Krabbe stellt sich vor.....

  • Hallo zusammen,

    ich möchte gern zu euch stossen, nachdem ich schon einige Tage hier sehr aktiv lese und mich kaum noch vom Laptop weg bewege.

    Bin völlig begeistert, mit wieviel Liebe und Feingefühl ihr das Forum führt.
    Das Thema Alkohol ist auch für mich schon seit Kindertagen ein sehr belastender Punkt.
    Mein Vater war Alkoholiker und ein Monster, wenn er nach 4 Tagen Dauersaufen nach Haus kam. Er tyrannisierte meine Mutter und uns Kinder. Mehrmals erlebten mein Bruder und ich mit, meist Nachts, dass meine Mutter schrie, weil er sie mit dem Kissen ersticken wollte, versuchte ,sie die Treppe runter zu stossen und und und.......
    Mein Bruder fing an zu stottern, ich reagierte mit Asthmaanfällen.
    Aber dazu bestimmt irgendwann mehr an anderer Stelle.

    Ja, und heute mit 47 Jahren bin ich selbst Alkoholikerin.


    Aber vielleicht erst einmal noch ein paar Infos .
    Ich bin Tina, wohne im schönen Schleswig-Holstein , bin seit 9 Jahren verheiratet und 4 Monaten getrennt lebend. Ich habe 2 Söhne im Alter von 20 und 13 Jahren , die ich mit in die Ehe brachte.


    Zu meiner Entscheidung, dem Teufelszeug Alkohol den Rücken zu kehren kam es durch die Trennung von meinem Mann und meiner Angst und Panikstörung, die ich seit Kindertagen habe.

    Schon mit 17 Jahren merkte ich ,dass ich den Alkohol einsetzen konnte ,um damit meine Panik nicht so aushalten zu müssen. Wenn meine soziale Phobie Überwasser hatte, dann trank ich mir vor gewissen Situationen Mut an. Dann war ich entspannt und die taffe Frau, die bloss keine Schwächen zeigen darf. Das zog sich wie ein Band durch mein Leben und obwohl ich schon zwei stationäre Therapien wegen der Angststörung hinter mir habe gab es immer wieder Situationen ,in denen der Alk vieles betäubte, was ich nicht aushalten wollte.
    Die Vermutung, zu der Angstgeschichte auch ein Alkoholproblem zu haben äusserte ich schon 1997 in der Klinik. Mir wurde dort gesagt........ wenn sie sich der Angst stellen dann werden sie auch nicht mehr das Bedürfnis haben zu trinken.
    Na, wunderbar...... somit war doch klar ....... ich habe keine Alkoholprobleme. Arzt und Therapeut werden es ja wissen.
    Also fein weiter getrunken und Ausreden gehabt, warum ich allein ne Flasche Wein trank wenn ich am PC sass.
    Ich müsse mich belohnen, weil es mir wegen der Angst heute gut geht. Aus einer Flasche Wein wurden später auch zwei.

    Was für ein Trugschluss, aber das ist mir erst heute klar, nach meinem großen Zusammenbruch.

    Mein Mann ist selbst Alkoholiker, und bevor es vor 4 Monaten zu meinem endgültigen Auszug kam , flehte ich über Jahre, bitte, lass uns aufhören zu trinken. Es zerstört uns, unsere Ehe,und verändert unser Wesen immer mehr.
    Ich hatte Angst vor dem Abgrund ,und in meinem Hinterkopf arbeitete es heftig. Wie soll ich es schaffen? Wie denkt die Familie und der Freundeskreis darüber, wenn ich mich oute?
    Wieder ging ich los und kaufte Wein. Waren die Geschäfte zu dann eben zur Tanke.
    Meine Kinder erlebten mich immer öfter zugeballert und lallend. Mein Jüngster weinte und sagte....... Mama, bitte hör doch auf zu trinken, ich hab Angst um dich. Mein Großer zog sich kopfschüttelnd zurück und war auf eine andere Art verzweifelt.

    Pause.......

    Es ist noch immer ein großes Problem für mich das ich ihnen so viel Leid angetan habe.

    Um es etwas abzukürzen , ich trennte mich unter großen seelischen Schmerzen von meinem Mann und brach dann völlig zusammen. Am 30. Juli diesen Jahres trank ich am frühen Nachmittag auf die Schnelle zwei Flaschen Prosecco und in der Nacht bekam ich ganz heftige Entzugssympthome und Panikattacken, wie ich sie zuvor nie so heftig erlebte.
    Ich rief die 112 an und sprach das erste mal in meinem Leben den Satz aus…….. Bitte helfen sie mir, ich glaube ich bin Alkoholikerin und es geht mir sehr schlecht. Im Rettungswagen klammerte ich mich hysterisch an den Sanitäter und sagte immer wieder…… Ich will nicht sterben. Dieser versuchte mich immer wieder zu beruhigen, ich solle keine Angst haben, ich habe erkannt das ich ein Alkoholproblem habe und dies ist der erste Schritt raus aus der Sucht in ein schöneres Leben.

    Er hat so recht, denn am kommenden Freitag bin ich drei Monate trocken und ich bin stolz auf mich.
    Wie alle, die wir betroffen sind war es gerade die ersten Wochen kein Spaziergang . Aber jeder trockene Tag ist ein wunderbarer Tag. Wenngleich die Probleme, die ich habe nun oft schmerzhaft ausgehalten werden müssen, aber ich möchte das frühere Leben nicht zurück haben.

    Die ersten 5 Tage war ich zur Entgiftung auf der Akutstation der Psychiatrie und was ich dort erlebte prägte mich sehr. Meine eigene Suchtkurve zeigte merkwürdiger Weise keinen körperlichen Entzug, aber die psychische Abhängigkeit , verstärkt durch die Angsterkrankung ,war um so heftiger.
    Die erste Woche bekam ich in geringer Dosis xxx, um den Suchtdruck in Schach zu halten.

    Es folgten nahtlos in einer anderen Klinik 4 Wochen Therapie auf einer Station für Sucht,Angst, Depressionenserkrankungen.
    Das half mir sehr, mich von der Pieke an mit meiner Alkoholproblematik auseinander zu setzen.

    Nun bin ich seit 3 Wochen wieder in meiner Wohnung und traue mich nicht bei uns im Ort zu einer SHG.
    Ich weiss aber das es unabdinglich für mich ist , denn drei Monate trocken sein bedeutet noch nicht, ich habs geschafft. Es fängt erst an, denn bisher meide ich jede Konfrontation , wo auch nur ansatzweise getrunken wird. Gern würde ich mal essen gehen, aber wie komme ich damit klar?
    Wie wird es sein wenn ich mal in den Urlaub fliege?
    Ich befinde mich noch auf dünnem Boden, aber der Wille trocken zu bleiben und mein Leben wieder geniessen zu können ist stark.

    Deshalb nehme ich all meinen Mut zusammen und gehe heute Abend zur SHG.
    Drückt mir die Daumen das ich nicht wieder diese blöde Panik bekomme und das Gefühl habe ich muss rausrennen. Das blockt mich so tierisch, denn Panik fühlt sich fast gleich an wie Saufdruck. Also das doppelte Paket.

    Nun schicke ich aber erstmal ab und danke euch sehr fürs zulesen.
    Es ist schön hier sein zu können.


    Liebe Grüße von Tina

  • Hallo Tina, herzlich willkommen hier im Forum :) Du hast alles richtig gemacht, denn du bist hier und schreibst deinen Kummer und deine Sorgen in deine Tastatur. Du bist am Anfang deines Wegs und gerade dann ist eine reale SHG sehr wichtig. Eventuell solltest du parallel dazu noch eine ambulante Gesprächstherapie mit einem Alkoholtherapeuten machen.Ich möchte dir wirklich Mut machen, zu der SHG heute abend zu gehen, die ''fressen'' dich nicht, ganz im Gegenteil sie werden sich freuen, das du als Neue kommst. Ich kann deine Nervosität verstehen mir ging es vor 11 Jahren als ich das erste Mal in eine SHG ging, ganz genauso. Ich wünsch dir viel Kraft auf deinem Weg und berichte bitte weiter von dir.
    Ganz liebe Grüsse schreibt Franky

  • Hallo Franky,

    danke für deinen herzlichen Willkommensgruß.

    Ja, ich fühle mich schon jetzt sehr wohl hier und ...... na ja, wir sitzen alle in einem Boot, das macht es leichter.

    Ich gehe heute Abend, und wenn ich dort Panik bekomme dann ist das so.
    Habe mir schon überlegt ob ich es eingangs mit einfliessen lasse das ich in engen Räumen ein Problem habe ,und es sein kann, dass ich mal für kurze Zeit den Raum verlassen muss.
    Meine Therapeutin meinte, damit ist die Gruppe informiert und sieht es nicht so, als würde ich mich abwenden wollen. Zwei Stunden still sitzen ist für einen unruhigen Geist wie mich eine Strafe.
    Aber ich muss da irgendwie durch.

    Ich gehe einmal die Woche zur Verhaltenstherapie und meine Thera hat den Bericht aus der Klinik.
    Es geht in den Stunden immer darum , welche Strategien ich entwickeln kann , dann der Notfallkoffer usw.

    Es hilft mir sehr das ich dort viel lassen kann .
    Aber der direkte Austausch mit Betroffenen ist fast noch wichtiger, dies habe ich in der Suchtgruppe ( Klinik) erfahren.

    Um 19.30 Uhr gehts los. Mein Gott, fühle mich, als wartet der Henker auf mich. * Grins*

    Dir auch einen schönen Abend, bestimmt bin ich nach der Gruppe noch mal hier.

    Wenn ich dann noch lebe...... *zwinker*

    Lieben Gruß,

    Tina

  • Hallo Susanne,

    um zu verstehen was in meinem Kopf vorgeht, wenn ich mit anfangs fremden Menschen in einem Raum sitze und die Panik mich zwingt aufzuspringen und raus zu rennen, solltest du dich vielleicht mit der Thematik Angststörung befassen.

    Es ist nicht damit getan, einfach ruhig dort zu sitzen, denn genau das ist meine Schwierigkeit.
    So, wie andere Menschen Angst haben vor Spinnen usw... ist es bei mir die Angst , es mit meinen Gefühlen und Gedanken auszuhalten.

    Leider habe ich jetzt nicht mehr die Zeit näher drauf einzugehen, denn ich muss gleich los.
    Aber gern schreibe ich später noch etwas dazu.

    Dir einen schönen Abend,

    Liebe Grüße ,

    Tina

  • Hi Tina, freu mich schon nachher deinen Erfahrungsbericht zu lesen. Bestimmt wird es gar nicht soooo schlimm gewesen sein :) Bis dann!!!

  • Hallo Tina,

    Zitat

    Es fängt erst an, denn bisher meide ich jede Konfrontation , wo auch nur ansatzweise getrunken wird. Gern würde ich mal essen gehen, aber wie komme ich damit klar?
    Wie wird es sein wenn ich mal in den Urlaub fliege?

    Da gerade am Anfang der Alkohol noch im Kopf rumspukt empfehlen wir allen im ersten Jahr alles zu vermeiden was dich in die Nähe von Alkohol bringt.

    Das sind z.B. Geburtstagsfeiern, Betriebsfeste oder Grillpartys auf denen getrunken wird.

    Klick doch mal Hier, da findest du die Grundbausteine.

    LG Martin

  • Ich lebe noch :lol::lol:

    Hallo zusammen,

    ich wusste gar nicht das Krabben auch Luftsprünge machen können. :wink:

    Es war alles sehr aufregend, aber ich habe nicht einmal den Kreis verlassen um zu flüchten.
    Ihr glaubt gar nicht wie ich mich über diesen Erfolg freue.

    Gleich am Anfang erklärte mir der Gruppenleiter welche Regeln zu beachten wären und wie es in der SHG so abläuft.
    Ich durfte dann auch gleich mit der Vorstellung beginnen und liess mit einfließen das ich die Angststörung habe, und darum bitte, die ersten Male den Raum verlassen zu dürfen, wenn es gar nicht mehr geht.
    Es kam sofort die Rückmeldung, kein Problem, komm erst mal an und das es völlig okay ist.

    Ich habe dann auch weiter gemacht und viel von meiner Geschichte erzählt. Die Tränen flossen, aber das ist ja auch normal.
    Ich fand im Laufe des Gesprächs sehr interressant welches Feedback ich so bekam und wie mich die Gruppe empfand.


    1. Ich will alles auf einmal.

    2. Ich muss ruhiger in mir werden.

    3. Habe schon für den kurzen Zeitraum viel geschafft , soll ich mir verinnerlichen.

    4. Ich muss mir einen Ausgleich suchen wegen der ständigen geistigen Arbeit . Am besten Sport um mich auspowern zu können.

    5. Erst mal nur an mich denken um trocken zu bleiben.

    6. Den Tag so strukturieren das ich nicht zu viel grübel und mich zurückziehe. Also raus an die Luft , mal wieder bummeln und einen Kaffee trinken gehen.


    Ich bin wirklich froh diesen Schritt nun gemacht zu haben. Ich kam mit eiskalten Händen und ging mit warmen. Besser gehts doch nicht. :D

    Nun bin ich total müde und werde langsam ins Bett gehen.


    @Franky....... hat mir noch den letzten Kick gegeben vorhin was Du geschrieben hast und mich motiviert. Thanks :wink:


    @Lebenslust ...... ist alles okay, ich weiss das es schwer zu verstehen ist ,wenn man selbst nicht betroffen ist von der schei... Panik.
    Morgen mehr von mir zu dem Thema.
    Vielleicht posten noch einige Forenmitglieder, warum für sie der Weg in die SHG so schwierig ist. Würde mich auch interessieren.


    Martin ..... Ich glaube auch, es ist einfach noch zu früh für derartige Konfrontation. Dafür bin ich noch viel zu unsicher und dünnhäutig. Die Grundbausteine schau ich mir morgen gleich mal an. Danke für die Info.


    So, nun kann ich aber nicht mehr. Muss erst mal den Abend verarbeiten.

    Ich wünsche euch eine Gute Nacht.
    Freue mich schon auf den weiteren Austausch .


    Lieben Gruß von Tina

  • Hi Tina, siehste :) Alles gut gegangen :D Wusste ich doch 8) Wichtig ist jetzt die neuen Eindrücke und Informationen zu verarbeiten. Da helfen wir dir gern dabei :D Schlaf schön und liebe Grüsse schreibt Franky :wink:

  • Hallo Tina,

    es ist toll, dass Du Dich trotz Deiner Angst überwunden hast, in die SHG zu gehen und dass es Dir so gut damit geht!
    Ich habe zwar keine soziale Phobie oder Angststörung, kann aber Dich aber gut verstehen. Veränderungen und neue, unbekannte Situationen, bei denen man im Vorfeld nicht weiß, was einen erwartet, machen mir auch ziemlich Angst und ich habe große Probleme, vom Gedankenkarussell abzuspringen und die Dinge einfach auf mich zukommen zu lassen. Gratulation also nochmal zu diesem Schritt!
    Vielleicht magst Du ja ein bisschen mehr von Deiner SHG erzählen (Gibt es eine Art Moderation oder ein bestimmtes Thema, über das gesprochen wird, stellt sich jeder Einzelne vor oder nur die Neuen?) ... Ich gehe morgen abend das erste Mal, daher wäre es interessant zu wissen, wie das so ablaufen könnte ;)

    LG, Sarah

  • Guten Morgen zusammen,

    ich bin heute wesentlich besser drauf , als die letzten Tage.
    Nachdem ich gestern mit meinem Sohn gefrühstückt habe und er dann zur Schule ging , habe ich mich wieder ins Bett gelegt und mir die Decke über die Ohren gezogen.

    Das Thema Ehe zermürbt mich sehr und das kann ich eigentlich jetzt gar nicht gebrauchen. Auch das war gestern Abend in der Gruppe ein wichtiger Punkt. Lernen auszuhalten und abzuwarten.
    Nicht wieder zum Hörer greifen und meinen Mann anrufen.
    Ich muss aufhören mich in Wunschdenken zu verlieren.
    Dazu mehr in einem anderen Thread.

    Jedenfalls geht es mir heute Morgen doch ziemlich gut und ich sitze frisch geduscht :D , mit einer guten Tasse Kaffee und ner dampfenden Zigarette :lol: vor meinem Laptop.


    @Kwiep...... Hallöchen erst mal ....... ja, die 6 Punkte werde ich angehen, auch wenn ich mir so manches mal in den Allerwertesten treten muss.
    Zum Thema Angststörung. Ich bin in der Klinik mit einem AD eingestellt worden, welches auch bei der Angst greift. Sagen wir mal so, es nimmt mir die Spitzen der Panikattacke. Gegen die Katastrophisierungsgedanken muss ich selbst etwas tun.
    Konfrontation ist der beste Weg damit leben zu können. Darum auch die Überwindung gestern in die SHG zu gehen.

    Susanne ........ Dank dir für deine lieben Worte.
    Möchte Dir kurz erläutern wie das mit der Panik ist.

    Angst ansich ist ja etwas Gesundes. Sie schützt uns und wir bleiben aufmerksam.
    Bei mir hat sich schon in früher Kindheit eine Angststörung entwickelt durch das Klima zu Hause und traumatische Erlebnisse.
    Ich erlebe viele Situationen sehr übersteigert und habe dann tatsächlich Angst ich könnte sterben. Alles spielt sich im Kopf ab, es ist nichts, wovor ich mich wirklich fürchten müsste.
    Nehmen wir mal das Thema Gruppe gestern.
    Schon weit vorher mache ich mich verrückt mit den Gedanken...... Hoffentlich werde ich nicht ohnmächtig, bekomme einen Herzinfarkt, Schlaganfall usw...
    Ich erlebe eine Panikattacke mit starken körperlichen Erscheinungen wie Schwindel, Taubheitsgefühlen, Unwirklichkeit und Todesangst.
    Da ich nun nichts mehr zum abdeckeln habe,sprich Alkohol oder Benzos, versuche ich mich durch bewusstes konfrontieren und aushalten der Situation wieder zu befreien. Dazu gehört auch das outen , wenn ich , so wie gestern in einem Raum sitze mit fremden Menschen und dann noch die Tür zugeht.
    Ich weiss, hört sich alles blöd an, weil es so unrealistisch ist klingt. Bis jetzt habe ich auch nie einen Infarkt, Schlaganfall usw. bekommen. :wink:
    Ich möchte mein Hauptaugenmerk auch nicht mehr zu sehr auf die Angststörung legen, aber noch greift das eine in das andere über.
    Sprich... Zuerst war die Angst,dann kam der Alkohol.
    Vermeidung durch Nicht konfrontieren bedeutet genau so viel wie, Nicht mehr trinken und zu Hause isoliert rumsitzen.
    Ich will die übersteigerte Angst verlernen, so wie ich das Alkohol trinken verlernen möchte.
    Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Einblick geben. Wenn Du noch mehr wissen möchtest........ immer zu :D


    @Franky goes to Hollywood :lol: ........ gib 5 ..... klatsch....hast ja so recht gehabt. :wink:


    Euch allen einen schönen Tag, sicher liest man sich noch mal.
    Werde mir gleich mal eine kleine Portion Sonne im Sonnenstudio genehmigen. Fördert bekanntlich die gute Laune. :D


    Liebe Grüße aus dem Norden sendet euch Tina

  • Hallo Sarah,

    schön euch nach und nach kennen zu lernen.

    Ich möchte dich auch motivieren morgen zur SHG zu gehen, denn es ist so wichtig für uns.
    Vielleicht magst du noch mal kurz lesen was ich Susanne schrieb wegen der Angst.
    Also, du wirst das morgen gut hinbekommen, denn genau was du schilderst, dem Gedankenkarussel abspringen ist der wichtigste Punkt.
    Möglichst keine Katastrophisierungen, wie zb...... wie wirke ich auf die anderen, was denken sie von mir. Muss ich mich zusammenreissen usw...
    Nein, du darfst und sollst dich öffnen, denn so wie hier auch......wir tragen alle den gleichen Leidensweg.
    Ob Betroffener oder Angehöriger, jeder hat seine Geschichte, die es gilt aufzuarbeiten, um mehr Lebensqualität zu erlangen.

    Lass die ruhig ein Feedback zwischendurch von der Gruppe geben, wie du auf sie wirkst. Ich finds sehr hilfreich und mir nahm das ganz schnell die Unsicherheit. Vor allem konnte ich mich davon befreien, die denken sowieso nur, ich bin anstrengend , keiner mag mich, ich bin nichts wert.

    Der Ablauf war so, dass jeder sich kurz vorstellte und mich der Gruppenleiter ( Moderator) informierte, welche Regeln es gibt. Es wurde in der Runde gefragt ob jemand etwas Dringliches hat oder wer von sich erzählen mag. Ich fing dann an und wurde auch nicht im Satz unterbrochen. Die Gruppe motivierte mich in einigen Punkten wie gut ich das für die kurze Zeit schon mache, aber sie stupste mich auch an, wo ich mich noch mit überfordere, bzw... mir den Wind aus den Segeln nahm, wenn ich glaubte, duie richtige Richtung einzuschlagen.
    Ich selbst finde das auch sehr wichtig, mal Kritik zu hören, denn letztlich geht es nicht um netten Kaffeeklatsch, sondern ich möchte gerade durch die Gruppe lernen.
    Es gibt auch die Möglichkeit eines Gesprächsstop, wenn sich jemand mit einem Thema überfordert fühlt. Weiterhin kann jedes Mitglied ankündigen das er nur mit einer bestimmten Person der Gruppe allein ein Gespräch möchte. Dies findet dann im Nebenraum statt.
    Nach 45 Min gibt es eine 15 Minütige Kaffee und Schmökpause ...... freu :lol:
    In der zweiten Hälfte sprachen alle kurz an, wie die Woche war. Es wurde nachgefragt, wie lief es bei Dir mit deinen Kindern.... wie kommst du zurecht mit der neuen Situation sowieso....
    Möchte noch jemand etwas wichtiges loswerden?
    Verabschiedung per Hand oder in Arm nehmen, jeder so wie er mag, denn viele kennen sich über Jahre.
    Ach ja, eine Telefonliste gibt es noch, wenn man mal nicht teilnehmen kann, dass bitte kurz durchgeklingelt wird, damit die Gruppe nicht in Sorge ist. Oder für den Fall das es jemandem schlecht geht und er dringend reden muss.

    Sei zuversichtlich liebe Sarah, es fühlt sich nur am Anfang flau im Magen an. Liegt auch an Dir selbst, in wieweit Du zulässt, gleich anfangs zu sagen wie es Dir gerade geht. Kann Dir nur den Tipp geben mitzuteilen das du aufgeregt bist.

    Jetzt gehe ich aber wirklich ins Sonnenstudio. :lol:


    Lieben Gruß und schreib ruhig, wenn Du noch Fragen hast.

    Tina

  • Liebe Tina,

    danke für Deine Antwort. Das hört sich nicht so an, als würde ich morgen gefressen werden :lol:
    Ich schreibe dann in meinem Thread, wie es war.
    Dir wünsche ich viel Vergnügen unter der künstlichen Sonne!

    LG, Sarah

  • sarah und Tina Ich finde es richtig klasse, wie ihr euch gegenseitig helft und motiviert :D Super, zeigt immer wieder, das dieses Forum funktioniert! Sarah, du wirst sehen, wenn du morgen das erste Mal in die neue SHG gehst, auch dir wird es so gehen wie Tina. Ich gehe schon lange, seit ca. 11 Jahren mehr oder weniger regelmässig in eine SHG. Bin aber keine 11 Jahre trocken, hatte leider einige kurze Rückfälle, auch nach mehrjähriger Trockenheit. Rückfällig wurde ich unter anderem auch weil ich nicht mehr in meine SHG gegangen bin (ich wurde übermütig :x )oder mich anders mitgeteilt habe z.B. hier in diesem Forum. Was ich sagen will, es ist meiner Meinung nach wichtig, das eine oder andere zu machen, die Kombination aus beidem wäre natürlich super :) @ Tina, ich freue mich wirklich sehr dich zu lesen, da geht für mich die Sonne auf :) D U bist auf dem richtigen Weg, mach weiter so. Liebe Grüsse schreibt Franky :wink:

  • hallo tina,
    ich habe deine geschichte gelesen und wünsche dir, dass du es schaffst und die kraft hast, auch deine ängste in den griff zu kriegen. leider geht es mir genauso, ich habe ständige ängste und panikattacken
    LG jo

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin seit meiner Anmeldung hier wie ausgewechselt. Mir geht es von den Ängsten her seit zwei Tagen so gut, ich fühle mich ruhig in mir und bin mehr als überzeugt davon, dass meine Entscheidung gegen den schei.. Alk genau die Richtige war.
    Freitag sind es genau drei Monate Trockenheit ,und für mich ein Grund , morgen eine Torte zu backen.
    Wenn ich so überlege wie schmerzhaft der Beginn war, wie verzweifelt ich auf der Akutstation rumlief, dann die folgenden Tage in der anderen Klinik, es war die Hölle.
    Ich habe so gekämpft und dachte immer, lieber Gott bitte lass es mir besser gehen. Aber genau das braucht Zeit, Zeit zu verinnerlichen was ich mir all die Jahre angetan habe, wie sehr mein Körper gegen das Gift kämpfte und nicht zu vergessen, mein Wesen so zum Negativen veränderte.
    Warum ich das schreibe?
    Weil ich das Gefühl habe das ich noch nie nüchtern so bewusst gelebt, gedacht und gefühlt habe wie die letzten 2 Wochen. Ich glaube, die schlimmste Krise überwunden zu haben und nun nicht mehr so wankelmütig bin.
    Ich mache mir nichts vor, ich weiß genau es werden Situationen kommen, in denen ich auf die ganz harte Probe gestellt werde. Mein neuer Weg hat erst begonnen und das Eis ist dünn.
    Aber dieses Forum , meine wöchentliche Therapie und die SHG werden mir helfen, mich gerade in Momenten der Überforderung wieder in die richtige Richtung zu schubsen.
    Ich übe derzeit sehr das Aushalten in jeder Form.
    Gestern schrieb ich, ich möchte am liebsten meinen Mann anrufen.
    Ich tat es nicht, verabredete mich am Nachmittag zum Kaffee trinken und als ich am Abend zu Hause war klingelte das Telefon. Mein Mann!
    Er hält das Schweigen nicht aus und möchte mit mir reden. :wink:
    Also, es geht doch, ich muss mich halt auch mal in Geduld üben. Das konnte ich nie.
    Wenn ich in den Spiegel schaue dann gefällt mir wieder was ich sehe. Ich habe Lust meine Haare hoch zu stecken und stehe dafür gern eine halbe Stunde im Bad. Eitel sind wir schliesslich auch noch. :lol::lol::wink:
    Alles in allem es geht mir gerade echt gut. Und es liegt in meiner Hand das dies so bleibt.


    @Franky..... es freut mich das es dich so mitreisst, wenn wir uns gegenseitig motivieren. Es bringt auch richtig Spaß, der Austausch. Wir können immer wieder Neues erlernen voneinander, denn jeder hat seine ganz persönliche Geschichte, seinen eigenen Charakter, Denkensweise und Emotionen. Lese sehr viel auch in anderen Threads, weil mein Interesse an den Menschen hier groß geworden ist . Um mich selbst mal einzubringen ,finde ich es wichtig, von der ersten Seite an zu lesen, damit ich mich reinfühlen kann. Aber einige Threads sind ja ellenlang. :shock::lol:


    @Jo..... Hallo lieber Jo, deine Geschichte las ich gestern Abend noch sehr intensiv und ich freue mich das du mal bei mir reinschaust. Ich weiss wie Du dich fühlst mit der Panikstörung, dass kannst Du mir wirklich glauben.
    Ich werde aber in Deinen Thread kommen um dort zu schreiben, denn ich möchte einige Sätze gern zitieren. Aber was mir schon jetzt am Herzen liegt, Dir wirklich Mut zu machen. Es wird besser, wenn Du bereit bist geduldig zu sein, und Dich , egal wie verzweifelt Du bist, nicht entmutigen lässt.
    Tatsächlich ist es so, das die Angststörung schlimmer wird durch jahrelangen Alk- Missbrauch. Das AD, welches Du verschrieben bekommen hast, macht die erste Zeit unsere Panik vom erleben her schlimmer, aber nach circa 3 Wochen wird es immer weniger. Mehr dazu in deinem Thread. He, wir lassen uns nicht davon unterkriegen. :wink:


    So, nun verratet mir doch bitte mal was ich heute kochen soll. Mir fällt aber auch gar nichts ein, was meinem Gaumen munden würde. :roll:


    Ich schau mal ob mich im Kühlschrank irgend etwas anspringt. :D


    Euch allen einen schönen und möglichst zufriedenen Tag


    Liebe Grüße von Tina

  • Hallo Tina, es ist schön zu lesen, das es dir besser geht. Die Gruppe scheint dir ja richtig gut getan zu haben.Super! Trinkt dein Mann eigentlich noch, oder hat er auch aufgehört? Du kannst bei deinen Kindern viel wieder gut machen, wenn du nicht mehr trinkst und Ihnen dein neues trockenes Leben vorlebst. Ganz liebe Grüße schreibt Franky

  • Hallo Tina!

    Ganz herzlich willkommen im Forum!
    Es ist schön zu beobachten wie es Dir besser geht und wie Deine Ängste schwinden! Weiter so!

    Wenn Du nicht weiter kommst,feststeckst, dann schubsen wir Dich etwas an,o.k.?

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

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