mia-lena Kind einer Alkoholikerin

  • Grad vorhin war ich noch so glücklich mit meinen Fortschritten...
    Nun schreibt mir meine Schwester das sie vor ihren Augen schon wieder Bier kauft und ins Wohnzimmer geht um eine Flasche zu öffnen..., während sie in der Küche ist und meint das sie es nicht bemerkt und am schlimmsten sie beschimpft unseren Vater vor meinen Schwestern mit Worten die ich mir kaum vorstellen kann das sie die ihrem Mann an den Kopf wirft.

    Wäre meine 11 Jährige Schwester nicht würd ich allen raten Abstand zu gewinnen und sie sich selbst zu überlassen.

    Aber irgendwie verstehe ich grad warum mein Vater sich alles "schön" redet... Die kleine ist nicht grad einfach und er hat Angst nicht allein mit ihr klar zu kommen, aber sie bei ihr lassen kann er ja auch nicht. Also versucht er Schadensbegrenzung zu betreiben, auch wenn das heißt er muss sich alles gefallen lassen.

    Meine Idee jetzt: Ich such die Woche die Suchtberatungsstelle hier auf und lass mich beraten.
    Frag dann meinen Chef ob es eine Möglichkeit gäb mich für 3 Monate dort irgendwo in einen Laden zu versetzen.
    Und müsst sie dann "nur noch" davon überzeugen das es für sie gut wär in eine Entzugsklinik zu gehen und ich kümmere mich dann solange mit meiner großen Schwester und meinem Vater um die kleine.

    Aber trotz ihrem Geständnis im Januar, das sie Alkoholikerin ist, wirkt es grad wieder nicht so als sieht sie es ein. Was kann ich da nur tun?

    Ist das überhaupt sinnvoll? Ich bin so froh dass ich den räumlichen und emotionalen Abstand mir in den letzten Jahren erarbeitet habe. Ich weiß nicht ob ich das schaffen würde.

    Sagt mir bitte was ihr von diesem bekloppten Plan haltet! Würdet ihr euch auf diese Weise gefährden zum Wohle der kleinen Schwester? Ich muss doch irgendwas tun, kann sie doch nicht noch mindestens 6 Jahre in diesem Haushalt versauern lassen und mir das auch noch angucken!

    Ich werd jetzt versuchen zu schlafen, aber ich hoffe morgen einige Antworten hier zu finden! Bitte!

  • Guten Morgen Maria

    Zitat

    Meine Idee jetzt: Ich such die Woche die Suchtberatungsstelle hier auf und lass mich beraten.

    Der Teil vom Plan ist bestens!

    Zitat

    Frag dann meinen Chef ob es eine Möglichkeit gäb mich für 3 Monate dort irgendwo in einen Laden zu versetzen.

    Möchtest du wirklich das Risiko eingehen, das mit der erneuten räumlichen Nähe einhergehen würde?

    Zitat

    Ich bin so froh dass ich den räumlichen und emotionalen Abstand mir in den letzten Jahren erarbeitet habe. Ich weiß nicht ob ich das schaffen würde.

    Aus dem äußeren und inneren Abstand heraus bist du handlungsfähiger.

    Zitat

    Und müsst sie dann "nur noch" davon überzeugen das es für sie gut wär in eine Entzugsklinik zu gehen

    Der Teufel steckt im Detail. Mit Überzeugungsarbeit erreichst du sie nicht. Von außen kann man einen Alkoholiker nicht trockenlegen, das funktioniert nicht. Die Einsicht muß aus ihr selber heraus kommen. Das geschieht oftmals nach dem persönlichen Tiefpunkt des Alkoholikers. Je mehr drumherum geholfen wird, desto einfacher ist es für den Alkoholiker einfach weiterzutrinken und eben NICHTS zu verändern. Du kannst den Kampf gegen den Alkohol nicht gewinnen.

    Zitat

    und ich kümmere mich dann solange mit meiner großen Schwester und meinem Vater um die kleine.

    Was meinst du mit "solange"...? Die Dinge laufen vielleicht nicht so, wie du es gerne hättest. Du schreibst, dein Vater redet sich alles schön, vielleicht ist er selbst co-abhängig. Und du bist nicht zuständig. In einer suchtkranken Familie drehen sich oft die Verantwortlichkeiten um und wie von Zauberhand fühlen sich die Kinder für die Eltern bzw. die ganze Familie verantwortlich. Und sind damit restlos überfordert und katapulitieren sich aus ihrem eigenen Weg heraus...


    Der Anfang deines Plans ist sehr gut. Und wen du auch um Rat fragen könntest, ist das Jugendamt. Einfach offen reden, genau wie hier bei uns.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Linde, ich weiß das du recht hast! Absolut recht!
    Aber Jugendamt klingt so wie meine Familie ist kaputt. Das ist sie ja auch, aber ich habe Angst das die kleine dann die Folgen dessen tragen muss was ich anleiern würde. Also Heim oder ähnliches.
    Das ist für mich kaum zu ertragen und es würde sich der Hass der ganzen Familie auf mich richten.
    Der wär nicht gerechtfertigt, aber ich bin mir sicher das ich dann dem ausgesetzt bin.
    Ich befürchte das beide Wege meine Kräfte überfordern, aber...

    Ich würd gern mit ihr reden und ihr meine Ängste mitteilen, aber damit über ich ja Druck auf sie aus und würde ich damit ihr helfen und sie würde sich darüber klar werden das es so nicht geht??? Nein, sie würde es höchstens versuchen, aber nicht aus eigenem Willen.

    Das ist alles so verfahren!

    Du hast recht die Suchtberatungsstelle ist der richtige Schritt und alles andere müsste ich dann sehen. Vielleicht können sie mir noch einen anderen Weg aufzeigen der vernünftiger ist.

    Ich fühl mich schon wieder ziemlich hilflos und erstarre, weil ich vor jedem möglichen Weg Angst habe, aber ich möchte so unbedingt das die kleine nicht noch mehr Schäden davon trägt als wir es schon tun.

    Ich könne hier noch seitenweise weiter schreiben, aber es kommt nur darauf hinaus das es wirklich das Beste ist ich geh zur Suchtberatung und schaue mir die Wege an die sie mir aufzeigen können.

    Danke dass ich hier meine wirren Gedanken aufschreiben kann und du mich in dem bestärkst was ich im inneren weiß, aber nicht hören will.

    Ich muss aktivwerden für die kleine, wie das werde ich noch sehen.

    Danke noch mal!

  • Hallo Maria,

    im Jugendamt sind nicht die "Bösen". Manchmal ist es sinnvoll, sich einfach beraten und begleiten zu lassen. Da sitzen die Fachleute. Eure Familie ist sicher nicht die erste und auch nicht die letzte mit dieser Problematik. Oftmals ist es besser VORHER um Rat zu fragen, bevor alles verfahren ist oder gar eskaliert.

    Bei mir war es so, daß ich mit 10 Jahren aus meiner Herkunftsfamilie rauskam. Nicht ins Heim, aber zu einer Verwandten. Dort begann mein eigener Weg. Ich kam zwar immer wieder mal "nach Hause", aber ich begreife es im Nachhinein als DEN entscheidenden Schritt in mein Leben. Ich bekam nämlich Abstand. Klar war das als Kind für mich nicht einfach, aber ich lernte, daß es noch etwas anderes gibt, ich lernte ein völlig neues Umfeld kennen und ich ließ mich nie wieder so tief in die Alkoholikerfamilie hineinziehen. Ich bin sehr, sehr dankbar dafür, daß das alles so war.


    Würde, würde, würde... das ist Kopfkino. :wink: Keiner kann wissen, wie sich das alles entwickelt.

    Was kannst du denn heute für DICH tun?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde!
    Ja mein Kopfkino ist sehr farbenfroh. :)
    Ich sollt nicht alles auf einmal wollen. Eins nach dem anderen und die Suchtberatung ist ein guter Anfang. Die werd ich morgen anrufen.

    Und heute kümmere ich mich um mich und Hundi. Einen schönen Spaziergang mit Sonnenschein und Dummytraining haben wir schon hinter uns. Nachher ruft noch eine Freundin an und den Rest verbanne ich für heut aus meinem Kopf, versuche es zumindest.

    Noch einen schönen Sonntag dir!
    LG Maria

  • Nun doch noch ein paar Zeilen...

    Irgendwie frag ich mich die Tage grad dauernd wie es mir geht, aber da kommt nix von innen. Das meine Bank mich grad wieder bissel ärgert hat mich schon wieder aus der Kurve gehauen. Klar ich bin mittlerweile gut darin meine Probleme anzugehen, zumindest wenn sie klar sagen dass sie nicht aufgeschoben werden können.

    Der Kampf den ich nun angehen will, für meine kleine Schwester, verunsichert mich auch bissel. Ich möchte was für sie tun, aber wie viel kann ich tun? Nicht nur weil ich nun mal nur begrenzte Mittel habe, auch weil meine Kräfte begrenzt sind und ich meine Mutter in der Sauferei nicht unterstützen will, aber sie auch nicht zu etwas zwingen was dadurch erst recht keinen Erfolg hat...

    Jetzt hab ich grad reichlich 2 Stunden wieder in Lindes Beitrag gelesen. Es geht grad drum im Jetzt und Heute zu leben und sich nur die nächsten 24 Stunden vorzunehmen. Da hab ich doch schon einiges geschafft damit dass ich heute den Termin ausgemacht hab und auch sonst für meine Sachen unterwegs war. Nun liegt nur noch das tägliche Telefonat mit meinem besten Freund an (Ist aber auch eher Verpflichtung auf die ich mich eingelassen habe. Er braucht das, interessiert sich aber nicht doll für meine Probleme und Problemchen, aber ich muss ihn ja halten weil "ich nicht liebenswert bin" und er immer für Hundi da ist wenn der krank ist... Da muss ich auch noch weiter dran arbeiten.), duschen, Hundi noch mal raus und vielleicht noch was essen an.

    Ich fühl mich ziemlich kraftlos und müde, den Herausforderungen kaum gewachsen. Selbst wenn ich so weit weg wohne hofft man dass ich die Probleme angehe. (Meine große Schwester fand den Vorschlag denn ich ja in der Form wieder verworfen hab toll und man hörte ihre Erleichterung. Mein Vater verharrt der Dinge und meinen Bruder scheint das Ganze nix anzugehen.)

    Hab heut auch versucht mich für das Beratungsgespräch vorzubereiten... Naja ich weiß noch nicht an welchem Ende ich zu erzählen anfangen will, aber glaub viel kann ich eh nicht vorbereiten. Es ist eigentlich grad alles sehr präsent. Ich sollt mich nach der Runde mit dem Hund wohl lieber richtig in die Wanne legen und auch morgen einen Entspannten machen, nach der Arbeit.

    müde Grüße Maria

  • Hallo Maria,

    ja, ruh dich auch mal aus, das tut doch gut.

    Das mit dem täglichen Telefonat, merkst du da das Muster? Wie oft ist denn dein Hund krank und wie oft telefonierst du, obwohl du es nicht willst? Was der Mann "braucht" ist die eine Sache, ob du dich "gebrauchen" läßt die andere... Einfach mal hinschauen.

    Lieber Gruß und einen ruhigen Abend,

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hab ich nicht gestern schon mal einen Beitrag darüber geschrieben wie mein Besuch bei der Suchtberatung gelaufen ist??? Mh... Is wohl was schief gelaufen oder ich hab es nur geträumt??

    Also noch mal...
    Wir haben eine Stunde lang geredet und es hat wirklich gut getan!
    Mit meinem Vorhaben hat sie mich auch gebremst. Und zu einem Gespräch unter 4 Augen mit meiner Mutter rät sie auch nicht so sehr. Dann würde nur ich als Buhmann dastehen, wenn ich allein den Mund aufmachen würde.
    Sie schlägt vor das sich die ganze Familie zusammen setzt und wir ihr erklären was für Eindrücke wir mitbekommen und wie es uns damit geht. Nicht als große Anklage, sondern mit der Mitteilung das wir uns Sorgen machen weil wir sie doch gern haben. (Ich weiß nicht warum es mir schwer fällt zu schreiben "Sie lieben!") Das werd ich wohl mal versuchen für meinen nächsten Besuch anzuleiern. Meine Schwestern machen da sicher mit und das ist dann schon mal ein guter Anfang denke ich.

    Ja und bezüglich der Angst die ich um meine kleine Schwester habe versuchte sie mich bissel zu beruhigen.
    Die kleine hat ihre Mama ja furchtbar lieb und würde es mir sicher nicht gerade danken wenn ich diese nicht ganz perfekte Familie, die aber alles ist was sie kennt, auseinanderreiße. Ich soll weiter fleißig mit ihr Mails schreiben (Sie hat seit kurzem ihre eigene Mailadresse.) und wenn sie reden will kann sie sich an mich oder an jemand anderen der ja nicht grad kleinen Familie wenden. Sie weiß ja dass sie nicht allein ist und fordert bisher auch sehr als gut die Aufmerksamkeit die sie braucht. Ich müsste mir mehr Sorgen machen wenn sie still und zurückgezogen wär.

    Es ist wie eine kleine Befreiung von der Last die in den letzten Tagen auf mir lag. Eigentlich weiß ich dass ich nicht verantwortlich bin, aber muss es mir leider immernoch erst von einigen bestätigen lassen bevor ich es wirklich glaube.

    Nun hab ich auch wieder etwas mehr Energie mich um meine Sachen zu kümmern, genieße gerade das lange Wochenende und nächste Woche kann ich mich auf die Vorbereitungen stürzen die anstehen bevor meine große Schwester mich besuchen kommt. Ich freu mich schon sehr darauf!

  • Wow! Dass ich hier schon eine ganze Weile nicht mehr geschrieben habe wusste ich ja, aber das es schon sooo lange her ist....

    Na irgendwie hab ich es wohl gebraucht mich eine Zeitlang weniger intensiv damit zu beschäftigen, auch wenn das ja nicht wirklich möglich ist, besonders wenn ich meine Schwester zu Besuch da hatte, dann zu Ostern noch meinen Vater und halt immer mehr oder weniger (hauptsächlich mit meiner Schwester) Kontakt halte.

    Ich hab versucht mich etwas mehr um mein Leben zu kümmern... Aus der Einsamkeit und der mir nicht immer guttuenden Beziehung zu meinem besten Freund raus zu kommen. Ich bin nicht mehr jedes Wochenende bei ihm, telefoniert wird aber trotzdem fast täglich, was sich für mich oft wie eine Pflicht anfühlt. Muss wohl alles Schritt für Schritt gehen.

    Ja und gegen die Einsamkeit versuche ich mich gemäß meines Hobbys unter Leute zu begeben. Ich gehe jetzt einmal die Woche in einen Hundesportverein. Wie immer sind alle begeistert von meinem süßen Boxer-Mixchen. Ich glaub die Anerkennung die ich für ihn bekomme kann ich immer noch am besten genießen.

    Leider läuft das Training nicht immer so gut. Kommt mir zumindest heute so vor, manchen Tag bin ich auch sehr stolz auf ihn und damit auch auf mich.

    Jetzt sollt ich mich aber mal für die Arbeit fertig machen, zu der ich grad auch meist nicht viel Lust habe. Ich sollt mal meinen Ar... hoch bekommen und mir was anderes suchen, aber da steht mir wieder mein mangelndes Selbstbewusstsein und einiges anderes im Wege.

    Ich werd mal versuchen hier wieder bissel mehr zu schreiben, es tat mir ja so gut mich hier auszulassen und mich auch ein wenig gehöft zu fühlen.

    Danke an Karsten für die Osternahricht! Da hatte ich das Gefühl man denkt hier an mich, was sehr gut tat.

    Heut leider etwas deprimierte Grüße
    Maria

  • Das meine Schwester und dann ich je einen Brief an sie geschrieben haben hatte ich garnicht geschrieben beim letzten Mal.

    Es scheint grad wieder richtig zu eskalieren. Zur kleinen bringt sie so Sprüche wie: "Wenn du jetzt nicht Wasser aus dem Keller holst muss ich mir wieder Bier kaufen!" Da könnt ich ausrasten! Ich glaub ich hätt sie geohrfeigt wenn ich dabei gewesen wär!
    Meinem Vater wirft sie Besteck an den Kopf! Scheint nicht mehr zu reichen dass sie ihn "Penner" und ähnliches nennt.
    Und dann hatte sie mit meiner großen Schwester zu Ostern eine Auseinandersetzung, die mir zu lang wär hier näher zu beschreiben.

    So bekam ich dann eine Mail von meiner Schwester ob ich einen Brief an die Mutter probelesen würde. Sie hatte ihr sehr deutlich ihre Beobachtungen und Gefühle geschildert... Ich war richtig stolz auf sie. Aber wir hatten natürlich auch beide Angst dass sie dann das schwarze Schaf ist und den ganzen Zorn abbekommt.
    So hab ich mich hingesetzt und ihr auch noch einen Brief geschrieben, der paar Tage später angekommen sein müsste. (spätestens Dienstag hätte sie ihn bekommen müssen)
    Auf den Brief meiner Schwester kam eine Antwort die total am Thema vorbei ging. Sie schrieb dass sie meiner Schwester bei irgendwelchen Problemen ihre Hilfe anbietet. Hä??? Vielleicht ist das auch typisch Alkoholiker?!
    Ich hab dagegen noch keine Antwort bekommen.

    Naja, irgendwie war uns ja klar das wir da keine Hoffnungen auf Besserung rein stecken dürfen, aber man hofft halt trotzdem.

    Dass entzieht mir schonwieder meine ganze Kraft.

  • Warum stell ich mich so schrecklich an?
    Mein Freundeskreis beschränkt sich auf meine Geschwister und meinen besten Freund, der wie ich ja schon geschrieben habe mir auch nicht immer gut tut.

    Doch alle Versuche mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen scheitern an mir.

    Es gibt immer mal wieder Kolleginnen die auch in der Freizeit was mit mir unternehmen wollen, aber ich finde immer wieder Gründe warum das nicht so gut ist.
    Die eine war lesbisch und machte mir paar Mal zu oft "Angebote", außerdem war sie unzuverlässig....
    Eine andere erzählte dauernd was sie nicht alles vor hat mit Verein, Freunden und vielem mehr. Da dachte ich immer warum braucht sie dann mich Langweiler?
    Und die nächste??? Ich weiß es nicht, im Moment verändert sie sich und ich weiß nicht in welche Richtung das geht und wie ich sie einschätzen soll.

    Dann gibt es noch die eine oder andere Hundebekanntschaft. Gut die meisten da sind wesentlich älter als ich, aber die netten Nachbarn ein paar Häuser weiter....? Ja sie sind älter und haben zwei Kinder, aber es ist nett mit ihnen im Garten zu sitzen und den verrückten Hunden zu zuschauen. Doch irgendwie ging mir das zu schnell. Sie fragten gleich wann ich mal wieder vorbei komme, lassen mich kaum gehen und laden mich zum Abendessen ein... Eigentlich nicht verwerflich, aber ich frag mich immer gleich was wollen die von mir, warum sollten sie meine Gesellschaft mögen... Ich spüre wie sich bei mir der Rückwärtsgang einlegt und ich nur noch überlege wie ich fliehen kann.

    Diese Gedanken versteht noch nicht mal meine Schwester!

    Tja und nun ist es schon einige Wochen her das ich das letzte Mal bei ihnen war.... Sie würden sich sicher freuen wenn ich mal wieder klingle, aber ich hab immer wieder Ausreden warum heut grad nicht.

    Ich bin einsam, aber irgendwie selber schuld... Aber diese Gefühle sind halt so übermächtig.
    An manchen Stellen hat sich mein Selbstbewusstsein sicher gebessert, aber hier merke ich wieder deutlich dass ich mich nicht liebenswert finde.

    Gibt es andere denen es auch so ging und habt ihr Wege gefunden da raus zu kommen?

    LG Maria

  • Hallo Maria,

    ich habe mir Deine Einträge durchgelesen, da ist ja einiges zusammen gekommen.
    Ich kann nachvollziehen, daß Du Dich "bedrängt" oder "eingeengt" fühlst und immer wieder in Frage stellst "was wollen die von mir".
    Aber Du bist Dir Deines Fluchtverhaltens bewußt, das ist der erste Schritt!

    In den Beschreibungen des EKA finden sich immer wieder die Parallelen von Nähe suchen vs. Nähe fürchten.

    Freu Dich über die Fortschritte Deines Hundes - und wenn es mal nicht so klappt, hey, er ist ein Hund und eine eigene Persönlichkeit :wink:

    Ich finde es gut, daß Du ein paar nette Nachbarn hast, die Dich auch gerne einladen wollen! Nimm doch das eine oder andere Mal an und sage ihnen auch, daß Du Dich bei ihnen wohl fühlst! Vielleicht haben sie auch Verständnis, wenn Du ihnen signalisierst, daß Du in Bezug auf Freundschaften noch "lernen" mußt. Denn Freundschaften wollen gepflegt werden. Und das muß man auch Schritt für Schritt lernen. Auch, daß es Menschen gibt, die einen um seiner selbst willen mögen!
    Vielleicht kannst Du ihnen ja anbieten, in ihrem Urlaub den Garten zu versorgen. Dann kannst Du Deinen Teil in die Bekanntschaft einbringen ohne Dich gleich eingeengt zu fühlen....

    Und die Hundebekanntschaften, auch wenn sie älter sind, sind doch gut, da habt Ihr gleich ein gemeinsames Gesprächsthema auf "sicherem Grund". Jeder Hundehalter kann Anekdoten erzählen, was das Vierbeinerle so alles angestellt hat, wie clever es ist, wie es die Ohren auf Durchzug stellen kann etc. :wink:

    Nur Mut, neue Bekanntschaften aufbauen ist nicht immer leicht, aber es lohnt sich! Und Du signalisierst nach außen hin "es gibt Menschen, die mögen mich wie ich bin und die brauchen mich nicht um irgendeine Fassage aufrecht zu erhalten!".

    Gruß und genieß den schönen sonnigen Tag
    Mada

    Habe Mut, Dich Deines Vestandes zu bedienen. I. Kant

  • Hallo Mada!
    Ja es bleibt halt was hängen wenn man Zuneigung lange hauptsächlich für Leistung bekommen hat und sich später dann auch viel ausnutzen lassen hat...

    Bewusst bin ich mir dieser komischen Verhaltensweisen schon länger, aber ich habe immer noch Probleme damit mehr oder weniger fremden von meinen Problemen zu erzählen. Ich will kein Mitleid oder das man es abtut...

    Vielleicht sollt ich es aber einfach mal probieren. Mehr als das die Freundschaft auch nicht hält kann ja nicht passieren.

    Und mein lieber Hund ist mir doch meist ein Halt und ein Quell der Freude! Heute haben wir einen kleinen Durchbruch in Sachen Training für den Hundeplatz geschafft. Er hat nun fast verstanden wie die Grundposition auszusehen hat, nicht nur mit Führen durch Leckerchen vor der Nase. :D

    Da verdräng ich doch mal das Mutter gemeldet hat das sie sich die Woche schriftlich oder per Telefon melden will.

    LG Maria

  • Hab mich heut getraut! :D
    Also ich war bei meinen Nachbarn und sie haben auch nicht komisch reagiert oder gefragt warum ich so lange nicht vorbei gekommen bin... Haben sich einfach gefreut das ich mal wieder da bin.

    Es waren nur leider andere Nachbarn mit da die etwas... naja komisch sind. Für mein Empfinden sehen sie bissel nach Alkoholikern aus (Wenn ich das so sagen darf?), also verbraucht und er quatscht ein Zeug wo man oft nicht ganz folgen kann... Also für mich einfach irgendwie unsympathisch. Aber die Nachbarin meinte schon mal sie stellen sich wohl nur mit ihnen gut damit die beiden ihren Hund hüten wenn sie mal in Urlaub fahren oder so und heut waren die beiden fleißig mit beim Sträucher beschneiden... Über die Einstellung kann man sich sicher streiten, aber die Frage die mich grad beschäftigt ist eine andere.

    Ich hab mich da nicht mit auf die Gartenarbeit gestützt, ich bin zwar nicht faul, aber ich weiß nicht war eine komische Situation. Die Nachbarin hat mir auch nur was zutrinken angeboten, was ich auch angenommen hab. Dann hab ich bissel nach den Hunden geguckt, das die es nicht zu bunt treiben und nicht die Kinder um rennen und hab mich bisschen mit den Mädchen beschäftigt.

    Irgendwann meinte der Mann, der da mit zu Besuch war, nachdem ich beide Hunde mal wieder aus dem Beet geschickt hatte, ich sollt das Beet hacken.
    Naja irgendwie fand ich das komisch. Wenn er freiwillig mit hilft ist das ja ok, aber mich anzuweisen??? Ich hab ihn mal einfach ignoriert. Ich lass mir doch nicht ihm, wo es noch nicht mal sein Garten ist, Anweisungen geben.

    Aber mal ganz blöd gefragt... Wie würdet ihr mit so einer Situation umgehen? Ich hab nicht erwartet das sie das Werkzeug weg legen und sich mit mir beschäftigen, meinetwegen konnten sie gern weiter machen, aber hätte ich mich da als netter Mensch nützlich machen MÜSSEN?

    In solchen Situationen bin ich mir doch sehr unsicher was eine normale Reaktion wäre in unserer Gesellschaft oder wie soll ich das ausdrücken. Ich hoffe ihr versteht mich.

    Bin gespannt was ihr dazu sagt!
    LG Maria

  • Hallo Maria,

    nanu? Du sollst gleich bei der Gartenarbeit auf Anweisung Dritter mitmachen?
    Also wenn ich (unangemeldet) bei Freunden bin und die sind am Werkeln, dann frage ich, ob ich helfen kann. Oder ich frage nicht und leiste Gesellschaft, babbel, und verziehe mich, wenn ich merke, ich störe. Oder meine Freunde hören dann auf mit werkeln, weil ich die willkommene Entschuldigung für die Arbeitsunterbrechung bin :wink: ....

    Aber von dritten zur Arbeit angewiesen werden, das ist frech. Wobei, kleine Einschränkung, der Ton macht die Musik. Wenn nett gefragt wird so nach dem Motto "wir möchten heute das schöne Wetter nutzen und die Beete anlegen und einsäen, könntest Du uns ein bißchen helfen? Dann sind wir schneller durch" ist das natürlich was anderes.

    Kinder- und Hundebespaßung ist aber auch aktive Mithilfe :wink:

    Schwierig, so auf die Ferne was zu sagen. Da gehört immer auch Tonfall und Mimik dazu um solche Fragen richtig einzuordnen.

    Wenn Dein Bauchgefühl Dir aber sagt, "komische Leute", dann hör drauf und geh das nächste Mal einfach nicht bei Deinen Nachbarn vorbei, wenn die anderen da sind.

    Gruß
    Mada

    Habe Mut, Dich Deines Vestandes zu bedienen. I. Kant

  • Hallo Mada!

    So hab ich das auch gesehen. Wenn ich hätte mit machen wollen hätt ich mich angeboten. So hab ich mich aber bissel mit der Nachbarin unterhalten und hatte das Gefühl für sie war das ok. Dann quasselten mich die Mädchen voll und ich hab mich mit ihnen beschäftigt und nach den Hunden gesehen.

    Ich bin halt manchmal etwas unsicher oder lasse mich eben verunsichern.

    Es ist etwas schwierig vorher zu wissen ob sie auch da sind, da der Garten nicht einsehbar ist. Da ihr Hund aber immer bissel aufgedreht ist und für mich unterfordert wirkt (mit Familie und Kindern... ist halt nicht so viel Zeit für den Hund da glaub ich) wollt ich eh das nächste Mal erst anrufen und fragen ob ich denn kleinen zum Spaziergang mitnehmen kann. Da könnt ich dann auch fragen ob sie damit rechnen dass sie vorbei kommen.

    Ich danke dir für deine Einschätzung!
    Schönen Abend noch!
    LG Maria

  • Am 14. ist mein Brief wohl angekommen...
    Am 18. hat sie geschrieben das wir uns die Woche mal "hören oder lesen"...
    Naja, aber es ist ja erst Mitte der Woche.

    Eigentlich hat sie in der Sms ja auch nichts von dem Brief geschrieben...
    Aber wenn ich mal nicht melde das eine Postkarte angekommen ist. :D

    Eigentlich denk ich auch nicht so viel daran, nur wenn ich in mein Mailfach gucke und überlege ob ich hier mal wieder was schreiben sollte.

    Hab wohl grad gut den Abstand und auch grad mal paar Tage nicht mit meiner Schwester telefoniert und die neusten Neuigkeiten erfahren...

    Bammel hab ich nur vor meinem Urlaub im nächsten Monat. Es sind grad mal noch 4 Wochen bis dahin und seit ihrem Bekenntnis war ich noch nicht wieder da.

    Ich hab mir vorgenommen mich zu verkrümeln sobald sie ein Bier auf macht. Kann dann ja zu meiner großen Schwester fahren, die nur paar Orte weiter wohnt. Aber sie trinkt wohl grad wieder täglich, also wär das dann wohl jeden Abend.
    Und was wenn sie mich fragt warum ich gehe???
    Ich könnt ihr sagen dass ich mir das nicht mit ansehen will, aber das wär nicht grad ein Beitrag zur Problemlösung... (Ich weiß nicht ob man versteht was ich ausdrücken will, aber mir fällt grad kein passendes Wort ein) Sie fühlt sich dann sicher angegriffen und fängt das diskutieren an...

    Vieleicht wär ein Satz wie: "Ich möchte es mir nicht mit ansehen, weil es mich traurig macht wie du.... mh?.... dein Leben zerstörst? Nein! ...dich hängen lässt? Nein! ...wie du dich unter Alkoholeinfluss veränderst? Noch am ehesten.
    Aber egal was ich sage, sie wird sich unter Druck gesetzt fühlen, für die Woche vielleicht nichts trinken oder heimlich, aber ich befürchte es wird das ganze eher negativ als positiv beeinflussen.

    Naja ich hab ja noch 4 Wochen um darüber nachzudenken, aber dabei sitzen, ihr zu gucken und mich dabei schlecht und hilflos fühlen möchte ich nicht!

  • glück auf Mia-lena

    Zitat von Mia-lena

    "Ich möchte es mir nicht mit ansehen, weil es mich traurig macht wie du.... mh?.... dein Leben zerstörst? Nein! ...dich hängen lässt? Nein! ...wie du dich unter Alkoholeinfluss veränderst?

    kannste doch alles zusammen verwenden? - in einem satz oder nacheinander - find ich gut wie du dich vorbereitest

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias!

    Ich hatte das Gefühl wenn ich sage "dein Leben zerstörst" oder "dich hängen lässt" akzeptiere ich es nicht genug als Krankheit... Aber eigentlich sind das ja schon Dinge die sie tut, wo sie nicht genug kämpft.

    Ob es so gut ist das ich jetzt schon so viel darüber nachdenke weiß ich auch nicht. Das Kopfkino bekommt da zu viel Nährboden, aber ich glaub im Moment geht es. Ich versuch nicht so viel darüber nachzudenken was sie dazu sagen könnte, auch wenn ich befürchte dass sie sich verteidigt und auf anderen Familienmitgliedern rum hackt...


    Heut ist nun auch eine Karte von ihr angekommen. Zwischen den Zeilen könnte man lesen dass sie meinen Brief bekommen hat, aber so richtig schreibt sie es nicht. Sie schreibt dass ich das Leben gern einfacher hätte, aber es mir nicht einfacher mache!? Was soll ich davon halten? Klingt für mich wie mach dein Ding und erinner mich nicht an meine Probleme.

    Naja, das Wochenende steht vor der Tür und zum Glück hab ich genug zu tun. So viel das ich nicht mal weiß ob ich Zeit zum Essen hab :D, aber ich freu mich schon wieder morgen auf den Hundeplatz zum Training zu gehen und Sonntag als Helfer zur Begleithundeprüfung. Ich versuche nicht zu viel zu hoffen, aber vielleicht ergeben sich da auch ein paar gute Gespräche...

    Euch allen ein sonniges und erholsames Wochenende!
    LG Maria

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