nach zwei Jahren wieder da...

  • ... nachdem ich wie unten folgt zwei jahre nicht mehr in diesem forum war, habe ich den Text aus der "Vorstellung" noch mal kopiert und hier reingestellt (ich weiß nicht, wer alles in der Vorstellung lesen darf :oops: )

    Danke


    Hallo zusammen,

    im Februar vor zwei Jahren war ich schon mal hier und habe mir Eure Hilfe geholt. Damals hatte mich mein Freund verlassen, da er es nicht geschafft hatte vom Alkohol loszukommen und um mich nicht weiter zu verletzen hatte er Schluss gemacht.

    Nun seit dem ist viel passiert. Der oben besagte Freund hat im Juni vor zwei Jahren aufgehört zu trinken - unter anderem weil er mich liebt und es nicht ausgehalten hatte ohne mich. Wir haben viel geredet. Allerdings hat er keine Therapie gemacht (in den Jahren davor schon ein paar angefangen - aber er meinte das bringe ihn nicht weiter....)

    Okay - in der trockenen Zeit hatten wir eine wirklich - ja ich würde es schon so nennen - perfekte Beziehung. Alkohol war kein Thema mehr. Der Freundeskreis wurde eingeweiht und mein Freund war einfach wunderbar. Dieses Jahr im April haben wir es dann (endlich - aus der damaligen Sicht) unserer Fernbeziehung (80km) ein Ende zu setzen und zusammen zu ziehen. Im September letzten Jahres begannen die Vorabeiten. Mein Freund hat sich einen neuen Job gesucht - auch, weil er in seinem letzten Job nicht glücklich war.

    So und jetzt der Punkt, warum ich wieder hier bin....
    nun, nach einer längeren "ich bin mir nicht sicher und das kann doch gar nicht wahr sein-Zeit" habe ich festgestellt, dass er wieder trinkt. Und zwar schon seit MÄRZ!!!!!

    Toll - zu sagen der Alk oder ich - nach dem wir (übrigens mit meinen Kindern) zusammengezogen sind - nun, das ist nicht so einfach. Und auch wenn es jetzt erst an zweiter stelle kommt - aber ich liebe Ihn (also den teil, wenn er nicht getrunken hat)...

    er trinkt immer erst abends um - so sagt er, zu vergessen (geschäftlich - weil da ist er vom regen in die traufe gekommen). Er wird dann immer ganz - nun ich weiß nicht wie ich es am besten beschreibe - ja also, er ist dann so klein, devot ohne selbstachtung, selbstbewusstsein - voller Zweifel - und das macht mich wahnsinnig. Weil ich weiß, wenn er nüchtern ist, ist er nicht so (auch wenn er da nicht vor selbstbewusstsein strotzt..). Und dieses "sichkleinfühlen" hört eben auch tagsüber nicht mehr richtig auf. Er macht aus der Arbeit einen noch viel "schlimmere Situation" wie sie im nüchternen Zustand wär....

    Ja, jetzt sitz ich vor diesem Scherbenhaufen und kümmer mich mal wieder "emotional" nur um IHN und diesen scheiß Alk, anstatt um mich und meine Kids (die übrigens schon groß sind 16 und 20 Jahre).

    seit 2 Wochen habe ich einen Bandscheibenvorfall. Heute kam mir das erste mal der gedanke, dass der schon psychosomatisch unterstützt ist - weil diese Situation macht mir sehr zu schaffen.

    Ja - und zu mir - ich bin fast 42 Jahre, stehe ansonsten eigentlich mit beiden Beinen im Leben - aber der Alk in Kombi mit meinem Freund - die machen mich fertig.

    So, soviel ersteinmal für jetzt.

    Liebe Grüße
    Icegirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hallo IceGirl,

    so ein Rückfall ist bitter.
    Ich habs erlebt. Nach 5 Jahren Trockenheit kam vor einem halben Jahr der Absturz meines Mannes und führte zur Trennung.
    Und zu allem Überfluss hatten wir auch noch ein Haus gekauft, natürlich auf Kredit.

    Da stürzt erstmal ne Welt zusammen und ich wünsch dir alle Kraft der Welt, dass du Schritt für Schritt deinen Weg da raus findest. Und dann noch die Bandscheibe, oje.

    Bei mir war es so, dass ich trotz aller Verzweiflung ziemlich schnell anknüpfen konnte an den positiven Erfahrungen der ersten Trennung von meinem Mann. Ich wusste, dass ich auch alleine gut zurechtkomme und glücklich sein kann.
    Mein erster Schritt war, dass ich mir überlegt habe, was ich für mich tun kann. Denn sein Trinkverhalten konnte ich nicht beeinflussen, das hatte ich inzwischen gelernt. Also habe ich alles aufgeschrieben, was ich tun kann, damit ich mich besser fühle. Das war als erste Maßnahme schon mal ganz gut.

    Dass es ganz schlimm ist, will ich nicht verharmlosen, ich weiß es.
    Hab erstmal einige Wochen viel geweint und gedacht, die Welt geht unter.
    Aber so kam es nicht, mein Leben besteht nicht nur aus ihm, wie ich schnell entdeckt habe.

    Ich wünsch dir ales Gute,
    doro

  • Hi zusammen,

    ersteinmal lieben Dank für Eure Antworten.

    Nun - ganz kurz wie die letzten Tage waren. Ich bin am Donnerstag Abend zu einem Treffen einer SHG hier am Ort gegangen. Eigentlich wollte ich ja meinen Freund überreden (!) dort hinzugehen - aber er wollte nicht.

    Und dann hab ich mir gedacht, ich wollte doch nach MIR schauen, also informier Dich über die Angehörigen-Gruppe. Und das Treffen war sehr angenehm.

    Als ich dann von dem Treffen wieder heim kam - mein Freund wusste, dass ich dort hingeh - hatte er wohl viel Zeit zum überlegen. Auf jeden Fall haben wir sehr viel am Abend geredet und er hat von sich aus (! - das ist der Unterschied zu oben :) ) - beschlossen am Montag zum Arzt zu gehen und alles in die Wege leiten oder leiten zu lassen, dass er entgültig aufhört (oh hört, er hat eingesehen, alleine geht das nicht).

    Und wie es mir damit geht - ich weiß es nicht - ich bin in "hab-acht-Stellung" - aber wenn es dann tatsächlich so durchgezogen werden würde - ja , das wär schon was.....

    Bis dahin schau ich nach meinem Rücken und hoffe, dass am Mittwoch mein Doc nicht doch eine OP in Betracht zieht (das ist nämlich das Ergebnis meines Arzt-Besuches von Freitag)...

    Liebe Grüße
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hallo IceGirl,

    das Problem mit der Bandscheibe kenne ich nur zu gut. Bei mir war es sogar soweit, dass ich schon Lähmungserscheinungen hatte und Monatelang auf Tabletten war, die nichts gebracht haben. Von daher kann ich deinen Verdacht nur bekräftigen. Körperliche Probleme können psychosomatisch sehr arg verstärkt werden. Aber sie können auch von heut auf morgen ganz schnell abschwächen!!! Hoffe sehr, dass du doch nicht operiert werden musst, sondern dein Gefühlszustand dir bald zu Linderung der Schmerzen verhilft.

    Ich hoffe sehr für dich, dass dien Freund seine guten Vorsätze einhält!!!

    Liebste Grüße,
    Karo

  • Hallo liebe Ice-girl

    ich bin Gesche und fast noch neu hier.
    Ich schreibe zur Zeit sehr viel im geschlossenen Bereich.
    Jetzt habe ich mal wieder hier gelesen und das ist mir hier bei Dir etwas aufgefallen.

    Du schreibst ganz genau was mit deinem Freund ist, was er macht und das Du um ihn besser zu verstehen zu eine SGH gehst.
    Über Dich und deine Gesundheit hast Du nur einen Satz geschrieben.

    Ich wünsche Dir gute Besserung und passe bitte gut auf Dich auf.

    Liebe Grüße Gesche

  • Liebes IceGirl,

    da muss ich Gesche Recht geben.

    Auch wenn ich bei mir selber noch dran arbeite und es noch nciht richtig umsetzen kann, weiß ich: wir müssen erst mal schauen, dass es uns gut geht und wir uns wohl fühlen. Und nur dann sehen wir ob wir auch die Kraft und den Willen haben mit dem Partner weiter zu leben.
    Denn das was wir jetzt tun, das ist "opfern"!!! Wir opfern unser Leben für seines und ich denke bzw bin mir sicher, dass das nicht gut ist. Denn so gehen 2 Leben den Bach runter!!! Und darin seh ich keinen Sinn!!!

    Liebste Grüße,
    Karo

  • Moin IceGirl

    Was hat der Doc gesagt und wie geht es Dir?
    Nicht wieder in den Tiefen des Forums verschwinden, gell? :wink:

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • liebe ice-girl,

    vor einer woche bekam ich besuch von meinem ex freund. rein freundschaftlich dachte ich, doch er wollte mehr. ich bin ja so blind und falle aus sowas rein. :oops: nun er will ne beziehung, liebt mich über alles. damals trennte ich mich von ihm, weil er zu viel aklohol getrunken hatte. er hat mir glaubhaft versichert, seit zwei jahren nichts mehr zu trinken. erst dachte ich wunder wie schön ist das, war der meinung alles wird gut. doch ich habe die notbremse gezogen. ich kann das nicht.ein klares stop in mir gehabt, dank diesem forums, dank meiner psychotherapie schlitter ich jetzt nicht mehr aufs glatteis.damit fühl ich mich jetzt wohl und schütze mich vor solchem erleben wie du es schilderst.

    du warst doch vor zwei jahren schon hier, hat dir das forum nichts gebracht? es soll jetzt kein vorwurf sein aber schau mal genau hin, hattest du dich damals mit dir selbst auseinander gesetzt oder nur gedanken um ihn gemacht? was könntest du denn heute machen, oder was erwartest du von diesem schreiben im forum?

    bin mal gespannt was du antwortest

    lieben gruß
    melanie

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