Ein paar Worte zu mir oder Das Herz-Hirn-Dilemma

  • Nachdem ich nun ein paar Tage als Gast hier mitgelesen und mich heute registriert habe, möchte ich ein bisschen was über mich erzählen; ich weiß ja auch ganz gern, mit wem ich es so zu tun habe.
    Ich bin 28, ledig, keine Kinder, keine Haustiere aber einen Lebensgefährten und bin heute den 23. Tag abstinent, stehe also noch ganz am Anfang. In letzter Zeit habe ich viel nachgedacht, was ohne 1,5 Promille oder Katerstimmung erstaunlich gut funktioniert ;)
    Rückblickend habe ich wohl schon als Teenager Alkohol dazu missbraucht, mich locker zu machen um anderen zu gefallen, nicht so gehemmt und ernst rüberzukommen. In gewisser Weise ist es mir auch heute noch (zu) wichtig, wie ich auf andere Menschen wirke. Daran muss ich arbeiten.
    Während des Studiums hat mich der Alkohol dann in meiner Einsamkeit getröstet (ich war zum ersten Mal von Zuhause weg, hatte unheimliches Heimweh und Schwierigkeiten mit den ganzen Veränderungen klarzukommen). Vor vier Jahren wurde ich schwer depressiv und auch in dieser Situation war es der Alkohol, der mir wenigstens minimale Linderung verschafft hat (ich war damals vier Monate stationär und der behandelnde Arzt bescheinigte mir zu der Zeit schon eine Alkoholabhängigkeit, aber als es psychisch wieder aufwärts ging wusste ich es natürlich besser, im Sinne von „Der übertreibt ja maßlos!“).
    Die letzten Jahre gab es dann immer irgendwelche Gründe, zu trinken. Wie ich bisher hier gelesen habe, kennt das jeder. Auch zwei Beziehungen und ein paar Freundschaften, die durch meine Sauferei in die Brüche gegangen sind, ließen in mir keinerlei Bewusstsein entstehen, ein Problem zu haben. Schuld waren immer die anderen.
    Wann genau und weshalb es letztendlich klick gemacht hat, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich weiß nur, dass ich so nicht mehr leben möchte. Ich möchte mich nicht durch den Tag hangeln und dem Abend entgegenfiebern, weil ich mir dann wieder die Birne zuballern kann. Ich möchte morgens nicht mehr aufwachen und mir die schlimmsten Szenarien vom Vorabend ausmalen, weil ich mich an nichts mehr erinnern kann. Ich möchte nicht mehr nach sieben Halben nachts um eins zur 24h-Tanke torkeln, weil ich immer noch nicht genug habe oder meinen Freund anpampen, weil er sich ein Bier von „meiner“ Tagesration nimmt …
    Und deshalb trinke ich seit Anfang des Monats nichts mehr, war bei der Suchtberatung und besuche eine Info- und Motivationsgruppe. Und deshalb bin ich auch hier. Weil ich hoffe, dass mir die Teilnahme an diesem Forum helfen kann, standhaft zu bleiben und mein Leben so zu verändern, dass ich ohne Alkohol glücklich sein kann.
    Und hier kommt das Herz-Hirn-Dilemma ins Spiel:
    Mein Verstand weiß mittlerweile, dass ich abhängig bin und es nur zwei Möglichkeiten gibt:
    Saufen bis zum bitteren Ende oder nie mehr einen Tropfen anrühren. Aber mein Herz kann das noch nicht fühlen.
    Mir sitzt grade permanent ein äußerst penetrantes Teufelchen im Nacken, das mir zuflüstert:
    „Nur ein paar Monate durchhalten, abstinent bleiben, dann renkt sich das alles wieder ein, dann kannst auch Du hin und wieder ein gemütliches Feierabendbierchen zischen, Du kriegst das in den Griff, keine Sorge.“
    Rational gesehen ist das der absolute Humbug. Erstens weiß ich, dass es mir nicht ums Genusstrinken geht (darum ist es wahrscheinlich nie gegangen), sondern ums „Zuschütten“, zweitens kenne ich mittlerweile auch die biochemischen Vorgänge im Körper und schon allein deshalb kann das nie funktionieren.
    Aber emotional wünsche ich es mir sooo sehr. Es fällt mir grade einfach verdammt schwer, mit mir selbst und diesen ganzen Gedanken umzugehen und mir ein erfülltes Leben ohne Alkohol vorzustellen . Ich hoffe einfach, dass es leichter wird, wenn ich mich aktiv damit auseinander setze …
    Solange versuche ich, mir immer wieder die positiven Aspekte der Abstinenz einzuhämmern und mir hier Tipps und Anregungen zu holen.
    In diesem Zuge auch vielen Dank an alle, die dieses Forum möglich machen, an alle, die mich hier an ihren ganz persönlichen Erfahrungen teilhaben lassen.
    Und danke auch fürs Lesen. Ist ein bisschen viel geworden.

  • hallo fräulein b.

    schön das du hergefunden hast.
    über die sucht kann man noch so viel wissen, man kann noch so viel verstand haben, das hilft einem alles nichts. sucht hat ihre eigenen regeln. aber das teufelchen kriegen wir hier schon von deiner schulter. das viech kennen wir alle nur zu gut.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo junge Frau und herzlich Willkommen! 8)

    Ich kenne den Gedanken sehr gut, ich muss etwas verstehen und im Herzen fühlen, nur so kann ich es leben. Ich kann es heute, aber das braucht seine Zeit, die du dir auch geben solltest!

    Alles liebe Pia

  • Zitat von dorothea


    aber das teufelchen kriegen wir hier schon von deiner schulter. das viech kennen wir alle nur zu gut.

    doro

    Danke, Doro. Irgendwie wollte ich genau das hören.
    Ich bin hier schon richtig :)

  • @ Pia:
    Schön zu hören, dass doch gelingen kann, was man im Moment für kaum möglich hält.
    Dieses Sich-selbst-Zeit-lassen, sich nicht unter Druck setzen, die Ansprüche an sich selbst "einfach" ein paar Etagen runterschrauben, das muss ich auch lernen. Und wieder mal weiß ich das, kann es aber (noch) nicht umsetzen. Ich vermute mal, dass mir in nächster Zeit viel Arbeit ins Haus steht ...
    Wie mein Freund (mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor) so schön sagt:
    "Mit Dir wird's auch nie langweilig."

  • deine ungeduld ist irgendwie auch normal. geduld ist hier ein viel gebrauchtes wort. es ist nicht einfach trocken zu werden, aber es ist möglich und es lohnt sich. wenn man die erste schwierige zeit hinter sich hat ist man einfach ein neuer mensch und staund was man alles schaffen kann.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Zitat von Fräulein B.

    @ Pia:
    Schön zu hören, dass doch gelingen kann, was man im Moment für kaum möglich hält.
    Dieses Sich-selbst-Zeit-lassen, sich nicht unter Druck setzen, die Ansprüche an sich selbst "einfach" ein paar Etagen runterschrauben, das muss ich auch lernen. Und wieder mal weiß ich das, kann es aber (noch) nicht umsetzen. Ich vermute mal, dass mir in nächster Zeit viel Arbeit ins Haus steht ...
    Wie mein Freund (mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor) so schön sagt:
    "Mit Dir wird's auch nie langweilig."

    Ich weiß nicht, aber ich glaube das mit der Geduld habe ich immer noch nicht :( aber wie du auch schreibst, wir lernen das.

    Sich unter Druck sezten, es direkt zu erkennen, ist ein weiteres schweres Thema von mir. Es kommt weil ich mich nicht gut genug fühle, weil ich gelernt habe mich beweisen zu müssen, weil ich den Erfolg zuspät spüre, oder garnicht spüre. Aber ich bin mir schon einen riesen Schritt entgegen gekommen.

    Nenne es nicht Arbeit, nenne es kennen lernen, dann fällt es nicht so schwer!

    Arbeit haben wir genug, oder nicht?

    lg Pia

  • Zitat von kwiep

    Das geht einfacher.
    Es gibt keine negativen Aspekte derAbstinenz.

    Hast Du das ganz am Anfang auch so empfunden? ;)

    Zitat von kwiep


    Allerdings - Abstinenz alleine genügt nicht !

    Oder, wie ich hier oft gelesen habe:
    Es reicht nicht, nichts zu trinken. Das habe ich verstanden. Und ich versuche auch, mein Leben zu ändern. Aber schrittweise. Zur Zeit fühle ich mich oft überfordert, mache mir selbst sehr viel Stress und Druck und dann wird das Verlangen nach dem entspannenden&beruhigenden Schluck aus der Flasche umso größer.
    Der nächste Schritt für mich wird sein, meine Familie aufzuklären. Davor habe ich Angst. Aber es muss sein, schon allein um das Hintertürchen, an das ich mich blödsinniger Weise immer noch ein wenig klammere, ein für alle Mal zuzuschlagen.

  • Zitat von kwiep


    Deine Familie aufzuklären wird unvermeidbar sein, aber wovor hast Du denn Angst ?

    Zunächst mal einfach vor der ersten Reaktion. Sie werden vermutlich etwas schockiert sein, denn wenn ich eines ganz großartig kann, dann ist das Theater spielen und meine Familie ahnt vermutlich nicht annähernd, wie schlimm es um mich stand/steht.
    Dann habe ich Angst, dass sie sich Vorwürfe machen, weil sie nichts gemerkt haben und den Fehler bei sich/in ihrer Erziehung suchen. Ich möchte sie einfach nicht belasten, weil sie meinetwegen ohnehin schon genug Sorgen hatten. Und zu allerletzt mache ich mir Gedanken darüber, wie speziell meine Mam reagieren wird, da sie selbst mit einer Flasche Sekt pro Tag nicht unbedingt einen "normalen" Umgang mit Alkohol pflegt ...
    Aber es hilft alles nichts. Was muss, das muss. Ich suche nur noch nach einem einigermaßen günstigen Zeitpunkt, am Telefon wär ein bisschen blöd.

  • hallo

    stell mal gaaanz schnell das kopfkino ab. das tut dir nicht gut. du bist krank. dafür kann keiner was, da ist keiner schuld. wenn sich da wer den schuh anzieht dann ist das sein problem nicht deins. sag es wie es ist und gut. mach dich da nicht jetzt schon mit verrückt was evtl. wie sein könnte. kennst du den spruch. erstens kommt es anders als man zweitens meinstens denkt....

    lass es auf dich zukommen und schau dann was du tun kannst. wenn deine familie damit ein problem hat, es gibt auch angehörigen gruppen. du mußt jetzt einfach eine weile egoistisch sein und nur bei dir schauen, das ist sehr wichtig. sonst bist du ruck zuck wieder im strudel drin. alles andere kann man später besprechen, jetzt kommst erst mal du.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Danke, Doro!
    Ich werde Deine Worte beherzigen und versuchen, umzusetzen, was Du mir rätst.
    Jetzt mache ich mir noch eine heiße Schokolade mit Minzgeschmack (ich hatte keine Ahnung, wie viele leckere antialkoholische Getränke es so gibt) und verziehe mich mit Buch ins Bett. Für heute reicht es mir mit mir.

    Danke nochmal an alle, gutes Nächtle und bis bald!

  • Zitat von Fräulein B.

    Mein Verstand weiß mittlerweile, dass ich abhängig bin und es nur zwei Möglichkeiten gibt:
    Saufen bis zum bitteren Ende oder nie mehr einen Tropfen anrühren. Aber mein Herz kann das noch nicht fühlen.
    Mir sitzt grade permanent ein äußerst penetrantes Teufelchen im Nacken, das mir zuflüstert:
    „Nur ein paar Monate durchhalten, abstinent bleiben, dann renkt sich das alles wieder ein, dann kannst auch Du hin und wieder ein gemütliches Feierabendbierchen zischen, Du kriegst das in den Griff, keine Sorge.“
    Rational gesehen ist das der absolute Humbug. Erstens weiß ich, dass es mir nicht ums Genusstrinken geht (darum ist es wahrscheinlich nie gegangen), sondern ums „Zuschütten“, zweitens kenne ich mittlerweile auch die biochemischen Vorgänge im Körper und schon allein deshalb kann das nie funktionieren.
    Aber emotional wünsche ich es mir sooo sehr. Es fällt mir grade einfach verdammt schwer, mit mir selbst und diesen ganzen Gedanken umzugehen und mir ein erfülltes Leben ohne Alkohol vorzustellen . Ich hoffe einfach, dass es leichter wird, wenn ich mich aktiv damit auseinander setze …

    Hallo,

    so ähnliche Gedanken hatte ich am Anfang meiner Trockenheit auch. Damals hat mir ein "alter Hase" gesagt, ich solle die Gedanken, die mir das Suchtgedächtnis "einbläst" mit den Gedanken an die negativen Sachen während des Saufens und den positiven jetzt verbinden. Ich bin jetzt 4 1/2 Jahre trocken und zufrieden dabei. Das mit der Verbindung hat sich verselbstständigt. Aber es hilft mir heute noch in Situationen, wenn sich das Suchtgedächtnis meldet.
    Allerdings sollte aus der ganzen Sache kein Krampf werden, dass es darin ausartet, es auszuhalten nicht zu trinken. Mir ist klar, dass ich im Kampf gegen den Alkohol keine Chance habe, deshalb habe ich ihn zum Sieger erklärt und mich ergeben. Nur in diesem Bewusstsein kann ich mit meiner Krankheit trocken leben.
    Natürlich ist es sehr wichtig, der Trockenheit die erste Priorität einzuräumen, dazu gehört auch die Einhaltung der drei Grundpfeiler: trockene Wohnung, trockener Partner und trockene Freunde.

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Hans,

    Erfahrungen wie Deine machen mir schon Mut. 4 1/2 Jahre, wow, das ist beachtlich, auch wenn sich vor mir selbst grade die kommenden Monate und Jahre zu einem schier unüberwindbaren Berg auftürmen ...
    Ich bemühe mich, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen, sondern eher jeden Tag und jede Woche, die ich "geschafft" habe, festzuhalten. Das hilft mir ein bisschen.

    Zitat von HansHa


    Natürlich ist es sehr wichtig, der Trockenheit die erste Priorität einzuräumen, dazu gehört auch die Einhaltung der drei Grundpfeiler: trockene Wohnung, trockener Partner und trockene Freunde.

    Genau das begreife ich nicht wirklich. Was trocken in Bezug auf mich selbst bedeutet, ist klar. Auch die Notwendigkeit einer trockenen Wohnung sehe ich absolut ein. Aber was bedeuten trockener Partner und trockene Freunde in letzter Konsequenz? Dass ich meinen Freund verlangen soll, nie wieder was zu trinken? Oder nur nicht in meiner Gegenwart? Bedeutet es, dass ich die wenigen Freunde, die mir ohnehin geblieben sind und die trotz der ganzen Scheiße, die ich gebaut habe, immer noch zu mir halten, jetzt meiden soll, weil sie bei geselligen Anlässen gerne mal ein Gläschen trinken?
    An Erfahrungen und Meinungen hierzu wäre ich sehr interessiert.

  • Zitat von Fräulein B.

    Bedeutet es, dass ich die wenigen Freunde, die mir ohnehin geblieben sind und die trotz der ganzen Sche***, die ich gebaut habe, immer noch zu mir halten, jetzt meiden soll, weil sie bei geselligen Anlässen gerne mal ein Gläschen trinken?
    An Erfahrungen und Meinungen hierzu wäre ich sehr interessiert.

    Vielleicht verzichten sie gerne auf Alk, weil sie froh sind, das du entlich dich selbst lebst! Weil sie froh sind das du keinen Scheiß mehr machst?

    Habe keine Angst vieles muss man am Anfang tun und Vertrauen in das haben, was andere bereits lange vor dir gelebt haben. Es ist deine Leben und du bist die wichtigste Person in deinem Leben, du solltest es dir wert sein, das zu tun was du möchtest und was dir gut tut!

    lg Pia

  • Zitat von Fräulein B.

    Genau das begreife ich nicht wirklich. Was trocken in Bezug auf mich selbst bedeutet, ist klar. Auch die Notwendigkeit einer trockenen Wohnung sehe ich absolut ein. Aber was bedeuten trockener Partner und trockene Freunde in letzter Konsequenz? Dass ich meinen Freund verlangen soll, nie wieder was zu trinken? Oder nur nicht in meiner Gegenwart? Bedeutet es, dass ich die wenigen Freunde, die mir ohnehin geblieben sind und die trotz der ganzen Sche***, die ich gebaut habe, immer noch zu mir halten, jetzt meiden soll, weil sie bei geselligen Anlässen gerne mal ein Gläschen trinken?

    Hallo B.

    wenn Deine Freunde das Trinken in Deiner Gegenwart nicht unterlassen können, würde ich vermuten, dass sie selber ein Alkoholproblem haben. Mit solchen Leuten umgebe ich mich nicht.
    Beim Lebenspartner ist das doch ganz einfach. Es leitet sich aus der alkoholfreien Wohnung ab. Das betrifft bei mir auch Leute, die woanders getrunken haben.

    Schönen Tag noch

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • hallo fräulein b.

    am ende meiner saufkarierre hatte ich keine freunde mehr nur noch saufkumpane. ergo stand ich recht schnell allein da. das war am anfang nicht schön, aber ich habe doch recht schnell begriffen das es nicht anders geht wenn ich weiter leben will. heute nach 8 jahren habe ich so viele freunde und bekannte das ich die manchmal in der woche rausschmeißen muß um ins bett zu können. irgendwie ist immer irgendwer hier. du veränderst dich beim trocken werden und wirst schnell neue menschen finden, du wirst kontakt zu menschen finden die vorher deine sucht "gesehen" haben und dir daher aus dem weg gingen. das relativiert sich mit jedem schritt den du aus dem sumpf heraus gehtst.

    jetzt mag das alles sooo schlimm scheinen. aber das ändert sich wirklich recht zügig. häng dein leben nicht an menschen die leichtfertig deinen tot in kauf nehmen, das ist keine option.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Danke für Eure Antworten!

    Zitat von kwiep


    Es dreht sich hier um Dein Leben - nicht um das von Freund und Freunden.

    Bei der Vorstellung, nur an mich zu denken, geht es mir halt nicht unbedingt gut, obwohl es wohl nötig ist.
    In den letzten Jahren habe ich ohne Rücksicht auf Verluste nur an mich gedacht und jetzt muss und will ich mein Leben ändern und dieser „Egoismus“ soll bleiben?
    Ich habe zur Zeit glaub eine Blockade, irgendwie kann ich nichts mehr so richtig klar sehen …

    Zitat von Feengesicht


    Habe keine Angst vieles muss man am Anfang tun und Vertrauen in das haben, was andere bereits lange vor dir gelebt haben.

    Ich denke grade an den Vater einer Freundin, den ich nur trocken kenne (also schon über 10 Jahre) und der scheinbar kein Problem damit hat, wenn seine Frau ab und an (auch zuhause, wenn Gäste da sind) ein Gläschen trinkt. Oder der sich im Faschingsverein engagiert, wo auch nicht grade wenig getrunken wird …
    Versteht mich bitte nicht falsch, ich will hier bestimmt keinem seine Erfahrungen und sein Wissen absprechen oder so auftreten, als wüsste ich alles besser. Aber wo ist denn mein selbstbestimmtes Leben, wo meine Kontrolle, wenn ich mir in gewisser Weise vom Alkohol diktieren lasse, mit wem ich meine Zeit verbringe, wen ich lieben darf und wen ich meiden muss. Wenn ich also immer noch unter seiner Fuchtel stehe, obwohl ich abstinent bin.
    Das hört sich nicht grade nach „Freiheit“ an. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine. Besser kann ich’s nicht erklären.

    Zitat von HansHa

    [quote='Fräulein B.']
    Beim Lebenspartner ist das doch ganz einfach. Es leitet sich aus der alkoholfreien Wohnung ab. Das betrifft bei mir auch Leute, die woanders getrunken haben.

    Schönen Tag noch

    Das Wörtchen „einfach“ scheint momentan in meinem Wortschatz zu fehlen. Aber ich werde mich an das halten, was mir hier bereits geraten wurde und mich zwingen, nicht so viel drüber nachzudenken, was sein könnte. Ich rede mit ihm drüber und sehe dann schon, wie er reagiert. Dann kann ich mir immer noch Gedanken machen.
    Dir auch einen schönen Tag!

  • Zitat von dorothea

    jetzt mag das alles sooo schlimm scheinen. aber das ändert sich wirklich recht zügig. häng dein leben nicht an menschen die leichtfertig deinen tot in kauf nehmen, das ist keine option.

    doro

    Auch Dir vielen Dank! Besonders für das Hervorgehobene.

  • Zitat von Fräulein B.

    Ich denke grade an den Vater einer Freundin, den ich nur trocken kenne (also schon über 10 Jahre)

    Interessant du vergleichst dich mit jemanden der bereits 10 Jahre trocken ist, anders. älter, oder soetwas ist!

    Das wird ein großer Stolperstein für dich, denn nicht immer kannst du diesen Vergleich gut bestehen!

    lg Pia

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