Sind Kinder bei einem alkoholabhängigen Elternteil geschützt

  • Um Ayki`s Thread nicht zu missbrauchen möchte ich zu diesem Thema einen eigenen Thread eröffnen.

    Der Austausch irritiert mich etwas, Meinungen wurden hier ausgetauscht, wieso das jetzt wütender Austausch war, verstehe ich nicht.

    In unserem EKA-Bereich werden neuen Mitglieder empfohlen den Kontakt zu den trinkenden Elternteilen abzubrechen, damit sie nicht mit in den Abgrund gerissen werden, da sie ihre Eltern nicht retten können.

    Hier im Co-Bereich lese ich, dass es Kindern zuzumuten sei mit dem trinkenden Elternteil in Kontakt zu sein. Hallo, was ist das für eine Auffassung, Kinder sind zu schützen und nicht Elternteilen die trinken, auszuliefern. Als EKA weiss ich, dass wir Kinder Schuldgefühle bei uns selbst suchen und meinen, es läge an uns, dass sie überhaupt trinken, wir wollen sie meist durch unsere Liebe zu ihnen, vom Trinken abbringen und retten. Doch das schafft leider kein Kind. Darauf sollte der andere nicht trinkende Elternteil achten und wissen, dass ihre Kinder ihren Vater/Mutter von der Sucht befreien wollen.

    Redet mit euren Kindern darüber. Bekommen eure Kinder professionelle Hilfe von aussen und wie sieht diese aus?

    Da ich weiss wie das Leben in einer Suchtfamilie aussieht, tut es mir in der Seele weh, zu lesen, dass Kinder an diesen Ort (trinkenden Vater/Mutter) der nur verwirrend ist, zurücksollen. EKA´S sich aber schnellstens trennen müssen.

    Hier bleiben bei mir ???????????????????? zurück.


    Liebe Grüsse Weitsicht

  • Tausend Dank für diesen guten Gedanken mit der Thematik ein neues Thema aufzumachen. Somit kann eine allgemeine Diskussion darauf werden ohne dass es zu sehr auf einem "Ursprungsschreiber" lastet.

    Ich habe nun das Problem, selber von etwas zu sprechen, von dem ich keine Ahnung habe: kinder. Aber ich wurde selber groß in keiner Alkoholikerfamilie und habe mein Costempelchen durch Lieblosigkeit erhalten.

    Preußische Strenge und Eltern, die ihre Zuneigung nicht zeigen konnten ließen aus mir einen Menschen werden, der sich nur an Leistung definieren konnte. Zu leben, ja zu leben beginne ich jetzt - nach dem totalen Zusammenbruch. Zuvor durfte ich nicht leben sondern nur leisten.

    Mein Patenkind hat diesen Kampf gekämpft um die Liebe zum Vater. Leider hatte der nur sehr selten und sehr unterschiedliches Interesse an der Kleinen. Es hat lange gedauert bis das Kind sich abnabeln konnte und nicht mehr um LIebe buhlte. Bis dahin gab es viel Schmerz, den sie mir erzählte, weil ich zwar Erwachsener, aber nicht ihre Mutter/Vater war.

    Zwei Jungs, jetzt 16 und 12 haben mir überdeutlich die Jahre geschildert mit dem alkoholkranken Vater. Wie sie jetzt noch um die Liebe eines "nassen" buhlen, muss ich leider auch sehen. Wie er sie zurückstößt und maximal dann "mal" nimmt, wenn es darum geht den Unterhalt nicht mehr zahlen zu müssen.

    Ich erlebe diese Kinder als Spielball, die aber selber nicht mehr spielen dürfen weil sie von der Verantwortung her schon erwachsen sein müssen. Die beiden Jungs wurden mit unter 10 schon regelmässig zum Bier holen geschickt oder erlebten mit wie am Steuer getrunken wurde.

    Nein, nicht jeder Alkoholiker ist ebenso verantwortungslos! Aber jeder Alkoholiker ist krank und somit unberechenbar - weil eben krank.

    Weitsicht schreibt es für mich so logisch und zeichnet damit meinen persönlichen Weg auf, obwohl wie gesagt kein alkoholtrinkendes Elterntei: aber der Liebe nachrennend. Weil nie erhalten, dann eben einen Partner mit diesen Eigenschaften gesucht.....

    Ich bin so stolz auf meine Freundin, die Mutter meines Patenkindes die gegangen ist! Einfach gegangen mit den drei Kindern und ihn sich selber überließ und die Kinder schützte.... dennoch, die größere hat viel erleben müssen....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Weitsicht,

    ein Alkoholkranker hat durch seine Krankheit nicht automatisch sein Recht auf den Umgang mit den Kindern verloren, auch wenn er nichts gegen seine Krankheit unternimmt.

    Ob uns das nun gefällt oder nicht.

    Wir als Mütter müssen aber den riesen Spagat machen der uns auferlegt wird.

    Genau hin zu schauen in wie weit kann ich den Kontakt verantworten.

    Ich habe für Mich und Meine Kinder den Weg gewählt, Kontakt zuzulassen, telefonisch und mit Begleiteten Umgang, da mein Ex unter Alkoholeinfluss aggressiv wird.
    Was anderes kann ich da nicht verantworten auch wenn der Wunsch der Kinder gaaaanz anders aus sieht.
    Ich kann ihnen nur Halt geben, für sie da sein und nichts beschönigen aber sie müssen selbst hinschauen dürfen. In einem geschützten Rahmen.

    Gruß
    Elocin

  • Nachtrag:

    Nicht nur der Vater hat ein Recht auf seine kinder auch die Kinder haben ein Recht auf ihren Vater.

    Mein Sohn(15), hat dieses Recht gegen meinen Wunsch in Anspruch genommen und hat ein Besuch von seinem Vater eingefordert.

    Nun gaaaanz langsam begreift er das ich seinen Vater nicht schlecht gemacht habe sondern das es die wahrheit ist und mein Ex langsam von seinem Podest fällt auf dem ihn die kinder gestellt haben.

    Oder soll ich die Kinder anbinden damit sie nicht zu ihm gehen, wenn er in der Nähe wohnen würde?????

  • Hallo Elocin,
    weißt Du, das Schlimme scheint mir zu sein, dass Kinder ja beide lieben: Mutter wie Vater - aber eben oft zum Spielball werden.

    Mich hat vor ein paar Monaten ein 12 jähriger ins Vertrauen gezogen weil er nicht weiss wie er damit klar kommen solle, dass er nun plötzlich zum Vater solle, weil dieser den Unterhalt sparen wolle und er deshalb zu ihm solle. Gelockt mit vielen kleinen Versprechungen ging der Aufenthalt dann doch so was von in die Hosen. Aber geliebt fühlt der kleine Mann sich nun nirgends mehr - sondern nur noch als finanzielles Druckmittel.

    Das mit dem Begreifen, wird er vermutlich spät oder gar nicht auf die Reihe bekommen. Schlecht machen ect. kann er nicht nachvollziehen, er merkt nur dass Versprechungen nicht gehalten werden. Aber die klugen Gründe des Kranken warum, die kann der kleine eben nicht durchschauen.

    Ein elendes Spiel. Denn sind wir mal ehrlich, egal welcher Weg - jeder kann in die Hose gehen....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    drum ist es doch meine Verantwortung als Mutter, meine Kinder zu stärken und hinter ihnen zu stehen.

    Schäden werden sie so oder so mit einem Alkholkranken Elternteil erleiden....aber das Wissen das es da einen sicheren Hafen für sie gibt wohin sie sich zurück ziehen können, wo offen über die Krankheit gesprochen wird ohne Schuldgefühle quf allen Seiten.

    Grüßle
    Elocin

  • Zitat

    Ich habe für Mich und Meine Kinder den Weg gewählt, Kontakt zuzulassen, telefonisch und mit Begleiteten Umgang, da mein Ex unter Alkoholeinfluss aggressiv wird.
    Was anderes kann ich da nicht verantworten auch wenn der Wunsch der Kinder gaaaanz anders aus sieht.
    Ich kann ihnen nur Halt geben, für sie da sein und nichts beschönigen aber sie müssen selbst hinschauen dürfen. In einem geschützten Rahmen.

    Hallo Elocin,

    Deine Kinder sind in einem geschützten Rahmen, wenn sie ihren Vater sehen wollen, das kann ich irgendwie noch nachvollziehen. Ich denke, dass die begleitende Person einschreiten wird, wenn der Vater aggressiv würde.

    Mit Kindern kann Familie/Staat viel anrichten, ohne, dass ein Aufschrei durch die Bevölkerung geht. Ist leider auch heute noch so, Aufklärung was ein trinkender Elternteil bei den Kindern hinterlässt, kommt viel zu kurz.

    Es wundert mich nur, dass es hier so unterschiedliche Meinungen in einem "Alkoholikerforum" geben kann. Jede/r kann von dem Leid der Kinder im EKA-Bereich lesen. Das sollte in den Grundbausteinen "verankert" sein, wie z.B. nichttrinkende Elternteile ihre Kinder schützen können und welche rechtliche Möglichkeiten sie haben.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo

    diese ganze Diskussion verwirrt mich ziemlich, ich weiß nicht mehr, was richtig und falsch ist.
    Also, ich hab mich Weihnachten von meinem Mann getrennt, die Kinder haben ihn in dieser Zeit 4 mal für ein paar Stunden auf eigenen Wunsch besucht. Mein Sohn möchte ihn nicht besuchen, die beiden Mädchen gehen immer zusammen hin, die Große ist 17 jahre alt.
    Meine kleine Tochter ist bei einer Trennungsgruppe der Caritas, da hab ich auch deswegen mit dem Therapeuten gesprochen. Der hat gesagt, es wäre ganz schlecht für meine Tochter, den Kontakt einfach abzubrechen und diese Regelung gut gefunden.
    Ich glaube nicht, dass mein Mann in dieser Zeit trinkt oder kifft, solange die Mädchen da sind.


    Ich hoffe, ich krieg noch ein bisschen Klarheit in der Sache!

    julchen

  • Hallo Julchen,

    Zitat


    Ich glaube nicht, dass mein Mann in dieser Zeit trinkt oder kifft, solange die Mädchen da sind.

    Das glauben, würde MIR nicht reichen, drum ist ein neutrale Person dabei.

    LG
    Elocin

  • Zitat von Elocin

    Nachtrag:

    Nicht nur der Vater hat ein Recht auf seine kinder auch die Kinder haben ein Recht auf ihren Vater.

    Mein Sohn(15), hat dieses Recht gegen meinen Wunsch in Anspruch genommen und hat ein Besuch von seinem Vater eingefordert.

    Nun gaaaanz langsam begreift er das ich seinen Vater nicht schlecht gemacht habe sondern das es die wahrheit ist und mein Ex langsam von seinem Podest fällt auf dem ihn die kinder gestellt haben.

    Dein Sohn konnte im beschützten Rahmen hinsehen, wie sein Vater wirklich zu ihm gewesen ist. Was geschieht mit den Kindern ohne den geschützten Rahmen? Den Schmerz darüber trägt Dein Sohn noch lange in sich, hoffentlich findet er Menschen, denen er vertrauen kann, um das Erlebte aufzuarbeiten. Schliesslich finden Jungs mit ihrem Vater als Vorbild ihre "eigene Identität".

    Gut ist, dass Du ihm den Rücken stärkst und ihm Hilfe anbietest, somit ist er nicht alleine. Ein Elternteil gibt ihm Halt.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Weitsicht,

    ich kann ja nur von mir sprechen und erst recht wenn ich nicht den vollen Einblick habe.

    Deswegen bin ich für den geschützten Rahmen oder ich muss mir 100 Prozent sicher sein das er in der Zeit wo die Kinder da sind nicht trinkt. Was anderes gibt es nicht für Mich!

    Schwieriges Thema.

    Lieben Gruß
    Elocin

  • Hallo Ihr,

    ich schreibe ja auch immer wieder von meinen Kindern, wie sehr sie unter meinem Mann gelitten haben.
    Daran erkenne ich schon, das mich dieses Thema noch eine Weile beschäftigen wird, da habe ich noch dran zu knabbern.

    Ich habe die drei in den letzten beiden Jahren so gut es ging ,vor ihm ferngehalten. Das war natürlich ein Kraftakt sondersgleichen.

    Hätte ich mich am Ende getrennt (es hätte ja nicht mehr lange gedauert), hätte ich unseren gemeinsamen Sohn nie mit ihm allein gelassen.

    Mein Mann war durch seinen Suff nicht mehr fähig, Verantwortung zu übernehmen.
    Wenn ich vor die beiden letzten jahren abends mal weg war, und mich darauf verließ, dass er bei den Jungs zu Hause blieb, konnte ich davon ausgehen, dass er nicht da war, wenn ich heimkam.
    Der Saufdruck trieb ihn zur Kneipe/Tanke etc.

    Mir ist klar geworden, dass ein nasser Vater sogar die Kinder hinter den Alk stellt.

    Hätte ich das Forum früher gefunden, hätte ich eher was unternommen.

    Aber letztlich ist es sowieso gut so, wie es ist.

    So, wie es bei Elocin läuft, finde ich das O.K.

    Aber nochmal:
    Ich würde meine Kinder niemals einem nassen Alkoholkiker ein paar Stunden, übernacht oder längere Zeit anvertrauen.
    Der Saufdruck blendet ALLES aus, jegliches Verantwortungsgefühl, Moral, gemachte Versprechen, einfach alles.
    Ein nasser Alkoholiker dreht ich die Wahrheit so hin, wie er es braucht, um das Saufen zu rechtfertigen.
    Ein klares Denken ist nicht mehr möglich.
    Meinem Mann war es am Schluss total egal, was wir vereinbart hatten. Er verharmloste seinen Gang zur Kneipe, fand Ausreden, log, verbog.

    Nicht aus böser Absicht, sondern, weil er nicht anders konnte.
    Mein Mann hat mir das alles in den letzten Tagen bestätigt.

    Jetzt können wir gottseidank offen über alles, was war, reden.

    LG

    THelma

  • Hallo Ihrs,

    gut, dass für dieses brisante Thema endlich ein eigener Thread eröffnet wurde. ( Chanell : da du so engagiert bist, wäre das ne gute Aufgabe für dich gewesen.)

    Ich habe einen Sohn. Den habe ich jedoch nicht mit dem Mann, der inzwischen trockener Alkoholiker ist. Jedoch habe ich mit meinem Ex-Mann, dem Kindsvater, ganz ähnliche Spielchen gespielt, wie sie hier hinter der Sorge um die Kinder versteckt werden. Da ging es dann eben nicht ums Trinken, sondern darum, dass meine Sohn unangemessene Filme gucken durfte oder von der neuen Freundin seines Vaters einen „körperlichen Verweis“ sprich Klaps erhielt. Es war, im nachhinein betrachtet, ganz einfach das Ausüben von Macht. Ich hatte das Sagen wenn es um mein Kind ging und wenn der Vater nicht spurte, klappte es mit den Besuchen eben nicht.

    Es ist ohne Frage wichtig, gut für die Kinder zu sorgen, nachdem man sich von einem trinkenden Partner getrennt hat. Oftmals erschöpft sich diese Sorge jedoch in der Tatsache, dass der Kontakt zum Vater unterbunden wird. Therapeutische Unterstützung wird in den wenigsten Fällen gesucht. Kinder haben in der Regel beide Elternteile gern. Und dem Schaden, die sie durch einen trinkenden Elternteil sowieso schon mitbekommen haben, wird dann noch die Krone aufgesetzt, indem dieser Elternteil dann vollends aus dem Leben des Kindes verschwindet. Ich bin zudem der Meinung, dass eine co-abhängige Mutter nicht weniger schlecht für die Entwicklung eines Kindes ist als ein alkoholabhängiger Vater. Nur ist es hier nicht so offensichtlich. Ich weiß aus Gesprächen mit einem Kind „meines Alkis“, dass die Kinder noch nicht einmal wussten, wo der Vater war, als er zur LZT war. Die Mutter hatte ihnen einfach gesagt, er sei weg. Alle Kontaktversuche wurden unterbunden – unter Hinweis auf seine Sauferei. Auch als er schon nicht mehr getrunken hat.

    Ich denke, man kann hier nicht einfach hopp oder topp sagen, sondern muss jede Situation schon differenziert betrachten. Und wie Elo schon schreibt – ein alkoholkranker Vater hat nicht automatisch sein Recht auf Kontakt zu seinen Kindern verwirkt. Ebenso hat ein Kind das Recht auf Kontakt mit seinem Vater. Nicht unter allen Umständen, logischerweise, aber auch nicht aus einer Art Rache heraus, wie es nicht zu selten vorkommt.

    Ich würde mich zudem freuen, hier auch die Meinung von Betroffenen zu lesen. Denn Ihr seid es ja, denen u. U. die Kinder entzogen und entfremdet werden. Was sagt Ihr dazu? Wie habt Ihr den Umgang mit eueren Kindern erlebt?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Liebe Ette,
    ich hätte über die Kinder keine Machtspielchen gespielt.
    Ich wollte keine Macht.
    Der Alk hatte Übermacht über meinen Mann und über uns alle.

    Ich denke, wäre es zur Trennung gekommen und ich hätte meinem Mann den Umgang verwehrt, wenn er weitergetrunken hätte, wäre ER spätestens aufgewacht.
    Begleiteter Umgang ja, aber nicht allein mit ihm.
    Ich gehe mal davon aus, mein Mann unseren Sohn vor dem Fernseher geparkt hätteund mein Mann irgendwo in der Kneipe oder mit der Pulle in der Hand im Nebenzimmer gehockt wäre. (wie es hier halt auch war)

    Er hat seinen nassen Vater einfach nicht mehr ertragen.
    Er schämte sich, ekelte sich vor ihm.
    (Ich habe es heute erst in meinem Thread geschrieben)

    Ein Machtspiel des Co-Abhängigen soll nicht draus werden, da gebe ich Dir recht.

    LG

    Thelma

  • Hallo Thelma,

    zu der Zeit, als ich dies tat, habe ich alles nur zum Besten meines Sohnes getan. Dass sich dahinter auch Macht verbarg, wurde mir erst im nachhinein bewusst, als ich mich selbst weiterentwickelt habe.

    Wenn dein Sohn den Vater so ablehnt, würde ich auch nicht dafür sorgen, dass ein Kontakt zustande kommt. Keine Frage.

    Mir geht es nur gegen den Strich, dass hier so eine schwarz-weiß Diskussion in Gang kommt.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,

    Zitat


    Dass sich dahinter auch Macht verbarg, wurde mir erst im nachhinein bewusst, als ich mich selbst weiterentwickelt habe.

    Und da bin ich sehr froh das ich das bei Mir sehr schnell festgestellt habe, das meine "Unfähigkeit" mit ihm auf der Elternebene zu kommunizieren, den Kindern mehr geschadet hätte. Also habe ich mir Hilfe gesucht und diese eingefordert.

    Grüßle
    Elocin

  • Elo,

    hier sehe ich zum Beispiel die Alkoholerkrankung des Partners wieder als Glück an. Heute kann ich solches Machtgehabe schneller wahrnehmen. Denn als ich die Machtspielchen spielte, war es im Umgang mit einem "normalen" Ehemann. Jedoch war meine Co-Abhängigkeit bereits latent vorhanden und äußerte sich in derartigen Verhaltensweisen.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • hallo

    interessante diskussion, da erhitzen sich die gemüter wie ich sehe.

    auch wenn meine mutter trank, wie meine eltern ausgezogen sind, ich hätte NIE bei meinen vater leben wollen. genausowenig meine geschwister.

    genauso wie ich auch keinen kontaktabbruch zu meiner mutter wollen würde, er is zwar stark reduziert aber ganz möchte ich nicht drauf verzichten. auch wenn sie alkoholikerin is, ist sie dennoch ein mensch - krank, aber nicht weniger wert wie jemand anders.

    meiner meinung nach ist eines größten probleme nicht der alkohol selbst, sondern DIE begleiterscheinung überhaupt welche uns eka's probleme bereitet - das (tot)schweigen. das schafft aber nicht nur alkoholiker allein!

    einem kind den umgang mit dem alkoholkranken elternteil zu verbieten, wenn es diesen haben will, halte ich für verkehrt. kindern finden ihren eigenen weg und der verläuft gut wenn sie jemand im handgepäck haben dem sie vertrauen und sie wissen das sie zu der person jederzeit mit allen kommen können.

    fehlt diese person, dann is nicht so gut - mal vorsichtig formuliert :oops:

    auch wenn das viele nicht lesen wollen, auch co-abhängige können mit ihrer krankheit einiges verbocken - wenn ichs mal so formulieren darf. das ist nicht nur der alkoholiker, auch wenn's leicht ist ihm/ihr die schuld in die schuhe zu schieben.

    wißt ihr, ich frag mich halt nur warum wir hier scho manche eka's hatten mit schuldgefühlen; denen es beschissen ging; die meinten sie müssten ihrem alkoholkranken elternteil helfen etc... und das obwohl sie mitunter den ersten kontakt zum alkoholkranken elternteil hatten wo sie bereits 20 jahre oder noch älter waren...

    ich glaub aber das hier is ein thema wo es keine pauschale antwort gibt - was für den einen das beste is mag dem anderen gar nicht passend sein. gibt es eltern die ihre kinder schlagen, genauso aber auch eltern die ihren kindern trotz alkoholkrankheit ihre liebe zeigen können, allein das sorgt in meinen augen für unterschiedliche handhabungsweise.

    und ich find das is auch ok so.

    lg -Dani-

  • Zitat

    genauso aber auch eltern die ihren kindern trotz alkoholkrankheit ihre liebe zeigen können, allein das sorgt in meinen augen für unterschiedliche handhabungsweise.

    Da stimme ich dir völlig zu, liebe Summerdream.
    Mein Mann z.B. konnte schon manchmal Liebe zeigen, die konnte sich aber von jetzt auf gleich ins Gegenteil umkehren, wenn ihm irgendwas gegen den Strich ging.

    Das Dramatische ist doch, dass sich Kinder auf der einen Seite für den alkoholkranken Elternteil schämen und sich andererseits doch hingezogen fühlen, weil sie halt Papa und Mama haben wollen und brauchen. Und dann kommt immer wieder die Enttäuschung, wenn Versprechen nicht eingehalten werden oder halt dieser Alk wieder mal drinhängt und das Sagen übernommen hat.

    Auch unser Sohn war hin- und hergerissen. Ich glaube, diese Zerrissenheit ist das, was Kinder fertigmacht.
    Ich bin die letzte, die ihren Kindern den Vater vorenthalten will.

    Ach, ist das ein schwierges Thema.

    LG

    Thelma

  • Zitat

    interessante diskussion, da erhitzen sich die gemüter wie ich sehe.

    Liebe Dani,

    es geht um Kinder Dani, hier darf und sollte keine/r wegsehen.

    Was sind die Folgeschäden? wenn ich aus einer Suchtfamilie komme.

    Einige die hier schreiben wurden selbst Alkoholiker oder suchten sich einen Alkoholiker/in zum Partner/in. Um eigene Kindheit zu wiederholen?

    Dagmar hat es für meine Begriffe gut beschrieben, wie wir als Erwachsene der nicht erhaltenen Liebe als Kinder, im Partner suchen und vieles dulden , was gesunde Partner nicht mitmachen würden.

    In Thelma`s Beitrag, indem sie ihren kleinen Sohn beschreibt, finde ich mich als Alkoholikerkind wieder, am Schluss ekelte ich mich vor meiner Mutter, leider hatte ich keine Chance diese Zeit, mit meiner Mutter aufzuarbeiten. Das steht heute noch zwischen uns.

    Deswegen finde ich es so wichtig, dass Kinder Hilfe und Unterstützung bekommen wie sie mit dem trinkenden Elternteil Kontakt haben können. Wie Elo es praktiziert finde ich nachahmenswert.

    Da wie Du selbst schreibst und Dich wunderst wieso so viele EKA`s heute noch ihre Vater/Mutter retten wollen und unter massiven Schuldgefühlen leiden.

    Jedes Kind möchte seine Mutter oder Vater retten, wir liebten sie doch, doch der Alkohol hatte mehr Stellenwert kam meist vor den Kindern, ihre Bedürfnisse wurden nicht gesehen. Kinder gaben Eltern Unterstützung.

    Wieso raten wir im EKA-Bereich den Abbruch von den trinkenden Elternteilen? und setzen hier im Co-abhängigen Bereich die Kinder den trinkenden Elternteilen aus?, das kann ich nicht nachvollziehen.

    Kleine Kinder wissen nicht was sie tun, lieben ja auch den trinkenden Elternteil, Jugendliche können es langsam begreifen, was die Alkoholkrankheit, bei ihrem Vater/Mutter, bei ihnen selbst auslösen kann. Die Folgeschäden sind vorhanden.

    Endlich wurde es gesetzlich geregelt, dass Kinder nicht geschlagen werden dürfen, das hat lange gedauert. Der emotionale Missbrauch ist nicht weniger schädlich für Kinder.

    Kinder sind unser höchstes Gut, deswegen ist es wichtig sich darüber auszutauschen, wie wir am besten mit ihnen, in einer Suchtfamilie umgehen sollten, erst recht wenn es sich um ein Alkoholiker-Forum handelt.

    Wir Erwachsene sollten uns erinnern, wie wir unter Süchten und Lieblosigkeit der Eltern gelitten haben, dann brauchen wir es nicht mehr an unsere Kinder weiterzugeben.

    Ihr eigenes inneres Kind lassen ja einige hier im Forum zu Wort kommen, hier sehe ich das Leid der Kindheit in einer Suchtfamilie, das gestoppt werden sollte. Jedes Kind das heute darunter noch leiden muss und in seiner Entwicklung gestört wird, ist ein Kind zuviel. Lobanshee hat es gestern in ihrem Thread beschrieben, wie sie in einem britischen Sender Kinder gesehen hat, die nicht mehr lachen konnten, da sie zu Hause viel Leid mitbekamen. Diese wurden mit Therapeuten an ihre Gefühle herangeführt. So geht es Alkoholikerkindern auch, wir trennten uns doch von unseren Gefühlen in der Kindheit, also ich konnte mich darin gut wiederspiegeln.

    Alles Liebe Weitsicht

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