• Hallo Jule

    Chaostag trocken 'rumbekommen..
    ...jaja,wir Hausfrauen "leiten ein erfolgreiches Familienunternehmen"!;-) der Satz aus einer best. Fernsehwerbung trifft für dich heute unbedingt zu!

    Sich eine Auszeit zu gönnen,ist da oft nicht d'rin sogerne man es möchte und auch braucht.
    Wann hast du denn mal Zeit etwas für DICH zu tun?
    Was würdest du gerne tun wenn du mehr Zeit für DICH hättest?
    Hobbies, mal Klönschnack mit Freundin,ungestörte (Telefon) -Gespräche, einfach nur mal länger schlafen?
    Hast du mal versucht einige Pflichten abzugeben...Freiräume für dich zuschaffen?
    Fehlt dir abends der "Entspanner " Alkohol?

    Puh,'ne Menge Fragen von Backmaus...!:-)
    Liebe Grüße

  • Hallo Backmaus. Hallo Ihr.


    Also: potenzielle Auszeiten hab ich eigentlich seit langem schon ganz gut im Blick.

    Ich arbeite an zwei Wochenenden im Monat, im Wechsel mit meinem Mann. Das nimmt uns ein wenig das 'weekend-feeling' (auch so ne super Werbung, kennst Du die? Da kommt eine Kleinfamilie mit einem niedlichen EinkaufsKORB vom WOCHENENDEINKAUF und ißt Joghurt auf einem WEISSEN Sofa :lol::lol::lol: ). Dafür gammelt derjenige, der frei hat, gemütlich mit den Kindern ab. Das ist o.k.

    In der Woche arbeite ich an drei Vormittagen, da allerdings sehr überschaubar und ich seh zu, dass ich an den Tagen auch den Haushalt wuppe, damit die zwei restlichen Vormittage möglichst frei bleiben.

    Ich laufe 3x in der Woche meine 5 km Runde, an den freien Vormittagen lese ich viel, leg mich manchmal einfach nochmal ins Bett, mach halt was sehr ruhiges. Weißt Du, Ruhe für mich und meine Gedanken fehlen mir oft hier im Haus. Oh, und ich führe gerne Selbstgespräche ... geht auch nur so richtig gut, wenn ich alleine bin. Ab mittags bis abends um neun ist hier Pogo. Manchmal treffe ich mich danach noch mit Freunden, oft telefoniere ich. Zur Zeit bin ich dann mit meinem neuen notebook beschäftigt (*stolzdurchdieGegendstrahl*) und lese viel hier im Forum. Und irgendwie tut das richtig gut. Das ist MEINS, das ist ein Freiraum, den ich nicht mit meiner Familie teile, den ich aber hier in diesen vier Wänden habe. Vielleicht fehlt mir der Alkohol auch deshalb an den Abenden nicht??? Oh, ich glaube, das hast Du mich auf einen guten Gedanken gebracht!

    Hobbies hab ich: Laufen (ganz wichtig!), Lesen (noch wichtiger!), Musik, würde gerne selbst wieder Musikunterricht nehmen, vielleicht läßt sich das im nächsten Jahr realisieren ... ist ja jetzt mehr Geld da .... und nüchterne Zeit ... Yep. Auch 'ne gute Idee.
    Bin eigentlich auch ganz unternehmungslustig. Gehe alle zwei Wochen schwimmen, war letzte Woche im Kammerkonzert, gehe Samstag ins Kino und nächsten Mittwoch ins Musical. Ist nicht die normale Ausgehfrequenz unterm Jahr, aber solche Aktionen gibt's immer mal.

    Also vormittags Ruhe, wenn's geht und die späten Abende für mich und das mitunter auswärts.

    Aber klar ist, dass auch das straffe Organisation bedeutet, weil es halt auch viele Verpflichtungen gibt, aus denen ich mich nicht rausösen kann oder will.


    Ich könnte ganz gut einen Schubs für Freitag brauchen. Da will ich zur offenen Stunde in einem Suchtberatungszentrum gehen und mir ist ganz schön bang davor. Ich merke, dass ich ganz leise anfange, mich selbst zu be******** mit Gedanken, wie: brauchste vielleicht gar nicht, läuft doch alles gut. Und das ist grober, fahrlässiger Unfug. Hab halt Schiß. Weiß auch nicht, was da auf mich zukommt.

    Habt eine gute Nacht! Jule

  • Hallo Jule,

    willkommen hier im Forum,

    ich lese dich hier als Powerfrau :wink: Alles straff organisiert und immer das Bestreben alles richtig zu machen. Kann es sein das da ein Hauch von Perfektionismus mit eine Rolle spielt? Überfordere dich nicht an Hand deiner oder anderer Ansprüche. In der ersten Zeit des Trocken werdens spielen Gefühle und Gedanken verrückt und müssen sich erstmal sortieren.

    nun kommt ein fürchterliches Wort das dir wahrscheinlich nicht so schmeckt : GEDULD :wink:

    Zitat

    ch könnte ganz gut einen Schubs für Freitag brauchen. Da will ich zur offenen Stunde in einem Suchtberatungszentrum gehen und mir ist ganz schön bang davor. Ich merke, dass ich ganz leise anfange, mich selbst zu be******** mit Gedanken, wie: brauchste vielleicht gar nicht, läuft doch alles gut. Und das ist grober, fahrlässiger Unfug. Hab halt Schiß. Weiß auch nicht, was da auf mich zukommt.

    ich würde mich mal fragen was ich zu verlieren habe wenn ich da hin gehen würde oder welchen Nutzen ziehe ich daraus?

    Kann es sein das dich dein Scham bremst krank zu sein?

    Wenn das nicht so ist, dann gehe mal hin und nimm Erfahrungen, die dir neue oder andere Erkenntnisse bringen einfach mit. Denn wenn du das nicht machst wirst du es nie wissen ob es was gebracht hätte.

    Zu Verlieren hast du nichts außer eventuell 2 Stunden deines Lebens. :wink:

    das waren mal meine Gedanken dazu

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut, hallo zusammen!

    Da haste mitten ins Wespennest der letzten 24 Stunden gestochen.
    Das Bestreben alles richtig zu machen.

    Mein Vater ist Alkoholiker.

    Bin aufgewachsen mit dem Auftrag, alles richtig zu machen. Bin heute noch die, die ein Auge auf alle hat, Schwingungen seismografisch wahrnimmt, sich verantwortlich fühlt für alles Glück und jedes Unglück.

    Frühe Prägung:

    - reiß Dich zusammen
    - stell Dich nicht so an
    - weißt Du eigentlich, wie Du auf andere wirkst?
    - Jule ist eigen, schwierig, nicht belastbar, gefühlskalt
    - Du machst Dich lächerlich
    - stell Dich nicht immer in den Mittelpunkt

    Sanktionierung durch Liebesentzug. In der Öffentlichkeit (komme aus 'nem Pfarrhaus) waren wir die perfekte Familie. Standen gedrillt auf einem Unfehlbar-Sockel. Zuhause war nie irgendwas safe, da wurde geschrieen und geprügelt.

    Ich hatte immer schon Probleme mit der Fremd- und Selbstwahrnehmung. Nie war ich mir sicher, ob Situationen und Beziehungen so sind, wie ich sie wahrnehme.

    Wenn ich Schwäche zeige, bricht alles zusammen. Werde ich nicht geliebt.

    Ich brauche das feedback anderer, weil ich mich in zwischenmenschlichen Beziehungen selbst kaum wahrnehmen kann.


    Habe gestern die co Grundbausteine hier im Forum gelesen. Seitdem geht in mir die Post ab. So vieles ergibt endlich Sinn. Ich ergebe Sinn.

    Könnte schreien und toben. Oder zusammenbrechen. Bin wütend.


    Ich brauche Hilfe, das alles zu sortieren. Und Hilfe auf meinem Weg.


    Danke für den Schubs!


    Jule

  • Hallo.

    Meine letzten Tage (nicht ich :) ) waren so dicht, dass ich nicht gut weiß, wie und wo ich beginnen soll.

    Habe oft hier im Forum gelesen. Zum Schreiben fehlte mir die Kraft. Bin ziemlich k.o. und werde meinen Erkältungsinfekt nicht los. Und bin einfach nicht gut sortiert bei den vielen Themen, die mich (neuerdings nüchtern) beschäftigen. Diese Auseinandersetzungen sind enorm kräftezehrend!

    War im Suchtberatungszentrum und habe mich für das Hilfsangebot dort entschieden. In den nächsten Wochen findet zunächst die Diagnostik mit Erstgesprächen, psychiatrischen und neurologischen Untersuchungen statt. Danach wird es vermutlich auf eine ambulante Reha hinauslaufen. Zur Zeit denke ich: das passt, das ist es, was ich brauche und was mir gut tut und was ich will.

    Habe zwei Situationen erlebt, die mir sehr an die Substanz gingen. Ich habe sie als Kränkungen von Menschen, die mir nahe stehen, empfunden. Das hat ziemliches Schlottern ausgelöst, durch beide Beziehungen ziehen sich solche Erlebnisse wie ein roter Faden. Und mein Umgehen damit in den letzten zwei Jahren war immer abschießen, wegtrinken. Diesmal hab ich das Schlottern zugelassen und angeschaut. Das war gut und auch auszuhalten, nur hat es mir in den letzten Tagen den Nachtschlaf geraubt.

    Mir drängen sich so viele Kindheitserinnerungen auf. Das ist bitter-traurig.

    Ich habe mit meinen Kindern gesprochen. Das war gut. Irgendwie ist es mir gelungen, ihnen in einfachen, kindgerechten Worten von mir zu erzählen. In meiner Kindheit gab es eine solche Diskrepanz zwischen dem nach außen demonstrierten Familienbild und dem, was tatsächlich Lebenswirklichkeit war. Es gab (und gibt!) Familientabus und -lügen. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so aufwachsen. Sie sollen ihrer Wahrnehmung trauen können. Wir sprachen miteinander über meine Wut und darüber, dass ich in den letzten Monaten manchmal 'anders' wütend bin, als sie es von mir kennen. Und dass ich mich anders verhalte, als wir es ihnen als Umgang mit eigener Wut beizubringen versuchen. Darüber, dass Mama keinen Alkohol verträgt. Dass auch sowas eine Krankheit sein kann. Und dass Mama zu einem Arzt geht, der ihr helfen kann. Dass das aber Zeit braucht. Die Kinder waren große Klasse: aufgeschlossen, neugierig, haben sich eingebracht. Und klar auch das Ende ihres Gesprächsbedarfs gezeigt.

    Ja, und dann gibt es natürlich 'nebenbei' noch den normalen Alltag mit Haushalt, Schulthemen, Advents- und Nikolauswochenende ...
    Alles ein wenig abgespeckt zur Zeit. Einerseits tut es mir ganz gut, erkältungsmäßig sehr langsam unterwegs zu sein. Auf der anderen Seite wächst meine Sehnsucht nach mehr Energie. War seit zwei Wochen nicht mehr laufen, gestern leider nicht mit meinem Bruder im Kino, ... Auf solche Dinge freu ich mich.


    Habt einen guten Restabend, Jule

  • Hallo Jule!

    Da schicke ich dir doch mal ganz viel Geduld für dich rüber, damit du dir Zeit nehmen kannst, mit dir ins Reine zu kommen.
    Und Kraft kannst du auch gebrauchen, mit deiner Erkältung fertig zu werden.

    Du hast dir sehr viel vorgenommen, schon teilweise durchgezogen (Gespräch mit den Kindern - finde ich sehr gut!!) , mach nur langsam! Schritt für Schritt. Gerade jetzt, wo dein Körper dir sagt, dass es ein bisschen viel ist.
    Mein Mann ist damals - und heute - noch nicht sehr auf die Kinder eingegangen. Er hat immer noch große Schwierigkeiten sich zu öffnen. Und Kindheitserlebnisse sind sowieso sein Ursprungsproblem.
    Nur leider hat er es immer noch nicht geschafft, sich für eine Therapie zu entscheiden. Und ich bange um seine Trockenheit.
    Ich für mich habe Therapie und Forum und SHG hinter mir und bin noch drin. Sorge für mich.

    Dir wünsche ich für deine weiteren Schritte alles Gute, erst mal Gute Besserung und wie gesagt Geduld, mit dem was kommt fertig zu werden.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen Jule

    Ich finde es toll:

    1. Das du in der Beratungsstelle warst und für dich dort deinen Weg abstecken konntest.

    2. Das du mit deinen Kids geredet hast...megawichtig!!

    3. Das du Enttäuschungen alklos zulassen kannst.
    Das alkfreie Leben hat einige Überraschungen parat; Entscheidungen sind zu treffen..wer tut mir gut,wer schadet mir auf Dauer...trennen sich unsere Wege??...

    Drück' deinen Mann für seine Hilfe ...


    Nun wünsche ich dir eine baldige Gesundung und ein gesundes Gleichgewicht an Spannung und Entspannung....auch wenn's z. Z. ohne Sport gehen muß.

    Liebe Grüße von
    Backmaus

  • N'Abend Gotti und Backmaus und Ihr alle.


    War heute früh mit meiner Bronchitis bei meinem Hausarzt und hab mit ihm auch über meine Suchterkrankung gesprochen. Bin mit der Überweisung fürs Suchtberatungszentrum und Terminen für einen gründlichen check up da raus.

    Das waren viele Gespräche und (An-)Gänge in den letzten Wochen, und es fühlt sich gut an, das geschafft zu haben. Jetzt mag ich nachlassen und ruhiger bei mir sein. Die vereinbarten Termine wahrnehmen, offen dafür sein und vorsichtig schauen und fühlen, was gut tut im Alltag.

    In den letzten Tagen fühle ich mich so, wie ich es von einigen von Euch aus den ersten Wochen und Monaten gelesen habe. Sehr oft sehr müde. SO MÜDE!


    @ Gotti: Jawoll, die Geduld. Bin ungeduldig, weil ich gerne schon weiter wäre, mehr wüßte über mich und mein Leben. Bin ungeduldig, weil ich noch nicht weiß, wie ich auf mich achtgeben kann (mich haben die zwei Schlottersituationen in den letzten Tagen mitgenommen).
    Aber das ist nicht so ausgeprägt, dass es mich unter Druck setzt. Es ist da und ist so. Und wird Thema in der Therapie sein.

    @ Backmaus: mein Mann. Hmmm ...

    - war bei dem Gespräch mit den Kindern dabei. Hat auf meine Bitte auch ein paar Worte gesagt.
    - im Keller stehen noch seine Bierkisten
    - hat mich seit unserem Gespräch vor einer Woche nicht einmal auf mein Thema Alkohol, mein Befinden ohne, auf irgendetwas aus dem Themenpool vom letzten Dienstag angesprochen. Auch nicht gefragt, wie es bei der Suchtberatung war, beim Hausarzt heute. Geht mir aus dem Weg. Hört mir immerhin zu, wenn ich ihn informiere.
    Diese Tabuisierung von allem was wesentlich ist, schnürt mir seit vielen Jahren die Kehle zu. Und bei allem Verständnis für ihn, seine Geschichte und seine Ängste, fühle ich mich VERDAMMT EINSAM HIER.
    - versucht, mir beizustehen, indem er mir viel von seiner Arbeit erzählt und mir Passagen aus der Zeitung zitiert. Das ist sein Versuch, mit mir ins Gespräch zu kommen.

    Auch ein Thema für die Therapie, da gehört es hin.


    Schlaft gut! Jule

  • Hallo, Ihr Lieben.

    Ich habe in den letzten Wochen täglich gelesen hier, aber zum Schreiben fehlte mir die Kraft. Ich fühl mich oft müde und ratlos.

    Nehme weiter meine Termine im SBZ wahr, bin froh, dass die Weihnachtstage vorüber sind und noch sehr viel froher, wenn Sylvester und Neujahr hinter mir liegen.

    Abseits vom normalen Alltagsgedöns versuche ich, kleine Schritte für mich zu gehen.

    Ich wünsche Euch allen, dass Ihr gut und heil ins neue Jahr kommt und dass es ein gesundes, zufriedenes Jahr für Euch wird.

    Jule

  • Hallo Jule

    Schön,wieder von dir zu lesen!

    Auch wenn die Schritte klein sind,so gehen sie doch in die richtige Richtung!
    Weiter so!
    Vielleicht hilft es dir wenn du hier öfter schreibst-auch wenn es Kraft kostet...oft helfen die Antworten der Forenteilnehmer weiter.
    Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein gesundes ,trockenes Jahr 2010!

    Liebe Grüße von
    Backmaus

  • Hallo!

    Das ist einer meiner Lieblings-Fehler, den ich oft wiederhole und wiederhole und wiederhole ...

    Wenn es mir nicht gut geht, ich nicht weiter weiß, mich einsam fühle ... ziehe ich mich zurück, isoliere mich nur noch mehr.
    Ich kann mich nicht mitteilen, mich anderen nicht zumuten.

    Und obwohl ich weiß, dass ich damit nicht weiter komme, dass ich mir selbst damit nur schade, komme ich nicht dagegen an.
    Vielleicht ist das auch so ein EKA-Erbe?: alleine zurecht kommen, immer stark sein, nie Schwäche zeigen, für andere da sein, Hilfe nicht annehmen, schon gar nicht einfordern.

    Da spüre ich solche Widerstände in mir, ich weiß nicht, wie ich die überwinden kann.


    Liebe Grüße von Jule

  • Liebe Backmaus.

    Ich lese gerade, Du bist nicht mehr da.

    Hab Dank für Deine Antworten. Sie waren mir in meinen ersten Wochen eine große Unterstützung.

    Ich hoffe, Dir geht es gut. Sei behütet.


    Jule

  • Hallo Ihr alle.


    Ich drücke mich immernoch vor meinem eigenen thread.

    Bin seit über zwei Monaten trocken und vieles fühlt sich mit der Zeit richtig an. Habe mich bisher meinen engsten Freunden, meinem Mann und meinen Kindern gegenüber geoutet. Gebe Acht auf mich in Bezug auf Ernährung, ausreichende Trinkmenge und ausreichend Schlaf. Habe mich von einem Menschen getrennt, weil er mich in meiner Stabilität gefährdet. Das war eine schwere Entscheidung und ich empfinde das als großen Verlust. Aber es mußte sein. Zu einigen anderen Menschen bin ich erstmal auf Abstand gegangen. Auch zu meiner 'Herkunftsfamilie'. Nehme meine Suchberatungszentrumstermine wahr. Kann vermutlich ab morgen wieder walken gehen, da hat mich der Schnee ausgebremst, war zu glatt hier. Hatte bisher nie Suchtdruck.

    Aber immer wieder mal Suchtgedanken. Ich komme nicht gut klar mit mir. Das ist seit langem so. Und seit einigen Jahren so schlimm, dass ich es ohne Alkohol nicht ausgehalten habe.

    Ich bin einsam, verzweifelt und leer. Ich weiß, dass mich meine drei Kinder und meine Arbeit sehr erden, weil ich durch sie ganz gut strukturiert durch den Tag gehe. Aber mich selbst finde ich nicht. Oder mag mich nicht finden. In mir ist alles dunkel. Voller Schmerz und Wut. Ich will weit weg von mir. Ich will nicht ich sein.

    Kein Wunder, dass ich meinen thread meide.


    Jule

  • Liebe jule, habe jetzt aufmerksam deinen thread durchgelesen und sehr beeindruckt was du leistest :D
    Ich arbeite seit einem Jahr an meiner Trockenheit und hatte leider zwei Rückfälle, also zurück an den Start.
    Die Gründe dafür:
    1. Raus aus der Klinik, hinein ins Alltagskostüm und eben von 5.30 Morgens bis abends um 20.00 Uhr volles Programm. Kind, Hund, Arbeit, Haushalt, - ach ja Sport muß auch noch reinpassen usw. Ich funktionierte zwar "nüchtern" aber der Saufdruck war zwischendurch übergroß.
    2. Mein Lebensgefährte hat mich zwar nach meinen Suizidversuchen (unter Alkoholeinfluss) brav in der Klinik besucht, direkt als ich wieder draussen war, hat er sich in meiner Gegenwart erstmal ein Bier aufgemacht :evil:
    3. Meiner Familie (mein Lebensgefährte inklusive) war meine Sucht nicht bewußt. Ich komme ja auch aus einer Alkoholikerfamilie, bzw. ist regelmässiger Alkoholkonsum in meinem Umfeld normal
    4. Ich habe mich nicht geoutet, deswegen fanden die anderen alles nicht so schlimm
    5. Ich wollte meine Sucht nicht wahrhaben! :oops:

    Alles Liebe, du bist auf einem guten Weg
    LG, murmeltier

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