Meine Freundin und ich

  • hallo silber

    also ich war in unserer beziehung auch die erste die kontakt zu arzt und suchtberatung gesucht hat.

    rein rechtlich haben arzt und suchberatung schweigepflicht.
    wenn du da hin gehst und dir hilfe suchst als angehöriger dürfen die deiner freundin nichts sagen.
    wenn sie danach hin geht dürfen die ihr nichtmal sagen ob du da warst oder nicht.

    es sein denn du entbindest deine berater von der schweigepflicht.
    mein mann hat eine teilweise schweigepflichentbindung gemacht, das heisst ich kann bei seinem berater anrufen um zu fragen ob er seine termine wahrnimmt, aber nicht danach was sie besprochen haben.

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Hallo Silber,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Wenn Du hier viel Zeit verbringst und Dich durch die vielen Beiträge liest, wirst Du feststellen, dass Du 1. nicht alleine bist und 2. Du gar nichts für Deine Freundin tun kannst.

    Niemand kann sie von ihrer Alkoholkrankheit heilen bzw. die Krankheit stoppen außer ihr selbst.

    Richte Deinen Fokus auf Dich, schau Dir Deine Co-Abhängigkeit an, in der Du tief steckst und suche Dir Hilfe für Dich.

    Meinen Lieblings-Buch-Tipp für Dich: "Familienkrankheit Alkoholismus - Im Sog der Abhängigkeit".

    Alles Gute für Dich.... Pedi

  • Hallo Silber,

    es ist Weihnachten, wie geht's dir inzwischen?

    Zitat

    Da sie ja keine Krankenversicherung hat und somit nichtmal zum artzt gehen kann habe ich mir überlegt das ich mal zu meinem gehen sollte und mir anhören was der so sagt zusätzlich zur drogenberatung.
    Wie ist das aber von der rechtlichen seite ?

    Wir hier im Forum können keine Rechtsberatung machen. Die rechtlichen Angelegenheiten und Arbeitsplatzthemen muß sie für sich im real life klären.

    Wenn sie Hilfe möchte, dann wird sie Wege finden mit Hilfe der Suchtberatungsstelle einen Arzt zu finden. WENN sie Hilfe möchte. Wenn sie lieber saufen möchte, kannst du drohen so viel du willst...

    Du kannst FÜR DICH zur Suchtberatungsstelle gehen und dich über Co-Abhängigkeit informieren.

    Wie geht's dir, jetzt wo du Parallelen wahrnimmst zwischen der aktuellen Beziehung und deiner Biographie?


    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Abend Silber,

    Ich kenne soviel selber von dem was Du da beschreibst. Irgendwann reicht es nicht einem mehr wenn man sich in sein "eigenes Zimmer zurückzieht.
    Draussen verpestet die Luft ja sprichwörtlich weiter und da muss man ja ständig durch und vorbei..
    Mir ging es auch so, das Ich mich dabei ertappte das Ich gar keine Lust mehr habe auf die Beziehung, weil immer der Alkohol an erster Stelle war. Und eine Beziehung zum Alkoholl zu entwickeln ist absurd. Alles war erstmal versteckt oder offentsichlich vom Alkohol bestimmt. Wann ernach hause kam, in welchen Zustand, wann er am Wochenende und wie er aufstand. Ob er Lust hatte, ob er Geld hatte, überall hing es von dem Alc. ab. Wie eine Drittbeziehung.
    Du beschreibst die Parallelen zu Deinem Vater. Es hört sich so an, als würden sich das was Du in der Vergangenheit mit Deinem Vater erlebt hast mit dem was Du in der Gegenwart mit deiner Freundin erlebst miteinander vermischen. Ich sehe es wie eine Wahrnung, Dich mit Deiner Geschichte auseinander zusetzen. Ich glaube auch eine Coberatungstelle zB. wäre ein Anfang.
    Raus aus der Situation,
    wir können nicht helfen, nur uns selber!!

    Liebe Grüsse
    SSS

  • Hallo Silber,

    Ich glaube Du hast etwas sehr wichtiges in deinem letzten Beitrag gesagt, "sie verlieren Ihre Würde"
    Genau, dass habe Ich auch erlebt, es ist emotional gefährlich für uns, weil wir solange wir mit dem anderen in einem Boot sind, auch unsere Würde verlieren. Für mich, war es vielleicht das schlimmste, was Ich mir eingestehen musste. das wollte Ich nicht. Egal wie, aber Ich emutige Dich eine Lösung zu finden, wenn auch provisorisch, da rauszukommen und auszuziehen.
    Ich wünsche Dir sehr viel Mut.
    Ich habe mir in solchen Situationen immer gesagt, will Ich das wirklich..?, das habe Ich nicht nötig, das brauche Ich nicht. Das hat nichts mehr mit der Person zu tun, in die Ic mich verliebt hatte.

    Herzlichst

    S

  • Hallo Silber,

    möchte dir einen lieben Neujahrsgruß dalassen!

    Geht's dir gut?

    Zitat

    Alkoholismuss ist wie ein Strudel der alles in seiner Umgebung aufsaugt .

    Die Beschreibung finde ich sehr eindringlich. Ich habe den Alkoholismus meiner Mutter oft wie ein "schwarzes Loch" empfunden. Meine ganze Energie wurde da reingesaugt. Schrecklich. Keine Kraft blieb mehr für mich übrig, zumindest nicht mehr viel. Das einzige was mir hilft ist Abstand, Abstand, Abstand. Denn ändern kann ich nichts an ihrer Situation, das müßte sie schon selber tun..


    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo Silber,

    Ich glaube bezüglich Wahrmehmungsverschiebung sollten wir mal bei den Trockenen nachlesen...

    Also Ich kann nur aus der Praxis berichten.

    Wo ich erfahren musste, dass der Alkohol, eine Persönlichkeit prägt.
    Wie sollte es sonst sein, wenn jemand seit 10 Jahren immer wieder trinkt, diese Rauschzustände hat, mit einer ganz anderen Wahrnehmung, wo vieles ignoriert wird, was unangenhm ist im Leben. oder banalisiert wird.

    Wir als nüchterne sind dann einfach uncool", oder unentspannt".

    Ich weiss noch bei meiner Mutter früher, war es ähnlich, meine Probleme waren doch keine, das hat sie immer runtergespielt, weil sie keine Lust hatte, sich das zu Herzen zu nehmen, egal wie elendig es mir ging...

    Viele Suchtkranke sind so narzistisch veranlagt, dass sie Probleme anderer prima ausklammern können aus ihrem Leben. Die sind immun, egal wie nahestehend man ist.
    Das war mir immer ein schokierendes Rätsel. Andere wurden runtergemacht, entwertet, sie selber sind die Macher, krotesk.

    Doch, ich finde, der Alkohol, die Sucht verändert eine Persönlichkeit. Sie lässt den Betroffenen mit der Zeit abstumpfen und gleichzeitig in endloses Selbstmitleid fallen.


    Gruss
    Sinnesrausch

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