Jeder trockeneTag ist ein Geschenk

  • Hallo liebe Wegbegleiter,

    nach langer Zeit bin ich mal wieder hier, trocken und nur noch 4 Wochen von meinem 4. Trockenheitsgeburtstag entfernt.

    Die letzten Monate waren eine harte Bewährungsprobe für mich.

    Meine Schwiegermutter wurde nach einem Schlaganfall zum Pflegefall. Nach dem Krankenhausaufenthalt holten wir sie zu uns nach Hause.
    Mit der Unterstützung eines Pflegedienstes ließ sich die "praktische" Seite der Betreuung gut organisieren.

    Psychisch war die Pflege für mich eine Katastrophe.
    Wenig Schlaf, ständige Verfügbarkeit, immer lieb und nett sein...das konnte ich nicht länger aushalten.
    ( Mein Mann ist in solchen Dingen keine Hilfe )

    Im Dezember zog ich dann die Reißleine - ich besorgte einen Platz im Pflegeheim in unserer Nähe.........

    Schwiegermutter verstarb vor 2 Wochen.


    Ich bin sehr traurig, einen geliebten Menschen verloren zu haben.

    Ich bin aber auch sehr glücklich, dass ich es geschafft habe, die Grenzen meiner Belastbarkeit zu erkennen und gestärkt daraus hervorzugehen.

    Im Moment bin ich einfach nur müde.

    Wenn die ganzen Formalitäten erledigt sind, fliegen wir Ende März für
    2 Wochen in die Sonne. (Ich habe vorgestern gebucht.)

    Danach habe ich schon neue Pläne, aber davon später.

    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • hallo sweety

    mein aufrichtiges beileid.

    und trotz allem finde ich gut das du die entscheidung getroffen hast die mutter abzugeben. es ist sehr schwer einen so kranken menschen zu pflegen, das kann sich keiner vorstellen der es nicht schon gemacht hat. grade die psychische belastung ist enorm, hinzu kommt auch oft noch "undankbarkeit" vom kranken, ich weiß es nicht besser zu sagen, es resultiert ja aus der krankheit und ist sicher nicht böse gemeint, belastet aber extrem. man kann ja nicht mal mehr spontan einkaufen gehen.

    kuschel deinen man ein bischen und seht zu das ihr euch erholt, sowas kostet sehr viel kraft.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Danke Dorothea,

    dein Verständnis tut mir gut.

    Mein Mann erledigt heute einige Behördengänge und ich nehme mir heute meinen "Sweety-Tag".

    Das empfinde ich im Moment als absoluten Luxus.

    Liebe Grüße
    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo Sweety!

    Deine klare Abgrenzung als es nicht mehr ging für Dich finde ich stark.
    Das ist etwas vom Wichtigsten in unserer Trockenheitsarbeit,finde ich.
    Danke für Dein Mit-Teilen!

    Was Ihr erlebt habt ist sehr ermüdend!

    Darum wird Euch Euer Urlaub gut tun.

    Ich wünsche Euch noch die nötige Energie um die letzten Dinge zu erledigen.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Yvonne,

    die klare Abgrenzung ist wirklich ungeheuer wichtig für uns.

    Theoretisch war mir das schon lange klar.
    Es gab viele Bereiche in meinem Leben, in denen ich mich mal gut, manchmal aber nur schwer abgrenzen konnte.
    Wenn es mir mal wieder nicht gelang (meist in Verbindung mit meinen Kindern), war der "Preis" dafür harmlos.

    Diesmal war es ganz anders:

    Mein Kopf wusste ganz genau, was zu tun war, aber da waren diese Schuldgefühle, die mich nicht losließen...

    Auf einmal - von einer Minute zur anderen - wusste ich: wenn ich jetzt nicht handele, gehe ich unter!

    Ich bin froh, dass mein Lebenswille wieder so stark ist, dass er ungeahnte Kräfte frei setzen kann.

    Wieder ist mir klar geworden: Trockenheit ist für mich LEBEN!!!

    Liebe Grüße
    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo und guten Morgen,

    in der letzten Woche war mein 4. Geburtstag!!!

    Geburtstag - das ist der Tag, an dem ich "das Licht der Welt" erblickte.

    Obwohl ich mich bemühe, immer nach vorn zu blicken, sehe ich die ersten Stunden, Tage und Wochen noch so konkret vor mir, als wäre es gestern gewesen.

    Manchmal wünsche ich mir, ich könnte das ganze Horrorszenario einfach vergessen, aber ich weiß, dass ich dieses brauchte, um mich selbst und meinen Weg finden.

    Ich bin allen Menschen dankbar, die mich begleitet haben und mir auch heute noch zur Seite stehen - nicht zuletzt allen in diesem Forum und Karsten, der es ins Leben gerufen hat.

    Der Weg war und ist nicht einfach. Es gibt immer wieder Widerstände, die ich überwinden muss (und will), aber mit jedem Erfolg wächst mein Selbstvertrauen und ich werde stärker. (An anderer Stelle habe ich mal geschrieben, dass ich nicht mehr "pflegeleicht" bin.)

    Wenn ich heute vor schwierigen Entscheideungen stehe, frage ich mich zuerst, ob ich meine Trockenheit gefährden könnte, dann weiß ich, wie es weitergehen muss.

    Ich höre manchmal den Spruch: "Trockene Alkoholiker sind Egoisten".

    OK, das bin ich auch! Ich denke, mein Egoismus ist sehr gesund, denn er hält mich am Leben!

    Ich wünsche euch allen einen trockenen Tag!

    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo sweety,
    na dann haben wir diesen ja gemeinsam gehabt :wink:

    Hierzu gratuliere ich Dir ganz herzlich,ich denke nicht das das egoistisch ist auf sich und seine Trockenheit besonders zu achten.

    Ich mag das Wort Egoismus auch nicht,ich habe es ersetzt mit dem Wort und der Bedeutung"eigenverantwortliches Handeln"das trifft es eher,denn es gibt mir niemand meine Trockenheit ausser mir selbst!!

    Klasse Weg sweety,auf ins fünfte :wink:

    Lieben Gruß an dich,Andi

  • Herzlichen Glückwunsch Sweety!!!!

    Mache Dir keinen Kopf!
    Nein!
    Ich nenne das (wie Andy) auch nicht Egoismus,es hört sich so negativ an.Für mich ist es Selbstsorge!

    Einen guten trockenen Weg weiterhin
    -ich habe im Mai mein 3jähriges

    ...L.G.
    Backmaus

  • Da bin ich wieder....

    gestern bin ich aus meinem Urlaub nach Hause zurückgekehrt - in bester Laune und endlich wieder "befreit" von den Belastungen der letzten Wochen.

    Bei dem herrlichen Wetter bin ich wieder voller Tatendrang und genieße es, in meinem Garten zu buddeln.

    Es tut mir gut, wieder nach vorn blicken zu können und die schönen Dinge des Lebens zu genießen.

    Ich wünsche Euch allen ein frohes Osterfest

    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Einen schönen guten Morgen

    Es ist heute wieder ein schöner Tag, da ich wieder einen Tag länger trocken durchs Leben gehe. Habe ich doch mal vor 11 Jahren gedacht das wirste nie schaffen. Aber ich bin heute froh das ich wieder Dinge machen kann die ich vor 11 Jahren nicht mehr machen konnte. Gibt mir doch meine gute Fitness immer wieder neuen Mut weiterhin trocken zu bleiben.
    Auch wenn ich oft mit mir hadere und mich ab und an nicht leiden kann.
    Wenn ich am Morgen eine Runde auf der Havel mit meinem Boot drehn kann, fühle ich was ich gewonnen habe.
    Jeder Tag, wo die Flasche Alk nicht gebraucht wird ist ein guter Tag!

    Gruß Kanuthomas

  • Guten Morgen liebe Weggefährten,

    es gibt mich noch ...und ich bin trocken!!!
    (im März 7 Jahre).
    Mein Hausfrauenleben wurde mir auf die Dauer zu öde.

    Deshalb habe ich noch einmal die "Schulbank gedrückt", d.h. mein Studium aufgefrischt.

    Seit einem Jahr habe ich nun meine eigene Praxis - ganz privat, ohne Kassenzulassung.
    Ich arbeite eng mit einer Suchtberatungsstelle zusammen.
    Viele psychische Probleme stellen sich bei genauerem Hinsehen als Suchtproblem heraus - aber wem erzähle ich das?

    Liebe Grüße aus dem Norden

    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

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