Hm, seit einiger Zeit frage ich mich, ob das - was ich derzeit empfinde - dem ähnelt (im Übetragenen) was für einen Alkoholiker der Suchtdruck ist.
Getrennt bin ich nun seit 7 Monaten, ausgezogen seit 6 Monaten, vor rund 4 Wochen war seine letzte Mülllieferung vor meinem Haus. Heute vor der gnädige Herr wieder an meinem Haus vorbei. Seinen Umzug hat er vermutlich noch nicht bewältigt, den Arbeitsplatz scheint er noch (ab und zu) zu besuchen.
Mir geht es gut, mir ist nur klar, dass ich nicht wieder in das Leben zurück wollte, welches ich geführt habe, mir ist auch klar, dass es keine gemeinsame Zukunft mehr geben kann mit einem nassen Trinker.
So ... warum aber sind meine Gedanken noch immer bei diesem Menschen? Ohne Emotionen zwar, dennoch die Frage: was ist wohl?
Ist das dieser Entzug, dieser Suchtdruck, der dann plötzlich wieder das "Gift" ans Tageslicht zerrt?
Auffällig ist für mich, dass ich mir Gedanken um die Finanzen mache, und just in dem Moment wieder Gedanken an ihn verstärkt da sind. Nein, er hat mir in solchen Fällen nie geholfen!!! Mich eher noch geschwächt!!! Aber schlechte Finanzen heisst es geht mir nicht gerade genial - so wenig genial wie in der Suchtbeziehung.
Bringen diese Bedenken einfach das schlechte Gefühl wieder hoch???
Wie gesagt, derzeit spüre ich weder Trauer noch Verlust, geschweige denn den Wunsch auf eine gemeinsame Zeit oder oder oder .... aber die Gedanken begleiten ihn und fragen mich nach seinen Handlungen. Warum? Was ist das?
Ist das wie das geschlagene und misshandelte Kind, welches im Kinderheim in Sicherheit nach dem misshandelnden Elternteil "schreit"??? Ich kann es mir nicht erklären und finde weder das Gefühl schön, dass noch Gedanken bei ihm sind noch diese dafür vertane Zeit.
Kennt Ihr das, bzw. seid Ihr klüger als ich?
Lieben Gruß von Dagmar