Hallo Ihr Lieben,
Ich habe meinen Text mal aus dem Vorstellungs-Forum hierher kopiert...
nachdem ich seit einigen Wochen bei Euch mitlese ist es an der Zeit mich Vorzustellen.
Ich habe mich hier registriert um meinem Weg aus der CO-Abhaengigkeit mit Euch zu teilen, Unterstuetzung zu bekommen und der/dem einen oder anderen durch meine Erfahrungen vielleicht auch helfen zu koennen.
Als ich vor 7 Jahren meinen zweiten Mann traf war ich wie vom Blitz getroffen. Er raubte mir mein Herz und meinen Verstand mit dem ersten Kuss und es war sofort klar das wir zusammen sein mussten. Meine erste Ehe und mein Sohn waren zwar Gruende die gegen unsere Beziehung sprachen aber sicherlich keine Hindernisse. Das ich zu dieser Zeit noch in den USA lebte war auch nur ein kleines Problem. Nach unserer Begegnung in Deutschland flog ich zurueck, verliess meinen ersten Mann, packte 2 Koffer und stand ein paar Monate spaeter mit meinem Kind an der Hand vor der Tuer meines Traumprinzen. Wir zogen zusammen und es versprach ein wunderbares Leben zu werden.
Ich war nie ein Kind von Traurigkeit und genoss unseren Bohemian Lifestyle (Drogen (Kokain), Alkohol, S**, Parties) anfangs sehr. Mein Mann hatte einen sehr guten Job und genug Geld um dieses Leben zu finanzieren.
Allerdings bin ich kein Suchtmensch (zumindest nicht wenn es zu Rauschmittlen kommt ) und so wurde mir das ewige Gefeiere schnell langweilig und andere Dinge wie Kind, Arbeit, Hobbies schoben sich wieder in den Vordergrund.
Ich hoerte auf Stoffe zu konsumieren mein Mann allerdings machte froehlich weiter, was selbstverstaendlich zu Problemen fuehrte.
Die klassische Situation entstand:
Streit, verbale und koerperliche Gewalt, Reue, Verzeihen, Verprechen die nicht eingehalten wurden, Frust, Angst, Druck, Harmoniesucht, mein klaeglichen Versuche alles recht zu machen, noch mehr Streit, Drohungen meinerseits die ich nicht einhalten konnte usw...
Wie auch immer, so schrecklich die Situation war, ich konnte und wollte mich nicht trennen. Der Gedanke alleine zu sein war so viel schlimmer als das Leben mit meinem Mann. Jedesmal wenn er sich entschuldigte konnte ich nicht anders als ihn in den Arm nehmen. Jedesmal glaubte ich ihm das nun alles gut werden wuerde.
Unser gemeinsames Gespraech bei der Drogenberatungsstelle fuehrte dazu das ich brav zu meinen Sitzungen ging, waehrend er keine Zeit und zu viel Arbeit vorschob...sprich, ich fuehrte einen Kampf gegen Windmuehlen...
Unsere Beziehung waere zerbrochen - oder besser gesagt, ich waere zerbrochen haette er nicht ein Jobangebot aus dem Ausland bekommen.
Darin sahen wir beide unsere letzte und wohl einzige Chance.
Wir loesten unsere Wohnung auf, kuendigten unsere Jobs und hatten 6 Wochen spaeter ein "neues Leben" am Ende der Welt.
Selbstverstaendlich konnten wir beide unsere schlechten Gewohnheiten nicht komplett in Deutschland lassen.
Was der Umzug aber mit sich brachte war eine neue Perspektive/andere Gesellschaft die zumindest seiner "Drogen"abhaengigkeit ein Ende setzte.
Nun trinkt er "nur" noch (Suchtverlagerung?!)...
Wie auch immer, es geht hier nicht um ihn sondern um mich.
Auch wenn ich es immer noch nicht schaffe diese Beziehung aufzugeben, fuehle ich mich von Tag zu Tag staerker und unabhaengiger. Mein Herz scheint ganz langsam meinem Verstand zu folgen. Ich mache keine Vorwuerfe mehr wegen des Alkoholkonsums, versuche nicht mehr ihn zu stoppen, ich sage was ich denke ohne ihn abzuwerten und geh meinen eigenen Weg. Ich treffe mich mit meinen Freundinnen, bin ausgeglichen und zum ersten Mal seit ich ihn kenne nicht mehr staendig den Traenen nah. Ich habe einen guten Job, meine Hobbies, unseren Hund, mein Kind und bin gluecklich!
Klar, mir fehlt die emotionale und auch koerperliche Intimitaet mit meinem Mann, solang er aber kein Krankheitseinsicht hat lebe ich auch gut und gerne ohne.
Meine Einstellung zu ihm hat sich in den letzten 2 Jahren geaendert. Wenn er versucht mich klein zu machen (was mittlerweile selten passiert), lach ich ihn an...ich lass mich nicht mehr auf Endlosdiskussionen ein und mache nicht mehr alles recht...wenn das Haus unaufgeraumt ist, dann ist es eben so! Ich habe keine Angst mehr!
Manchmal hoffe ich das er aufhoert zu trinken weil ich sehe das es ihm ganz einfach nicht gut tut, aber ich weiss auch das es nicht meine Aufgabe ist ihm die Augen zu oeffnen oder in meiner Macht steht ihm vom Alkohol wegzubekommen.
Auf mich hoeren, meine innere Stimme wahrnehmen ist mein Aufgabe!
Daran arbeite ich und ich freue mich wenn ihr mich auf meinem weiteren Weg (wo auch immer er hinfuehrt) begleiten und unterstuetzen koenntet.
Ich schicke viel Licht, Liebe und Kraft!