• Hallo Weitsicht

    Meine Mutter sorgt sich um mich, sie nimmt meine Tochter, damit ich auch mal bisschen Zeit für mich hab. Sie tut alles für mich, und das ist schön.
    Wenn dann nicht immer Sätze kämen, wie: ich tu ja dies und das für dich, dafür kannst du auch jenes für mich machen. Bestimmt meint sie es nicht bös, ist in einem Alkoholikerhaushalt aufgewachsen, hatte Alkoholiker als Mann und ihr Lebensgefährte wieder einer. Für sie wird diese Aufrechnung normal sein. Aber das geht halt auch so weit, dass sie sich ihrem Lebensgefährten unterordnet und das auch von uns erwartet.
    Und da werd ich mich in Zukunft dagegen wehren. Das kann und will ich nicht. Da werd ich meine Grenzen setzen.
    Mit meiner Tochter red ich schon drüber, ich erklär ihr auch so gut es geht, warum es so ist. Und sag ihr auch manchmal, alte Leute sind manchmal wunderlich!

    Ich wünsch dir einen schönen Sonntag!

    julchen

  • hallo julchen!

    Meine Mutter sorgt sich um mich, sie nimmt meine Tochter, damit ich auch mal bisschen Zeit für mich hab. Sie tut alles für mich, und das ist schön.
    Wenn dann nicht immer Sätze kämen, wie: ich tu ja dies und das für dich, dafür kannst du auch jenes für mich machen. Bestimmt meint sie es nicht bös, ist in einem Alkoholikerhaushalt aufgewachsen, hatte Alkoholiker als Mann und ihr Lebensgefährte wieder einer. Für sie wird diese Aufrechnung normal sein. Aber das geht halt auch so weit, dass sie sich ihrem Lebensgefährten unterordnet und das auch von uns erwartet.


    auch ich glaube das es deine mutter NICHT böse meint...SIE KENNT ES NICHT ANDERS und es ist absolut normal für SIE....

    DU kannst dieses ärgeniss für dich beenden...indem du ihr die frage stellst:

    mama,tust du dies oder das für mich um etwas ZURÜCKZUBEKOMMEN oder aber weil du es sehr gern und uneigennützig für mich tust?
    sag ihr ruhig das es dich ärgert...nicht als vorwurf,sondern um ihr DEINE sichtweise "näher"zu bringen...

    nen versuch ist`s immer wert 8)

    wunderschönen sonntag...

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Zitat

    Aber das geht halt auch so weit, dass sie sich ihrem Lebensgefährten unterordnet und das auch von uns erwartet.
    Und da werd ich mich in Zukunft dagegen wehren. Das kann und will ich nicht. Da werd ich meine Grenzen setzen.

    Liebes Julchen.

    Du weisst wie Dein Weg mit Deiner Mutter weitergeht. Bleibe gut mit Deinem Denken und Fühlen verbunden und Du kannst Deine Grenzen aufzeigen.

    Nicht nur Deiner Mutter gegenüber wirst Du in Dir sicherer sein, Du wirst sehen, dass es dann auch bei anderen Menschen möglich ist.

    Das wünsche ich Dir und ebenfalls einen schönen erholsamen Sonntag in Deinem Garten.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo

    Ich hab heut mit meinen beiden großen Kindern geredet.
    Es gab mal eine Situation, in der ich meine Tochter !!! nicht in den Arm nehmen konnte, wo mir diese Nähe Panik verursachte. Sie hat es damals gemerkt.
    Ich hab heut versucht zu erklären, daß das Problem bei mir liegt und nichts mit ihr zu tun hat. Dass ich sie liebe und sie das Beste ist, das ich hab.
    Ich hab dann auch von meiner Kindheit erzählt, was mir jetzt alles klar wurde und das ich bestimmt einiges an sie weitergegeben hab, weil es für mich normal war.
    Mein Sohn hat ziemlich schnell abgeblockt und war weg. Mit meiner Tochter hab ich mich lang unterhalten, es hat sie auch interessiert. Und ich glaub auch gut getan.

    S.G.

    julchen

  • hallo Julchen

    Schön,dass Ihr sprechen konntet.
    Bei Jungens ist das oft schwierig-besonders ,wenn die Schwester danebensitzt!:-(

    Das ist "Weiberkram " und uncool!

    Hatte heute mit einer Schulfreundin auch das Gespräch ähnlich wie Du....Verletzte Gefühle,seelische Schläge....was machen WIR heute anders mit UNSEREN Kindern...
    War sehr "tief" und interessant....

    und es kam Einiges wieder hoch an Erinnerungen.

    Liebe Grüsse
    von
    Backmaus

    verletzte

  • Hallo Backmaus

    Gott sei Dank bist du heil!

    Mein Sohn ist da leider immer ziemlich schnell weg, aber er weiß zumindest, dass er mit mir reden kann, falls er irgendwann will.

    Schönen Abend noch

    julchen

  • Zitat von Julchen148

    Hallo

    Ich hab heut mit meinen beiden großen Kindern geredet.
    Es gab mal eine Situation, in der ich meine Tochter !!! nicht in den Arm nehmen konnte, wo mir diese Nähe Panik verursachte. Sie hat es damals gemerkt.
    Ich hab heut versucht zu erklären, daß das Problem bei mir liegt und nichts mit ihr zu tun hat. Dass ich sie liebe und sie das Beste ist, das ich hab.
    Ich hab dann auch von meiner Kindheit erzählt, was mir jetzt alles klar wurde und das ich bestimmt einiges an sie weitergegeben hab, weil es für mich normal war.
    Mein Sohn hat ziemlich schnell abgeblockt und war weg. Mit meiner Tochter hab ich mich lang unterhalten, es hat sie auch interessiert. Und ich glaub auch gut getan.

    Hallo Julchen,

    ich finde es nur vorbildlich, wie Du Dich hier, Deinen Kindern gegenüber, verhalten hast.

    Und ob das Deiner Tochter gut getan hat, sie wusste ja dann, wieso Du damals so reagiert hast. Und Kinder suchen die Schuld lieber bei sich, als es als Mangel bei den Eltern zu lassen.

    Sei stolz auf Dich, mehr solche Mütter und wir hätten einen Neuanfang was das Verhältnis zwischen Müttern und Kindern angeht. Die Liebe zwischen beiden wäre im Vordergrund und nicht die Nichtbeachtung aus der Kindheit der Mütter, da sie unbewusst weitergeben was mit ihnen, als Kind, geschehen ist.

    Alles Liebe wünsche ich Dir und Deinen Kindern, Weitsicht

  • Hallo Weitsicht

    vielen Dank für deine Worte, hat gutgetan.

    Grad bei meinen Kindern bin ich oft am überlegen, was ist richtig und falsch. Ich denk mir dann, mir würde es viel bringen, wenn meine Mutter sagen würde: ich glaub, ich hab Fehler gemacht, lass uns reden.


    Schöne Grüße

    julchen

  • Hallo ich bins mal wieder

    ich schreib ja immer noch in der geschlossenen mein Tagebuch, "kämpf" mich durch mein Leben als getrennt lebende Co, mal besser, mal schlechter.

    In letzter Zeit passiert es mir öfters, dass ich Momentaufnahmen aus meiner Kindheit sehe, wie ich meine Puppen liebevoll zu Bett bringe. Wie ich mich als Sekretärin schminke und mit meiner Schreibmaschine spiele. Wie ich eine Tafel Schokolade zwischen meiner Wäsche verstecke. Alles ganz normale Situationen, aber sie machen mich sehr traurig.
    Gestern hatte meine Mutter Besuch unserer füheren Nachbarn, bei denen ich als Kind sehr viel Zeit bei meiner besten Freundin verbrachte, wo ich mich sehr wohl fühlte. Sie brachten ein paar Bilder mit, da bin ich als ca. 7jährige drauf, als Indianerin verkleidet bei einer Faschingsfeier. Ich hab dieses Bild angeschaut und musste mir das Weinen unterdrücken. Ich war so traurig. Ein kleines, hübsches Mädchen, das zaghaft in die Kamera lächelt, sie hat mir so leid getan. Ich hätte sie am liebsten in den Arm genommen und geknuddelt. Ich weiß aber nicht, was mich dabei so traurig macht. Immer wieder nehm ich das Bild und schau es an, kann es nicht weglegen.

    Schöne Grüße

    julchen

  • Liebe Julchen,

    ich habe tatsächlich erst jetzt deinen Thread hier bei den Kindern entdeckt und kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich schlucke!
    Ich finde mich an drei Stellen wortwörtlich wieder:
    - als du am Tisch sitzen bleiben musstest, weil du das Essen nicht mochtest
    - als du deiner Mutter nicht gesagt hast, wann du zur Führerscheinprüfung antrittst
    - als du das kleine Mädchen auf dem Foto gesehen hast, das unsicher in die Kamera lächelt
    Julchen, haargenauso war es bei mir!!! :(
    Unglaublich.

    LG
    espoir

  • Hallo espoir

    meine Kindheit, das wird bestimmt noch ein Thema zum Aufarbeiten sein. Meistens komm ich ganz gut damit klar, aber es gibt immer wieder Situationen, Gerüche, manchmal Gegenstände am Flohmarkt, die irgendwas bei mir antippen. Viele kleine Puzzlestücke, vielleicht kann ich sie irgendwann zusammensetzen.
    Ich bin da oft in einem ziemlichen Zwiespalt. Auf der einen Seite hab ich jetzt die Mutter, die sich um mich kümmert, mir hilft . Auch finanziell, obwohl sie selber nicht viel Geld hat. Auf der anderen Seite laste ich ihr viel an, was in der Kindheit schiefgelaufen ist. Auch heute noch kommt da von ihr sehr viel emotionale Erpressung, was mich wütend auf sie macht.
    Wenn ich an meinen Vater denk, hab ich ein warmes Gefühl, obwohl er der Alkoholiker war.

    Welches Verhältniss hast du zu deinen Eltern? Ich glaube mich zu erinnern, dass deine Mutter manchmal auch etwas schwierig ist oder bring ich da was durcheinander?


    Schöne Grüße

    julchen

  • Liebe Julchen,

    nein, du bringst da nichts durcheinander.
    Meine Mutter ist das, was man wohl "passiv-aggressiv" nennt, d.h. sie formuliert nie ihre echten wahren Bedürfnisse, sondern gibt sich betont duldsam um dann hinterher Druck auszuüben. Beispiel: Ich melde mich vielleicht mal vier Wochen am Stück nicht, obwohl ich nur 15 Autominuten von ihr entfernt wohne, und wenn wir dann telefonieren, erfahre ich alle ihre Zipperlein, wo's zwickt und zwackt, "aber mach' dir keine Sorgen Kind, ich komm' schon klar, ich will dich ja auch nicht mit meinem Kleinkram belästigen..." :shock:
    Natürlich erreicht sie ihr Ziel, denn ich bin nach solchen Telefonaten immer recht nachdenklich und male mir in den schwärzesten Farben aus, wenn ihr wirklich mal was passieren würde, und ich tät's vielleicht gar nicht mitkriegen, und wie stehe ich dann da? Und alle würden missbilligend den Kopf schütteln und sagen "Kannste mal sehen, die Tochter ist beruflich erfolgreich, aber sich um die arme alte Mutter kümmern, das kann sie wohl nicht, ne! Hat doch keine Kinder und sooo viel Zeit, also wirklich!"

    Als ich ein Kind war, war sie eine absolute Bilderbuch-Mama. Sie hat nicht gearbeitet, war nur für uns drei Kinder da und hat es trotz der Sauferei meines Vaters und der späteren Arbeitslosigkeit (die allerdings zeitlich begrenzt war) immer geschafft, was Ordentliches auf den Tisch zu bringen, sogar für eine kleine tägliche Süßigkeit war noch was übrig. So gesehen war ja alles paletti.
    Aber wehe, wenn sie im Zusammenhang mit meinem Vater mal Stellung beziehen sollte. Unmöglich. Ging nicht. Die Szene mit dem Teller habe ich dank deines Berichtes wieder lebhaft vor Augen. Es gab ausgerechnet Wirsing, den mochte ich halt nicht, und der angetrunkene Befehl lautete einfach: "Die steht nicht eher auf, als bis der Teller leer ist!" Ich saß da, es wurde Nachmittag, ich traute mich nicht einmal zu heulen, es wurde Abend und ich saß immer noch da. In meiner Verzweiflung versuchte ich das Zeug irgendwie reinzukriegen, aber ich stopfte es halt nur in die Backen, ich kaute nicht, geschweige denn, dass ich schluckte. Irgendwann meldete sich mein Würgereflex, und ich dachte immer nur: "Wenn du auch nur einen Tropfen ausspuckst, kriegste erst recht Ärger!" Erst als mein großer Bruder in die Küche kam und zu meiner Mutter sagte: "Mensch Mutti, hör auf, die würgt doch schon!" ließ sie mich aufstehen und schaute dabei aus, als würde ihre eigene Hinrichtung bevorstehen.

    Würde ich das meiner Mutter heute erzählen, würde sie es als glatte Lüge abtun. Sie würde sagen: "Kind, so war das doch gar nicht!" Niemals würde sie freiwillig zugeben, dass sie es nicht fertigbrachte, dem Vater zu widersprechen. Das ist nur ein Beispiel von vielen, steht aber symptomatisch für meine Unfähigkeit, "Nein" zu sagen. Das lerne ich ausgerechnet jetzt, wo ich nicht mehr trinke. Und ecke entsprechend bei ihr an.

    Sie fällt aus allen Wolken, wenn sie mich mit schmeichelndem, manchmal sogar bewusst unterwürfigem Ton fragt, ob ich dieses oder jenes für sie machen könnte, und wenn ich dann "Nein" sage, tickt sie richtig aus. Als ich noch getrunken habe, waren wir im Nu in ätzende Diskussionen über meine Trinkerei verstrickt und wie aggressiv ich sei. Wie oft bin ich bei Familienstreitigkeiten an die Grenze meiner Belastbarkeit gekommen, habe viel zu lange geschwiegen, und wenn ich in meiner Not auch grob wurde, war ich die Doofe. Seit ich nicht mehr trinke, zieht das Argument nicht mehr. Ganz im Gegenteil - sie kann es nicht mehr auf den Alkohol schieben, sie muss dann schlucken, dass ich Dinge tatsächlich genauso meine, wie ich es sage, und dazu gehört eben auch, dass mein "Nein" heute tatsächlich "Nein" bedeutet.

    Das ist alles sehr schwer für mich.
    Du hast von "emotionaler Erpressung" geschrieben, Julchen, genau das ist es! In meiner Familie war emotionale Erpressung an der Tagesordnung. Ich habe viel mit mir selber ausmachen müssen, das ist für ein Kind bzw. später für einen Teenager nicht immer einfach. Jede Form der Zurückweisung beziehe ich sofort auf mich und frage mich erschreckt, was ich denn falsch gemacht haben könnte, wenn der andere jetzt so komisch ist. Es wird langsam besser, aber ich trinke ja auch erst seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr, da muss ich wohl noch etwas Geduld haben. Erst jetzt kann ich mir sagen, dass da wohl jemand einen schlechten Tag hat, erst jetzt bedenke ich, dass der sich vielleicht über jemand anderen geärgert hat und ich lediglich unpassend auf der Bildfläche erschienen bin.
    Dieser ewige Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, der ist mir bis heute geblieben. Ich habe doch deutlich gespürt, dass das, was bei uns los ist, nicht normal ist, habe aber immer gehört, dass alles in Ordnung sei. Meine Mutter hat uns - sicherlich ohne es zu wollen - zu Mitopfern gemacht. Sie hat uns in ihren Co-Sumpf mitreingezogen, und wenn sie es schon nicht schaffte, sich daraus zu befreien, wie sollte ich als kleines Mädchen es schaffen?
    Ein einziges Mal, da war ich schon in der Pubertät und entsprechend kritisch eingestellt, beklagte mein Vater wieder mal im Suff, dass das Salz auf dem Tisch fehle. Noch ehe sie diensteifrig aufspringen konnte, habe ich nach außen cool, innen aber zitternd wie Espenlaub, gesagt: "Mensch, hol's dir halt selber!" :shock: Er sprang auf und holte aus, verfehlte mich aber nur, weil er kaum noch stehen konnte und sich schnell am Tisch abstützen musste. Ein Wunder, dass er nicht alles abgeräumt hat. Meine Mutter schrie nur entsetzt auf, mehr aber auch nicht.

    Sie hat mich nicht geschützt. Nicht schützen können.
    Das macht mir heute den Umgang mit ihr so schwer. Ich bin hin und her gerissen zwischen Ablehnung und Mitleid. Sie tut mir oft wahnsinnig Leid, aber ihr habe ich es wohl auch zu verdanken, dass ich jetzt erst mühsam lerne, meine Bedürfnisse zu verteidigen. Ich darf müde sein nach einem harten Tag im Job, ich darf die wenigen Stunden am Wochenende mit meinem Mann verbringen wollen, weil ich den sonst unter der Woche kaum sehe. Und immer noch dieser Widerspruch in ihren Worten, wenn sie sagt "Das verstehe ich doch, ihr seht euch doch auch so wenig!" und ich weiß aber todsicher, dass sie meint "Trotzdem will ich, dass du dich mehr um mich kümmerst!"

    Und mein Vater?
    Nunja, als ich noch ganz klein war, habe ich ihn natürlich abgöttisch geliebt, wie es kleine Mädchen halt so machen. Dass er ständig betrunken war, war für mich so normal wie für andere Kinder, deren Väter einen Sprachfehler haben oder denen ein Finger fehlt. Mit Beginn der Pubertät kühlte sich das natürlich merklich ab, mehr und mehr schlich sich Verachtung ein. Freunde einladen? Undenkbar. Oder nur am Nachmittag, wenn er noch nicht da war. Öffentliche Sachen, z.B. in der Schule? Nur peinlich, deshalb möglichst zu vermeiden...

    Weißt du Julchen, ich glaube, ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich langsam so weit bin, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Ich bin nicht sicher, ich glaube, Gotti war es, die mir einmal schrieb, dass das Wühlen in der Vergangenheit ein Zeitfresser ist. Ich möchte endlich abschließen können mit dem, was war. Ändern kann ich es ja sowieso nicht mehr.

    Puh, das war jetzt sehr viel, ich weiß nicht, ob du das so ausführlich überhaupt lesen wolltest... :roll: Aber wie ich dir schon schrieb, deine Erzählungen haben mich heute mächtig aufgewühlt, da bin ich schon froh, es jetzt mal "abgeladen" zu haben!

    Danke für deine Geduld!

    LG
    espoir

  • Hallo espoir

    kannst gern bei mir abladen, hilft mir ja auch weiter.
    Ich hab mich in vielem von deiner Erzählung wiedergefunden.
    Meine Mutter will ja niemandem zur Last fallen, habt ja selber viel zu tun. Wenn aber mal jemand keine Zeit hat, heißt es immer: was ich schon alles für euch gemacht hab, da kann man doch erwarten, dass ihr das für mich macht! Ich helf ihr gern, kein Thema. Aber das geht so weit, dass ich oder auch meine Kinder bei ihrem Alkoholikerfreund lügen sollen, die blödesten Sachen für ihn machen sollen, halt weil er es so will. Sorry, da mach ich nicht mehr mit, hab ja nicht meinen Mann verlassen um bei ihrem Lebensgefährten denselben Sch*** weiterzumachen.
    Die Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, das kann ich so übernehmen wie du es schreibst. Da hab ich auch noch schwer zu kämpfen.
    Sie hat mich nicht geschützt, nicht schützen können. Vielleicht war es bei mir der Schutz, dass sie mich immer am wenigsten beachtet hat. Da mein Vater ja der Ansicht war, ich könnte nicht sein Kind sein, hat er mcih bestimmt als Druckmittel benutzt, um sie gefügig zu machen. Also wurde ich nicht so beachtet, beschützt, beschmust wie meine Geschwister, da er ja sonst wütend wurde. Ob sie mich oder sich selber schützte, keine Ahnung. Besser wurde es, als ich elf war und mein Vater starb. Ab da war sie mir eine bessere Mutter.
    Tja, die Vergangenheit ruhen lassen, ich glaub, das geht für mich nicht. Ich rühr nicht drin rum und such verzweifelt, was da alles war. Es kommt so vieles von allein hoch, einfach so. Ich konnte mit dem inneren Kind eigentlich nichts anfangen, mir nichts drunter vorstellen. Bis sich mein inneres Kind gemeldet hat, ich das kleine julchen am Tisch hab sitzen sehen. Ich denke, damit kann ich nicht abschliessen, das möchte erst angeschaut werden.

    Schöne Grüsse

    julchen

    PS. Interessant bei der Geschicht mit dem Essen ist, dass ich mein Leben lang mich nicht überwinden konnte Essen zu probieren, das ich nicht kenne.

  • Hallo Julchen,

    na ganz so schlimm ist es bei mir zum Glück nicht! *lach*
    Aber ich sage wenigstens ehrlich, wenn mir was nicht so doll schmeckt.
    Und Wirsing esse ich bis heute nicht...

    Liebe Grüße
    espoir

  • hab mich gerade wieder gefunden und zwar das meine mutter vieles auch nicht direkt anspricht... waren bummeln, dann die frage oh ein bäcker hast du hunger, nun mußte man das so deuten dass sie gern was kaufen würde und es aber nicht direkt gesagt hat. war meine antwort nein, dann war sie nachher sauer. auch heut jammert sie hin und wieder über viel gartenarbeit, aber helfen darf man nicht. nehme mir nen halben tag frei um zu helfen, dann kurz vorher ein anruf nach dem motto ist jetzt schon erledigt komm doch zum kaffee. und da bei jammern über den muskelkater. total irre. frage schon garnicht mehr nach, sie solls dirket sagen. ist doch sonst nur theater und rätselraten ;(

  • Hallo shirley

    schön, dass du mal bei mir reinschaust.

    Ich versuch da auch nicht mehr so hinzumerken, klappt leider nicht immer. Bei uns ist dieses "Spiel" dann oft noch eine STufe weiter, sie sagt bei meiner Schwester, was ich machen sollte. Dann ruft meine Schwester mich an und informiert mich und ich sollte dann meine Mutter anrufen und sagen, Mutter, wir könnten doch mal wieder dies oder dass machen! :roll::roll::roll:

    Schöne Grüße

    julchen

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