Eigene Wege sind entstehende neue Wege durch dich selbst...

  • Hi,

    ich habe nun eine neue Grenze erreicht. :shock:

    Seit meinem Entschluß, am 29.10.09, dem Alkohol den Rücken zu zukehren, bin ich im Grund nicht viel weiter gekommen.
    Ich war beim Dok.. und das wars....

    Meine berufliche und private Situation hat mich so sehr beansprucht, daß ich im Grunde den Weg zur Suchtberatung verdrängt habe.

    Vielleicht war es mir auch willkommen, da ich ich mich nicht wirklich traue dort auf zu laufen.
    Ich habe es 2x versucht, aber es war niemand dort.
    Ich merke zunehmend, da sich meine beruflichen Anforderungen im Moment im Rahmen halten, daß ich wieder zu mir komme und einen deutlicheren Gedanken fassen kann.

    Es ist bei mir immer so extrem... mal super gut drauf, alles im Griff und dann wieder Talfahrt mit Selbstzweifel....

    Ich habe Angst mich meinem näheren Umfeld an zu vertrauen oder mich zu outen.

    Ich bin doch nur auf der Suche nach einem normalen alkoholfreien Leben. Villeicht bin ich aber nur auf der Suche nach mir selbst? ... nach meinem Leben?

    Die Gedanken sind leer....


    lg
    opa

  • Hallo opa.


    Ich finde, Du bist sehr weit gekommen!!!!

    Du lebst seit dem 29.10.09 ohne Alkohol!

    Du WARST beim doc und Du hast Deine DICH beanspruchende berufliche und private Situation ohne Alkohol durchlebt.

    Du hältst Deine Gefühlsschwankungen aus.

    Du hast das alles aus Dir heraus geschafft.

    Kannst stolz sein!!! Vielleicht bist Du noch nicht da, wo Du gerne wärst, aber ich finde, Du bist schon einen ganz guten Weg gegangen.

    Mach Dich nochmal auf zur Suchtberatung, ruf da an und bitte um einen Termin. Damit Du Hilfe findest auf der Suche nach Dir selbst. Damit Du Deine Leere kennen lernst.


    Hab einen guten Abend. Jule

  • Ups,OPA !

    Da ist aber viel in Deinem Post!!!!

    Zitat


    Die Gedanken sind leer....

    hat mich am meisten getroffen.

    Mal gut,dass ich meinen Compi solange gequält habe gis er mir das Internet rausgab!

    Hallllooooo,WACH AUF !!!!!!!
    Wenn Du diese Grenze überschreitest verlierst Du Dich!

    Kehr um und suche Dich!!! Es lohnt sich,echt! :idea:

    Also ich bin immer auf der Suche nach mir.Weil es immer wieder etwas zu entdecken gibt.Genau wie bei Partner,Freunden,Menschen die wir gerne haben.

    Zitat


    Ich bin doch nur auf der Suche nach einem normalen alkoholfreien Leben.

    Lieber Opa,das sind wir doch alle hier! Dazu gehört ständige Arbeit an sich selber.Nicht umsonst heisst es "Trockenheitsarbeit"
    Und wir dürfen nie und nimmer nachlassen!!

    Auch wenn Du Dein Glas 10x am Tag stehen lassen musst!!
    Solche Tage gibts. Da dürfen wir uns 10x am Tag für die Trockenheit entscheiden. Und uns 10x freuen.

    Das trockene Leben kann eine Drehung von 180 Grad bedeuten.
    Ich konnte dies nicht einfach so im Schwick machen.Aber es geschieht und manchmal bin ich recht erstaunt wenn ich den Weg vor mir sehe.

    Pass auf Dich auf,OPA,hab Dich selber lieb und vertrau Deinem Leben und Dir selber!

    Ganz liebe Grüsse,drück Dich mal wenn ich darf
    Yvonne

    ichbinda123

  • glück auf opa

    für mich waren - am anfang - reale ansprechpartner wichtig bei denen ich mich aussprechen konnte - in so situationen wie dus beschrieben hast :!:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo OPA,


    Deine Überschrift hat es mir ja immer noch angetan: Heb´ich für dich nochmal hervor ;)
    Eigene Wege sind entstehende neue Wege durch dich selbst...

    Damit hast du es so gut getroffen. Neue Wege können nur dann entstehen, wenn du dich bewegst. Was tust... dich nicht auf deine erste Schritte ausruhst, sondern weitergehst. Vielleicht erstmal auch ohne die Antwort auf die großen Fragen des Lebens zu erhalten.... Und wenn du dann ´ne gewisse Zeit unterwegs bist, langsam an Stabilität gewinnst... blickst du zurück und bist ganz erstaunt, daß du Antworten erhalten hast. Andere wie du vielleicht erwartet hast. Das empfinde ich im übrigen als ein großes Geschenk in der Trockenheit, das Leben ist bunt, nicht immer mehr so vorhersehbar, in Bewegung und dadurch spannend.

    Zitat von OPA

    Ich habe das Gefühl, als ob ich einen 7. Sinn gratis seit meiner Abstinenz dazu bekommen habe

    Das hört sich in meinen Ohren gar nicht doof an. Deine Wahrnehmung ändert sich.

    Bleib´ dran, OPA.... es lohnt sich für dich. Versuche für dich DEIN Tempo zu finden, das dir erlaubt, stetig weiterzugehen. Nicht losrennen und stehenbleiben, sondern beständig laufen, verschnaufen und weiter geht´s.

    Du schreibst, daß du Probleme damit hast dich deinem Umfeld mitzuteilen. Für mich war es überaus wichtig, daß mein sehr nahes Umfeld sofort Bescheid wusste. Das gab mir die Sicherheit, mein eigenes Tempo finden zu dürfen. Ebenso mein alkoholfreies Zuhause. Ich habe mich sonst fast komplett herausgezogen, um auf deine Fragen

    Zitat von OPA

    Ich bin doch nur auf der Suche nach einem normalen alkoholfreien Leben. Villeicht bin ich aber nur auf der Suche nach mir selbst? ... nach meinem Leben?


    die ich mir ebenso gestellt habe, meine Antworten zu bekommen. Dafür benötigte ich einen freien Rücken, den ich mir durch Offenheit im direkten Umfeld verschaffte.

    Schöne Grüße
    Mieken

  • Hallo Ihr Lieben,
    hallo Jule, Yvonne, Matthias und Mieken,

    vielen vielen Dank für eure lieben und aufbauenden Worte.
    Es hilft ...

    Zitat:

    ...hab Dich selber lieb und ....

    Volltreffer... ich glaube ich weiss garnicht wie :!::?:


    Ich bin im Moment so durch den Wind, daß ich nicht weiss wie ich schreiben soll...

    Aber eins will ich Euch mittteilen, ich habe für kommende Woche einen Termin bei der Suchtberatungsstelle gemacht.

    Danke für eure Hilfe.

    Wenn ich besser drauf bin schreibe ich ausführlicher.

    Yvonne, es fühlt sich gut an..

    lg Gruß,
    opa

  • Hallo Forum,

    ich war schon lange nicht mehr da, bin gerne hier und möchte daher berichten.

    Nun habe ich doch den Weg gewagt und bin zur Suchtberatung gegangen.
    Ich muß sagen, ich bin sehr erstaunt, welch positiven Impuls dieses Gespräch für mich hatte.
    Ich fühlte mich verstanden.
    So, als ob mein Gegenüber meine Gefühle selbst erlebt wenn ich spreche und von mir erzähle.

    Wir haben für die nächsten Tage einen weiteren Termin vereinbart.

    Ich freue mich schon drauf und bin stolz auf mich, diesen Weg eingeschlagen zu haben. :D

    Es ist komisch, ich gehe nun diesen Weg und zur Zeit überfällt mich der S-Druck nicht mehr. Es war vor 14 Tagen das letzte mal und ich fühle mich zur Zeit auch viel stabiler.

    Ich hoffe es bleibt so.

    Zur Zeit überfällt mich aber immer wieder der Wunsch nach grundsätzlicher Veränderung meines Lebens.

    Es ist da der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit, der Wunsch nach spirituell geprägtem Leben. Weniger bestimmt durch berufliche Erfolgswege, sondern der Wunsch nach Ausgeglichenheit.

    Ich war gestern Abend auf einer Geburtstagsfeier und ich konnte sogar ohne Alkohol lachen und lustig sein, dies kannte ich garnicht von mir
    :shock:

    Ich tue mich zur Zeit immer noch schwer, meine Situation in meinem näheren Umfeld öffentlich preis zu geben.
    Ich erhoffe mir von der Entwöhnung mehr Kontakte und den Mut zum Schritt nach aussen.

    Mal sehen wie es wird.

    So long

    OPA

  • glück auf opa

    ich denk
    du hast ne gute basis :arrow: du bist trocken :wink:
    du hast den ersten schritt gemacht :arrow: du warst in der suchtberatung - mit gutem ergebnis :wink:
    symolik: du stehst vor einer weggabelung mit vielen abzweigungen :idea: magie: du kannst mehrere dieser wege gleichzeitig gehn :idea:
    :arrow: du weist was gut für dich is (tief drinnen) :wink:
    :arrow: du darfst tun was gut für dich is :wink:

    schöne erfolgreiche woche :D - daumendrück :wink:

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo OPA,

    Zitat

    Nun habe ich doch den Weg gewagt und bin zur Suchtberatung gegangen.
    Ich muß sagen, ich bin sehr erstaunt, welch positiven Impuls dieses Gespräch für mich hatte.

    Das ist schön zu lesen, das ist eine wichtige Erfahrung auch für mich gewesen. Ich muss den ersten Schritt tun, mich neuen Dingen öffnen und dann kann ich den Genuß kommen, positive Erfahrungen zu machen. Verschließe ich mich hingegen, kann gar nichts ankommen. Weder so noch so.

    Zitat

    Ich tue mich zur Zeit immer noch schwer, meine Situation in meinem näheren Umfeld öffentlich preis zu geben.

    Das geht übrigends auch hier ;) Wobei ich selbst auch meine Zeit dafür gebraucht habe.

    Nimm´ dir nicht zuviel auf einmal vor, mach´ langsam und höre gut in dich. Scheinst gute Antennen für dich zu haben,

    lg Mieken

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe daß Empfinden, sehr lange nicht mehr da gewesen zu sein, es ist eher ein Gefühl wie---------------
    ---- wenn man einen Menschen, dem man vertraut, lange nicht mehr besucht hat --------- :idea:

    Heute habe ich Zeit mal wieder von mir zu schreiben.

    Ich habe bereits schon wieder einige Threads gelesen, und freue mich einfach wieder hier sein zu dürfen und gleich weiter lesen zu können.

    Es ist in den letzten Wochen viel passiert. :!: :!:

    Ich habe exakt 3 Monate auf den Tag genau nach meinem letzten Alkoholkosum, einen Rückfall in den Alkohol erlebt. :oops:
    Es war wie verhext, ich habe einfach nicht auf mich gehört.

    Und es war genauso, als ob ich keine Trinkpause von 3 Mon. gemacht hätte, ich habe mich einfach voll laufen lassen und am nächsten Tag war wieder alles Sche***.

    Heute weiss ich, daß es wiedermal ein Audruck meiner Überlastung war.

    Ich bin mir selber nicht böse und nehme es auch nicht so dramatisch denn mir ist bewusst, daß es eher am Auslöser liegt als an der Sucht.
    Ich muss viel besser auf mich aufpassen.

    Ich war 4 Tage nach dem Rückfall bei der Suchtberatung und habe darüber gesprochen.
    Es tat mir gut !
    Wieder meiner Erwartung, sind diese Gespräche sehr fruchtbar und helfen mir weiter.

    Da kam die Frage auf, zu welcher Klinik ich gehen wolle um die Entwöhnung hin zu kriegen.

    Es wurden mir Klinken vorgeschlagen, zum einen einmal in Bad Essen (Teutoburgerwald) oder in Ahrweiler oder eine neuere Form der Entwöhnung in Dormagen.!?!?

    Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesen Einrichtungen? Oder was sind die wesentlichen Eckpunkte eurer Erfahrung?

    Ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.

    Ich wünsche Euch eine schöne Zeit.

    LG
    OPA

  • Ui, bin ein biss'l überfordert gerade weil ich total frisch bin und überhaupt keinen Schimmer was man im Falle eines Rückfalls so schreibt, lass da lieber die alten Hasen ran.

    Wollte mich aber dennoch melden um Dir Mut zu machen. Lass Dich davon jetzt nicht unterkriegen! Schau weiter nach vorne! Wenn Du die Lehren aus Deinem Rückfall ziehst und Dir bewusst machst was der Auslöser war und wo Du nicht aufgepasst hast und wenn Du vor allem sofort wieder die Notbremse ziehen konntest und Deine Selbstehrlichkeit bewahren konntest, ist noch lange nichts verloren!

  • Hallo Opa, ich habe deinen Thread hier sehr aufmerksam gelesen und war eigentlich schon fast von einem ''Happy End'' bei dir überzeugt.

    Seh in deinem Rückfall, auch wenn es sich blöd liest, auch eine Chance!

    Du weißt jetzt, das es wohl ganz klar an einer Überlastung lag, du hast dir wohl einfach viel zu viel zugemutet :arrow: wenn wir aufhören zu trinken
    haben wir wieder viel neue Energie gewonnen :arrow: leider kann diese Energie auch falsch genutzt werden und wir arbeiten wie die Verrückten :x
    Ich konnte mich z.B. wunderbar mit Arbeit zumachen. Schaffen wie verrückt,immer noch mehr, wenn der Chef kam wegen Überstunden, klar
    immer her zu mir.
    Meine Ehe war durch meine Saufexzesse die ich nach längeren Trinkpausen leider auch immer wieder hatte, natürlich auch mehr als
    belastet, und so konnte ich noch wunderbar in Selbstmitleid baden...

    Heute weiß ich, ich muss verdammt auf mich aufpassen und vor allem auf
    meine Gefühle achten und mit Arbeit zumachen will ich mich auch nicht mehr.

    Ich bin wenn ich nicht mehr trinke noch lange kein Hochleistungscomputer
    sondern vor allem noch ein Mensch, der anständig mit sich umgehen muss.

    Ich wünsch dir, das du nach dem Rückfall wieder positiv zu dir zurückfindest und dann geht es wieder weiter!

    Ich bin auch noch ziemlich am Anfang, aber ich hoffe du kannst mit meinem Beitrag etwas anfangen :wink:

    LG Franky

  • Hallo Opa,

    Erfahrungsberichte über eine Klinik bringen nichts da jeder für sich ein anderes Empfinden hat. Nutze die Chance die dir gegeben wird mit allen Möglichkeiten . Es geht um deine Trockenheit und um nichts anderes.

    Du schreibst zur Entwöhnung?
    Meinst du damit nun eine Therapie oder eine Entgiftung?

    Zudem ist es des öfteren das sich rückfällige gar nicht vor dem Rückfall melden wollen, da der Wunsch des Saufens eh schon gefasst wurde. Und da braucht auch keiner, sich was vormachen. Zeit für Hilfe zu holen gibt es genug .

    Ich denke schon das es eine Chance werden kann etwas aus dem Rückfall zu machen, jedoch hat nicht jeder diese Chance. Einige kommen da nicht mehr raus und verrecken elendig. Mir selbst kommt das manchmal vor wie ein Kavaliersdelikt wie damit umgegangen wird.

    Das war meine allgemeine Meinung dazu , die nicht auf dich zutreffen muss.

    Wie sieht es gerade aus. Trinkst du noch?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo !

    Viel Wind draußen und ich im Warmen...

    ...da habe ich mich schon lange drauf gefreut, wieder schreiben zu können.

    Ich war in den letzten Wochen wieder,all zu sehr beschäftigt und habe mich selber vergessen...

    Hartmut :
    Ich habe meinen Rückfall gut verkraftet und bin weiterhin trocken.
    Der Saufdruck meldet sich ab und an sehr sehr früh und ist auch nicht mehr so heftig.
    Mein Weg soll mich zur Therapie führen, d.h. ohne Alkohol leben lernen, und mein zum Teil unbekanntes ich, erforschen helfen.
    Hast Recht mit dem Kavaliersdelikt, denke ab er, der Satz davor beschreibt es deutlich, es ist villeicht ein Aufgeben aufgrund von kraftlosigkeit oder Überlastung..!?!

    @FrankyFresh

    ... ja du triffst die Sache auf den Punkt, es waren bei mir weniger Überstunden, dafür mehr intensive Arbeit ohne auf meine innere Stimme zu hören. Ja, auf die Gefühle achten ist wichtig !!!
    Danke für deine Zeilen...

    Kaleu
    Hi, willkommen ! Aber zu frisch bist du nie, schön, daß du dich beteiligst und danke für den Zuspruch, kann ich gebrauchen.


    @Alle:
    Ich habe da im Keller noch eine Leichen, die ich zur Zeit ans Licht zerre. Ich denke der bewusste Umgang mit "der Leiche" ohne "Wegsaufen" der Gefühle hilft mir mich besser zu verstehen und die "unbewussten" Einflüsse auf mein Verhalten zu erkennen.

    Ich fühle mich von Tag zu Tag stärker, wenn ich für mich erfahre und fühle, jenes Wesen des unfähren und unberechenbaren Feindes "Alkohol" verstanden zu haben.

    Denn die Lösung ist im Grund ganz einfach, Flasche oder Glas stehen lassen.
    Ich denke die Lösung liegt im Grunde darin, wie wir darüber denken und daraus resultierend handeln.
    Es können nur meine Gedanken mein Verhalten beeinflussen, weder die meiner Frau noch der Kinder, doch diese sind ein wichtiger Grund... anderes zu denken und zu Handeln.

    LG
    opa

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