Neuanfang ohne Alkohol

  • Das glaube ich Dir schon, liebe Silberkralle. Aber erstaunlicherweise bin ich in meinem Freundeskreis die einzige, die in eine solche Beziehung reingerasselt ist. Somit kenne ich natürlich keine positiven Ausgänge, da die Situation (Gott sei Dank) sich dort nie gestellt hat.

    Ich denke, liebe Silberkralle, es ist einfach die Frage was an wirklicher Liebe da ist und was an reinem Suchtcharakter. Für mich und meine Beziehung denke ich mittlerweile ich war süchtig und habe nie die wahre Person - weder gekannt - noch geliebt.

    Also dürften wir jetzt beide glücklich sein weil wir uns aus einer schlechten Beziehung gelöst haben, unabhängig, wie sein Alkkonsum ist oder nicht ist.

    lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Emilie,

    :shock: du hast mir mit deinen Worten einen Bärendienst erwiesen, denn
    genau darum gehts mir, an diesen Punkten komme ich aus den
    Grübeln nicht mehr heraus. :?

    Zitat

    Emilie_AllEin" Mich wundert einzig der Punkt, dass du schreibst, dass du dich eigentlich langweilst und es dir missfällt, dem Stück-für-Stück-Verfall zuzuschauen, aber dennoch versuchst mit diesem Bewusstsein dabei zu bleiben und zuzuschauen. Liebe Emma, ich würde niemals wagen, dir zu sagen, was du tun sollst. Das darfst du ganz allein entscheiden. Jedes Leben in seiner Form hat seine positiven und negativen Seiten. Du kannst dir aussuchen, wie du leben magst, wie du was wertest. Das ist das Schöne am Leben und am Vorwärtsgehen.

    Natürlich hast du damit recht. Ich kann mir sein Verhalten nicht mehr länger anschauen.
    Ich ertrage den täglichen Anblick eines lallenden, gleichgültigen und demotivierten Menschen nicht mehr - und die Wahrnehmung der eigenen Machtlosigkeit.
    Wenn er nüchtern ist verspricht er mir das blaue vom Himmel.
    Und ist Abends angetrunken und nichts ahnend und nicht wissen wollend.

    Ich will aber auch euch nicht mehr damit langweilen, ihr kennt das ja.
    Meine Entscheidung ist fix. Ich bin positiv gestimmt, ich konsentriere mich jetzt auf das Neue, was auf mich zukommen wird.
    Zudem gehe 14-tägig noch in eine SHG, engagiere mich Ehrenamtlich,
    bin viel mit dem Hund unterwegs, und ja es geht mir gut dabei.

    Zitat

    Ich weiß um diesen Entscheidungskreis. Vielleicht ist dir geholfen, wenn du weißt, dass du nicht nur dir hilfst, wenn du dir hilfst.

    Das ist ein sehr tröstlicher Gedanke und stimmt mich froh.
    Gleich heute hole ich noch meine restlichen Sachen ab und fahre dann besser mal für ein paar Tag weg. Jetzt werde ich ein bisserl Urlauben.

    Vielle vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben und wünsche Euch
    weiterhin soviel Kraft, Mut und Menschen, die für Euch da sind.

    Ganz liebe Grüße eure Emma

  • Na Emma...und warst du auf Urlaub???

    Habe mir gerade deinen Traid mal durchgelesen und in vielen Sachen sehe ich mich selber.

    Ja, wir sind süchtig...süchtig nicht nach Alk oder anderen Drogen, sondern süchtig nach einem Menschen.

    Wie oft und wie viel haben wir mitgemacht uns immer wieder gesagt und nun ist wirklich Schluss...doch wie oft sind wir wieder zurückgefallen und haben wieder Dinge getan wo unser Kopf doch genau weiß, dass wir damit nicht glücklich werden??

    Liebe Emma ich wünsche dir Kraft es dieses Mal richtig durchzuziehen und mehr an dich und deine Gefühle zu denken.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Monty,

    danke der Nachfrage. Klar war ich ein bisserl in Urlaub. Aber noch nicht irgendwo im sonnigen Süden, sondern hier bei mir zusammen mit meinen Schwestern, mit meinen Neffen und Nichten.
    Ich war mit den Kindern rodeln, war mal eine lustige Abwechslung und die Schwester hat sich über die Entlastung auch recht gefreut.
    Zudem habe ich mit einer Fortbildung begonnen, habe meinen bisherigen
    Arbeitgeber gewechselt, uvm.

    Ich glaube schon, daß ich mich von den Strapazen der letzten Zeit wieder rasch erholen konnte. Ohne den Exfreund, der mich immer wieder durcheinander bringt mit x-Anrufe, die ich nicht abzustellen fähig bin.
    Noch gibt es da einfach viele Gründe, mag ihn nicht aufgeben, habe ihn sogar gestern erpresst, daß wenn er mir keinen ärztlichen Befund vorlegt, wo ich hoffe, daß er dann checkt, wies um ihn steht, ich meine Unterstützung verweigern werde.

    Die vielen Ausreden, nicht loslassen zu können liegen alle bei mir, das weiß ich. Genau wie es auch Aurora geschrieben hat, bin ich dabei und schaue mir diese Gründe gut an.
    Einen Rückfall in die kranke Beziehung befürchte ich jetzt nicht mehr. Da ist schon zuviel kaputt gegangen.
    Einzig allein der Umstand, daß er mich immer wieder zurückerobern will, erledigt ist, verwirrt ist, macht mir Sorgen, das bringt mich ins Wanken.

    Was spielt sich da im Kopf des nassen Alkoholikers ab?
    Wer kann mir das nasse Denken erklären?

    Naja, jetzt ist genug, ich mache mich wieder auf den Weg.
    Meine Gesundheit ist mir total wichtig, ich brauche auch meine Kraft für die Arbeit, die Ausbildung, für die Verpflichtungen,...
    Zum Glück bin ich ein "Steh auf Mädchen" und da bin ich stolz drauf!

    :D Lieben Gruß Emma

  • Hallo Emma,

    das hört sich doch schon einmal ganz gut an.

    Denke weiter an dich und ....nicht ins wanken geraten...du schaffst das, hast schon so viel geschafft...schaue nach vorne, das Leben kann noch so schön werden.

    Hoffe es geht dir gut?

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hi, liebe Emilie_AllEin,

    danke dir, daß du mich danach fragst! Habe eh schon vergessen, wies in mir aussieht, weil ich momentan beruflichen Stress habe.

    Genaugenommen gehts mir beruflich gerade Sch***, da in meinen Aufgabenbereich so viel gefordert wird, daß ich schon wieder mal mit einen Stimmungstief und Müdigkeit kämpfe.
    Jetzt überlege ich, ob ich nicht überhaupt den Aufgabenbereich Pflege an den Nagel hänge? Bin zudem auch noch in einen Ausbildungslehrgang, der zwar super interessant ist, aber eben auch recht anspruchsvoll. Muß mich voll zusammenreißen und mir vielleicht doch etwas Anderes suchen müssen.
    Bedauerlicherweise habe ich viel zu spät gemerkt, daß meine Beziehung zu dem Alkoholiker sooo viel Kraft gekostet hat. Hundert Mal hatte ich schon psychosomatische Probleme und bin nicht darauf eingegangen.
    Immer wieder von ihm eingelullt und immer wieder neu gehofft und bin immer wieder im Exzess von ihm im Stich gelassen worden.

    Dennoch hin und wieder telefonieren wir miteinander. Und was höre ich..., wie deppert der oder die sind, er ist der Gute und ja ich eben ein Niemand, nehme eh schon den Psychologen in Anspruch. Sagt eh schon alles, oder?

    Ansonsten ist der Kontakt aber wirklich beendet und bin nun im Nachhinein auch froh darüber. Sehe diese Beziehung erst mit den Abstand als so katastrophal. Wahnsinn was sich da im Zusammenleben abspielen kann. Wie kann man sich da wehren?
    Es hat nie einen Hauch Chance an Therapie gegeben.
    Er lebt in seiner eigenen Welt, für die ich nie gut genug war.

    Diesbezüglich freue ich mich über meine Fortschritte, ich vermisse ihn nicht mehr, ich bin stark bemüht durch die Therapeutin und durch Kurse mein Selbstwertgefühl, daß im Suff zerschlagen wurde, langsam aufzubauen. Ich brauche keinen Mann mehr, der schamlos Forderungen stellt, der mich demütigt.
    Ja, ich bin hart auf den Boden der Realität aufgeschlagen,...
    Nach so einer Niederlage in Sachen Männer, werde ich mir jetzt nur noch die Lieben angeln. Aber im Moment bitte, habs mi gern.

    Schönen Gruß, ich hoffe der Frühling hat dich wachgeküsst, ansonsten sag Bescheid!

    Viel Glück von EMMA

  • Liebe Emma. Bitte gebe weiter Acht auf dich. Wenn du den Blick weiterhin erst einmal auf dich fokussierst, dann wird sich alles andere geben, ich glaube ganz fest daran. Ich glaube auch, es gilt: mir erst einmal wieder selbst zu vertrauen. Und das kann ich am besten, wenn ich in jeder Lebenslage auf mich und meinen Körper höre.

    Deine Abwehrhaltung ist verständlich. Vielleicht kannst du es irgendwann annehmen, wie es ist. Eine Beziehung zwischen zwei Suchtkranken. Wenn du irgendwann die Wut loslassen kannst, ohne dass du rückfällig wirst, dann macht dich das auch wieder ein Stück freier und bereiter für etwas Neues, Gesundes und Liebes. Alles Liebe Emilie.

  • Hallo zusammen,

    habe gestern einen unruhigen und faulen Tag in der Sonne verbracht. Unruhig deshalb, weil trotz frei haben und dem schönen Wetter habe ich mich schlecht gefühlt.
    Suchte den ganzen lieben Tag nach etwas zum Naschen rum. Habe x-mal den Kühlschrank abgesucht, bis ich endlich kurzerhand in den nächsten Laden gestapft bin um Schokolade zu besorgen. Ein ***gefühl ist das.
    Im Geschäft war mein Gusto immer noch da und ich wollte zu der Schoki gleich noch zwei Bier kaufen.
    An der Kasse dann stand aber ausgerechnet ein Mann vor mir, der (schon entsprechend ausgesehen hat) und sich kleine Wodkafläschchen besorgt hat.
    Also da ist mir sofort die Naschsucht vergangen. Habe mich so schuldig gefühlt.
    Wieder Zuhause mußte ich gleich mal ordentlich Wasser trinken und siehe da, mein Suchtgefühl war weg und die Lust auf Süßes auch. Da ist mir erst aufgefallen, dass ich den ganzen Tag fast nichts getrunken hatte.

    Zum Glück gibt es diese unzufriedenen Tage nicht gar zu oft. Sind aber wohl schon ein Anzeichen dafür, dass ich mich in letzter Zeit irgendwie mies fühle. Vieles läuft nicht so wie ich mir das vorstelle.

    Hoffe, ich kann mich bald wieder ein bischen mehr ins Gleichgewicht bringen?

    Liebe Grüße und schönes WE
    Emma

  • Liebe Emma. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nicht immer das bekomme, was ich will, aber immer das, was ich brauche. Das was ich brauchte und das was ich wollte, waren früher bei mir oft auch zwei ganz unterschiedliche Schuhe.

    Gestern bin ich auf einen sehr schönen Text gestoßen: "Als ich mich selbst zu lieben begann" - Charlie Caplin an seinem 70. Geburtstag am 16.04.1959. Such dir das doch mal im www und lies es dir durch. Ich hab mich zu 100 % angesprochen und verstanden gefühlt. Gib immer Acht auf dich. Alles Liebe Emilie

  • Stimmt Emilie,
    das ist mein Wunsch, echt anzufangen mich selbst zu lieben? Sagt sich ja so leicht, dass mans tut, doch wenn ich länger darüber nachdenke, fällt mir auf, ich will mich vom Kopf abwärts nur ungern wahrnehmen.

    Hallo ihr Lieben,

    heute ist mein guter Tag, denn ich habe das Gefühl, dass sich allmählich meine Einstellung verändert.
    z.B. Als ich in meinen Freund noch verliebt war, habe ich nur seine intelligente, witzige, liebenswerte Person gesehen und seine Krankheit, die Alkoholabhängigkeit, wollte ich nie wirklich akzeptieren, also tat ich alles, damit er von diesen Zeug loskommt.

    Jetzt nach der Trennung und nachdem die Liebe vorbei ist, kann ich den humorvollen und liebevollen Mann gar nicht mehr sehen.
    Der Alkoholkranke steht plötzlich so im Visier, ist in meinen Gedanken.
    Schon oft habe ich ihm gesagt, wenn er versuchte mir wieder näher zu kommen, dass es mit uns vorbei ist, dass ich nicht mehr mag.
    Und es ist war. Denn ich mag wirklich nichts mehr mit ihm anfangen.
    Irgendwie macht das was mit mir, denn diese Aussage kommt so aus den Herzen, früher hat das immer nur im Kopft existiert.

    Mein Partner war bisher irgendwie auch mein Spiegelbild, seine Krankheit hat mir meine Krankheit gespiegelt, meine verletzte Seele, die von ihm angenommen werden wollte.
    Nachdem ich die letzten Tage wieder gegen Heißhungerattacken und Erbrechen ankämpfen mußte, weil ER nicht mehr da ist und ich meine Einsamkeit wieder mal verdrängen wollte, wurde mir dann plötzlich klar, dass das was früher funktioniert hat, will ich so nicht mehr.
    Ich will meine Krankheit nicht mehr verdrängen.
    (Hatte diese Esslust während der Beziehung lange nicht mehr).

    Geschafft? Ich brauche endlich niemanden, der meine kranke Seele :x annehmen soll, denn nur ich selbst kann meine Seele so annehmen, wie sie wirklich ist, ihr wirklich geben was sie braucht, sie gesunden lassen. Und genau das will ich.
    Wirklich niemand kann das besser als ich selbst.

    Endlich ich fange an mich zu lieben.
    Oder ist das nur ein kurzer Höhenflug? :roll:

    Wünsche euch jedenfalls auch, dass ihr besonders die eigene Seele gesunden lasst, absolut unabhängig von irgendwem.

    Lieben Gruß Emma

  • Hallo Emma,

    an Weihnachten war ich in einer schönen Altstadt unterwegs, parkte in der Nähe der Kathedrale, stieg aus und fand diese riesige Kathedrale nicht! Ihre Türme waren nicht mehr zu sehen zwischen den Häusern und erst als ich dem Klang der Turmbläser nachging, fand ich mich plötzlich vor dem Gebäude wieder. Ich habe sie also mit den Ohren gefunden, wo ich die ganze Zeit mit den Augen gesucht hatte.

    Du bist in Verbindung mit dir und da geht dein Weg lang. Das ist dir bewußt geworden. Und selbst wenn du das nicht immer so klar vor dir siehst, da sind ja noch andere Sinne, denen du vertrauen kannst.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Die Augen täuschen, da kann ich Linde nur Recht geben....

    Im Kampfsport hat man bei uns die Augen verbunden damit wir auf Reflexe und Gefühle reagieren und nicht auf das Auge, welches verzögert Mitteilung an das Gehirn sendet.

    In diesem Sport - musste es nur in der Alkbeziehung umsetzen - habe ich gelernt dass die Sinne und das "vermeintliche" Herz täuschen können weil wir unsere eigenen Gedanken beeinflussen können (in Bezug auf den Partner, wo ja die Hoffnung als letztes stirbt).

    Hm, Emma, Partner - Spiegelbild. Ich suchte mir einen raus, der genau das Gegenteil von mir war (und somit eben vielleicht nicht das Spiegelbild aber die Suche nach einer unglücklichen Symbiose/Ergänzung). Während ich ein Mensch bin, der nach Harmonie sucht, war er wütend, rechthaberisch und mit Ellbogen bereit gegen jeden anzugehen (natürlich auch dann wenn es aussichtslos war wie beim Finanzamt ;)

    Schau, es beginnt langsam sich selber näher zu kommen. Mal sorgt man/frau für Vitamine durch Salat oder Obst, dann kauft man/frau sich mal was schönes und kann sich darüber erfreuen, oder bei einem Spaziergang sieht man/frau plötzlich eine Blume oder ein Tier und fühlt sich wohl.

    Ich war rund 6 Monate nach der Trennung erstaunt wieder ganz spontan lauthals lachen zu können. Ich saß vor dem Fernseher und hörte mich laut lachen? Hä... vor dem Fernseher.... gab es das schon mal???

    Bisher nicht, jetzt ja :)

    Es waren ganz viele kleine Schritte, oftmals unmerklich - aber alle diese kleinen Tappser ergeben cm, Meter und irgendwann Kilometer. Durch diese vielen kleinen Tappser bin ich kilometerweit davon entfernt eine Beziehung zu brauchen um mich selber wert zu schätzen.

    Ich bin alleine, habe liebe Freunde, tolle Kollegen, tolle Tiere, ein Heim in dem ich mich wohl fühle und bin - hoffentlich - einigermaßen gesund....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Linde, liebe Emilie und Dagmar, :D

    vielen Dank für die liebe Post. Ich wünsche euch und allen hier
    erholsame Feiertage, ein frohes Ostern und einfach eine gute Zeit, auch wenns für manche wiedermal richtig stressig sein wird.

    Ostern ist mir immer die angenehmste Zeit des Jahres, ich mag die Fastenzeit und den traditionellen Ostersonntag. Heuer allerdings werde ich jede Einladung (aus meiner Verwandtschaft) ablehnen und wenns Wetter passt, dann gehe ich die erste Wanderung auf eine Alm.

    Dagmar hat geschrieben:

    Zitat

    Hm, Emma, Partner - Spiegelbild. Ich suchte mir einen raus, der genau das Gegenteil von mir war (und somit eben vielleicht nicht das Spiegelbild aber die Suche nach einer unglücklichen Symbiose/Ergänzung). Während ich ein Mensch bin, der nach Harmonie sucht, war er wütend, rechthaberisch,...

    Mein Freund ist charakterlich gesehen auch das Gegenteil von mir. Er extrovertiert und selbstbewußt, ich bin eher eine Ruhige. Doch ich weiß, dass er ebenso aus einer dysfunktionalen Familie kommt und da ist einiges vorgefallen. In diesen Sinne gab es schon Gemeinsamkeiten zwischen uns.
    Mit einen adäquaten Alkoholentzug hätte er das mal aufarbeiten können, interessiert ihn aber nicht. Ich bin die, die gerade aus schmerzvollen Situationen ihre Lehre zieht und es immer wieder anders versucht als z.B. meine Mutter. Und dennoch lebe ich in der Beziehung wieder die vorgelebten Verhaltensmuster, bin häuslich, umhegend und treu.

    Normalerweise bin ich aber gerne unterwegs, lerne gern Menschen kennen und bin so ungern häuslich. Daher momentan meine Freunde auch am Alleine sein. Kann tun was mir Spaß macht.

    Dagmar, ich bewundere deinen Weg und deine Kraft.
    Hast dir eine prima Existenz geschaffen, Gratulation. Du bist eine tolle Frau.

    Lieben Gruß von Emma

  • Liebe Emma. Ich find, du bist auch eine tolle Frau. Wann beginnst du das zu sehen? Ich finde, jetzt zur Feier der Kreuzigung und Auferstehung ist doch ein guter Zeitpunkt dafür, dich selbst mal in den Arm zu nehmen und dir Danke zu sagen. Alles Liebe Emilie.

  • Hallo miteinander,

    ja, ich bin eine von denen, die sich aus dem Forum zurückgezogen hat, weil das Alkoholthema keine Brisanz mehr für mich hat.

    Habe mich ja auch getrennt und lebe jetzt ohne Partner.
    Ich habe viele Hoch und Tiefs ausgestanden und weiß, dass es mit einen
    Alkoholkranken keine richtige Partnerschaft geben kann und keine Zukunft.
    Auf jeden Fall ist auch die Trennung ein harter Weg. Lebe von einen schlecht bezahlten Job, kann mir das Auto nicht mehr leisten (zu kaputt für den TÜF) und jetzt muß ich wahrscheinlich auch noch mein Haustier abgeben, weils zeitlich nicht mehr geht.
    Und das ganze Chaos ist dadurch entstanden, weil ich nie wirklich konsequent war und die längst destruktive Beziehung noch halten wollte.
    Habe mit der Entscheidung gewartet und gehofft, dass ER sich noch besinnt. Aber das hat mich viel Kraft gekostet, ist nämlich absolut nicht einfach, sich aus der Enttäuschung und aus jeder neuen Niederlage wieder zu fangen.
    Ist man Co-Abhängig, dann muß man sich nicht nur vom Partner lösen können, sondern da steht ja auch die Existenz auf dem Spiel, die Familie zerbricht, usw.
    Und trotzdem, irgendwann, so wars bei mir, hatte ich gar keine andere Wahl und musste aufgeben, musste weg. Er ist jeden Tag mehr oder weniger angetrunken, hat das Zusammenleben mit Beleidigungen, Überheblichkeit, unvorhersehbaren Aggressionen zerstörrt und alles was ich mit liebevoller Hingabe, Einsatz und mühevoller Arbeit versuchte wieder aufzuabauen.

    (Ja, hätte es nicht auch die schönen Tage gegeben, ...)

    Wirklich alles ist erträglicher als das was war.

    LG Emma

  • Hallo Emma,

    sicher geht es bei dir auch wieder aufwärts! Jetzt, wo du aus der destruktiven Beziehung raus bist, kannst du nach vorne schauen und etwas für dich tun.

    Du lebst ja jetzt alleine, aber ist die Co-Abhängigkeit tatsächlich weg? Man kann ja auch ohne Partnerschaft Co-Merkmale ausleben, z. B. auf der Arbeit, in der Familie usw. Mir ist das gerade am Arbeitsplatz sehr stark bei mir aufgefallen wo meine Co-Knöpfe gedrückt wurden und daß ich nicht mehr darauf ansprang, nachdem ich mich mit meiner Co-Abhängigkeit auseinandergesetzt hatte.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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