Als EKA eine Familie gründen

  • Guten Abend liebe EKAs,

    seit einer Weile (so etwa ein Jahr) beschäftige ich mich nun mit der Gründung einer Familie. Zusammen mit meinem Mann habe ich mir schon einige Gedanken gemacht und stelle immer wieder fest, dass es für meinen Mann nur halb so schwierig ist, wie für mich "einfach alles auf sich zukommen zu lassen" was die eigene Familie angeht.

    Nach unserer Hochzeit gingen mir noch viel mehr Gedanken durch den Kopf und eine Sache ist ganz klar erkennbar: ich frage mich, ob ich das alles "leisten" kann und ob ich genügend Unterstützung haben werde.
    Beide Fragen sind bei Betrachtung der Umstände völliger Blödsinn und kommen aus einer anderen Zeit (und Welt), die schon lange nicht mehr die Grundlage für mein Leben bilden.

    Trotzdem interessiert mich, wie Ihr mit dem Thema umgegangen seid und wie es Euch gelungen ist, sich auf eine eigene Familie einzulassen und das Thema anzugehen.
    Mir geht es so, dass ich einerseits in heller Vorfreude in die Luft springen könnte und dann kommen wieder die Momente, in denen ich mich frage, ob ich es denn überhaupt hinbekommen kann, meine Kinder einfach lieb zu haben und ihnen eine gute Mama zu sein...Es wäre für mich doch der Himmel auf Erden...

    Zu meiner Alkimutter habe ich schon seit langem keinen Kontakt mehr und mir sind die Suchtstruckturen auch durchaus bewusst und ich habe mein eigenes Leben, das mit dem von früher nichts mehr gemeinsam hat.

    Die Gefühle sind hier und da aber noch ein Thema und ich sehe mir andere junge Familien an und ich denke darüber nach, dass ich nie eine Mutter haben werde, mit der ich über meine Kinder sprechen kann etc.
    Zum Glück habe ich eine klasse Schwiegermama und einen tollen Schwiegerpapa. Auch meine Schwägerin steht mir bestimmt gerne mit Rat und Tat zur Seite.

    Ihr wisst sicher, was ich meine: die große und immer mal wieder auftauchende Frage "Soll ich mich wirklich trauen"??
    Mein Körper hat mir vor einem Jahr noch mal eine "Bremse" eingebaut und ich habe es auch nicht supereilig...

    Bin gespannt auf Eure Beiträge,
    Herzlichst, Löwenherz.

  • Hallo Liebe Löwenherz,

    kann es sein, dass dir dein Kopfkino wieder einen Streich spielt?

    Noch bin ich nicht in der Situation, aber bald möchte ich auch eine Familie gründen und ich zweifle nicht an mir u. das solltest du auch nicht.

    Warum solltest du keine gute Mutter sein. Ich finde es wichtig, dass man mit sich selber im Reinen ist und dann kann man das auch an seine Kinder weitergeben. Und du scheinst mir schon mit dir im Reinen zu sein. Und wenn dein Mann gut mit Kindern umgehen kann, dann ist das doch wunderbar und du kannst das doch sicherlich auch.

    Wenn ich deine Beiträge lese, erkenne ich einen sehr gefühlvollen Menschen, der auch Verantwortung sich gegenüber hat und diese auch wahrnimmt.

    Es gibt immer mal stressige Situationen, aber die sind nicht nur bei uns EKAs vorhanden, sondern auch in anderen Familien und völlig normal.

    Ich glaube, du legst dir selber einen Stein in den Weg, der überhaupt nicht vorhanden ist.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Liebe Morgenröte,
    lieben Dank für Deine Antwort.

    Wahrscheinlich hast Du mit dem Kopfkino Recht. Dann muss ich jetzt nur noch rausfinden, wie ich mich mal nicht mehr verrückt mache. Habe ja auch schön öfter gelesen, das man buchstäblich in die Aufgabe hineinwächst.

    Sensibel umgehen werde ich sicher mit meinen Kindern und gefühlvoll. Habe noch etwas bammel davor, mich nicht zu trauen, auch Bedürfnisse zu haben. Momentan gewöhne ich mich gerade daran, dass ich einen tollen Mann geheiratet habe - wow. Ich bin immernoch am Realisieren.
    Heute kenne wir uns seit sieben Jahren und gehen heute abend zusammen essen.
    Klar, er ist eine herzliche und tolle Unterstützung - wenn ich es in Anspruch nehme.

    --->>>>>schiebe mal den Stein nebenhin, damit er mir nicht mehr im Weg liegt - frage mal meinen Mann ob er mir dabei hilft...

    Liebe Grüße, Löwenherz.

  • Hallo liebe Löwenherz,

    das hört sich doch schon viel besser an. Ich denke du hast eine starke Persönlichkeit und wirst es gut hinbekommen. Außerdem ist dein Mann dir sicherlich eine große Stütze und Hilfe von den Schwiegereltern kann man sicherlich auch in Anspruch nehmen. Lass es einfach auf dich zukommen. Ich finde es gut, dass du verantwortungsbewußt damit umgehst und deshalb denke ich mir, dass du dich im Inneren schon längst für ein Kind entschieden hast, du musst dich jetzt nur noch bereit dazu fühlen.
    Bedürfnisse hat jeder und es ist auch nicht falsch sie in Anspruch zu nehmen, es kommt halt immer auf den Moment an und dann fühlt es sich auch richtig an.

    Ganz liebe Grüße Morgenröte

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Guten Morgen liebe Morgenröte,
    bin sehr froh, von Dir Rückmeldung auf mein Kopfkino bekommen zu haben!!
    Lieben Dank hierfür und ich bin erleichtert wieder den Boden unter den Füssen zu fühlen.
    Gestern abend haben wir unseren Jahrestag gefeiert und ein bisschen geredet über meine Gedanken.
    Es war mal wieder köstlich: ich sage, dass ich mir so meine Gedanken gemacht hab und mein Löwe meint "da mach ich mir gar keinen Kopf, das wird schon alles klappen - und wenn ich was falsch mach, wird meine Mutter schon schimpfen :wink:" Also, er rechnet auch mit der Unterstützung seiner Eltern.

    Puuuuhhhh, heute morgen geht es mir schon viel besser und ich fange an, mir vorstellen zu können, wie ich einen Kinderwagen schiebe. Alles, was ich mir bis hierhin erarbeitet habe, habe ich mir vorher "ausgemalt".
    Nun erst mal die Hormonumstellungsphase gut hinbekommen und weiter lernen, mich als Frau zu fühlen...

    Mit Sicherheit war das Ganze jetzt noch mal ein Aufflammen von Erinnerungen, was meine Mutter früher immer erzählt hat, wie schlimm es ist, Kinder zu bekommen und Kinder zu haben. Es hörte sich immer so an, als hätte sie mehrere Kriege zu gewinnen gehabt - dabei hat meine Oma die Hälfte des Haushaltes gemacht und sich um uns Kinder gekümmert...
    Ich werd mich dann jetzt nochmal mit der Vorstellung beschäftigen, dass mein Mann und ich schon ein Konzept enwickeln werden, das für uns alle passt.
    Wahrscheinlich kann ich mein Glück noch gar nicht ganz fassen.
    All die Jahre hab ich mir so sehr eine Familie gewünscht und nun sind die Grundlagen geschaffen, um es einfach anzugehen...
    Ich übe langsam, mich darauf zu verlassen, dass mein Mann dann die Familie versorgt und ich mich in Ruhe um unsere Kinder kümmern kann.
    Es ist aber auch ein spannendes Thema!!!

    Liebe Löwengrüße.

  • Liebe Löwenherz,

    du bist ja nicht deine Mutter, also warum sollte es nicht klappen. Und wenn sie es nicht geschafft hat, heißt es ja nicht, dass du das auch nicht hinbekommst. Ich denke mir z. B. dass bei uns in der erste Zeit voll das Chaos herrschen wird, aber wenn stört es denn.
    Bei uns ist genau umgekehrt wie bei Euch, mein Freund hat da auch immer die wildesten Fantasien vor Augen, aber ich weiß, dass er ein guter Vater sein. Und dein Mann sieht sicherlich auch in dir eine gute Mutter, also vergiß mal ganz schnell das olle Kopfkino und was wäre wenn... Und man braucht nicht für alles ein Konzept, das kommt ganz von selber :wink:
    Du setzt dich einfach zu sehr unter Druck, versuche das mal ein wenig abzustellen *drück dich*

    Liebe Grüße Morgenröte

  • ...ok, also noch einen Gang zurück und einfach entspannen.
    Hast bestimmt Recht. Schiebe das ganze Gewusel meiner Emotionen auch noch etwas auf's Hormonchaos. In einer Woche bin ich sicher wieder völlig relaxed.
    Klar, Chaos ist zweitrangig, wenn so ein kleiner Mensch neu auf der Welt ist.
    Muss mal wieder ein bisschen meditieren und mein Sport fehlt mir auch. Da war mein Bauch die Sportbremse und gegen Ende der Woche werd ich mal wieder sporteln um den Teppich besser zu finden, auf den ich wieder hinwill...

    Ok! Hab's kapiert. :oops: DANKE!
    LG, Löwenherz

  • Guuuuten Morgen :D:D
    die Nuss hätte ich dann auch geknackt! Ich fühle mich nun wieder frei in meiner Birne und habe den Teppich wieder gefunden, auf den ich zurückkehren wollte...
    Habe mir in aller Ruhe noch mal vorgestellt, wie schön es sein wird Mama zu werden und Mama zu sein und war froh über die Gefühle, die da hoch kamen.
    Dazu gehörte nämlich elementar die Zusammengehörigkeit zwischen meinem Mann und mir. Wir können alles tun, was wir möchten und alles lassen, was wir nicht möchten. Und er geht da sehr lieb auf mich ein.
    Auch mein Post-Pill Gefühl flaut langsam ab und ich fühle mich immer autentischer in meiner weiblichen Haut. Aus der Gefühlsachterbahn aussteigen ist schön!
    Meine Heilpraktikerin hat mir auch Erleichterung verschafft mit einer Behandlung und mir die körperlichen Vorgänge erklärt - nach der Pille - und mit mir über's Mama werden gesprochen. Dabei haben wir festgestellt, dass wir ähnlich sind in der Wahrnehmung und beide die Mutteraufgabe sehr ernst nehmen, dabei aber immer das Herzliche im Vordergrund stehen soll. Oh jaaaa, ich kann nun ganz entspannt schauen, was da auf mich zukommt und mich entspannt zurücklehnen und den Herbst genießen. Mit Kuscheltagen und einem Wanderurlaub und den vielen Veranstaltungen, die unsere Sportverein im Herbst zu bieten hat.

    Jipppiieeehhhh.
    Löwenherz.

  • Hi!

    Ich glaube, allein dass du dir diese Fragen stellst. Dieses Kopfkino durchspielst, ist ja schon Beweis, dass DU "gewinnen" wirst. Du wirst es sicher schaffen.

    lg

  • Danke, Mirabelle. Mir haben sich auch schon einige Lösungen erschlossen. Ich fühle mich nun schon sehr gelassen mit den Gedanken an unsere kleine Familie. Schauen wir mal, wann es passiert :shock::D
    Liebe Grüße, Löwenherz.

  • Hallo,

    möchte mal wieder nach einer sehr langen Pause schreiben und habe mich zu Beginn erst mal etwas im Forum umgeschaut und nochmal meinen Familiengründungs-Thread durchgelesen...

    Seit letztem Sommer hat sich einiges getan und ich war auf einigen Bergen und in einigen Tälern. Unser Familenplanung hat sich noch nicht umsetzen lassen... Was sicherlich auch noch an meinen Ängsten liegt und an der Arbeit, die ich zu tun habe im Bezug auf das Frau sein.
    Mein Körper braucht einfach Zeit, sich auf diesen Wunsch einzustellen und so habe ich kürzlich bei der Ärztin noch mal eine Diagnose bekommen, die mich um eineinhalb Jahre zurück geworfen hat - gefühlter Weise...

    Nach ein paar Tagen war mir dann klar, dass es nicht so ein Drama ist, wie es sich zuerst darstellte und ich bin nun wieder in intensiver Behandlung bei der Heilpraktikerin und arbeite daran, mir alles ins Bewusstsein zu rufen, was ich so vergraben habe um nicht zu sehr Frau zu sein...
    Das Frau sein wurde mir von meiner Alkimutter immer als schlimme Dragödie mit vielen Nachteilen verkauft - was natürlich auch Mütter ihrer Generation ohne Alkproblem sicher gemacht haben. Dazu kam für mich diese lieblose Umgehensweise mit Körperlichkeiten und eine sehr kalte Einstellung zu körperlicher Nähe zwischen Männern und Frauen. Würg!

    In den letzten Jahren habe ich sehr viel daran gearbeitet, mich in meinem Körper wohl zu fühlen und mich mit allem zu versorgen, was ich dafür brauche. Ich denke, dass ich langsam auf der Zielgeraden angekommen bin, meinen Körper liebevoll anzunehmen und die biologischen Wunder hinter den weiblichen Eigenschaften zu sehen.

    Nun ja, von unserem Baby sind wir noch recht weit entfernt aber ich habe wieder Hoffnung eine glückliche kleine Familie gründen zu können und mich mit Herz und Freude um alles kümmern zu können, was wir dann möchten und brauchen.

    Es gab da noch eine ganz schwerwiegende Erfahrung und Furcht, die mich bisher ganz tief im Inneren beschäftigt hat. Sicher kennen das viele EKA.
    Es geht um die Gewalt untereinander in der Familie. Meine Mutter kam immer mit List und Tücke zur Erfüllung Ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Mein Vater kam durch emotionalen und generellen Druck zur Durchsetzung seiner Interessen. Es gab keine Gesprächskultur und keine Verhandlungen über Themen die anstanden. Der Listigere / der Stärkere gewinnt war immer das Motto. Unterdrückung funktionierte.
    So habe ich als Kind auch den Versuch unternommen andere Lebewesen zu unterdrücken und so zu meinen Wünschen zu gelangen, aber ich habe mich dabei widerlich gefühlt.
    Es war selbstverständlich jemand Schwächeres und ich hatte bis vor ein paar Tagen Angst vor mir selbst, diese Art bei meinem Baby zutage treten zu lassen und es damit in Gefahr zu bringen.
    Dann ist mir aufgegangen, dass ich einen liebevollen Umgang mit allen Bedürfnissen und mit meinen Mitmenschen führe - auch wenn es mal nicht gelingt. ABER: das Prinzip Unterdrückung ist nicht mehr aktiv!

    Soviel zunächst. Mir fallen sicher noch viele Dinge ein, die ich schreiben möchte.

    Euch allen sende ich liebe Grüße,
    Löwenherz.

  • Hallo liebe Löwenherz,

    die Schatten der Vergangenheit anzunehmen, das bringt Licht und Handlungsfähigkeit ins heutige Ich.

    Viele konstruieren um ihre Schattenseiten etwas herum, aber sinnvoller ist es, sie anzuschauen, anzunehmen und dadurch aufzulösen.

    List, Tücke, Stärke, das sind alles lebenswichtige Eigenschaften, die "uns" seit der Steinzeit begleiten, damit hat diese Spezies überlebt. Heute dürfen wir leben und lieben in weitgehender Sicherheit.


    Viele Grüße,

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Linde,

    das genau ist mein Wunsch: hinsehen, integrieren, aufdecken, annehmen.

    Danke für Deine lieben Worte. Es ist nicht an einem Tag erledigt, alles zu erkennen, was sich noch im Schatten befindet.

    Ich sehe meine körperlichen Beschwerden als Aufgaben an und nehme diese an um daran zu wachsen.
    Sicherlich ist der Verstand einfach schneller als die Seele und das emotionale Selbst...

    Liebe Löwengrüße und einen sonnigen Feierabend :)
    Löwenherz.

  • hallo löwenherz,

    ich selbst beschäftige mich mit dem selben thema. und kopfkino ist nat. was typisches für ekas, immer die schlimmste situation ausmalen. ich für mich habe beschlossen dass ich ja weiß was ich in meiner kindheit nicht mochte und daher dann auch konkret anders handeln kann. sieh es als chance. du mußt dich ja nicht unter druck setzen es besser machen zu wollen, sondern einfach anders.
    und ich denke wenn man sich schon so damit auseinander setzt dann klappt das auch. man steuert ja nicht blinlings in diesen neuen lebensabschnitt hinein. ;) und dein mann wird dir sicher auch zur seite stehen.

  • Hallo Shirley,
    das Thema scheint mir vor allem zu sein, dass das eigene innere Kind seine Bedürfnisse damals nicht erfüllt bekam und es da eine Aufgabe zu bewältigen gibt, diese Gefühle zu integrieren und als Große der Kleinen von damals zur Seite zu stehen. Es gab nie Unterstützung und heute kann ich mein kleines Löwenherz selbst an die Hand nehmen und mich um all meine Bedürfnisse kümmern.

    Damit scheine ich einfach noch nicht 100% erfolgreich gewesen zu sein und ich brauche noch Zeit bevor ich eine eigene kleine Familie habe um die ich mich liebevoll kümmere. Sicher, auch mit Familie kümmere ich mich noch um mich selbst, aber doch sicher ganz anders.

    Ich habe da eine uralte riesige Angst ausgegraben, dass ich nicht sicher bin in meiner Umgebung. Sie wurde angestoßen durch den Kontakt zu meinem Vater, der sich früher oft sehr unberechenbar benahm und sich mit Druck und Gewalt durchsetzte. Dabei spielten weder bei der Alkimutter noch bei ihm meine Bedürfnisse eine Rolle.
    Seine Verantwortung uns Kindern gegenüber nimmt er auch jetzt nicht an und läd bei uns ab, wenn wir uns unterhalten. Immer geht es um seine Dinge.
    Klar, ich kann ihm theoretisch sagen, dass ich das nicht möchte und das mir das nicht gut tut - wenn das kleine Löwenherz nicht vor Angst ganz starr ist...
    Ich fange mal an einen Brief an ihn zu schreiben, solange bis nix mehr aus mir rauskommt, was ich ihm "schon immer mal sagen wollte".
    Abschicken muss ich den ja nicht.

    Zwischenzeitlich nehme ich das kleine Löwenherz mal liebevoll in den Arm und passe gut drauf auf.

    Löwenherz.

  • Liebes Löwenherz,

    das hört sich alles sehr ergreifend an - und sehr mutig und klar und auch sachlich in die heutige starke Tatze, äh Hand, genommen an.
    Die Kleine hat ja heute keinen Grund mehr, Angst vor dem übermächtigen Vater zu haben. Er kann nichts mehr ausrichten.

    Deine Idee, Dich um die Kleine zu kümmern, kann nur Früchte tragen :)

    Liebe Lavendelgrüße!

  • Hallo Löwenherz,

    manchmal sind die inneren Kinder unterschiedlich alt und brauchen gerade unterschiedliche Fürsorge. Das eine Löwenkind mag spielen, das andere sich im Wald verstecken, das nächste hat Hunger. Manche möchten aus der Situation ganz schnell herausgenommen werden und an einen sicheren Ort gebracht werden, damit sie keine Angst mehr haben. Vielleicht noch ein Spielzeug dazu oder ein Kuscheltier. Anderen reicht es, wenn man etwas nach ihnen schaut und sie begleitet.

    Das mit dem Brief und dem innendrin leer schreiben ist gut.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Liebe Linde,
    das hört sich sehr liebevoll an, was Du geschrieben hast und die Beschreibung trifft es gut. Je nachdem, in welchem Alter die größte Not herrschte, so sieht jetzt das "nachträgliche" Versorgen aus.

    Habe seit Jahren ein Kuscheltier jede Nacht in meinem Bett und arbeite gerade mal wieder intensiv mit dem Ausdrücken der damaligen Not.

    Mache jetzt mal den Anfang auf Papier. Mal sehen, wie viel aus mir herausquillt.

    Ein schönes Wochenende und viele Grüße, Löwenherz.

  • Hallo liebe Löwenherz,

    wie geht es Dir denn?
    Machst du dir selber immernoch soviel Druck? Denk einfach daran, Fehler machen gehört zum Leben und ohne Fehler würde man nicht weiterkommen. Ein Beispiel von mir, ich habe in meiner Hundetrainerausbildung letztens sicherlich 10 "Fehler" gemacht, die ich jahrelang schon gemacht habe und weißt du wie froh ich darüber war, dass mir jemand die "Fehler" erklärt hat und genau diese Fehler haben mich ein großes Stück in der Arbeit mit meinem Hund weitergebracht und ich bin total dankbar über diese Fehler. Ich war am Schluß über die Fehler dankbarer, als über das, was ich richtig gemacht habe. Denn nur durch Fehler lerne ich. Ich selbst nenne es auch nicht Fehler, sondern ich wußte es einfach nicht besser.
    Du denkst immer daran, was du bei deiner zukünftigen Familie falsch machen könntest, aber nicht daran, was du richtig machst. Könnten das nicht Gedanken sein, die du auf deine Kindheit beziehst und die eigentlich gar nichts mit deiner Zukunft zu tun haben. Du bist nicht deine Eltern und nur weil sie diesen Weg gewählt haben, hast du ihn noch lange nicht gewählt.
    Ich habe in der letzten Zeit gelernt, dass ich für mein Glück selbst verantwortlich bin und seitdem war es das mit dem Kopfkino, das Kopfkino hat damals nur mein mangelndes Selbstvertrauen ausgedrückt und seitdem kommt für das Kopfkino immer eine Hand, die sagt: Mach es, dann siehst du was passiert und ansonsten sind es Erfahrungen die ich sammle und Erfahrungen kann man nie genug haben.

    Drück Dich und wünsch Dir alles Gute liebe Löwenherz, schön von Dir zu hören.

    Liebe Grüße Morgenröte

  • Hallo liebe Morgenröte,
    schön von Dir zu lesen und danke für Deine lieben Gedanken.

    Sicherlich ist es so, dass man sich tendentiell als EKA zu viele Gedanken über ungelegte Eier :) macht.
    Was mich seit einiger Zeit nicht loslässt ist die Gewissheit, dass ich noch nicht alles ausgegraben habe, was alt und furchtbar ist. Das bedeutet konkret, dass ich noch nicht geheilt bin und ich habe den Wunsch heil zu sein, wenn ich die Verantwortung für einen kleinen Löwen übernehme.
    Konkret drückt sich das bei mir köperlich aus und ich habe eine Diagnose von der F.ärztin bekommen, die mich erst mal wieder pausieren lässt mit der Familienplanung...
    Darüber war ich zuerst sehr traurig und niedergeschmettert, weil ich dachte, dass ich nun einen Schritt zurück gegangen bin, da ich die gleiche Diagnose vor zwei Jahren schon mal hatte.
    In der Zwischezeit hatte ich sehr viel Altes aufgearbeitet und mich parallel naturheilkundlich behandeln lassen. Mit Erfolg.

    Nun ist es so, dass ich uralte Ängste ausgrabe, die mich wirklich erstarren lassen, wenn ich sie nicht dosiert bearbeite. Dafür habe ich zum Glück eine ganz liebe Beraterin, die mir hilft. Ich möchte das nämlich nicht alles familienintern bearbeiten, sprich mit meiner großen Schwester.
    Unser Verhältnis ist ja jetzt echt super und ich könnte es wohl mit ihr zusammen machen, aber wir haben uns entschieden, dass jeder seine Themen hat und wo sich diese überschneiden, helfen wir uns gegenseitig. Sonst kümmert sich jeder um seine Themen...

    Naja, jetzt ist es so, dass ich glücklich bin darüber, dass ich noch nicht schwubsdiwubs schwanger geworden bin und mich zuerst mit dieser gewaltigen Angst auseinander setzte. Sie ist so allumfassend und ich bin so am absaufen, wenn ich mich damit beschäftige, dass ich es nur mit Hilfe machen kann und das geht recht gut. Ist halt harte Arbeit und mir ist klar geworden, dass ich diese Urängste nicht einfach parken kann und dann so tue als wären sie nicht da.

    Es gibt keine rationale Erklärung für diesen Zustand, in dem ich dann bin. Es ist das Gefühl von völliger Isolation, von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit und keiner Chance auf Änderung. Es fühlt sich so an, als könnte ich das nie schaffen und selbst wenn ich mich noch so ermutige, ich traue mich keinen Schritt zu tun...
    Zurzeit schreibe ich wahnsinnig viel Tagebuch und auch einen ewig langen Brief an beide Elternteile, die sich einfach einen Dreck um ihre Kinder gekümmert haben. Schon gar nicht, als ich noch nicht groß genug war um mich richtig gengen Ignoranz zu wehren.

    Nun denn, ich schließe mal an dieser Stelle und lese mir auch mal durch, wie es bei Dir ausschaut :)
    Liebe Löwengrüße.

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