Ich freue mich, dass ich wieder hier bin

  • So, nun ist es mal wieder an der Zeit, meinerseits einen kurzen Lagebericht abzugeben.
    Am Montag hatte ich nun meinen letzten Tagesklinik-Tag.
    Ich habe am Morgen ein Gespräch mit der Ärztin geführt und diese hat meiner Entlassung ohne Weiteres zugestimmt.
    Meine gesetzten Ziele hatte ich erreicht und alles andere kann ich sowieso nur von zu Hause aus auf den hoffentlich richtigen Weg bringen.
    Nun bin ich also den ganzen Tag zu Hause und genieße es momentan sehr, dass ich mir die Zeit einteilen kann wie ich es möchte.
    Es gilt, viele Dinge bzgl. meiner beruflichen Zukunft zu regeln - aber dabei lasse ich mir alle Zeit der Welt. Erstmal bin ich weiterhin krank geschrieben; es läuft alles auf eine Berufsunfähigkeit im Bereich der Altenpflege hinaus.
    Wahrscheinlich werde ich in absehbarer Zeit nicht um eine Rehabilitation herumkommen. Eigentlich will ich das nicht - aber es wird mir sowohl von Seiten der Krankenkasse als auch der Rentenversicherung dringend dazu geraten. Denn im Rahmen so einer Reha wird dann auch festgestellt, in wie weit ich überhaupt arbeitsfähig bin. Als Diagnose steht bei mir ja nicht nur das Alkoholproblem; es geht ja noch viel weiter.
    Wie gesagt, das lasse ich alles auf mich zukommen. Mein Hausarzt hat diese Woche eh noch Urlaub und dann sehe ich weiter.
    Ansonsten geht es mir wirklich gut. Ich gehe jeden Tag spazieren - egal bei welchem Wetter. Vormittags mache ich ein bisschen was im Haushalt und ich kämpfe gegen meinen inneren Schweinehund bzgl. meines Sports. So ganz kann ich ihn noch nicht besiegen. Mal raffe ich mich auf und dann mal wieder habe ich echt keine Lust. Ein bisschen frustiert bin ich wg. meines Gewichts. Im letzen Jahr habe ich nach dem Trinkstop innerhalb kürzester Zeit 8 kg. abgenommen. Nun bin ich fast 6 Wochen trocken - habe meine Ernährung komplett umgestellt- und auf der Waage tut sich so gut wie gar nichts. Am besten ist wahrscheinlich, dass ich diese erstmal meide. Sonst wird der Frust noch größer.
    Komischerweise hatte ich am Montag nachmittag nach dem letzten Tagesklinik-Tag massiven Suchtdruck. Wochenlang ging das alles wirklich gut - Gedanken an Alkohol kamen und gingen - sie gehören ja auch zum Teil dazu. Doch am Montag wäre ich bald durchgedreht. In meinem Gehirn kreisten die Gedanken - und trotz des Einsetzens der gelernten Skills dauerte es wirklich sehr, sehr lange, bis die Gedanken sich wieder verflüchtigten.
    Zum Glück habe ich mich gleich mit Beginn der Tagesklinik für eine Aversivtherapie entschieden. Dadurch bin ich in solchen Situationen wirklich geschützt. Denn ich weiß, dass ich gar nicht trinken darf. Ansonsten würde es mir super schlecht gehen. Diese Therapie werde ich auch noch eine ganze Zeit fortführen.

    So, das war es erstmal wieder von meiner Seite. Liebe Grüße an Euch alle und einen schönen Abend wünscht Bianca :)

  • Hallo und guten Morgen,
    wie ich sehe, ist nicht nur hier zu Hause noch alles ruhig - auch im Forum bin ich zur Zeit alleine unterwegs.
    Macht nichts - ich bin auf jeden Fall putzmunter und sitze hier mit meinem Kaffee ganz gemütlich vorm PC.
    In den letzten Tagen habe ich in einem eigens eingerichteten Thread geschrieben. Ich hatte das dringende Bedürfnis, über den immer wiederkehrenden Suchtdruck separat zu schreiben und so auch speziell zu diesem Thema Ratschläge von anderen Forenteilnehmern zu bekommen.
    Nun möchte ich meine "Lageberichte" wieder hier in meinem kleinen "Tagebuch" weiterschreiben. Als ich schon Mal im Forum geschrieben habe, da war ich auch im geschlossenen Bereich unterwegs. Das muss ich aber nicht mehr haben. Hier fühle ich mich auch sehr wohl.
    Im geschlossenen Bereich gibt es so viel zu lesen und so viele Anregungen - das finde ich wirklich toll - aber sich da durchzunavigieren war für mich zeitlich fast unmöglich. So schreibe ich lieber hier mal mehr und mal weniger oft.
    Die letzten Tage waren nicht einfach für mich - ich hatte mit Selbstzweifeln und Suchtdruck zu kämpfen. Gestern ging es mir endlich mal wieder ganz gut - ich hatte das Gefühl, dass das auch mit meinem Rauchstop-Erlebnis zu tun hatte. Wie schon erwähnt, könnt Ihr das unter dem Suchtdruck-Thema nachlesen.
    Es ist schon manchmal komisch - ich sitze jetzt hier mit meiner Tasse Kaffee und zu dieser gehörte jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen als erstes die Zigarette. Und heute habe ich kein Verlangen danach - noch nicht mal ein Nikotinkaugummi brauchte ich bisher. Gestern habe ich insgesamt nur 3 Kaugummis gekaut. Sollte das so leicht bleiben, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Mit dem Alkoholstop tue ich mich manchmal immer noch sehr schwer und beim Rauchstop geht das so einfach?
    Naja, auf jeden Fall fühle ich mich gerade jetzt sehr gut und ich freue mich schon wieder auf meinen Sport nachher. Sobald es draußen hell wird geht es los.
    So, ich werde mich bestimmt heute noch mal melden. Werde jetzt noch ein bisschen im Internet rumschauen.
    L.G. Bianca :)

  • Guten morgen liebe Bianca!

    Na - so alleine bist Du hier gar nicht - ich bin auch schon wach!

    Diese Stimmungsschwankungen, die Du momentan hast, sind wirklich normal, die habe ich auch. Einem wir bewußt, dass man sich nun ohne Alk. durch die Alltagsprobleme schlagen muss und das ist zu Anfang hart.

    Sonst hat man eine gewisse Zeit daraufhin gearbeitet, um sich wegzubeamen und nun weiß man, dass man andere Strategien suchen muss, damit man Nüchtern bleibt. Und das geht nun einmal nur, in dem man lernt, sich um sich selber zu kümmern. Ich weiß, dass es Phrasen sind - aber in den Momenten, wo es mir wirklich zuviel wird, schaltet mein Körper ab und wird müde - dann gbe ich dem Körper auch das, was er braucht: ich schlafe. Mache Pause. Denn der Kopf voller Schuldgefühle macht mächtige Arbeit. Jeder kompensiert es anders - der eine macht dann Sport um sich auszupowern, der andere schläft.

    Mir hilft es, täglich mein Tagebuch im geschlossenen Bereich zu schreiben. Mein Leben auch mal virtuell zu Papier zu bringen. Auch erachte ich es für wichtig, sich einen Therapeuten zu suchen. Denn man hat ja nicht ohne Grund getrunken. Wenn es unserer Seele gut ginge, dann hätten wir den Alkohol nicht gebraucht.

    In diesem Sinne....

    Viel Spass beim Sport!!!!

    Lg. Blue

  • Hallo Blue,
    vielen Danke für Deine Antwort so früh am heutigen Morgen. Das mit dem Abschalten des Körpers - mit dem Schlafen - das ist übrigens bei mir auch so. Was ich zur Zeit schlafen kann, das ist unter normalen Gesichtspunkten eigentlich nicht normal.
    Ich gehe abends super früh ins Bett und schlafe dann durch bis so gegen 4.30 Uhr. Dann stehe ich auf - genieße den frühen Morgen für mich alleine - um mich dann ab 5.45 Uhr meinen Kindern zu widmen.
    Ein Mittagsschlaf jeden Tag muss aber auch sein - sonst halte ich den Tag nicht durch und es würde bestimmt irgendwann zu Suchtgedanken kommen. Ich habe nämlich immer sehr gerne getrunken, wenn mein Körper eigentlich viel zu müde war - der Tag aber noch so einiges von mir abverlangt hat. So habe ich mich mit Hilfe des Alkohols noch ein bisschen hochgepuscht - ich konnte dann noch die wichtigen Dinge erledigen - um dann irgendwann betrunken ins Bett zu fallen.
    Naja, jetzt sitze ich hier nach einem angenehmen Tag. Mir geht es zur Zeit gut und das ist das Wichtigste überhaupt. Keine Suchtgedanken - weder an Alkohol noch an eine Zigarette. Ich habe heute früh mein Sportprogramm absolviert und danach fühlte ich mich echt gut. Am Nachmittag war ich dann spazieren. Da muss ich jetzt auch am Ball bleiben, denn eines weiß ich schon jetzt: Es ist tatsächlich so, dass, wenn man mit dem Rauchen aufhört, der Hunger zunimmt. Ich hätte das in dem Maße nicht gedacht. Also - Bewegung, Bewegung, Bewegung ist angesagt.
    So, ich wünsche Dir und allen anderen noch einen schönen Abend.
    L.G. Bianca

  • Hallo Ihr Lieben,
    seit meinem letzten Bericht sind schon wieder 10 Tage vergangen. In dieser ganzen Zeit hatte ich sehr mit mir zu kämpfen.
    Es ging nicht um die Alkoholproblematik, sondern das vorherrschende Thema waren meine Depressionen. Zeitweise dachte ich wirklich, "ob ich da überhaupt mal wieder rauskomme?"
    Ich konnte mich zu nichts aufraffen - wie Ihr seht, noch nicht mal zu einem Gang an den PC. Ich hatte das Gefühl, dass meine Seele gefangen war und das ich fast erdrückt wurde.
    Ich war beim Hausarzt und als Erstes wurde die Dosis von meinem Antidepressiva erhöht. Bisher habe ich immer die niedrigste Dosis genommen - jetzt muss es halt für eine gewisse Zeit mehr sein.
    Ausserdem habe ich mich nach vielen Telefonaten bei einer Verhaltenstherapeutin auf die Warteliste setzen lassen. Mir wurde von der Ärztin in der Suchttagesklinik dringend zu einer weiterführenden Therapie geraten - aber man muss erstmal in absehbarer Zeit einen Therapieplatz bekommen. Nun kann ich Ende Januar mit dem Beginn dieser Therapie rechnen. Was nützt mir heute denn ein Beginn in einem Jahr? Solange Wartezeiten gibt es tatsächlich. Da wären wir dann wirklich bei dem Problem der Volkskrankheiten Depressionen und Ängste. Diese Worte sind ja nun seit dem tragischen Selbstmord Robert Enke`s in aller Munde. Doch wirklich mitreden kann hier nur jemand, der selber weiß, wie sich diese Krankheiten anfühlen.
    Als nächstes habe ich mich um die Beantragung einer medizinischen Rehabilitation gekümmert. Ich werde also wahrscheinlich in absehbarer Zeit zur "Kur" fahren. Wobei "Kur" hier eigentlich das falsche Wort ist. Insgesamt muss bei mir halt von ärztlicher Seite aus begutachtet werden, ob und wenn ja in welchem Umfang ich zur Zeit arbeitsfähig bin. Wenn ich das alles jetzt so lese, dann wundere ich mich gerade schon ein bisschen über mich selbst. Ich habe doch ganz schön viele Dinge auf den Weg gebracht - dafür, dass es mir so schlecht ging.
    So langsam geht es mir auf jeden Fall besser. Ich mache jeden Tag ein bisschen Sport - das tut mir gut. Wichtig ist jetzt, dass ich mich ein bisschen mehr um Kontakte kümmere. In der letzten Zeit habe ich mich sehr zurückgezogen. Ich habe es einfach satt, nach außen hin so tun zu müssen, als sei alles in Ordnung - und innendrinnen sieht es katastrophal aus. Denn wie ich schon erwähnt habe - die meisten Menschen können mit psychisch Erkrankten Personen nicht umgehen. Und solche Worte wie: "Das wird schon wieder" oder "Da musst Du drüber stehen", die helfen mir auch nicht weiter.
    So Ihr Lieben, ich melde mich wieder. Jetzt muss ich meinen Kindern gute Nacht sagen und dann ist Fussball gucken angesagt.
    L.G. und einen schönen Abend Euch allen von Bianca

  • Hallo und guten Morgen an alle,
    seit meinem letzten Beitrag sind nun auch schon wieder so einige Tage vergangen. Es ist tatsächlich erstaunlich: Ich gehe nicht arbeiten und doch vergehen die Tage sehr schnell.
    Ich freue mich sehr darüber, dass ich mich aus meinem Tief der letzten Wochen so nach und nach rausgekämpft habe.
    Das wichtigste ist, dass ich nun wirklich jeden Tag durchstrukturiere:
    morgens erledige ich im Haushalt die wichtigsten Dinge. Anschliessend fahre ich seit neuestem fast täglich! zum schwimmen. Dort ziehe ich meine 60 Bahnen und fühle mich danach wie neugeboren. Es ist schon komisch: Ich gehe für mein Leben gerne schwimmen und konnte mich in den letzten Wochen und Monaten überhaupt nicht dazu aufraffen. Letzte Woche bin ich dann losgefahren und selbst als ich schon vor der Tür des Schwimmbades stand, da hatte ich absolut keine Lust. Ich habe gegen meinen inneren Schweinehund angekämpft, bin rein und los ging`s. Das wunderbare Gefühl danach werde ich so schnell nicht vergessen.
    Am Mittag koche ich und wenn dann meine Kinder nach Hause kommen, dann bin wirklich für die Beiden da. Das ist echt ein schönes Gefühl. Wie oft war ich einfach nur genervt und gereizt.
    Ansonsten wurde schon alles weihnachtlich geschmückt und Plätzchen gebacken haben wir auch schon.
    Unheimlich wichtig ist für mich, dass ich mir auch für den Nachmittag immer noch irgend etwas vornehme (so wie in dieser Woche z.B. das Backen).
    Langeweile ist für mich ganz gefährlich. Dann kommen immer noch relativ schnell Gedanken an den Alkohol. Mittlerweile kann ich mit den Gedanken aber ganz gut umgehen.

    So, nun muss ich erstmal Schluss machen. Heute geht es mal nicht zum schwimmen. Ich habe am Mittag einen Arzttermin und um 10.00 Uhr kommt eine Freundin zum Quatschen. Jetzt werde ich noch ein paar Kleinigkeiten im Haus erledigen und anschliessend geht es in die Badewanne. Das ist bei dem Wetter genau das Richtige.
    Bis demnächst und ganz liebe Grüße von Bianca :)

  • Liebe Bianca!

    Du machst das aber wirklich gut!Schwimmen,Haushalten,Forum,Therapie.
    Tiptop!

    Zitat

    Das wichtigste ist, dass ich nun wirklich jeden Tag durchstrukturiere:

    Das ist seeeehr wichtig.Ich habe es auch gelernt und bin sicherer geworden dadurch.

    Auch verschieden dumme Gedanken habe so weniger Chancen durch zu kommen.

    Und am Ende hast Du ein gutes Gefühl,weil Du Deinen Tagesplan eingehalten hast.

    Du,kannst Du mir bitte die Badewanne schicken wenn du fertig bist mit Deinem Bad? Ich habe manchmal so Lust auf ein entspannendes Bad.
    Ich schicke sie nachher gleich zurück o.k.? :)

    Ich wünsche Dir ein ganz gutes Wochenende
    Yvonne

    ichbinda123

  • Liebe Bianca!

    Ich bin erst seit ein paar Tagen hier im Forum unterwegs und heute in Deinem thread gelandet.

    Mir sind viele Parallelen aufgefallen: Kinder, schwierige Beziehung, Haushalt, gelernter Beruf.

    Ich gehe auch so oft in die Knie. Soviel Zeit und Kraft geht täglich dafür drauf, den Laden am Laufen zu halten, den (bei den Kindern meist berechtigten!) Bedürfnissen Anderer nachzukommen. Und das auch noch im job, der ja neben psychisch auch physisch extrem belastet.

    Ich bin da noch nicht sehr klug. Aber ich habe sehr den Eindruck, dass in meinen Ohren alle anderen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse sehr viel lauter einfordern können.

    Das hieße, ich muß an meinen Ohren und meiner Stimme arbeiten. Und endlich zulassen, dass nicht immer alles perfekt sein kann. Das meine Ideale zu hoch und für den Alltagsbetrieb schlicht unrealistisch ist.

    Ist schwer, auf sich selbst achtzugeben. Der Tag beginnt um sechs mit dem ersten Kind, das letzte ist nach neun erst im Bett. Die Zeit dazwischen ist angefüllt mit vielen - oft auch schönen! - Pflichten.

    Es gibt Nischen. In der Vergangenheit haben wir ja auch Zeit gefunden, uns abzuschießen und anschließend nicht einsatzfähig zu sein.

    Schwierig ist es, diese Nischen zu entdecken und ohne schlechtes Gewissen für sich zu beanspruchen. Und sie zu verteidigen, denn unsicher sind sie immer. Als Mutter bist Du ständig in Rufbereitschaft.

    Und für mich kann ich sagen, dass ich oft sehr erschöpft bin.


    Sei lieb gegrüßt von Jule.

  • Hallo Ihr Lieben,
    danke erstmal an Yvonne und Jule für Eure Beiträge.

    Ich hoffe, dass Ihr alle den 1. Advent zu Eurer Zufriedenheit verlebt habt. Ich selber hatte ein sehr schönes Wochenende. Gestern Morgen war ich wie immer schwimmen. 60 Bahnen, duschen,....oh, wie herrlich.
    Am Nachmittag waren wir auf der Geburtstagsfeier meiner Nichte; wir haben Kaffee getrunken und Kekse gegessen. Natürlich gab es am Abend auch Bier - aber das war kein Thema für mich. Ich war dann auch ziemlich früh müde und bin nach Hause gefahren. Habe mich ins Bett gelegt und gelesen. Die "Männer" haben halt noch beim Bier zusammengesessen.
    Auch heute Morgen ging es wieder zum schwimmen. Das ist jetzt tatsächlich zu meinem festen Frühsport geworden. Obwohl ich auch jedes Mal erst 16 km. fahren muss. Aber das stört mich nicht. Ich genieße diese Zeit und der Tag ist halt so organisiert, dass das jeden Morgen machbar ist. (Ausser ich habe so wie am Freitag einen Arzttermin; da geht es halt wirklich mal nicht). Mit dem Schwimmen setze ich mich intensiv auseinander. Ich schwimme immer Brust - und möchte jetzt auch das Kraulen richtig beherrschen. Ab Januar wird ein spezieller Kurs angeboten, da werde ich mich anmelden. Sollte meine Reha dazwischenkommen, dann habe ich halt Pech gehabt. Dann mache ich beim übernächsten Kurs mit.
    Heute Mittag habe ich lecker gekocht; anschliessend habe ich Mittagsschlaf gemacht (sage und schreibe 2 Stunden). Danach fühle ich mich meistens auch sehr gut. Dann ging es mit meinem "Mann" nochmal raus,- ein kleiner Spaziergang kann nicht schaden und am Abend haben wir Fussball geguckt.
    Wie ich schon geschrieben habe, ist jeder Tag wirklich von morgens bis abends komplett durchstrukturiert. Das tut mir unheimlich gut. Auch für Morgen habe ich schon meinen Tagesablauf im Kopf abgespeichert. Ohne Schwimmen geht es natürlich nicht.
    Nach nun mittlerweile 9 Wochen Abstinenz geht es in kleinen Schritten immer bergauf. Wobei die Stimmungsschwankungen mir immer mal wieder massiv zu schaffen machen. Diese hängen aber auch mit der Beziehung zusammen - das ist eigentlich noch das Bedrohlichste für mich. Ich mache mir zur Zeit keine Gedanken bzgl. der beruflichen Zukunft - das sehe ich völlig entspannend. Aber sehr viele Gedanken mache ich mir um diese Beziehung. Ich glaube manchmal, dass das nicht mehr lange gut geht. Ich habe schon so gut wie abgeschlossen. Es gibt 2 Gründe, weshalb noch keine Entscheidung gefallen ist: Zum einen sind da die Kinder, denen man eine erneute Trennung eigentlich nicht zumuten kann und zum anderen sind es finanzielle Gründe. Die klassischen Gründe halt.
    Aber für heute ist es nun genug. Ich werde jetzt auf dem Balkon noch eine Rauchen und anschliessend im Bett wie immer lesen.
    Ich grüße Euch alle ganz lieb und wünsche noch einen schönen Abend.
    Bianca

  • Hallo Bianca.

    Na, warst Du schwimmen heute Vormittag? (Ich bin auch so eine Bahnenzieherin, aber seltener als Du - Brille auf und dann hinherhinherhinher, gleichmäßig und rhythmisch und ohne Störung von außen.) Das befreit, oder?

    Magst Du mal erzählen, was Dich so belastet in Deiner Beziehung, denn davon schreibst Du immer wieder? Oder ist das kein Thema fürs offene Forum, vielleicht auch zu privat?

    Liebe Grüße von Jette

  • ÄÄÄHHH .... belassen wir es mal bei Jule. Ist dramatisch nicht, aber lieber ist mir Jule schon. Vielleicht sollte man auch beim Französisch-Vokabeln abfragen nicht schreiben ...

    Jetzt aber: liebe Grüße von Jule

  • Hallo Jule,
    bin erst jetzt wieder mal hier im Forum unterwegs.
    Du fragst, was mich in der Beziehung so sehr belastet. Ein bisschen was werde ich Dir dazu erzählen. Das große Problem ist, dass meine Liebe zu meinem "Mann" genauso schnell wieder erloschen ist wie sie im letzten Jahr wieder angefangen hatte zu glühen. Wir sind uns wieder näher gekommen und ich bin dann wieder zu meinen 3 Männern gezogen. Das war der größte Fehler überhaupt. Ich weiß nicht, warum, aber ich bin leider überhaupt kein Familienmensch. Alles ist mir zu eng - die Luft zum Atmen fehlt mir hier gänzlich. Seitdem ich hier wieder lebe geht bei mir alles den Bach runter. Ich bin psychisch wieder am Ende (das war ich am Ende unserer Ehe auch) - meine Nerven liegen täglich blank.
    Nun könnte ich mir ja einfach wieder eine kleine Wohnung nehmen, aber so einfach ist das leider nicht. Eine erneute Trennung wäre für die Kinder eine Katastrophe. Dann gibt es natürlich meinerseits zur Zeit massive finanzielle Probleme. Ich bekomme Krankengeld und das ist wirklich nicht die Welt. Ich habe mir im letzten Jahr einen Neuwagen gekauft (finanziert) - da habe ich in dem damaligem Job sehr gut verdient und konnte mir den locker leisten. Nun habe ich nach allen Abzügen im Monat noch ca. 150 Euro zum Leben. Desweiteren sind da noch meine Eltern. Bei uns wird nach außen hin immer heile Welt gespielt. Und es gab für meine Eltern natürlich nichts schöneres, als Ihre Tochter im letzten Jahr endlich wieder zur Familie gezogen ist. Da war die Welt wieder in Ordnung für sie. Doch ob meine Welt in Ordnung ist, das interessiert hier niemanden.
    Mein "Mann" ist total anhänglich und ich habe es irgendwann schon mal im Forum erwähnt: Wir können uns beide das nicht geben was der andere jeweils braucht. Ich brauche Distanz, Freiraum etc.
    Er braucht eine Mutter, die ihn absolut betüddelt. "Kümmer Dich doch mal um mich", das höre ich täglich und "ich hab dich lieb" bestimmt ungelogen 20 Mal am Tag. Das macht mich nur noch krank.
    Wie soll ich mich um andere kümmern, wenn ich mich nicht mal um mich richtig kümmern kann. Das war ja auch das Absurde an meinem Job. Deswegen ging das auch gar nicht mehr.
    So, nun ist es erstmal genug. Ich merke schon wieder, wie ich mich hier richtig reinsteigere und das ist nicht gut.
    Zur Zeit weiß ich einfach keinen Weg aus dieser Situation. Aber ich gebe die Hoffnung zumindest nicht auf.
    L.G. von Bianca

  • Hallo Bianca,

    was treibst du denn so? Ich vermisse dich hier.

    Melde dich doch mal, auch oder vor allem, wenn es dir nicht so gut geht. Vielleicht können wir dich ein bisschen aufmuntern.

    LG von

    Gaby

    Gaby

    Sei dir selbst eine Insel!

  • Hallo Glenny und Hallo an alle lieben Leute hier im Forum,

    ja, es ist nun wirklich eine ganze Weile her, seitdem ich das letzte Mal hier geschrieben habe. In dieser Zeit hatte ich ziemlich viel um die Ohren.
    Also als Erstes möchte ich Euch mitteilen, dass der Antrag zur LZT letzte Woche Montag von der Krankenkasse als Eilantrag zur Rentenversicherung geschickt wurde. Jetzt heißt es also: Abwarten und Tee! trinken. Das tue ich zur Zeit wirklich zu Genüge.
    Ich bin mal gespannt, ob mir eine LZT bewilligt wird oder ob ich erstmal Widerspruch einlegen muss. Naja, wie schon gesagt: Abwarten.
    Ansonsten hatte am Freitag unser "Kleiner" Geburtstag. D.H. am Freitag Abend war die Feier mit der Familie angesagt und am Samstag ging es hier dann richtig rund. 11 Jungs im Alter von 10 Jahren - da könnt Ihr Euch ja vorstellen, was hier los war. Es ging aber alles echt gut - wir waren Schwimmen und abends gab es Pizza und es wurde noch ein schöner Film geschaut. Alle waren zufrieden und wir waren froh, dass wieder ein Kindergeburtstag geschafft war. Dementsprechend war ich in der letzten Woche auch öfters unterwegs um noch dies oder das zu besorgen (Weihnachten naht ja nun auch mit großen Schritten).
    Dann am Sonntag bin ich mit massiven Schmerzen im Fuß aufgewacht. Diese waren so schlimm, dass ich mich gegen Mittag in unsere Uniklinik fahren ließ. Dort bekam ich nach den üblichen Untersuchungen erstmal einen Gips verpaßt. Diese ganze Geschichte kenne ich schon, denn vor 2 Jahren hatte ich das schon einmal und es handelt sich dabei um einen abgestorbenen Knochen im linken Fuß. Da hilft dann nur Entlastung des Fußes und Schmerzmittel einnehmen. Gestern musste ich wieder in die Uni und der Gips wurde mir wieder entfernt. Ich soll weiter an Gehstützen laufen und den Fuß 20% belasten. So umgeht man aber eine Thromboseprophylaxe (am Sonntag Abend musste ich mir selber xxx spritzen, dieses muss ich bei minimaler Belastung des Fußes aber nicht). Denn den nächsten Termin zur genaueren Untersuchung (MRT) habe ich erst am 17. Februar bekommen. Vorher keine Chance.
    So lebe ich nun halt mal wieder mit starken Fußschmerzen. Es ist natürlich Quatsch zu glauben, dass ich den Fuß kaum belaste. Wenn ich hier zu Hause bin und meine Aufgaben erledige, dann belaste ich den Fuß zwangsläufig. Als ich vor 2 Jahren den Gips hatte und alleine gelebt habe, dass war eine Katastrophe. Ich konnte kaum etwas selbstständig tun. Das geht hier wirklich gar nicht. Jeder mit Kindern und Haushalt weiß, wovon ich rede. Wenn der Gips noch dran wäre, dann müsste ich mich irgendwie mit Hilfe meiner Mutter arrangieren, aber so möchte ich schon alleine klarkommen.
    Das ist eh alles eine ziemlich lange Geschichte. Die Ärzte wissen nicht so recht, was sie machen sollen. Vor 2 Jahren bekam ich erst nach bereits 5! Wochen an Gehstützen einen Gips. Und dann kam der Druck vom Arbeitgeber. Da habe ich mir in meiner Wut irgendwann den Gips selber abgemacht und bin wieder arbeiten gegangen.
    Ansonsten geht es mir mal sehr gut und dann mal wieder richtig schlecht. Ich fühle mich oft wie in einer Achterbahn. Vor 2 Minuten noch gut drauf - und schon bin ich wieder in einem Loch. Manchmal stehe ich morgens schon auf und heule los. Ich versuche dann halt, die Gedanken in andere Richtungen zu lenken. Weil letztendlich sind es ja die Gedanken, die mich so runterziehen.
    Nun war ich 1 Woche nicht schwimmen - aber Morgen geht es endlich wieder los. Da freue ich mich schon drauf.
    So Ihr Lieben, ich möchte jetzt noch ein bisschen puzzlen. Habe gestern ein Puzzle angefangen - dabei kann ich so richtig zur Ruhe kommen.
    Euch noch einen schönen Abend und liebe Grüße von Bianca
    edit Martin:bitte keine Medikamente nennen, danke

  • Zitat von bibo614

    Habe gestern ein Puzzle angefangen - dabei kann ich so richtig zur Ruhe kommen.

    glück auf bianka

    ^^ ist eine schöne entspannungsmethode - und hält die graue masse in bewegung - super

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Bianca,
    frag doch mal bei der Krankenkasse wegen der Kostenübernahme einer Haushaltshilfe. Das könnte mit ärztlichem Attest möglich sein und Du kannst Deinen Fuß mehr schonen.

    Lieben Gruß
    Biene

  • Danke Biene für Deinen Tip, werde mich mal schlau machen.
    Bin soeben vom Schwimmen gekommen - ein herrliches Gefühl. Endlich konnte ich mich im Wasser wieder so richtig austoben. Jetzt fühle ich mich wie neugeboren.
    Nun sitze ich hier und genieße die Ruhe hier im Haus. Alles was ich machen wollte ist erledigt und ich werde mich gleich mit meinem Buch auf`s Sofa legen. Ich bin ja so froh, dass ich ganz langsam merke, dass ich ruhiger werde. Und vorallendingen, dass ich mir meine Zeit vernünftig einteile und die freien Momente auch genießen kann. Hier ein bisschen lesen, da ein bisschen puzzlen. Zwischendurch mal eine Rauchen, Tee trinken etc.
    Habe mir vorhin mal einen Gemüsesaft gekauft. Bin mal auf den Geschmack gespannt. Muss unbedingt wieder mehr auf meine Ernährung achten. Hier liegt halt unheimlich viel Süßes rum und da ist die Verlockung dann doch manchmal groß. Gerade am Nachmittag zur Kaffeezeit...
    Naja, ansonsten geht es mir heute echt gut und ich hoffe und wünsche mir, dass das für den Rest des Tages so bleibt.
    Liebe Grüße von Bianca und Euch allen auch einen schönen Tag. :)
    Extra Gruß an Biene und Matthias

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