Eure Erfahrungen ....

  • Hallo Evergreen,

    ich z.B. hab mich ja nicht gleich getrennt.
    7 Jahre lang war ich treu an seiner Seite, bis es irgendwann nicht mehr ging. Die meiste Zeit über habe ich mich nicht großartig eingemischt, weil ich gemerkt habe, dass es nichts bringt und dass er mich dann nur anlügt. Ich hab aber trotzdem ständig drunter gelitten, hab im Grunde ständig gehofft, dass er irgendwann endlich zur Besinnung kommt.
    Ich bin gegangen, als ich keinerlei Pläne mehr mit ihm machen konnte, bis er sehr aggressiv geworden ist, bis ich immer mehr das Gefühl hatte, dass es nicht auszuhalten ist.
    Ich hab jahrelang gewartet, dass er von ganz alleine mit dem Aufhören anfängt. Das passierte aber nicht.

    Später habe ich es mit ihm ein zweites Mal versucht, als er aufgehört hatte. Leider wurde er nach einer Weile wieder rückfällig.

    Ich wünsche dir viele positivere Antworten.
    Mich würde interessieren, ob es sowas wirklich gibt: eine erfüllte Partnerschaft mit einem nassen Alkoholiker.

    Liebe Grüße
    Doro

  • herzlich willkommen hier.
    du wirst viele gute antworten finden...
    ich kann dir gut nachempfinden, habe erst heute mit meinem freund schluß gemacht,obwohler trocken und in therapie geht seit drei monaten.
    ich liebe ihn auch noch, aber es ist eine kranke liebe, die mir nicht gut tut.zuviel schlimmes erlebt, zuviel falsche versprechungen..
    aber zu dir. wieso denkst du, dass er alkoholiker ist?? bist du dir sicher? wenn ja, hilft meist wirklich nur die harte tour. mit verständnis, hilfe, gesprächen, gutmütigkeit, verzeihen bin zumindest ich nur gescheitert..
    der muß es selbst kapieren, dass er ein problem hat..
    wünsch dir viel kraft
    lg

  • hallo doro
    hab gelesen, dass du auch grag hier geschrieben hast... das kann doch nciht gehen,mit nem nassen alkoholikeroder? ich denke ne zeitlang,haben wir es alle probiert und gehofft und gewartet und entschuldigt und wieder geglaubt...aber irgendwann kommt der punkt. meistens steigert sich ja auch der konsum stetig,sowar es bei meinem freund...

  • und wie ich am anfang damit umgegangen bin? gar nicht. hab alles verdrängt, schön geredet, sogaranfänglich mitgetrunken. erst als es täglich und immer mehr und immer schlimmer wurde,ich mich von meinen freunden isoliert habe, aus angst sie merken was, sind mir ein klein bißchen die augen auf. dann erste trennung. er gekämpft um mich wie verrückt, tausend versprechungen gemacht,ihm geglaubt.er hat es sechs monate geschafft, dann rückfall,umso schlimmer...wieder schluß,wieder versprechungen gehört,ihm wieder geglaubt..weilich ihn ja soliebe.jetzt wieder trocken seit drei monaten, hab trotzdem schluß gemacht. warum hab ich grad geschrieben,wenn es dich interressiert.
    seit wann trinkt er denn? ich meine hast du ihn trocken oder nass kennengelernt?

  • Hallo, fliegender Stern, du auch hier :lol: .
    Hallo Evergreen,

    Ich will ja nicht für alle sprechen.
    Manche sind wohl einfach schlimmer drauf als andere.

    Aber das Fortschreiten der Krankheit ist ein entscheidender Faktor, den man am Anfang nicht sehen kann/will.

    Und Liebe...
    Das sehe ich genauso wie Fliegender Stern: Ich liebe ihn auch noch, denke ich.
    Aber: Es geht eben einfach nicht.
    Früher hat es mich "nur" runtergezogen, jetzt ist es unmöglich geworden.
    Allein wegen der Kinder: Es geht nicht mehr!
    Das hat mit Liebe nur noch bedingt was zu tun.

    Stell dir vor, du liebst einen Menschen, der psychisch krank ist und ab und zu schwere Wahnvorstellungen hat und während dieser Wahnvorstellungen mit Gegenständen wirft und dir Todesangst einjagt.
    Dann kannst du ihn doch lieben, bemitleiden und was weiß ich noch alles.
    Trotzdem ist es irgendwann einfach zu belastend.? Oder seh ich da was falsch?

    Doro

  • Ach so,
    ich denke, hier gibts schon solche Beispiele, bloß die schlafen wohl schon.

    Aber auch da ist es dann eigentlich immer so:
    Der Alki kümmert sich um sein Problem, die Co um ihr Problem - nämlich die Co-Abhängigkeit.
    Das heißt nichts anderes als: Sei gut zu dir selbst, achte auf dich, tu dir Gutes, arbeite an deinen Baustellen (nicht an seinen).

    Doro

  • evergreen darf ich fragen, wie alt du bist?? ich denke schon, dass espaaregibt, die das alles geschafft haben, wirst du hier vielleicht finden...
    ich habe es nixht geschafft. und wie doro sagt, irgendwann hilft die größte, alles verzeihende liebe nichts mehr...weil man als partner draufgeht.. aber wie gesagt, es gibt bestimmt menschen, die es mit ihrem partner geschafft haben..
    ich würde es dir wünschen....

  • Guten Morgen Evergreen!

    Da will ich mich mal rühren, als Frühaufsteherin, mit geregeltem Tagesablauf.
    Das ist für mich schon der erste Punkt, wo ich mir was Gutes tue. Das Aufstehen fällt mir - jahrelang musste es so sein - nicht schwer, also raus aus dem Bett und erst mal frühstücken. Das ist mir sehr wichtig.
    Es gab eine Zeit, da war ich mir nicht mehr wichtig. Total egal. Als mein Mann fast täglich getrunken hatte, ich körperlich und seelisch am Boden war. Ich hatte keine Hoffnung mehr für mich, die Familie, meinen Mann.
    Damals hatte ich endlich die Kraft - aus der Schwäche heraus, irre, aber so war es! - eine entgültige Entscheidung zu fordern. Entweder er unternimmt sofort etwas fachmännisch oder ich gehe zum Anwalt.
    Mein Mann hat sich nach kurzer Überlegung für uns entschieden, ging ab dann zur SHG.
    Ich fand auch gleich Hilfe bei den Angehörigen und begann an mir zu arbeiten. Denn nur das hilft überhaupt weiter.
    Es waren zwei lange, schwere Jahre für mich, die mich aber ganz schön veränderten. Vor allem meine Einstellung zum Trinken/ Rückfall meines Mannes. Er muss es selbst sehen, wenn er Fehler macht. Er muss selbst seinen Notfallkoffer auspacken. Er muss sich selbst therapeutische Hilfen suchen (Gruppenangehöriger, trockener Kollege, etc.).
    Ich kümmere mich um meine Krankheit.
    Durch Freizeitbeschäftigungen, die mich stärken, die mir Selbstbewusstsein geben (Sport, Fitnesstraining). Durch meine SHG, betroffene Frauen, das Forum und im letzten Jahr mit einer Therapie. Zu guter Letzt sorgte ich für mich mit einer Kur, wo ich nicht nur den Körper, sondern auch meine Seele heilen konnte. (Dank dem Internet fand ich passende Adressen, die auch der Rentenversicherung zusagten.)

    Bei uns ist nicht immer eitel Sonnenschein. Jeder hat seinen Charakter, seine Eigenheiten. Aber wir sind noch zusammen und arbeiten an uns.
    Für keinen ist das leicht.

    Liebe Grüße erst mal, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Evergreen, ich habe anfangs (du kannst es bei mir nachlesen) ebenso immer wieder geglaubt, gehofft, fühlte mich hier sogar teils angegriffen, wenn mir die lieben menschen/mitstreiter hier sagten, es laufe auf Trennung raus, bis ich irgendwann begriffen habe, dass es nit bös gemeint ist, dass der Alkohol ein Dämon ist, nur darauf aus, zu zerstören, den kranken Partner zu isolieren. ich habe anfangs meinen mann noch sehr geliebt, vielleicht liebe ich ihn immer noch, aber der alkohol verändert das wesen. und das schlimme ist, die sucht ist so übermächtig und meist sehen die betroffenen es scheinbar erst so spät ein, wenn unsereins nichts anderews mehr bleibt, als zu gehen. bei mir ist es so, dass bei jedem weiteren exzess immer ein stückchen mehr zerbricht, das wird wohl so gehen, bis ich dann gehen werde.
    nur die wenigstens bekommen ihr problem allein in den griff, das kannst hier vielfach nachlesen. in jedem fall mußt du zu dir zurückfinden, sonst gibst du dich auf und das darf nicht sein. du mußt kleine schritte machen, um zu dir zurückzufinden, entweder an seiner seite (so habe ich es auch versucht und bin noch bei ihm) oder ohne ihn, für dich gangbar egal wie klein die schritte sind. ich wünsche dir ganz viel kraft dazu uschi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!