Kurz vor einer räumlichen Trennung...

  • Hi Anja & herzlich willkommen hier. :P

    Zitat

    Ich bin mir zu 100% sicher das eine räumliche Trennung erforderlich ist


    Bist Du sicher, dass das 100% sind? Für mich liest es sich eher wie 50-60%, denn wäre ich bei etwas 100%ig sicher, dann würde ich das machen.

    Meine einfache Logik. :lol:

    Zitat

    Ich weiß so langsam nicht mehr was ich machen soll.


    Was würdest Du Deiner Freundin raten, wenn sie mit diesem Satz zu Dir kommen würde?

    Liebe Grüsse
    skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Was bringt es mit einem nassen Alkoholiker etwas vernünftiges besprechen zu wollen? :roll:
    Im besten Fall erinnert er sich daran in den nächsten Tagen, im schlechtesten Fall behauptet er, Du hättest nie was gesagt.

    Tun statt reden bringt dir mehr Erfolg.
    Und lässt dich glaubwürdig bleiben.
    Vor ihm und vor dir selbst!

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hey Du, für einen möglichst problemlosen und vollwertigen Neuanfang würde ich Dir empfehlen die Wohnung aufzulösen... da kannst ganz neu und nur für Dich losmachen....
    Hat mir gutgetan!

    grüße
    Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo, ich habe länger als 3 Monate nach einer Wohnung gesucht und dann einen Nachmieter der die Wohnung schneller übernimmt. Und habe in dieser Zeit viel für mich gemacht und mich abgegrenzt.

    Lg Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Ich bin gespannt wie er reagiert und hoffe inständig, dass ich bei meinem Vorhaben bleibe!!!![/quote]

    Hallo Louis2006,

    ich kenne auch das Dilemma, wenn man einen bestimmten Menschen sehr mag, aber gleichzeitig genau deshalb in eine schwere persönliche Krise gestürzt wird.
    Ich kann dir erzählen wie das bei mir ist, aber du wirst in den 8 Jahren Beziehung auch schon Einiges erlebt haben.

    Wie hoch würdest du momentan deine Belastungsgrenze einschätzen?
    Warum möchtest du dich gerade jetzt trennen?

    > Ich habe mich vor ca. 2 Jahren räumlich von meinen Lebensgefährten getrennt. Dennoch wollte ich aber die freundschaftliche Verbindung aufrecht erhalten. Da wir uns dennoch immer wieder getroffen haben usw., hat das für seine Erkrankung und für mich eigentlich dann gar nichts gebracht.
    Außer daß ICH noch den finanziellen und psychischen Dauerstress hinzubekommen habe.
    > Habe trotzdem noch (so was von doof) an die echte Liebe zwischen uns beiden geglaubt und daher die vielen Entäuschungen verdrängt.
    > Heute weiß ich, daß eine Beziehung mit einen Alkoholiker ( er ist ein Spiegeltrinker) nicht funktioniert und die Liebe doch keine Liebe ist.

    Mein Freund ist ein sogenannter Frauenversteher, weiß was wir wollen, was ankommt, was ich brauchte. Der Alkohol hatte die Hemmschwelle so angenehm gelockert und unser Bedürfnis wieder gestillt.
    > Heute weiß ich, daß der Alkohol für ihn wirklich das "Dringlichste" ist und er hört nicht auf zu Saufen, solange nicht, wie ich oder jemand anders IHM in welcher Form auch immer noch beisteht.
    > Doch das Schlimmste aber war für mich gar nicht mal der Alkohol an sich, sondern daß er durch die fortschreitende Krankheit immer matter geworden ist, daß er seine Aufgaben und Verantwortungen brachliegen lies und deshalb delegiert und tyrannisiert hat, und meistens mich.

    NUR DEINE Entscheidung letztlich kann dir niemand abnehmen. Mein Hausarzt hat mir empfohlen, daß in einer psychisch angespannten Situation auch gar keine Entscheidungen fallen sollen. Am Wichtigsten ist Unterstützung, Beratungsstelle, Therapie, der Rest ergibt sich fast von selbst.

    Würde mich freuen, wieder von dir zu lesen und wünsche dir die Kraft und Zuversicht für die nächsten Schritte.
    Liebe Grüße von Emma

  • Hallo Louis,

    Zitat

    Meine Belastungsgrenze ist mit der Entscheidung mich zu trennen eigentlich schon erreicht. Ich will mich jetzt trennen, weil ich merke, dass es nichts bringt, dass ich ihm nicht helfe und vor allem dass ich es einfach nicht mehr kann.

    Meine Belastungsgrenze liegt zur Zeit wohl so bei 20 - 30%, aber nur weil ich gerade in einer "Psychosomatischen Tagesklinik" in sehr erfreulicher Behandlung sein kann. Vorher war meine Grenze schon fast bei Null, bin von meinen Hausarzt mit einen schweren Erschöpfungssyndrom und Bluthochdruck eingewiesen worden.

    Zitat

    Seine erst Frage war, was passiert mit dem Hund. Ganz toll! Nun ja den werden wir uns teilen, ist dann halt ein Scheidungshund.

    Ich glaube, seine Frage zeigt doch, daß er auch ein Herz hat. Männer sagen doch nie, was wir hören wollen, wenn wir´s erwarten.

    Zitat

    Blödsinn alles. Nun ja, man merkt er glaubt mir nicht, aber ich habe ihm gesagt, dass mir das scheißegal ist und ich mir jetzt eine Wohnung suchen werde, was er macht ist mir egal.

    Da gibt es wohl momentan sehr viel Wut bei dir. Dennoch, ihr hattet lange Zeit miteinander eine Partnerschaft und noch vor kurzem hast du geschrieben, daß du ihn liebst.

    Zitat

    Alles nicht sehr befriedigend, aber man merkt ja, das er mich überhaupt nicht ernst nimmt mit meinem Vorhaben.

    Liebe Louis, bitte vergiss nicht, daß dein Mann an Alkoholismus leidet und ohne ärztliche Hilfe oder Selbsthilgegruppe gar keine große Chance hat.

    Zitat

    Wenn es mir zu bunt wird, habe ich einige Freunde zur Unterstützung die Eingeweiht sind und mich auch gern für ein paar Tage/Wochen aufnehmen. Bin darüber sehr glücklich und hoffe dass ich weiterhin in meiner Kraft bleibe.

    Das ist spitze, denn auch man selbst kann die Situation, genauso wie der Alkoholiker ohne Unterstützung nur ganz schwer bewältigen. :(
    Und gerade mit der Trennung gehen die ganzen Probleme erst richtig los.
    (Telefonate, Versprechungen, Sehnsüchte, Trauer,....)

    Wie ist es denn jetzt bei dir Emma?
    Seid ihr wieder zusammen?
    Hat er es geschafft trocken zu werden/bleiben?

    > ES ist so, ich habe mich getrennt, es gibt keine Treffen und keine Anrufe. Manchmal meldet er sich noch und aus Mitgefühl reagiere ich ab und zu, sage ihm deutlich - daß ohne den Entzug + Lz-therapie das mit uns nichts mehr wird.
    > Nur bitte keine langen Gespräche führen, wenn möglich die Grundbausteine für Co-Abhängige einhalten.

    Mein Expartner ist nach wie vor Weinliebhaber, nach wie vor uneinsichtig und hat hohe Leberwerte.
    > Eine Therapieeinsicht kann da Monate dauern , wenn überhaupt.
    Das muß alles ER wollen/erledigen.

    Trotzdem geht es mir den Umständen entsprechend gut, habe in der Klinik jemanden gefunden. Will zwar momentan nur mehr wieder genesen und wieder arbeiten können. Doch nur Reden ist ja auch mal schön.

    Hoffentlich konnte ich dir ein wenig weiterhelfen. Achte gut auf Dich und auf deine Gedanken und höre auf dein Herz.
    MLG - Emma

  • " das hat mich zutiefst verletzt und lässt mir jetzt keine ruhe mehr... warum sagt er auf einmal sowas?"

    ..... das habe ich hier im Forum schon sehr oft gelesen. Der Alkokolkranke sieht da wohl seine Felle davon schwimmen und kontert mit radikalen Entschlüssen.

    ES ist das wohlbekannte Katz und Maus -Spiel in dieser Krankheit.
    Das können dir viele hier bestätigen. Das ist so wie mit den grauen Elefanten. Wenn man nicht an Ihn denken darf, ach wie toll schwirrt dieser doch im Kopf rum.

    Mein Partner hat auch sehr oft so reagiert. Habe auch immer wieder gelitten und das einfach nicht verstanden.
    Bleib bei Dir, bei deinen Wünschen,....

    (Jetzt muss ich aber Schluß machen und mir noch meinen Haare fönen.)
    Schönen Abend noch
    ....Emma....

  • https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…bhaenigkeit.php

    Hallo Du, hier der Link zu den Grundbausteinen.

    Ich verstehe deine Schmerzen gut. Ich habe das mehrfach durch, das ist noch gar nicht so lange her. Und es hat so verdammt wehgetan. Ich hatte schon Tage da habe ich mich deswegen zu Hause verkrochen weil ich unfähig war irgendwas anderes als diesen Schmerz zu fühlen.
    Ich bin dankbar das ich diesen Schmerz fühlen konnte. Und ich habe mich dem auch für einige Tage vollkommen hingegeben. Und auschließlich getrauert und geweint.
    Ich habe viel für mich geschrieben um das alles irgendwie in Worte zu fassen und aus mir rauszulassen.
    Dann habe ich angefangen Übungen zu machen um mich nicht im Schmerz zu verlieren. Hab Ihn weggeschickt den Schmerz und die Trauer. Ich wollte davon nicht mein Leben bestimmen lassen. Es ist dann wichtig in Bewegung zu gehen und in Taten und kleine Entschlüsse zu fassen. Weitergehen und nach und nach das eigene Leben zurückerobern.
    Das fängt bei mir immer mit regelmäig schlafen und essen an. Sich was richtig gutes kochen und putzen und entrümpeln find ich auch ziemlich passend und es lenkt ab, und gleichzeitig tust Du was für Dich.
    Wenn Du jetzt ausziehst hast Du ja auch jede Meneg zu tun und Du kannst schonmal deine neue Wohnung planen und es Dir dort besonders hübsch machen, damit kann ich mich super ablenken.

    Denk an schöne Sachen wenn Du getrauert hast...Ja?
    Liebe Grüße
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Louis!

    Da schicke ich dir schnell mal eine Portion Kraft und Durchhaltevermögen, damit die nächsten Tage einigermaßen gut ablaufen.
    Hast du jemanden mit dem du persönlich reden kannst? Jetzt wäre ein Seelsorger gleich welcher Art für dich hilfreich.
    So einen wünsch ich dir, damit du deine Trauer auch rauslassen kannst, und es dir bald besser geht.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Louis!

    Deine Beiträge zu lesen, hat bei mir massives Herzrasen ausgelöst, aber das habe ich die letzten 17 Tage fast durchgehend.
    Ich bin grad in der selben Situation wie du, habe mich von meinem Freund getrennt, den ich noch immer über alles liebe, aber ich weiß das einfach so weitermachen zu nix führt.
    Ich möchte die gemeinsame Wohnung eigentlich behalten, mach aber grad Abi und bekomm Hartz IV, ohne Mitbewohner kann ichs vergessen.
    Er sucht fleißig nach ner eigenen Wohnung, ich schlaf fast jede Nacht bei verschiedenen Freundinnen oder bei meiner Mutter.

    Es ist richtig hart, wir sehen uns fast täglich, er trinkt natürlich jedes mal (einige Wochen vor unser Trennung ist es wieder mehr geworden, vielleicht 3-4 mal die Woche ein paar Bier). Trotzdem fühl ich mich andauernd, wenn ich ihn seh, wie frisch verliebt. Er ist so unglaublich verständnisvoll und lieb zu mir...

    Sein Trinken gerade tut mir nicht weh, unsere gemeinsame Wohnung war tatsächlich so gut wie immer alkoholfreie Zone,dass heißt ich kenn ihn zwar leider durchaus mit Fahne, aber sah ihn nahezu nie trinken. Ich versuche zu hoffen, dass jedes Bier was er trinkt, ihn näher zum völligen Absturz bringt, zurück zu der Einsicht (die bereits vorhanden war, bevor er glaubte, es kontrollieren zu können) Abstinenz leben zu wollen und die notigen Schritte dieses Ziel zu erreichen zu machen.

    Es klingt bescheuert, ich bin grad optimistischer als je zuvor!

    Zitat

    Ich habe noch nie in meinem Leben so ein Gefühlschaos erlebt, ich versuche grad ganz tapfer durch zu halten, führe auch viele Gespräche darüber und trotzdem gibt es immer wieder Momente wo mir einfach nur die Tränen laufen..

    Hoffe habs mit dem Zitieren richtig gemacht, der Satz hätte auch von mir kommen können.

    Auch dieses "ganz" oder "gar nicht", in meinen Augen Form von emotionaler Erpressung, wenn wir uns jetzt trennen, dann ist es für immer, habe ich jetzt bereits zum zweiten mal erlebt. Bei unser ersten Trennung im vergangenen Jahr, war das echt eine Masche, die bei mir gezogen hat, ich habe mich für unsere Beziehung entschieden. Dieses mal hat mich der Satz kalt gelassen, ich habe ihn nicht ernst genommen.

    Ich wünsche Dir unglaublich viel Kraft und ganz viel Ablenkung für die erste Zeit!!! Du hast mir auf jeden Fall mit deinem Beitrag so unglaublich deutlich gemacht, dass ich nicht allein mit meiner mir viel zu krassen Situation bin und dafür danke ich Dir!


    Liebe Grüße
    Elli

  • Hallo Anja!

    Ich wünsche Dir auch weiterhin ganz viel Kraft!!!

    Du bist mit deiner Situation nicht allein...Ich schätze mal dein Freund hat vorher auch überwiegend heimlich getrunken,jetzt macht er´s wieder ganz offiziel in eurer Wohnung...Ich versuche jedes Bier was ich ihn trinken seh positiv zu sehen. Er hat währrend unser Beziehung seinen Alkkonsum drastisch reduziert, sodass er plötzlich immer wieder glaubte, sein Problem kontrollieren zu können. Natürlich Schwachsinn! Da es jetzt wohl nicht mehr lange dauert bis er wieder voll körperlich drauf ist, ist er auf dem besten Weg des Abrutschens...der mittlerweile in meinen Augen der einzige ist, der seinen Willen zur Veränderung stärken kann! Wenn mir auch bewusst ist, dass es leider nicht zwangsläufig postiv laufen muss.

    Also in einem Bett schlafen würde ich vermeiden...so lief bei uns unsere erste Trennung vor einem Jahr und das blieb bei einer Trennung von 7 Tagen nach der sich natürlich nachhaltig nix positiv veränderte-weder für mich noch für ihn.

    Auch das mit emotionaler Musik versuchen, den anderen rumzukriegen kenn ich. Musste mir in den ersten Tagen auch so einiges an hören, unter anderem ,,unser Lied" - Chima ,,Wundervoll".

    Da bei uns die räumliche Trennung auch noch nich vollzogen ist (er sucht noch was neues), versuch ich so gut wie immer bei Freunden zu schlafen. Du sagst, du hast da Möglichkeiten- dann nutze sie!

    Liebe Grüße
    Elli

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