stark sein

  • Hallo Ihr alle,

    mein 'neues' Leben - ein bisschen ist es das ja schon mit der neuen Arbeit - fühlt sich wieder ein Stück besser an als noch vor z.B. einem halben Jahr. Wie schön.

    Ich kann dankbar sein und freu mich jeden Tag über irgend etwas, auch über Kleinigkeiten. Denn das soll ja die Nahrung für die Seele sein.

    Sich ernähren - mit guten Dingen, Speisen, Gedanken, Worten und Taten, sich und andern Nahrung geben. Das ist ein schönes Bild und ich mag es, dies zu leben.

    Die gute Absicht hinter den Dingen kommt an, sie strahlt sozusagen durch.

    Gerade hab ich interessanter Weise in der Arbeit sehr viel Altes aufzuräumen, zu sortieren, zu beurteilen, neu zu ordnen - oder einfach zu entsorgen. Etwas trocken, manchmal quälend - dann muss ich schnell wieder was anderes machen. Damit ich lebendig bleibe und nicht im Staub der Vergangenheit, die nicht meine ist, stecke - und husten muss ;)
    Zum Glück kann ich mir meine Arbeit gut frei einteilen und es gibt sozusagen einen bunten Reigen an verschiedensten Aufgaben, von denen ich viele mag und als sinnvoll erachte.
    Wenn ich an einer Sortierarbeit nicht mehr weiter kann, versuche ich, mir was anders, besser passendes heraus zu suchen und das zu erledigen. Auf solche Kleinigkeiten kommt es auch oft an, dass man eben nicht nur büffelt und schuftet, sondern auch auf die Qualität und den Charakter der einzelnen Arbeiten und Aufgaben achtet.

    Ich habe noch immer ein gutes Gefühl. Abends hab ich noch Energie übrig, um Dinge zu erledigen - das war nicht immer so. Und das freut mich.
    Auch kann ich oft raus gehen zu Ortsterminen, was ich eeewig lange nicht hatte und was mir den Tag abwechslungsreicher macht.
    Ich kann mich gut einbringen und habe noch Zeit, mir über meine weiter währende Umgestaltung des Privatlebens Gedanken zu machen. Inzwischen merke ich auch immer besser, wann ich eine Pause brauche. Etwas zu spät noch, aber immerhin ;)

    Tiefschläge und depressive Phasen sind momentan nicht sehr ausgeprägt. Meine Kraft scheint ganz gut eingeteilt zu sein. Dennoch ist mir das Alleinsein noch schwer.
    Am Wochenende war ich zu einem klassischen Konzert und habe es sehr genossen. Zum Glück hab ich mich aufgerafft und bin nicht traurig allein zu haus geblieben.
    Ich versorge mich so gut ich es vermag mit allem, was Körper, Geist und Seele benötigen. Schwierig genug manchmal, es klappt mal besser mal schlechter.

    Ich freu mich über Unterstützung, die ich in der Arbeit bekomme - auch irgendwie ungewohnt und wohltuend für mich :)

    Die alten Tage sind halt einfach vorbei, wo ich immer nur geackert habe und alles, was ich konnte und wollte und tat und schuf, weg gegeben habe, ohne mir auch nur einen Gedanken darüber zu machen. Weg gegeben vor allem an eine Person, die die Energie wie ein schwarzes Loch aufsaugte, weil sie ihre leider im Weinglas ersoffen hatte.

    Solche tiefe Wut hatte ich gestern wieder, nachdem ich hier geschrieben hatte, ganz tief im Bauch. Aber es tat gut, das zu spüren und gab mir Energie, weiter zu gehen.

    Heute hab ich auch eine kleine Zeichnung angefertigt - ein knuddeliges Tier kam heraus und wuchs auf dem Papier. Gelb und fellig, tja, immer wieder eine Überraschung, wenn man den Zeichenstift, die Kreide oder die Buntstifte zur Hand nimmt ;) ;)

    Mein Leben wird immer bunter und fühlt sich innen reicher an. Es gefällt mir, was neu kommt!

    Seit ich hier schreibe, hab ich erst richtig und konsequent das Schweigen über die Alk.Mutter und die Familie, aus der ich komme gebrochen. Was eine Wohltat!!

    Liebe Lanvendelgrüße.

  • ...Dir, liebe Linde, viele Lavendelgrüße zurück ;)


    Heute
    ist wieder viel Wut da, warum hat sie mir das angetan?
    Der komische Psychologe sagte tatsächlich 'was wollen Sie denn da aufarbeiten in Ihrer Vergangeheit?' - hat der sie noch alle? Dass eine solche Kindheit und Jugend Wunden hinterlässt und eine Aufarbeitung mit viel Aufmerksamkeit notwendig ist, weiss doch wirklich jedes Kind! Was für ein Idiot. Aber an solche bin ich ja schon so oft geraten. Da hilft nur Abschied nehmen und mal wieder die Sache selbst in die Hand nehmen. Nicht dass so jemand einem vorgaukelt, er sei fachlich ausgebildet und habe Erfahrung mit 'solchen Fällen', nein, er drängt einem auch noch einfach seine Philosophie und Denkweise auf und macht schon gerade was er will mit einem, weil man ja psychisch krank ist. Was ein A.loch. Es hat schon wieder Eeewigkeiten für mich gedauert, mich von diesem Schock zu erholen. Wieder mal statt Unterstützung und Hilfe nur neue Steine, die man in den Weg gelegt bekommt.
    Tja, es ist mir geglückt, den Absprung zu schaffen. Mich zu emanzipieren. Einmal mehr.
    Keiner von den tollen Fachleuten, die ich getroffen habe, hatten auch nur annähernd so viel Intelligenz und Einfühlungsvermögen, geschweige denn Erfahrung mit Menschen in meiner Situation, dass sie würdig gewesen wären, ihr Geld an mir zu verdienen! Was für armselige Egoisten!

    Trotzdem.
    Keiner. Hat mich mehr verletzt und dauergepeinigt wie
    sie.
    Keiner.
    Hat mir mehr angetan und mich mehr belogen.
    Keiner.
    Hat mich mehr missbraucht.
    Sich mehr an mir befriedigt,
    bereichert,
    mich mehr
    verachtet,
    dressiert,
    an der Nase herum geführt.

    Das ist ja schonmal beruhigend.

    Denn an dieser Stelle bin ich offensichtlich aus dem Karusell des immer wiederkehrenden seelischen Missbrauchs ausgestiegen.
    Sicher, später kamen noch mehr schmerzhafte Übungen. Geburten. Geburten meiner Selbst.
    Aber keine war mehr so schlimm wie die mit der Alk.Mutter.

    Noch heute habe ich Angst,
    so zu sein wie sie.
    Angst, emotional total kaputt zu sein.
    Angst, dass ich nie mehr jemanden lieben kann.
    Angst, dass ich immer allein sein muss.
    Weil sie mich zerstört hat.
    Weil sie will, dass es mir schlecht geht.
    Damit sie über mich herrschen kann.
    Wie früher.

    Ich hasse das, was sie mir angetan hat!

    Ich bin froh, sie nicht mehr sehen zu müssen.

    Endlich wieder lebendiger sein zu können.

    Und es können noch Millionen angeblicher Fachleute mir irgendwelchen Kram erzählen, ich werde zuallererst versuchen, auf meine Empfindungen zu achten und danach zu handeln.

    Ihre Armut, ihre Verlogenheit, ihre Sucht haben mit mir nichts zu tun - wie gern würde ich das wirklich glauben. Tief im Innern weiss ich das.
    Aber im täglichen Leben vermisst noch immer das kleine Kind die Mutter. Oftmals.
    Wenn ich mich dann um mich kümmere und sorge und mich versorge, habe ich schon mehr umgesetzt vom Gelernten, als ich mir noch vor ein paar Jahren vorstellen konnte.

    Ich dacht immer, mit mir ist doch alles o.k.
    Ich zapple noch.
    Lebensqualität war das keine.
    Aber das hatte ja noch nie gezählt.
    Immer nur die Alk.Kuh. Ständig verlangte sie wie ein Riesenbaby Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten und Besänftigung und ich fing dafür Gemotze und Gezeter ein und 'jaja's' und Lügen. Eine ganze Welt voll Lügen.

    Wie schön, dass ich sie stehen lassen konnte. Sitzen lassen. Wie gemein von mir aber auch. Ich Rabentochter. Tja, das war nicht mal böser Wille - einfach nur eine Entscheidung für mich und meine Gesundheit.

    So.

    Jetzt sitz ich hier. Gerade so überlebt sozusagen - naja, besser schon. Aber ich bin totunglücklich, dass ich finanziell und familiär nicht allzu zu üppig ausgestattet bin - es ist ein Jammer, manchmal belastet mich das so sehr.
    Gestern hab ich eine Schulbekannte von der Mittelstufe getroffen, und endlich mal jemand, der auch in einer etwas ähnlichen Situation ist wie ich. Auch kinderlos und unverheiratet zumindest.
    Was ein Trauerspiel - nun ja. Auch das wird sich sicher zum Guten wenden, ich kann nunmal keine normale Biographie vorweisen und habe absolut keine Lust, mir deshalb Vorwürfe zu machen.
    Und - was ist schon normal? Nur weil die Alk.Mutter schon zu Studienzeiten herrisch wünschte, endlich Großmutter zu werden, mir gleichzeitig aber jede Beziehung madig machte, brauch ich ja heute kein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich es nicht gebacken bekomme.

    Backen.
    Ja, am Wochenende wieder. Brötchen. Und vielleicht noch Kuchen.

    Kann mich oft - seit dem Winterbeginn nun schon - zu nichts motivieren und aufraffen. Fühle mich dann deprimiert und sehe nur einen Haufen Probleme und Aufgaben.
    Gestern abend war ich zur Sauna - das hat gut getan!
    Ich habe keine Lust mehr, mich täglich zu fragen, ob ich es auch hinkriege! Ich hab das so satt. Erstens darf bei mir auch mal was schief gehen, ohne dass ich gleich wie früher bei der Alk.Mutter sch... bin. Und zweitens hab ich schon immer meinen eigenen Stil gehabt, für den ich gekämpft habe. Natürlich zum Missfallen der Alk.Mutter.

    Ich hatte einfach eine emotional viel zu enge Bindung. Bin froh, dass das vorbei ist!
    Keine Ahnung, wie lang sie noch braucht, um sich entgültig zugrunde gerichtet zu haben. Werde es erfahren, wenn sie sich ersäuft hat.

    Seelisch ist sie ja schon lange tot.
    Das Sterben mit anzusehen hat auch sowas von weh getan. Aber sie wollte es so.
    Hätte den Absprung etwas früher schaffen sollen - zu meinem Besten - aber ich dachte immer, es tut sich nochmal was.
    Es hat sich aber nichts getan.
    Jedenfalls nichts Lebenserhaltendes.

    Was für ein Trauerspiel. Ihr Trauerspiel.
    Aber noch heute ist es mir peinlich, zu erzählen, dass meine Mutter Alkoholikerin ist. Wenn ich einen guten Tag habe, fällt es mir leichter. Aber sonst - ich verschweige es oft lieber.

    Mal schauen, wie es in Zukunft wird.

    Habe heute einen knuffigen Teppich in mein neues Büro gelegt ;) Sieht sehr wohnlich aus.
    Und hier bei mir zu hause hab ich jetzt mehr Platz am Schreibtisch durchs Umräumen am vergangenen Wochenende.
    Habe mir vorgenommen, die ein oder andere Wand zu streichen im Frühling. Ich hoffe, ich kann mich endlich dazu aufraffen!

    Eine Zeit lang hatte ich große Angst, ein Workoholic zu sein, ganz nach dem Vorbild des Vaters. Aber inzwischen glaub ich nicht mehr daran. Und ich denke, ich kann wieder etwas aktiver werden.

    Jetzt kommt ja auch bald der Frühling. Beim spazieren gehen in der Mittagspause hab ich sooo viele Vögel zwitschern gehört, das war sehr schön :)

    So, das hat gut getan.

    Liebe Grüße,
    Lavandula

  • Heute hab ich einen gemischten Tag gehabt - er hat nett angefangen mit Sport und ganz netten kurzen Gesprächen - und dann hab ich mich mal wieder verkrümelt.
    So als ob ich warten würde, dass jemand kommt, der mich holt, der mich braucht.
    Sowas komisches. Möchte ich doch gar nicht.
    Einerseits hatte ich viel zu tun hier in der Wohnung - wie immer eigentlich - und habe auch einiges erledigt und auch schöne Dinge getan.
    Aber dann hab ich mich mal wieder total einsam gefühlt.
    Wie so oft.
    Obwohl ich nur einen Nachmittag alleine war - und selbst gewählt.
    Da scheint ein kleines trauriges Mädchen viel Aufmerksamkeit zu brauchen. Kriegt sie :)
    Ich werde alles tun, um mir meine Bedürfnisse und Wünsche, so gut ich es vermag, zu erfüllen. Immer noch. Immer weiter.
    Zum Glück war ich nicht deprimiert heute.
    Schonmal ein Fortschritt. Das freut mich total - denn meistens ging es (bis vor ein paar Monaten regelmäßig und seit einigen Wochen immer seltener) ab einem bestimmten Punkt rapide bergab mit mir. Dann fühlte ich mich irgendwann nur noch eeelend, ohne bemerkt zu haben, wie ich dahin kam.
    Ich denke, das ist schon viel besser geworden.
    Die verschiedenen Therapie- und Heilpraktikermehtoden helfen.

    Am Freitag hatte ich einen sehr schönen Spaziergang zusammen mit dem Mann, den ich vor einer ganzen Weile kennen gelernt, aber bis jetzt nur telefonisch und per Mail kontaktierte. Zuuufällig lebt er in der Stadt, in der ich jetzt arbeite. Na sowas ;) Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag und ich war angenehm und positiv überrascht.
    Jetzt bin ich nur noch etwas in Bedenken, ob er gesundheitlich nicht zu angeschlagen ist und ich mich wieder in die so gründlich antrainierte Rolle des stillen, unauffälligen Helfers und Seelentrösters begebe. Kann sein, dass ich zuviel Furcht habe - aber irgendwas ist dran an dem Thema.
    Nun ja, es ist ja auch gut, wenn die Gespräche tiefgründig und ehrlich sind. Und der Andere einem nichts vormacht. Darauf lege ich sehr viel Wert.

    Werde mich weiter überraschen lassen - und freu mich schon auf ein nächstes Telefonat.

    Bei dem Thema Partnerschaft merke ich so richtig, wie das die letzte Domäne war, in der die Alk.Mutter sicher 15 Jahre lang versucht hat, mich in den Griff zu kriegen und mich zu beeinflussen. Ihr war natürlich niemand gut genug, den ich mitbrachte. Keiner war ihrer würdig. Ich war so wütend auf sie, dass sie selbst sich hängen liess, betrog und log und die tollsten Ansprüche an andere hatte. Ständig. Jetzt ist sie zum Glück weg. Übrig ist eine Unsicherheit, wie er denn nun zu sein hat, mein Partner. Ich versuche, das mit mir auszumachen. Natürlich. Habe ja schon immer meinen eigenen Kopf gehabt. Habe auch keine beste Freundin, die, außerhalb der Familie stehend, mit ein bisschen Abstand sich meine Gedanken anhören könnte. Na, vielleicht wird das ja noch. Bin da offen.
    Der imaginäre Anforderungskatalog der Alk.Mutter sah jedenfalls vor, dass ich, egal, was ich tat, unter ihr zu stehen hatte - wie in einer Hackordnung. Wie primitiv! Mir war dieses Verhalten schon immer zuwider und ich gestaltete meine Beziehungen so gut ich es vermochte, mit Herz. Das war nichts für sie, an Liebe glaubte sie eh nicht.
    Also hatte sie auch keine.
    Und das Endergebnis war eine Riesenverwirrung, in der sie sich das, was sie brauchte, von demjenigen nahm, der gerade da war. Mann, Liebhaber, Tochter etc. Es gab bei ihr keine klaren Strukturen und ich merke heute noch, wie ich darunter gelitten habe, in diesem ekelhaften Chaos. Mit ihrem Lügen, Fremdgehen, besoffen an Fasching in der Sektbar mit Bekannten rummachen - igittttttttttt!!!!!!!!!!!!!
    Das hat mich alles so beschämt - und ich hatte wegen ihr damals meinen Ruf weg. Obwohl ich nichts dergleichen tat wie sie. Toll.
    Also versuchte ich, es besser zu machen und nach meinen Vorstellungen zu gestalten, wenn sich eine neue Freundschaft anbahnte.
    Sie fragte dann immer nur widerliche Sachen und sah ihre Typen eigentlich nur als Ernährer an, die was von ihr wollten.

    Mir wird übel, wenn ich das hier schreibe und an früher denke.

    Ich bin aber nicht meine Alk.Mutter!!!!!!!!!!!!

    Ich bin ich!!!!!!!!!!!!!!

    Jetzt ist es mir schon so gut gelungen, mit von der Beziehung zu ihr zu erholen, es wird schon alles so klappen, wie ich es möchte.

    Meine kreative Ader hat mir immer geholfen, über das seelische Leid hinweg zu kommen.
    Gestern habe ich auch wieder gezeichnet und heute ein paar Bilder neu platziert und das Wände Streichen schonmal weiter geplant.

    Am liebsten würd ich mir bald einen neuen Rechner zulegen, der schneller ist und mit dem ich wieder besser Bildbearbeitung machen kann. Meine Grafiken vermisse ich schon. Habe auch schon Pläne notiert, was ich als nächstes vorhabe zu scannen und weiter zu bearbeiten.
    Ich glaub, ich werd das Thema jetzt mal angehen :)

    Mein schöner nächster neuer Schal ist auch schon ziemlich weit gediehen, freu mich schon auf das Hellgrau mit Rosé.

    Habe mich gut erholt dieses Wochenende - und zweimal Sport hat auch sehr wohl getan.

    Jetzt wünsch ich allen einen schönen Ausklang des Wochenendes und einen prima Wochenstart :)

    LG,
    Lavandula

  • Hallo Lavandula,

    wie geht dein Bekannter selber mit der gesundheitlichen Angeschlagenheit um?

    Hast du den Eindruck, daß er deine Co-Knöpfchen aktiviert?


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hi Linde,

    habe noch kein abschließendes Bild, aber bis jetzt den Eindruck, dass er sich schon um sich kümmert und versucht, sich gut zu pflegen. Es geht eben auch um psychische Dinge - und ich hab noch nicht weiter gefragt, was genau gewesen ist außer zu viel Arbeit.
    Mich irritiert, dass es überhaupt für mich zum Thema wird.
    Er verlangt nicht von mir, dass ich mich um seine Probleme kümmere, er berichtet manchmal von sich, aber auch nicht zu tief greifend, eher sachlich - aber ich bin auf diesem Feld 'Psychogepräche' sowas von sensibel und gleichzeitig empfänglich... Ich fand seine Offenheit einerseits befremdlich, wir kennen uns m.E. nicht sooo gut, andererseits war ich froh, dass er es mir nicht verschweigt. Ich kann die Situation noch nicht so richtig einschätzen.
    Jedenfalls bin ich superskeptisch und habe überhaupt keine Lust auf ein Sorgenkind!!
    Wir können jedoch auch jeder Zeit das Thema wieder wechseln, ohne dass das ein Problem wäre.
    Ich fürchte mich einfach... Und bin gleichzeitig gaaanz mutig. Wie üblich.

    Ich hab insgesamt den Eindruck, dass es ihm besser geht als vor ca. 1,5 Jahren, als wir uns kennen lernten. Aber ich kann nicht so eben mal vertrauen, das geht nicht. Mal schauen, wie es sich weiter entwickelt.
    Heute war jedenfalls kein gemeinsames Konzert angesagt, weil er krank ist.
    Das Kranksein ist für mich sooo ein rotes Tuch, hach, es war halt immer ein Riesentratra in der Familie, wenn jemand krank war. Anstrengend, nervig etc., das waren die Titulierungen meiner Mutter. Also war ich am besten gar nicht krank, da meine Schwester öfter körperliche Symptome zeigte. Ich verkroch mich und hielt durch und erholte mich früh genug, bevor ich krank wurde.

    Tja, das Kranksein. So ein mieses Verhältnis wie ich immer dazu hatte, muss es mir ja suspekt sein, wenn jemand was hat. Das ändert sich sicher.

    Aber bis jetzt konnte ich auch noch nicht wirklich heraus finden, ob er wieder genesen ist.
    Ach - das verunsichert mich einfach. Ich möchte mich nicht wirklich auf jemanden einlassen, der starke psychische Probleme hat! Aber derzeit weiss ich ja nicht mal, ob das so ist.

    Also - ich werde es heraus finden, vorsichtig sein und auf mich achten.
    Vielleicht sind meine Befürchtungen ja auch unbegründet, weil ich mir etwas zurecht interpretiert habe. Muss noch ein paar Fragen stellen, um die ich wohl nicht herum komme.
    Ansonsten ist das schon seine Sache, darüber herrscht Klarheit.

    Tja, ich werde es heraus finden.

    LG,
    Lavandula

  • Hallo Ihr alle,

    der lange Winter ist dieses Jahr schon heftig, wie ich finde. Einfach sooo eine Kälte - aber auch so viel schöner weißer Schnee :) Man muss sich gut wärmen, schützen und pflegen - und es ist recht anstrengend und kompliziert manchmal, sich gesund zu halten.

    Meine Stimmung ist derzeit zwar gemischt, aber irgendwie überschaubar und nicht beängstigend. Hatte viele Hochs und wenige Tiefs in der vergangenen Woche wenn ich ehrlich bin ;)
    Manchmal dann, wenn ich erschöpft bin und noch so aufgedreht gleichzeitig, dann komme ich an den Urgrund der Gefühle, der noch unten vor sich hin dümpelt. Diese manchmal dunkle Masse, die sich erhebt wie ein Meeresungeheuer und in mir wütet - aus alten Verletzungen heraus, aus Zerstörungswut und aus der Angst vor neuen Dramen heraus.

    Raus lassen, wüten lassen - dann beruhigt sich alles wieder. Das Synfonieorchester in mir drin hat eben noch Übungsbedarf. Noch nicht jedes Instrument ist gestimmt und manche haben länger nicht geübt oder hatten keinen Bock, mitzuspielen.
    Also widme ich mich diesen Einzelinstrumenten liebevoll und versuche sie zum Üben und Klingen zu ermutigen. Das fühlt sich gut an. Sie dürfen zuallererst mal schreien und sagen, was sie ungerecht oder doof oder als verletztend empfinden, warum sie sich ignoriert gefühlt haben. Dann, als nächstes, wenn sie sich wieder beruhigt haben, können wir anfangen, zusammen Musik zu machen, können sie zeigen, wie schön sie klingen können.

    Uff, das ist manchmal anstrengend, aber immer lohnend.

    Hach, was kann man so knatschig sein und so ängstlich und so verunsichert...
    Aber dafür, dass es sooo viele Neuigkeiten gibt, bin ich sehr zufrieden, wie 'es' läuft ;)

    Meine Arbeit wird immer geordneter, ordentlicher, besser und effektiver. Habe erste Aufträge erteilt und überprüft, das tut mir gut. Kann mein Know-how gut einbringen.
    Meine neue Bekanntschaft ist interessant, nicht ganz einfach - und tiefgründig - und lustig und ich bin natürlich noch immer sooo skeptisch. Das erlaub ich mir. Ist in Ordnung. Darf ich sein, ist ja auch kein Wunder.
    Freu mich aufs Ausgehen heut abend. Mal gespannt, wie es wird.

    Heute hab ich mich gut ausgeruht und nur ein paar Dinge in der Wohnung getan. Gestern und vorgestern hab ich mich beim Sport ausgepowert - war so kribbelig, dass ich dringend Bewegung brauchte. Es hat sehr gut getan und auch gut geklappt.

    Jetzt werd ich noch was leckeres essen und ein bisschen Musik hören.
    Habe gezeichnet heute und hatte auch neue Ideen, wie ich vielleicht meine Bilder 'nach außen' bringen kann :)

    Liebe Grüße,
    Lavandula

  • Hallo lavandula=)

    mir gefällt der Vergleich mit dem Symphonieorchester, konnte gut nachvollziehen was du meinst!! Manchmal finde ich es gar nicht so leicht sich diesen "widerspenstigen" Instrumenten zu widmen, weil es zuerst einfacher erscheint dies nicht zu tun und sie zu ignorieren :cry: . Irgendwann merke ich dann doch, dass sie gepflegt werden müssen und erst dann kann es insgesamt besser werden.
    Danke für dieses Bild :D

  • Hola LaChela,

    ja, ich mag das Bild auch sehr :) Es ist eben auch ein schöner Ausdruck dafür, wie sehr es sich lohnt, die einzelnen klingenden Etwasse zu unterrichten, um dann auch den Gesamtklangkörper fühlen zu können. Aber natürlich klingt auch jedes Instrument für sich auf seine unwiderstehliche Art.
    Ich liebe Synfonieorchester-Musik sehr, war schon zu zwei Konzerten dieses Jahr. Es ist jedes Mal ein so schönes Erlebnis und die Musik durchdringt einen vollkommen.
    ...........................................................................................
    Jetzt
    hab ich
    Zeit.
    Für mich. Meine Bilder. Meine Gedichte - und alle Ideen.
    Danke dafür.
    Fühle meine Seele bunt.
    Sie gedeiht und ist quietschfidel - und auch mal erschöpft, so wie der Körper auch. Das ist auch gut so. Genau so darf das sein.
    War heute und gestern ganz lange in der Mittagssonne spazieren und fotografieren.
    Gestern abend bin ich noch gejoggt, seeeeehr gut - das hat ja so gut getan!
    Bin glücklich.

    Liebe Lavendelgrüße :)

  • Leben - lieben - lachen -

    das wird mein neuer Thread werden, denn das Thema 'stark sein' ist für mich nun genug beleuchtet :)

    Liebe Lavendelgrüße

  • Hallo Lavandula,
    ich habe gerade von Deiner "Orchestermetapher" gelesen.

    Spannenderweise habe ich das gleiche Bild auch schon einmal erwähnt:
    auf seite 3 in "meinem" Thread "sich selbst lieben".

    Die Fragen, die sich für mich mit diesem Bild ergeben haben, stelle ich als Zitat nochmal hier ein:

    Wie siehst Du das mit dem Selbst? Hast Du darauf eine Antwort?

    Liebe Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,

    komme gerade mal wieder hier ins Forum und lese Deine Frage.

    Aus tiefster Überzeugung kann ich nur antworten: die Seele ist heilbar, sie kann sich erholen und ihre wunderbare Aufgabe erfüllen. Ein Einklang zwischen Körper, Geist und Seele ist möglich. Meine dunkelsten Stunden und das helle Lachen sind der Beweis dafür. Die Musik ist im Innern täglich zu spüren und kann voller Freude und Zuversicht verschönert werden und zu einem wunderbaren Klang gebracht werden.

    Liebe Grüße,
    Lavandula

  • Hallo Lavandula,

    es ist so schön, Dich wieder zu lesen.

    Ich hoffe, Dir geht es gut auf Deinem neuen Weg!!

    Es ist schön, dass Du das auch so siehst mit der Seele. Ich glaube auch daran, dass sie heilen kann. Und auch ich kenne natürlich die schwärzeste Nacht und den hellsten Tag.

    Es ist nur manchmal schade, dass man in der dunklen Nacht so schnell den hellen Tag vergisst und damit die Zuversicht.

    Aber vielleicht ist das eine Frage der Zeit.

    Liebe Grüße,

    Sonnenstrahl

    Jeder kleine Schritt führt näher zum Leben.

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