25 Jahre CO-Abhängigkeit sind genug!

  • Ja, ich dachte wirklich, ich bin im falschen Film.
    Und ich will raus aus diesem Film.

    Danke Kathrin,

    ich will wirklich versuchen, auf meinem Weg zu bleiben.

  • Nach dieser Empörung von gestern Abend sitze ich nun hier heute morgen und bin furchtbar traurig.

    Ja, ich gehe ihn weiter, meinen Weg.

    Aber ich fühle mich so, als hätte ich verloren.
    25 Jahre, immer in der Hoffnung, es wird irgendwann einmal gut werden.
    Und nun die Erkenntnis, dass alles umsonst war.
    Ja, ich trauere dieser Beziehung nach, so absurd das klingen mag.
    Denn, und das haben nahezu alle hier schon in ihren Threads geschrieben, es gab ja auch schöne Zeiten. Zeiten, in denen der Partner zärtlich und liebevoll war, Zeiten, in denen der Alkohol keine Rolle spielte, auch wenn er im Hintergrund immer auf seine nächste Gelegenheit lauerte.

    Wenn ich das so schreibe, personifiziere ich den Alk.
    Aber Alk ist keine Person, kann dadurch auch nicht "Schuld" haben an etwas.

    Ich kapituliere vor der Alkoholabhängigkeit meines Partners.
    Ich gebe den Kampf auf. Ich habe verloren.

    25 Jahre meines Lebens sinnlos?
    War alles nur ein Trugschluss?
    Aufgebaut auf falschen Hoffnungen?

    Nein, es ist nicht Selbstmitleid, in das ich versinke.
    Es ist Schmerz, es ist Trauer um eine wirklich große Liebe.
    Und ich spüre, dass diese Liebe noch da ist.

    Ist es wirklich noch Liebe? Oder habe ich in all den Jahren, in denen ich immer tiefer in diese CO-Abhängigkeit hinein rutschte, den Blick und das Unterscheidungsvermögen dafür verloren, was Liebe und was meine Sucht ist?

    Ach, es ist so schwer, das auszudrücken, was ich empfinde und was sich in meinem Kopf abspielt.

    Ich spüre nur, dass es furchtbar weh tut.

  • Hallo maddison,

    ich lese Deine Kapitulation und muß gerad weinen, denn Deinen Schmerz kenne ich nur zu gut.
    Ich würde Dich gern jetzt einfach mal in den Arm nehmen und da sein, wenn ich darf.

    Du schreibst:

    Zitat

    25 Jahre meines Lebens sinnlos?

    Nichts ist sinnlos! Es ist ein großer Teil in Deinem Leben, der zu Dir gehört, der Deinen Weg geprägt hat...egal wie. Es ist Deins!

    Ich habe auch gedacht, gefühlt, es wäre alles umsonst gewesen, aber Du wirst irgendwann spüren, daß diese Zeit Dich auch zu Dir führt, Du darfst Dich heute erkennen, was Du brauchst. Ist das nicht ein wunderbares Geschenk, was Du erhalten darfst?

    Ich kann Dir nur sagen, daß dieses Gefühl, das Du gerade hast, sein darf, muß, um zu Dir zu finden. Nimm es als ein Geschenk an, zu erkennen, wer Du heute sein darfst.

    Ich drück Dich mal ganz doll

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • hallo maddison!

    was zwei menschen einmal teilten,sei es liebe,zärtlichkeit,wärme...

    war WIRKLICH!

    dies brauchst DU nicht verbannen!

    auch nicht anzweifeln...es war bestandteil deines lebens..deines gegangenen weges...

    nun gehst DU einen anderen weg..

    DEINEN weg...

    der satz:DENKE nicht...FÜHLE...gibt mir sehr oft kraft!

    schick dir nen extrafettes kraftpaket für den heutigen tag..

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Zitat von S.Käferchen

    Ich kann Dir nur sagen, daß dieses Gefühl, das Du gerade hast, sein darf, muß, um zu Dir zu finden. Nimm es als ein Geschenk an, zu erkennen, wer Du heute sein darfst.

    Ich will es versuchen, Käferchen.

    Im Moment fließen nur die Tränen. Fühlt sich fremd an, ich habe schon lange nicht mehr um uns geweint. Es bewegt sich so vieles in mir, kann es gar nicht richtig ordnen.

    Danke, dass Du da bist!

  • Zitat von caro1969

    der satz:DENKE nicht...FÜHLE...gibt mir sehr oft kraft!

    Caro, ich versuche in den letzten Wochen genau das Gegenteil.
    Ich höre auf meinen Kopf, damit ich das richtige tue, denn mein Gefühl sagt etwas ganz anderes.

  • Hallo maddison,

    eines habe ich festgestellt:

    Ich darf *hinfühlen*, was mich und meine Gefühle betrifft*.
    Wenn es zu arg wird, dann fühle ich nicht hin, sondern schau nur hin, bis es erträglicher wird. Dies ist halt der Unterschied zum Verdrängen.

    Und was Deine Tränen betrifft, sagte mir kürzlich jemand, daß dies ein wunderbares Mittel der Reinigung ist, innerlich, wie äußerlich. Da fliesst etwas aus Dir heraus. Das darf sein.

    Kannst Du Dir heut etwas Gutes tun?

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Zitat von S.Käferchen

    Kannst Du Dir heut etwas Gutes tun?

    Mir ist irgendwie gar nicht danach, Käferchen.

    Ich habe das Bedürfnis, alles einmal aufzuschreiben,
    habe das Gefühl, es hilft mir.
    Ich will zurückdenken und sortieren,
    jetzt muss ich grad lachen, bin Buchhalter und mir kommt spontan "Soll und Haben" und "Bilanz ziehen" in den Sinn.

    Das, was mit den Tränen aus mir rausfließt, will ich zu Papier bringen.

    Ich muss noch in die Stadt zum Einkaufen.
    Ich werde mir einen schönen Blumenstrauß schenken!

  • liebe maddison,

    auch wenn man es selber nicht immer so wahr nimmt,die leise hoffnung beschleicht uns doch ganz versteckt tief in uns drin.
    du hast sir gehofft das er nun aufwacht und bist jetzt um so mehr entäuscht über seine reaktion.
    da ist sie wieder,die machtlosigkeit.
    die kleine hoffnung macht uns stark und wenn sie uns verloren geht fühlen wir uns ganz schwach.
    schmerz und trauer um eine wirklich grosse liebe,genau so fühle ich das auch und ich weiss wie du es meinst.
    es tut weh,weil man in dieser liebe nicht leben kann,
    um das zu verstehen um zu begreifen braucht es zeit.
    ich drücke dich und wünsche dir ganz viel kraft.

    glg kathrin

  • Liebe maddison,

    das ist doch eine tolle Idee.

    Und vor Allem, daß Du Dich selbst beschenkst, denn wir selbst sind das größte Geschenk, das wir besitzen.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag mit Dir.Wir lesen uns später wieder, ja? Denn auch ich darf mir heute etwas Schönes schenken :lol:

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo Maddison,

    Zitat

    25 Jahre, immer in der Hoffnung, es wird irgendwann einmal gut werden.

    ich kann dir diesen Satz so gut nachfühlen. Da tut man alles, damit es gut wird, und bekommt dann ein solches Ergebnis präsentiert.
    Weißt du, als ich an diesem Punkt war, wo ich dachte es sei alles umsonst gewesen, und mich fragte, was ich denn noch hätte anders machen können, noch besser, in diesem Moment habe ich meinen Mann gesehen, als er draußen an einem Holzstapel stand, und "liebevoll" seine Flasche im Arm hatte. Da hab ich ganz deutlich gespürt, das der Platz in seinem Arm belegt ist, und ich keine Chance habe, gegen die Flasche in seinem Arm.

    Abschied von Hoffnungen zu nehmen tut sehr weh, aber ab diesem Zeitpunkt konnte ich erst richtig beginnen, etwas für mich zu tun, etwas, damit es mir gut geht.
    Ich wünsche dir, dass du heute etwas schönes für dich finden kannst.

    ich drücke dich, wenn ich darf
    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Du darfst! :lol:

    Ich danke Dir und auch Euch anderen.

    Nun kam ein Anruf aus der Klinik, mein Mann hat sich ein Telefon geben lassen. Geht doch! Auch ohne mich!

    Ich habe ihm gesagt, dass ich keinen Kontakt mehr haben will und kann, zu meinem eigenen Schutz, denn ich bin zu verletzt.
    Ich habe ihm auch gesagt, dass es mir irrsinnig weg tut, an eine Scheidung auch nur zu denken, weil ich ihn liebe, dass ich sie aber durchziehen werde, um meiner selbst willen.

    Er: "Ich kann Dir alles Gesagte voll zurück geben, aber es bringt uns nicht weiter, es nützt uns nichts. Ich habe heute Nacht viel nachgedacht und mir kamen die Gedanken an Deine anderen Männer in den Sinn...., die neue Frisur, der andere Klamottenstil...., die Trennung vor 5 Jahren..."

    Ich: "Getrennt hat uns der Suff! Und nicht irgendwelche imaginären anderen Männer!"

    Er: "Dann denke mal darüber nach, warum ich trinken musste!"

    Darf ich mir keine andere Frisur zulegen oder meinen Kleidungsstil ändern, ohne dass ich des Ehebruchs bezichtigt werde?
    Diese irrwitzigen Wahnvorstellungen treiben ihn in den Suff, nicht meine neuen Kleider.

    Ich: "Du allein bist verantwortlich dafür, dass Du trinkst, DU führst Dir die Flasche an den Hals, nicht ich. Den Grund dafür suche bitte mal ehrlich und aufrichtig bei DIR, nicht bei mir, dann hast Du vielleicht die Chance, etwas dagegen zu tun."

    Er verstand vieles nicht, was ich sagte, wir redeten aneinander vorbei; wie schon so oft in den letzten Jahren.
    Es ist nur noch eine Quälerei.

    Zum Schluss: "Solltest Du auf die Idee kommen, mich zu besuchen, bring mir bitte eine Nagelfeile mit!"

    Da biste doch sprachlos.

  • Ach Maddison,
    warum sprachlos sein? Es ist seine Sprache der Schuldzuweisung. Die Sprache eines Menschen, der "schneller" sein will mit der Trennung (vielleicht weil das Ego Probleme hätte zu verkraften dass "er gegangen" wurde.

    Ach, liebe Maddison, gib ihm nicht die Macht über Dich und Deine Gefühle (zumindest nicht ganz) erlaube Dir zu verstehen, dass der Trauer irgendwann eine Erleichterung folgt.

    Liebe Maddison, bei mir war es wohl eine ganze Portion versteckter Stolz als eine neue in sein Leben trat, bzw. er dafür sorgte dass ich die Beziehung beenden musste. Ebenso wie Deiner, der von Scheidung spricht.

    Weißt Du, dass uns die Herren die "Verantwortung" komplett abgenommen haben? Weißt Du, dass wir später uns nicht wie es sich für gute Co-Abhängige gehört fragen müssen "sind wir zu früh gegangen"?
    Ich fühlte mich recht schnell ziemlich erleichtert, dass ich nicht mit mir kämpfen musste zu gehen, sondern dass die Grundlagen für mein Handeln schon gelegt waren.

    Ja, ja, bring mit, mach das, mach jenes, und was machst Du für Dich? Jetzt wird es Zeit ;) und sei es nur aus einem anfänglichen Trotz, der sich später als Grundeinstellung einlebt.

    Gehofft hatte ich auch ich ewig - tue ich vielleicht immer noch für ihn (oder um das Gefühl zu haben doch nicht so einen "Fehlgriff" gelandet zu haben). Ich weiß es nicht, es lohnt aber auch nicht das näher zu betrachten. Denn egal, was, wo oder wie - nie wieder diesen Terror!!!!

    Tja, liebe Madisson, da kam ich auf die Idee ebenso wie Du anderer Klamotten und anderer Frisur und plötzlich kam "Du bist jetzt so wie ich es mir gewünscht habe" aber das kann nicht so bleiben. Häh, nee, klar nicht, denn für ihn hatte ich mich sicherlich nicht verändert sondern für mich - endlich konnte ich Farbe leben, wieder leben...

    Und ich machte ihm Angst: neue Kleidung, anderes Selbstbewußtsein (er sagte mal er habe gedacht ich würde zusammenbrechen, und nun käme das Gegenteil) und somit auch ein anderes Auftreten nach außen. Berechtigt diese Angst: denn das war nicht mehr der Mensch, der sich selber freiwillig innerhalb einer Suchtbeziehung klein machen ließ. Das war ein Calimero, der quasi noch die Eierschalen auf dem Kopf hat und neugierig in mein Leben "stapft".

    Also, liebe Maddison, lass uns mal die sprichwörtlichen "Kükenschalen" vom Körper streichen und unser Leben leben. Lass uns die Erlebnisse und Dinge "rauspicken" die uns gut tun. Vielleicht am Anfang "gezwungenermaßen" später dann als Automatismus.

    Auf geht's :)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ach Dagmar,
    Dein Beitrag macht mir so viel Mut!
    Und bei Deinen letzten Zeilen musste ich so schmunzeln.
    Genauso ist es!

    Danke Dir von Herzen dafür!

  • Zitat von dagmar007

    Weißt Du, dass uns die Herren die "Verantwortung" komplett abgenommen haben? Weißt Du, dass wir später uns nicht wie es sich für gute Co-Abhängige gehört fragen müssen "sind wir zu früh gegangen"?
    Ich fühlte mich recht schnell ziemlich erleichtert, dass ich nicht mit mir kämpfen musste zu gehen, sondern dass die Grundlagen für mein Handeln schon gelegt waren.

    Wie wahr, wie wahr!

  • hallo maddison!

    ersteinmal find ich es richtig gut das DU dich heut viel im forum aufhälst 8)

    genau da "solch schwachen"tagen wo die psyche beachtet werden WILL...

    brauchst DU niemals "allein"mit DIR und deinen gefühlen sein 8)

    wollt nochmal drauf eingehen was ich dir geschrieben habe...

    ich verstehe das DU genau das GEGENTEIL von dem was ich schrieb seid einiger zeit versuchtst zu leben...UND DAS IST AUCH ABSOLUT RICHTIG!denn unsere emotionen haben da nix zu suchen...wo wir unseren neuen "klarsehenden"weg beginnen zu gehen...

    das ist die eine seite...

    die "andere"seite WILL jedoch auch ganz doll viel beachtung haben 8)

    sie schreit aus mir herraus,mal ist sie stumm,mal meldest sie sich ganz leise...und dann gibt es tage da "hör ich nichts anderes mehr als sie" :oops:

    UND AN SOLCHEN TAGEN wo mir die emotionen das leben schwer MACHEN(da kann ich machen was ich will...es ist nicht zu verhindern...es will VERARBEITET WERDEN!...und das immer und immer wieder auf`s NEUE!und immer und immer wieder ein stück weit ANDERS..kannste mir noch folgen :roll::oops::lol: ????)

    DA hab ich mir ...ja doch es war mühsam :roll: ...angewöhnt..

    nur zu FÜHLEN

    gehirn mal weggelegt

    und richtig doll die empfindungen MEINER vergangenheit ZUGELASSEN!

    hört sich vielleicht jetzt nen bisschen crazzy an..ich schreib es aber TROTZDEM denn bei MIR IST ES "SO" 8) ...

    ich führe ein inneres selbstgespräch

    stelle mit fragen zu meinen erinnerungen

    diese möchte ich zum JEWEILIGEN zeitpunkt dann auch meistens mit JA beantworten(hast du dich "da"wirklich beschützt gefühlt?hast du dich da wirklich diesem menschen nahe gefühlt?hast du da gegenseitiges vertrauen gespürt?ect.soll nur nen beispiel sein...da es sich bei diesen personen NIE um meinen partner handelte :oops::roll: hö öhm...

    ich stell mir alle fragen die mich zu dem zeitpunkt "wackeln"lassen...

    habe ich mir diese fragen gestellt und dann auch zu meiner zufriedenheit und absolut PASSEND zu meinen derzeitigen gefühlen mit JA beantwortet...

    weiss ich das ich diese gefühle und erinnerungen haben darf...

    ich brauch sie nicht mehr vor mir selbst verstecken
    ich brauch mich nicht mehr selbst zu belügen was diese gefühle anbetrifft
    ich brauch nicht mehr zu zweifeln ob alles nur lüge war
    ich brauch nicht unglücklich sein weil "sie"ein hirngespinnst sein könnten
    ich brauch mich meiner liebe zu der person nicht mehr zu schämen weil ich "ja doch nur krank"bin


    ich brauch MIR nur wieder GLAUBEN zu SCHENKEN :D

    denn "die andere seite"begleitet mich DANACH wieder weiter auf meinem NEUEN weg...

    so,war viel doch tat es MIR gut :oops::lol:

    hoffe DU kannst mit meiner gefühlsduselei was anfangen :?

    liebe grüsse caro

    p.s.die sich "manchmal"schämt sowas von sich "preiszugeben" :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Caro, danke! :lol:

    Ja, ich konnte mit Deiner "Gefühlsduselei" was anfangen.
    So gesehen: Bitte nicht schämen!

    Ich stehe noch relativ weit vorn am Anfang mit meiner Erkenntnis, dass ich voll CO-abhängig bin.
    Bin daher, was so manche Gedanken und Gefühle betrifft, noch sehr unsicher: "sind sie nun richtig oder ist das mein CO-Verhalten"?
    Darum brauche ich den Austausch hier im Forum.

  • Hallo Maddison,

    Zitat

    Er: "Dann denke mal darüber nach, warum ich trinken musste!"


    Diesen Satz habe ich zig - mal gehört, und ihn immer wieder angenommen. Mich noch mehr zurückgenommen, ich hab mir manchmal gewünscht unsichtbar zu sein, damit er keinen Grund hat zu trinken.

    Zieh dir diesen Schuh nicht an, du hast ihn nicht gezwungen zu trinken. Solche Schuldzuweisungen haben uns zu Marionetten gemacht. Wir haben alles getan, damit es ihnen gut geht, in der Hoffnung, es würde sich etwas ändern. Aber das tut es nicht. Versuche mehr für dich zu tun, schau hin, was dir gut tun könnte.

    Dieses annehmen der Schuld mußte ich für mich durchbrechen. Natürlich geht es nicht von heute auf morgen, ich habe mir das anfangs jeden Tag neu vorgenommen, wenigstens 1x diese Schuldzuweisungen nicht anzunehmen.

    Sei nicht so streng mit dir, auch wenn es scheinbar nicht gleich klappt mit deinen Veränderungen. Alles braucht seine Zeit, und denk immer daran, wie lange wir in dieser Rolle verharrt haben, da schafft keiner einen kompletten Wandel in kurzer Zeit.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hier hatte ich fast Glück. Da die ersten Jahre immer die Kumpels schuld an seinem Trinken waren war es mir Jacke wie Hose, wenn oder falls mal viel "Ich habe mich gerade so aufgeregt, das brauche ich jetzt".

    Schön - sein Problem - aber ich eben brauche diese Aufregungen nicht. Und die Flasche führt sich jede-/r selber an den Hals. Dürfte diese Flasche vermutlich sogar noch selber einkaufen. Es ist ja nicht so, dass das Trinken nur ein Schritt ist
    1) Stoff besorgen
    2) konsumieren
    3) .... Schuldigen suchen ....
    wobei ich nicht denke, dass jeder Trinker die Schuld anderen gibt. Vermutlich gibt es auch da Menschen, die konsumieren ohne andere verantwortlich zu machen.

    Liebe Maddison,
    sein Alkohol
    sein Einkauf
    sein (vielleicht) Kater
    sein schlecht fühlen
    und seine eigene Entscheidung!!!!!

    Weißt Du Maddison, ich denke mit sich selber fühlen kommt man/frau auch weiter. Denn wenn ich ehrlich bin, dann spürte ich schnell was mir gut tut und was nicht. Die kranke Partnerschaft tat mir nicht gut - aber ich war zu feige neu zu starten.

    Dafür aber jetzt :)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Für mich ist es ganz wichtig, dass ich erkannt habe, dass ICH krank bin mit meiner CO-Abhängigkeit.
    Darüber habe ich ja früher nie nachgedacht.

    Aber JETZT kenne ich die Symptome und kann dadurch erkennen, wo die Fallen aufgestellt sind.

    Als er gestern diesen Satz sagte (siehe oben), leuchtete sofort eine helle Glühlampe auf, und ich konnte ganz anders reagieren als zuvor.

    Ebenso die Sache mit der anschließenden Therapie; da erklärte er mir lang und breit, warum nicht oder vielleicht doch, aber eigentlich doch eher nicht, weil.....

    Noch vor Wochen hätte ich da eine Diskussion mit ihm begonnen und versucht, ihn zu einer Therapie zu bringen. Aber gestern hörte ich mich selbst sagen:

    "Weißt Du, DU musst das selbst entscheiden, mit MIR hat das gar nichts zu tun. DU hast Deine Arbeit an Dir selbst zu bewältigen, ICH die meine.
    DU tust für DICH, ICH für MICH.
    Für mich ist nur wichtig, dass niemand GEGEN den anderen arbeitet."

    Ich war erstaunt über mich selbst.

    Und so lief das Gespräch ruhig ab.

    Und diese Erkenntnis verdanke ich diesem Forum und Euch allen.
    Dafür könnte ich Euch grad` mal durchknuddeln, was ich hiermit virtuell auch tue!

    Mir geht es heute schon besser als gestern.
    Heute werde ich mir ein schönes warmes Bad nehmen und einen Besuch im Solarium schenken.

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