mal hallo sagen....und Gleichgesinnte suchen

  • Hallo, ich bin neu bei euch im Forum.
    Bin mit einem Quartalsäufer verheiratet. Oft geht es monatelang ohne Alkohol oder nur mal mit einem Bier und dann gehen wieder die Pferde mit ihm durch. Er verändert sich sehr stark durch den Alkohol - ab einer gewissen Menge - wird sehr aggressiv und beleidigend. Am nächsten Tag bereut er natürlich alles zu tiefst...das können sie ja immer besonders gut. Daran erinnern wie er war bzw. was er gesagt hat kann er sich meistens nicht mehr. Seit wir unseren Sohn haben (er ist jetzt ein halbes Jahr alt) ist es wieder schlimmer geworden. Manchmal weiss ich gar nicht weiter...ohne Alkohol ist er ein toller Mann. Habe schon oft überlegt zu gehen....bin aber dann doch geblieben..der ewig gleiche Kreislauf. Und man frisst alles in sich rein, redet nicht darüber, schweigt alles tot. Was sind wir denn nicht für eine glückliche Familie. Ich schäme mich dafür, schäme mich für mich, für meine Schwäche oder doch will ich nur eines mit ihm glücklich richtig glücklich werden ohne Alkohol. Eine Weile ging er zu einer Selbsthilfegruppe aber irgendwie konnte er sich nicht damit identifizieren - leider gab es in der Gruppe keine Quartalsäufer. Will jetzt nächste Woche noch einmal einen Versuch in einer anderen Gruppe starten, aber auch nur weil ich mal wieder die Pistole auf die Brust gesetzt habe. Ach ja, er meint ich hätte mich seit unser Sohn auf der Welt ist so verändert - das würde dazu beitragen das er trinkt. Obwohl ich voll in der Co-Abhängigkeit stecke habe ich mir - ein Glück und auch ein kleiner Fortschritt - diesen Schuh nicht anziehen lassen. Würde mich über einen regen Erfahrungsaustausch freuen.

  • hallo restless!

    herzlich willkommen hier bei uns!schön das du dir nun den austausch hier wünscht.anzufangen zu reden "drüber"ist ein wichtiger und richtiger anfang

    für DICH!

    ich wünsche dir einen zu DIR führenden erfahrungsaustausch

    schön das DU hier bist

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Caro,

    vielen Dank für deine netten Zeilen. Denke auch dass das ganze Totschweigen ein sehr großes Problem bei der Sache ist. Aber darüber reden ist sehr sehr schwer und dazu stehen sowas wie unmöglich....zumindest noch.

    Lieben Gruß restless

  • hallo restless

    ja alles was fremd ist fällt zu anfang mega schwer.

    nur mut,hier gibt`s ohne ende platz und "papier",wirst auf leutchen treffen die genau wissen wie es dir geht.denn auch sie leben/lebten diese familienkrankheit alkoholismus

    der stetige austausch hier WIRD VERÄNDERUNG FÜR DICH BRINGEN,brauchst "nur"dranbleiben 8)

    magst mal n bisschen mehr über dich schreiben?wie geht es dir heut?was hast du heut für pläne?hast du ansprechpartner im realem leben?was machst du gern?machst du überhaupt noch etwas gern?lächel,ist nur mal sone anregung um dich rauszulocken...

    wenn du magst schreib mal düber,wenn du nicht magst ist das auch o.k.
    du wirst schon wissen worüber du mal endlich reden/schreiben willst.hauptsache du bleibst nicht auf "dem problem"sitzen...

    schick dir den mut zur veränderung

    liebe grüsse caro :wink:

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo restless,

    noch ein herzliches Willkommen. Verstehe ich das richtig, dass Du in eine reale Gruppe gehen willst um etwas mehr für Dich zu tun ober hast Du ihn unter Druck gesetzt zu gehen?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Caro,

    musste schmunzeln als ich deinen Beitrag lass. Ich habe noch Freude am Leben und da ich Weltmeister im Verdrängen bin kann ich nach ein zwei Tagen auch wieder normal mit meinem Mann umgehen. Ob es richtig ist oder falsch ist fraglich. Stell dir vor, ich habe sogar mit einer Freundin darüber geredet. Als ich es erzählte war es wie eine Befreiung als ich fertig war war da nur noch Scham und ein ganz klammes Gefühl. Ich habe es sofort bereut. Verständnis fehlanzeige, aber würde es mir andersrum nicht genauso gehen, ich würde bestimmt genauso denken. Sie hat mich dann ziemlich bearbeitet ihn zu verlassen, meinte sie würde mich nicht wiedererkennen was aus der starken Frau von einst geworden ist, ich habe eine Verantwortung meinem Sohn gegenüber, er wird es niemals schaffen usw. ich war nur noch am heulen und fühlte mich total mieß. Glaub mir so schnell werde ich bestimmt nicht wieder darüber reden.
    ich fahre leidenschaftlich gern Motorrad, geht leider momentan nicht wegen meinem sechs monate alten Sohn. Werde jetzt samstags auf Fortbildung gehen, einfach was für mich tun.
    Magst du mir auch ein wenig von dir erzählen caro?

    Sei herzlichst gegrüßt restless

  • Hallo Kaltblut,

    auch dir vielen Dank für deine Zeilen. Ich selber bin mal eine zeitlang in eine Gruppe für Angehörige gegangen, vielmehr ich habe zwei unterschiedliche eine zeitlang besucht. Aber ehrlich gesagt, ich glaub ich hatte halt einfach Pech, da wurde soviel über Selbstmordgedanken/versuche gesprochen, dass es mir ganz anders wurde und ich irgendwann nicht mehr hinging.
    Mein Mann hat ca. 1.5 Jahre eine SHG regelmäßig besucht. Irgendwann ging er nicht mehr. Jetzt habe ich ihm ehrlich gesagt schon die Pistole auf die Brust gesetzt: ich habe zu ihm gesagt, dass sich was ändern muss, ich kann ihm nicht sagen wieviele Sprünge die Vase (Ehe) noch aushalten wird/kann und dass wir jetzt ein Kind haben und das an erster Stelle steht und immer stehen wird und ob er wirklich möchte, dass unser Sohn mal mitbekommt dass sein Vater trinkt?! Er soll was für sich tun, etwas ändern, es in den Griff bekommen. Mein Mann hat dann gemeint, dass er gedacht hat er hätte alles im Griff und dass er sich vor unserem Sohn und mir schämt. Er will was tun. Heute hat er sich einen Termin bei der Suchtberatung geben lassen.
    Du hast schon Recht mit deiner Frage Kaltblut, wenn man Co ist muss man ständig aufpassen dass man es ihm nicht aufzwingt sondern es muss von der betroffenen Person selber kommen.

    Liebe Grüße restless

  • Hallo Restless!

    Auch von mir ein Herzliches Willkommen hier im Forum!

    Du denkst nicht, dass du Co-abhängig bist? Was meinst du sonst, ist dein Verhalten?
    Ich lese mich da total in deinen Worten, und ich BIN co-abhängig.
    Viele lange Jahre habe ich so gelebt wie du. Habe auch die Kinder vorgehalten, damit er weniger trinken sollte, habe geschwiegen, verheimlicht, und,und, und.
    Leider hat nichts gefruchtet. Mein Mann hätte nie eine SHG besucht, im nassen Zustand. Jetzt weiss ich aber auch, dass es überhaupt nichts gebracht hätte!
    Für meinen Mann musste erst das Ende unserer Ehe knallhart vor ihm stehen, die Entscheidung: Wir oder der Alkohol. Erst dann hat er - ich konnte nicht mehr! - sich in eine SHG begeben, und sich mit der Trockenarbeit beschäftigt.
    Jetzt sind fast zwei Jahre vorbei, mit "Vorfällen" auf beiden Seiten.
    Ich bin genauso am Verarbeiten wie er. Mir hat auch eine Gruppe geholfen , eine Therapie für mich und natürlich hier alle Leute im Forum.

    Es hat aber auch erst eine Zeit gedauert, bis ich meine Krankheit so richtig gesehen und akzeptiert habe. Und dann brauchte und braucht es Zeit mit dem Verarbeiten.

    Dir wünsche ich noch ganz viel Austausch hier, der dir weiterhilft, Mut macht, für DICH neue Wege zu gehen und DIR und deinem Kind erst mal aus dem Leiden zu holen. So oder so.
    Alles Gute und liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • hey restless,

    ich schreib mal klein, das geht schneller.

    ich bewundere deinen mut, trotz deiner enttäuschung durch die freundin hier alles aufzuschreiben. respekt. ich selbst wurde gestern durch einen pfarrer, bei dem ich hilfe suchte, auf den pott gesetzt. ich selbst bin eine extrem co-abhängige (sagte man mir gestern) und kann noch nicht begreifen, wie es weitergehen soll. himmelhochjauchzend-zu tode betrübt würde ich es beschreiben. auch ich vertraute mich mehreren leuten an und wurde enttäuscht. wurde ich das wirklich? ich glaube, ich wollte/habe die realität nicht mehr gesehen. mein vater ist seit 1 woche in einer entzugsklinik, ausgang ungewiss. ICH wollte immer, das er tut und macht, ICH,ICH,ICH-


    manchmal habe ich das gefühl, das ich als co-abhängige mehr leide, als der eigentliche patient. sehe ich das falsch? wer weiß...

    liebe restless, ich möchte dir aus erfahrung sagen, das du garantiert zu jung bist, um dein leben an einen alkoholiker zu hängen. ich mit 29 lenzen muss reden schwingen, aber ich stecke mittendrin im sumpf, habe aber begriffen, das, wenn ich mir jetzt nicht schleunigst hilfe hole, ich irgendwann ebenso in dem sumpf stecke, wie die kranke person, über die wir hier reden.

    ich hoffe, du kannst es etwas nachvollziehen. alles gute wünsche ich dir und drücke die daumen, das du stark wirst, bleibst und das du einen für dich akzeptablen weg aus der problematik findest. ich denke alle hier anwesenden unterstützen dabei sehr gern.

    kati

    Hinfallen ist keine Schande, wieder Aufstehen ist Größe!

  • Hallo Gotti,

    vielen Dank für deine Antwort. Natürlich bin ich Co. Zumindest weiss ich das seitdem ich weiss dass es überhaupt Co-Abhängigkeit gibt. Entweder habe ich mich falsch ausgedrückt oder du hast es falsch verstanden. Das ich unser Kind vorschieb - so habe ich es nicht gesehen und das will ich auch nicht. Aber man weiß eigentlich auch gar nicht mehr was richtig und falsch ist. Wie geht es dir denn mittlerweile?

    Lieben Gruß restless

  • Hallo Kati,

    es tut mir leid, dass du kein verständnisvolles Ohr von deinem Pfarrer bekommen hast. Ich danke dir für deine Zeilen die mir gezeigt haben, dass es richtig ist mal darüber zu reden egal wie die Reaktionen ausfallen. Für Unbeteiligte mag das wohl auch schwer nachzuvollziehen sein und sind wir mal ehrlich würden wir nicht ebenso mit Unverständnis und Kopfschütteln reagieren wenn wir Außenstehender wären. Ich habe mir viele Gedanken in der letzten Zeit gemacht. Bin auch der Meinung wo ein Alkoholkranker ist ist der Co-Abhängige ebenso. Meiner Meinung nach kann man sich dem gar nicht entziehen. Hört sich irgendwie heut alles komisch an - aber ich hoffe du verstehst was ich sagen will.
    Liebe Kati, hast du noch einmal versucht dir Hilfe zu holen? Ich drücke dir die Daumen dass du diesesmal an jemanden verständnisvolleren geraten wirst. Laß was hören,

    lieben Gruß restless

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