Was kann ich tun? Habe ich Möglichkeiten?

  • Hallo Kiramitz,

    ich bin ja auch nach wie vor mit meinem Mann zusammen. Auch wenn unser Zusammenleben eher einer WG gleicht. Ich habe ebenfalls das Gefuhel das die Kluft von Tag zu Tag groesser wird.

    Es scheint Du und ich sind in einer aehnlichen Situation...

    Wie auch immer...Es ist toll das Dein Mann eine Suchtberatung aufsucht! Trotzdem darf Dich das nicht von Deinem Weg zu Dir und mit Dir abbringen.

    Ich schlisse mich Doro an: Abwarten was passiert...

    Ich wuensch Dir jede Menge Licht und Liebe!!!

    dR

  • Hallo meine Lieben,

    die Tage verrinnen und passiert ist nicht wirklich viel. Er war bei der Beratung und ist nun der Meinung, dass er seine Pflicht getan habe.

    Die Ehe gleicht derzeit wirklich nur noch einer Wohngemeinschaft und mir graut es ein wenig vor meinem Fristende, da ich dann konsequent sein muß. Meine Familie unterstützt mich wo sie kann, doch meint sie auch, ich solle auf gar keinen Fall nun ungerecht werden. Die Gefahr besteht wirklich, da ich manchmal so eine Wut in meinem Bauch habe und ich dann nur noch darauf warte, wie ein Vulkan zu explodieren.
    Einerseits bin ich sauer, wenn er nichts tut, dann aber auch, wenn er etwas macht. Kennt ihr diese Gefühle? Wie kommt ihr mit der Wut zurecht?

    Viele liebe Grüße

  • Hallo Kiramietz,

    ich will dir da keinen Rat geben, ich weiß auch nicht genau, was du mit Vulkanexplosion im einzelnen meinst.

    Andererseits dachte ich beim Lesen: Wieso "auf keinen Fall ungerecht" werden? Klar soll man nicht ungerecht werden, aber wieso "auf keinen Fall". Was ist das für ne Selbstbestrafung? Du bist wütend, du hast Grund wütend zu sein, wieso darfst du nicht mal die Wut rauslassen (solange du nicht was wirklich Schlimmes machst.)? Habt ihr Angst, ihn damit weiter in die Sucht zu treiben oder das kleine Pflänzchen Suchtberatung totzutreten? Oder reagiert er aggressiv?

    Oder warum "auf keinen Fall"?

    fragt sich
    Doro

  • Hallo liebe Doro,
    ich versuche es mal zu erklären.
    Es war wieder eine typische Woche. Zunächst hat er, wie immer gar nichts gemacht, sprich geholfen.
    Am Montag bekam ich einen Vorgeschmack, was meine Erkrankung mit mir machen wird. Ich konnte mich für einige Stunden gar nicht mehr bewegen, weder Beine noch Arme. Als das Gefühl wieder da war, bin ich zur Arbeit gefahren. Nachmittags daheim, sprach er nur : Hallo und was können wir denn mal essen mit mir.
    ICh war sauer und gekränkt. Keine Erkundigung, ob es mir besser geht etc. Ich habe es geschluckt.
    Die Woche ging weiter (Gott sei Dank ohne Taubheitsgefühle). Am Freitag habe ich dann im Garten Gas gegeben, da wir am Samstag Grünschnittabholung hatten. Er hatte nicht geholfen. Als ich fertig mit der Arbeit war, war ich auch sauer auf ihn. Ich habe ihm Vorhaltungen gemacht, dass er faul sei, sich für nichts interessiere, wir keine Gemeinsamkeiten mehr hätten, er alles abblocke und (Das ist das wohl was meine Familie meint) das ich nach Fristende, sprich meinen Geburtstag, sein Bett rausstellen werde, weil ich mit einer "Wohngemeinschaft" nicht das Schlafzimmer teile.
    Gestern und heute hat er geholfen. Er hat mein Gemüsebeet bearbeitet. Dabei hat er ein Pflänzchen gehimmelt und ich hätte hochgehen können wie ein Vulkan. Es ist eine Lapalie, die mir schon ettliche Male passiert ist, doch ihn hätte ich nach Timbuktu schicken können. (Das ist wohl mit unfair und ungerecht gemeint).

    Ich habe so eine Wut im Bauch, dass ich ihn immer wieder antreiben muß, das er mich nicht sieht (Egoistisch oder?) und noch nichts in Sachen Suchtbekämpfung passiert ist.

    Vielleicht bin ich aber auch nur unzufrieden mit mir. Mein Körper hat am Montag mir meine Grenzen und meine Zukunft gezeigt und ich muß wirklich sagen, das war eine harte Lektion.
    Liebe Grüße
    Kiramietz

  • Nachtrag
    Auf meinen Vorwurf, er habe noch nichts in Sachen Suchtbekämpfung unternommen (weder Selbsthilfegruppe, noch Therapie) kam von meinem Mann nur:
    Ich weiß nicht, was du von mir willst, ich war doch bei der Suchtberatung und das muß reichen...
    Ich bin durch diesen Kommentar halt wütend und enttäuscht.
    Gruß

  • Hallo Kiramietz,

    also, es ist wirklich absolut verständlich, dass du sehr wütend bist.
    Ob es dir irgendwas bringt, ist ne andere Frage. Wahrscheinlich machst du es dir noch schwerer, wenn du wegen deiner ungerechten Äußerungen dir nochmehr Gedanken um ihn machst. Eigentlich ist das aber Unsinn. Aber ich kanns verstehen, weil ich auch so bin. Mein Bruder sagte mir mal: Du musst jetzt mal aufhören, immer zu denken, dass du fair sein musst.
    So ähnlich.
    Er meinte: Mein Mann ist alles andere als fair, also warum soll ich immer fair sein?
    Da ist was dran. Aber ich bin auch so: Ich versuche, immer alles richtig zu machen. Aber das Ergebnis ist dann trotzdem oft nicht richtig. :lol:

    Du bist gesundheitlich in solch einer schwierigen Lage, du bräuchtest einen Partner, der dir in solchen Situationen liebevoll zur Seite steht und nicht einen, der dich immer noch mehr runterzieht.
    Das tut mir sehr leid für dich.

    Warum musst du eigentlich dein Ultimatum bis zum Ende durchstehen?
    Er will doch gar keine Zeit mehr. Und für dich wird es zum Martyrium.
    Warum ziehst du nicht gleich die Konsequenzen?

    Liebe Grüße
    Doro

  • Liebe Doro,
    danke für Deine Antwort.
    Warum ich das Ultimatum bis zum Ende durchstehen möchte?
    Ich weiß es eigentlich auch nicht wirklich. Innerlich habe ich noch eine kleine Hoffnung und so warte ich. Es ist richtig, es ist eine Folter für mich; doch noch kann ich diesen letzten Strohhalm nicht loslassen. Ich mache mir zwar selbst etwas vor, aber diesbezüglich kann ich noch nicht aus meiner Haut. Ist schon verrückt, oder?
    Viele Grüße

  • Hallo meine Lieben,

    ich bin gestern nicht zur SHG gegangen, da ich Bereitschaft hatte. (Man das hat mir richtig gefehlt)
    Während der Rufbereitschaft habe ich aus Langeweile die Wohnung durchsucht und bin leider fündig geworden. Leider ist die Situation schlimmer als erwartet. Ich habe keinen Alkohol gefunden. Dafür aber fatalerweise Drogen. Dieses würde auch erklären, warum mein Mann derzeit keine Entzugserscheinungen zeigt. Habe gerade ein langes Gespräch mit dem Gruppenvorsitzenden geführt und bereits heute Nachmittag mit dem Anwalt und Notar einen Termin für den 5. Oktober vereinbart.
    Das mit den Drogen stellt wohl eine Suchtverlagerung dar und erklärt einiges.
    Gefühlsmäßig bin ich total durcheinander; stelle aber immer mehr fest, dass die Kluft zwischen meinem Mann und mir größer ist, als ich dachte.
    Dieses kann ich und darf ich (auch aus beruflichen Gründen) nicht akzeptieren.
    Ich frage mich derzeit, ob ich ihn darauf ansprechen soll oder nicht.
    Wenn ich ihn darauf anspreche, wechselt er die Verstecke und das "Hase und Igelspiel" geht aufs Neue los. Spreche ich ihn darauf an, so wird er es bestreiten, beschwichtigen, sich herausreden etc.

    Es ist zum Haareraufen.
    Viele liebe Grüße
    eine nicht mehr ganz so sichere
    Kiramietz

  • Hallo Kiramietz,

    na sowas! Das ist bestimmt ein richtiger Schock.

    Aber wer weiß, vielleicht erleichtert es dir den Absprung.

    Was soll das Ansprechen bringen? Würde es ihn eher dazu bringen, etwas zu unternehmen? Oder würde es nur Öl ins Feuer gießen?

    Tu auf alle Fälle nichts, was dir die gegenwärtige Situation noch schwerer macht.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo ihr Lieben,
    Hallo liebe Doro,

    am Donnerstag habe ich meinen Anwaltstermin. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich keinerlei Einsicht bei meinem Mann, keinen Termin , keine SHG, keine Lösungsvorschläge.
    Ich glaube mittlerweile, dass ihr alle Recht habt. Er wird nur wach, wenn ich diesen Schritt durchziehe. Ob das Vertrauen je wieder wachsen kann ist ungewiss. Doch so will ich nicht mehr weiterleben; es kostet einfach zu viel Kraft.
    Ich bin mal gespannt, was nun auf mich zukommt.
    Viele Grüße
    Claudia

  • Hallo Claudia,

    ich wünsche dir, dass der Termin deine Ängste minimieren kann und du mutig deinen Weg gehen kannst - wo immer er dich auch hinführen mag.
    Dass du danacch innerlich die klare Wahl hast - gehen oder bleiben - und nicht bleibst, weil du Angst vorm Gehen hast.

    Dann kann dir nichts mehr passieren.

    (Ein Termin wird das wahrscheinlich noch nicht bringen können, aber hoffentlich ist er ein Schritt in diese Richtung.)

    LIebe Grüße
    Doro

  • Hallo meine Lieben,

    so, morgen wird es ernst. Mein Mann hat bis heute alle Hilfe verweigert und hat der Erstellung der Scheidungsfolgevereinbarung zugestimmt. Morgen geht es gemeinsam zum Anwalt. Seine Worte waren schlicht: Ich lass mich lieber Scheiden, als dass ich mich für 8-10 Wochen zwecks Therapie einsperren lasse.

    Ich persönlich fühle mich sehr schlecht. Habe wohl meinen Mann nun für immer verloren. Wenn er doch wüsste, wie gerne ich ihm bei einer Therapie zur Seite gestanden hätte.

    Diese letzte Option (Trennung, Scheidung...) hätte ich am liebsten gar nicht haben wollen. ICh liebe ihn noch immer und muss ihn wohl wirklich jetzt konkret loslassen. Fühle mich gemein und ungerecht.
    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

  • Hallo,

    ich möchte Dir sagen, wie leid es mir tut, dass es so einen Ausgang nimmt. Die Sucht ist noch zu stark.

    Das Du Dich gemein und ungerecht fühlst, kann ich Dir menschlich total nachvollziehen-ging mir ähnlich. Aber welche Wahl hast Du? Wllst Du mit untergehen?

    Die Gefühle, die Du beschreibst, werden gehen, wenn Du für Dich den Rettungsanker wirfst-auch, wenn es noch so hart ist *in diesem Moment*. Es hört sich vielleicht für Dich an, als wenn dies völlig irrsinnig ist, aber ich dachte auch nicht, dass es wieder geht. Aber mit ganz viel liebervoller Unterstützung, professioneller Art, konnte das schlechte Gefühl wieder gehen.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

    Lieben Gruß
    Susanne

  • Hallo Kiramietz"

    Die letzte Zeit muß für dich echt fürchterlich gewesen sein. Wie konntest du dich so lange aufrecht halten? Soviel Anspannung muß ja fast unerträgich sein.

    Zitat

    so, morgen wird es ernst. Mein Mann hat bis heute alle Hilfe verweigert und hat der Erstellung der Scheidungsfolgevereinbarung zugestimmt. Morgen geht es gemeinsam zum Anwalt. Seine Worte waren schlicht: Ich lass mich lieber Scheiden, als dass ich mich für 8-10 Wochen zwecks Therapie einsperren lasse.

    Da scheint sich fast ein "Kräfte messen" zwischen euch beiden angebahnt zu haben. Wenn dein Mann an seinen Ausschweifungen festhalten will (es geht ja nicht mal mehr nur um den Alkoholkonsum), kannst du nie glücklich mit ihm sein. Noch nimmt er dich gar nicht ernst!

    Wenn ihr beide zusammen bleiben wollt, so ist das wahrscheinlich auch noch nach der Scheidungsfolgevereinbarung möglich.
    Bestimmt gehört da eine ausführliche Abklärung mit zu, sodaß du dann deine Entscheidung treffen kannst.
    Ich hoffe aber wirklich, daß du dabei auch finanziell, besonders für DICH eine gute Einigung findet. Sei da bitte vorsichtig und lass dir Zeit.

    Wenn dein Mann Schwierigkeiten hat deine Grenzen anzuerkennen oder eigene Grenzen zu setzen, (Damit habe natürlich so wir alle unsere Mühe), - kann der morgige Tag für ihn auch ein Zugewinn sein und mehr Klarheit bringen. Vielleicht ist es ein Anstoß in die richtige Richtung?

    Allerdings sollte es morgen um dein Wohlergehen und um deine Zukunft gehen, damit es für dich wieder gut weitergehen kann.
    Ich drück DIR ganz fest die Daumen!

    Zitat

    Wenn er doch wüsste, wie gerne ich ihm bei einer Therapie zur Seite gestanden hätte.

    Kiramietz, das ist keine gute Idee. Das ist Co-Abhängiges Denken. Bei einer Therapie braucht er die Unterstützung von Fachleuten und Gleichgesinnten. Muss lernen wegzukommen von der "inneren" Abhängigkeit und Abstand finden zur Sucht. Das ist ein langer Prozess. Lass das sein mit dem Helfen.
    (seine Socken zu waschen, sein Jausenbrot streichen... - man kann ja auch anders helfen).

    Zitat

    Diese letzte Option (Trennung, Scheidung...) hätte ich am liebsten gar nicht haben wollen.

    Achte gut auf Dich. Ich wünsche Dir danach den besseren Weg ins Leben!

    Liebe Grüße
    von Emma

  • Hallo meine Lieben,

    nach langer Zeit wollte ich mich mal wieder melden.
    Mein Mann ist seit etwa 3 Monaten ausgezogen, ich fühle mich noch immer sehr leer und einsam, versuche derzeit mich wieder zu finden, was gar nicht so leicht ist und schwanke immer wieder von
    Himmelhoch jauchzend nach tief bestürzt.

    Vielleicht ist das aber auch normal, ich weiß es einfach nicht.

    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

  • Hallo KIRAMIETZ

    wenn >Du in den Spiegel schaust was siehst Du? Eine einsame, verlorene Frau, hast Du Mitleid mit der Frau? Kannsdu Dir vorstellen, dass es vielleicht schön wäre sich um diese Frau zu kümmern? Lieb zu ihr zu sein, Umsichtlich. Vielleicht hätte sie Spass am Spaziergang, oder Shoppen oder Kino. Wenn sie nicht will,überrede sie, nimm sie einfach mit, kümmere Dich nur um sie, sie ist jest Dein wichtigster Fall...VERSUCHE ES!

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

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