Ich will da was nicht sehen

  • Liebe Kürbis, guten Morgen, nein da bist du nicht die einzige hier, ganz sicher nicht , denn an dieser Frage hängen ganz viele hier fest, lies bei mir, da wirst du sehen, ich genauso. ich bin auch noch mit meinem mann zusammen, habe mich jedoch nach jahren distanziert, lebe aber immer noch mit ihm zusammen und wünsche immer noch, er möge endlich aufhören endgültig....das und ähnliche dinge wirst hier bei vielen lesen. Man kann die Uneinsichtigkeit nicht begreifen und anfangs auch die MACHT- UND hILFLOSIGKEIT GEGEN DEN aLK UND SEINE wIRKUNGEN; GEGEN DAS sUCHTPOTENTIAL und seine Macht nicht....man kann es nur akzeptieren und begreifen lernen, dass man NICHTS tun, bzw. nicht helfen kann. Helfen kann nur er sich selbst und das geschieht wohl oftmals erst dann, wennnder Alkohol den Süchtigen am Boden ganz unten hat, so traurig und tragisch das auch ist.
    Du mußt vielleicht einfach versuchen, etwas für Dich zu tun, Du mußt auf Deinen Weg, denn seinen kannst du nicht gehen liebe Kürbis....diese Erkenntnisse zu gewinnen, hat unendlich lang gedauert bei mir und selbst jetzt habe ich Stimmungsschwankungen und es gelingt mir nicht immer, mich zu schützen. Aber der Schutz der eigenen Person vor dem Dämon ist das Wichtigste....LG Uschi

  • Hallo Kürbis,

    herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Zitat

    mir kommt jeder neue Tag vor, wie die nächste Runde im Boxring.


    Mußte gerade schmunzeln, aber deine Beschreibung trifft es genau. Du scheinst dich noch im Kampf gegen den Alkohol zu befinden. Einen Kampf bei dem du aber schon vorher als Verlierer feststehst. Es ist ein aussichtsloser Kampf, denn du kannst deinen Partner nicht ändern.

    Du kannst aber etwas für dich tun, und den Boxring verlassen. Steig aus, gib den Kampf auf, und schaue auf dich.

    - Was brauche ich, für mich
    - Wie kann es mir besser gehen
    - Was möchte ich gerne tun.

    Wenn du magst lies mal hier:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…bhaenigkeit.php

    Die Trennung ist ein Schritt, den ich auch noch nicht geschafft habe, aber ich habe für mich andere Prioritäten setzen können.
    Mein Leben hat sich verändert, als ich den Kampf aufgeben konnte. Die dadurch freiwerdenden Energien, darfst du gerne für dich nutzen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Kürbis,


    Eins scheint wohl klar zu sein. Du möchtest das Leben mit deinem Partner, so wie es jetzt läuft, nicht weiterführen. Ob dein Partner nun süchtig ist oder nicht, so ist der jetzige Zustand für die nicht haltbar. So wie es scheint, will dein Partner sein Verhalten nicht ändern. Du kannst ihn aber nicht ändern, ändern kannst du nur was für dich. Wie und was das genau sein soll, musst du für dich selbst rausfinden.

    Bei Gesprächen, die als Vorwurf aufgefasst werden, ist es nicht unüblich mit Gegenangriffen zu kontern. Kenne ich aus meiner Ehe, von meinen Eltern und auch von Arbeitskollegen. Personen mit denen man enger ist, kommt dann noch hinzu, dass sie die neuralgischen Stellen des Gegenübers gut kennen und das auch gnadenlos ausnutzen.


    Gruß Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Ich habe ja mit dem Begriff der "Co- Abhängigkeit" große Probleme.
    Der Alkoholiker ist ja nicht nur Alkoholiker, er hat Wesenszüge die ich einmal geliebt habe und die ansatzweise noch immer vorhanden sind.
    Für mich gehört zu einer Beziehung viel Empathie, ein Eintauchen im anderen was zwar nicht immer geht und nicht immer sein sollte, aber doch gelegentlich und manchmal.
    Jede innigliche Beziehung mit einem anderem Menschen verändert einen imo ein bißchen.

    In den Siebzigern kam das sog. Gestaltgebet auf, ihr kennt es doch sicher,
    ich bin ich, du bist du, etc.

    In der Außenwelt muß man sich abgrenzen aber in einer Partnerschaft
    werden doch immer die Belange des anderen auch ein wenig zu den eigenen gemacht-auch in Beziehungen zweier Nicht-Alkoholiker.

    Jeder wird wohl versuchen, einen körperlich kranken Partner vorübergehend zu unterstützen und ähnlich sehe ich es in der
    Anfangszeit bei einem Alkoholiker, gerade beziehungsfähige,
    empathische und liebevolle Menschen werden dieses Bedürfnis haben.

    Das Wissen fehlt einfach, diese Tendenz als co-abhängig zu
    bezeichnen, in gewisser Weise zu pathologisieren, gefällt mir nicht.
    Für mich stellen diese Eigenschaften menschliche Werte dar die
    in der heutigen Zeit fehlen.*Ironie on*Empfindsame, sensible Menschen
    sind nicht gefragt.*Ironie off*.

    Erst wenn trotz Wissen (das Wissen spielt imo eine sehr große
    Rolle) und trotz Einsicht des Unvermögens dem Partner zu helfen,
    das Verhalten nicht aufgegeben wird, würde ich es co-abhängig nennen.

    Ich habe diese Distanz geschafft, ich habe, wie hier auch schon
    empfohlen wurde, sehr darauf geachtet, meinen eigenen Interessen
    nachzugehen, ich habe die Manipulationen und die Lügen erkannt,
    ich hatte es auch leichter, weil es "nur" eine Fernbeziehung war,
    aber wir waren seelisch sehr miteinander verbunden.

    Es war unglaublich schwer, Faden um Faden zu lösen, ein paar Fäden sind noch da, deshalb bin ich hier.
    Uns verbanden Dinge die ich bei keinem anderen Menschen fand.

    Manchmal helfen Dinge die mit Alkohol überhaupt nichts zu tun haben,
    ich erinnere mich an ein Gespräch über die Pflege von kranken alten
    Eltern, dass gesagt wurde, niemand dürfe sich selber dabei aufgeben,
    das käme einer Selbstzerstörung gleich.

  • Ich meine auch, dass man die Pflege alter kranker Menschen nicht als co-abhängigkeit bezeichnen kann, das kann man nicht mit dem Verhalten ggü. einem alkoholkranken Partner vergleichen......

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