für dich tu ich alles

  • Hallo Jennyrose,

    ach weißt du, eigentlich gehts mir insgesamt wirklich blendend! :lol:

    Nee ehrlich, wenn er nicht gerade wieder direkt oder indirekt (durch meine Gedanken) dazwischen funkt, dann bin ich sowas von glücklich mit meinem kleinen Leben.
    Manchmal müde oder so, aber das selbstbestimmte (!) Leben macht so viel Spaß.

    Klar habe ich mit ihm auch Schönes erlebt.
    Und morgens hab ich immer meine Heulstunde, da wache ich auf, denke an unsere traute Zweisamkeit und die Tränen kullern.
    Und dann hole ich meine Süßen aus dem Bett und die Sonne geht auf...
    (Bis sie wieder irgendeine Sauerei veranstalten, Marmeladenbrote überall hinschmieren oder so, grrrrrr)
    Aber mir fällt es jetzt eben so auf, dass er mich in Schach gehalten hat mit seinem ganzen Blödsinn, auch zur "Trockenzeit", das ist ja das Verrückte.

    Wenn ich die ganze Sache hier heil überstehe und dann dieses Gefühl weiter für mich bewahren kann, dann war es das vielleicht wert.
    Dass man das einfach zu schätzen weiß, was es bedeutet, einfach ein freies, selbstbestimmtes, fröhliches Leben zu führen.

    Aber Vorsicht. Abends gehts mir immer ganz gut, morgens wieder nicht so.

    Aber dann kommt immer mal wieder - funk funk - der Störsender.

    Aber besser so als die ganze Zeit unter ner Wolke.

    Ne, ich glaube, ich war noch nie so die Frau, die unbedingt einen Mann brauchte. Klingt vielleicht jetzt ein bisschen komisch, und natürlich habe ich auch gewisse Bedürfnisse, aber ich kenne andere Frauen, denen das viel wichtiger ist, eine Beziehung zu haben als mir.
    Im Augenblick denke ich: Mit dem Thema "Männer" bin ich durch.
    (Nun ja, meine Erfahrungen reichen da nicht weit über ihn hinaus. :lol: )
    Oder anders: Ich habe mich ihm geöffnet, habe ihm vertraut.
    Und er hat es so bitter missbraucht!
    Auch wenns die Krankheit war und ist, trotzdem, es ist eine Wunde.
    Und jetzt mach ich - was Beziehungen angeht - lieber den Laden dicht.
    Also es steht sowieso jetzt nicht an, ich mein nur so.

    Gute Nacht,
    Doro

  • So, jetzt gehts mir schon nicht mehr blendend.
    :(

    Hab gestern selbst sowas wie nen Rückfall gehabt.
    Hab wieder viel zu lange mit ihm telefoniert, d.h. eigentlich hat vor allem er auf mich eingeredet, bin erst nachts ins Bett, musste früh raus, bin total gerädert.

    Er will angeblich ab morgen wieder arbeiten, hat schon Gespräche geführt, dass er jetzt endlich wieder dienstbereit ist, und da hatte ich das Gefühl, ihn jetzt nicht allzu schlecht behandeln zu dürfen.
    Und er hat mir Schuldgefühle eingeredet, dass ich jetzt in dem tollen Haus sitze und er hätte noch nicht mal ne Waschmaschine usw.

    Ich hab mich so elend gefühlt.
    Ich fühle mich ihm ausgeliefert in solchen Momenten.

    Es ist das alte Spiel, er schafft es immer noch, mich irgendwie runterzuziehen und mich glauben zu machen, dass ich es doch mit ihm nochmal versuchen müsste, wenn er denn nicht mehr trinkt (was er angeblich jetzt nicht mehr tut).
    Und ich bin innerlich plötzlich am Wanken, ob es wirklich alles so klar vorbei ist zwischen uns. Schließlich sind wir verheiratet, schließlich habe ich ihn geliebt, schließlich haben wir viel zusammen geschafft. Das alles stimmt ja. Er versucht praktisch, mich zur Beziehung zu überreden.
    Was ich fühle im Augenblick, das interessiert ihn nicht.
    Und interessiert es mich genügend?

    Scheiße, echt, wieso passiert mir das?
    Es kommt mir echt so vor, als ob mein ICH gar nicht zählt.
    Meine ganze "Stärke" - wie weggeblasen.

    Ich weiß nach den letzten Wochen genau, ich spüre es genau:
    Ich will ihn nicht zurück! Ich habe keine Sehnsucht nach ihm, ich fühle mich durch ihn unterdrückt, ich habe Angst vor ihm, vor seiner manipulativen Macht.
    Auch wenn es mit ihm zusammen auch schön war, aber dieser fehlende REspekt vor mir und meinen Gefühlen und meiner Person insgesamt, das will ich eben jetzt nicht mehr.
    Für ihn ist das nicht nachvollziehbar, weil ich ja bis vor zwei Monaten überhaupt nicht an Trennung gedacht habe.
    Er kanns nicht verstehen,
    weil er überhaupt nicht versteht, was in mir vorgeht, weil es ihn auch nicht wirklich interessiert. Aber das ist ja der springende Punkt.

    Allein, dass er gestern bis 1 Uhr nachts auf mich einquatscht, obwohl ich zwischendurch immer wieder gesagt habe: Bitte lass mich jetzt schlafen, ich muss um 6 Uhr wieder aufstehen.
    Das zeigt schon, wie egoistisch er ist.

    Also, ich weiß schon, was ich will! Solange er mich in Ruhe lässt, weiß ich es sehr genau. Sobald ich wieder in sein Magnetfeld komme, fängt die Kompassnadel an zu spinnen!

    Ich habe Angst, dass er es schafft.
    Dass er mich früher oder später wieder so weit hat, dass ich ihn wieder in mein Leben hole (oder er mich in seins.).

    :cry:

    Doro

  • Liebe Doro

    Die Schlüsselfrage zu Deinem Problem stellst und beantwortest Du auch selbst. Sieh mal

    Zitat

    Und interessiert es mich genügend?

    Zitat

    Ich will ihn nicht zurück! Ich habe keine Sehnsucht nach ihm, ich fühle mich durch ihn unterdrückt, ich habe Angst vor ihm, vor seiner manipulativen Macht.
    Auch wenn es mit ihm zusammen auch schön war, aber dieser fehlende REspekt vor mir und meinen Gefühlen und meiner Person insgesamt, das will ich eben jetzt nicht mehr.

    Klare Worte. Aber er kennt Deine Co-Knöpfe, auf die Du anspringst - besser als Du. Du schreibst selbst von seiner manipulativen Macht. Dazu gehören zwei. Der, der sie einsetzt, ob bewusst oder unbewusst und der, der sie zulässt, auch bewusst oder unbewusst.

    In erster Linie gilt es nun für Dich zu erkennen, was sind Deine Knöpfe, auf denen er so hervorragend Klavier spielen kann?

    1.) Er sucht Kontakt zu Dir, weil Du Kommunikation vermisst. Er bietet Dir Kommunikation...
    2.) Er bringt Dinge zuwege, die Du kritisiert hattest, ist auf einmal endlich wieder dienstbereit...
    3.) Er zieht die Mitleidstour durch...ich armer Kerl hab noch nicht einmal eine Waschmaschine, während Du in einem soooooooo tollen Haus sitzt...
    4.) Er appelliert an Dein Mitgefühl, Eure gemeinsame Zeit...das wirft man doch nicht alles einfach so hin...
    5.) Er trinkt (angeblich) auf einmal nichts mehr...warum erst jetzt und nicht schon früher?
    6.) Ihr seid schliesslich den "Bund fürs Leben" eingegangen und jetzt, wo er sich doch so ändert willst Du ihn verlassen. Seine Denke...

    Spürst Du was passiert? Bist Du nicht ein bisschen wütend geworden beim Lesen?

    Solange Du Deine Stärke - Deine ICH-Stärke - von seinem Verhalten abhängig machst, solange bist Du manipulierbar - perfekt manipulierbar.
    Willst Du dies nicht mehr sein dann arbeite an der Unabhängigkeit Deines Wohlbefindens von seinem Verhalten.

    Würde ich jedes Mal mitleiden, wenn einer meiner Patienten/Innen stirbt, wäre ich auch schon unter der Erde - oder im Fegefeuer - oder wo auch immer.

    Mitfühlen kann ich. Das zieht mich nicht runter. Und mir erlauben, dass es mir gut gehen darf, auch wenn es anderen schlecht geht...

    Liebe Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Danke Skybird,

    ehrlich gesagt, war ich gar nich wütend, als ich das gelesen habe.
    Hhm. :roll:

    Also ich arbeite für mich mal die Knöpfe ab:
    1.) nee, also so einsam bin ich eigentlich nicht, hab jede Menge Leute zum Telefonieren

    2.) stimmt definitiv
    Ich habe immer das Gefühl, ihn unterstützen zu müssen, wenn er sich mal einen Millimeter in die gewünschte Richtung bewegt.

    3.) stimmt auch definitiv
    Ich gönne es mir offenbar nicht, dass es mir besser geht als ihm.
    Dass er natürlich alles selbst verbockt, ist mir auch klar.

    4.) stimmt auch
    Das hat wohl was mit meinem Weltbild zu tun. Fand es immer doof, diese Leute, die nur um ihre Selbstverwirklichung kreisen, wie ich meinte. Wollte mich immer in den Dienst größerer Sachen stellen.
    Bin auch kirchlich geprägt, hat vielleicht auch damit was zu tun.
    Und ich bin ein Gemeinschaftsmensch.
    Und natürlich verbindet uns viel, an jeder Ecke kleben tausend Erinnerungen, was wir alles erlebt haben.

    5.) passt zu 2, sobald er nichts mehr trinkt, bin ich in der Pflicht, habe ich das Gefühl
    Aber erstens ist das wohl sowieso gelogen
    und zweitens wäre das ja wohl auch Erpressung
    und ein echter Trockener könnte es ja wohl auch ertragen, wenn man Abstand will

    6.) Ja ja, passt auch zu meiner Einstellung. Ehe heißt: für die Beziehung auch mal kämpfen, nicht gleich die Flinte ins Korn schmeißen.

    Also bis auf 1.) stimmt alles bei mir, da kann er mich packen, bei meiner ganzen Lebenseinstellung, die ich ehrlich gesagt auch nicht komplett aufgeben will. Bloß bei ihm ist das alles destruktiv.

    Meinst du, wenn ich die Knöpfe kenne, hab ich ne bessere Chance?

    Ich versuche im MOment alles Mögliche und hoffe einfach, dass alles zusammen irgendwie hilft:
    - das Forum hier
    - Gespräche mit anderen, die die Sache von außen wahrnehmen. Das ist für ihn ja DIE Bedrohung schlechthin, er regt sich immer total auf, wenn ich mit irgendjemanden über uns spreche. Das sei Vertrauensbruch. Aber damit verhindert er, dass mein Bild von außen korrigiert wird und auf diese Korrektur bin ich total angewiesen. Heute Nachmittag hat mich die Anwältin angerufen um zu fragen, ob es was Neues gibt, und die hat mir dann auch nochmal ein paar ihrer Wahrnehmungen von ihm mitgeteilt, das war dann auch wieder ganz heilsam. Ich hab diese Urteile von anderen Leuten immer ausblenden wollen, hab immer gesagt: Ihr versteht ihn alle falsch, nur ich kenne ihn richtig.
    Aber das war arrogant und das hat dazu geführt, dass ich vernebelt worden bin.
    - hab mir Bücher bestellt zu häuslicher Gewalt usw. und hoffe, dass ich diese psychische Gewalt besser betreifen lerne
    - und nicht zuletzt hilft immer wieder: sich den täglichen Aufgaben zuwenden, die ich nun wirklich zur genüge habe

    also, ich brauche das hier vorläufig ganz dringend

    Danke
    Doro

  • Zitat

    Meinst du, wenn ich die Knöpfe kenne, hab ich ne bessere Chance?

    Ja, Doro, denn dann hast Du auch die Wahl ob Du Dich nach altem Muster verhalten oder mal ein neues Verhalten ausprobieren willst.

    Und zu Punkt 1. Ich meinte nicht, dass Du mir einsam vorkommst. Sondern ich las heraus, dass Ihr bei Meinungsverschiedenheiten nicht befriedigend miteinander kommunizieren könnt. Und dass er Dir dies dann zu bieten versucht "lass uns mal reden und wenn es bis nach Mitternacht geht", wenn er merkt, dass Du beginnst konsequent zu werden.

    Dass er damit über Deine Grenzen geht hast Du deutlich beschrieben. Aber um ganz klar dann eine - Deine - Grenze zu setzen, könnte ein Telhörer ja auch mal aufgelegt werden, wenn Dir Schlafengehen wichtig ist, oder?

    Vielleicht war dies bisher auch ein Problem? Dass Deine Grenzen ihm gegenüber zu unklar, zu verwischt, zu schwammig waren?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Ja, ich verstehe, was du meinst.

    Einfach auflegen - das hab ich schon hundertmal gemacht.
    Diesmal nicht, weil ich eben irgendwie nett sein sollte.
    Aber sonst mach ich das schon.

    Trotzdem: Ich weiß, ich hab ein Problem, meine Grenzen nach außen deutlich zu machen und ich glaube, ich weiß manchmal selbst nicht, wo eigentlich meine Grenze ist.
    Ich neige insgesamt zur Inkonsequenz.

    Ich glaub übrigens gar nicht, dass er heute arbeiten war. Sonst hätte er sich bestimmt schon stolz gemeldet.

    Ist auch typisch, ich mach mich verrückt und fühle mich verpflichtet, er macht, was er will.

    Bloß draus lernen tu ich wenig,

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hat man Ruhe, isses auch wieder komisch...

    Ich bin froh, nichts von ihm zu hören, aber auf der anderen Seite tauchen jetzt alte, längst vergessene Problemchen wieder hoch:
    - müsste dringend zum Zahnarzt, hab panische Angst davor
    - müsste endlich abnehmen und mich bewegen, bin echt nicht fit im Moment, bin total verspannt und ohne Körpergefühl
    - habe plötzlich Angst vor Einsamkeit, dass ich es nicht packe alleine, dass ich mich wieder komisch fühlen werde alleine, so wie es damals war, als ich Single war - Obwohl ich es jetzt besser wissen müsste, kommt ganz schnell der Neid auf die scheinbaren Bilderbuchfamilien auf...

    Solange er mich bedrängt, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als alleine schalten und walten zu können.
    Bleibt er weg, rücken andere Sachen auf die Sorgenliste.

    Gerade jetzt ruft er wieder an, schluchzt nur rum am Telefon.
    Bin schon kuriert. :evil:

    Liebe Grüße
    Doro

  • und was zeigt dir das liebe doro??
    das genug potenzial bei dir vorhanden ist sich um dich zu kümmern.ja ja die schlauen sprüche.hm?
    mach dir doch ne liste die du für dich nächste woche abarbeiten kannst.termin beim zahnarzt,a...backen zusammen,man du hast doch schon andere dinge gemeistert,3xtägl.20 kniebeugen oder füsse unters sofa und 20 sit ups oder wie man das nennt,lach.um so mehr zufriedenheit mit dir selber um so wohler fühlst du dich dann kannst du auch das alleinsein geniessen.
    ich bin froh das ich keinen kontakt habe,auch wenn es komisch ist ist es doch besser so weil sonst würde ich straucheln.

    glg kathrin

  • Danke, Kathrin, bin ja schon dabei. :oops:

    Der erste Schritt bei mir ist immer, dass ich überhaupt wahrnehme, dass auch bei mir so viele Baustellen sind.

    Liste ist gut. Schriftlich jedenfalls. :!:

    Und jetzt ab ins Bett.

    Liebe Grüße
    Doro

  • keinen einzigen :(
    :oops:

    Nu mal immer mit der Ruhe.
    :wink:

    Dafür habe ich aber jetzt wieder einen weiteren Raum des Hauses zurückerobert. Das Wohnzimmer, in dem sich mein Mann im Januar verbarrikadiert hat, um zu saufen, hatte ich bisher mehr oder weniger im alten Zustand gelassen, weil er unbedingt wollte, dass ich nichts anfasse, bis er kommt, um sich seine Sachen zu holen (oder um wieder einzuziehen. :evil: )
    Jetzt wurde es mir zu blöd, nach 6 Wochen, seitdem er weg ist. (oder sinds 5? egal)
    Hab sein Zeug in eine Kiste geräumt, saubergemacht.

    Und dort steht auch das Trainingsfahrrad, also morgen kanns losgehen.
    :!:

    doro

  • In zwei Wochen haben wir Hochzeitstag.
    In drei Wochen hat er Geburtstag.

    Was würdet ihr tun, insbesondere mit seinem GEburtstag:
    Ignorieren?
    Gratulieren?
    Schenken?
    Oder gar: Treffen? :(

    Ich neige dazu, ihm über die Anwältin (weiß ja immer noch nicht, wo er eigentlich wohnt, was ich ganz gut finde) eine Grußkarte mit nem Geldschein zukommen zu lassen. Und darin schreiben, dass es mir leid tut, aber es verlogen wäre, wenn wir uns sprechen an dem Tag.
    Oder ist das zu brutal?

    Wie habt ihr das gehandhabt nach der Trennung?
    :?:

    Doro

  • ich würde definitiv ignorieren.
    warum?
    vor zwei jahren liess ich ihm ein nicht so schönes geschenk zukommen,es zeigte seine wirkung.
    aber
    eigentlich hat es mir doch gezeigt das ich noch viel zu tief drin steckte,weil ich es nicht sein lassen lonnte.
    leztes jahr wollte ich nutzen um ihm klar zu machen,das jeder seinen eigenen weg gehen muss.
    aber
    eigentlich wollt ich ihn wach rütteln mit meinen worten und wieder steckte ich noch zu tief drin.
    deshalb,weil ich weiss was ich nicht will,würde ich ignorieren

    glg kathrin

  • Hab grad ne schwache Phase... :(

    Ich hör grade nicht viel von ihm, außer dass er ab und zu anruft und sich dann nicht meldet, man nur komische Geräusche hört.
    Einmal sprach er auf den AB und bat mich weinend, ihn zurückzurufen.
    Aber dann ging er nicht ran.

    Ich habe plötzlich ganz blöde Gefühle, dass es doch nicht sein kann, dass eine Ehefrau sich so überhaupt nicht um ihren Mann kümmert.
    Dass vielleicht doch noch was zu machen wäre, wenn man sich mehr engagieren würde.

    Ich kann mir vorstellen, was ihr jetzt denkt.
    Schreibt mir das mal ruhig, vielleicht hilfts.

    Grüße
    Doro

  • Guten Morgen, liebe Doro,
    bevor ich Brötchen verdienen gehe will ich mich doch mal kurz einklincken in diese mir doch so bekannte Situation ;)

    Nachdem Verbalattaken und ähnliche Situationsspiele nicht viel bewirkt haben erfolgt nun die nächste Nummer. Eventuell auch provuziert durch Probleme Deines Ex-Partners, in welchen er sich nun befindet und gerne hätte, dass ein anderer die Lösung findet, zumindest aber diktiert (um dann auch die Verantwortung zu tragen).

    Ja Doro, noch mehr engagieren ;) Immer schneller im Hamsterrad, immer engagiert, mit immer mehr Kraft. Was aber, wenn das Rädchen bricht? Repariert derjenigen es, für den Du darin Deine Runden gedreht hast?

    Genau diese Anfrufe (die ich kenne) werfen Dich wieder in die Sucht zurück oder? Jetzt nämlich ist bei jedem Klingeln des Telefons die Frage "ist er es, meldet er sich". Somit hat er es also geschafft Dich wieder an Deinem Suchtmittel schnuppern zu lassen ;)

    Wie ich das kenne: die vorbeifahrten an meinem Haus, das Abladen irgendwelcher Gegenstände vor meinem Haus. In den ganz schlimmen Phasen habe ich mich einfach zu "Boden" geworfen. Vogel Strauß-Taktik sich einfach selber die Augen in den Sand zu stecken um das "Übel" draussen nicht sehen zu müssen. Zwar musste ich seinen Ablade-Sound hören, aber ihn zumindest nicht sehen.

    ... nicht sehen um mich in irgendwelche Jahre zurückliegende Phantasien zu bewegen, die schon lange nicht mehr der Realität entsprechen ...

    Du machst Deinen Weg, Doro!
    ... aber nicht im Hamsterrad...

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Doro

    Engagier dich doch mehr, für dich und deine Kinder. Für euer Wohlbefinden und euer Leben. Dann find ichs gut.
    Aber bestimmt nicht für ihn, er ist ein erwachsener Mann und ist selbst verantwortlich für sein Leben.
    Ich hatte auch oft diese Gefühle, ich muss ihm doch helfen, dies und das machen. Dann hab ich mir überlegt, tun das andere geschiedene Menschen auch? Normalerweise haben die doch keinen Kontakt mehr, kümmern sich nicht.
    Er drückt doch nur deine Co-Knöpfe, lass dich nicht drauf ein. Bleib bei dir, tu dir was Gutes, mach was Schönes mit den Kindern.

    Ich schick dir ganz viel Kraft, halt durch, es wird wieder besser!

    julchen

  • liebe doro

    ichkenn solche gedanken auch zur genüge,kommen immer mal hoch."er"ist unser suchtmittel,von dem wir loskommen möchten.daran arbeiten wir.
    mir hilft dann weiter,das ich für mich verantwortung trage,das es mir gut geht.
    genauso trägt er für sich verantwortung. niemand kann einem anderen die verantwortung für sein leben abnehmen.

    glg kathrin

  • Liebe Doro,
    fühl Dich mal ganz doll gedrückt..

    Bleib stark, Du schaffst das!
    Du bist doch schon soweit, gib das nicht auf!

    Versuch Dich abzulenken, gönn Dir eine Kleinigkeit,
    denn das hast Du Dir verdient!

    lg ri

    Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.
    (David Lyod George)

  • Nochmals Danke, auch ri und kathrin.

    Es tut gut zu wissen, dass es anderen auch so geht.

    Es ist einfach so unglaublich für mich, dass er seinen Beruf so wegschmeißt. Es war sein großer großer Traum, das noch zu schaffen, er hat schwierige Prüfungen machen müssen, hatte immer die Angst im Nacken, dass er es nicht mehr packt oder zu alt ist, wenn er fertig ist, wegen seiner großen Trinklücke.
    Und es hat ihm Spaß gemacht.

    Und ich habe immer noch dieses Fünkchen Hoffnung gehabt, dass er für seinen Beruf (nicht etwa für mich oder die Kinder :lol::twisted: ) doch noch was unternimmt. Und die Wochen vergehen und seine Chance, das Ding noch umzudrehen, wird immer geringer. Und ich glaube, er hat auch mittlerweile niemanden mehr, der ihm helfen will.

    Tja, und Verantwortung für sich selbst als erwachsener Mensch...
    Das stimmt natürlich rein rechtlich. Aber praktisch ist er nicht Herr seiner Sinne, ganz offenkundig, sonst würde er so nicht handeln wie er es tut.
    Also, ehrlich gesagt, so verrückt habe ich ihn von seiner früheren Trinkzeit gar nicht in Erinnerung. Da war seine Situation wirklich nicht leicht. Aber jetzt hat er aus einer Situation heraus, in der wirklich äußerlich ALLES perfekt war (so weit im Leben überhaupt alles perfekt sein kann) diesen Rückfall gebaut und nichts unternommen. Das ist sowas von irre. Das hält man einfach im Kopf nicht aus.

    Mich beschäftigt sowieso diese ganze SAche mit der Schuld bei Alkholikern.
    Sind sie wirklich selbst verantwortlich? Diese Krankheit ist es doch, die ihnen gleichzeitig die Möglichkeit nimmt, sich Hilfe zu holen.
    Wenn sie nüchtern und trocken wären, würden sie ganz anders handeln.
    Aber wenn sie nicht verantwortlich sind, wer dann?
    Niemand?

    Es hilft nix, ich muss einfach total verdrängen, dass es ihn gibt.

    Aber das ist echt so, als wenn man auf'm Ozeandampfer versucht, sich das Wasser wegzudenken.
    :lol:
    Nee, das war jetzt ein blöder Vergleich.
    Meistens gelingt es mir ganz gut, mich auf andere SAchen zu konzentrieren.

    Ein Segen, dass die Kinder da sind und mein Beruf.
    Ich habe die meiste Zeit keine Gelegenheit zu trüben Gedanken. Und das ist ganz gut so.


    Also, nochmals herzlichen Dank an alle Mutmacherinnen :wink:
    Doro

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