"Ich bin leicht zufrieden zu stellen" - nachdenken

  • Hallo Ihr Lieben,
    diesen Satz "ich bin leicht zufrieden zu stellen" den hörte ich heute und der geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Wie leicht oder schwer bin ich eigentlich zufrieden zu stellen? Wie war es früher - wie ist es jetzt.

    Vielleicht hätte ich früher auch gesagt ich bin "leicht zufrieden zu stellen"? Stellte ich doch damals weniger Forderungen für mich selber auf, als mehr die dass es dem Menschen um mich herum gut geht.

    Bin ich jetzt schwerer "zufrieden zu stellen", weil ich auf mich achte? Geld habe ich weniger, kann mir keine Wünsche erfüllen und mein Leben beginnt stabil zu werden, kann aber immer noch wackeln, da ich ja nur einen befristeten Arbeitsplatz habe. Viel weniger auf der Hand, aber doch "zufriedener"....

    Was sagt ein solcher Satz den "tatsächlich" aus? Hat jemand, der "leicht" zufrieden zu stellen ist (wie ich es mir früher von mir einbildete) keinen Focus auf sich selber gelegt oder ist er/sie tatsächlich in der Lage sich durch das kleine Glück "zufrieden" machen zu lassen, wie ich es jetzt für mich empfinde.

    Eine kleine Frage, aus einem Gespräch heraus mit jemandem, der mir vor ein paar Tagen sagte Zufriedenheit bedeutet für ihn dass der Kühlschrank gefüllt sein sollte, das Haus warm ist und das Dach über dem Kopf dicht. Es muss keinesfalls das teuere Handy sein....

    Recht hat er! Aber ist das wirklich die Zufriedenheit - was ich mir vorstellen könnte - oder ist es ein "kleiner machen?". Habe ich mich und meine Wünsche früher klein gemacht oder als "unwichtig" empfunden??

    Ist ein bischen wirr, was ich schreibe, weil ich noch nicht so ganz den roten Faden habe. Aber der Satz wirbelt seit Stunden in mir. Wohl das Wort "Zufriedenheit". Bisher habe ich mir nur Gedanken gemacht über meine eigene und habe die wohl auch annähernd erreicht. Jetzt ist wohl nunmehr der Zeitpunkt gekommen, an welchem ich mein Umfeld beleuchte oder mich mit diesem auseinandersetze. Dazu war ich noch vor Monaten nicht in der Lage, da ich andere Menschen, deren Wünsche, Erwartungen und das, was oder wie sie wirklich sind, nicht wahrnehmen konnte.

    Was könnt Ihr mit der Thematik "zufrieden stellen" anfangen? Würde mich wirklich interessieren, denn irgendwie lässt mich der Satz nicht los - gleichzeitig aber auch das Gefühl selber "zufrieden zu sein", aber ganz sicher nicht auf "leichtem Wege oder einfach".....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Nachsatz:
    ich glaube, ich habe ein Problem mit der Forumulierung.

    Ich würde wohl für mich sagen "ich bin zufrieden" dabei gibt es für mich kein leicht oder schwer. Sondern höchsten ein ich bin "einfach zufrieden".

    Vielleicht hat mir diese Wortwahl suggeriert dass es die Bedeutung hat von "außen zufrieden(ge)stellt zu werden".

    Ein kleiner Satz, und soviele Gedanken, huch, das erschreckt mich fast....

    lieben Gruß von Dagmar

  • Haste dir ja was Schönes ausgedacht, Dagmar.

    Ich weigere mich erstmal, es als etwas Negatives anzusehen, dass ich die Gabe habe, in allen möglichen Lebenslagen mich gut zu fühlen, zufrieden zu sein.
    Es stimmt, ich bin so, ich gebe mich schnell zufrieden mit bestimmten Bedingungen und versuche dann, was draus zu machen.
    Also, wenn es um Materielles geht, jedenfalls. Wohnung z.B.
    Ich war noch nie total unzufrieden in irgendeiner meiner Behausungen.
    Na ja, doch, zweimal: einmal war es ein wirklich unglaublich laute Musik hörender Nachbar und einmal Mäuse in der Wohnung. Da war ich dann auch nicht mehr zufrieden.

    Aber hat eben auch die Kehrseite, dass ich manchmal mehr ertrage, als mir gut tut.
    Ich denke, man könnte vielleicht wirklich lernen, dass man sich Gutes tut, ohne jetzt eine totale Anspruchshaltung zu entwickeln, die einen dann nur unglücklich macht.

    Vielleicht hat es auch was damit zu tun, wer entscheidet, wann ich zufrieden zu sein habe.
    Mein Mann hat immer bemäkelt, dass ich beim Lebensmitteleinkauf zu viel ausgebe. Nach jedem Einkauf hat er erstmal gefragt, was ich ausgegeben habe, um es dann zu kommentieren.
    Ich bin immer fremdgesteuert einkaufen gegangen, hab immer zensiert: Würde er das jetzt kaufen?
    Ich hab mich zufrieden stellen lassen mit dem, was er mir zugestand. Aber hat es mich wirklich befriedigt?

    Jetzt gebe ich kaum mehr aus bei Lebensmitteln, aber ich entscheide selbst, was ich mir gönnen will und oft merke ich dann von selbst, dass ich vieles gar nicht brauche.

    Wichtig erscheint mir auch, dass ich mich in dem, was ich mir wünsche, nicht so sehr von außen lenken lasse, was so in der Gesellschaft als erstrebenswert gilt, sondern wirklich in mich reinhöre: Wonach ist mir jetzt?

    Echt spannendes Thema,
    liebe Grüße
    Doro

  • Genau das Doro, ich denke mal fast Du spürst es ähnlich wie ich - wenn ich frei interpretieren kann. Ich bin eine arme Kirchenmaus, aber zufrieden. Allerdings könnte ich für mich nicht sagen "wie oder ob man mich zufrieden stellen könnte" weil ich das selber mache.

    Ich glaube, an dem Punkt habe ich etwas gespürt. Nicht, dass Ihr mich falsch versteht, denn ich bin wirklich jemand, der unter dem Sozialniveau lebt und somit nicht mal Standard hat - dennoch glücklich und zufrieden - aber sich selber glücklich und zufrieden gestellt.

    Grundsätzlich bin ich mit dem Menschen schon einer Meinung und er lebt sich auch zurückhaltend und ohne Pomp. Finde ich toll, spricht mich an und wohl auch deshalb haben wir einen Draht weil es wohl so ist, dass Gefühle und Empfindungen da einen viel wichtigeren Stellenwert haben. Aber irgendwas hat mich an dem Satz "gerüttelt". Irgendwas sagte .... nixxx verstehn.....

    Schnell zufrieden geben Doro heisst für mich nicht viel haben wollen, wertvolles haben zu wollen. Sondern es steht für mich für "auch schwieriges erreichen zu können" es steht für mich auch dafür selber über den eigenen Schatten zu springen und etwas zu sagen, was ich mir eigentlich nicht trauen würde. Es steht für mich nicht für materielles und Wünsche sondern es steht für das was als "mehr" möglich ist. Ich kann mit jemandem zusammen leben oder kommunizieren, aber ich kann zudem versuchen gemeinsam noch harmonischer zusammen zu leben oder eine Kommunikation für beide Seiten noch offener zu gestalten. Es heisst für mich einfach nicht "anhalten" wo wir gerade sind sondern schönes, erstrebenswertes und beglückendes für möglich zu halten.

    Genau Doro, diese Kehrseite, genau das meinte ich zu spüren: für sich selber nicht mehr wünschen/einfordern. Ich versuche es am einfachen Beispiel: ich kann in einer Freundschaft offen sein aber dabei doch mein Innerstes für mich behalten. Das tiefere Verständnis dürfte aber erst dann möglich sein, wenn ich - Vertrauen vorausgesetzt - auch über innere Ängste reden kann oder innere Wünsche, auch wenn sie unrealisitsch sind, über Gefühle, die sich verworren anhören könnten und mir ein Gefühl geben mich zu blamieren. Ich meine damit einfach ich kann auf einem Punkt stehen bleiben, oder vielleicht einfach noch tiefer in mich selber gehen.

    Mann, bin ich wirr ... ob das überhaupt verständlich ist, was ich da von mir gebe.... Das hat in mir aber ganz, ganz viele Gedanken ausgelöst.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Bin mir nicht sicher, ob ich dich verstehe. :wink:
    Ich habs jetzt so verstanden: Dass man nicht aufhört zu versuchen, etwas noch zu verbessern, oder noch tiefer zu gehen, noch zu intensivieren.

    Dieses Zwischenmenschliche ist glaub ich, grad nicht so mein Thema. Weil ich hier einen auf einsames Cowgirl mache im Augenblick.

    Aber ich erlaube mir mal, frei meine Gedanken zu assoziieren, was mir noch dazu einfiel. Für mich ist irgendwie diese Spannung interessant, dass man zufrieden mit dem Jetzt-Zustand ist und trotzdem einen anderen Zustand anstrebt. Oder nicht unbedingt anstrebt, sondern einfach nur sich vorstellt und davon träumt.

    Ich will nach den Sternen greifen und trotzdem bodenständig bleiben.
    Es ohne innere Unruhe aushalten können: Mir das Tollste und Beste für mich vorstellen und ausmalen und gleichzeitig zufrieden sein mit dem, was ich im Augenblick bekomme.

    Nicht schon die Wünsche zensieren. Die Ziele kappen.
    Aber andererseits auch akzeptieren können, wie es nun einmal ist. Und dass es vielleicht nie so sein wird, wie ich es in den kühnsten Träumen ausmale.

    Ich hab mal beruflich an einer Zukunftswerkstatt teilgenommen, das war eine ganz schöne Sache und die Methode lässt sich auf alles übertragen:
    :arrow: Erster Schritt: alles kritisieren, was einen stört (also bezogen auf irgendein Thema) und das wird erstmal geordnet
    :arrow: Zweiter Schritt, total spannend: Alle schreiben zu einem Unterpunkt genau auf, wie der Idealzustand für sie aussehen würde. Und zwar ohne EInschränkung, wenn wirklich alle Möglichkeiten offen stünden. Danach lesen das alle vor, keiner darf irgendwas kritisieren. Das hat so viel Spaß gemacht und so viel Energie freigesetzt. Visionen zu entwickeln.
    :arrow: Dritter Schritt: Was davon können wir tatsächlich umsetzen?
    Natürlich ein bisschen schade, dass vieles dann wieder über Bord fliegt, trotzdem bleibt ein Schimmer der großen Visionen übrig

    Jedenfalls hab ich das so empfunden.
    Meistens bleibt man im Alltag ja beim ersten Schritt stecken, dem Meckern.

    Hab jetzt total aus dem Auge verloren, was das eigentlich mit Co-Abhängigkeit zu tun hat?


    Liebe Grüße
    Doro

  • Nun fange ich gleich an zu heulen, denn das dritte mal ist mein Geschreibsel weg!

    Liebe Dagmar und auch liebe Doro!

    Ich hatte gestern abend schon mal den Anfang gemacht, antworten zu wollen, aber gemerkt, dass ich noch Nachdenken musste.
    Was heisst für mich "zufrieden sein"?
    In dem Wort steckt ja schon was wichtiges drin:
    zu FRIEDEN sein.
    Wenn ich meinen inneren Frieden gefunden habe, bin ich doch zufrieden.
    Als mein Mann noch trank war ich auch leicht "zufrieden zu stellen".
    Aber nie richtig zufrieden.
    Er fand doch immer Gründe, Ausreden, warum er
    nicht zum Elternabend konnte,
    nicht zum Elternsprechtag,
    nicht zu diesem und jenen Vortrag,
    nicht ins Kino,
    nicht ins Theater, .......
    und ich "gab mich zufrieden".
    :(

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Bin noch da.

    Wünsche hatte ich damals keine.
    Höchstens einen: dass er aufhören sollte zu trinken.
    Aber sonst hatte ich das Wünschen aufgegeben oder redete mir ein, wunschlos glücklich zu sein. Alles andere hat doch gepasst.

    Jetzt bin ich innerlich zufrieden.
    Mit meinem Mann, meinen Kindern, Eltern, Schwester, Kolleginnen, usw...
    Und mit mir.
    Das gibt mir "Frieden".

    Den darf ich aber nicht aus dem Auge verlieren. Denn es gibt sehr viel, die mir diesen Frieden streitig machen wollen.

    Wünsche habe ich auch wieder. Warum? Weil die Welt jetzt viel größer geworden ist, viel freier. Weil ich freier geworden bin.

    Jetzt bin ich "zufrieden"! Der Text ist endlich ab, die Sonne kommt raus, gleich gehts mit den Hunden in die Natur, dann auf Arbeit.
    Wer weiss, was der Tag heute noch bringt?
    Egal, ich bin zuFrieden.

    Schönen Tag euch beiden, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Na, da bin ich so richtig beruhigt :) dass Ihr meine wirren Gedanken sehr wohl verstanden habt.

    Genau das ist es nämlich der Unterschied zwischen einem in mir zufrieden sein oder einem zufrieden gestellt werden. Genau dieses mit dem Ist-Zustand zufrieden, aber sich freuen auf noch weitere mögliche Entwicklungen. Jetzt zufrieden sein aber in Erwägung ziehen, dass es das noch nicht war. Ohne verkappt immer weiter zu hangeln, schon inne zu halten aber aus der Situation heraus spüren, wo noch mehr gehen kann.

    Was es mit Co-Abhängigkeit zu tun haben könnte. Alles und nichts ;) Zufrieden stellen ist für mich von aussen zufrieden gestellt zu werden (was ich als Co ganz sicher wollte). Zufrieden sein oder werden heisst es in mir zu erarbeiten weil es aus mir kommt.

    Dieses Gespräch, dass mich zu Gedankensprüngen anregte war mit einem sehr liebenswerten, hilfsbereiten und zurückgezogenen Menschen. Ich denke oftmals in den Gesprächen, das wäre jemand, der auch Glück verdient hätte, sich glücklich zu fühlen und nicht "nur" zufrieden. Und da denke ich dann an mich. Ich war erst unzufrieden, als ich mich gelöst habe zufrieden, und nun stellen sich häufig Glücksmomente ein. Aber das ging erst als ich ein gewisses Ursprungsvertrauen entwickelt hatte und viele Ängste hinter mir gelassen hatte. Ängste wie "bin ich einem anderen auf die Füße getreten" "war ich zu vorlaut" "habe ich das alles richtig gemacht"....

    So, nun darf ich Brötchen verdienen gehen :)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar, das finde ich sehr spannend das Thema, ich glaube da hatte ich Dir auch schon mal was dazu geschrieben.
    Ich habe schon manchmal den Eindruck, gerade im Co sein gibt Mensch sich mit wenigem zufrieden. Oft mit zuwenig und zu schlechtem... weil er Co eben so nach Außen orientiert ist und froh is wenn Ruhe is.. weißte wie ich meine.
    Bescheidenheit und Demut sind sicher nicht allzu gebräuchlich in unserer Gesellschaft und doch für mich eine Grundmoral. Aber Mensch kanns auch übertreiben und dann wirds ungesund und richtet sich doch oft gegen einen Selbst. Das sind die die Geizhälse und Jasageer...etc.
    Ich denke ich gebe mich auch manchmal mit zuwenig/zufrüh zufrieden...bin nicht genug von mir überzeugt, denke ich müßte mir oder anderen was beweisen etc. ...
    Schlußendlich schließe ich mich Gottis Worten an... doch es dauert bis Mensch das was wahrer Innerer Freide ist kennt und spürt... dazu tragen sicher Sachen wie dein Häusle und die Katzen und das Arbeiten können bei... Weißt Du noch wie ich das mit dem Geld geschrieben habe. Das Wir es auch wollen sollten um es zu kriegen. Wenn Wir Geld nicht wertschätzen kommt es auch nicht zu uns...

    LG Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Dagmar,

    ich bin so erzogen worden, Bescheidenheit ist eine Zier und bringt viel an Sympahtie Dir. Wie oft habe ich gesagt, das tut doch nicht nötig, klar war ich davon überzeugt, nicht viel verdient zu haben. Das habe ich lange gelebt, teilweise auch heute noch. Es hat sich aber etwas verändert, mir fällt auf, wenn es nicht meinem wahren Bedürfnis entspricht, in diesen Momenten kann ich ganz klar mein Begehren zum Ausdruck bringen, ohne mich dabei unsicher zu fühlen. Manchmal gebe ich aus Bequemlichkeit nach und lasse Anderen den Vorrang, das ist dann aber stimmig für mich, ohne ein Gefühl der Vernachlässigung. Wenn ich darüber nachdenke, was ich alles nicht habe, machen mich diese Gedanken unzufrieden, wenn ich meinen Fokus darauf richte, wie reich ich beschenkt bin, stellt sich Zufriedenheit und eine tiefe Dankbarkeit ein.
    Mein Weg soll in eine Richtung gehen, dass nicht das wichtig ist, was ich habe, sodern das, was ich bin, das kann mir keiner mehr nehmen.


    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Genial, wie es beginnt bei mir zu klingeln :)

    "Was sollen die Nachbarn denken, nur nicht auffallen" auch meine Erziehung und Generation. Auch die desjenigen, der mich auf dieses Thema brachte. Da ich sooooo gut bin im Erspüren von Feinheiten bei anderen (die diese aber für sich selber spüren müsste) bin ich dabei wenn mir bei anderen etwas auffällt genau diese Dinge bei mir selber zu hinterfragen.

    Jeder Mensch hat Glück verdient! Genau Laurina, da sind wir wieder "wie wir zu sein haben für die Nachbarn ect". Unauffällig. Genau, das was wir sind. Aber genau dazu gehört ein starkes Elternhaus oder wahrhafte Freunde, einfach Menschen die stärken. Hat das aber jemand nicht, dann ist schon das zufrieden stellen schön. Ich finde es auch nicht negativ, aber ich spüre bei diesen Worten dass viel mehr da sein kann, als Mensch sich selber erlaubt.

    Bescheidenheit und Demut sind sehr schöne Eigenschaften, aber auch noch eine weitere darf sich zu ihnen gesellen "Glückseeligkeit" wenn auch oft nur für Minuten.

    Wisst Ihr, ich war in den letzten Monaten viel zu beschäftigt mir Gedanken darüber zu machen wie ich nach außen wirkte - davon mal abgesehen war es mir einfach egal.

    Gestern bekam ich gesagt, wobei ich es nicht in solch schöne Worte binden kann:
    Du bist hier ein Zufluchtsort für alle (damit waren wohl einige Besucher gemeint) - ja, weil hier unsere Harmonie, der Tiere meiner und der von mir geschätzten Personen, zu gegen ist. Weil ich keine Wut mehr in mir spüre - weil eben das nach außen abstrahlt durch Pflanzen, durch ruhige Tiere.

    Mir wurde gesagt, ich solle bei einer Person aufpassen, wo diese ihre Hände habe? Huch - ich wurde als Frau gesehen. Hilfe, so hatte ich mich selber lange nicht mehr gesehen. Gut, seit ein paar Wochen registriere ich schon mich und mein Umfeld bzw. geschlechtsspezifische Aktionen. Aber es war nie wichtig und hat mich nie interessiert was davon nach außen dringt.

    Aber genau hier bin ich bei meiner Zufriedenheit angekommen, bei der egal ist was von außen gedacht und gespürt wird (es mich aber dennoch erfreut :) Genau weil mir das Außen egal ist scheine ich im Außen plötzlich "da" zu sein. Genau weil ich mich nicht anpasse, aber auch nicht rebelliere sondern nur mich lebe werde ich wahrgenommen. Zuvor "als wichtig waren was Nachbarn denken" wohl eher anders.....

    Als ich noch leicht zufrieden "zu stellen war" war es bequemer für mich - unauffällig und im Hintergrund. Jetzt aber, wo ich selber meine Zufriedenheit lebe ist es für mich etwas neues zu lernen wie ich diese Rolle ausfülle. Denn innerhalb von Monaten wurde ich in eine andere Position gerückt.

    Während ich als guter zufrieden gestellter Co immer jede Handlung gut überlegt habe reagiere ich spontan und frage mich dann zuweilen "huch, was machst Du jetzt hier, geplant war das aber nicht....".

    Nein geplant war es nicht, aber mein Wunsch - und es passiert ganz viel ohne dem Kopf. Das widerum ängstigt mich etwas. Wobei ich nicht kopflos bin, also kein Grund zur Beunruhigung ;) Nur, dadurch muss ich auch wieder eine ganz andere Verantwortung tragen. Da wo ich früher als graues Mäuschen untertauchen konnte weil ich ja zufrieden gestellt war sind die grauen Zeiten vorbei, zumindest heute und gestern.

    Somit bin ich zu Konsequenz und Klarheit innerhalb meines Verhaltens aufgefordert, das widerum ist als guter Co dann doch nicht ganz so einfach ;)

    Mann, mann, mann, was dabei heraus kommt, wenn ein paar Gedanken in die Möglichkeitsformen gebracht werden und dann auch noch in Bezug auf sich selber. Es ist so leicht über andere zu reden, zu urteilen oder anderen Menschen Ratschläge zu geben. Sich aber einfach nur selber beleuchten innerhalb von vielen Worten an andere ist ein vielfaches schwerer.

    Lieben Gruß von Dagmar

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