antworten bekommen. Selbst wenn er heute in die Entgiftung gehen würde, könntest Du frühestens in einem Jahr damit rechnen wirkliche Antworten von ihm zu bekommen.

    Zitat

    Ist es beim Coabhängien, der sich NICHT TRENNEN kann eher so, dass derjenige denkt, dass ja der Alk dran schuld ist und man deswegen sich nicht trennt?

    Ich kann nur für mich sprechen. Ich konnte nicht von meiner Mutter lassen, weil ich Angst um sie hatte. Weil ich gedacht habe, wenn etwas passiert bin ich Schuld. Ich brachte es nicht übers Herz sie in ihrem Elend allein zu lassen. Das sie es sich selbst geschaffen hat, habe ich lange nicht sehen wollen. Ich konnte nicht von ihr lassen, weil ich immer noch gehofft hatte sie schafft es. Das war das was ich mir vorgemacht habe. Warum ich eigentlich nicht von ihr lassen konnte war, weil ich das Gefühl brauchte gebraucht zu werden, dass hatte ich da mehr als irgendwo anders. Weil ich mich nicht mit dem Trümmerhaufen von Leben beschäftigen musste, den ich mein eigen genannt habe. Weil ich mich darüber definiert habe eine gute Tochter zu sein, die immer für ihre Mutter da ist und nicht über meinen Selbstwert. Weil ich ohne meine Mutter keinen Lebensinhalt mehr hatte. Ich habe unter ihrer Sauferei gelitten, aber das war immer noch besser, als sich nutzlos, wertlos und ungeliebt zu fühlen, deshalb habe ich lange nicht von ihr lassen können. Dem Alkohol habe ich nie die Schuld gegeben. Ich habe ihn verflucht, aber die Schuld habe ich ihm nie gegeben.

    Zitat

    Das hat dann nciht wirklich etwas mit viel oder wenig Selbstwertgefühl zu tun. Denn wenn ich weiß, dass er mich so behandelt , weil er nicht anders kann hat es ja nichts damit zu tun, dass ich mich als wenig Wertvoll ansehe und es mir deswegen antuen lasse.

    Bei dem Satz musste ich schmunzeln. Nicht weil er lustig ist, sondern weil ich mich an mich erinnert habe. Der Satz hätte vor drei Jahren von mir kommen können. Wenn der andere ein Grund hat sich wie ein Arsch zu benehmen, dann ist es ja gut, dann kann ich es ja weiter mit mir machen lassen. Ob der andere nun einen „Grund“ hat oder nicht ist egal, ich muss mich nicht wie Dreck behandeln lassen. Tue ich es doch, sollte ich mal über mein Selbstwertgefühl nachdenken. Das hat was mit persönlichen Grenzen zu tun. Wenn die überschritten werden, werden sie überschritten, egal warum der andere es tut und ich wahre meine Grenzen.

    Ich habe geschrieben, dass ich es nicht persönlich genommen habe, dass heißt aber nicht, dass die Beschimpfungen meiner Mutter nicht persönlich gemeint waren. Das waren sie sehr wohl, mit Absicht unter die Gürtellinie und fast jeder Schuss ein Volltreffer. Ich habe sie nicht persönlich genommen, weil ich nicht wirklich wusste, ob sie das ohne Alkohol auch getan oder gesagt hätte. Ich hätte nur vermuten können und Vermutungen bringen nicht weiter.
    Der Mensch den ich vor mir hatte, war nicht meine Mutter, nicht mehr. Es war ein Mensch bis oben hin vollgepummt mit einer bewusstseinsverändernden Droge. Deshalb habe ich aufgehört es persönlich zu nehmen, weil ich nicht wissen konnte, ob es auch so gemeint war. Ich habe aufgehört, mir Gedanken zu machen um Dinge auf die ich keine Antwort bekomme und mich auf mich konzentriert. Ich habe angefangen mir selbst die Bestätigung zu verschaffen ein wertvoller Mensch zu sein, ich habe es nicht mehr von ihrem Urteil abhängig gemacht.

    Zitat

    und ist mir vollkommen egal, was andere drüber denken.

    Glaubst Du das wirklich?

    Deine Gedanken sind immer noch bei ihm und nicht bei Dir. Du stellst Fragen über ihn, aber Du stellst keine Fragen über Dich, über Dein Verhalten, darüber wie Du etwas ändern kannst. Willst Du Dein Leben auf ungewisse Zeit weiter in die Warteschleife stellen? Willst Du solange es dauert auf Antworten warten, bei denen es fraglich ist ob Du Sie überhaupt bekommst?

    Willst warten oder willst Du leben?

    Gruß
    Skye

  • Liebe Skye,
    beim Lesen Deines Textes rutscht es mir kalt den Rücken runter... Welch klare Antworten, welch eine klare Sichtweise...
    Genau so ist es: Warum fragt man "ist es der Alkohol"...? Es reicht, dass die Schmerzgrenze erreicht ist.. Das reicht vollkommen...

    Vielen Dank für Deine Gedanken!
    Nora

  • Tja skye,
    ich verstehe schon was du meinst. Habe die große Hürde ja auch schon hinter mir. Habe mich von ihm getrennt. Aber ich brauche eben einiges an Klarheit , um das ganze verarbeiten zu können. Ich hab emich jetzt ertsmal in Sicherheit gebracht, mir meine eigene kleine Welt mit meinen Kindern geschaffen. Das war garnicht so schwer, erstaunlicherweise hatte es da bei mir plötzlich klick gemacht und ich wollte raus. Nicht wie bei vielen hier im Forum, die immer wieder hin und her überlegen und sehr lange brauchen. Bei mir war es eine ziemlich spontane sache, nachdem ich hier gelesen hatte und wußte wie sowas enden wird.
    Jetzt betrachte ich aber das ganze nochmal sozusagen aus der ferne. Ich habe das bedürfnis noch ien bißchen rumzueiern, wie man es heir wohl nennen würde. aber im grunde hohle ich nur nach, was anderenvoraus geh bevor sie den letzen schritt tun. ich muß das ganze nochmal von allen seiten beleuchten, brauche die bestätigung, dass ich das auch so richitg gemacht habe. Muß sortieren,w as zum thema Alkohol und was zum thema allgemeine ehekonflikte gehört. Daher eben auch dieser thread. das sit was mich im Moment eben beschäftigt. wieso sollte ich es verdrängen. Ich lebe ja schon mein eigenens leben und tue was für mich. es sind die gedanken, die noch hinterherhängen. ich sehe das nicht als energieverschwendung. Und mir geht es jetzt auch nciht mehr um IHN. Es geht mir jetzt darum, was mich und ihn betrifft. was das mit dem alkohol zu tun hat und was nicht. Für ihn tue ich jetzt nichts mehr.
    Einfach den Kopf abschalten und nicht mehr dran denken was war, das geht bei mir nicht und ich halte es auch nicht für gut. Damit ist bei mir nichts verarbeitet. Es sit ebne jetzt meine Art mich mit der Coabhängigkeit auseinanderzusetzen. So wie ein Alkoholiker sich sicher im Nachhinein auch fragt, warum er getrunken hat, wie er da reingeschlittert ist und ob es auch mit seiner beziehung was zu tun hatte.
    Vielleicht kommt das heir so rüber , weil dieses Thema etwas aus dem zusammenhang genommen wurde aus meiner gesamten geschcihte. Ich dachte, es sei nochmal ein besonderes Thema, welches sich zu diskutieren lohnt. und es gibt ja auch einige , denen das auch gefällt darüber gesondert zu reden.

  • Liebe Paddy,
    ich lese mit Interesse... kann Dich irgendwie verstehen, auch bei mir (obwohl ich mich klar von meinem Exfreund getrennt habe) geistern noch so Gedanken"fetzen" herum wie "war es nur der Alkohol" usw. Ich sehe auch noch den Mann vor mir, der lieb und nett war, den ich mir in meiner Phantasie so zurechtgezimmert habe und den anderen, den "dunklen" einfach ausgeblendet... "Es wird schon gut..", welch eine falsche Einschätzung der Lage. Skye hat alles sehr gut analysiert und gegliedert. Ihr Text hat mir sehr geholfen, noch einmal meine eigene Geschichte zu durchleuchten, obwohl das ja für den "A..." ist, man braucht gar nichts mehr durchleuchten, weil ohnehin alles deutlicher nicht sein kann, was man erlebt...
    Aber, wie gesagt, ich verstehe auch Deine Gedanken. So schnell hören sie auch nicht auf zu kreisen. Ich meditiere seit meiner Trennung von meinem Exfreund. Es heißt, man soll die Gedanken, die kommen anschauen und sie dann weiterziehen lassen... Gedanken verdrängen ist der falsche Weg... Zulassen, aber nicht festsetzen lassen.
    Die Zeit heilt alles - ein alter Spruch, aber sehr wahr. Noch vor 4 Wochen bin ich fast am Boden zerstört gewesen, heute sehe ich, dass die ganze Geschichte gar nicht anders hätte ausgehen können.

    Wir sind alle "im Fluss" und nur indem wir uns dem Fluss hingeben, können wir uns heilen. Dagegenschwimmen kostet nur Kraft und bringt uns keinen Meter weiter...

    Paddy, ich wünsch Dir einen guten Tag...!
    Nora

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!