• Ja, liebe Susann,
    allerdings kann ich Dir das nur als Co bestätigen, ich denke aber, es ist "einfach" eine menschliche Eigenschaft sich selber zu erziehen.

    Wenn es mir mal nicht so bombig geht, so trickse ich mich selber aus mit meinen Lieblingsklamotten oder Liebelingsparfüm. Ist die Laune ganz im Keller hilft das nichts mehr - ist aber nur etwas "bääääh" dabei, dann klappt das sehr gut.

    Im Kampfsport hatte ich einen genialen Ausbilder, der wusste wie er noch etwas mehr Leistung aus mir holen konnte. Auch ich habe es dabei gelernt immer noch ein bischen mehr raus zu holen.

    Und so kann jeder Mensch sich Ziele setzen wenn er sich mit sich selber auseinandersetzt und dabei realistisch ist. Allerdings denke ich - und das scheint bei Dir ins Áuge zu stechen - genau der Wille in Dir selber verankert sein zu müssen, dann bist Du nämlich auch Willens, den Weg dahin zu finden.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Susanne,

    das mit der "Manipulation" wie du es beschreibst, hilft dir nicht nur am Anfang. Es ist wichtig dass man ein Instrument gefunden hat sich selbst auch in nicht so einfachen Situationen wieder auf den Boden zurückzuholen und das gelingt oft nur indem man sich selber zerpflückt.

    Mein Therapeut sagte mal zu mir, da ist mein Über-Ich am Werk und das ist gut so.

    Es ist sehr schön, dass du wieder neugierig bist auf dich und das beizubehalten schaffst du nur ohne Alkohol.

    Weitere trockene 24 Stunden

    Leben

  • DAs rührt mich total wie Du das beschreibst. Es erinnert mich sehr an meinem Freund, nur das er noch lange nicht soweit ist wie Du...weiter so... ich empfinde das aber nicht als Manipulation sondern auch eher als Selbsterziehung....
    Alles Gute Dir..LG KarotteCO

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Ja, Ihr Lieben,
    ich denke, genau das ist wichtig: nicht von sich selber ablenken und sich (zwangsläufig) immer wieder auf sich besinnen. In meinem Fall kam das zwangsläufig (als Co) in der ausgebrannten Zeit als alle Kräfte verbraucht waren und ich (wohl so wie Ihr) an meinem persönlichen Tiefpunkt angekommen war.

    Mein Ex war damals so "freundlich" mich in dem Kaff, dort wo die Erde (wäre sie eine Scheibe) den Rand hätte und man/frau herunterfallen würde, von der Umwelt abzuschneiden indem Telefon und Internet gekappt wurden - doppel schwierig weil ich a) auf Jobsuche war und b) meine Freunde über 100 km entfernt wohnten (ein Großteil derer, nicht alle).

    Scheiß Situation: aber sie hat mich weitergebracht - Ablenkung ist dann nämlich nicht - trösten auch nicht - da er bei seiner neuen war war es eine Extremstsituation in einem baufälligen Haus mit ständigem Handwerkerarbeiten rund ums Haus. Lautstärke ect. Grausam - aber ganz brutal auf der Reise zu mir selber.

    Bei mir selber, aber auch bei Freunden, die um Rat fragen stelle ich die Gegenfrage: "Wie fühlst Du Dich bei dieser oder jener Vorstellung?" Nicht jedem gelingt es sich zu spüren, also könnte die Frage auch lauten "fühlst Du Dich wütend, hilflos oder was auch immer" wenn auch hier das Gefühl nicht beschrieben werden kann, dann sind wir vermutlich schon in Bereichen, in denen ich durcheinander bin und irgendwas nicht auf die Reihe bekomme. Dann heisst es für mich genau diese Situation wieder und wieder zu hinterfragen wenn ich darin stecke.

    Kleines Beispiel, ich meine mich wohl zu fühlen und dennoch balle ich die Hände in den Hosen- oder Jackentaschen. Warum? Was ärgert mich, was ich nicht bewußt registriere....

    Es war für mich ein jahrelanger Weg, der noch immer andauert (der auch in der Zeit der Suchtbeziehung leider etwas rückwärts ging). Aber alle diese Gefühle sind weder bei mir noch bei Euch verloren. Bevor wir eine falsche "Behandlung" einübten spürten wir etwas das uns gefiel oder nicht gefiel (das war ja vielleicht der Grund für Ablenkung/Sucht ect.).

    Ich drücke Euch die Daumen und freue mich auf Antworten, die mich wirklich brennend interessieren, vielleicht finde ich für mich auch noch weitere Wege.

    lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Susanne,

    wo ich noch getrunken habe, das versuchte ich alles aus meinem
    negativen Gedankenkarussell auszusteigen. Genutzt hat es wenig.
    Dazu kam ja auch noch das ständige Selbstmitleid, was die schlechten
    Gefühle zusätzlich verstärkte. Richtig "gut drauf" war ich nur noch
    wenn ich Alkohol getrunken hatte, oder in Erwartung eines Besäufnisses
    war.

    Heute, wo ich trocken bin, da gelingt es mir immer besser negativen
    Gedankengängen nicht weiter nachzugehen. Stattdessen such ich
    nach Lösungen. Generell kann ich aber auch sagen, das mein Leben
    sich erheblich "aufgehellt" hat. Nicht das ich nun im Wolkenkukuksheim
    leben würde, nein, aber trocken habe ich vielmehr Möglichkeiten
    mein Leben selbst zu bestimmen, auch meine Gedanken.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo, liebe Susanne,
    ich denke ja, genau das machst Du nicht mehr: dich von Dir selber abzulenken ;) so interpretiere ich das zumindest für mich.

    Das mit der Konzentration ist denke ich so ein ganz normales Thema. Auch ich bin jemand, der kann an den einen Sachen länger dran bleiben als an anderen. Manchmal kommt dann noch der Wunsch dazu ein kniffliges Problem zu lösen (vielleicht Ehrgeiz? es wissen wollen? nicht aufgeben wollen? nicht machtlos sein? ich weiss es nicht).

    Eigentlich Susanne, ist es doch so, dass Du Dein derzeitiges Leben genau dadurch schätzen könntest, weil Du weisst, wie Du es zuvor "vergeudet" hast, oder?

    Ich denke, viele Otto-Normalverbraucher machen sich niemals Gedanken darüber was war, wird sein können oder was sie wollen oder nicht wollen. Sehen wir doch eine Chance in der "vergeudeten" Zeit und nutzen die Erfahrungen für unsere Zukunft.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Susanne,

    Du schriebst etwas weiter oben

    Zitat

    Was mich geradezu fassungslos macht, ist dass ich mich quasi selbst entmündigt habe. Manchmal musste ein Freund vorbeikommen, um mir meine Überweisungsformulare auszufüllen und zur Bank zu bringen,

    Dieser Satz trifft auch bei mir genau den Punkt. Darf ich ihn mir aus Deinem Thread mitnehmen? So schwarz auf weiß geschrieben hat er mich regelrecht geschockt :shock: Ich habe sonst die Dinge gerne "im Griff" und möchte den Überblick behalten. Als ich noch getrunken habe, habe ich die Kontrolle komplett an die Flasche abgegeben. Mich "entmündigt".

    Ich konnte an manchen Tagen weder ein Formular ausfüllen, noch eine Unterschrift leisten, so haben meine Hände gezittert. Dies werde ich mir immer vor Augen führen.

    Danke für diesen prägnanten Satz.

    Liebe Grüße,

    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Hallo Susanne,
    kleiner Tip von mir,deine Zähne kannst Du auch während deiner LZT machen lassen,die meisten Kliniken habe alle Zahnärzte die,die Patienten dann während der LZT behandeln,meine Erfahrung war jene,das Du dort mit einer Begleitperson hingefahren wirst und natürlich auch wieder zurück :lol:

    Vieleicht kannst Du ja was damit anfangen :wink:

    Gruß Andi

  • Hallo Lebenslust, gute Besserung, mit Zhanwurzeln habe ich auch schon einige Erfahrung. Es gibt Mittel in der Homöopathie..Globulis und so die helfen da ganz gut zur Lindern/Rückgang der Entzündung... frag mal in der Apotheke die so was verkaufen...
    Und Rauchen aufhören ist ne sehr gute Idee...
    HAb jetzt übrigens die Worte gefunden die an mich gerichtet waren.

    Grüße von Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

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