Hallo,
immer wieder lese ich hier davon, wie schlecht trinkende Partner mit ihren Angehörigen umgehen. Von Vergeudung von Zuneigung ist die Rede, von Scheusal, von Beschimpfungen usw.
NIEMAND ist dazu verurteilt, dies mit sich machen zu lassen. Jedoch hat die Opferrolle den Vorteil, dass wir Mitleid, Aufmerksamkeit und Zuwendung erhalten. Warum also sollten wir sie ändern? Zumal eine Veränderung mit Ungewissheit, Risiken und u. U. mit dem Verlust relativer finanzieller Sicherheit verbunden ist.
Wie Nora an anderer Stelle schon schreibt, wir selbst begeben uns in diese Opferrolle. Der andere, trinkende Partner agiert so, wie es in seiner Sucht möglich ist. Aber gerne wird genau dieses Verhalten dann angeprangert. Wer prangert denn einen Masernkranken an dafür, dass er rote Flecken hat?
Der Alkoholabhängige ist krank und wir sind es auch. Aber wir machen ihn für unsere Krankheit verantwortlich und erwarten, dass er sich ändert, damit es uns wieder gut geht. WIR selbst haben es in der Hand, es uns gutgehen zu lassen und gut für uns zu sorgen. Kein noch so mitfühlender Mensch in unserem Umfeld kann das für uns tun. Aber solange wir uns in der Opferrolle gefallen, können wir nichts ändern. Wir müssen einfach handeln, um nicht mehr be-handelt zu werden. Es liegt also in unserer Hand.....
LG
Ette