• Hallo IceGirl,

    ich weiß was du meinst. Das Denken kann ich auch nicht abstellen, und das geht schon seit Wochen so. Es wird ein langer und steiniger Weg um das richtige für uns zu tun.
    Bei mir ist es die Frage, warum sie sich nicht mehr bei mir meldet. Wir haben abgemacht, das ich sie nicht anrufe. Das fällt mir schwer aber ich halte mich daran. Dabei hoffe ich immer noch, das sie ihre Gefühle für mich doch noch hat. Komme mir echt blöd vor, aber leider denke ich immer noch so.

    LG

    seti

  • Hallo,

    ich möchte kurz über meinen Tag berichten:

    Heute morgen habe ich mich aufgerafft und bin zu einem schwed. Möbelhaus :) gefahren, um noch ein paar Sachen zu besorgen, die meine Tochter in ihrer erst kürzlich bezogenen Studenten-WG braucht. Ihre beste Freundin ist nämlich heute abend übers WE zu ihr gefahren und so konnte ich ihr die Sachen gleich mitgeben.
    Ich kann sie leider noch nicht besuchen, da ich die Autofahrt von einfach 3 Std. mit meinem Rücken noch nicht hinbekomme. :?

    Das hat mich doch etwas abgelenkt. Außerdem wusste ich, dass ich Mittags wieder zu meiner Ärztin musste (Kriesenintervention :cry: ) - und das Gespräch mit ihr hat mir ein bisschen die Augen geöffnet: Ich muss diesen Schmerz, diese Ohnmacht aushalten, verarbeiten. Und wenn ich dafür bin, Entscheidungen für mich und meine Zukunft treffen. Und zwar die, die für mich gut sind - und mein Weg ist eben ein bisschen "depressiv" zu sein.

    Aushalten und Geduld sind meine "Arbeitsbaustellen" - genauso wie mein Selbstwertgefühl.

    Dabei ist dies gerade doch eigentlich nicht so schlecht. Ich bin nicht gerade ein "Leichtgewicht" und durch den Bandscheibenvorfall hatte ich im Juli beschlossen, ich muss endlich meine Ernährung umstellen und Sport machen (schon allein um eine neue OP zu vermeiden oder zu verzögern). Ich habe inzwischen 13 Kilo abgenommen - und fühl mich supergut, attraktiv - einen neuen Haarschnitt hab ich seit letzter Woche auch - und ich bin mit mir im großen und ganzen zufrieden.

    Das, was ich nicht an mir mag, ist, dass ich es zugelassen habe, emotional von einem Mann abhängig zu sein - und das will ich auch gar nicht runterspielen. Aber es geht nicht darum, dass ich glaube, dass ich keinen anderen "abbekommen" würde.

    Nun denn, heute abend hat mich dann mein Freund aus der LZT angerufen und mir erzählt, dass er mit der Frau gesprochen habe und den Kontakt beendet habe. Er möchte an unserer Beziehung arbeiten.

    Prima - und warum :?: geht es mir dann nicht besser, ich sollte mich doch eigentlich freuen können, dass er die Priotäten gesetzt hat. Doch irgendetwas lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Heute.

    ...
    Morgen ist ein neuer Tag. Ein Tag für mich. Es soll ein schöner Tag werden. Das 1. WE ohne ihn. Ein WE für mich. Für meine Wünsche.
    ....

    seti : Ich finde es trotz allem klasse, dass Du Dich an die Abmachung hälst. Habt ihr den absolute Funkstille ausgemacht? Hattet ihr ein Paargespräch?
    Und ja ein steiniger Weg ist es - da fällt mir ein Bild dazu ein: ich gehe unheimlich gerne Wandern - in den Bergen - und oft, wenn ich so einen doofen Gröllweg zum Gipfel hochlaufen muss, frag ich mich, warum ich es mir antu. Und dann steh ich, ausgepowert für den Moment, am Gipfelkreuz, schau runter, bin stolz auf mich, dass ich den Weg geschafft habe und nicht aufgegeben habe: Dieser Ausblick, diese überwältigende Stimmung dort oben - die ist so schön und so, ja ich weiß nicht wie ich es sagen soll - es erfüllt mich immer mit einer tiefen Ruhe, Zufriedenheit und Zuversicht.

    Und diesen Ausblick werden wir auch auf unser weiteres Leben bekommen, wenn wir diesen Steinigen Weg gehen und nicht aufgeben.

    Also, lass uns die Wanderstöcke nehmen (=Hilfe von wem auch immer) und den Gipfel erklimmen!

    Diese Worte nehm ich jetzt auch für mich mit - hätte am Anfang dieses Eintrags nicht gedacht, dass er so enden wird - aber das ist ein schöner Schluss für die Nacht!

    Liebe Grüße
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hallo IceGirl,

    Zitat von IceGirl

    seti : Ich finde es trotz allem klasse, dass Du Dich an die Abmachung hälst. Habt ihr den absolute Funkstille ausgemacht? Hattet ihr ein Paargespräch?

    Wir haben keine direkte Funkstille abgemacht, nur das sie sich bei mir meldet wenn sie es möchte. Ein Paargespräch haben wir bisher nicht gehabt, da sie es bisher nicht wollte und ich sie ja auch nicht dazu zwingen kann, obwohl ich das für dringend erachte.

    LG

    seti

  • Hallo zusammen,

    heute ist ein ganz bescheidener Tag. Ich hatte heute morgen ein Telefonat mit meinem Partner und das ist irgendwie so gar nicht rund gelaufen. Und ich muss leider zugeben, das lag an mir. Ich war mal wieder voll auf der "Manipulations-Welle" - wollte von ihm Inforamtionen, Entscheidungen etc. erzwingen - ganz toll :cry: . Wie habe ich gestern altklug daher geredet. Aushalten und Geduld. Schon nach wenigen Std. schaff ich nicht mal den kleinsten Schritt.

    Und mit dem nach mir gucken, das klappt auch nicht. Heute Abend treff ich mich mit meiner besten Freundin, die mich schon über die hälfte meines Leben durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Was wir machen wollen, weiß ich noch nicht - aber - und das nervt mich gerade total an mir, ich mach mir Gedanken, was ER wohl zu der ein oder anderen Aktivität sagen würde. Muss mir selber Zuspruch geben und mir sagen, dass ich machen darf, was ich möchte. Dass es mir damit gut gehen soll und darf, was ich unternehme. - aber es klappt nur bedingt.

    Ansonsten bin ich einfach durch den Wind. Habe zwar die Energie aufgebracht und etwas im Haushalt gemacht, Einkaufen gewesen und die sonstigen Dinge an einem Samstag. Aber ich wollte z.B. noch ins Fitness gehen und bis jetzt bekomm ich die Kurve nicht....

    .....

    @ Seti: heute "verkneif" ich mir jeglichen Ratschlag. Ich steck ja selber mittendrin. Auf jeden Fall wünsch ich Dir ein gutes Telefonat!!

    Ganz liebe Grüße
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe heute mehrmals in Seti´s Thread gelesen und der Austausch dort hat mich heftig zum nachdenken gebracht.

    Es ist eine echte Gefühlsachterbahn:

    Auf der einen Seite hat dort z.B. Diandra gepostet:

    Eine verwirrende Therapie ist also der Freifahrtschein dafür, dass man sich mit seinen verwirrten Gefühlen einem anderen verwirrten Menschen zuwendet ohne Rücksicht auf die Gefühle des eigenen verwirrten Partners, der zu Hause sitzt und nach der tollen Eröffnung - man habe sich verliebt - noch verwirrter rumsitzt ??

    Okay, bei mir war er noch nicht in LZT sondern das ganze ist während der Entgiftung in die Gänge gekommen. Trotz allem habe ich so ziemlich genau dies in meiner letzten SHG auch gesagt. So - tollte Erkenntnis - zu wissen, dass ER nicht das Recht hat, nicht auch auf meine Gefühle Rücksicht zu nehmen - sondern einen "abspeist" mit der Aussage: "ich weiß nicht ob ich mich verliebe".
    Nun ja, er hat ja den Kontakt zu der Dame jetzt wohl abgebrochen - und trotzdem bleiben die Zweifel, der Schmerz. Und das alles wird dann wieder zu nichte gemacht, weil er ja gerade so verwirrt ist und ich in meinem mir sehr gut antrainierten CO-abhängigkeitsMuster glaube, ich muss es aushalten. Mich am Riemen reißen. Verständnis haben. Geduld haben....

    Und was mich noch mehr verwirrt - ich denke darüber nach, aber ich schaffe es nicht mein Verhalten zu ändern.

    Thema Liebe:

    Emilie_AllEin hat einen so "wunderschönen" Satz bei Seti gepostet:

    liebst du sie?! dann lass sie in liebe los, auf dass sie die möglichkeit bekommt, den weg in liebe zu dir zurück zu finden.

    Das ist etwas, was ich unter Liebe definiere, in meiner gesunden Zeit auch -denke ich - umsetzen konnte - aber jetzt, jetzt würde ich eventl. loslassen (obwohl ich gerade nicht weiß, ob ich bei diesem Satz wirklich ehrlich zu mir bin??) - aber immer mit dem Hintergedanken, dass er doch begreifen muss, dass er MICH liebt und wieder zurückkommt. Kranke Gedanken!!
    Wie kann ich daran arbeiten??????????????

    Ist es überhaupt Liebe? - in einem anderen Thread, ich weiß leider nicht mehr bei wem, hat derjenige geschrieben, dass er "Seelenverwandt" mit seinem Partner ist.
    Genau das haben wir auch einmal voneinander gedacht. Ich habe das gedacht... Und jetzt denke ich, seelenverwandt mit einem damals nassen Alkoholiker - was ist meine Seele, wie krank ist meine Seele, dass sie sich verwandt fühlt??
    Geht das Thema "Liebe" so Hand in Hand mit dem Thema Co-Abhängigkeit, um die ich mich ja eigentlich kümmern wollte - aber mit der Aussicht mit IHM ein schönes gesundes Leben zu führen??
    Bin ich inzwischen so neben der Spur??

    Verwirrt, traurig, wütend, gefangen in mir selber - so fühl ich mich gerade jetzt.

    Und damit verabschiede ich mich heute für´s erste.

    Liebe Grüße
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hi Icegirl,

    ja, irgendwann sind wir dann soo von der Spur. Wie lassen etwas zu, was wir eigentlich nie dulden würden. Wir lassen etwas ungesundes für uns entstehen, indem unser ganzes Denken und Handeln sich um das Wohl des trinkenden Partners dreht.
    Wann hast Du da noch an Dich und Dein Wohl und Deine Wünsche gekümmert ? Wir liegen dann doch nur noch auf "hab acht"-Stellung, damit sich nur ja alles nach den Wünschen des Partners richtert. Nicht das er sonst wütend wird und verstärkt trinkt. Trinken tut er ja sowieso. Wir kennen ja schließlich irgendwann den Punkt, ab wo er dann agressiv wird und verbal oder gar mehr entgleist.

    Würden wir uns das von einem nichttrinkenden Partner einfach alles so gefallen lassen ? Nöö, dem würden wir einen Vogel zeigen und fragen: gehts noch ?

    Wir stecken in einer Spirale die sich immer schneller und schneller dreht - aus dieser muss man ausbrechen. Verhaltensmuster ändern, nicht mehr lieb sein. Eigene Wünsche und Vorstellungen in die Tat umsetzen - notfalls eben auch alleine.

    Wir müssen lernen, dass wir nicht für die Baustellen des trinkenden Part zuständig sind. Das er erwachsen und mündig ist. Und das er für alles was er macht selber verantwortlich ist. Ja, wir sollten ihnen sogar zugestehen, dass sie wissen was sie tun. Auch wenn sie das immer wieder schnell mit dem Alk übertünchen.

    Und wenn jemand aus Ehe oder Partnerschaft einfach ausbricht, dann muss man nicht stillhalten und es auf die schwierige Therapie schieben - in Therapie gehen sehr viele und längst nicht jeder sucht da mal eben Trost bei einem Gleichgesinnten. Das ist keine Entschuldigung. Aber wir nehmen diese gerne an, schweigen weiterhin denn dann könnte ja vielleicht doch noch alles gut werden.

    Was sind wir uns in solcher einer Situation eigentlich wirklich wert ? Das frage ich mich öfters.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Diandra,

    ich dank Dir für Deine Gedanken. Du hast u.a. geschrieben:

    Zitat

    Würden wir uns das von einem nichttrinkenden Partner einfach alles so gefallen lassen ? Nöö, dem würden wir einen Vogel zeigen und fragen: gehts noch ?

    Tja - und das ist einer der Punkte, über die ich für mich heftig am nachdenken bin. Würde ich mir das auch von einem "nichttrinkenden" Partner gefallen lassen?

    So wie Du auch schreibst:

    Zitat

    Was sind wir uns in solcher einer Situation eigentlich wirklich wert ?

    Was bin ich mir eigentlich noch selber wert, in solch einer Situation und in so viel anderen. Ich weiß, dass ich außerhalb meiner Partnerschaft sehr wohl meine Bedürfnisse, Wünsche etc. anbringen und wenn notwendig auch durchsetzten kann. Das muss ich allein schon berufsbedingt.
    Aber "zu Hause" - da werd ich klein, devot oder manipulativ - und zwar nur gegenüber meinem Partner.

    Alle kennen mich als selbstbewusste, taffe Frau - dieses Bild gebe ich nach draußen - warum fällt es mir so schwer, dieses Bild auch tatsächlich ganzheitlich auszuleben???

    Harmoniebedürftig, 1000% alles richtig machen (für die anderen), mich hinten anstellen - wie weit hinten? Komm ich irgendwann mal bei mir an?

    Immerhin, die Fragen stell ich mir schon - d. h. ich setze mich damit auseinander - aber umsetzen? Es ist so schwer, aus seinem selbstgebastelten Panzer auszubrechen. Er hat mich ja auch ein Stück weit geschützt - ? - hat er das? Vor was hat er mich geschützt?


    Immer noch verwirrt und traurig - wütend bin ich im moment nicht mehr.

    Liebe Grüße
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hallo IceGirl,
    ja die perfekte Frau immer taff immer auf dem Sprung, für alle Da.
    Ich glaube das kannst Du ablegen. Indem Du einfach auf dich hörstund fühlst was bei Dir so abgeht. Und vielleicht einfach mal was anders machst als sonst.
    Ich denke auch Du musst weder Geduld haben noch aushalten.
    Auf der anderen Seite aber hast Du auch keinen Anspruch auf Ihn. Er gehört Dir ja nicht. Vielleicht willst Du ja eine Gegenleistung weil Du ja immer für Ihn da warst und immer so geduldig etc. Aber das ist erstens deine Entscheidung und zweitens macht Dich so ein handeln zu einem Menschen voll Bitterkeit.
    Liebe ist nicht aufrechenbar und wenn man anfängt aufzurechnen scheint es eher um gefälligkeiten und Macht zu gehen. Eine Art Vertrag. Ist es das was Du leben willst als Beziehung.
    Ich lese hier ganz stark deine Opferhaltung herraus. Und glaub mir ich kenne das von mir. Doch es wird DIch nicht weiterbringen. Sei nicht mehr Opfer sondern werde Täterin. Täterin für DEIN Leben und das was Du fühlst und machen möchtest.

    LG Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Ps.. Ich glaube der erste Schritt ist das Du Dich selbst annimmst und liebst. Sags Dir einfach 100mal am Tag "ich liebe mich", vorallem wenn Du grad denkst es gar nicht zu tun.

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo IceGirl,

    wir sind uns scheint es, wenn ich mich hier so durchlese, sehr ähnlich zu sein. Irgendwie finde ich mich in dir wieder, obwohl wir verschiedene Geschlechter haben. Bin ich etwa eine Frau? :o
    Nein, ganz ehrlich, du sprichst mir aus dem Herzen und unsere Geschichten sind sich wirklich sehr ähnlich. Ich hatte gestern noch ein Telefongespräch, in dem sie mir versicherte, nichts mit diesem Mann zu haben und das sie nicht vor hat mir diesem Mann etwas einzugehen. Ich habe ihr geglaubt und werde sie nach der Therapie wieder bei mir aufnehmen, weil sie mir versichert hat immer noch etwas für mich zu empfinden und sie die Therapie nicht durch diese Sache gefährden will. Weiß auch nicht ob das richtig ist, aber ich liebe sie eben immer noch.

    Liebe Grüße

    seti

  • Hallo IceGirl,

    es sind die kleinen Schritte, die uns voranbringen.

    Mach Dir einfach mal klar, dass Du für ihn nicht verantwortlich bist. Der Alk ist seine Baustelle und alles was damit zu tun hat musst Du nicht mehr geradebiegen oder gar decken.

    Kümmere Dich einfach mal mehr um Dich. Worüber würdest Du Dich freuen ? Was hast Du schon länger nicht mehr gemacht ? Brech aus alten Gewohnheiten aus. Wenn Dir etwas nicht gefällt - sage es. Und lerne dabei konsequent zu bleiben. Nein heißt nein - PUNKT. Man fängt in kleinen Dingen an. Du wirst erstaunt sein, wie das irgendwann immer größere Kreise zieht, weil man sich selbst wieder vertraut und weil man selbstbewusster wird.

    Mach Dir eine Negativ-Positiv-Liste. Und ändere Schritt für Schritt das, was Du nicht mehr bereit bist zu tragen. Und setze Dich nicht unter Druck. Einfach mal nur an sich denken - und nicht über das Befinden des Partners.

    Wenn Du Dich hier durchliest, dann wirste Du viel darüber erfahren, wo und wie man Veränderungen anstreben kann. Jeder hat da so seine eigene Art - aber mit Konsequenz führt sie zum Ziel.

    Also Kopf hoch - Rücken durchdrücken und los :wink: Langsam aber kontinuierlich. Es ist Dein Leben welches wieder glücklich und zufrieden werden soll.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo ihr Lieben,

    ersteinmal vielen Dank, dass ihr da seit, dass ihr mir helft mich zu reflektieren, mir Gedankenanstöße gebt. Es ist nicht leicht, aber nur so kann ich den Weg zu mir selber bestreiten....

    Karotte :

    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Ich glaube das kannst Du ablegen. Indem Du einfach auf dich hörstund fühlst was bei Dir so abgeht. Und vielleicht einfach mal was anders machst als sonst.

    Das mit dem Hören und Fühlen, was bei mir so abgeht... Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe verlernt auf mich und meine Bedürfnisse überhaupt noch zu hören geschweige denn sie zu fühlen. Immer wieder rutscht in die Gedanken "ER" -und doch weiß ich das Du Recht hast. Und ich arbeite im moment hart daran.

    Dass ich keinen Anspruch auf ihn habe, das weiß ich. Ich stell mir gerade immer öfters die Frage: Hat er denn überhaupt noch einen "Anspruch" an mich. Habe ich es "nötig" mich so demütigen zu lassen, mir immer wieder vor den Kopf stoßen zu lassen?? Wo ist der Mann, der zwei Jahre nichts getrunken hat und in dieser Zeit NIE so mit mir umgesprungen ist. Warum habe ich angefangen es zuzulassen, dass er mir überhaupt so weh tun kann? Was ist der wirkliche Grund, warum ich nicht sage: Stopp - bis hierher und nicht weiter? Wann bin ich zum - wie Du so treffend sagst - Opfer geworden??

    Mich selber lieben, verdammt, ich dachte, dass ich es tu! Aber mir geht so langsam ein Licht auf, dass dem nicht so ist. Weil, wen man liebt, den verletzt man nicht - also ich mich auch nicht selber bzw. lasse nicht zu dass man mich verletzt.

    Da hab ich noch einen heftigen Weg vor mir.

    seti :

    Eine Frau :lol: - Nein, Seti, ich denke Du bist ein Mann, der sehr sensibel ist, der nicht einen auf "großen Macho" macht. Aber auch eben einer, der verletzlich ist und dem es im Moment, genau wie mir, an Selbstwert - nun ich will nicht sagen fehlt - aber es ist ausbaufähig :)

    Dass Du Deine Frau nach der Therapie wieder aufnimmst und ob das der richtige Weg ist - nun diese Entscheidung kann und sollte Dir keiner Abnehmen. Aber bitte versprich mir eins: Geh trotzdem Deinen Weg, nimm, wenn der Termin beim Therpeuten kommt, diesen auch wahr. Um glücklich zu werden, müssen wir (da kann ich ja mich auch mit ins Boot nehmen :oops: ) an uns arbeiten. Und nur dann haben wir in der Zukunft, die Chance ein erfülltes Leben zu führen. Dafür wünsch ich Dir alles Liebe!
    (toll wie ich hier mal wieder schreibe - aber Du kannst mir glauben, ich fass mich dabei an die eigenen Nase!!)


    Diandra

    Deine Idee mit der Negativ-Positiv-Liste gefällt mir - um nicht zu sagen, ich denke, dass das einer meiner nächsten kleinen Schritte sein wird.

    Zitat

    Worüber würdest Du Dich freuen ? Was hast Du schon länger nicht mehr gemacht ? Brech aus alten Gewohnheiten aus. Wenn Dir etwas nicht gefällt - sage es. Und lerne dabei konsequent zu bleiben. Nein heißt nein - PUNKT.

    Weißt, Du, dies ist in meinem Kopf und würde ich jedem anderen Menschen, der in meiner oder einer ähnlichen Situation ist, genau so als Rat mitgeben. (Ja, ich bin auch besser im Ratschläge erteilen, als mich um meinen "Mist" zu kümmern :cry: ). - Was mir aber dabei grade so schwer fällt, ist überhaupt wahr zu nehmen, was mich freuen würde.

    Aber ich will doch über ein kleinen Erfolg von gestern berichten: ich war zum Kaffee bei einer Freundin, die abends mit ihrem Mann noch essen gehen wollte. Dann haben sie mich spontan gefragt, ob ich nicht mit will. Mein erster Gedanke war: ich kann nicht, ER ruft doch nachher aus der Klinik an, wird beleidigt sein, wenn ich nicht zu sprechen bin. - aber dann hab ich mich entschlossen: UND? hab ich gedacht, ich mag mit den beiden mitgehen. Einen schönen Abend haben und nicht in "wie-geht-es-ihm-denn-wohl-heute-Lauerstellung" mir das versauen lassen. - Wir sind dann sogar noch nach dem Essen was trinken gegangen und ich bin relativ spät heimgekommen. UND es war schön - mein "schlechtes Gewissen" hat mich zwar schon gepisackt - aber das habe ich "ausgehalten" - und bin heute richtig stolz auf mich selber!

    .
    .
    Heute ist mein letzter "Vollzeit-Krank-Tag". Morgen fang ich mit meiner Wiedereingliederung an. Und ich freu mich auf die Arbeit :)

    Es grüßt Euch ganz herzlich
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hallo Du,

    Zitat

    Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe verlernt auf mich und meine Bedürfnisse überhaupt noch zu hören geschweige denn sie zu fühlen.


    Das geht un sglaube ich erstmal allen so. Darum ist es ja auch so wichtig das man sich darüber bewußt wir dund aktiv dran geht, z.B. indem ich mich ständig frage was ich möchte und wie es mir mit den Dingen so geht. Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für mich selber. Und wenn ich mir im größten Streß mal einen Tee koche und mich 10 min. in Ruhe hinsetze.

    Zitat

    Hat er denn überhaupt noch einen "Anspruch" an mich.

    Nein, hat er nicht, nie gehabt, sowei Du eben auch keinen Anspruch hast. Liebe kann nur auf Freiheit basieren. Und Ansprüche haben hat nix mit Freiheit zu tun!

    Zitat

    Habe ich es "nötig" mich so demütigen zu lassen, mir immer wieder vor den Kopf stoßen zu lassen??

    Nein! Und abgesehen davon ist auch hier ein Teil deine Entscheidung das mit Dir machen zu lassen!

    Zitat

    Wo ist der Mann, der zwei Jahre nichts getrunken hat und in dieser Zeit NIE so mit mir umgesprungen ist.


    Er ist gerade nicht da. Sieh was JETZT ist. Es spielt eigentlich keine Rolle was war, sondern nur was JETZT ist. Denn Du lebst JETZT/HEUTE/HIER!

    Zitat

    Warum habe ich angefangen es zuzulassen, dass er mir überhaupt so weh tun kann? Was ist der wirkliche Grund, warum ich nicht sage: Stopp - bis hierher und nicht weiter? Wann bin ich zum - wie Du so treffend sagst - Opfer geworden??

    Das ist egal. Warum...ist keine gute Frage, auch wenn ich sie selber kenne. Warum löst nichts. Es ist nun mal so gewesen. Du kannst es nicht mehr ändern. ABER JETZT und HEUTE kannst Du anders handeln und anders denken und anders sein.
    Und um eine Antwort zu geben: Das ist die Coabhängigkeit und fehlende Selbstliebe.

    Ja, ein Weg, den Du gehen kannst liegt vor Dir...geh in in den Schritten die für Dich gut und machbar sind. Es drängt Dich niemand außer Du selbst. Gib Dir Zeit!

    LG die Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hi zusammen,

    ich bin ja seit gestern in der Wiedereingliederung und habe mit 6Std. arbeiten angefangen. Ich bin gerade ziemlich froh, wieder arbeiten zu
    gehen, da in der Zeit im Büro ich das "Denken" lassen kann (okay - denken zum Arbeiten tu ich schon noch :lol::lol: ).

    Heute hatte ich am Nachmittag meinen ersten Termin bei einer Psychotherapeutin - und bin ziemlich geschlaucht aus dem Gespräch rausgekommen. Aber mit einem guten Gefühl, das Richtige zu tun.

    Das dann darauf folgende Telefonat mit meinem Freund hat mich dann ziemlich runtergezogen. So dass ich mich heute abend spontan entschlossen habe, zur SHG zu gehen. Dieses Gespräch hat mich wieder "in normalere Bahnen" gelenkt und ich bin gerade unendlich dankbar, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich so austauschen zu können.

    Näher mag ich heute nicht darauf eingehen. Ich werde mir jetzt eine schöne Tasse Tee gönnen, mich aufs Sofa setzen, unsere Katze auf den Schoß nehmen und dabei TV glotzen.

    Wollte aber auch, dass ihr nicht denkt, ich verschwinde wieder in der Versenkung - das habe ich diesmal nicht vor. Ich werde mich MIR stellen! Und da gehört dieses Forum mit Euren Reflektionen dazu.

    Einen schönen Abend wünscht
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hi IceGirl,

    ich hoffe du hattest trotzdem noch einen schönen abend. Ja, sehr vieles gleicht sich bei uns, gell?!

    Ich schick dir mal ein "Drückerle" zurück, bis bald

    seti

  • Guten Abend ihr Lieben!

    Wochenende Nummero zwei seit mein Partner in LZT ist steht vor der Tür.
    Es ist viel passiert. Viele Erkenntnisse, viele Tränen, viele Gedanken - und nein, nicht viele, aber ganz doll liebe und nette Menschen die für mich da sind (einschließlich Euch hier!)

    Karotte, du hast in Deiner Antwort oben mit folgendem Satz abgeschlossen:

    Zitat

    Ja, ein Weg, den Du gehen kannst liegt vor Dir...geh in in den Schritten die für Dich gut und machbar sind. Es drängt Dich niemand außer Du selbst. Gib Dir Zeit!

    Und dies soll mein Leitsatz werden - vor allem Schritte, die für mich gut UND machbar sind.

    Es fällt mir unsagbar schwer, Dinge die ich erkenne auch umzusetzen. Zu tief sind manche Verhaltensmuster verankert, antrainiert - wie auch immer. Aber inzwischen ist mir aufgegangen, dass ein großer Schritt schon allein das Erkennen ist. Und ich meine Fortschritte oder Lernerfolge nicht nur am "Ausführen" festmache. D.h. jetzt nicht, dass ich mich zurücklehne und denke, prima - ich habs erkannt, Gefahr gebannt. Aber ich gebe MIR das Recht, auch mit kleinen, stetigen Schritten zum Erfolg zu kommen.

    Ich habe mich so lange nicht mehr ernst genommen, wahr genommen. Mein Focus lag (und liegt leider immer wieder immer noch :( ) bei ihm, wie es ihm geht, dass er sich nicht schlecht fühlt, damit er keinen Grund hat zu trinken - ohne zu erkennen, dass er immer einen Grund gefunden hat zu trinken - egal wie nett oder vorsichtig o.ä. ich war.

    Jetzt möchte ich für mich erkennen, was ist mir wichtig: Wie möchte ich leben. Wie möchte ich geliebt werden. Ich möchte an den Punkt kommen, SO möchte ich leben, SO möchte ich geliebt werden. Das ist was ich verdiene. Wenn ER mit mir SO leben und lieben möchte - schön, wenn nicht, dann zieht es mir nicht den Boden unter den Füßen weg.

    Aber da bin ich noch ein ganzen Stück von entfernt. Doch ich bin ja auch nicht von heute auf morgen "so eine Co-Abhängige" gewesen. Das hat sich auch entwickelt, eingeschlichen. Und deshalb darf der "Nachhauseweg" auch ein bisschen dauern.

    Ich habe ein Paar "Navigations-Menschen" - die mir helfen, den Weg zu finden - manchmal nehm ich die falsche Abzweigung - aber meine "Navis" helfen mir, das Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren und schließlich auch anzukommen. Davon bin ich überzeugt!

    Mit diesen Gedanken und den dazugehörigen Gefühlen geht es mir heute gut. Ich habe auch ein bisschen "Bammel" vor diesem Weg - ich muss meine bisherigen Kontrollmechanismen aufgeben - aber ich habe keine Angst.

    Ich habe keine Angst davor, mich selber wieder zu finden. Und ich wünsche mir, dass diese guten Gedanken und Gefühle für mich eine Weile dableiben! - und daran arbeite ich!:D

    Ich wünsche MIR und Euch einen schönen Abend und ein wunderschönes Wochenende.

    LG
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Hi IceGirl,

    wie mir scheint, geht es mir ähnlich wie dir. :roll:
    Mich verwundert es auch immer wieder wie sehr sich unsere Lage ähnelt.

    Mehr möchte ich im Moment nicht dazu erklären, ich glaube fast du weißt wieso.

    Drück dich nochmal ganz fest

    seti

  • Guten Abend zusammen,

    so - der Sonntag ist so gut wie überstanden :roll: - heute war es mal wieder ein Tag mit einigen Auf´s und Ab´s. Hab mich dann aufgerafft und bin bei dem schönen Wetter spazieren gewesen.

    Irgendwie fühl ich mich wie unter einer Dunsthaube. Auch körperlich spürbar irgendwie eingeengt... Ich hätte am liebsten jetzt und hier Antworten. Antworten auf Fragen, die ich mir selber stelle und Antworten auf Fragen die ich IHM im moment nicht stelle. Aber diese Antworten wollen erarbeitet werden...

    Wünsch einen schönen Abend!

    LG
    IceGirl

    Wer bereit ist,
    immer wieder neu anzufangen,
    wird mit dem Leben
    leichter fertig.
    © Ernst Ferstl

  • Liebes Ice Girl, schön das Du deinen Weg gehen möchtest. Und weißt Du ich glaube nicht das man alles erarbeiten muß, manches fügt sich auch und manches fängt an zu wirken wenn Wir Spaß haben.
    Wenn Du Dich eingeengt fühlst warum tanzt Du dann nicht ein bisschen in deiner Wohnung rum und gehst mal irgendwohin wo Du ganz weit schauen kannst.
    Ich denke uns alles geht es so, das das ganze seine Zeit braucht. Das ganze ist eben auch ein Prozess.
    LG Dir, war heute auch spazieren...schönes buntes Herbstlaub!!!
    LG Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

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