Hallo,
ich bin neu bei Euch im Forum und brauch Euren Rat. Das was ich wissen will, wird Ihr zwar schon -zig mal gehört und gelesen haben, aber trotzdem.
Vor ca. 1 1/2 Jahren hab ich einen tollen Typen kennengelernt, den ich im Prinzip schon aus dem Kindergarten kenne. Wir waren uns sofort (wieder) sympathisch und verliebten uns ineinander. OK, so weit so gut.
Klar, dass man sich auch nach einiger Zeit näher kommt. Er war auf ein Gläschen Wein bei mir (über den Abend verteilt waren es genau 2 Flaschen) und es kam, was kommen musste, wir gingen ins Bett. Dann passierte dass, was wahrscheinlich eines der schlimmsten Dinge für einen Mann ist, er hatte Erektionsstörungen und es lief nichts. Ich machte daraus überhaupt kein Drama - für mich echt kein Problem und das sagte ich ihm auch.
Zu diesem Zeitpunkt tappte ich noch völlig im Tal der Ahnungslosen - was sein Alkoholproblem anbelangt. An seinem Verhalten bzw. Atem habe ich rein gar nichts gemerkt.
Daraufhin fing er an sich abzuschotten. Alle Versuche darüber zu reden, brachten nichts. Die Gespräche fanden zwar statt und ich redete auch völlig offen und ehrlich über alles, aber er baute weiter sein Schutzschild auf und setzte die Maschinerie "Schuldzuweisung (ich hätte ihn abgefüllt), Selbstmitleid, Verdrängen etc." in Gang.
Schon bei diesen Gesprächen fiel mit teilweise auf, dass er sich Mut angetrunken hatte, was ich ihm auf sagte.
Gut seit einem 1/2 bis 3/4 Jahr herrscht Funkstille. Wir begegnen uns nur eher zufällig noch. An seinem Verhalten merke ich jedoch, dass immer noch eine Spannung zwischen uns ist und das Thema noch längst nicht der Vergangenheit angehört - auch von seiner Seite.
So, soweit die arg zusammengefassten Hintergrundinformationen.
Jetzt kommt m e i n Problem:
Ich hatte zwar in den letzten Monaten schon immer die Vermutung, dass er ein Alkoholproblem hat, aber wie gravierend das ist, habe ich per Zufall diese Woche erfahren. Ich muss gleich sagen - dass werdet Ihr Euch aber sowieso schon gedacht haben - der Typ ist mir immer noch nicht egal. Ich lebe zwar mein Leben und genieße jeden Tag, probiere immer wieder neue Dinge aus, die ich noch nie gemacht habe und habe auch einen sich ständig erweiternden Freundes- und Bekanntenkreis. Es ist also nicht so, dass ich mein Leben auf ihn ausrichte und mich im stillen Kämmerlein vergrabe.
Also, er ist bei jeder sich bietenden Gelegenheit dicht. Und zwar dann auch so, dass er nicht mal mehr in der Lage ist sich auf den Beinen zu halten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich seines Problems gar nicht bewusst ist und vorallem, welche Konsequenzen es nach sich zieht.
Erschweren kommt hinzu, dass er die Trennung von seiner Frau und seinen Kindern vor 7 Jahren (sie hat ihn in der Ehe wohl mehrfach betrogen) nicht verarbeitet hat, er ist sehr sensibel, hat keine Freunde (wahrscheinlich nur wechselnde Saufkumpane), einen stressigen Job, tja natürlich auch die sexuellen Probleme. Also alles nicht so besonders.
Ich weiss, dass eigentlich nur er sich selbst am Schopf aus dieser Scheiße befreien kann, aber gibt es irgendeine Möglichkeit, ihm zumindest einen Anstoß zu geben, dass er sich mit sich und seinem Problem mal anfängt zu beschäftigen.
Ich will ihm nicht aufopfernd helfen, aber wenn möglich da sein, wenn er Unterstützung braucht, das sollte er wissen.
Gut, jetzt hab ich erst einmal sehr viel geschrieben, bin auf Eure Antworten gespannt.