Alkohol=Vergeßlich und gefühlskalt?

  • Mit zunehmendem Suff bemerkte ich dass mein Mann immer mehr vergaß. Besonders Termine. Meine Kinder und auch ich waren sehr entääuscht, da er alle unsere Geburtstage vergaß und mit Abwesenehit glänzte. ich fragte mich, warum er nicht einmal den Kindern diese klitzekleine Freunde bereiten konnte. Sich nur einmal kurz zusammenreißen konnte. Ich kündigte ihm die Termine schon vorher an, erinnerte ihn, damit er sie bloß nciht vergaß. Schickte ihm in letzter Instanz auch noch eine sms. Handy war aus. Meine Enttäuschung war groß und ich versuchte mindestens die Kinder abzulenken, erfand Ausreden. Furchtbares Coverhalten meinerseits weiß ich jetzt.
    Sein geburtstag nahte und ich ignorierte ihn vollkommen. Er war derart bleidigt, dass WIR ihn vergessen haben und alle anderen auch. Wer sollte ausser uns überhaupt an ihn denken? Seine ebenfalls betrunkenenn Saufkumpels?
    Nach Monaten mein Geburtstag. ich bereitete mich innerlich drauf vor, dass er ihn vergessen würde und lud mir den Tag vorher eine Freundin ein. Wir machten uns einen gemütlichen Abend und sie brachte mir ein paar schöne Geschenke, eine liebevoll geschriebene Karte, die ich demonstrativ auf einen kleinen vorbereiteten Tisch stellte.
    Als er dann kam , natürlich nciht an meinen Geburtstag gedacht versuchte er auch gleich meinen schön gedeckten Geburtstagstisch zu übersehen. Wie krank ist das denn, dachte ich.
    Plagt ihn jetzt das schlechte Gewissen oder geht er nun in Selbstmitleid auf, dass jemand an mich aber doch keiner an ihn gedacht hat. Ist sein Bewußtsein schon so getrübt, dass er es tatsächlich nciht wahrgenommen hatte?
    Auch als er morgens noch einmal mit den eindeutigen Anzeiche konfrontiert war und er seinen Rausch zumindest halbwegs ausgeschlafen hatte mußte er sich plötzlich ganz schnell aus dem Staub machen.
    Ich stand nur da und fragte mich, was der Alkohol nur aus einem Menschen macht. Was auch immer er ist. Vergeßlichkeit. Gefühlskälte. Nichts mehr wahrnehmen aus der Außenwelt. Sich sträuben gegen diese Rituale? Egoismus? Es tut uns weh, uns der Familie. Und ich habe mich entschieden weiterhin nicht mit solchen Demütigungen und Enttäuschungen zu leben, meinen Kindern ständig was zu erzählen zu mpüssen, um sie von diesen Gefühlsschwankungen zu bewahren. Das ist nicht meine Aufgabe und überfordert mich.
    Ich habe mich getrennt , aber dennoch bleiben diese Erinnerungen und ich würde sie gerne einfach nur verstehen.
    Wem ging es ähnlich?

  • Ach Paddy,
    mir könnte das mit dem Geburtstag auch passieren, ohne dass ich was mit Alk je am Hut hatte. Ich glaube, da ist vielmehr die Erziehung und die eigene Wertung entscheidend.

    Geburtstage hat mein Ex glaube ich, egal wie fertig er war, nie vergessen.

    Weißt Du Paddy, das wirkt alles gefühlskalt (ich persönlich bin auch der Meinung, mancher Alkoholiker kann schwer oder keine Gefühle empfinden oder leben) aber ich denke einfach, dieser Mensch ist gnadenlos überfordert (was nichts! absolut nichts!! rechtfertigt!!!!)

    Den Tag durchstehen, Material holen, wegbringen, Geschichten, Beruhigungen für das Umfeld, die täglichen Lasten des Alltags, Bekannten Gefallen tun und und und.

    Vergeßlichtkeit. Ja - denke ich.... aber vielleicht ist es auch bequemer manches nicht mehr zu wissen?

    Schau Paddy, was soll er denn machen außer den Geburtstagstisch zu übersehen? Sagen, dass er es vergessen hat? Sich selber "schlecht machen"? Da ist übersehen vielleicht harmloser. Jedes verhinderte Gespräch könnte eine Chance mehr sein seine Ruhe zu haben.

    Ja Paddy, diese Sucht und Gier nach dem Stoff macht krank und nicht mehr aufnahmefähig. Vielleicht ist vieles von dem, was unser Leben bestimmt, in "deren" Leben ohne Bedeutung. Aber wir müssen (so glaube ich persönlich) versuchen alle diese Dinge nicht persönlich zu nehmen und nicht als bewußte Verletzung an uns registrieren sondern einen solchen Menschen als (sucht-)krank behandeln.

    Weißt Du Paddy, Demenzkranke im hohen Alter sind fast genauso wie Alkoholiker musste ich feststellen. Eventuell werden selbige Hirnzellen gekillt, das weiß ich medizinisch nicht. Ein Demenzkranker steht plötzlich auf der Polizei, macht eine irrige Anzeige und wirkt als absolut klar im Kopf. Was meinst Du, wieviele demente Menschen (die nachweislich alleine nicht lebensfähig sind) einen Richter überzeugen dass sie topfit sind..... Das ist ja das irre, dieses überzeugte ist ebenso ein Teil der Menschen wie das vergessliche und Kranke. Es scheint möglich zu sein, in gewissen Momenten klar zu reagieren auf die Umwelt, und dann eben wieder nicht.

    Paddy, mach Dich nicht verrückt durch den Schmerz, der Dir nicht angetan wurde weil Du Paddy bist sondern weil Dein Gegenüber krank ist, bemitleidenswert krank ....

    Zum Überleben wählst Du den richtigen Weg: Dein Überleben und Deine Zufriedenheit sichern.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Paddy,

    ich kann verstehen, was das mit dir macht. Aber es ist wirklich so, das sie vieles vergessen, und die ganz alltäglichen Dinge nicht mehr regeln können.
    Habe ich auch gerade letztens wieder erlebt.
    Da steht man davor, und denkt: Das kann doch alles nicht wahr sein.
    Alkohol ist ein Nervengift, und es verändert Menschen in einer Form, die man sich kaum vorstellen kann.
    Mir hat dieses erlebte letzte Woche noch einmal klar gezeigt, das ich nicht nur dann einen kranken Mann habe, wenn er getrunken hat, sonder durchgehend, das schlägt sich auch auf die nüchternen Momente nieder.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo

    ich habe meinen Mann nach der LZT mal gefragt, warum er zur nassen Zeit nichts mehr reparieren konnte. Er hat zwar "repariert" aber danach waren die Sachen kaputter als davor.
    Er sagte daß ihn das alles nicht mehr interessiert hat.Er hats gemacht damit er seine Ruhe vor mir hatte.
    Und mit Vergesslichkeit und Verantwortung wars dasselbe. Das war nicht mehr wichtig. Traurig aber wahr.

    julchen

  • Hallo Julchen,
    diesen Verdacht hatte ich auch - dass einfach nichts mehr interessiert - und sprach den Ex darauf an, dass wohl seine ganzen Begabungen und Interessen, sein gesamtes handwerkliches Geschick uninteressant geworden sei "nein, ich mache immer noch was...."

    Hmm, musste ich leider erleben. Meine Autobatterie wurde alle paar Monate ausgetauscht. Kein Problem wäre es gewesen zu sagen, da ist etwas - Stromfresser ect. - das ich nicht finde, lass mal die Werkstatt nachsehen.
    Nun ist das Ergebnis da, da jetzt ja ein KFZ'ler mein Auto macht. Einfach "nur" die falsche Batterie. Früher mal, ja früher - da hat man nicht nur die Wäsche mit der Hand gewaschen ;) da hätte er sich auch in diversen Fachforen kundig gemacht.

    Er hat genial Katzenkratzbäume gebaut, vor Jahren. So was von wunderschön und herrlich - für die Tiere und den Menschen. Ich bat ihn im letzten jahr um eine Verzweigung. Machte er: Ast hielt nicht und war mit spitzen Nägeln versehen.

    Kein Problem, jemanden anderen zu gewinnen - mittlerweile traue ich mir das auch selber zu. Aber es tut weh wenn man bemerkt dieses logische, zuweilen sogar ganz einfache, Denken ist nicht mehr da.

    Haushalt ect., ich bin keine gute Hausfrau - aber dennoch, es ist sauber und hygienisch. Ihn interessierte das nicht. Mich hätte interessiert, ob das früher mal anders war. Am Anfang unserer Zeit war wenigstens ab und zu der Gedanke an Streichen oder mit viel herausschieben der Ansatz "Wir machen gemeinsam das Haus".

    So, und da sind wir wieder beim Thema: gemacht um seine Ruhe zu haben. Anstatt zu sagen "Nein" ich will nicht. Somit habe ich unbewußt seine Grenze verletzt (er mich nicht darauf hingewiesen) und ihn genervt. Geniale Lösung, wo ein Gespräch genügt hätte zu sagen, mensch ich kann oder will das nicht machen. Gefreut hätte es mich nicht, aber es wäre eine klare Ansage und ich wäre viel zu stolz dann nochmals darum zu bitten wenn ich ein nein höre.

    Ich hatte wirklich den Eindruck Lämmchen, es läuft alles anders, beim Alkoholiker, auch wenn der Spiegel ziemlich unten ist. Die Nachbarskinder sagten mal zu mir "der ist faul". Das habe ich nicht verstanden, weil er eines nie war: faul. Ich hackte dann nach. Er mache alles so langsam und würde einfach nur leer in die Gegend sehen.

    Mensch Leute, daß ist so schlimm jemanden so zu sehen. Zu sehen, derjenige verliert die Lebensenergie. Den Zusammenhang mit dem Alk sah ich erst am Ende.

    oh Mensch Leute, wenn das nur am Anfang einer Kariere jemandem klar sein könnte was alles der Preis ist für ein paar lockere und flockige Stunden: leere Tage mit leeren Blicken.... Entsetzlich ...

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von dagmar007

    leere Tage mit leeren Blicken.... Entsetzlich ...

    Hallo Dagmar,

    wenn ich deinen Beitrag so lese, kriege ich Gänsehaut.
    Genau das ist es, was Alkohol mit einem macht.
    Fürchterlich.

    LG
    espoir

  • Ja Espor,
    Es war für mich ganz, ganz schlimm. Definitiv losgelöst von der Beziehung - da ging es nicht darum was mal war, ich verliere oder oder oder....

    Ich sah ans Auto gelehnt einen Menschen mit einer Flasche im Anschlag, er starrte, starrte, starrte ... ein gebrochener blick, ein leerer Blick - keine Bewegung wenn etwas auf der Straße geschah. Gerade so, als wäre er nicht auf dieser Straße in dieser Welt sondern würde über sich selber schweben.

    Das waren so die Anfänge als ich begriff, wir leben nicht in einer Welt - in einer Realität. Da begann auch meine Enttäuschung abzunehmen, meine Vorwürfe. Ich spürte, dieser Mensch ist in sich so sinnentleert dass er vielleicht so leer und suchend vor sich hin sieht um sich selber irgendwo zu finden...

    lieben Gruß von Daggi
    die besuch hat

  • @Bopunty,
    wenn du mit diesem Thread nichts anfangen kann, dann mußt du auch keinen Kommentar reinschreiben. Paddy hat doch deutlich geschrieben, worum es ihr geht. Und alle anderen haben verstanden.
    Eigentlich ist heir schon erwünscht, dass eine gewisse Erfahrung schon da sein sollte bevor man andere beratschlagt. Das sollte im Coberiech auch so sein, denke ich. Eine bloße Trennung ist nur ein erster Schritt aus der Coabhängigkeit. Die wahre Arbeit fängt da erst an und wenn du mal andere Threads von Paddy gelesen hast dann kansnt du das auch besser verstehen. Ich würde dir raten dich erstmal ein bißchen besser über diese Krankheit zu informieren bevor du selber mit solchen sinnlosen Kommentaren das Forum vollpostest. Du schreibst doch selber wörtlich, dass du keine Sinn drin 'erkennen' kannst. So ist es . Du kansnt es noch nicht. . Dann lass es, lies was anderes. Das ist auch ok.
    Hier ist niemand am festhalten, sodnern dabei sich auseinander zusetzen. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

  • Servus Frozen Tears,

    ich mag ehrlich auch keinen Sinn darin erkennen, ständig um die Sucht des Anderen zu kreisen und etwas "verstehen" zu wollen, was krankes (suchtkrankes) Verhalten ist. Noch dazu, wenn derjenige, den es betrifft, gar nicht anwesend ist und sich dazu auch nicht äußern kann.

    Ob andere Menschen ähnliches erlebt haben, ist sehr theoretischer Natur - es kann ja bei Anderen durchaus auch andere Hintergründe gehabt haben...

    Von daher verstehe ich Bopunty sehr gut - es ist eine sinnlose Diskussion, weil sie weder der Loslösung dient, noch eine Veränderung bewirkt.

    Es grenzt für mich an ein Suhlen in Selbstmitleid, das ich seit einigen Wochen -gerade im Angehörigen und Cobereich- wieder verstärkt bemerke: "ach, wie schlimm ist es mir doch ergangen".

    Diskussionen um des Kaisers Bart - just my two cents.

    LG
    Spedi

  • Zitat

    Es grenzt für mich an ein Suhlen in Selbstmitleid, das ich seit einigen Wochen -gerade im Angehörigen und Cobereich- wieder verstärkt bemerke: "ach, wie schlimm ist es mir doch ergangen".

    Guten Morgen Spedi,

    Könntest Du bitte konkreter beschreiben, was Du hier mitteilen möchtest.

    Ich hätte gerne wenn ich mich im Selbstmitleid suhlen würde, dass es mir jemand in meinem Thread schreiben würde, denn erst dann kann ich mich hinterfragen und mir meine Verhaltensweisen genauer anschauen.

    Wenn Du es verallgemeinerst, kann sich jede/r und doch niemand angesprochen fühlen, ist für mich nicht hilfreich. Lässt kein gutes Gefühl bei mir zurück.

    Liebe Grüsse Weitsicht

    [/quote]

  • @Bopunty,
    ich gebe da FT absolut recht, was diesen Thread angeht. Ich habe das Gefühl, dass Du überhaupt nicht verstanden hast worum es mir geht.
    Es ist nicht nur irgendein Mensch, irgendein Partner, der alkoholabhänig ist. Es ist mein Mann, Vater meiner Kinder und das wird er immer bleiben.
    Zwar sind wir getrennt, weil ich mit seiner Krankheit nicht leben konnte. Aber dennoch gibt es und wird es auch weiterhin berührungspunkte in unserem gemeinsamen Leben geben. Vielleicht hast du keine Kinder und kannst es deswegen auch nicht nachvollziehen.
    Aber ich will schon begreifen, wie ein Alkoholiker tickt, was es mit ihm macht. Was überhaupt ich auf den ALkohol abschieben kann und was nicht. Ich habe Kinder, die stellen mir Fragen. Warum kommt Papa nicht zum Geburtstag. Da kann ich antworten. Ich weiß es nicht, interessiert mich auch nicht, sein Problem. Oder: Wahrscheinlich , weil er säuft und es vergessen hat. Oder wie stellst du dir das vor? Es ist MEINE ENTSCHEIDUNG und MEIN WEG mich mit der ALkoholkrankheit auseinander zu setzen. Ich finde es auch eine sehr herablassende Art, wie du deine Äußerung heir in meinen Thread geschrieben hast und ich mag es nicht. Ebenso die Äußerung von Spedi, dass dies irgendwas mit Selbstmitleid zu tun habe. Damit greifst du mich und auch andere Coabhängige an , wie du ja auch an der Äußerung von Weitsicht erkennen kannst. Ich möchte solche Äußerungen in meinen Threads nicht. ich finde sie sehr unkonstruktiv und unüberlegt. Auch die Reaktion auf Frozen Tears Eintrag ist schon wieder sehr angreifend, sehr zynisch. Das ist nicht die Art, wie ich mich auseinandersetzen möchte und bitte Dich Bopunty künftig aus meinen Threads rauszuhalten. Es gab schon einige solcher Threads und sie führen zu nichts als zu Zickereien und Rechthabereien, wurde auch schon mehrmals in diesem Forum thematisiert.

    Ich möchte jeden bitten, der mir hier etwas zu sagen hat auch höflich zu bleiben und andere nicht anzugreifen. Auch wenn man anderer Meinung ist.
    Und wer mit dem Thema nichts anfangen kann, kann ja wie Frozen Tears schon geschrieben hat, auch da lesen und schrieben, wo er was mit anfangen kann. Es kann durchaus Sinn für den einen haben, was für den anderen sinnlos erscheint. Das ist ok, das kann gerne sinnlos für dich sein Bopunty. Deine Geschichte ist sicher eine andere, dein Leben auch.
    Ich bin nicht dumm, ich eröffne ein Thema, weil es für mich wichitg ist und da kann kein anderer drüber entscheiden, ob es für mich Sinn macht oder nicht. Und ob es für DICH Sinn macht interssiert mich genauso wenig, wie Spedis Äußerung darüber, dass andere angeblich Selbstmitleid aufgehen. Das ist hier nicht mein Thema, schreibt bitte solche Äußerungen in eure Threads oder eröffnet ein eigenes Thema und diskutiert darüber mit Leuten, die sich für EURE Sachen interessieren. OK?

  • Hallo Paddy,


    nach längerer Beobachtung und Entwicklung dieses Themas ist es hier in diesem Bereich besser aufgehoben, denn es geht nach Deiner Ausgangsfrage:

    Zitat

    Ich habe mich getrennt , aber dennoch bleiben diese Erinnerungen und ich würde sie gerne einfach nur verstehen.
    Wem ging es ähnlich?

    ...ja darum, dies für Dich zu verarbeiten.

    Bitte achtet weiterhin darauf, einen angemessenen Ton zu bewahren, denn es geht ja hier nicht darum, sich gegenseitig zu beleidigen, sondern, um die Sichtweisen der Anderen als *Hinweise* zu betrachten.


    Ich wünsche Euch einen guten und regen Austausch.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Liebe Paddy,
    um zu Deiner Eingangsfrage zurückzukommen:
    Du möchtest verstehen, warum ein Alkoholkranker so oder so handelt, bzw wie er tickt?
    Da gibt es nichts zu verstehen, weil Sucht nichts mit Verstand zu tun hat.
    Vergeude deine Kraft nicht mit Analysierungs-Versuchen, nutze sie für dich und deine Kinder.
    Wir verstehen UNS selbst ja oft schon nicht, wieso sich jemandes anderen Kopf zerbrechen?
    Ich denke, das ist überflüssig wie ein Kropf und sinnlose Verpuffung von Energie, die du für dich verenden solltest.
    Fragen nach dem WARUM enden im Nichts, du drehst dich im Kreis und am Ende landest du immer wieder da, wo du jetzt stehst, so zumindest meine Erfahrung.
    Liebe Grüße von
    Thelma

  • Hallo ihr alle

    als meine Kinder klein waren und die ersten Kinderkrankheiten hatten hab ich mich darüber informiert damit ich wusste wie die Krankheit verläuft.
    Ich konnte mich dann darauf einstellen und wußte so ungefähr was mich erwartet.

    Wenn ich jetzt wissen will wie ein Alkoholiker tickt, ist es für mich dasselbe. Ich kann nicht mit einer Sache abschließen, die ich nicht verstehe. Ich hab hier im Forum verstanden, daß vieles bei meinem Mann krankheitsbedingt war und nicht Boshaftigkeit, wie ich oft dachte.Das hilft mir, meine und seine Krankheit zu verstehen, hängt ja auch irgendwie zusammen.

    Von daher find ich den thread gut.

    julchen

  • Ja klar, Julchen,
    zu wissen, dass diese vielen unverständlichen Aktionen Teil der Suchtkrankheit sind, ist wichtig.
    Aber die einzelnen zu zerpflücken, bringt mich nicht weiter.
    Ich habe das Paket "Suchtkrank" in der Hand, soll ich es aufmachen und sezieren, um etwas zu verstehen, was einfach nicht zu verstehen ist?
    Ich bin auch so ein Hobby-Analysierer.
    Nur gewöhne ich mir gerade an, schön bei mir zu bleiben.
    Und mein nächster Schritt wird sein, meine Selbst-Analysiererei stark einzuschränken.
    Da vergisst man leicht das Leben im Hier und jetzt.
    LG Thelma

  • Servus Paddy,

    klar, was Dir nicht gefällt, willst Du erst mal nicht hören. Und um eine Begründung zu haben, warum du das nicht hören willst, kannst Du immer auf die "der-Ton-mach-die-Musik-Schiene" ausweichen.

    Funktioniert immer, weil es die Auseinandersetzung mit der Thematik als solcher erspart.

    Und es wird sich immer jemand finden, der Dich damit auch unterstützt - all diejenigen, die für sich selbst auch nicht akzeptieren wollen (oder können), dass ein Beschäftigen mit der Sucht des Anderen keine Veränderung im eigenen Handeln mit sich bringt.

    Eine Veränderung im eigenen Denken und Handeln ist aber Grundvoraussetzung, um sich aus einem krank machenden System befreien zu können. Denn nur die eigenen Gedanken und Handlungen kannst Du beeinflussen.

    Mir ist das egal, was Du machst - es ist schließlich Dein Leben, das geht mich nichts an.
    Ich frage mich nur in diesem (wie auch in mehreren anderen) Thread, warum die Menschen dann überhaupt "Austausch" suchen - wenn sie doch nur eine Bestätigung ihrer eigenen Meinung wollen?

    Wie dem auch sei, ich werde Dich sicher nicht mehr belästigen. Liegt mir fern, den Menschen hier ihre Unterhaltungsplatform zu versauen.

    LG
    Spedi

  • Ich bins nochmal.
    Julchen :
    Der Vergleich mit der Kinderkrankheit hinkt.
    Dort informierst du dich vorab, um zu wissen, was dich erwartet. So hast du geschrieben.
    Jetzt aber haben wir etwas hinter uns und wollen es abhaken.
    Was wäre denn passiert, wenn wir uns vorher über die Krankheit Alkoholismus informiert hätten? Mit allem drum und dran?
    Weißt Du, was ich befürchte?
    Wir wären trotzdem reingeschlittert, eben weil wir Co-abhängig sind und unseren Partner zum Ausleben unserer Sucht brauch(t)en.
    Nur so ein Gedanke am Rande von
    Thelma

  • ein kurzer gedanke auch von mir zu dieser disskusion.
    ich kann beide hier vertretenen standpunkte nachvollziehen. aber warum nicht demjenigen, der zur zeit meint, ihm hilft die auseinandersetzung mit der krankheit des anderen, aus welchen gründen auch immer, vielleicht um zu verstehen, wut abzubauen ... die zeit lassen, die er braucht, aus diesem kreis rauszukommen? sicherlich ist es grundsätzlich richtig, dass man sich um sich selbst kümmern sollte. aber wie wir wohl alle wissen, ist das nicht so einfach, sodass manche vielleicht auf ihrem weg weiter sind als andere und auch menschen grundsätzlich andere wege haben, mit situationen umzugehn.

    ich denke, vielleicht muss jeder die erfahrung erst selbst machen, wenn er sich oft genug im kreis gedreht hat wird er vielleicht feststellen, dass dies einen nicht weiter bringt. oder aber dem ein oder andern hilfts.

    ich sehe zwar mittlerweile euren punkt, kann das bisher aber auch nur teilweise umsetzen, sich nicht mehr mit dem anderen zu beschäftigen, aber es hat mir zu anfang viel geholfen, mich erstmal mi der thematik an sich auseinander zu setzten, egal in welcher form.

    optimalerweise sollte das forum und die hinweise anderer dabei helfen, den prozess zu beschleunigen. aber hinweise sollten vielleicht nicht wie vorwürfe, angriffe, nicht so rigoros klingen.

  • Hallo ein mädchen,

    Zitat

    optimalerweise sollte das forum und die hinweise anderer dabei helfen, den prozess zu beschleunigen. aber hinweise sollten vielleicht nicht wie vorwürfe, angriffe, nicht so rigoros klingen.

    Das mag manchmal so klingen, aber es könnte manchmal auch eine Betrachtungsweise sein, daß dort ein wunder Punkt getroffen wird, an dem es gilt, zu schaun,warum dieser mich so anpickst. :wink:


    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo Zusammen!

    Das ging mir beim lesen dieses Threads so durch den Kopf:


    Zitat

    als meine Kinder klein waren und die ersten Kinderkrankheiten hatten hab ich mich darüber informiert damit ich wusste wie die Krankheit verläuft.
    Ich konnte mich dann darauf einstellen und wußte so ungefähr was mich erwartet.

    .. und was Du tun musstest um Schlimmeres von Ihnen abzuwenden und sie bei der Heilung zu unterstützen…..

    Ich möchte hier keinem etwas unterstellen, aber für mich läuft der Thread genau in diese Richtung: Ich informiere mich über die Krankheit, damit ich weiß, was dagegen zu tun ist, damit ich weiß wie ich dem Alkoholiker helfen kann.

    Und was das Erklären den Kindern gegenüber angeht: Ganz einfach Papa ist krank, er ist süchtig, seine Gleichgültigkeit allem anderen gegenüber als Alkohol gehört zur Krankheit, Sucht ist so.

    Ansonsten schließe ich mich an, Alkoholismus ist eine Sucht. Sucht ist nicht mit dem Verstand zu begreifen, denn sie folgt keiner Logik!!! Allein der Versuch bringt einen Nichtsüchtigen an die Grenzen der Leistungsfähigkeit seines Verstandes. Lasst es gut sein, ihr könnt nicht helfen.

    Gruß
    Skye

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